Umfrage: Zukunft durch Bildung

ELute

Blisterschnorrer
20. Juni 2008
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Wir hatten hier im OT-Bereich des öfteren heiße Diskussionen rund um Bildung. Da momentan eine bundesweite Bürgerumfrage durchgeführt wird, dachte ich mir, passt das ganz gut bei uns rein.

Das Ergebnis wird dem Bundestag vorgelegt, soweit ich das verstanden habe.

Also wer teilnehmen möchte, der kommt über den Link auf diese Umfrageseite.
http://www.bildung2011.de/?lang=de&mod=home

Mittlerweile habe sich daran schon über 100.000 Bürger beteiligt. Vielleicht wird ja die Millionengrenze geknackt.

Darüber diskutieren kann man in diesem Thread natürlich auch.
 
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Die Umfrage hat teilweise etwas, nun sagen wir, seltsame Fragen und Antworten.
Beispiel: Wofür würden sie mehr Steuern zahlen. Und dann als Antworten: bessere Verbrechensbekämpfung, besseres Gesundheitswesen. Muss bei der Verbrechensbekämpfung was verbessert werden? Nicht wirklich, außer bei Leuten, die ihre Doktorarbeit abschreiben (lassen?) 😛
Besseres Gesundheitswesen? Stirbt irgendwer in Deutschland wegen des "schlechten" Gesundheitssystems? Wir brauchen kein besseres Gesundheitswesen, wir brauchen eine bessere Verwaltung des selben (Stichwort: mögliche Milliardeneinsparungen bei Krankenkassen durch Bürokratie und mehr Effizienz.)
Und dann wo man Gebühren zahlen sollte: Viiieeel zu undifferenziert. Ich bin z.B. dafür, dass mindestens das letzte Kindergartenjahr kostenlos ist, die davorigen dürfen gerne kosten (natürlich nicht zu viel, ne).
Dann zu gemeinsamen Unterricht mit behinderten Kindern: Hier hätte ich mir gewünscht, dass auf das Alter eingegangen wird, indem die Kinder gemeinsam unterrichtet werden sollen. Ich bin zwar für einen gemeinsamen Unterricht, aber es ist leider so, dass bestimmte geistige Behinderungen das Lernen oder besser gesagt die mögliche Menge des zu Lernenden sehr einschränken. Dementsprechend funktioniert/würde das ganze halt nur eingeschränkt (funktionieren).

Last but not least: Sie ist nicht repräsentativ (gibt die Seite sogar zu), da sie überwiegend eine Online-Umfrage ist.

Ergo: Die Umfrage ist Murks.
 
Last but not least: Sie ist nicht repräsentativ (gibt die Seite sogar zu), da sie überwiegend eine Online-Umfrage ist.

Ergo: Die Umfrage ist Murks.

Schau doch mal, wer die Initiatoren sind, dann weiß man bescheid, wieso die Fragen so sind, wie sie sind. 😉

Bestimmte Dinge sind wirklich zu undifferenziert, wenn man bestimmte Antworten geben möchte.
 
@Rattenfresser: Ich wollt nicht schon wieder Bild-Gebashe betreiben, obwohl sich mir hier die Gelegenheit geboten hätte, vllt hol ich das in einem späteren Post nach, wenn die Diskussion auf vollen Touren läuft.
Aber es passt natürlich:
-Bild: zu einfach gehalten
-Umfrage: zu einfach gehalten

Was?! die Umfrage wurde von Bild mit initiiert!? Na sowas, das überrascht mich aber 😉

Bin schon auf Seite 30 und habe immer noch keinen Button fuer:
BILD gehoert auf den Muell
gefunden.

/Signed
 
@Rattenfresser: Ich wollt nicht schon wieder Bild-Gebashe betreiben, obwohl sich mir hier die Gelegenheit geboten hätte, vllt hol ich das in einem späteren Post nach, wenn die Diskussion auf vollen Touren läuft.

Muss ja nicht auf Bild-Gebashe hinauslaufen. Zudem ist es bei Umfragen immer schwierig einen Grad zwischen detailierter Abfrage und Auswertungsfreundlichkeit zu finden. Hinzu kommt, dass eine sehr detailierte Abfrage den Rücklauf schmälern würde.
Dennoch wäre bei manchen Fragen eine offene Antwortmöglichkeit gar nicht mal so schlecht gewesen.
Ich hab abgestimmt und bin mal gespannt, ob die Ergebnisse veröffentlicht werden.
 
