Umfrage: Zukunft durch Bildung

@Rattenfresser:
Kompetenzen (oder besser die daraus resultierenden Standards) sollen ja abprüfbar sein. Das ist das was die Bildungswissenschaften mit dem schönen Wörtchen Outputorientierung ausdrücken. Wenn man das ernst nimmt, soll ja am Ende die Fähigkeit stehen, dass Schüler und Schülerinnen eben die Kompetenz haben.
Insbesondere beim letzten Satz kommen wir uns auf einer allgemeinen Ebene recht nahe. Bei einem redlichen und gut umgesetzten Kompetenzverständnis erlangt der Lernende tatsächlich die Fertigkeit, mit dieser seiner erworbenen Kompetenz auch in die Niederungen herabzusteigen und diese auch tatkräftig anzuwenden. Es besteht aber eine Grundspannung bei dem Aufbau der Kompetenz und der Anwendung im Einzelfall.
Ein Beispiel aus der Mathematik: wenn ein Schüler in der Oberstufe die Kompetenz erlangen soll, Probleme der Analysis zu verstehen, zu reflektieren und dann zu lösen, muss er die Methodologie und Wirkweise der Analysis, also die Metaebene des Teilbereichs Analysis, verstehen. Aber selbst wenn er nach mühsamem Lernen diese grundlegende Kompetenz erlangt hat, kann es passieren, dass er die konkrete Textaufgabe nicht lösen kann, weil ihm das Wissen fehlt, diese Kompetenz an die spezifischen Anforderungen auch anzupassen. Es wird mithin ein elefantiasischer Begriff des Könnens und Umsetzen aufgestellt, der an den Verstrickungen der unterschiedlichen Aufmachung scheitern muss. Was nützt mir die Kompetenz, das angevinische Königtum auszuloten, wenn mir zugleich das Wissen fehlt, das tatsächlich umzusetzen?
Die eigentliche Kompetenz sollte immer den letzten Schritt darstellen und nicht die Einführung und Intention des Lernprozesses (außer bei Elementarien, s.u.).
Der Wikiartikel sieht es meines Erachtens auch zu eng, wenn er Kompetenz einzig als Wissen ansieht. Ich kann zwar zur mathematischen und natuwissenschaftlichen Kompetenz nichts sagen, aber Lesekompetenz ist mehr als Wissen.
Der Artikel setzt doch Wissen und Kompetenz als Antonym, genauso, wie ich es zu erklären versucht habe. 😉 Das ist ja gerade mein Beschwerdepunkt: ich muss nicht im Besitz sämtlichen Wissens sein, um eine Kompetenz in diesem Thema zu erwerben, aber ohne Wissen ist sämtliche Kompetenz hinfällig. Wenn man es so allgemein nimmt, dass "Lesekompetenz" ohne Unterteilungen eine für sich genommene Kompetenz darstellt, sieht es etwas anders aus, das sind die Präliminarien für Arbeiten überhaupt. Aber bei nicht so beliebigen Kompetenzen ist eine feste Verzahnung mit Wissensinhalten unbedingt vonnöten.

@Tegres:
Was haltet ihr eigentlich davon, das letzte Kindergartenjahr verpflichtend zu machen (quasi als Vorschule) um Sprachdefizite früher und besser zu erkennen und zu beheben.
Oder vllt kein verpflichtendes Jahr, aber ein letztes kostenloses?
Zunächst einmal ist das ein noch nicht ganz ausgereiftes Forschungsobjekt, Erkenntnisse können diesbezüglich schnell veralten, aber nach dem letzten Stand, der mir zugetragen worden ist, profitieren Kinder tendentiell mehr, wenn sie früher mit derartigen Angeboten in Berührung kommen, vor allen Dingen aber reicht ein Jahr nicht aus, um grundlegende Defizite auszugleichen. Die Finanzierung in Kindergärten und -tagesstätten ist aus bildungsökonomischer Sicht jedenfalls "lukrativ", weil die erworbenen Kenntnisse idealerweise dazu beitragen, die gesamte Bildungskarriere des Kindes zu beflügeln. Ist ja auch einleuchtend: wenn ich erst einmal einen sehr schlechten Start ausgleichen muss und in der Grundschule dem Stoff nicht folgen kann, wird aller Voraussicht nach der Weg zu den weitergehenden Schulen verbaut, von einem Studium ganz zu schweigen. Wenn es irgendwie zu finanzieren wäre, stellte ich gar den gesamten Besuch solcher Einrichtungen frei, es zahlt sich immerhin für die Gesellschaft insgesamt aus. Die Refinanzierung jedoch steht auf einem anderen Blatt.
 
