Stopp! Noch nicht weglaufen! Einen habe ich noch!
*Räusper*
Und so endet die Geschichte, wo sie begonnen hat: In den Ebenen von Agos Virgil, dieser trostlosen Einöde einer von Orks vernichteten Welt.
Damit ist Stargazer beendet, eine Geschichte, die mich seit Mitte 2009 beschäftigt hat. Sie ist recht umfangreich und ausladend geworden, was wohl auch der Tatsache geschuldet ist, dass ich generell sehr umfangreich schreibe.
Es war nicht gedacht, dass sie so endet, denn eigentlich hatte ich geplant, Ekko (wieder einmal) überleben und in späteren Geschichten auftreten zu lassen, aber die Entwicklungen im 40k-Bereich und auch einige eigene Erlebnisse haben mich davon überzeugt, das Abenteuer zu Ende zu bringen und sämtliche Brücken dazu hinter mir zu verbrennen wie Cortez, als er in die neue Welt kam. Dass mir das jetzt nicht ganz so gelungen ist, lassen wir mal außen vor.
Da ich in dieser Zeit viele Eindrücke gesammelt habe, vor allem in meiner Eigenschaft als Autor und Kritiken-erhaltender, der natürlich auch verfolgt, was die Fans, bzw. die Leser seiner Geschichte sagen, möchte ich noch mal ein paar abschließende Worte an euch richten, in denen ich etwas zu der Geschichte, meinen Gedanken, einigen Fragen und schließlich der Leserschaft sagen will. Von daher: Wenn ihr euch das Folgende nicht antun wollt, dann ist ein sehr guter Punkt, um an dieser Stelle aufzuhören und meinen Dank dafür entgegenzunehmen, dass ihr bis zu diesem Zeitpunkt bei mir geblieben seid.
Vielen Dank.
Das Werk allgemein:
Stargazer war neben meinen anderen Schreibprojekten – namentlich drei Freie Arbeiten – das Hauptprojekt meiner schreiberischen Tätigkeiten der letzten paar Jahre. Die Geschichte hat mich viele Stunden (und vor allem viele Nerven und einige sehr schlaflose Nächte) gekostet, mir beim Schreiben aber genauso viel Spaß gemacht. Wie bei allen meinen Geschichten haben sich für mich einzigartige Charaktere entwickelt, die sich so und in dieser Form nur in diesem Universum so entwickeln konnten.
Stargazer ist beileibe keine Geschichte, die man als perfekt bezeichnen könnte. Wäre die Geschichte perfekt, wäre ich inzwischen vermutlich bei Black Library angestellt und würde mich darüber ärgern *lach* … oder hätte bereits eine Abmahnung von GW erhalten.
Tatsächlich habe ich viele Fehler gemacht und mit dem Entstehungsprozess teilweise Änderungen und Konzeptumschwünge durchgezogen, die, wenn ich sie mir heute durchlese, mir teilweise falsch vorkommen. Vieles von dem, was Ekko und seinen Leuten passiert ist, würde ich am liebsten überarbeiten oder einfach löschen, weil es meiner heutigen Sicht nach nicht mehr in die Geschichte passt.
Und doch bin ich sehr froh, dass Stargazer geschrieben wurde, denn so habe ich einen Weg gefunden, einen Stil zu entwickeln, der mir nicht nur Spaß macht beim Schreiben, sondern der mich auch über Jahre hinweg motiviert genug gehalten hat, um trotz aller Fehlschläge, Unzufriedenheit und Zweifel an so mancher Idee und manchem Fortschritt in der Geschichte am Ball zu bleiben und weiterzuschreiben.
Für mich waren es vor allem die Charaktere, Männer und Frauen wie Ekko, Sile, Balgor, Rahael, Retexer und andere, die den Reiz an der Geschichte ausgemacht haben. Denn seien wir mal ehrlich: jeder hat schon man mit und gegen Orks gekämpft. Das ist also nichts, was die Welt der WH40k-Geschichten revolutioniert.
Die Charaktere, vor allem die Art, wie sie untereinander und miteinander agieren, ist – auf jeden Fall aus meiner Sicht – hingegen doch irgendwie einzigartig und war über lange Strecken das Einzige, was mich noch ein wenig an die Welt von 40k gefesselt hat.
Natürlich wurde mir bereits vielfach vorgeworden, Ekko wirke mehr wie ein deutscher Abklatsch von Ciaphas Cain, den ich auch kenne, aber der wohl den wenigsten Einfluss auf meine Geschichte genommen hat.
Also noch einmal: Ekko ist nicht Cain, Cain ist nicht Ekko.
Auch wurde mir vorgeworfen, meine Charaktere arbeiteten mehr wie eine moderne Armee, die ins Warhammer40k-Universum gepresst worden ist, wo eigentlich unsägliche Schrecken herrschen. Wo die schlimmsten Diktatoren unserer Zeit nichts sind. Wo das Grauen unvorstellbar ist.
Ich weiß ja nicht, wie es mit euch steht, liebe Leser, aber was zumindest ich mir nicht vorstellen kann, kann ich auch nicht beschreiben. Was ich nicht sagen kann, kann ich auch nicht erzählen.
Allerdings – und das habe ich recht schnell festgestellt, konnte das bisher auch kein anderer Schreiber oder Geschichtenerzählen, von den Fan-Geschichten bis hin zu den ‚fluffiziellen‘ Autoren. (Also von denen, die ich gelesen habe).
Und wenn es jemand geschafft hat, dann war es so distanziert oder unglaubwürdig beschrieben, dass es schon die Grenzen des guten Glaubens überschritt und so dermaßen unglaubwürdig wurde, dass ich irgendwann aufgehört habe zu lesen. (Und in diesem Satz war jetzt so viel „Glauben“ drin, dass mich das Ministorum eigentlich zum Priester machen müsste)
Aber ist das nicht irgendwo natürlich?
Wenn ich mich mit Freunden zum Warhammern getroffen habe, dann hörte man auch immer diese Space Marine Kiddies (Nicht böse sein, liebe Kinder), die mit leuchtenden Augen erzählen, dass jeden Tag über 1000 Psyoniker geopfert werden, um den Goldenen Thron am Laufen zu halten.
Also wenn ich versuche mir vorzustellen, wie meine Heimatstadt in gut 3 Wochen leergeräumt wird, dann bleibt mein Kopf irgendwo in einer Schleife hängen. Wenn ich versuche, mir einen Exterminatus vorzustellen, die Energien, die dabei frei werden, dann passiert etwas Ähnliches.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann nun einmal nur mit dem arbeiten, was ich kenne; heißt also: Bücher, Codizies und meine eigene Erfahrung, meine Vorstellung und natürlich dem Spannungsbogen, mit dem man ja auch irgendwie arbeiten muss.
Von daher möge man mir verzeihen, wenn die Geschichte nun nicht der Vorstellung dessen entspricht, was sich der geneigte Leser von einen „richtigen“ 40k-Geschichte vorstellt.
Die Charaktere:
Hingegen viel Anklang haben Charaktere und Setting gefunden.
Besonders zu Ekko, Sile, der Beziehung zwischen ihnen, Balgor, Ligrev und Carrick fanden an einigen Stellen doch recht kontroverse Wandlungen und Diskussionen statt. Es hat mich wirklich sehr gefreut, dass die Leser (fast durch die Bank weg von dem was an Kommentaren abgegeben wurde), mit Ekko und den meisten anderen Charaktere sympathisieren, bzw. sich identifizieren konnten und ihren Werdegang verfolgt haben.
Um ehrlich zu sein: Ich stehe auf verschrobene Charaktere. Ich arbeite sie gern aus und lasse sie mit der Umwelt zusammenprallen, in der sie leben. Das macht Spaß, ergibt oftmals sehr lustiges Kopfkino und ermöglicht auch ganz unterschiedliche und manchmal unorthodoxe Arten der Lösungsfindung in der Geschichte.
Zudem kann man mit ihnen schnellere und extremere Situationen darstellen als mit einem 08/15-Charakter möglich wären, besonders in Bezug auf ihre Interaktion mit anderen Charakteren. Allerdings macht es das auch schwieriger, sie weiterzuentwickeln und als die Personen zu erhalten, die sie sind.
Tatsächlich bin ich sogar einige Male gefragt worden, ob Ekko bestimmte Anleihen an anderen Figuren aus Büchern, Film oder Fernsehen genommen hat. Das kann ich mit einem definitiven Jein beantworten.
Weshalb Ekko so geworden ist, wie er geworden ist, kann ich eigentlich selbst nicht genau sagen. Ich hatte eine Vorstellung, wie der Charakter aussehen, wie er wirken sollte – so wie es bei den meisten meiner Charaktere ist.
Allerdings hatte ich dabei eher ein genaues Bild von der Person, wie sie aussieht, wer sie im Fall einer „filmischen Umsetzung“ spielen würde. (wer mich in diesem Fall nicht kennt – ich gehe immer an eine Geschichte heran, als würde ich sie filmisch umsetzen wollen.)
Während der Zeit, die sich Stargazer hinzog, verwandelte sich der Colonel allerdings sehr viel mehr in eine Idee, die sich schließlich irgendwo zwischen meinem eigenen Irrsinn und einem Mix aus Darstellern und Synchronsprechern einpendelte. Ekko wurde zu etwas eigenem, gebildet aus einer Mischung von John McGinley (der Typ von Scrubs, auch wenn ich Scrubs eigentlich HASSE), Mr. Garibaldi aus Babylon 5, Captain Goto aus Patlabor (wer Patlabor kennt, wird da gewisse Parallelen finden ;-D) und der deutschen Synchronstimme von Nicolas Cage und Sam Fisher: Martin Kessler (bei dessen Stimme ich irgendwie immer zu den besten und coolsten Ekko-Aktionen fand).
