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Dark lu

Erwählter
12 Juni 2003
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[FONT=&quot]Leise hallten die Gesänge der Bruderschaft durch die steinernen Gänge des Wohntrakts. Jeder Bruder, der nicht auf Dienst war, saß in seiner Zelle und vollführte die Waffenrieten. Bolter und Kettenschwerter wurden in die einzelnen Komponenten zerlegt und diese jeweils mit gesegneten Ölen behandelt. Jegliche Spuren ketzerischer Verunreinigungen aus den letzten Kämpfen gegen den verhassten Erzfeind mussten getilgt werden.[/FONT]

[FONT=&quot]Ab und an, hier und da übertönten für wenige Augenblicke laut surrende Motorengeräusche den Gesang, wenn ein Bruder den Antrieb eines Kettenschwertes überprüfte. Raimer ertappte sich dabei, wie er in Gedanken mitsang und vor seinem geistigen Auge die Waffen eines Paladins zerlegte. Damals war er noch Neophyt gewesen und hatte er ganz am Anfang seiner Laufbahn im Orden gestanden. Heute hatte er natürlich eigene Neophyten, die diese ehrenvolle Aufgabe mit Hingabe und Perfektion erledigten.[/FONT]

[FONT=&quot]Doch auch nach all den Jahren, die er dem Oden schon diente, hatte er es immer vorgezogen seine Waffen nochmals selbst zu überprüfen. Natürlich war die Arbeit der Neophyten immer perfekt. Aber Raimer war nicht so lange[/FONT][FONT=&quot] am Leben geblieben, weil er sich immer blind auf andere verlassen hatte. Nein, er hatte stets dafür Sorge getragen, eine oder zwei Alternativen zur Hand zu haben, falls der erste Plan schief ging. So war er nach und nach durch alle Stufen des Ordens aufgestiegen und hatte nun das Kommando über eine eigene Streitmacht von neunundneunzig Brüdern.[/FONT]

[FONT=&quot]Hochmut war ein erster Schritt zum tiefen Fall, schalt er sich selbst. Er konzentrierte sich wieder auf seine unmittelbare Umgebung. Die steinernen Gänge, den Gesang und die Banner an den Wänden. In Abständen standen gepanzerte Vitrinen mit Reliquien und Ikonen des Ordens. Erbeutet und zusammen getragen auf vielen Welten, in unzähligen Schlachten. Jedes Stück weckte neue Erinnerungen in ihm. Vor einer riesigen schartigen Axt, rostig und noch blutbesudelt, blieb er stehen. Einer seiner schwersten Kämpfe bisher.[/FONT]

[FONT=&quot]Der Ork-Waagh-Boss war ein wahres Monster gewesen. Doppelt so groß und dreimal so schwer wie Raimer hatte er die Axt geschwungen, um ihn in zwei Hälften zu spalten. Mehrere Stunden hatte er mit dieser Xenos-Bestie gerungen, während um sie die Schlacht tobte. Ein wahrhaft episches Duell, das Raimer alles abverlangt hatte. Als das Monster dann endlich enthauptet unter ihm lag, brach er kraftlos zusammen. Doch die Schlacht war gewonnen und der Sieg errungen. Der Untergang ihres Anführers hatte den grünhäutigen Horden den Schwung genommen. Noch jetzt musste er kalt lächeln, als er an die Gefechtsaufzeichnungen zurück dachte, die er sich zu der Schlacht angeschaut hatte. Die kruden unförmigen Space-Hulks mit denen sie zu fliehen hofften, wurden im Orbit der Welt von den Ordensschiffen gestellt und zu Trümmern geschossen.[/FONT]

[FONT=&quot]Die Melodie des Gesangs änderte sich. Die Waffenriten näherten sich ihrem Ende. Nun würde ein neuer Aufgabenzyklus beginnen. Raimer seufzte innerlich. Er genoss die meditative Atmosphäre in den Gängen jedes Mal, wenn er auf dem Weg zum Zentrum dieser Ordensanlage war. Die Augenblicke, die er allein von seinen Gemächern zu seinem Ziel ging, waren immer eine Zuflucht für ihn. Dann beschäftigten sich seine Gedanken nicht immer mit dringenden Ordensangelegenheiten sondern schweiften in die Vergangenheit, die Gegenwart und die mögliche Zukunft. Zeit, die nur ihm gehörte. Ein letzter Blick in die Höhe zeigte ihm das fantastische Muster, des durch die bunten Fenster fallenden Sonnenlichts. Der Höhepunkt seines kurzen Spaziergangs durch die Gänge der Anlage. Vor ihm das Portal zu den Pflichten seines Amtes. Die internen Sensoren in den Portal-Flügeln erkannten seine genetischen Merkmale und öffneten sich ihm mit leisem Zischen.[/FONT]

[FONT=&quot]Er hob seinen Fuß und betrat eine vollkommen andere Welt. Metall und Technologie statt Stein und Reliquien. Laute Betriebsamkeit statt meditativer Gesänge der Bruderschaft. Das Jetzt statt vieler Erinnerungen. Ein Schritt weiter und das Portal schloss sich wieder hinter ihm. Nun befand er sich auf der Brücke seines Kreuzers.[/FONT]

[FONT=&quot]***

[/FONT]​
[FONT=&quot]„Meister, wir haben soeben ein weiteres System der Navolo erreicht.“, meldete einer der Ordensdiener, die auf der Brücke Dienst taten. Er war mit der Sensorkonsole über viele dünne Kabel und Leitungen verbunden, die fast wie eine lange Mähne vollen Haars wirkten. Raimer nickte nur kurz und begab sich weiter zu seinem Platz im Zentrum des Brücke. Der Kommandosessel wirkte geradezu riesig und übertrieben, wenn man normalsterbliche Maßstäbe benutzen würde. Doch für einen Astartes-Krieger in voller Schlachtenrüstung bot er genügend Platz, um darauf zu sitzen. [/FONT]

[FONT=&quot]Die Navolo. Primitive Aliens, die gerade erst die Sterne entdeckten. Und doch hatten sie sich mit den bescheidenen Mitteln über die sie verfügen konnten, ein mehrere Systeme umfassendes Sternenreich geschaffen. Sie sahen entfernt humanoid aus. Zwei Arme und zwei Beine. Blasse grünliche Haut und rote Augenorgane mit denen sie ihre Umwelt wahrnehmen konnten. Verständigen konnten sie sich durch zirpende Laute. Sie lebten in großen goldenen Städten, die umgeben waren von weiten fruchtbaren Feldern. Harmlos.[/FONT]

[FONT=&quot] Raimer hatte zuerst beschlossen sie unbehelligt zu lassen. Allerdings machte er einen Vermerk, dass die Navolo beobachtet werden mussten. Das Imperium konnte sich keine weiteren Konkurrenten leisten. Schon das Reich der Tau war einst als primitiv und ungefährlich eingestuft worden. Doch bald schon hatten sie sich zu einer ständigen Plage entwickelt, welche wie ein Parasit beständig versuchte, sich Teile des Imperiums einzuverleiben. [/FONT]

[FONT=&quot]Interessant war auch, dass die Navolo imperiales Gotisch verstehen und sprechen konnten und ein Wesen anbeteten, das ihnen Wissen, Wohlstand und Frieden gebracht hätte. Sie nannten es die „Stimme des Imperators“. Das musste allerdings untersucht werden. Das roch nach Ketzerei und Blasphemie. Reimer beschloss die Hauptwelten der Navolo aufzusuchen, wo die großen Tempelanlagen standen, zu denen die Navolo pilgerten. Vielleicht waren die Navolo ja auch einem Ableger der Menschheit begegnet, die hier tief im galaktischen Süden, gestrandet waren. Oder sie beteten gar Versprengte des Erzfeindes an, die hier nach neuen Jüngern für ihre dunklen Gottheiten suchten. Das durfte keinesfalls ignoriert werden und verlangte geradezu nach der ordnenden Hand des Ordens. Sie waren Krieger des Imperators und würden seine Feinde stellen, wo sie auf sie trafen.[/FONT]

