Umfrage: Zukunft durch Bildung

Wurde z.B. bereits letztes Jahr in Hamburg durch einen Volksentscheid verhindert und es haben mehr Personen teilgenommen, als bei dieser Umfrage. 58% der Wähler waren dort für die 4jährige Grundschule.

Ist jetzt halt die Frage, was repräsentativer für gesamt Deutschland ist. Eine Online-Umfrage, oder ein regional sehr stark auf Hamburg eingegrenzter Volksentscheid. Ich glaube, da würde ich sogar für die Online-Umfrage tippen.

Aber da müssten die Länder natürlich DAFÜR stimmen, dass sie diese Kompetenzen abgeben. Und das wird ganz sicher NIEMALS passieren.

Irgendwie muss man denen doch beikommen können. Entweder mit :geschenk: oder mit :whaa:
 
Es müssten sich quasi die Kultusminister auf ihren Kultusministerkonferenzen (im Sinne und Interesse und für das Wohl des Landes) darauf einigen, dass ihre Aufgaben besser zentral erledigt werden, und dass sie genau genommen völlig überflüssig sind. Ein Verwaltungskropf.

So wies eben auch viele andre Länderkompetenzen gibt, die nutzlos kleinteilig sind.


Doch niemals werden die betreffenden Stellen ihre eigene Nutzlosigkeit anerkennen, und sich selber freiwillig auflösen...

Verwaltungs- & Verfassungsreformen sind einfach nicht drin. Geht nicht im schönen Deutschland. Wo kämen wir denn da hin?
Am Ende ist meine Stimme bei ner Wahl auch noch genausoviel wert wie die eines Saarländers... Das geht nun wirklich nicht. Blasphemie.
 
Na im Moment nicht. Aber vielleicht ja eines schönenen Tages, wer weiss...


So ein Wahlrecht hatten wir übrigends mal.
Zu Weimarer Republik Zeiten.

Da gab es, wenn man soundsoviele Stimmen auf den Wahlzetteln bekam, dafür umgerechnet einen Sitz im Parlament.
Völlig egal, wo die jeweiligen Wähler wohnten.

Und wenn die Wahlbeteiligung kleiner war, dann war halt auch das Parlament entsprechend kleiner.

Für mich das einzig korrekte Modell.


Heute hat man den Überhangmandate-Schmonsens, Listenplätze; ...und eine Wählerstimme MEHR für Partei x kann aufgrund der Überhangmandateregelung dann zu einem Sitz WENIGER für Partei x führen. Kommt nicht oft vor, ist aber ne Sauerei. Je nach Wahlkreis und Bundesland haben die Stimmen auch alle unterschiedlich viel Gewicht - im Bundesrat gibts Unterschiede um ein Vielfaches.

Aber gut, das geht jetzt zu weit, zur Bildungsgerechtigkeit auch gleich noch Wahlgerechtigkeit zu verlangen. Kriegen wir eh beides nie.
Denn da müsste - und das ist die Analogie zu oben - der Bundestag dafür stimmen, dass er unter Umständen etwas kleiner wäre, wenn das Volk das so will... das wird er freilich nie tun. So wie man die Diätenentwicklung niemals an die Wohlstandswerte des Landes hängen kann. Das GEHT einfach nicht...
 
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Ein weiterer Vorteil einer zentralisierten Bildungspolitik wäre auch, dass Landtagswahlen nicht mehr von den immergleichen Themen überschattet werden, von denen sowieso nur ein Bonbon umgesetzt werden kann. Ein Beispiel: während der vorletzten Landtagswahl in Rheinland-Pfalz warb Beck damit, den Kindergarten komplett gebührenfrei zu gestalten. Aus offensichtlichen finanziellen Gründen konnte er das dann nur für das letzte Jahr gelten lassen, aber die Stimmen der verzückten Eltern seinerzeit einsacken können. Da hängt dann auch wieder die Verteilungsfrage dran, ob Länder, die seit Jahrzehnten schon vom Länderfinanzausgleich profitieren, Wohltaten versprechen und teilweise umsetzen sollen können, die eher befleißigte Bundesländer wegen Konsolidierungsgründen nicht umsetzen. Um derartige wahltaktische Allotria hinwegzuwischen, täte uns eine Bildungspolitik aus einem Guß auch gut.
Aber, und das scheint mir sehr wesentlich: nicht auf dem niedrigsten Niveau! Eine deutschlandweite Schulpolitik nach dem Vorbild Berlins wäre eine Katastrophe sondergleichen. Wenn die ersten beiden Jahrgänge zusammengepflanzt werden, Schüler nicht mehr sitzenbleiben können, die Auswahl fürs Gymnasium zum Roulette verkommt und der allgemeine Standard sichtbar jährlich in den Keller steigt (Gemeinschaftsschulen ahoi!), bringt eine einheitliche Bildung auch nichts mehr.