Insbesondere beim letzten Satz kommen wir uns auf einer allgemeinen Ebene recht nahe. Bei einem redlichen und gut umgesetzten Kompetenzverständnis erlangt der Lernende tatsächlich die Fertigkeit, mit dieser seiner erworbenen Kompetenz auch in die Niederungen herabzusteigen und diese auch tatkräftig anzuwenden. Es besteht aber eine Grundspannung bei dem Aufbau der Kompetenz und der Anwendung im Einzelfall.

Das ist aber kein Problem alleine von Kompetenz, sondern allgemein von Schule auch vor der "Kompetenzorientierung". Und diese Spannung ist halt schwierig zu lösen. (Mir fällt da auch nichts weiter ein, was man da anders machen könnte)

Was nützt mir die Kompetenz, das angevinische Königtum auszuloten, wenn mir zugleich das Wissen fehlt, das tatsächlich umzusetzen?
Die eigentliche Kompetenz sollte immer den letzten Schritt darstellen und nicht die Einführung und Intention des Lernprozesses (außer bei Elementarien, s.u.).

Aber dies ist ein Problem der Umsetzung und nicht des Begriffes.


ich muss nicht im Besitz sämtlichen Wissens sein, um eine Kompetenz in diesem Thema zu erwerben, aber ohne Wissen ist sämtliche Kompetenz hinfällig.

Das muss du nochmal ausführen, weil ich irgendwie nicht mit deinem Wissensbegriff zurecht komme. (Scheint mir irgendwie konfus zu sein, wobei wir darüber auch noch nicht gesprochen haben 😉)
 
Boa, Leute...
Ihr diskutiert hier nicht wirklich episch über die Definition von "Kompetenz", oder?

Also ich will eigentlich nicht mein Kind in eine Ganztagsschule schicken.Ich mein Kinder brauchen auch Freiheiten und müssen "dumme" Sachen machen damit sie daraus Lernen können, und es dann nicht mehr ausprobieren, wenn sie Erwachsen sind.

Ein sehr verständlicher Einwand, wenn man eine Ganztagsschule mit dem gängigen Schulbegriff gleich setzt. Ich glaube, das Problem ist wirklich, dass man sich so schwer vorstellen kann, wie es auch anders laufen mag.

Ich selbst war auf einer Ganztags-Grundschule und, ganz ehrlich, das war der Hammer. Da wurde am Nachmittag halt nicht gebüffelt sondern gebastelt. Wir hatten sehr reichhaltige Möglichkeiten und einen eigenen Werkraum. So habe ich schon sehr früh gelernt zu töpfern und mit Holz zu arbeiten. Der sonstige Spaß kam auch nicht zu kurz, wir haben genauso Fangen und Verstecken gespielt wie alle anderen Kinder auch. Nur dass es halt auch mal eine Fahrradtour mit der ganzen Klasse als Bonus gab.

Das war aber halt auch eine Grundschule. Ich denke, in höheren Klassen würde so eine Ausgestaltung natürlich schrittweise zugunsten von Lerninhalten weichen. Aber das ist ja normal, ein Zehntklässler hat halt nicht mehr so viel Freizeit wie ein Grundschüler.

Ich weiß ja um meine Radikalität in diesem Teilbereich des pädagogischen Instrumentenkastens, aber ich kann (und werde) mich damit nie anfreunden können. Es ist eine Sache, nachher über ein Elaborat zu diskutieren, aber ich will mich bei der Formulierung des Textes, seiner Struktur und seinem Inhalt nicht von anderen treiben lassen. Das zeugt von einem verkümmerten Teamgeist, ich bin der Allerhinterletzte, der das in Abrede stellt, aber ich stehe offen und ehrlich dazu.

Man kann sicher nicht jede Problemstellung in der Gruppe lösen, aber Gruppenarbeit gehört auch dazu und zählt zu den Aspekten in der Schule, die eine wichtige Vorbereitung auf das spätere Berufsleben sind. Natürlich gibt es alle möglichen Effekte, die so einen Gruppenprozess sabotieren wie Spannungen, Arbeitsverweigerer, Machtspielchen etc. Aber das gehört eben dazu und je eher man den Umgang damit lernt desto besser.

Schade finde ich, dass Gruppenarbeit immer nur den "soften" Fächern vorbehalten ist. Warum nicht auch mal in Mathe ein Problem gemeinsam lösen? Ist sicherlich sinnvoller, als in der Gruppe über die Definition von "Kompetenz" zu diskutieren. :lol:
 
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Boa, Leute...
Ihr diskutiert hier nicht wirklich episch über die Definition von "Kompetenz", oder?