Sicher sind die Antworten einfach gehalten, das mag schon sein! Wer hat auf der anderen Seite aber bitte Lust, sich durch zig Antwortmöglichkeiten zu wühlen bei einer Onlineumfrage? Und ob dann soviel mehr rauskommt als bei diesen Antworten, sei mal dahingestellt!
Wobei ich auch schon sofort ein Gefühl bekam, dass es komisch formuliert war. Was mich gestört hat ist mir dann nach einigen Fragen aufgefallen. Anstatt: "Wie bekannt ist soll..." steht da "Wie ja bekannt ist soll...". Dabei habe ich schon in der Schule gelernt, dass das kein besonders guter Stil ist und man dieses "ja" möglichst selten nutzen sollte (ich gebe mir bei meinen Texten hier im Forum entsprechend auch Mühe nicht ständig "ja" auf diese Art zu benutzen).
 
Also Ich finde die Bildung imoment eigentlich ganz gut, am besten sind die Lehrer 40+ weil die auch Erfahrung in dem Job haben... Ich habe zum Halbjahr die Schuel gewechselt (RS - RS), weil auf meiner alten Schule miene Klassen-, MAthe und Politik/Wirtschafts-Lehrerin soooo strohdoof ist... Sie ist 26 oder 27 und hat meine alte Klasse, also s.g. miene KLasse - 8. damals- als ALLERERSTE Klasse genommen?! Wie doof... dann sollte Sie gefälligs eine 5. oder 1. Klasse nehmen... aber doch nciht gleich ne 8.?!

Meine Meinung...

EDIT: Also Ich finde die Umfrage ganz gut 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Umfrage ist in der gängigen Umgangssprache verfasst, was nun daran so anstößig ist, ist mir schleierhaft. es werden ja nicht nur gebildete Menschen angesprochen dort mitzumachen, sondern auch eher ungebildete, sowie Bürger die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Deswegen gibts die Umfarge ja auch in anderen Sprachen 8z.B. türkisch), so dass möglichst viele daran teilnehmen können.
Entgegen der Masse der bisherigen Poster finde ich die Umfrage gelungen, vorallem wenn man bedenkt, dass es die erste dieser Art ist, welche medial so große Unterstützung findet.
Letztendlich ist es aber so, dass hier die Bürger nach ihrer Meinung gefragt werden und das sollte doch auch diejenigen ansprechen, welche das "nicht gefragt werden" kritisieren.

[Ironie/on]
Die farbliche Unterlegung der Umfrage-Website ist auch sehr verwirrend, deswegen ist das ganze Murks.
[Ironie/off]
 
Letztendlich ist es aber so, dass hier die Bürger nach ihrer Meinung gefragt werden und das sollte doch auch diejenigen ansprechen, welche das "nicht gefragt werden" kritisieren.

"Nicht gefragt werden"? :huh: Wenn man vor der nächsten Wahl sich einfach mal die bildungspolitischen Ambitionen der Parteien angucken würde und nach dem Programm abstimmen würde, hätte man später auch nicht dieses Gefühl. Denn die Parteien haben doch recht klare bildungspolitische Vorstellungen. Man muss sich als Wähler halt auch mal durch die Wahlprogramme der Parteien durchkämpfen. Denn ansonsten brauch man sich nicht zu wundern/aufzuregen, was jetzt die von einem gewählte Partei X macht, obwohl das doch gar nicht die eigenen Vorstellungen von Bildungspolitik sind.
Wer sich die Wahlprogramme der Parteien nicht anschaut, ist selbst Schuld, wenn er sich "nicht gefragt" fühlt. Eigentlich müsste doch bekannt sein, dass in Deutschland auf Bundesebene und auf Landesebene die Parteien regieren und nicht "das Volk" (was prinzipiell auch erstmal nicht schlimm ist), deswegen muss man halt drauf achten, auch nur die Partei zu wählen, mit der man die größten Übereinstimmungen hat.
Wie soll man das ohne die Kenntnis des Wahlprogramms machen. Ohne das bleibt nämlich die Kenntnis von der geplanten Politik der Partei X nur oberflächlich.

Wenn vielleicht/wahrscheinlich/angeblich so viele Menschen in Deutschland mit der Bildung und damit der Bildungspolitik unzufrieden sind, kann ich's nicht verstehen, dass sie ihre Kreuzchen weiterhin bei der CDU (ich wollt's eig. vermeiden) machen, obwohl sie es besser wissen müssten.
 
@Felix: Das Alter hat aber in den meisten Fällen wenig mit der Fachkompetenz zu tun - eher die Erfahrung im Umgang mit den verschiedenen Schülern. Das wären in meinen Augen auch die einzigen Gründe, warum sie vlt. eine 5. oder 9./10. Klasse hätte unterrichten sollen (wobei sie es sich ja nicht unbedingt aussuchen kann welche Klasse sie kriegt und wie diese ist). Die sind in der Regel etwas leichter zu händigen ^_^ (Übrigens, wie soll sie auf der Realschule eine 1. Klasse unterrichten?)