Und natürlich Lethal Weapon – aber mal ganz ehrlich – wem wäre das nicht aufgefallen? ;-D
Nakago hat es einmal ganz gut getroffen, als er Actionszenen mit einem 80ger-Jahre Actionfilm verglich. Nicht, dass es hundert Prozent stimmen würde, aber ein kleiner Funken Wahrheit steckt schon drin.
Schlussendlich sind das aber alles nur Gedanken, denn das, was aus der in den ersten drei Kapiteln noch recht ernsten Geschichte dann so eine verrückte Arbeit hat werden lassen, war eindeutig und definitiv die Zeit, in der ich vermehrt Bücher von Terry Pratchett gelesen habe, der ja auch vor kurzem verstorben ist.
Allein die Idee, in einer für sich selbst funktionierenden Welt derart viele Elemente einzubauen, bei denen sich der Charakter – oder vielmehr „die Charaktere“ – entwickeln, aber gleichzeitig so viele Seitenhiebe auf die Genres und die Vorstellung der Leser zu platzieren, ist einfach großartig und hat mir so viel Freude gemacht, dass sie sich von ganz allein in meine Arbeit geschlichen hat.
Ähnlich war es bei sämtlichen Charakteren. Jeder der Hauptcharaktere hatte bereits seinen Platz eine Besetzungsliste, noch bevor der eigentliche Auftritt der Figur feststand: Captain Balgor, verkörpert von Jeremy Irons, Krood von Armand Assante (nur OHNE HAARE), Retexer von Robert Davi usw.
Das soll keine Festlegung für die Leser sein, sondern nur zeigen, woran ich mich beim Schreiben orientiert habe, bevor mir diese ganze plastische Vorstellung wieder einmal entglitten ist und ich letztendlich nur noch mit Fantasie gearbeitet habe.
Bitte habt trotzdem alle eure eigene Vorstellung der Charaktere. Anders wäre es ja sonst langweilig.
Sile hingegen blieb selbst für mich ein Mysterium, was unter den Charakteren, die normalerweise auf meinen Papieren und am Computer entstehen, eine Besonderheit darstellt, da normalerweise jeder meiner Charaktere von mir gekannt wird.
Allerdings will es mir auch so vorkommen, als wenn gerade das diese unheimliche, undefinierbare Ausstrahlung gestaltet hat, mit der die Sororita ihre Umwelt und die Leser polarisiert hat.
Andere Charaktere haben nicht diesen Erfolg erzielt, besonders das „Infernalische Trio“, Gireth, Rahael und Itias haben irgendwie ins … Braune getroffen. Woran genau es lag, kann ich nicht sagen, aber von dem, was ich mitbekommen habe, war es wohl diese Unerfahrenheit, die auf schnelle und brutale Weise „vergewaltigt“ wird und die Jungs desillusionierte, die nicht zugesagt haben; eben dass die Jungs solche „Heuler“ sind.
Wobei ich mich da nur wieder Frage, was da von mir erwartet wurde. Die meisten Menschen verzweifeln bereits, wenn ein Verwandter stirbt (man nennt es traurig sein und weinen) – wie mag es da sein, wenn das eigene Weltbild zerbricht?
Wie Ekko bereits sagte: Menschen sind keine Helden – sie werden lediglich durch die Umstände dazu gemacht.
Und die meisten imperialen Soldaten sind das auch nicht. Es gibt nur ein paar von ihnen. Daher denke ich doch, dass den drei damit Unrecht getan wurde (aber natürlich werde ich mich gern der Leserschaft beugen).
Das Setting:
Ähnlich wie bei den Charakteren verhielt es sich auch beim Setting.
Wüste und Steppe waren für mich als Schauplätze schon immer interessant, vor allem, da ich mich sehr für Antike, besonders das alte Ägypten, Rom und die Karthager interessiere (später kam dann auch das alte China hinzu)
Zudem haben mich der Wüstenkrieg, sprich also Rommel und Montgomery und Desert Storm, bzw. heutige Nah-Ostkonflike (Golanhöhen, Syrien, etc), schon immer fasziniert.
Daher war es für mich recht reizvoll, eine verbrannte, steppenartige Welt zu kreieren, auf der die Charaktere nicht nur gegen den Feind, sondern auch die Natur kämpfen mussten. Irgendwann trat diese Front zunehmend in den Hintergrund, blieb aber trotz allem als Feind erhalten.
Natürlich haben hier auch wieder Film, Musik und Fernsehen in meine Ideenwelt Einzug gehalten. Ich kann nicht sagen, wie viele Stunden oder Tage ich vor Google gesessen habe, mir Bilder von gotischen Kathedralen, von Wüsten und Steppen angesehen habe, Filme und Dokumentationen zu dem Thema geschaut oder Bücher gelesen habe, um ein Gefühl für das zu bekommen, was dort mit „meinen“ Leuten passiert.
Und wie die leblose Steppe war auch die Himmelskathedrale ein Traum, ein Gebilde, das über die Jahre, die die Geschichte sich fortführte, zu einem Konstrukt der Macht wurde, einer Hommage an die Urgewalt des Imperators. Ich glaube, ich habe noch nie so gerne ein Gebäude entwickelt wie die mächtige Kathedrale, deren Hauptturm gleich Minas Tirith in die Höhe reicht.
Insgesamt war also diese trostlose, wüstenartige Tundra-Steppe das perfekte Gegenstück zum quirligen Leben, mit dem die verrückten Charaktere die Geschichte gefüllt haben.
Dumm gelaufen:
Aber leider war es nicht immer der Spaß am Bauen und Entwickeln, der mich beim Schreiben gehalten hat. Nein – ich habe auch für mich persönlich mehr oder weniger schlimme Rückschläge erlitten, die nicht nur mit persönlichem Umfeld und Beruf, sondern teilweise auch mit der Sicht auf das Werk und diesem direkt zu tun haben.
Fantastisch wurde es zum ersten Mal, als ich bei einer Website, wo ich die beiden ersten Kapitel eingestellt hatte, nach der Info diese auch in anderen Foren zugänglich zu machen, bezichtigt wurde, das Projekt von jemand anderem gestohlen zu haben.
Nachdem ich mir dort so die eine oder andere Beschuldigung und Vermutung anhören musste, stellte ich die Veröffentlichung dort ein. Man findet die Fragmente des ersten und zweiten Kapitels nach wie vor auf der Seite.
Im Anschluss setzte ich die Arbeit bei Fanfiktion.de, Tabletopwelt.de und GW-Fanworld.de fort.
Während der Zeit ist auch mein Vater gestorben, Freunde sind gekommen und gegangen – ebenso wie mein Spaß am Schreiben, an Beruf und Hobby. Man kennt das – es heißt Leben.
Ganz spannend wurde es allerdings noch einmal – okay, den muss ich jetzt erzählen – als ich um das Ende 2012 in einem GW-Laden in meiner Gegend darauf hingewiesen worden (natürlich spiele ich meine Schlachten auch immer mit den entsprechend dargestellten Charakteren und erzähle davon), dass sich sowieso keine Sau für die Arbeit interessiert und ich mir dann doch eher ein Leben suchen sollte, anstatt eine Fangeschichte zu schreiben.
Eine Feststellung, die schon ein wenig wie ein Schlag in die Magengrube wirkt.
Ich weiß natürlich – schreiben sollte man für sich und aus Spaß, nicht für andere. Aber mal wirklich … wer schreibt schon zu 100 Prozent für sich selbst? Ein kleines Prozent externer Anerkennung möchte man sich schon einverleiben.
Aber wenn ich von Hinweisen lese, dass gegenüber anderen Fanwerken Aussagen getroffen werden, die sinngemäß lauten, dass sie (GW) es nicht zulassen können, dass ihnen das eigene Universum aus den Händen genommen wird, dann wird man selbst schon nachdenklich. Vor allem, wenn einem dann im GW-Laden so etwas mitgeteilt wird.
Ich schreibe ja im Grunde für sie. Ich bewege mich in ihrem Universum, fülle es (wie aberhunderte andere) mit meinen Ideen, obwohl immer wieder der Eindruck entsteht, dass in jeder neuen Version Fluffangaben revidiert werden, gleichzeitig ständig der Preis erhöht wird und sonst nichts anderes passiert, als dass einem selbst der Spaß am Tabletop flöten geht.
Es ist ja nicht so, als würde ich die Geschichte allen Ernstes verkaufen wollen. Beileibe nicht.
Auch ist mir klar, und vollkommen respektiert, dass dies eine Fanarbeit ist, die in einem Universum spielt, das nicht meines ist – und ich werde einen Teufel tun und das negieren wollen. Immerhin stellt GW mir mit der eigenen Erfindung all die Grundlagen bereit, mit denen in dieser Geschichte gearbeitet wurde und ja, das ist auch gut so. Sie mögen ihnen gehören.
Aber mit dieser Arbeit stelle ich meine Sicht auf das Universum von 40k dar. Und von jemandem, der ein so umfangreiches Universum bereitstellt, kann man, glaube ich, erwarten, dass er die Beschäftigung der Fans mit der Materie anerkennt und auch zulässt, nicht nur duldet, bis sie „zu intensiv“ wird. Diesen Eindruck habe ich allerdings in der Zeit und dem Lesen der Reglements und Geschehnisse erhalten – und auch den eigenen Erlebnissen in dem Thema.