[FONT=&quot]„Wie sieht es aus?“, fragte Raimer als er sich auf seinen Sessel setzte. Nun konnte er auch selbst auf alle Stationen der Brücke zugreifen und das Schiff nötigenfalls selbst steuern, wenn es die Situation erforderte. Doch dafür waren die Ordensdiener zuständig, die von Havel befehligt wurden, seinem Mann am Steuer, wenn er oder einer seiner Ordensbrüder nicht auf der Brücke zugegen waren. Reimer war kein wirklicher Flottenmeister. Natürlich hatte er das Kommando über den Kreuzer und alle hörten auf seine Befehle. Doch er war immer ein eingefleischter Bodenkrieger geblieben. Sicher, er hatte den Kreuzer schon in vielen siegreichen Weltraumschlachten geführt. Aber nichts kam an die Intensität des Kampfes Mann gegen Mann an. Das Gefühl, mit der Waffe in der Hand einen Gegner nieder zu machen. Das Donnern des Bolters, wenn er damit auf Feinde anlegte und abdrückte. Das lag ihm im Blut. Dafür war er schließlich geschaffen worden. Und er nutzte jede Chance zum Bodenkampf.[/FONT]

[FONT=&quot]Havel erhob sich von seinem eigenen Platz und rief per Gedankenimplantat Bilder des Systems auf den Hauptschirm. Daten und Bilder von den einzelnen Planeten und Monden zeigten die gleichen Spuren der Verwüstung, die sie auch schon in drei anderen Systemen gefunden hatten. Um die Hauptwelt des Sonnensystems schwebten Trümmerwolken zerstörter Navolo-Raumschiffe. Messungen kündeten von unglaublichen Strahlungswerten auf der Oberfläche der Welt, die unmöglich natürlichen Ursprungs waren. „Das gleiche Bild, wie schon in den anderen Systemen, Meister.“, antwortete Havel.[/FONT]
 

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[FONT=&quot]Weitere Bilder tauchten auf dem Bildschirm auf. Raimer kannte diese Daten nun schon zu Genüge. Sie bedeuteten, dass alle großen goldenen Städte und Tempelanlagen zerstört worden waren. Auf der Oberfläche würden sie nur noch verlassene schwelende Ruinen finden. Und das Bild der Zerstörung wies immer die gleiche Handschrift auf. Auf der ersten Welt hatte sich Raimer die Verheerungen noch persönlich vor Ort angeschaut. Die wenigen noch überlebenden Navolo waren in Panik geflohen und dann wie vom Erdboden verschwunden. Raimers Scouts hatten Hinweise auf imperiale schwere Waffen gefunden. Boltermunition, wie sie von den Astartes benutzt wurden. Energiesignaturen von Laserkanonen und Krateranordnungen die auf ein taktisches Bombardement hin wiesen, dass auch Raimer benutzt hätte. Keine Frage, die Navolo waren Opfer anderer Astartes geworden. Und diese gingen ihrem blutigen Handwerk mit äußerster Präzision und Finesse nach. Trotz all der Spuren, war es Raimer und seinen Brüdern nicht gelungen, heraus zu finden, um welchen Orden es sich handelte, der in diesen Gefilden Jagd auf harmlose Xenos machte. Doch Raimer wollte es wissen. Was war der Grund für solch übertriebene Maßnahmen? War das Imperium vielleicht doch in größerer Gefahr, als vorher von ihm vermutet? Danach hatten sie sich an die Fersen des Fremden Ordens geheftet und sie durch zwei weitere Sonnensysteme verfolgt.

[/FONT] [FONT=&quot]„Irgendetwas Besonderes oder Ungewöhnliches diesmal?“, fragte der riesige Astarteskrieger den schmächtigen Ordensdiener. Augenblicklich tauchten einige neue Daten auf. „Ja. Der Imperator ist heute mit uns. Die gefunden Spuren von imperialen Antrieben sind dieses Mal kaum zerfasert. In einigen Minuten können wir aus ihnen einen möglichen Kurs mit hoher Trefferwahrscheinlichkeit errechnen.“, antwortete Havel. Raimers Jagdinstinkte waren geweckt und es kribbelte ihn in den Fingerspitzen. Er drückte eine Tastenkombination in eine seiner Konsolen und rief so seine Truppführer zusammen. Dann erhob er sich wieder und schritt zum Portal, durch das er erst vor wenigen Minuten gekommen war. „Sende die neuen Kurskoordinaten an meinen Maschinegeist, sobald du sie errechnet hast! Wir gehen wieder auf die Jagd!“ „Jawohl, Meister!“ Havel senkte den Kopf, wusste aber das Raimer schon längst die Brücke verlassen hatte.[/FONT]
[FONT=&quot]***[/FONT]​
[FONT=&quot]Vor wenigen Stunden hatte Havel die Koordinaten an Raimers Servorüstung geschickt. Und nun stand er wieder auf der Brücke seines Kreuzers. Seine Truppführer standen außerhalb des Sichtbereichs des Monitors und wirkten eher so steif und unnachgiebig wie Skulpturen von Helden, die ein Künstler auf der Brücke vergessen hatte. Raimers Kreuzer hatte das neue System mit Höchstgeschwindigkeit erreicht und fast sofort die Flotte imperialer Schiffe geortet.

[/FONT] [FONT=&quot]Vier kompakte Schiffe und ein großer Kreuzer. Astarteskonfigurationen, ähnlich denen, die auch sein Orden nutzte. Eigentlich eine eher kleine Expeditionsflotte. Doch gegen die Navolo war es übertrieben. Die vier kleineren Schiffe konnte er ignorieren. Transport- und Versorgungsschiffe ohne größere Feuerkraft. Vielleicht ein Träger für Raumjäger. Aber den konnte man als erstes ausschalten dann waren auch die Jäger kein Problem mehr. Wirklich gefährlich würde nur das große Schiff sein. Dicke Panzerung und sehr viele Waffen, die wirklich schweren Schaden anrichten konnten. Raimer analysierte schon die möglichen Schiffsmanöver für eine Raumschlacht, als Havel sich zu Wort meldete. „Meister, wir werden gerufen.“ „Wissen wir schon, mit wem wir es zu tun haben?“ Die Transponder der Flotte waren verschleiert und ließen keine Rückschlüsse auf ihre Besatzungen zu. Eine Maßnahme, wenn man sich alleine durch heiße Zonen bewegte und seine wahre Stärke nicht preisgeben wollte. Aber auch typische Vorgehensweise, wenn man einen Gegner überraschen wollte und ihm die eigene Identität verweigerte. Psychologische Kriegsführung. „Nein, Meister.“, antwortete Havel. „Aber die Schiffe nehmen Verteidigungsposition zu uns ein und leiten mehr Energie in ihre Frontschilde.“ Nun, wer auch immer diese Flotte befehligte, war jedenfalls kein Anfänger. Und ein Meister in aggressiver nonverbaler Kommunikation. Kein Wort war zwischen den Schiffen gewechselt worden und doch sagte der eine dem anderen, er solle sich doch wieder entfernen. Raimer war nun wirklich neugierig. Er nickte Havel zu. „Öffne den Kanal. Mal sehen wer uns da so herzlich begrüßt?“ Die holografische Darstellung des Systems verschwand und stattdessen erwachte der große Monitor zum Leben.