Doch das tun wir und es hat ja auch was mit dem Thema zu tun, weil sich daran viele bildungstheoretische Fragen anschließen. Im Endeffekt wird ja auch in der Fachdidaktik diskutiert, ob nun Kompetenzorientierung gut ist und wo sie ihre Grenzen hat.
Zudem spielt ja auch Kompetenzorientierung im Studium eine Rolle und auch da ist es kritisch zu sehen. Man kann aber auch gerne der Meinung sein, dass sowas unnütz ist. (Ist es aber in diesem Fall mal nicht 😉)
 
Doch das tun wir und es hat ja auch was mit dem Thema zu tun, weil sich daran viele bildungstheoretische Fragen anschließen.

Sorry, aber was ihr hier gerade betreibt ist einfach Bullshit. 😀

In der Schule werden, nennen wir es Fertigkeiten, vermittelt. Synonym kann man die Begriffe Fähigkeiten, Wissen, Befähigungen, Eignungen und noch ein paar andere verwenden, wer grad einen Sprachflash hat solls meinetwegen als "Skills" bezeichnen.

Man kann es drehen und wenden wie man will, die Schule ist dafür da, etwas zu lernen - Punkt.
 
Man kann es drehen und wenden wie man will, die Schule ist dafür da, etwas zu lernen - Punkt.

Darüber streiten KOG und ich ja auhc gar nicht, darüber sind wir uns ja, so denke ich, auch einig. Uns geht es ja darum, ob die Kompetenzorientierung, die in der Institution Schule im Moment verwendet wird, eben das sicherstellt oder nicht bzw. unter welchen Prämissen.
Zu einem gewissen Teil besteht halt auch Fachdidaktik aus solchen Fragestellungen und auch die Pädagogik behandelt das Thema immer wieder. - Punkt. 😉
 
Sorry, aber was ihr hier gerade betreibt ist einfach Bullshit. 😀

In der Schule werden, nennen wir es Fertigkeiten, vermittelt. Synonym kann man die Begriffe Fähigkeiten, Wissen, Befähigungen, Eignungen und noch ein paar andere verwenden, wer grad einen Sprachflash hat solls meinetwegen als "Skills" bezeichnen.

Man kann es drehen und wenden wie man will, die Schule ist dafür da, etwas zu lernen - Punkt.
Ein Glück, dass wir Dich haben - da diskutieren ernstzunehmende Wissenschaftler nun seit Jahren über die teils kaum sichtbaren Differenzen der Begriffe Bildung, Wissen und Kompetenz, und Du schaffst es, das mit nur drei Absätzen schnörkellos darzustellen. Dass ich das noch erleben darf! 🙂
Ich hoffe aber, dass Du uns trotzdem erlaubst, darüber zu diskutieren, immerhin muss der "Bullshit" noch in handgerechte Häppchen zerlegt werden, um ihn dann auf anderer Leute Teller zu verteilen, es soll ja keiner zu viel auf einmal abbekommen und dadurch überfordert werden...

@Rattenfresser:
Aber dies ist ein Problem der Umsetzung und nicht des Begriffes.
Das kommt gerade auf die Justierung des Okulars an, das wir anwenden. Ich kann durchaus eine Kompetenz beim Verständnis und Darstellen von europäischen Königshäusern haben, wenn ich beispielsweise diese beim vertiefenden Studium der Luxemburger und Wittelsbacher gewonnen habe. Nun kann ich diese Schablone auch bei den Saliern, Merowingern und Staufer anlegen (Kompetenz), aber ohne die Faktenlage zu diesen habe ich eine leere Kompetenz. Es gleicht einem Menschen, der mit Augenlicht zur Welt gekommen ist und die "Kompetenz" gewonnen hat, die visuellen Eindrücke wahrzunehmen und zu verarbeiten, der aber dann im Laufe seines Lebens erblindet - die "Kompetenz" ist noch immer da, aber ihm sind die Anwendungs"gegenstände" abhanden kommen.
Diese aber sind die Faktizitäten, d.h. der Wissensbereich, der sich auf unverbrüchliche, nicht weiter teilbare Einheiten von Informationen bezieht. Du kannst wissen, welcher Grenzfluss Türkei und Griechenland trennt, Du kannst auch das Wissen um die Textinterpretationen Benno von Wieses haben, wohl aber beim eigenständigen Interpretieren kläglich scheitern, weil Dir die "Kompetenz" dazu fehlt. Wenn Du aber "nur" eine Lesekompetenz besitzt, wirst Du wohl Demosthenes' Reden nicht erschließen können, weil Dir das Wissen um die damalige Zeit fehlt. Ohne Wissen keine Kompetenz, die ihren Namen verdient.
Dass Wissen stets aktualisiert werden muss, nicht immer reliabel ist etc. pp., müssen wir an dieser Stelle nicht weiter erörtern.
 