Natürlich ist der Verkauf und der Kommerz solcher Fanwerke eine eigene Sache, aber hey – mal ganz ehrlich: In anderen Franchises klappt das doch auch. Und bei dem, was bei manchen Black Library-Veröffentlichungen rauskommt, bin ich der Meinung, dass etliche Fanwerke das DEFINITV toppen.
Vor allem aber will ich nicht in einem Games Workshop Laden hören müssen, dass sich für meine Arbeit sowieso keine Sau interessiert und ich mir doch eher ein Leben suchen sollte.
Ich denke nicht, dass das die richtige Art ist, mit Leuten umzugehen, die sich mit den Produkten beschäftigen, die man selbst vermarkten will.
Anstatt also den Fans, die wirklich etwas für das Hobby tun und es mit ihrer eigenen Interpretation füllen, zwischen die Beine zu treten mit dem kindisch anmutenden Gejammer „Das ist mein Universum“ sollte man sich lieber darauf besinnen, was Warhammer einst groß gemacht hat: Nämlich der Spaß am Hobby. Wenn man das Universum bereitstellt, dann muss man auch damit rechnen, dass jemand anderes damit „spielt“ und sollte es anerkennen – vielleicht sogar gutheißen. Aber nicht auf diese Weise mit Füßen treten.
Und dass ich DAFÜR meine erarbeiteten Charaktere und Standorte hergebe, hat mich mit der Zeit immer mehr demotiviert, wirklich noch etwas an diesem Werk zu machen. Hinzu kamen Änderungen an dem Universum selbst, für die ich mir wieder neue Regeln und Supplements hätte holen müssen, um weiter im Fluff zu bleiben. So macht mir Schreiben keinen Spaß, und das hat wirklich dazu geführt, dass mein Interesse an 40k ganz allmählich zu einem Ende fand.
Ich habe das Thema sogar einmal in einem meiner meist doch sehr langen Kapitelkommentare angesprochen und damit viele Leser vergrault. Mir ist dies sogar persönlich gesagt worden und ich gebe zu: Ja – ich bedauere es zutiefst. Nicht nur, dass ein Werk, dass mir so wichtig geworden ist, nach fast dreieinhalb Jahren der Entstehung wie bei einem Börsencrash regelrecht in sich zusammen gebrochen ist, sondern vor allem, dass mich diese „Katastrophe“ das Vertrauen der Leser gekostet hat.
Das tut mir wirklich sehr leid und ich entschuldige mich bei allen, die dies zum Anstoß genommen haben, ihre Lesetätigkeit einzustellen.
Aufgeben oder Beenden?
Eine lange Zeit über hatte ich den Spaß an Stargazer verloren, denn dafür, dass diese Geschichte eine freie Fan-Arbeit ist und meine ganzen anderen Projekte, hauptsächlich die über 12-jährige Entwicklung meines eigenen Universums regelrecht weggeschoben hat, habe ich viel zu viel Zeit und Arbeit in die Geschichte investiert.
Daher habe ich auch sehr lange überlegt, Stargazer und dieses gesamte „Ekko-Epos“ auf mein eigenes Universum zu übertragen, aber bald schon wieder aufgegeben, denn Ekko ist nun einmal Ekko und inzwischen ein fester Bestandteil meiner Sicht auf 40k. So dauerte es bis ins Jahr 2013, bis es mir endlich gelang, einen Ekko ebenbürtigen Charakter zu entwickeln, der die Rolle des Colonels in meinem eigenen Universum übernehmen und mit demselben Mix aus Irrsinn und Genialität operieren konnte, mit dem Ekko sich seine Freunde und Feinde geschaffen hat.
Wer jemals in die Situation kommen sollte, über diesen Offizier zu lesen, wird fraglos viele Parallelen erkennen, denn viel aus meinem eigenen Universum (vor allem Planetennamen und Orte) hatte ich aus purer Faulheit für Stargazer adaptiert, und den verzweifelten Humor und die Action zurück in meine eigene Story importiert.
Aber selbst, wenn sich viel ähnelt, bin ich froh, dass ich keine Kopie von Ekko geschaffen habe, sondern einen eigenen, selbstständigen Körper, der gut in meine Ideen passt und es daher nicht nötig macht, Ekko irgendwann zu eliminieren.
Zudem konnte ich Stargazer nicht einfach abbrechen, denn dafür, dass ich zu dem Zeitpunkt bereits bald 4 Jahre an dem Werk gearbeitet habe, war es mir doch zu teuer.
Und das war/ist auch gut so, denn: Von Zeit zu Zeit überkommt es mich auch immer wieder, dass ich dieses undefinierbare Gefühl habe, die Geschichte sei nicht abgeschlossen. Charaktere und Ideen für die eine oder andere Geschichte als Fortsetzung existieren mehr als genug, und wäre mein Interesse an 40k mit der Zeit nicht immer mehr erloschen, so würde ich vermutlich gleich mit dem nächsten Abenteuer beginnen.
So aber habe ich wertvolle Erfahrungen gesammelt, mit denen ich mich selbst verbessern kann und die mir helfen, keine Furcht mehr davor zu haben, sich kopfüber in ein neues Projekt zu stürzen. Denn mal ganz ehrlich: Nach sechs Jahren ein Werk fertiggestellt, das für mich so etwas wie ein Begleiter war, das ist schon ein Meilenstein, der mich stolz macht.
Andere Leute schaffen sich für eine so lange Zeitperiode einen Hund an.
Weitere Pläne:
Stargazer ist vorbei und die Schaffenskrise droht. Was also tun?
Nun werde ich neu beginnen müssen mit einer neuen Geschichte, mit neuen Ideen und neuen Charakteren. Die Entwicklungen laufen, aber aktuell bin ich viel mit den Planungen zu einem Werk beschäftigt, das im Universum von Valkyria Chronicles spielt.
Nebenbei möchte ich die eine oder andere alte Geschichte von mir entstauben und zu Ende führen, sowie einige eigene Ideen verwirklichen.
Warhammer wird kein Teil dieses Fortgangs sein. Zumindest ist es nicht geplant. Ich glaube, wenn ich mich noch mal eine derart epische Aufgabe wage, dann wird es mich wohl genauso alle Sinne kosten wie Colonel Ekko. Haha – aber genug davon.
Wie gesagt: Valkyria Chronicles ist mein nächstes größeres Fanfiktion-Projekt. Außerdem habe ich noch den einen oder anderen Reisebericht zu schreiben, den ich auch gerne veröffentlich sehen würde.
Und dann folgen natürlich auch meine eigenen Pläne. Man darf also gespannt bleiben, was noch kommt.
Danksagungen
Stargazer – also nicht nur Ekko himself, sondern die ganze Geschichte – hat sich über die Zeit einen eigenen kleinen „Fandom“ angeschafft, und auch, wenn es jetzt wie pathetischer Stolz klingt … allein auf Fanfiktion.de hatte ich gut 60 regelmäßige Leser, auf Tabletopwelt.de und GW-fanworld.de waren es ein paar weniger. Sogenannte „Schwarzleser“, also Leser, die nicht kommentieren, einmal nicht eingerechnet. Insgesamt kommt die Geschichte dabei auf gut 85000 Zugriffe in den 6 Jahren.
Das mag manchem nicht viel erscheinen. Mich allerdings macht es stolz. Vielen Dank! Ich bin wirklich sehr froh, dass die Geschichte trotz der langen Entstehungszeit und den vielen Worten, die zu überwinden waren, solch eine Resonanz hervorgerufen hat.
Das ist für mich wie Standing Ovations für einen Jungregisseur, der sein Debüt vorstellt.
Es war nicht immer leicht mit mir, denn auch ich kann von Zeit zu Zeit mehr oder weniger unausstehlich sein.
Das hat man vor allem in den „schreibdepressiven“ Phasen gemerkt, in denen ich mich zu drängenden Kommentaren oder eben dem Ausbleiben dieser dann doch recht … deutlich geäußert habe.
Aber vor allem das erhaltene Feedback oder das Ausbleiben dieses haben mich mit der Zeit reifen lassen.
Angefangen als ungeduldiger, leicht reizbarer Hobbyautor, der sich über UNBEDINGTES Feedback gefreut hat, Leute mit seinen Antworten erschlug und sarkastisch, ja sogar BISSIG wurde, wenn es ausblieb, habe auch ich mich entwickelt und mit der Zeit erkannt, wie wichtig der Leser ist (selbst, wenn man nur für sich schreibt).
Ich habe nette Bekanntschaften gemacht, habe mich gefreut, geärgert, aber auch immer über das nachdenken müssen, was man mir gesagt hat.
Ich glaube, es gibt so viele Leute, die mich mit Ideen bombardiert haben, die sich mit bestimmten Kritiken den Weg in meine wunden Punkte ebneten und damit nicht nur den einen oder anderen Kommentar von mir, sondern auch in der Geschichte von Colonel Ekko erleben durften, dass es unmöglich ist, sie alle aufzuzählen. Daher möchte ich hier einigen Stellvertretern danken.
Danke erst einmal an alle Leser, ob sie nun lediglich gelesen oder auch kommentiert haben. Vielen Dank für die lange Zeit, die ihr diese Geschichte ausgehalten habt.