[/FONT] [FONT=&quot]Ein Blick der Steine verdampfen konnte, stach in die Brücke und streifte in Bruchteilen von einer Sekunde über alle sichtbaren Anwesenden und deren Konsolen. Am Ende der Musterung blieb der Blick an Raimer hängen und arbeitete sich über die verschiedenen Panzerplatten seiner Rüstung zu seinem Gesicht empor. Dieser hatte einen ähnlichen Blick schweifen lassen, war aber nicht wirklich an dem vernarbten Gesicht vorbei gekommen, das nun auf dem Monitor zusehen war. Es handelt sich um das kampfgezeichnete Antlitz eines Astarteskriegers in einer dunklen grün lackierten Servorüstung. Raimers Neugierde wandelte sich augenblicklich in verzweifelte Resignation. Er hätte es ahnen müssen. Er war hier irgendwo am Ende des Imperiums über eine Kampfgruppe Dark Angels gestolpert. Und ihr Meister war alles andere als erfreut über Raimers Ankunft im System. [/FONT]
 

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[FONT=&quot]„Ich bin Meister Maruel, von den Dark Angels. Führer der Flotte und Herr über zweihundert Seelen. Wir sind auf einer Jagdmission nach Ketzern in diesem vom Imperator vergessenen Sektor. Was Führt sie in dieses System?“, fragte Maruel eisig in bestem Hochgotisch. Obwohl er nicht die Stimme erhoben hatte, klang es doch eher nach einer Drohung als einer Begrüßung unter Adeptus Astartes. Auch hatten sich nur seine Lippen bewegt, während der Rest seiner Mimik aus Stein gemeißelt zu sein schien. Und Raimer war der rhetorische Trick nicht entgangen als Maruel davon gesprochen hatte, Herr über zweihundert Seelen zu sein. Das klang gut und drückte eine gewisse Anzahl an Menschen aus. Wenn es sich um Ordensbrüder handelte, hätte Maruel eine beachtliche Streitmacht in seinem Rücken, mit der er gut argumentieren könnte. Doch Raimer wusste schon allein durch die Aufstellung der kleinen Dark Angels Flotte, das ein Großteil der zweihundert Seelen Ordensdiener waren, welche die Schiffe steuerten und die Ausrüstung der Astartes warteten. Seiner professionellen Schätzung nach, waren nicht mehr als Fünfzig Dark Angels auf den insgesamt fünf Schiffen verteilt. Aber auch Raimer konnte mit Superlativen glänzen und musste im Gegensatz zu Maruel nicht einmal übertreiben.[/FONT]

[FONT=&quot]„Ich bin Kastelan Raimer von den Black Templars und Befehlshaber über neunzig Waffenbrüder.“ So, das sollte erst mal für etwas klarere Machtverhältnisse sorgen. „Wir erkunden schon seit Monaten die Schleierzone und sind dabei auf das Volk der Navolo gestoßen. Offenbar beten sie eine Wesenheit an, die sie die Stimme des Imperators nennen. Dieser Ketzerei wollten wir nachgehen.“ Während der kurzen Ansprache hatte Maruel keine Regung gezeigt und schien auch von Raimers Angabe über das an Bord befindliche Truppenaufgebot nicht beeindruckt zu sein. Es war ganz so als hätten die Dark Angels ein Standbild übermittelt. Nur blinkende Lichter im Hintergrund zeigten an, das es sich doch um eine Echtzeit-Schaltung handelte. Erst bei der Erwähnung der Stimme des Imperators schien Leben in Maruels Blick zu fließen, aber Raimer konnte die Reaktion nicht zuordnen. „Auch würde ich es als Zeichen der brüderlichen Verbundenheit unserer Orden begrüßen, wenn sie ihre Schilde senken und die Waffen deaktivieren würden, die sie auf uns richten. Wir sind nicht ihre Feinde. Im Gegenteil Meister Maruel. Offenbar folgen wir beide der gleichen Beute. Ich biete ihnen die Unterstützung der Black Templars an, um diese Jagd gemeinsam erfolgreich zu beenden. Zum Wohle des Imperators.“ Maruel schaute kurz aus dem Bild und nickte. Einen Moment später nickte auch Havel. Die Dark Angels hatten die Krallen eingezogen, wie es schien. Aber Maruels Mine war keine Spur umgänglicher geworden. Der Monitor wurde dunkel. Raimer blickte fragend zu Havel. Der schüttelte den Kopf. Die Verbindung stand noch, war aber auf stumm geschaltet. Raimers Laune sank ins Maschinendeck. Maruels Talent für nonverbale Kommunikation hatte er fast vergessen, doch der Dark Angel lies wohl keine Gelegenheit aus, ihm zu zeigen was er wirklich von ihm hielt. Gerade wollte Raimer sich eine angemessene Gegenstrategie überlegen, als Maruels hübsche Steinmaske, die sein Gesicht war, wieder auf dem Monitor erstrahlte.[/FONT]

[FONT=&quot]„Kastelan Raimer, die Dark Angels fühlen sich geehrt durch ihr Angebot und nehmen die Hilfe an. Wir begrüßen die Zusammenarbeit mit den Söhnen Rogal Dorns, zum Wohle des Imperators.“ An den Monitorseiten schienen Eisblumen zu erblühen durch die Kälte in Maruels Stimme, die jedes seiner Worte Lügen strafte. Dann wurde der Monitor endgültig schwarz und eine Sekunde später erschien wieder die holografische Darstellung des Sonnen-Systems. Raimers Laune war wieder bestens und ein seltenes Schmunzeln stahl sich auf seine Züge. Offenbar waren alle Geschichten, die man sich über die mürrischen Dark Angels erzählte, war. Sie waren eigenbrötlerisch und arbeiteten ungern mit anderen zusammen. Nicht zu vergessen, dass sie fanatische Xenos-Hasser waren, was auch die übertriebenen Vernichtungsspuren auf den anderen Navolo-Planeten erklärte. Sie waren offenbar gnadenlos. Warum Maruel nun doch die Hilfe der Black Templars annahm, blieb sein Geheimnis. Raimer vermutete mal so ins Blaue gedacht, dass es keine reine Höflichkeit gewesen war. Aber vielleicht war der Dark Angels Meister von seinen Beratern darauf hingewiesen worden, dass es eine schlechte Idee war, Raimer so kalt abzuweisen, wenn man keinen Streit mit einer anderen Ordensstreitmacht anfangen wollte. Nun Raimer würde das großzügig ignorieren, da er das Wortgefecht eindeutig gewonnen hatte. Die Dark Angels würden schon noch merken, dass auch ein Orden der zweiten Gründung stolze und ausgezeichnete Krieger hervorbrachte.[/FONT]
 
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Die Kämpfe gegen die Navolo waren hart. Diese Xenos sahen zwar aus, als ob sie der nächste starke Windstoß wegwehen würde, doch in die Ecke gedrängt, kämpften sie wie blutgierige Raubtiere. Raimer war überrascht über die fanatische Intensität mit der die Navolo den Tempel verteidigten. Das war es, was der Kastellan schon so lange entbehrt hatte. Die letzte Konfrontation hatte schon zu lange zurück gelegen. Aber jetzt war er genau dort, wo er sein wollte. Wo er sein sollte! An der Spitze einer Streitmacht Black Templars in einer Entscheidungsschlacht gegen ketzerische Gegner. Und dass die Gegner auch noch Xenos waren, bedeutete einen zusätzlichen Bonus. Wer hätte denn ahnen können, dass es hier am Rande des Imperiums zu solch einem epischen Kampf kommen würde?

Raimers Servorüstung glänzte feucht vom Blut der fanatischen Navolo. Und er hatte schon dreimal komplett auf munitionieren müssen, weil er sämtliche seiner Magazine leer geschossen hatte. Das passiert nur sehr selten. Doch die Navolo wurden nicht wirklich merklich weniger. Sie griffen immer wieder in Wellen an und kämpften mit der Kraft der Verzweiflung gegen die fremden Invasoren, die ihre Tempel schänden wollten. Aber er erkannte in ihren Angriffen und Manövern auch gewisse Taktiken, die eine ordnende Hand hinter all ihren Kampfhandlungen vermuten ließ, die eindeutig imperialen Ursprungs sein musste. War die Stimme des Imperators etwa gar ein hochrangiger General, der hier hin desertiert war? Raimer war schon gespannt auf die Lösung dieses Rätsels. Natürlich würde er diesen Ketzer richten müssen. Er hatte sich mit Xenosabschaum zusammen getan und ihnen sogar imperiale Kriegstaktiken beigebracht, was an Hochverrat grenzte. Und auch jetzt wiedersetzte er sich imperialer Gerichtsbarkeit indem er gegen die Adeptus Astartes kämpfte. Damit hatte er sein Schicksal bereits besiegelt. Es blieb nur noch zu erwarten welcher Henker seiner zuerst habhaft werden würde? Die Black Templars oder die Dark Angels? Für Raimer war klar, das seine Brüder und er diese Jagd für sich entscheiden würden. Hinter ihm donnerten die Maschinenkanonen seiner Predator-Panzer, welche er als Unterstützung mit auf die Oberfläche gebracht hatte, um den Massen an Navolo wenigstens für wenige Minuten Einhalt zu gebieten, damit die Black Templars voran kommen konnten. Doch die schmächtigen Xenos füllten die geschaffenen Breschen schon nach wenigen Augenblicken wieder mit ihren nie versiegenden Truppen. Rechts und links von sich und seinem Kommandotrupp stampften die zwei Senex Antiquus durch die Navolo-Formationen und trieben, mit ihren schweren Waffen feuernd, die Gegner vor sich her und in die Feuerzonen der Predator-Panzer. Die Templars agierten wie ein gut laufendes Maschinewerk, das den Sand der Navolo zwischen sich zermalmte. Allerdings dauerte das seine Zeit. Selbst nach Stunden des Metzelns und Schlachtens waren die Templars gerade mal in die Nähe der großen Tempel-Portale gekommen.