Was haltet ihr eigentlich davon, das letzte Kindergartenjahr verpflichtend zu machen (quasi als Vorschule) um Sprachdefizite früher und besser zu erkennen und zu beheben.
Oder vllt kein verpflichtendes Jahr, aber ein letztes kostenloses?

Also ich wäre voll dafür. Also meine Tochter geht gerade in den Kindergarten und ich muss sagen, dass das auch für die Kinder gut ist sie Lernen dort in der Gesellschaft klar zu kommen, mit anderen Kindern zu Teilen usw.. Dann ist es jedenfalls bei meinen Kindergarten so, dass es jedes halbe Jahr ein Entwicklungsgespräch mit der Betreuerin und den Eltern gibt damit man auch gezielt gegen schwächen vorgehen kann.

Was ich nur nicht verstehe ich hoffe mal das ich jetzt kein quatsch erzähle, aber ist es nicht so das jetzt in Berlin ganz oder ein Jahr der KiTa Platz kostenlos ist?

Wenn ich da richtig liege finde ich das eine Schweinerei, denn ich Arbeite hier im Süden Zahle für mein Kind den Kindergarten und Zahle noch für die anderen mit meinen Steuern den Kindergarten.
 
Was ich nur nicht verstehe ich hoffe mal das ich jetzt kein quatsch erzähle, aber ist es nicht so das jetzt in Berlin ganz oder ein Jahr der KiTa Platz kostenlos ist?

Wenn ich da richtig liege finde ich das eine Schweinerei, denn ich Arbeite hier im Süden Zahle für mein Kind den Kindergarten und Zahle noch für die anderen mit meinen Steuern den Kindergarten.

Wo wir wieder beim Föderalismus wären; Die Regelungen müssen einfach überall gleich sein.
Was soll es eigentlich noch für Argumente für diese Kleinstaaterei geben?
Toll, irgendwelche Länderregierungen können sich profilieren, klasse, echt. 😉
Aber doch bitte nicht auf Kosten des Bildungssystems!
 
Ich will die Sache nun mal ein bisschen anspitzen:

Ganz kurze Frage, was sind das bitte für Sprachen neben dem "zur Umfrage" Knopf? Ich denke alleine das sagt viel über den Stand der Bildung in Deutschland aus -_-
PS. Ich weiß was es für Sprachen sind, möchte mit diesem Beitrag aber auf etwas ganz anderes hinweisen... Würde es um die Bildung gut stehen beziehungsweise um die Bereitschaft der deutschen Bevölkerung die Bildung anzunehmen würden ja eine Deutsche (in DE gesprochen) und eine Englische (in der globalen, westlichen Welt gesprochen) Schaltfläche reichen.
Versteht ihr worauf ich hinaus will? Alleine durch dieses kleine Detail wirft der Umfragenersteller schonmal gleich den Vorwurf in den Raum, dass gewisse Bürger die Bildung bezogen auf Deutsche Sprache nicht annehmen wollen.


PS: Um mir aber mal nen Bild von der Umfrage zu machen (Lol, was ein Wortwitz<_<), werde ich mir jetzt mal die Zeit nehmen und die Umfrage starten...

Edit: Geschehen und für mieß befunden.
Wenn ich die Auswahl habe "anderer Grund" wieso verdammtnochmal kann ich den dann niergendwo hinschreiben? Achja genau, der ganze Scheiß wird maschinell ausgewertet, daher sind andere Meinungen ja egal und alle werden in den großen Topf "anderer Grund" geworfen, welche abschließend einen gemeinsamen Peak auf dem Diagramm bilden.... gaaanz toll >_>

Frage: Was trägt hauptsächlich dazu bei, dass Menschen in unserer Gesellschaft Erfolg haben? Bitte wählen Sie eine Antwort aus.
Kommt es nur mir so vor oder fehlt hier die "Korruptionsantwort" namens -Vitamin B(eziehung) 😀

nun wieder Spaß beiseite:
Manche Antworten stehen irgendwie auch in keiner Beziehung zu den Fragen... was hat bessere Bildung mit weniger Arbeitslosenzahlen zu tun? Liegt das nicht eigentlich daran, wieviele Stellen im Arbeitsmarkt zu besetzen sind? Unabhängig davon wie viele potentielle Arbeiter auf die Stelle kommen? Und Fachpersonal aus dem Ausland wird nur in den Brangen gekauft, bei denen es ungenügend deutsche Fachkräfte gibt, liegt aber auch nicht an der Bildung sondern an der bereitschaft der Leute sich in diesen Brangen ausbilden zu lassen.