Ich danke euch allen dafür, dass ihr am Werden von Stargazer teilgenommen habt, ich entschuldige mich bei denjenigen, denen ich nicht nur mit meinen manchmal sarkastischen Kommentaren, sondern auch mit anfangs immer wieder fordernden Aufrufen nach Kommentaren auf die Nerven gegangen bin, und bei jenen, die ich mit meiner Entscheidung, Stargazer abzuschließen und die Geschichte dann zu beenden, die Lust am Lesen genommen habe.
Ich möchte auch den Kommentatoren danken. Ich habe über die Zeit so viele Kommentare von Lesern wie Avalus, Burnz, Duniash, Sarash, Daniel Baas, Haran, DerVertrauter6, Shadowrunnersan, SanShine, Maitre, Elixier, llaasam, Schneeelfe, Darth Sinn und anderen erhalten, dass ich mich nur verneigen kann und möchte vor der Bereitschaft, sich auch zu dem Geschrieben zu äußern und es nicht nur zu genießen.
Danke an diejenigen, die Stargazer zum Anstoß genommen haben, eine Imperiale Armee auszuheben. Ich muss jedes Mal lachen, wenn ich das höre, weil ich mir wirklich nicht vorstellen kann, dass meine Geschichte jemanden so beeindruckt, dass er seine Eldar zur Seite legte und ein Regiment imperialer Truppen aushebt. Aber es scheint wirklich so zu sein, daher ziehe ich meinen Hut vor solchem Mut und sage: Danke! Vielen Dank!
Danke auch an diejenigen, die mir von Zeit zu Zeit wieder einmal auf die Finger geklopft haben und nicht immer mit mir und meiner Arbeit zufrieden waren, dies aber immer auch kundgetan haben und mir die Möglichkeit gaben, gegenzusteuern und nicht nur die Geschichte, sondern auch mich zu entwickeln.
Euch allen gebührt mein Dank für die lange Zeit, die ihr in dieser wirklich epischen Entstehungszeit an meiner Seite geblieben seid und euch habt leiten lassen durch den Blödsinn, den ich manchmal fabriziert habe.
Danke!
Außerdem richte ich meinen Dank an Susanne Habermann, die ich irgendwann in den 2010ern kennengelernt habe, und die für mich zu einer, wenn auch eher unbekannten, Freundin geworden ist.
Als Zeichnerin, die zuerst Rollenspielcharaktere für mich zeichnete, später aber auch Charaktere für meine Projekte (so auch Stargazer), hat sie mir immer ein wenig mehr gedankliche Arbeit abverlangt, als ich ursprünglich in die Charaktere und deren Aufmachung investiert hatte, hat mir Fragen gestellt und mir auch die eine oder andere Idee beigebracht.
Sie war irgendwie auch mitverantwortlich dafür, dass ich immer wieder fortgeschritten bin mit meiner Arbeit an Ekko, denn irgendwo brauchte ich ja auch selbst eine kleine Motivationsbasis, um die Beschreibung der Charaktere und bestimmter bildlicher Vorstellungen genügend Wirklichkeit werden zu lassen, dass sie sich darin einfand und schließlich auch etwas zu Papier bringen konnte, mit dem ich zufrieden war.
Vielen Dank, Susanne! Und auf viele weitere Jahre voller verrückter Schriftwechsel und viel Spaß, sowohl beim Zeichnen als auch beim Schreiben!
Dann muss ich auch ein Wort an Nakago richten, der hier natürlich nicht fehlen darf. Seit 2010 hat er mich als regelmäßiger Fluffinator begleitet und mir in den Nacken geklatscht, wenn ich es mal wieder zu bunt trieb mit der Ausschmückung der Welt - oder nicht bunt genug.
Lieber Thomas – wir sind teilweise wirklich stark aneinander gerasselt. Nicht nur bei Stargazer, sondern auch bei so manchem anderen Werk, über das uns dünne Fäden gemeinsam gezogen haben. Man denke nur mal an die Gavri-Geschichten, die ich immer stets ein wenig kritisch gesehen habe, oder aber die Lone-Wolf-and-Cub-Story, die du zum Universum von Walking Dead geschrieben hast.
Es war nicht immer leicht, für mich nicht mit dir, für dich nicht mit mir – aber ich behaupte einfach einmal, dass es immer Spaß gemacht hat. Und ich hoffe, dass du mir auch über Stargazer hinaus als Kommunikationspartner erhalten bleibst, wenn auch nicht als Fluffinator.
Du hattest (und hast immer noch) stets irgendwo noch eine Idee in der Hinterhand, die mir in jenen Momenten, wo so mancher das Buch zur Seite legt und sich stattdessen an einen Wasserspeier hängt, wieder die Möglichkeit gegeben haben, meine gerade bröckelnde Fassade zu gipsen und weiterzumachen. Und dabei kennen wir uns gar nicht einmal so gut.
Ich danke dir sehr für die Zeit und den Spaß, für die ernsten Schriftwechsel und auch den Blödsinn, der dabei rausgekommen ist. Vielen Dank!
Zu guter Letzt danke ich demjenigen, der meine Arbeit wohl am meisten beeinflusst hat: Jax von Fanfiktion.de. Wir beide haben uns über Geschichten zu Honor Harrington kennengelernt und am Anfang darum gewetteifert, wer welche Bücher schneller durchhatte.
Irgendwann habe ich verloren – ja, auch weil die Werke (ich sprach es oben im Rahmen 40k an) für mich so an universumsbezogenem Realismus verloren haben, dass sie lächerlich wurden und ich den Spaß daran verloren habe.
Aber darüber haben wir auch unser Interesse für viele Dinge wahrgenommen. Zusammen gezockt, gequatscht – ich habe ihm in schweren Zeiten geholfen, er wiederrum mir über so manche Schaffenskrise.
Er war immer mein Testleser. Wenn Jax sich vor Lachen nicht mehr halten konnte, dann wusste ich, dass ein neues Ekko-Kapitel bereit war, auf die Welt losgelassen zu werden. Und wenn er murrte, tja … dann musste ich noch einmal über den Irrsinn rüber.
Er war nie so der Fluffpast wie Nakago, aber er war etwas, das für mich stets genauso wichtig war: Er war ein Ekko-Versteher. Er konnte immer nachvollziehen, wieso ich etwas geschrieben hatte, wie ich es geschrieben hatte, und wenn es „Thronverfluchte Scheiße“ war, dann hat er es mir gesagt.
Mit Kommissar Reit hat er sogar seinen eigenen Charakter in die Geschichte eingeführt, und auch, wenn er diesen später selbst nicht mehr verfolgt hat, so hat sich im Rahmen von Stargazer damit ein eigenes kleines Denkmal gesetzt – der Schlingel!
Über die letzten Monate hat sich unser Kontakt schließlich nach vielen Jahren der Freundschaft allmählich zur Ruhe gelegt und jeder geht jetzt seiner Wege. Dennoch möchte ich mich vor der Geduld und der Weisheit verneigen, mit der Jax die vielen Jahre ausgehalten hat, wo andere bereits kopfschüttelnd abgerückt wären. Vielen Dank!
Das heißt aber auch: Die Geschichte von Reit wird, wie viele andere, nicht von mir aufgelöst, denn auch die Leser dürfen sich ihrer Vorstellung ergeben, was mit einigen Charakteren während des Abenteuers geschehen ist.
Doch da Reit nach wie vor Jax’s Charakter ist, möchte ich ihm die Verantwortung nicht aus der Hand nehmen. Wer also wissen will, wie es um Reit, Jenkins und Ritia steht, was sie vor der Schlacht von Agos Virgil gemacht haben, oder zu welchen Abenteuern sie danach aufbrechen, der möge Jax Löcher in den Bauch fragen!
Diesen Leuten danke ich, stellvertretend für all jene, die sich an der Entstehung dieses Werkes beteiligt haben, sei es nun, weil sie mehr oder weniger aktiv daran beteiligt waren oder einfach nur, weil sie mir als Leser stets einen kleinen Schritt in Richtung Fertigstellung dieses Werkes ermöglicht haben.
Und zu guter Letzt – und trotz allem … muss ich auch Games Workshop danken. Immerhin ist Warhammer 40k ihre Erfindung und damit ihr Universum, in dem sich Colonel Ekko bewegt. Und auch, wenn ich von vielem enttäuscht bin, was ich mir so habe anhören und erleben müssen, bin ich doch froh, dass so etwas wie das Universum von Warhammer 40.000 existiert. Denn mal ganz ehrlich … wer von uns kämpft nicht von Zeit zu Zeit mit seinem recht explorativen Bösen?
Es macht mich froh, dass ich so viele Wegbegleiter hatte für meinen eigentlich fast schon ersten richtigen Versuch eines großen, zusammenhängenden Werkes und ich hoffe, dass mir der eine oder andere auch nach Abschluss dieser Arbeit vielleicht bei der einen oder anderen Geschichte als Leser oder Helfer erhalten bleibt.
Und selbst, wenn nicht: Wenn ihr mögt, empfehlt mich oder die Geschichte weiter, verlinkt Stargazer, lasst mir Favos da und gebt es zu: Ihr mögt Ekko! :-D
In diesem Sinne noch einmal ein ganz herzliches Arigatou Gozaimasu, auf bald in einer neuen Geschichte in einem anderen Universum und viele weitere Stunden Spaß und Wahnsinn!