Die massiven goldenen Mauern des Haupttempels waren als unüberwindbare Bollwerke angelegt worden und erfüllten diese Aufgabe bisher bestens. Aus den Türmen und Maueröffnungen regneten Laserstrahlen auf die Astartes nieder und Raimer hatte einfach nicht das richtige Belagerungsgerät dabei, um diese perfekt angelegten Festungsanlagen zu knacken. Dazu kam, dass die Navolo offensichtlich hervorragende Flugabwehranlagen im Innern der Tempelanlagen besitzen mussten. Jeder Luftangriff mit Thunderhawks oder den wenigen Landspeedern, welche die Templars bei diesem Angriff dabei hatten, war mit teils katastrophalen Schäden abgewehrt worden. Natürlich verfügte Raimer auch über einige schwere Vindicator-Panzer, die gegen solche Befestigungsanlagen ideal gewesen wären. Doch es war ihm zu übertrieben erschienen, wenn man bedachte, wie leicht man die Navolo im Nahkampf nieder machen konnte. Das dauerte zwar länger, war aber dafür mit überschaubaren Risiken verbunden. Bisher hatte Raimer noch keinen seiner Brüder in dieser Schlacht verloren und auch das Material war relativ geschont worden. Der Munitionsverbrauch war zwar immens aber eben auch keinesfalls verschwendet. Die Navolo starben wie die sprichwörtlichen Fliegen. Aber wer hätte denn ahnen sollen, dass sie an dieser Stelle gegen die halbe Planetenbevölkerung fochten. Die Anlage sah von außen lange nicht so aus, dass sie solchen Massen an Kämpfern überhaupt Unterschlupf bieten konnte. Wahrscheinlich sahen sie hier oben nur die Spitze des Eisberges und der größte Teil, wahrscheinlich gigantisch in seinen Ausmaßen, befand sich unterirdisch. Nein, die wirklich schweren Geschütze konnte er immer noch anfordern, wenn er sie dringend brauchte. Doch bisher sah es ganz danach aus, als ob sie das hier auch mit guter alter Handarbeit erledigen konnten. So wie Raimer es liebte.

Allerdings hatte er die Brüder der 1.Legion schon seit einer ganzen Weile weder gehört noch gesehen. Die Dark Angels hatten schon gleich zu Beginn der Mission eine Art Rennen aus dem Angriff gemacht und ohne große Absprachen mit den Black Templars einen Regen aus Landekapseln und Entertorpedos gestartet, der über der Tempelanlage nieder gehen sollte. Etwaige Rückendeckung durch die Templars war ihnen dabei egal gewesen. Als sie dann aus ihren noch glühenden Ceramit- Kokons gesprungen waren, begannen sie sich auch schon durch das Meer der Navolo zu schneiden. Dabei hatten sie sich zielstrebig auf den Haupttempel zubewegt und sich nicht lange mit den Xenos aufgehalten. Raimer fiel erst jetzt auf, das er gar nicht wusste, wo sich Maruel und seine Brüder zurzeit aufhielten. Hatten sie vielleicht einen anderen Zugang gefunden? Waren sie vielleicht sogar schon im Tempel? Und wie waren sie rein gekommen? Der Kastellan der Black Templars hatte mit Bedauern feststellen müssen, dass die gesamte Tempelanlage von einem unbekannten Kraftfeld geschützt wurde, dass sämtliche Teleportversuche reflektieren würde. Das hätte fatale Folgen für alle teleportierten Trupps gehabt. Besonders wenn man bedachte, wie kompliziert diese Technologie schon unter Idealbedingungen war, wenn sie nicht durch Kraftfelder beeinflusste wurde. So war ein rascher Sturmangriff auf das Zentrum des Tempels von Anfang an vereitelt worden. Auch das Vernichten des Teleporthemmfeldes war nicht möglich, da sich der Generator irgendwo im Inneren der Anlage befand und erst noch lokalisert werden musste.

Also konnten auch die Dark Angels diese Taktik nicht angewandt haben. Doch der Kontakt zu ihnen war seitdem nicht mehr herstellbar. Entweder konnten oder wollten sie nicht auf die Rufe der Black Templars antworten. Das war bedenklich. Die Geschichten über diese seltsame Marotte des Ordens, sich in entscheidenden Momenten aus wichtigen Gefechten zurück zu ziehen und ihre Verbündeten im Stich zu lassen, waren Raimer durchaus bekannt. Doch bisher hatte er sie immer als unglaubwürdige Lügen abgetan. Welche Gründe sollten die Dark Angels haben, sich aus dieser Schlacht zurück zu ziehen? Sie war geradezu fordernd und fast schon episch in ihren Ausmaßen, wenn man das Truppenaufgebot der Navolo betrachtete. Nun sie waren keine Orks. Auch keine Chaos-Ketzer. Doch immerhin waren sie Feinde, die bisher alles aufboten, was sie konnten. Also warum brachen die Dark Angels jetzt ihren Angriff ab, nachdem sie eine unübersehbare Spur der Vernichtung durch mehrere Sternensysteme gezogen hatten, nur um hier her zu kommen?

Raimers Kampfinstinkte klingelten mit einem Mal in seinem Schädel und implantierte Drüsen und Organe schütteten zusätzliche Kampfhormone aus. Eine böse Ahnung kämpfte sich in den Vordergrund seiner Gedanken. Doch da schnitt auch schon Havels alarmierende Stimme auf dem Notfall-Kanal in alle Helme der Black Templars.

„ ! DECKUNG ! SOFORT EINGRABEN ! “, war alles was die Templars an Information bekamen. Aber mehr brauchten sie auch nicht, um zu reagieren und sich sofort von den tollwütigen Navolo zu lösen. Gleichzeitig übermittelte Havel auch Bilddaten in Raimers Helmdisplay.

Die Flotte der Dark Angels…Der große Kreuzer in ihrer Mitte…Grelle Strahlbahnen, die zur Planetenoberfläche stachen…Echtzeit! Verdammt!

Wo Raimer die Kampfhandlungen noch in Stunden berechnet hatte, war den Dark Angels wohl schon lange die Geduld ausgegangen. Es wurde merklich heller und der von Rauchwolken und Dunst verhangene Himmel über dem Tempel begann zu leuchten. Dann fiel das Licht vom Himmel und badete alles in und um den Tempel herum in sonnenheißes Gleißen.

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Noch zwei weitere Male sandten die Dark Angels den Tod von Oben, bevor Ruhe einkehrte. Grabesstille. Alles war Asche in Schwarz, Weiß und Grau. Durchbrochen nur von schwelenden Feuern und glühenden Metallen. Wohin man blickte, schien alles Leben vom einen auf den anderen Moment ausgeschalten worden zu sein. Dann kam Bewegung in den Untergrund. Langsam kämpften sich Gestalten ins Leben und in das Licht zurück. Asche staubte und rieselte von verbrannten Rüstungen. Die Astartes setzten den Kampf fort.