Von der fachlichen Kompetenz her muss sie sowieso alle Stufen in ihren Fächern unterrichten können.

Alte Lehrer sind nicht immer auch die besseren. Unser Mathe-/Physik-/Klassenlehrer wirkt auch nicht immer so kompetent, noch schlimmer war es bei unserem alten Erdkundelehrer (beide mitte bis ende 50). Bei ihm bestand der Unterricht im Grunde nur aus "schreibt die 3 wichtigsten Sätze aus diesem Text heraus). Im Gegenteil, mir macht der Unterricht bei jüngeren Lehrern oft mehr Spaß, weil so oft humorvoller sind und durch den geringeren Altersunterschied eine größere Verbindung besteht.
 
Schöne Umfrage, hab ich gleich mal mitgemacht.

Schau doch mal, wer die Initiatoren sind, dann weiß man bescheid, wieso die Fragen so sind, wie sie sind. 😉

Ich glaube nicht, dass die alle miteinander am Endprodukt des Fragedesigns gewerkelt haben. Da würde ich schon mal schätzen, dass nachdem das Ding ein bißchen hin und her ging für die Umfrage selbst TNS-Infratest hauptverantwortlich ist. 😉

Also Ich finde die Bildung imoment eigentlich ganz gut

Bitte nicht falsch verstehen, ich meine das absolut nicht böse, aber ich habe in deinem (ziemlich kurzen) Beitrag 8 gravierende Rechtschreibfehler gezählt. Das relativiert deine Aussage dann leider schon wieder ein bißchen. 😉
 
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Also Ich finde die Bildung imoment eigentlich ganz gut, am besten sind die Lehrer 40+ weil die auch Erfahrung in dem Job haben... Ich habe zum Halbjahr die Schuel gewechselt (RS - RS), weil auf meiner alten Schule miene Klassen-, MAthe und Politik/Wirtschafts-Lehrerin soooo strohdoof ist... Sie ist 26 oder 27 und hat meine alte Klasse, also s.g. miene KLasse - 8. damals- als ALLERERSTE Klasse genommen?! Wie doof... dann sollte Sie gefälligs eine 5. oder 1. Klasse nehmen... aber doch nciht gleich ne 8.?!

Wieso nicht? Wenn sie für die Schulart ausgebildet ist, dann sollte sie in der Lage sein auch eine achte zu übernehmen. (Zudem wird es nicht ihre erste Klasse sein, wenn sie schon Lehrerin ist) Ich mach gerade auch Praktikum an der Schule und werde ne neunte übernehmen.
Und eine erste Klasse hat ein anderes Anforderungsprofil als eine 5 oder generell eine Klasse der Sek I.
 
Also die Fragen in dieser Umfrage sind mir einfach zu undifferenziert...da können die ja hinterher rauslesen was sie wollen, vllt etwas ganz anderes als ich meinte.

Die Bildung in Deutschland ist schlecht. Da Studiensystem ist schrottig, Förderung von Kindern aus Bildungsfernenschichten miserabel, Klassenpolitik wohin man schaut (Hallo Hamburg^^), die Ausbildung von Lehrern ist nicht gut genug, in die Bildung wird allgemein deutlich zu wenig Geld investiert, und das Investierte dann auch noch oft schlecht genutzt, die ganze Bildung steuert in die falsche Richtung (schnelleres Studium, Turboabi etc fördern nicht die eigentlichen Qualitäten, die die deutsche Bildung hat bzw. haben könnte).
 