Ghostleader/Stargazer/SisterMaryNapalm/Michael Minden (sucht euch einen aus)
*Räusper*
Und so endet die Geschichte, wo sie begonnen hat: In den Ebenen von Agos Virgil, dieser trostlosen Einöde einer von Orks vernichteten Welt.
Damit ist Stargazer beendet, eine Geschichte, die mich seit Mitte 2009 beschäftigt hat. Sie ist recht umfangreich und ausladend geworden, was wohl auch der Tatsache geschuldet ist, dass ich generell sehr umfangreich schreibe.
Es war nicht gedacht, dass sie so endet, denn eigentlich hatte ich geplant, Ekko (wieder einmal) überleben und in späteren Geschichten auftreten zu lassen, aber die Entwicklungen im 40k-Bereich und auch einige eigene Erlebnisse haben mich davon überzeugt, das Abenteuer zu Ende zu bringen und sämtliche Brücken dazu hinter mir zu verbrennen wie Cortez, als er in die neue Welt kam. Dass mir das jetzt nicht ganz so gelungen ist, lassen wir mal außen vor.
Da ich in dieser Zeit viele Eindrücke gesammelt habe, vor allem in meiner Eigenschaft als Autor und Kritiken-erhaltender, der natürlich auch verfolgt, was die Fans, bzw. die Leser seiner Geschichte sagen, möchte ich noch mal ein paar abschließende Worte an euch richten, in denen ich etwas zu der Geschichte, meinen Gedanken, einigen Fragen und schließlich der Leserschaft sagen will. Von daher: Wenn ihr euch das Folgende nicht antun wollt, dann ist ein sehr guter Punkt, um an dieser Stelle aufzuhören und meinen Dank dafür entgegenzunehmen, dass ihr bis zu diesem Zeitpunkt bei mir geblieben seid.
Vielen Dank.
Das Werk allgemein:
Stargazer war neben meinen anderen Schreibprojekten – namentlich drei Freie Arbeiten – das Hauptprojekt meiner schreiberischen Tätigkeiten der letzten paar Jahre. Die Geschichte hat mich viele Stunden (und vor allem viele Nerven und einige sehr schlaflose Nächte) gekostet, mir beim Schreiben aber genauso viel Spaß gemacht. Wie bei allen meinen Geschichten haben sich für mich einzigartige Charaktere entwickelt, die sich so und in dieser Form nur in diesem Universum so entwickeln konnten.
Stargazer ist beileibe keine Geschichte, die man als perfekt bezeichnen könnte. Wäre die Geschichte perfekt, wäre ich inzwischen vermutlich bei Black Library angestellt und würde mich darüber ärgern *lach* … oder hätte bereits eine Abmahnung von GW erhalten.
Tatsächlich habe ich viele Fehler gemacht und mit dem Entstehungsprozess teilweise Änderungen und Konzeptumschwünge durchgezogen, die, wenn ich sie mir heute durchlese, mir teilweise falsch vorkommen. Vieles von dem, was Ekko und seinen Leuten passiert ist, würde ich am liebsten überarbeiten oder einfach löschen, weil es meiner heutigen Sicht nach nicht mehr in die Geschichte passt.
Und doch bin ich sehr froh, dass Stargazer geschrieben wurde, denn so habe ich einen Weg gefunden, einen Stil zu entwickeln, der mir nicht nur Spaß macht beim Schreiben, sondern der mich auch über Jahre hinweg motiviert genug gehalten hat, um trotz aller Fehlschläge, Unzufriedenheit und Zweifel an so mancher Idee und manchem Fortschritt in der Geschichte am Ball zu bleiben und weiterzuschreiben.
Für mich waren es vor allem die Charaktere, Männer und Frauen wie Ekko, Sile, Balgor, Rahael, Retexer und andere, die den Reiz an der Geschichte ausgemacht haben. Denn seien wir mal ehrlich: jeder hat schon man mit und gegen Orks gekämpft. Das ist also nichts, was die Welt der WH40k-Geschichten revolutioniert.
Die Charaktere, vor allem die Art, wie sie untereinander und miteinander agieren, ist – auf jeden Fall aus meiner Sicht – hingegen doch irgendwie einzigartig und war über lange Strecken das Einzige, was mich noch ein wenig an die Welt von 40k gefesselt hat.
Natürlich wurde mir bereits vielfach vorgeworden, Ekko wirke mehr wie ein deutscher Abklatsch von Ciaphas Cain, den ich auch kenne, aber der wohl den wenigsten Einfluss auf meine Geschichte genommen hat.
Also noch einmal: Ekko ist nicht Cain, Cain ist nicht Ekko.
Auch wurde mir vorgeworfen, meine Charaktere arbeiteten mehr wie eine moderne Armee, die ins Warhammer40k-Universum gepresst worden ist, wo eigentlich unsägliche Schrecken herrschen. Wo die schlimmsten Diktatoren unserer Zeit nichts sind. Wo das Grauen unvorstellbar ist.
Ich weiß ja nicht, wie es mit euch steht, liebe Leser, aber was zumindest ich mir nicht vorstellen kann, kann ich auch nicht beschreiben. Was ich nicht sagen kann, kann ich auch nicht erzählen.
Allerdings – und das habe ich recht schnell festgestellt, konnte das bisher auch kein anderer Schreiber oder Geschichtenerzählen, von den Fan-Geschichten bis hin zu den ‚fluffiziellen‘ Autoren. (Also von denen, die ich gelesen habe).
Und wenn es jemand geschafft hat, dann war es so distanziert oder unglaubwürdig beschrieben, dass es schon die Grenzen des guten Glaubens überschritt und so dermaßen unglaubwürdig wurde, dass ich irgendwann aufgehört habe zu lesen. (Und in diesem Satz war jetzt so viel „Glauben“ drin, dass mich das Ministorum eigentlich zum Priester machen müsste)
Aber ist das nicht irgendwo natürlich?
Wenn ich mich mit Freunden zum Warhammern getroffen habe, dann hörte man auch immer diese Space Marine Kiddies (Nicht böse sein, liebe Kinder), die mit leuchtenden Augen erzählen, dass jeden Tag über 1000 Psyoniker geopfert werden, um den Goldenen Thron am Laufen zu halten.
Also wenn ich versuche mir vorzustellen, wie meine Heimatstadt in gut 3 Wochen leergeräumt wird, dann bleibt mein Kopf irgendwo in einer Schleife hängen. Wenn ich versuche, mir einen Exterminatus vorzustellen, die Energien, die dabei frei werden, dann passiert etwas Ähnliches.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann nun einmal nur mit dem arbeiten, was ich kenne; heißt also: Bücher, Codizies und meine eigene Erfahrung, meine Vorstellung und natürlich dem Spannungsbogen, mit dem man ja auch irgendwie arbeiten muss.
Von daher möge man mir verzeihen, wenn die Geschichte nun nicht der Vorstellung dessen entspricht, was sich der geneigte Leser von einen „richtigen“ 40k-Geschichte vorstellt.
Die Charaktere:
Hingegen viel Anklang haben Charaktere und Setting gefunden.
Besonders zu Ekko, Sile, der Beziehung zwischen ihnen, Balgor, Ligrev und Carrick fanden an einigen Stellen doch recht kontroverse Wandlungen und Diskussionen statt. Es hat mich wirklich sehr gefreut, dass die Leser (fast durch die Bank weg von dem was an Kommentaren abgegeben wurde), mit Ekko und den meisten anderen Charaktere sympathisieren, bzw. sich identifizieren konnten und ihren Werdegang verfolgt haben.
Um ehrlich zu sein: Ich stehe auf verschrobene Charaktere. Ich arbeite sie gern aus und lasse sie mit der Umwelt zusammenprallen, in der sie leben. Das macht Spaß, ergibt oftmals sehr lustiges Kopfkino und ermöglicht auch ganz unterschiedliche und manchmal unorthodoxe Arten der Lösungsfindung in der Geschichte.
Zudem kann man mit ihnen schnellere und extremere Situationen darstellen als mit einem 08/15-Charakter möglich wären, besonders in Bezug auf ihre Interaktion mit anderen Charakteren. Allerdings macht es das auch schwieriger, sie weiterzuentwickeln und als die Personen zu erhalten, die sie sind.
Tatsächlich bin ich sogar einige Male gefragt worden, ob Ekko bestimmte Anleihen an anderen Figuren aus Büchern, Film oder Fernsehen genommen hat. Das kann ich mit einem definitiven Jein beantworten.
Weshalb Ekko so geworden ist, wie er geworden ist, kann ich eigentlich selbst nicht genau sagen. Ich hatte eine Vorstellung, wie der Charakter aussehen, wie er wirken sollte – so wie es bei den meisten meiner Charaktere ist.
Allerdings hatte ich dabei eher ein genaues Bild von der Person, wie sie aussieht, wer sie im Fall einer „filmischen Umsetzung“ spielen würde. (wer mich in diesem Fall nicht kennt – ich gehe immer an eine Geschichte heran, als würde ich sie filmisch umsetzen wollen.)
Während der Zeit, die sich Stargazer hinzog, verwandelte sich der Colonel allerdings sehr viel mehr in eine Idee, die sich schließlich irgendwo zwischen meinem eigenen Irrsinn und einem Mix aus Darstellern und Synchronsprechern einpendelte. Ekko wurde zu etwas eigenem, gebildet aus einer Mischung von John McGinley (der Typ von Scrubs, auch wenn ich Scrubs eigentlich HASSE), Mr. Garibaldi aus Babylon 5, Captain Goto aus Patlabor (wer Patlabor kennt, wird da gewisse Parallelen finden ;-D) und der deutschen Synchronstimme von Nicolas Cage und Sam Fisher: Martin Kessler (bei dessen Stimme ich irgendwie immer zu den besten und coolsten Ekko-Aktionen fand).