Raimer stemmte sich gegen den tonnenschweren Brocken golden Mauerwerks, der ihn unter sich begraben hatte, und schob ihn von sich runter. In ihm brodelte es und sämtliche klaren Gedanken waren überlagert von Emotionen intensivsten Zorns. Aus ihm hatte er die Kraft geschöpft zu überleben und sich wieder zu erheben. Wut kochte durch seine Adern. Mordlust. Rache. Empörung. Dann brach es aus ihm heraus und er schrie einen lauten röhrenden Schrei. Das Brüllen einer Bestie, die bis aufs Blut gereizt worden war. Einige seiner Brüder taten es ihm gleich oder schlugen auf das Nächste ein, was ihnen unterkam. Die Landschaft hatte sich total verändert. Wo zuvor noch ein riesiger Tempelkomplex gestanden hatte, eingefasst in dicke goldene Mauern, befand sich jetzt ein glühender geschmolzener Berg überzogen von rot leuchtender Lavaschlacke, die nun allmählich erkaltete. Wo bis vor kurzem noch Tausende Navolo verbissen ihr Heiligtum verteidigt hatten, lagen nun nur noch Unmengen an Aschehaufen, die der Wind langsam verwehte. Die Dark Angels hatten ganze Arbeit geleistet und waren sehr gründlich gewesen. Die Dark Angels!! Die erneut in ihm hochkochende Wut leitete Raimer in seine Beine und rannte los. In seiner nun versengten stumpfen Servorüstung sprang er über Geröll, Ruinenreste und glühendes Gold. Die überlebenden Black Templars folgten ihm auf dem Fuße. Ein Rudel auf der Jagd durch eine geschmolzene Landschaft.

Raimers Gedanken klärten sich allmählich wieder und er war nun auch bewusst bereit, sich der unbequemen Wahrheit zu stellen. Er hatte den Schock über die Kaltblütigkeit der Dark Angels überwunden. Alles ergab nun einen gewissen Sinn. Irgendetwas war hier auf diesem Planeten, in diesem Tempel, für das die 1.Legion alles riskierte. Sogar das Leben von neunzig Adeptus Astartes eines verbündeten Ordens. Natürlich hatten sie ungehalten reagiert als Raimer und seine Brüder so unverhofft und uneingeladen in ihre kleine geheime Jagdgesellschafft geplatzt waren. Sie brauchten keine Mitwisser und schon gar keine Zeugen. Kein Wunder, dass sie das Hilfsangebot der Black Templars dann doch so schnell und kommentarlos angenommen hatten. Das war die Chance gewesen die Black Templars auf legale und elegante Weise wieder los zu werden. Der ganze Angriff war eine Falle gewesen. Aber warum? Was suchten sie hier? Wer war die Stimme des Imperators wirklich? Raimer würde es heraus finden. Und er würde den verräterischen Dark Angels dieses Geheimnis, nach dem sie so gierten, entreißen und mit sich nehmen. Das war er sich und seinen Brüdern schuldig. Das dreifache Bombardement hatte die Verlustzahlen der Black Templars schlagartig in die Höhe getrieben. Viele Brüder hatten nicht mehr rechtzeitig eine Deckung gefunden. Und wenn Raimer dann wieder an Bord seines Schiffes war, mit der Stimme des Imperators, dann würde er den Dark Angels das volle Zerstörungspotential seines Kreuzers zu kosten geben.

Vor ihm lag der nun unbewachte Eingang zum Innern des Tempels. Doch er zweifelte nicht daran, dass dort noch einige Tausend Navolo auf ihn lauern würden. Die restlichen Panzerfahrzeuge, die das Bombardement halbwegs intakt überstanden hatten, postierte er am Eingang. Auch einen der beiden Cybots, dessen Beine zu stark beschädigt waren, um mit den restlichen Brüdern noch Schritt zu halten, lies er zurück. Diese Einheiten würden auf alle feuern die sich dem Tempel nähern wollten. Und damit waren durchaus auch die Dark Angels gemeint, falls sie nochmals auftauchen sollten, um die Folgen ihres Tuns zu besichtigen. Durch seinen ihn begleitenden Techmarine wusste Raimer, dass das Teleporthemmfeld den Angriff bisher schadlos überstanden hatte. Er hatte ihn und eine Handvoll Brüder losgeschickt den Generator zu finden und zu zerstören. Aber erst, wenn der Kastellan es ihm befahl. Die Dark Angels konnten so keine Truppen runter teleportieren und würden sich auch durch das Portal und die dort stationierten Panzer kämpfen müssen. Nun hatte Raimer wieder alle Trümpfe in der Hand und die Dark Angels waren am Zug. Doch zuerst musste er sich noch um die Navolo kümmern, die zwischen ihm und der Stimme des Imperators standen.

***

Das Kämpfen wiederholte sich. Aber nun trieb die Black Templars ein ganz anderer Zorn an. Die Navolo hatten sich von nicht zu unterschätzenden Gegnern in ein störendes Beiwerk gewandelt, das nur von der wahren Mission ablenkte. Sie waren bisher nicht wirkliche Gegner gewesen und daran würde sich in naher Zukunft auch nichts ändern. Der einzige Faktor der bisher für sie gesprochen hatte, war ihre schiere Masse gewesen, mit der sie die Black Templars nur gebremst hatten aber nicht wirklich aufgehalten. Dem entsprechend hatte sich der Kampfstil der Astartes gewandelt. Vom vernichtenden Abschlachten zum flüchtigen unschädlich machen. Wo vorher noch ausgeweidet wurde, um die Navolo zu schocken und zu brechen, wurden nun nur noch Gliedmaßen und Köpfe abgetrennt, um die Xenos kampfunfähig zu machen. Die Templars hielten sich nicht mehr auf. Auch folgte ihnen der zweite Cybot durch die Gänge des Tempels und äscherte alle Navolo mit seinem schweren Flammenwerfer ein oder gab ihnen mit der Sturmkanone den Rest. Viele zermanschte er auch einfach mit seinen stählernen Füßen.

An der Spitze führte Raimers Weg ihn tiefer in das Zentrum des Tempels. Innen war von dem Bombardement kaum etwas zu sehen oder zu spüren. Die Gänge glichen in Design und Architektur dem früheren Aussehen des Tempels. Aber der Kastellan und seine ihn begleitenden Brüder hielten sich nicht mehr länger damit auf, sondern schlugen sich mit den Navolo. Diese waren nun deutlich sichtbar für alle, besser gerüstet und bewaffnet. Eindeutig Elitetruppen, wenn man bei den Navolo überhaupt davon sprechen konnte. Mehr Qualität als Quantität. Höchstwahrscheinlich kämpften sie hier schon gegen die Leibgarde der Stimme des Imperators, da war sich Raimer sicher. Allerdings machte das für ihn kaum einen merkbaren Unterschied. Zumal diese Elitekrieger mit einer gewissen Gehemmtheit gegen ihn und seine Brüder antraten, ganz so als müssten sie sich regelrecht überwinden, gegen sie zu kämpfen. Ein seltsamer Vorteil zwar, aber Raimer nutzte ihn voll aus. Vielen Elitekriegern kostete dieses kurze Zögern das Leben. Irgendwann kamen keine Navolo mehr und die Black Templars standen vor einem prächtig verzierten Portal. Sie waren am Ziel. Vor ihnen lagen die Lösung des Geheimnisses der Dark Angels und der Grund für ihren feigen Verrat. Die Antwort auf viele ungeklärte Fragen. Raimer hob seinen rechten Fuß und setzte ihn auf die Portalflügel. Dann lud er seine Boltpistole ein letztes Mal durch, nickte seinen Brüdern zu und trat schließlich die Flügel auf.

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Die Black Templars stürmten in einen großen Raum. Dieser war in seinen Ausmaßen gigantisch und angefüllt mit Technologie aus eine anderen Zeit. Es wirkte fast wie das Innere eines Raumschiffes. Überall waren Konsolen, Maschinenkomponenten, Rohre und Leitungen. Servoschädel und Servitoren bewegten sich dazwischen umher und bedienten die verschiedenen Bestandteile der Maschinerie. In der Mitte befand sich ein riesiger holografischer Projektor, der Bilder von der Außenwelt zeigte. Hier waren sie richtig. Dies war die Schaltzentrale der Macht. All das registrierte Raimer in Sekundenbruchteilen und ihm entgingen auch nicht die vielen Waffentürme, welche jetzt mit ihrem Beschuss begannen. Helle Strahlen tödlichen Lichts schnitten durch die Luft und in den Boden, wo die Astartes noch kurz zuvor gewesen waren. Diese erwiderten das Feuer mit Boltern und Plasmawaffen. Viele der Waffentürme stellten rauchend ihre Funktionen ein. Raimer jedoch suchte schon die ganze Zeit nach der einen Person, die in diesem Thronsaal das Sagen hatte.