Fazit: Für mich war es wieder genugtuung an der Umfrage teilzunehmen ,da sie zeigt wie schön populistisch unsere Medien doch sind und wieviele Klischees erfüllt werden. Armes Deutschland!
 
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@ Gobbo:

Ich möchte keineswegs die Umfrage verteidigen, dennoch habe ich bei deinen kritikpunkten das Gefühl, dass du zum einen falsches hinein interpretierst und zum anderen den IST-Zustand der Gesamtdeutschen Bürgerschafts nicht im Blick hast.

PS. Ich weiß was es für Sprachen sind, möchte mit diesem Beitrag aber auf etwas ganz anderes hinweisen... Würde es um die Bildung gut stehen beziehungsweise um die Bereitschaft der deutschen Bevölkerung die Bildung anzunehmen würden ja eine Deutsche (in DE gesprochen) und eine Englische (in der globalen, westlichen Welt gesprochen) Schaltfläche reichen.

Denn der Grund sollte eigentlich für jeden deutlich sein, das mit dieser Umfrage gerade die Eltern angesprochen werden sollen, die sich eben in deutsch nicht artikulieren können, denke dabei mal an Neukölln.😉 Auch diese Bürger sollen ihre Meinung abgegeben dürfen.

Edit: Geschehen und für mieß befunden.
Wenn ich die Auswahl habe "anderer Grund" wieso verdammtnochmal kann ich den dann niergendwo hinschreiben? Achja genau, der ganze Scheiß wird maschinell ausgewertet, daher sind andere Meinungen ja egal und alle werden in den großen Topf "anderer Grund" geworden welche abschließend einen gemeinsamen Peak auf dem Diagramm bilden.... gaaanz toll >_>

Einer Umfrage sind wegen der Anschließenden Bewertung und auch des daraus folgrenden Nutzens für die Zukünftige Planung grenzen gesetzt. Einige Punkte können/müssen verändert werden, Meinung /Idee die zu speziell sind müssen nunmal unter den Tisch Fallen. Udn dieser Posten wird eben durch "andere Gründe" bedient. Dennoch kannst du deine Meinung , was gut und was nicht gut ist, am Ende der Umfrage mit eigenen Worten angeben.😉

Was trägt hauptsächlich dazu bei, dass Menschen in unserer Gesellschaft Erfolg haben? Bitte wählen Sie eine Antwort aus.
Kommt es nur mir so vor oder fehlt hier die "Korruptionsantwort" namens -Vitamin B(eziehung)

Hierzu solltest du dann den Punkt "Herkunft" wählen. Klar, oder?😉

Edit:

Was die Arbeitslosenzahlen betrifft in Zusammenhang mit Bildung, glaube ich mich zu errinnern, dass man sich hier entscheiden soll wie wichtig es für einen persönlich ist. Wähle einfach unwichtig und der Drops ist gelutscht.
 
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ELute schrieb:
Denn der Grund sollte eigentlich für jeden deutlich sein, das mit dieser Umfrage gerade die Eltern angesprochen werden sollen, die sich eben in deutsch nicht artikulieren können, denke dabei mal an Neukölln.
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Auch diese Bürger sollen ihre Meinung abgegeben dürfen.

Dann hast du nicht verstanden was ich aussagen wollte!
Es geht genau darum, die Umfrage geht bezüglich Wichtigkeit der Bildung, Durchführung der Bildung und eben auch um die Bereitschaft sich Bilden zu lassen.
Nunja, nun behaupte ich mal, dass der Umfrageersteller den von dir angesprochenen Eltern vorwirft eben keine Bereitschaft, die Bildung (bezogen auf Deutsche Sprache) entgegen zu nehmen, sonst hätte er es mit Englischer und Deutscher Sprache belassen.
Natürlich soll jeder an der Umsprache teilnehmen dürfen, aber im Grunde nimmt der Umfragesteller eine Aussage schon vorweg 😉
Du solltest, wenn du Leute zitierst dann auch bitte den letzten Satz nicht vergessen 😛 😀

Zum Thema "Sprachen lernen" (bevor wieder eine neue Diskussion entfacht)
Ja, ich weiß dass jüngere Leute Sprachen schneller auffassen etc, glaube aber dennoch dass ein Mensch alles bewältigen kann wenn er es versucht, also die Bereitschaft da ist es zu versuchen, vielleicht ist dieses Denken naiv, aber ich habe es nunmal.