Und natürlich Lethal Weapon – aber mal ganz ehrlich – wem wäre das nicht aufgefallen? ;-D
Nakago hat es einmal ganz gut getroffen, als er Actionszenen mit einem 80ger-Jahre Actionfilm verglich. Nicht, dass es hundert Prozent stimmen würde, aber ein kleiner Funken Wahrheit steckt schon drin.
Schlussendlich sind das aber alles nur Gedanken, denn das, was aus der in den ersten drei Kapiteln noch recht ernsten Geschichte dann so eine verrückte Arbeit hat werden lassen, war eindeutig und definitiv die Zeit, in der ich vermehrt Bücher von Terry Pratchett gelesen habe, der ja auch vor kurzem verstorben ist.
Allein die Idee, in einer für sich selbst funktionierenden Welt derart viele Elemente einzubauen, bei denen sich der Charakter – oder vielmehr „die Charaktere“ – entwickeln, aber gleichzeitig so viele Seitenhiebe auf die Genres und die Vorstellung der Leser zu platzieren, ist einfach großartig und hat mir so viel Freude gemacht, dass sie sich von ganz allein in meine Arbeit geschlichen hat.
Ähnlich war es bei sämtlichen Charakteren. Jeder der Hauptcharaktere hatte bereits seinen Platz eine Besetzungsliste, noch bevor der eigentliche Auftritt der Figur feststand: Captain Balgor, verkörpert von Jeremy Irons, Krood von Armand Assante (nur OHNE HAARE), Retexer von Robert Davi usw.
Das soll keine Festlegung für die Leser sein, sondern nur zeigen, woran ich mich beim Schreiben orientiert habe, bevor mir diese ganze plastische Vorstellung wieder einmal entglitten ist und ich letztendlich nur noch mit Fantasie gearbeitet habe.
Bitte habt trotzdem alle eure eigene Vorstellung der Charaktere. Anders wäre es ja sonst langweilig.
Sile hingegen blieb selbst für mich ein Mysterium, was unter den Charakteren, die normalerweise auf meinen Papieren und am Computer entstehen, eine Besonderheit darstellt, da normalerweise jeder meiner Charaktere von mir gekannt wird.
Allerdings will es mir auch so vorkommen, als wenn gerade das diese unheimliche, undefinierbare Ausstrahlung gestaltet hat, mit der die Sororita ihre Umwelt und die Leser polarisiert hat.
Andere Charaktere haben nicht diesen Erfolg erzielt, besonders das „Infernalische Trio“, Gireth, Rahael und Itias haben irgendwie ins … Braune getroffen. Woran genau es lag, kann ich nicht sagen, aber von dem, was ich mitbekommen habe, war es wohl diese Unerfahrenheit, die auf schnelle und brutale Weise „vergewaltigt“ wird und die Jungs desillusionierte, die nicht zugesagt haben; eben dass die Jungs solche „Heuler“ sind.
Wobei ich mich da nur wieder Frage, was da von mir erwartet wurde. Die meisten Menschen verzweifeln bereits, wenn ein Verwandter stirbt (man nennt es traurig sein und weinen) – wie mag es da sein, wenn das eigene Weltbild zerbricht?
Wie Ekko bereits sagte: Menschen sind keine Helden – sie werden lediglich durch die Umstände dazu gemacht.
Und die meisten imperialen Soldaten sind das auch nicht. Es gibt nur ein paar von ihnen. Daher denke ich doch, dass den drei damit Unrecht getan wurde (aber natürlich werde ich mich gern der Leserschaft beugen).
Das Setting:
Ähnlich wie bei den Charakteren verhielt es sich auch beim Setting.
Wüste und Steppe waren für mich als Schauplätze schon immer interessant, vor allem, da ich mich sehr für Antike, besonders das alte Ägypten, Rom und die Karthager interessiere (später kam dann auch das alte China hinzu)
Zudem haben mich der Wüstenkrieg, sprich also Rommel und Montgomery und Desert Storm, bzw. heutige Nah-Ostkonflike (Golanhöhen, Syrien, etc), schon immer fasziniert.
Daher war es für mich recht reizvoll, eine verbrannte, steppenartige Welt zu kreieren, auf der die Charaktere nicht nur gegen den Feind, sondern auch die Natur kämpfen mussten. Irgendwann trat diese Front zunehmend in den Hintergrund, blieb aber trotz allem als Feind erhalten.
Natürlich haben hier auch wieder Film, Musik und Fernsehen in meine Ideenwelt Einzug gehalten. Ich kann nicht sagen, wie viele Stunden oder Tage ich vor Google gesessen habe, mir Bilder von gotischen Kathedralen, von Wüsten und Steppen angesehen habe, Filme und Dokumentationen zu dem Thema geschaut oder Bücher gelesen habe, um ein Gefühl für das zu bekommen, was dort mit „meinen“ Leuten passiert.
Und wie die leblose Steppe war auch die Himmelskathedrale ein Traum, ein Gebilde, das über die Jahre, die die Geschichte sich fortführte, zu einem Konstrukt der Macht wurde, einer Hommage an die Urgewalt des Imperators. Ich glaube, ich habe noch nie so gerne ein Gebäude entwickelt wie die mächtige Kathedrale, deren Hauptturm gleich Minas Tirith in die Höhe reicht.
Insgesamt war also diese trostlose, wüstenartige Tundra-Steppe das perfekte Gegenstück zum quirligen Leben, mit dem die verrückten Charaktere die Geschichte gefüllt haben.
Dumm gelaufen:
Aber leider war es nicht immer der Spaß am Bauen und Entwickeln, der mich beim Schreiben gehalten hat. Nein – ich habe auch für mich persönlich mehr oder weniger schlimme Rückschläge erlitten, die nicht nur mit persönlichem Umfeld und Beruf, sondern teilweise auch mit der Sicht auf das Werk und diesem direkt zu tun haben.
Fantastisch wurde es zum ersten Mal, als ich bei einer Website, wo ich die beiden ersten Kapitel eingestellt hatte, nach der Info diese auch in anderen Foren zugänglich zu machen, bezichtigt wurde, das Projekt von jemand anderem gestohlen zu haben.
Nachdem ich mir dort so die eine oder andere Beschuldigung und Vermutung anhören musste, stellte ich die Veröffentlichung dort ein. Man findet die Fragmente des ersten und zweiten Kapitels nach wie vor auf der Seite.
Im Anschluss setzte ich die Arbeit bei Fanfiktion.de, Tabletopwelt.de und GW-Fanworld.de fort.
Während der Zeit ist auch mein Vater gestorben, Freunde sind gekommen und gegangen – ebenso wie mein Spaß am Schreiben, an Beruf und Hobby. Man kennt das – es heißt Leben.
Ganz spannend wurde es allerdings noch einmal – okay, den muss ich jetzt erzählen – als ich um das Ende 2012 in einem GW-Laden in meiner Gegend darauf hingewiesen worden (natürlich spiele ich meine Schlachten auch immer mit den entsprechend dargestellten Charakteren und erzähle davon), dass sich sowieso keine Sau für die Arbeit interessiert und ich mir dann doch eher ein Leben suchen sollte, anstatt eine Fangeschichte zu schreiben.
Eine Feststellung, die schon ein wenig wie ein Schlag in die Magengrube wirkt.
Ich weiß natürlich – schreiben sollte man für sich und aus Spaß, nicht für andere. Aber mal wirklich … wer schreibt schon zu 100 Prozent für sich selbst? Ein kleines Prozent externer Anerkennung möchte man sich schon einverleiben.
Aber wenn ich von Hinweisen lese, dass gegenüber anderen Fanwerken Aussagen getroffen werden, die sinngemäß lauten, dass sie (GW) es nicht zulassen können, dass ihnen das eigene Universum aus den Händen genommen wird, dann wird man selbst schon nachdenklich. Vor allem, wenn einem dann im GW-Laden so etwas mitgeteilt wird.
Ich schreibe ja im Grunde für sie. Ich bewege mich in ihrem Universum, fülle es (wie aberhunderte andere) mit meinen Ideen, obwohl immer wieder der Eindruck entsteht, dass in jeder neuen Version Fluffangaben revidiert werden, gleichzeitig ständig der Preis erhöht wird und sonst nichts anderes passiert, als dass einem selbst der Spaß am Tabletop flöten geht.
Es ist ja nicht so, als würde ich die Geschichte allen Ernstes verkaufen wollen. Beileibe nicht.
Auch ist mir klar, und vollkommen respektiert, dass dies eine Fanarbeit ist, die in einem Universum spielt, das nicht meines ist – und ich werde einen Teufel tun und das negieren wollen. Immerhin stellt GW mir mit der eigenen Erfindung all die Grundlagen bereit, mit denen in dieser Geschichte gearbeitet wurde und ja, das ist auch gut so. Sie mögen ihnen gehören.
Aber mit dieser Arbeit stelle ich meine Sicht auf das Universum von 40k dar. Und von jemandem, der ein so umfangreiches Universum bereitstellt, kann man, glaube ich, erwarten, dass er die Beschäftigung der Fans mit der Materie anerkennt und auch zulässt, nicht nur duldet, bis sie „zu intensiv“ wird. Diesen Eindruck habe ich allerdings in der Zeit und dem Lesen der Reglements und Geschehnisse erhalten – und auch den eigenen Erlebnissen in dem Thema.