[...]in die Bildung wird allgemein deutlich zu wenig Geld investiert,[...]
Ich glaube mittlerweile, dass das weitgehend völlig unerheblich ist. Erstaunlicherweise schneiden die Bundesländer, die konstant am meisten Geld für ihre Schulbildung investieren, bestenfalls mäßig ab (Thüringen), gerne aber auch katastrophal (Berlin). Sachsen oder Bayern fahren regelmäßig Spitzenergebnisse ein, wenden aber verhältnismäßig wenige Geldmittel auf. Dass ein gewisser Grundstock an laufenden Kosten finanziert werden muss, sollte klar sein, aber bei einem grundlegend falschen Bildungssystem helfen auch die ständigen Rufe nach mehr Geld nicht weiter. Zunächst einmal meine ich, dass Bildung zentralisiert werden muss: es kann nicht sein, dass dieselbe Arbeit in Baden-Württemberg mit "Ausreichend" und in Meckelnburg-Vorpommern mit "Gut" bewertet wird (abzüglich der persönlichen Einschätzung eines jeden Lehrers); und mit einem Zentralabitur meine ich nicht, dass der niedrigste Level für alle gilt. Das wird ja immer weiter vorangetrieben (Sitzenbleiben wird perpetuierlich abgeschafft, zwei Jahrgänge in eine Klasse gelegt, Lotteriesystem bei der Auswahl fürs Gymnasium angewandt, die Anzahl an Punkten für eine Note beständig heruntergesetzt - derzeit noch nicht alles und nicht überall (Berlin ausgenommen), aber trotz aller Proteste des Philologenverbandes wird ja genau daran gearbeitet) und ist meines Erachtens der eigentliche Grund, warum wir uns derart lausiger Ergebnisse "erfreuen".
Man muss sich auch einfach nur die Kompetenzkataloge mit den Anforderungen mit vollem Bewusstsein durchlesen, da ist derart oft von einer diffusen Kompetenz zum "problemorientierten Denken" oder ähnlichen Schnörkeln die Rede, dass der eigentliche Inhalt mehr und mehr zurücktritt (s. auch den exzellenten Artikel "Biologie ohne fachwissenschaftliche Inhalte"). Ich schätze mich mithin als linksliberal ein, aber in der Bildungspolitik verfolgte ich einen konservativeren Kurs (natürlich nicht im Sinne der Konservierung des jetzt Bestehenden): konzentrierte und anhaltende Arbeit mit und am Text, klare Leistungskriterien auch in den Geisteswissenschaften, die selbstverständlich die Erlernung der hermeneutischen Kriterien voraussetzen, viel mehr Wertsetzung auf Einzelarbeit denn auf gutgemeinte und doch kontraproduktive Gruppenarbeiten, deren Ergebnisse im Anbetracht des Zeitaufwandes oftmals kläglich ausfallen. Oder mal ein anderes plastisches Beispiel: die zu übersetzenden Texte für das schriftliche Abitur in Latein waren in den fünfziger und sechziger Jahren nicht nur um 40% länger als die heutigen, sondern mussten auch ohne jedwedes Wörterbuch bewältigt werden, meines Wissens in derselben Zeit wie heute. Ich habe da doch den Verdacht, dass heutige Schüler notorisch unterschätzt werden, dümmer geworden sind diese ja wohl schwerlich in einem derartigen Maße, als dass man sie so zimperlich anfassen müsste.
 
@Tegres

nicht jeder hat die CDU gewählt.

Ich finde das die Hauptschule im allgemeinen untergeht. Es Heist nur immer Hauptschüler sind dumm und werden belächelt.
Aber Deutschland braucht auch solche Menschen die, die Normale Arbeit macht und nicht nur die Ingenieure und Professoren.
Und an dieser Stelle sollte man mal ansetzen, denn es ist ja der "Volksabschluss"

Ich persönlich komm auch von der Hauptschule, und nur weil ich nicht perfekt die Rechtschreibung beherrsche halte ich mein Leben trotzdem sinnvoller als einer der mit 40 Studiert, oder Mittelalter/BWL Studiert und sich dann Gebildet findet.

Immerhin habe ich eine Abgeschlossene Berufsausbildung als Industriemechaniker und Arbeite jetzt.

Hiermit möchte ich sagen das die Regierung auch auf die Hauptschulen schauen sollte und auch schauen sollte das jeder (Der es will) eine chance haben kann einen Beruf zu lernen oder einen Schulabschluss zu machen.

Gruß
 
@Tegres

nicht jeder hat die CDU gewählt.

Ich finde das die Hauptschule im allgemeinen untergeht. Es Heist nur immer Hauptschüler sind dumm und werden belächelt.
Aber Deutschland braucht auch solche Menschen die, die Normale Arbeit macht und nicht nur die Ingenieure und Professoren.
Und an dieser Stelle sollte man mal ansetzen, denn es ist ja der "Volksabschluss"

Grundsätzlich hast du natürlich recht, wir haben neben einen gravierenden Fachkräftemangel, gerade auch im Handwerk ein großes Defizit, was die Ausbildung angeht.

Problematisch ist es halt das viele Leute mit "Volksabschluss" dann nicht die "normale Arbeit" angehen, sondern in der Arbeitslosigkeit enden. Und bei jährlich knapp 17.000 unbesetzten Stellen im Handwerk kann mir keiner sagen, sie hätten keinen Job gefunden.

Es ist halt diese moderne Einstellungen die sich mittlerweile in allen Aspekten des Lebens widerspiegelt. Alles haben wollen, nichts dafür tun wollen. Ob man deswegen nun raubkopiert, für nen schnellen Euro nen Rentner überfällt oder halt die Arbeitslosigkeit dem Strassenbau vorzieht.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob wir uns das so einfach machen und dem Bildungssystem und der Poltik die Schuld daran geben können. Wenn die Alternative zum lernen und der Karriere zu einfach und verlockend ist, hilft auch der beste Lehrer nichts mehr.