Wo war der König? In den Wänden öffneten sich Paneele und gaben den Blick auf weitere Waffen frei. Raimers Blick streifte eine Konsole, die höchstwahrscheinlich für die Energieleitung zuständig war. Er drückte zweimal ab und die Boltgeschosse verwandelten die Maschine in Schrott. Einige der Waffen, die gerade dabei waren sich auf die Black Templars auszurichten, verharrten energielos in ihrer Bewegung. Wo war der König? Hinter einer Ecke trat eine massige Gestalt vor ins Licht. Ein Waffensevitor mit schwerer Waffe legte auf den Kommandotrupp an. Einer der Templars schoss ihm eine Boltkugel in den Schädel. Andere schlugen in seinen Rumpf ein. Wo war der König? Raimers Schwert schnitt durch einen Servitor, der versucht hatte ihn mit seinen Mechandriten zu attackieren. Hier irgendwo war der die Stimme des Imperators. Raimer wusste es. Er spürte es. Wie damals, als er den monströsen Ork-Waaghboss gespürt hatte, und ihm im Duell besiegt hatte.

Da! Ein helles Aufblitzen im Augenwinkel, doch seine Helmsensorik hatte es dennoch registriert. Einer der Black Templars wurde von einer hellen Energieklinge in zwei Hälften geschnitten. Doch sein Henker war schon wieder verschwunden. Raimer fluchte. Dann zuckte das Schwert an anderer Stelle aus dem nichts heran und trennte den Lauf des schweren Bolters ab, den die Astartes mit sich führten. Tarntechnologie aus dem dunklen Zeitalter? Oder gar eines der seltenen Warpsprungfelder? Diese Artefakte waren so selten, dass sie im Imperium mit Schätzen aufgewogen wurden, die das Einkommen von kleineren Kolonien um ein Vielfaches überstiegen. Nun wusste der Kastellan, wonach er suchen musste und lies die verschiedenen Sichtfilter seiner Helmsensorik rotieren, um den unsichtbaren Gegner zu entdecken. Er brauchte nur kurz, um sich an das ungewohnte Flimmern seines Sichtfeldes zu gewöhnen. Doch dann glaubte er den Schemen des versteckten Wiedersachers ausgemacht zu haben, als dieser sich selbstsicher zwischen den Templars bewegte und mal hierhin und dann wieder dahin schlug um die Angreifer zu bekämpfen.

Raimer ging seine Optionen durch und entschied sich. Er Griff an seinen Gürtel und löste eine der Spezial-Granaten. „Brüder hinter mich!“, knurrte er in den Helmfunk und wartete kurz bis sich die Templars wieder hinter ihm formiert hatten. Dabei ließ er den Schemen keinen Augenblick mehr aus dem Blick, der sich nun von links an die Templars anschleichen wollte. Raimer warf die EMP-Granate und eine knisternde Wolke elektromagnetischen Flackerns erblühte vor den Astartes. Alle Servitoren, Waffentürme und Konsolen im Wirkungsradius der Granate schlossen sich kurz und blieben energielos zurück. Dann hatte sich die Ladung der Granate verbraucht und die geduckte Gestalt des Gegners wurde sichtbar als auch sein Tarnfeld den Dienst einstellte.

Vor ihnen stand die Stimme des Imperators.
 

Dark lu

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Maruel überprüfte ein weiteres Mal alle Systeme seiner knochenfarbenen Terminatorrüstung. Der Energiekern lief bestens und die Zuleitungen zur Energiefaust arbeiteten fehlerfrei. Offenbar brannte der Maschinengeist der Rüstung genauso darauf wieder auf die Jagd zu gehen, wie er selbst. Zwischen all den Narben in seinem Gesicht bildete sich etwas, dass einem Lächeln ähnelte. Doch bevor es einer seiner Brüder sehen konnte, setzte Maruel den geflügelten Helm auf und aktivierte die Datendisplays in seinem Visier. Sofort erschienen Symbolrunen und Textfelder mit aktuellen Daten zur Lage der Schlacht auf dem Planeten. Um Maruel sammelten sich seine Brüder. Auch sie trugen die massiven und wertvollen Rüstungen der ersten Kompanie der Dark Angels. Insgesamt waren sie zehn Terminatoren, die darauf warteten auf den Planeten teleportiert zu werden. Der Feind hatte keine Chance!

In Maruels Sichtfeld tauchten die Positionen der Black Templars auf. Sie kämpften in sauberen Formationen und legten ein gutes Tempo vor, um in die Navolo-Tempelanlage zu kommen. Wahrlich, Kastellan Raimer war ein überragender Heerführer und wurde dem guten Ruf der Black Templars gerecht. Maruel bedauerte es fast, nicht an der Seite dieser Astartes zu kämpfen. Doch diese Jagd war nun mal nicht die der Templars. Und das würden sie auch gleich erfahren. Niemand stellte sich zwischen die Dark Angels und ihre Beute! Beim Primarchen, nicht einmal ein anderer Astartes Orden!

Eine grüne Rune erschien im Display. Maruel schaute zu seinen Brüdern. Sie schauten ihn an. Alle waren bereit. Energie knisterte um Energiefäuste und die Sturmbolter waren durch geladen. Maruel öffnete einen Kanal zur Brücke. „Beginnt!“ Sofort konnte er die Vibrationen der Schiffsgeschütze spüren, als sie mit dem Bombardement der Navolo-Tempelanlage begannen. Von den Navolo würde nichts übrig bleiben. Der Zorn der Dark Angels würde sie und ihren ketzerischen Tempel vom Angesicht dieser Welt tilgen. Und vor allem würde dann endlich das störende Energifeld verschwunden sein, das den Terminatortrupp daran hinderte sich direkt ins Herz des Tempels zu teleportieren um die Stimme des Imperators zu stellen. Die erste Salve war vorbei. Maruel blickte zu Rufiel, dem Techmarine an Bord. Dieser schüttelte nur wortlos seinen Kopf. „Nochmal!“, funkte Maruel zur Brücke. Das Störfeld war immer noch aktiv! Dass Schiff vibrierte wieder. Der Meister der Dark Angels dachte an Kastellan Raimer und seine Brüder. Das erste Bombardement hätte man noch mit einem Fehler in der Zielkoordinierung entschuldigen können. Etwas, das zwar sehr selten vorkam, vor allem an Bord eines Astartes-Schiffes, aber noch relativ realistisch erklärbar war. Fehler kamen vor. Unfälle passierten. Auch bei den Adeptus Astartes. Aber ein zweites Mal? Das war Verrat! Maruels Gedanken bewegten sich bereits in den höheren politischen Ebenen der Ordensbeziehungen untereinander. Welche Aktion würde welche Reaktion hervorrufen und was würde das für die Zukunft bedeuten? Jeder nächste Schritt musste genau ab gewägt werden. Wie sollten die Dark Angels mit den überlebenden Black Templars verfahren?

Die zweite Salve endete. Ein Blick zu Rufiel. Ein Kopfschütteln. Verwünschungen und Flüche im Helmfunk der Terminatoren. Sie wollten endlich in der Schlacht kämpfen. Oder in dem, was davon noch übrig war. Maruels Gedanken rasten. Womit hatte die Stimme des Imperators diesen Tempel nur abgeschirmt? Die Dark Angels belagerten hier doch keinen Mechanicus-Außenposten, oder? Sollte er eine dritte Salve befehlen? Das Schott zum Teleporterraum öffnete sich und Drubal trat ein. Alle Terminatoren neigten den Kopf um ihn zu grüßen. Der Absolutionspriester erwiderte die Geste. Dann trat er zu Maruel. „Zaudere nicht, Bruder! Wir sind nicht hier! Und die Stimme des Imperators ist auch nicht hier! Alles was zählt, ist die Heilige Mission!“ Drubals Stimme klang aus jedem Helmlautsprecher und war auch sonst überall auf den Schiff zu hören. Zusätzlich erschien jedes seiner Worte in leuchtenden Lettern auf jedem Display im Schiff. Drubal hatte die Stimme des Glaubens benutzt, um alle Zweifel seiner Ordensbrüder zu zerstreuen. Die Stimme der Autorität! Er war ein Meister des Inneren Zirkels. Und nur das zählte für Maruel. Die Entscheidung war getroffen. Drubal konnte nicht zulassen, dass sich die Black Templars in die Heilige Mission einmischten. Etwas was nur den Orden der Dark Angels anging. Es würde keine Zeugen geben.