Natürlich ist der Verkauf und der Kommerz solcher Fanwerke eine eigene Sache, aber hey – mal ganz ehrlich: In anderen Franchises klappt das doch auch. Und bei dem, was bei manchen Black Library-Veröffentlichungen rauskommt, bin ich der Meinung, dass etliche Fanwerke das DEFINITV toppen.
Vor allem aber will ich nicht in einem Games Workshop Laden hören müssen, dass sich für meine Arbeit sowieso keine Sau interessiert und ich mir doch eher ein Leben suchen sollte.
Ich denke nicht, dass das die richtige Art ist, mit Leuten umzugehen, die sich mit den Produkten beschäftigen, die man selbst vermarkten will.
Anstatt also den Fans, die wirklich etwas für das Hobby tun und es mit ihrer eigenen Interpretation füllen, zwischen die Beine zu treten mit dem kindisch anmutenden Gejammer „Das ist mein Universum“ sollte man sich lieber darauf besinnen, was Warhammer einst groß gemacht hat: Nämlich der Spaß am Hobby. Wenn man das Universum bereitstellt, dann muss man auch damit rechnen, dass jemand anderes damit „spielt“ und sollte es anerkennen – vielleicht sogar gutheißen. Aber nicht auf diese Weise mit Füßen treten.
Und dass ich DAFÜR meine erarbeiteten Charaktere und Standorte hergebe, hat mich mit der Zeit immer mehr demotiviert, wirklich noch etwas an diesem Werk zu machen. Hinzu kamen Änderungen an dem Universum selbst, für die ich mir wieder neue Regeln und Supplements hätte holen müssen, um weiter im Fluff zu bleiben. So macht mir Schreiben keinen Spaß, und das hat wirklich dazu geführt, dass mein Interesse an 40k ganz allmählich zu einem Ende fand.
Ich habe das Thema sogar einmal in einem meiner meist doch sehr langen Kapitelkommentare angesprochen und damit viele Leser vergrault. Mir ist dies sogar persönlich gesagt worden und ich gebe zu: Ja – ich bedauere es zutiefst. Nicht nur, dass ein Werk, dass mir so wichtig geworden ist, nach fast dreieinhalb Jahren der Entstehung wie bei einem Börsencrash regelrecht in sich zusammen gebrochen ist, sondern vor allem, dass mich diese „Katastrophe“ das Vertrauen der Leser gekostet hat.
Das tut mir wirklich sehr leid und ich entschuldige mich bei allen, die dies zum Anstoß genommen haben, ihre Lesetätigkeit einzustellen.
Aufgeben oder Beenden?
Eine lange Zeit über hatte ich den Spaß an Stargazer verloren, denn dafür, dass diese Geschichte eine freie Fan-Arbeit ist und meine ganzen anderen Projekte, hauptsächlich die über 12-jährige Entwicklung meines eigenen Universums regelrecht weggeschoben hat, habe ich viel zu viel Zeit und Arbeit in die Geschichte investiert.
Daher habe ich auch sehr lange überlegt, Stargazer und dieses gesamte „Ekko-Epos“ auf mein eigenes Universum zu übertragen, aber bald schon wieder aufgegeben, denn Ekko ist nun einmal Ekko und inzwischen ein fester Bestandteil meiner Sicht auf 40k. So dauerte es bis ins Jahr 2013, bis es mir endlich gelang, einen Ekko ebenbürtigen Charakter zu entwickeln, der die Rolle des Colonels in meinem eigenen Universum übernehmen und mit demselben Mix aus Irrsinn und Genialität operieren konnte, mit dem Ekko sich seine Freunde und Feinde geschaffen hat.
Wer jemals in die Situation kommen sollte, über diesen Offizier zu lesen, wird fraglos viele Parallelen erkennen, denn viel aus meinem eigenen Universum (vor allem Planetennamen und Orte) hatte ich aus purer Faulheit für Stargazer adaptiert, und den verzweifelten Humor und die Action zurück in meine eigene Story importiert.
Aber selbst, wenn sich viel ähnelt, bin ich froh, dass ich keine Kopie von Ekko geschaffen habe, sondern einen eigenen, selbstständigen Körper, der gut in meine Ideen passt und es daher nicht nötig macht, Ekko irgendwann zu eliminieren.
Zudem konnte ich Stargazer nicht einfach abbrechen, denn dafür, dass ich zu dem Zeitpunkt bereits bald 4 Jahre an dem Werk gearbeitet habe, war es mir doch zu teuer.
Und das war/ist auch gut so, denn: Von Zeit zu Zeit überkommt es mich auch immer wieder, dass ich dieses undefinierbare Gefühl habe, die Geschichte sei nicht abgeschlossen. Charaktere und Ideen für die eine oder andere Geschichte als Fortsetzung existieren mehr als genug, und wäre mein Interesse an 40k mit der Zeit nicht immer mehr erloschen, so würde ich vermutlich gleich mit dem nächsten Abenteuer beginnen.
So aber habe ich wertvolle Erfahrungen gesammelt, mit denen ich mich selbst verbessern kann und die mir helfen, keine Furcht mehr davor zu haben, sich kopfüber in ein neues Projekt zu stürzen. Denn mal ganz ehrlich: Nach sechs Jahren ein Werk fertiggestellt, das für mich so etwas wie ein Begleiter war, das ist schon ein Meilenstein, der mich stolz macht.
Andere Leute schaffen sich für eine so lange Zeitperiode einen Hund an.
Weitere Pläne:
Stargazer ist vorbei und die Schaffenskrise droht. Was also tun?
Nun werde ich neu beginnen müssen mit einer neuen Geschichte, mit neuen Ideen und neuen Charakteren. Die Entwicklungen laufen, aber aktuell bin ich viel mit den Planungen zu einem Werk beschäftigt, das im Universum von Valkyria Chronicles spielt.
Nebenbei möchte ich die eine oder andere alte Geschichte von mir entstauben und zu Ende führen, sowie einige eigene Ideen verwirklichen.
Warhammer wird kein Teil dieses Fortgangs sein. Zumindest ist es nicht geplant. Ich glaube, wenn ich mich noch mal eine derart epische Aufgabe wage, dann wird es mich wohl genauso alle Sinne kosten wie Colonel Ekko. Haha – aber genug davon.
Wie gesagt: Valkyria Chronicles ist mein nächstes größeres Fanfiktion-Projekt. Außerdem habe ich noch den einen oder anderen Reisebericht zu schreiben, den ich auch gerne veröffentlich sehen würde.
Und dann folgen natürlich auch meine eigenen Pläne. Man darf also gespannt bleiben, was noch kommt.
Danksagungen
Stargazer – also nicht nur Ekko himself, sondern die ganze Geschichte – hat sich über die Zeit einen eigenen kleinen „Fandom“ angeschafft, und auch, wenn es jetzt wie pathetischer Stolz klingt … allein auf Fanfiktion.de hatte ich gut 60 regelmäßige Leser, auf Tabletopwelt.de und GW-fanworld.de waren es ein paar weniger. Sogenannte „Schwarzleser“, also Leser, die nicht kommentieren, einmal nicht eingerechnet. Insgesamt kommt die Geschichte dabei auf gut 85000 Zugriffe in den 6 Jahren.
Das mag manchem nicht viel erscheinen. Mich allerdings macht es stolz. Vielen Dank! Ich bin wirklich sehr froh, dass die Geschichte trotz der langen Entstehungszeit und den vielen Worten, die zu überwinden waren, solch eine Resonanz hervorgerufen hat.
Das ist für mich wie Standing Ovations für einen Jungregisseur, der sein Debüt vorstellt.
Es war nicht immer leicht mit mir, denn auch ich kann von Zeit zu Zeit mehr oder weniger unausstehlich sein.
Das hat man vor allem in den „schreibdepressiven“ Phasen gemerkt, in denen ich mich zu drängenden Kommentaren oder eben dem Ausbleiben dieser dann doch recht … deutlich geäußert habe.
Aber vor allem das erhaltene Feedback oder das Ausbleiben dieses haben mich mit der Zeit reifen lassen.
Angefangen als ungeduldiger, leicht reizbarer Hobbyautor, der sich über UNBEDINGTES Feedback gefreut hat, Leute mit seinen Antworten erschlug und sarkastisch, ja sogar BISSIG wurde, wenn es ausblieb, habe auch ich mich entwickelt und mit der Zeit erkannt, wie wichtig der Leser ist (selbst, wenn man nur für sich schreibt).
Ich habe nette Bekanntschaften gemacht, habe mich gefreut, geärgert, aber auch immer über das nachdenken müssen, was man mir gesagt hat.
Ich glaube, es gibt so viele Leute, die mich mit Ideen bombardiert haben, die sich mit bestimmten Kritiken den Weg in meine wunden Punkte ebneten und damit nicht nur den einen oder anderen Kommentar von mir, sondern auch in der Geschichte von Colonel Ekko erleben durften, dass es unmöglich ist, sie alle aufzuzählen. Daher möchte ich hier einigen Stellvertretern danken.
Danke erst einmal an alle Leser, ob sie nun lediglich gelesen oder auch kommentiert haben. Vielen Dank für die lange Zeit, die ihr diese Geschichte ausgehalten habt.