PPS.
Das mit der Korruptionsantwort sollte als Scherz gedacht sein 😀
Es ist ja das woran jeder sofort denkt wenn er "Herkunft" ließt oder? ^^
 
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Nunja, nun behaupte ich mal, dass der Umfrageersteller den von dir angesprochenen Eltern vorwirft eben keine Bereitschaft, die Bildung (bezogen auf Deutsche Sprache) entgegen zu nehmen, sonst hätte er es mit Englischer und Deutscher Sprache belassen.

Wenn du es so interpretierst, ist das dein Ding. Man kann, wie man bei dir gut sieht, in Allem etwas negative reinprojezieren.
Dennoch habe ich lieber die türkische Sprache als Kommunikationmittel, als nur die deutsche und die englische und eben diese nicht deutschsprachigen Türken werden dann bei dieser Umfrage augegrenzt.😉
 
Nunja, nun behaupte ich mal, dass der Umfrageersteller den von dir angesprochenen Eltern vorwirft eben keine Bereitschaft, die Bildung (bezogen auf Deutsche Sprache) entgegen zu nehmen, sonst hätte er es mit Englischer und Deutscher Sprache belassen.
Natürlich soll jeder an der Umsprache teilnehmen dürfen, aber im Grunde nimmt der Umfragesteller eine Aussage schon vorweg 😉

Hier stimme ich ELute zu - das ist schon recht spitzfindig, was du da betreibst. Es ist doch leider einfach Fakt, dass es Deutschland sehr viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt, die sich mit unserer Sprache sehr schwer tun. Wenn diese die Möglichkeit haben, sich in so einer Umfrage in ihrer eigenen Sprache zu äußern, kann ich das nur begrüßen. So erhält man wenigstens mal ein Meinungsbild abseits der Umfragen, die auf diesem Gebiet sonst so durchgeführt werden.

Manche Antworten stehen irgendwie auch in keiner Beziehung zu den Fragen... was hat bessere Bildung mit weniger Arbeitslosenzahlen zu tun? Liegt das nicht eigentlich daran, wieviele Stellen im Arbeitsmarkt zu besetzen sind?

Nur weil dir persönlich eine Antwort unlogisch erscheint muss das noch lange nicht heißen, dass sie in der Umfrage nichts verloren hat. Du selbst hast dann ja immer noch die anderen Antwortmöglichkeiten zur Auswahl. 😉

Wenn die sorgfältig vorgegangen sind, wovon ich jetzt bei TNS-Infratest einfach mal ausgehe, haben die einen Pretest des Fragebogens mit offenen Antwortmöglichkeiten gemacht und dann die häufigsten Antworten des Pretests im finalen Fragebogen zur Auswahl gestellt.

Deswegen braucht es auch nicht an jeder Stelle ein Eingabefeld - Zum Evaluieren einer Mehrheitsmeinung genügt dieser Fragebogen komplett.
 
Diese aber sind die Faktizitäten, d.h. der Wissensbereich, der sich auf unverbrüchliche, nicht weiter teilbare Einheiten von Informationen bezieht. Du kannst wissen, welcher Grenzfluss Türkei und Griechenland trennt, Du kannst auch das Wissen um die Textinterpretationen Benno von Wieses haben, wohl aber beim eigenständigen Interpretieren kläglich scheitern, weil Dir die "Kompetenz" dazu fehlt.
Ich frage mich gerade, wo wir eigentlich unseren Disput haben? 😉
Man braucht natürlich für bestimmte Bereiche ein Vorwissen, das will ich auch gar nicht abstreiten, aber da finde ich es besser, eine Art Erlangungskompetenz zu vermitteln (Stichwort wäre hier: Selbstreguliertes Lernen) als die Wissensbestände an sich, da die Schule die Wissensbestände von heute gar nicht vermitteln kann (sie schafft es stofflich gar nicht, die Grundlagen zu legen, was aber nicht nur an der vielleicht unökonomischen Vermittlung liegt, sondern auch einfach an der Stofffülle)

Wenn Du aber "nur" eine Lesekompetenz besitzt, wirst Du wohl Demosthenes' Reden nicht erschließen können, weil Dir das Wissen um die damalige Zeit fehlt. Ohne Wissen keine Kompetenz, die ihren Namen verdient.
Wie schon gesagt, würde ich dir Recht geben, dass man für manche Texte Vorwissen braucht, aber bei weiten nicht für alle. (Bei deinem Beispiel könnte man noch anmerken, dass man sich den Text schon erschließen kann, also ein mentales Modell des Textes bilden kann, aber bestimmte Aspekte rausfallen.) Der Ergänzungshalber sei noch angemerkt, dass man aber Lesekompetenz haben muss, um das Vorwissen mit dem Text verknüpfen zu können (Untersuchung zeigen dies immer wieder.).
Soweit ich das jetzt überschaue, sind wir uns einiger als es den Anschein hat.