„Nochmal!“, funkte Maruel. Die dritte Salve wurde zum Planeten gesandt. Drubal vollführte die rituelle Geste des Inneren Zirkels. Die zehn Terminatoren folgten seinem Beispiel. Sie gehörten zum Deathwing und waren Geheimnisträger des Ordens. Auf dem Planeten der Navolo verbarg sich ein kleiner Teil dieses Geheimnisses und die Black Templars waren gerade dabei, diesen Teil zu entdecken. Das durfte nicht geschehen. Das Bombardement war vorbei. Drubal und Maruel blickten zum Techmarine. Der schüttelte nur frustriert den Kopf. „Nun dann werden wir wohl doch wieder in der gewohnten Weise vorgehen müssen. Ich werde mich zu den Bodentruppen begeben und versuchen, das Störfeld vor Ort auszuschalten.“, sagte Drubal und verließ den Teleporterraum. Maruel wollte gerade alles in die Wege leiten, als das Schiff erneut vibrierte. „Was ist los?“ Die Vibrationen waren viel stärker als zuvor. „Der Angriffskreuzer der Black Templars hat das Feuer auf uns eröffnet.“, antwortete ihm ein Ordensdiener von der Brücke. Maruel wechselte die Displaysicht auf den Weltraum und bekam nun die Daten der Außensensoren rein. Die Positionen aller Raumschiffe erschienen im Sichtfeld. Da waren die fünf grünen Punkte der Dark Angels Flotte mit Namen und alle wichtigen Daten. Und in ihrer Mitte erschien nun der rote Punkt des Black Templars Angriffskreuzers mit Namen. Opodiumgolf.
 
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Dark lu

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Das Schiff der Black Templars reagierte nun endlich auf das Bombardement und wollte wohl eine weitere Salve verhindern, indem es die Aufmerksamkeit der Dark Angels auf sich lenkte. Taktische Daten zu Bewaffnung und Schildstärke erschienen in seinem Sichtfeld. Die Opodiumgolf war ein Monster. Schon die erste Salve hatte die Dark Angels kalt erwischt und die Schilde auf der Backbordseite erheblich geschwächt. Doch die kleine Flotte reagierte bereits auf das Raubtier in ihrer Mitte. Der Sturm des Löwen schleuste bereits eine Staffel Raumjäger aus. Der Jägerträger richtete sich auf das Black Templer-Schiff aus. Die Wütende Faust tat das gleiche und aktivierte ihre Bordwaffen. Der Angriffskreuzer verharrte auf seiner Position und stellte den Beschuss des Dark Angels Flaggschiffes ein. Die nächsten Salven zielten auf die Flotte. Die Staffel Jäger, die sich auf die Opodiumgolf zubewegt hatte, wurden restlos verdampft. Die hellen Strahlen zuckten weiter und trafen auf die Schilde vom Sturm des Löwen. Maruel konnte erkennen, dass der Jägerträger eine weitere solche Salve nicht ohne Schaden überstehen konnte. Eine andere Salve traf die Wütende Faust. Die Strahlen strichen sekundenlang über die Oberfläche des kompakten Transportschiffes. Dann brachen die Schilde zusammen, als wären sie gar nicht mehr vorhanden. Maruel wusste was passiert war. Die Black Templars hatten gewaltige Mengen an Energie in diese Salve geleitet damit die Strahlen genug Zeit hatten, sich mit den Schildfrequenzen der Wütenden Faust zu synchronisieren.
Diese Strategie war in den Reihen der imperialen Flotten kaum noch bekannt und stammte noch aus der Guten alten Zeit des Überflusses. Als viele menschliche Schiffe noch über Reaktoren verfügten, die mit den Energien einer Sonne wetteifern konnten. Doch solche Schiffe waren über die Jahrtausende immer seltener geworden und das Wissen über ihre Herstellung war so gut wie vergessen. Heutzutage besaßen nur noch wenige Schiffe annähernd das Potential, solche Attacken anzuwenden. Und die Furcht mit solch einer Attacke die Reaktoren zu überlasten und irrereparabel zu beschädigen, war umso größer. Doch die Black Templars schienen nicht unter solchen Zweifeln zu leiden und warfen ihre ganze Feuerkraft in die Waagschale, um ihre Brüder zu rächen. Die nächste Salve der Opodiumgolf war schwächer, schnitt aber nun ungehindert durch die Panzerung der Wütenden Faust. Das kleinere Schiff verging augenblicklich in einer Kette interner Explosionen und zerbarst schließlich zu einem glühenden Trümmerfeld. Das Feuer der vier restlichen Dark Angel-Schiffe badete den Angriffskreuzer in hellen Strahlenbahnen, welche den Schilden aber offenbar nichts anhaben konnten. Stattdessen zuckte die nächste Salve des Schiffes zum schon angeschlagenen Sturm des Löwen. Ein greller Strahl stach in die Seite des Jägerträgers und trat auf den anderen wieder aus, begleitet von Wolken aus Trümmern, gefrorener Atmosphäre und im All treibenden Leichen.

Maruel zuckte innerlich zusammen. Die Black Templars hatten ohne große Mühen zwei Schiffe seiner Flotte zerstört. Zwar hatten sich an Bord der Schiffe keine Astartes befunden doch die Leibeignen und Ordensdiener waren langjährige Begleiter gewesen, die schon auf vielen Jagden ihren Wert bewiesen hatten. Gleichzeitig kam ihn der Gedanke, dass die Trümmer der Schiffe immer noch genügend Spuren enthielten, die zum Orden der Dark Angels führen konnten. Er machte sich einen geistigen Vermerk, dass sie später geborgen werden mussten. Die Opodiumgolf verharrte trotz des Beschusses auf ihrer Position. Aber sie hatte auch eine Feuerpause eingelegt. Schließlich hatte der Angriffskreuzer in kürzester Zeit gewaltige Mengen an Energie ins All gesandt. Die Schiffswaffen waren zwar darauf ausgelegt solche Energiemengen ins Ziel zu lenken doch länger anhaltendes Dauerfeuer würde nicht ohne negative Folgen für das Material bleiben. Vielleicht wollten die Mitglieder der Crew ihr Schiff nicht überlasten. Das waren die Ansichten von Normalsterblichen. Menschen, die ihr Leben verlieren konnten. Ordensdiener! Das bedeutete, dass kein Astartes an Bord war, der das momentane Kommando über die Brücke hatte. Also waren wirklich alle Black Templars auf dem Planeten. Doch wenn die Crew sich so offensichtlich um ihr Schiff sorgte, was hielt sie noch im System? Warum wandten sie sich nicht zum Rückzug? Lebten etwa doch noch einige Black Templars auf dem Planeten? Maruel wechselte wieder die Datenanzeige und untersuchte die Bilder von der Planetenoberfläche. Deutlich konnte er die Positionen seiner Dark Angels erkennen, die er vor dem Bombardement aus dem tödlichen Wirkungsradius abgezogen hatte. Und da war auch die Landekapsel, mit der Absolutionspriester Drubal dem Planeten entgegen strebte. Er hatte das kurze Feuergefecht innerhalb der Flotte genutzt und war von der Opodiumgolf unbehelligt in die Atmosphäre eingedrungen. Doch kein Dark Angel war auch nur annähernd in Reichweite der Navolo-Tempelanlage, wo die Beute in ihrem gut gesicherten Bau lauerte.