Ich danke euch allen dafür, dass ihr am Werden von Stargazer teilgenommen habt, ich entschuldige mich bei denjenigen, denen ich nicht nur mit meinen manchmal sarkastischen Kommentaren, sondern auch mit anfangs immer wieder fordernden Aufrufen nach Kommentaren auf die Nerven gegangen bin, und bei jenen, die ich mit meiner Entscheidung, Stargazer abzuschließen und die Geschichte dann zu beenden, die Lust am Lesen genommen habe.
Ich möchte auch den Kommentatoren danken. Ich habe über die Zeit so viele Kommentare von Lesern wie Avalus, Burnz, Duniash, Sarash, Daniel Baas, Haran, DerVertrauter6, Shadowrunnersan, SanShine, Maitre, Elixier, llaasam, Schneeelfe, Darth Sinn und anderen erhalten, dass ich mich nur verneigen kann und möchte vor der Bereitschaft, sich auch zu dem Geschrieben zu äußern und es nicht nur zu genießen.
Danke an diejenigen, die Stargazer zum Anstoß genommen haben, eine Imperiale Armee auszuheben. Ich muss jedes Mal lachen, wenn ich das höre, weil ich mir wirklich nicht vorstellen kann, dass meine Geschichte jemanden so beeindruckt, dass er seine Eldar zur Seite legte und ein Regiment imperialer Truppen aushebt. Aber es scheint wirklich so zu sein, daher ziehe ich meinen Hut vor solchem Mut und sage: Danke! Vielen Dank!
Danke auch an diejenigen, die mir von Zeit zu Zeit wieder einmal auf die Finger geklopft haben und nicht immer mit mir und meiner Arbeit zufrieden waren, dies aber immer auch kundgetan haben und mir die Möglichkeit gaben, gegenzusteuern und nicht nur die Geschichte, sondern auch mich zu entwickeln.
Euch allen gebührt mein Dank für die lange Zeit, die ihr in dieser wirklich epischen Entstehungszeit an meiner Seite geblieben seid und euch habt leiten lassen durch den Blödsinn, den ich manchmal fabriziert habe.
Danke!
Außerdem richte ich meinen Dank an Susanne Habermann, die ich irgendwann in den 2010ern kennengelernt habe, und die für mich zu einer, wenn auch eher unbekannten, Freundin geworden ist.
Als Zeichnerin, die zuerst Rollenspielcharaktere für mich zeichnete, später aber auch Charaktere für meine Projekte (so auch Stargazer), hat sie mir immer ein wenig mehr gedankliche Arbeit abverlangt, als ich ursprünglich in die Charaktere und deren Aufmachung investiert hatte, hat mir Fragen gestellt und mir auch die eine oder andere Idee beigebracht.
Sie war irgendwie auch mitverantwortlich dafür, dass ich immer wieder fortgeschritten bin mit meiner Arbeit an Ekko, denn irgendwo brauchte ich ja auch selbst eine kleine Motivationsbasis, um die Beschreibung der Charaktere und bestimmter bildlicher Vorstellungen genügend Wirklichkeit werden zu lassen, dass sie sich darin einfand und schließlich auch etwas zu Papier bringen konnte, mit dem ich zufrieden war.
Vielen Dank, Susanne! Und auf viele weitere Jahre voller verrückter Schriftwechsel und viel Spaß, sowohl beim Zeichnen als auch beim Schreiben!
Dann muss ich auch ein Wort an Nakago richten, der hier natürlich nicht fehlen darf. Seit 2010 hat er mich als regelmäßiger Fluffinator begleitet und mir in den Nacken geklatscht, wenn ich es mal wieder zu bunt trieb mit der Ausschmückung der Welt - oder nicht bunt genug.
Lieber Thomas – wir sind teilweise wirklich stark aneinander gerasselt. Nicht nur bei Stargazer, sondern auch bei so manchem anderen Werk, über das uns dünne Fäden gemeinsam gezogen haben. Man denke nur mal an die Gavri-Geschichten, die ich immer stets ein wenig kritisch gesehen habe, oder aber die Lone-Wolf-and-Cub-Story, die du zum Universum von Walking Dead geschrieben hast.
Es war nicht immer leicht, für mich nicht mit dir, für dich nicht mit mir – aber ich behaupte einfach einmal, dass es immer Spaß gemacht hat. Und ich hoffe, dass du mir auch über Stargazer hinaus als Kommunikationspartner erhalten bleibst, wenn auch nicht als Fluffinator.
Du hattest (und hast immer noch) stets irgendwo noch eine Idee in der Hinterhand, die mir in jenen Momenten, wo so mancher das Buch zur Seite legt und sich stattdessen an einen Wasserspeier hängt, wieder die Möglichkeit gegeben haben, meine gerade bröckelnde Fassade zu gipsen und weiterzumachen. Und dabei kennen wir uns gar nicht einmal so gut.
Ich danke dir sehr für die Zeit und den Spaß, für die ernsten Schriftwechsel und auch den Blödsinn, der dabei rausgekommen ist. Vielen Dank!
Zu guter Letzt danke ich demjenigen, der meine Arbeit wohl am meisten beeinflusst hat: Jax von Fanfiktion.de. Wir beide haben uns über Geschichten zu Honor Harrington kennengelernt und am Anfang darum gewetteifert, wer welche Bücher schneller durchhatte.
Irgendwann habe ich verloren – ja, auch weil die Werke (ich sprach es oben im Rahmen 40k an) für mich so an universumsbezogenem Realismus verloren haben, dass sie lächerlich wurden und ich den Spaß daran verloren habe.
Aber darüber haben wir auch unser Interesse für viele Dinge wahrgenommen. Zusammen gezockt, gequatscht – ich habe ihm in schweren Zeiten geholfen, er wiederrum mir über so manche Schaffenskrise.
Er war immer mein Testleser. Wenn Jax sich vor Lachen nicht mehr halten konnte, dann wusste ich, dass ein neues Ekko-Kapitel bereit war, auf die Welt losgelassen zu werden. Und wenn er murrte, tja … dann musste ich noch einmal über den Irrsinn rüber.
Er war nie so der Fluffpast wie Nakago, aber er war etwas, das für mich stets genauso wichtig war: Er war ein Ekko-Versteher. Er konnte immer nachvollziehen, wieso ich etwas geschrieben hatte, wie ich es geschrieben hatte, und wenn es „Thronverfluchte Scheiße“ war, dann hat er es mir gesagt.
Mit Kommissar Reit hat er sogar seinen eigenen Charakter in die Geschichte eingeführt, und auch, wenn er diesen später selbst nicht mehr verfolgt hat, so hat sich im Rahmen von Stargazer damit ein eigenes kleines Denkmal gesetzt – der Schlingel!
Über die letzten Monate hat sich unser Kontakt schließlich nach vielen Jahren der Freundschaft allmählich zur Ruhe gelegt und jeder geht jetzt seiner Wege. Dennoch möchte ich mich vor der Geduld und der Weisheit verneigen, mit der Jax die vielen Jahre ausgehalten hat, wo andere bereits kopfschüttelnd abgerückt wären. Vielen Dank!
Das heißt aber auch: Die Geschichte von Reit wird, wie viele andere, nicht von mir aufgelöst, denn auch die Leser dürfen sich ihrer Vorstellung ergeben, was mit einigen Charakteren während des Abenteuers geschehen ist.
Doch da Reit nach wie vor Jax’s Charakter ist, möchte ich ihm die Verantwortung nicht aus der Hand nehmen. Wer also wissen will, wie es um Reit, Jenkins und Ritia steht, was sie vor der Schlacht von Agos Virgil gemacht haben, oder zu welchen Abenteuern sie danach aufbrechen, der möge Jax Löcher in den Bauch fragen!
Diesen Leuten danke ich, stellvertretend für all jene, die sich an der Entstehung dieses Werkes beteiligt haben, sei es nun, weil sie mehr oder weniger aktiv daran beteiligt waren oder einfach nur, weil sie mir als Leser stets einen kleinen Schritt in Richtung Fertigstellung dieses Werkes ermöglicht haben.
Und zu guter Letzt – und trotz allem … muss ich auch Games Workshop danken. Immerhin ist Warhammer 40k ihre Erfindung und damit ihr Universum, in dem sich Colonel Ekko bewegt. Und auch, wenn ich von vielem enttäuscht bin, was ich mir so habe anhören und erleben müssen, bin ich doch froh, dass so etwas wie das Universum von Warhammer 40.000 existiert. Denn mal ganz ehrlich … wer von uns kämpft nicht von Zeit zu Zeit mit seinem recht explorativen Bösen?
Es macht mich froh, dass ich so viele Wegbegleiter hatte für meinen eigentlich fast schon ersten richtigen Versuch eines großen, zusammenhängenden Werkes und ich hoffe, dass mir der eine oder andere auch nach Abschluss dieser Arbeit vielleicht bei der einen oder anderen Geschichte als Leser oder Helfer erhalten bleibt.
Und selbst, wenn nicht: Wenn ihr mögt, empfehlt mich oder die Geschichte weiter, verlinkt Stargazer, lasst mir Favos da und gebt es zu: Ihr mögt Ekko! :-D
In diesem Sinne noch einmal ein ganz herzliches Arigatou Gozaimasu, auf bald in einer neuen Geschichte in einem anderen Universum und viele weitere Stunden Spaß und Wahnsinn!
Ghostleader/Stargazer/SisterMaryNapalm/Michael Minden (sucht euch einen aus)
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