Zu dem Wikiartikel und dem Zitat: Das PISA-Modell (welches nicht Grundlage der Kerncurricula war - bei Lesekompetenz war es das nicht, sonst würden die Lernziele, Standards etc. anders aussehen. Zu den anderen Bereichen kann ich nichts sagen) ist aber auch ein datenerhebendes Modell. Es bezieht sich sehr stark auf pragmatische Texte und Ansätze. Es geht auch hauptsächlich um Informationsbeschaffung. Interpretieren und Stellung zum Text einnehmen spielen eher untergeordnete Rollen. Motivation und emotionale Einstellung sind nach PISA 2000 nichtmal im Modell mit aufgenommen (Erst PISA 2009 hat sie mit drin, fragt sie aber nicht ab, was nur veständlich ist.)

Zum Thema "Sprachen lernen" (bevor wieder eine neue Diskussion entfacht)
Ja, ich weiß dass jüngere Leute Sprachen schneller auffassen etc, glaube aber dennoch dass ein Mensch alles bewältigen kann wenn er es versucht, also die Bereitschaft da ist es zu versuchen, vielleicht ist dieses Denken naiv, aber ich habe es nunmal.

Es ist aber schon ein Unterschied zwischen "Sprache alltäglich sprechen können" und mit der Sprache eines Fragebogens umgehen zu können. Ich schaffe es zwar auch im Restaurant auf Englisch (Spanisch würde ich ggf. auch noch hinbekommen) zu bestellen, aber in den Sprachen dann Fachdiskussionen zu führen, traue ich mir nicht unbedingt zu (Englisch geht dabei sogar noch, wobei mir auf jeden Fall Fachtermini fehlen, bei Spanisch dagegen wäre ich hoffnungslos verloren.)
 
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Bring nochmal einen Nachtrag zur Kompetenzdebatte, weil ich gerade darüber gestolpert bin.

Ohne Wissen keine Kompetenz, die ihren Namen verdient.

Laut Kerncurriculum wird aber Kompetenz und Wissen nicht so gegensätzlich gehandhabt:

"Schülerinnen und Schüler sind kompetent, wenn sie zur Bewältigung von Anforderungssituationen

  • auf vorhandenes Wissen züruckgreifen
  • die Fähigkeit besitzen, sich erforderliches Wissen zu beschaffen,
  • zentrale Zusammenhänge des jeweiligen Sach- bzw. Handlungsbereiches erkennen,
  • angemessene Handlungsschritte durchdenken und planen,
  • Lösungsmöglichkeiten kreativ erproben,
  • angemessene Handlungsentscheidungen treffen,
  • beim Handeln verfügbare Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten einsetzen,
  • das Ergebnis des eigenen Handelns an angemessenen Kriterien überprüfen." (nds. Kerncurriculum 2009 für das Fach ev. Religion)
Man kann sich durchaus fragen, ob die Schule dies überhaupt erreicht /erreichen kann. Aber selbst aus der Sicht der KMK ist Kompetenz an Wissen geknüpft.

Das bedeutet, dass es halt auch zur Kompetenz gehört, sich notwendiges Wissen zu beschaffen, um eine Problemsituation zu lösen. Hier wird dann sogar nicht unterschieden in eine extra "Wissenbeschaffungskompetenz", sondern diese ist gleichsam integriert in den Kompetenzbegriff.
 
Ergebnisse

Die Bildungsumfrage ist zu Ende und kann mit Ergebnissen auf warten. In der Summe haben 480.000 Menschen daran teilgenommen.

Quellen:
http://www.bildung2011.de/
http://www.bild.de/politik/inland/bildung/umfrage-deutschland-17413350.bild.html

Höhere Steuern für bessere Bildung!
Eine riesige Mehrheit würdehöhere Steuern akzeptieren, um unser Bildungssystem zu verbessern.
72 % wären bereit, für bessere Schulen, Unis und Kindergärten mehr und höhere Steuern zu zahlen.
Zum Vergleich: Für Verbesserungen bei Umwelt, Gesundheit oder sozialer Sicherung würden nur rund 43 % Steuererhöhungen hinnehmen.