Das hatte es auch noch nicht gegeben. Eine sturmreif geschossene Festung und kein Astartes der sie stürmte. Diese Jagd bot eine Überraschung nach der anderen. Eine Rune blinkte in seinem Sichtfeld. Die Sensoren hatten zwei Thunderhawks der Black Templars entdeckt. Maruel vergrößerte und rief die Fahrzeugdaten ab. Modifizierte Versionen, die Angriffsfahrzeuge in die Schlacht transportieren konnten, befanden sich auf dem Rückflug vom Planeten zur Opodiumgolf. Scandaten verrieten ihm, das sie Predatoren und Rhinos an Bord hatten. Die Reste von Raimers Feuerunterstützung während der Schlacht, welche das Bombardement offenbar noch halbwegs intakt überstanden hatten. Maruel übermittelte die Koordinaten zur Brücke. „Abschießen!“, knurrte er. Die Truppentransporter hatten keine Chance. Es war ein ehrloser Tod. Und es war eine ehrlose Tat. Aber darauf kam es jetzt auch nicht mehr an. Nur die Heilige Mission zählte. Maruel würde sich nach der Jagd für längere Zeit zurück ziehen müssen um Buße zu tun und seine Seele zu reinigen. Jetzt war jedoch keine Zeit dafür. Offenbar hatten doch einige Black Templars das Bombardement überlebt. Der Angriffskreuzer zog eindeutig die Aufmerksamkeit auf sich und spielte den Lockvogel, um von der Tempelanlage abzulenken. Also waren einige schon im Innern des Tempels und kurz davor die Stimme des Imperators zu stellen. Maruel zweifelte nicht daran, das Kastellan Raimer gerade dabei war, hinter das Ordensgeheimnis zu kommen. Eine neue Rune rang um seine Aufmerksamkeit. Das Störfeld! Es war weg! Rufiel blickte ihn an. Maruel hob seinen Sturmbolter. „Für den Orden! Gegen den Ketzer!“ Seine neun Brüder erwiderten den Ruf. Dann lösten sich die zehn Deathwingterminatoren auf.

Im Nächsten Moment fand sich Maruel in einem riesigen Saal wieder, der mit allerlei technischen Anlagen vollgepackt war. Die Zentrale der Stimme des Imperators. Die Terminatoren nahmen augenblicklich lauernde Kampfhaltungen ein und ihre Sturmbolter zuckten ihren Blicken folgend, auf der Suche nach möglichen Zielen, wild umher. Doch es gab keine Ziele. Nur zerstörte Servitoren, beschädigte Konsolen und qualmende Waffenanlagen. In einigen Winkeln brannte es. Tote Navolo lagen überall im Raum herum. Dazwischen entdeckte Maruel die leblosen Körper von gefallenen Black Templars, die offenbar durch mächtige Nahkampfattacken nieder getreckt worden waren. Hier hatte ein kurzer heftiger Kampf gedauert. Doch weder von Kastellan Raimer und dem Rest der Black Templars noch von der Stimme des Imperators war eine Spur zu sehen. Die Terminatoren waren auch in die angrenzenden Räume und Gänge ausgeschwärmt und kehrten nun frustriert zurück. Nichts! Die Dark Angels hatten zu lange an Bord ihres Schiffes warten müssen. Maruels Helmfunk knackte. „Ich messe einen zweiten, sehr mächtigen Teleport zur Opodiumgolf, Meister! Die Black Templars sind auf ihr Schiff heim gekehrt!“, rief Rufiel. Seiner Stimme war eine ungewohnte Hektik anzuhören, was nie Gutes bedeutete. „Was noch, Bruder?“, fragte Maruel während er seinen Terminatoren das Zeichen zum Sammeln gab. „Zusätzlich messe ich einen stetigen Anstieg von Energien an ihren Koordinaten und noch einigen anderen Stellen im Tempelzentrum. Dabei kann es sich nur um eine Art Selbstzerstörungssequenz handeln. Ich werde sie jetzt evakuieren.“ Rufiels Stimme duldete keinen Wiederspruch und dann spürte der verblüffte Maruel auch schon das Kribbeln der beginnenden Teleportation.
Kurz darauf überluden sich die tief unter dem Tempel vergrabenden Schiffsreaktoren. Zusammen mit den restlichen Wrackteilen, mit der die Stimme des Imperators vor langer Zeit auf dieser Welt gestrandet war, verging nun auch der innere Kern der Tempelanlage im Gleißen gewaltiger Energien. Alle Hinweise auf die Anwesenheit des mysteriösen Schiffbrüchigen, der von den Sternen gekommen war und die primitiven Navolo in eine Blütezeit geführt hatte, verwandelten sich in einen gewaltigen Krater.
 

Dark lu

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Viele haben sich ja damals gefragt, warum die Geschichte Seite Zwanzig heißt? Nun es gibt im Codex Black Templars,der damals aktuell war,eine kleine Hintergrundsektion. Da werden verschiedene Vorkommnisse, die für den Orden der Templars wichtig sind oder einfach mit ihm zu tun haben aufgeführt. Unter anderem die Begebenheit mit der Opodiumgolf. Da findet die Stimme des Imperators Erwähnung und wie das Schiff irgendwann verschwindet. Da es auch mal eine GW-Kampagne gab wo Cypher andeutungsweise als diese Stimme des Imperators beschrieben wird und ich ja als Dark Angels Ordensmitglied solche Sachen sofort an den inneren Zirkel melden muss,war natürlich total angetan von der Idee. Und da ich anderen Black Templar Codex Kesrrn damals nicht gleich die Gelegenheit geben wollte, sich unnötig zu spoilernkonnte ich ja unmöglich sie Opofiumgolf im Titel nennen. Ihr versteht das sicherlich.
Nun, die Hintergrundsektion im damaligen Codex der Black Templars fand ich auf Seite 20.
Das ist das ganze Geheimnis. Und nun muss ich euch allen einen Deahtwingtrupp vorbei schicken. Ihr versteht das sicherlich. Ordensgeheimnisse, heilige Mission, usw. ... ; )
 
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Lord Protector

Tabletop-Fanatiker
11 April 2012
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Viele haben sich ja damals gefragt, warum die Geschichte Seite Zwanzig heißt? Nun es gibt im Codex Black Templars,der damals aktuell war,eine kleine Hintergrundsektion. Da werden verschiedene Vorkommnisse, die für den Orden der Templars wichtig sind oder einfach mit ihm zu tun haben aufgeführt. Unter anderem die Begebenheit mit der Opodiumgolf. Da findet die Stimme des Imperators Erwähnung und wie das Schiff irgendwann verschwindet. Da es auch mal eine GW-Kampagne gab wo Cypher andeutungsweise als diese Stimme des Imperators beschrieben wird und ich ja als Dark Angels Ordensmitglied solche Sachen sofort an den inneren Zirkel melden muss,war natürlich total angetan von der Idee. Und da ich anderen Black Templar Codex Kesrrn damals nicht gleich die Gelegenheit geben wollte, sich unnötig zu spoilernkonnte ich ja unmöglich sie Opofiumgolf im Titel nennen. Ihr versteht das sicherlich.
Nun, die Hintergrundsektion im damaligen Codex der Black Templars fand ich auf Seite 20.
Das ist das ganze Geheimnis. Und nun muss ich euch allen einen Deahtwingtrupp vorbei schicken. Ihr versteht das sicherlich. Ordensgeheimnisse, heilige Mission, usw. ... ; )
Was hat dich dazu bewegt es gerade heute, nach 10 Jahren zu erläutern?
 

Iryan Farros

Erwählter
28 März 2022
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Wiesbaden
Viele haben sich ja damals gefragt, warum die Geschichte Seite Zwanzig heißt? Nun es gibt im Codex Black Templars,der damals aktuell war,eine kleine Hintergrundsektion. Da werden verschiedene Vorkommnisse, die für den Orden der Templars wichtig sind oder einfach mit ihm zu tun haben aufgeführt. Unter anderem die Begebenheit mit der Opodiumgolf. Da findet die Stimme des Imperators Erwähnung und wie das Schiff irgendwann verschwindet. Da es auch mal eine GW-Kampagne gab wo Cypher andeutungsweise als diese Stimme des Imperators beschrieben wird und ich ja als Dark Angels Ordensmitglied solche Sachen sofort an den inneren Zirkel melden muss,war natürlich total angetan von der Idee. Und da ich anderen Black Templar Codex Kesrrn damals nicht gleich die Gelegenheit geben wollte, sich unnötig zu spoilernkonnte ich ja unmöglich sie Opofiumgolf im Titel nennen. Ihr versteht das sicherlich.
Nun, die Hintergrundsektion im damaligen Codex der Black Templars fand ich auf Seite 20.
Das ist das ganze Geheimnis. Und nun muss ich euch allen einen Deahtwingtrupp vorbei schicken. Ihr versteht das sicherlich. Ordensgeheimnisse, heilige Mission, usw. ... ; )
Wird es eine Fortsetzung geben?