40k und OPR
Ich mag die elegante Desginphilosophie bei OPR total gerne, trotz weniger Sonderregeln kommt bei mir das Feeling der Armeen voll rüber.
Das liegt aber am gesamten Regelsystem und nicht nur an den Armeelisten, in wie weit man das so richtig trennen kann sei mal dahingestellt. Für eine Spielgruppe mit Spielern die nicht bereit sind Stunden ins Regeln lernen zu investieren ist OPR immer noch perfekt, um den kleinen Schuss 40K zu genießen den man als Gelegenheitsspieler haben möchte.
Ich mag aber auch den Ansatz bei 40K sehr gern, ich persönlich als Viel-Regel-Leser in Tabletop und RPGs kann damit total viel anfangen. 40K's Desgin für die letzen Edition, egal wie sehr GW behauptet, dass sie irgendwas reduzieren oder simpler gestalten wollen, ist auf "viele Regeln" ausgelegt.
Ich finde es spannend Einheiten anhand ihrer Rolle auszuwählen die nun mehr als die Werte der Waffen sondern auch die Sonderregeln der Einheit beinhaltet. Es war die richtige Entscheidung viele Stratagems der 9.Edi in Abilities der Einheiten umzuwandeln.
Ich sehe aber auch ungeschickte Ecken&Kanten (Dreadnaughts,Speeder mit zu vielen verschiedenen Abilities) und denke man hätte da noch etwas eleganter rangehen können.
Qualität und Kritik
Für mich schmälert das dennoch die Qualität des Produkts "10.Edition" aber alles ist am Ende ans Budget gebunden. Es wurden bestimmt schon viele Ecken&Kanten abgeschliffen die es vorher noch gab, die uns heute auch aufgeregt hätten, aber irgendwann mussten sie die Arbeit vorläufig abschließen und das Spiel herausbringen. Kritik an diesen (negativen) Ecken&Kanten ist im allgemeinen sicherlich berechtigt, der Wille zur Anpassung scheint bei GW zu bestehen, scheint aber wieder an gewisse interne Grenzen zu stoßen, auch das kann man kritisieren. Unsere Diskussionen und Kritiken hier oder woanders in der Weltweiten Community geben den Designern auch Futter um mehr gegen "das Budget" argumentieren zu können, stille Kritik hat noch keinem was gebracht.
Diese Edition ist nicht auf wenige elegante Regeln ausgelegt, das ist die Realität. Viele haben so etwas erhofft und sind nun enttäuscht, auch weil GW mit Marketing-Sprech so etwas in den Raum gestellt hat. Am Ende wurden sie dem "weniger, aber nichts dumm" nicht gerecht und haben ein Side-grade mit ein paar Übersichtsverbesserungen herausgebracht.
Mit den detailreichen und kostenlosen Indices haben sie aber einen Schritt gemacht, den die community sich schon lange gewünscht hat, es fehlen halt noch Errate und ernstgemeinte Punkteanpassungen, aber dann läuft das erstmal. Sie haben auch mehr Verantwortung im Bereich "Wie sehen Tische auf Turnieren aus" übernommen.
Sonderregeln
Sie Sonderregeln machen jede Einheit etwas einzigartiger und etwas spannender für den einzelnen Spieler der sie besitzt, ein schöner Bunter Luftballon auch wenn deine Freunde andere Luftballions haben.
Aufs gesamte System betrachtet ist das natürlich ein Meer an Heißer Luft in Plastik, aufgebläht und übertrieben aus einer entsprechenden Perspektive über die Tellerränder. So ist es nun, es gibt Gründe und es gibt Probleme.
Die Zukunft wird spannend, wird GW so mutig sein und diese Abilities (und die Core Rules) auch anpacken (was objektiv sinnvoll ist) oder eine Firmenentscheidung (vielleicht wegen Printmedien) treffen und es nur auf andere Wege versuchen?