Schule soll gratis bleiben!
87 % fordern, dass Schulen kostenlos bleiben müssen.
Für kostenlose Kitas/Kindergärten stimmten 67 %, gegen Studiengebühren nur 47 %.

Gegen Bildungs-Kleinstaaterei!
92 % sind für einheitliche Lehrpläne in allen Bundesländern, wollen die unterschiedlichen Lehrpläne und Schulsysteme in den Ländern abschaffen.

Mehr Ganztagsschulen!
Die große Mehrheit der Deutschen (81 %) fordert Ganztagsschulen, davon 42 % als Pflicht, 38 % als freiwilliges Angebot.
Nur 19 % wollen die bestehende Halbtagsschule bis 13 Uhr.

Baustelle Schule!
Den mit Abstand größten Reformbedarf sehen die Deutschen bei den Schulen!
69 % finden, dort sollte deutlich mehr investiert werden.
Mehr Geld für den Kindergartenausbau forderten 18 %, für Unis nur 6 %.

6-jährige Grundschule am beliebtesten!
Fast jeder zweite Deutsche will eine Grundschule bis zur 6. Klasse,
33 % nur bis zur 4. Klasse.
22 % wollen eine Gemeinschaftsschule bis zur 9. oder 10. Klasse.
Ausreißer: Thüringen (hier liegt die Gemeinschaftsschule bis 9./10. Klasse vorn) und Hamburg sowie das Saarland (Mehrheit für Grundschule bis 4. Klasse).

Lehrstellen-Garantie!
70 % fordern („eher“ oder „voll und ganz“) eine staatliche Garantie für einen Ausbildungsplatz nach der Schule.

Mehr Mitspracherechte für Eltern
Drei Viertel wollen, dass Eltern und Lehrer nach der Grundschule gemeinsam über die Schullaufbahn ihrer Kinder entscheiden sollten.
6 % wollen die Lehrer allein entscheiden lassen.
29 % finden, dass der Notendurchschnitt allein über die Wahl der weiterführenden Schule bestimmen sollte.

Misstrauen gegen Politiker!
80 Prozent schätzen den Reformwillen der Bildungspolitiker als „gering“ oder „sehr gering“ ein.
Immerhin 57 % vertrauen den Lehrern, dass sie für bessere Bildung eintreten.

Mehr Kinder in Kindergärten!
87 % der Befragten sind für eine Kindergartenpflicht (davon 42 % für Kinder ab 3 Jahren, 19 % schon ab 2 Jahren, 12 % ab 1 Jahr).
Interessant: Auch mehr als zwei Drittel türkischer Migranten verlangen eine Kindergartenpflicht ab 2 oder 3 Jahren!

Selbst Lehrer geben Schulen miese Noten
Lehrer benoten das Bildungssystem mit 3,6 fast ebenso schlecht wie der Durchschnitt (3,7).
Eltern sind noch enttäuschter, geben eine 3,9.

Hauptschule nichts mehr wert!
74 % sind überzeugt, dass ein Hauptschulabschluss nicht mehr ausreichend ist, um im Berufsleben zu bestehen.

Mal schauen inweifern diese Umfrage Einfluss hat auf die zukünftigen Entscheidungen bei der Bildungspolitik in Deutschland.
 
Ich glaube nicht, dass die Umfrage viel Einfluss hat, denn das:

6-jährige Grundschule am beliebtesten!

Wurde z.B. bereits letztes Jahr in Hamburg durch einen Volksentscheid verhindert und es haben mehr Personen teilgenommen, als bei dieser Umfrage.
58% der Wähler waren dort für die 4jährige Grundschule.

Insofern ist natürlich auch fragwürdig, inwieweit die anderen Punkte mit der tatsächlichen Meinung übereinstimmen, denn es ist immernoch ein Unterschied, ob man im Netz schnell ein paar Antworten anklickt, oder in ein Wahllokal geht.
 
Einige Ergebnisse sind allerdings auch wieder so überdeutlich, dass man sie nicht nur so einfach mit dem Umstand der Onlineumfrage erklären kann.

Über 90% für eine Vereinheitlichung des Schulsystems auf Bundesebene...

Zwischen den Bundesländern vergleichbare Abschlüsse und Bewertungen...
Gleiche Absprüche an alle deutschen Schüler...
Nicht mehr jeder noch so kleine Stadtstaat bräuchte ne eigene Schulverwaltung und n Lehrplan...
Vielleicht sparen wir sogar zwei Hand voll Kultusminister samt Stäbe...



Aber da müssten die Länder natürlich DAFÜR stimmen, dass sie diese Kompetenzen abgeben. Und das wird ganz sicher NIEMALS passieren.