Die Mandateregelung finde ich übrigens gar nicht so schlecht, das D'Hondt-Verfahren wird ja bei größeren Wahlen nicht angewendet, daher ist's mit dem Übergewicht der großen Parteien auch nicht so dramatisch. Wichtig wäre hier allerdings auch ein standardisiertes Verfahren: warum hat man in Baden-Württemberg eine, in NRW zwei und in Hamburg unzählige Stimmen bei der Landtagswahl? Ist das wirklich notwendig? Man kann darüber streiten, welches der Modelle nun am tauglichsten ist (ich halte das bewährte Zwei-Stimmen-Verfahren für den Favoriten, hat mehr Elemente vom Verhältniswahlrecht als mit einer Stimme, ist aber nicht so schrecklich aufwändig wie das System in Hamburg), aber auch hier ist Klarheit dringend nötig. Zu den Überhangmandaten haben ausnahmsweise die Grünen (!) einen guten Vorschlag eingereicht: die sollen nach ihrer Regelung mit der Landesliste abgeglichen werden, sodass letztlich als Ausgleich überall Überhangmandate entstehen, je nach Konstellation. Das bläht den Apparat freilich weiter auf und bereinigt das Grundübel nicht, sorgt aber wenigstens für Gleichheit. Ansonsten finde ich die Anzahl der Mandate so schlimm nicht, die 621 Bundestagsabgeordneten (gleichwohl zu viele durch Überhangmandate, da hat Capt.Nuss schon recht!) wird man sich wohl noch leisten können als Souverän, bei einem Zoo räumt man so schnell die Affenkäfige auch nicht leer, wenn der Besuch nachlässt.
 
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KOG, ich denke, es ist gut einsichtig dass einige Dinge zentralisiert gehören, oder wenigstens standardisiert...
ob man sich dann die Organisation des Bildungs-Weges in die Hölle nun unbedingt zum Vorbild nehmen soll, sei der Phantasie überlassen.

ob oder ob nicht; und wohin genau? da liesse sich wohl Einigung erzielen im Wahlvolk.

Doch sind die Institutionen nunmal so gemacht, dass sie sich selbst abschaffen müssten. Ihre eigenen Versorgungspöstchen wegrationalisieren müssten.

Wie sollte denn das ach so stolze (jetz ma frei rausgegriffen, hat nix mit Vovin zu tun) Hamburg je zur Erkenntnis gelangen, dass es entweder seine Extrawürste mal selber finanzieren sollte, oder aber seinen Anspruch auf Weltgeltung mal aufs Maß von vielleicht Frankfurt oder Stuttgart runterbeamt und zu einem Flächenstaat gehören sollte? Schliesslich hat man gottweiswann mal zur Hanse gehört, das rechtfertigt ja wohl, dass man heute n eigenes Schulsystem haben will. Und eigene Sitze im Bundesrat.
Braucht Bremen wirklich nen eigenen 'Innenminister'?
Muss das Saarland unbedingt eigenes Polzeigesetz haben? Und n eigenen Referenten dafür? Und n ganzen Landtag.. mit Verwaltung...

Wie sollten diese 'Gremien' jemals auf die Schiene gesetzt werden, im Sinne der Gesamtheit zu entscheiden?

Das WIE ist das Problem.
Da seh ich bitter schwarz.

Dann wird gesungen, vom Ende des Föderalismus, dr doch soo eine Erfolgsgeschichte sei.
Könnt' ja heute noch drauf wetten, dass das die Aliierten mit nem fetten Grinsen abgenickt haben, um uns nochma schön ins Knie zu schiessen. ;-)


Kleiner persönlicher Zusatz was die Bundestagsabgeordneten angeht: die Hälfte würde auch reichen. Die meisten sind eh nur bei der Haushaltsdebatte einmal im Jahr überhaupt mal im Hause, und es würden wieder Lehrer und Anwälte frei, die man produktiven Beschäftigungen zuführen könnte. win win, sag ich dir. ^_^
 
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Dass die bestehenden Strukturen wg. des Föderalismus Selbsteinsicht zeigen müssten, um sich aufzulösen, ist selbstredend sehr richtig. Dass da der eigene Wille diesbezüglich nicht besonders stark ist, auch. Aber wir reden ja nicht davon, wie es werden wird, sondern, wie es unserer Ansicht nach werden sollte. Konkret etwas ändern können wir ja ohnehin nicht.

Dass ferner die Bundesländer für sich genommen zu viele Institutionen und Ressorts haben, teilweise auch zusammengefasst und inkorporiert werden könnten, stimmt zwar grundlegend schon, aber: das eigentlich künstliche System ist ja die BRD. Nicht die BRD hat sich in 16 Bundesländer aufgeteilt, um dem Subsidiaritätsprinzip nachzukommen, sondern die Bundesländer haben sich entschieden (jetzt mal die Historie ausgeblendet, dass Saarland nicht schon immer dazugehörte und die Wiedervereinigung geschah), einen derartigen Zusammenschluss zu suchen. Wenn nun also ein eher künstliches Gebilde den originären "Mitgliedern" Souveränität entzieht, lässt sich die Empörung schon irgendwie nachvollziehen. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass kein Mensch über die unzähligen und derzeit teils autistisch handelnden Ministerien schimpfte, wenn diese tatsächlich sinnvolle Arbeit leisteten. Ob man da nun Saarland mit Rheinland-Pfalz, Bremen mit Niedersachsen, Hamburg mit Schleswig-Holstein und schließlich Berlin mit Brandenburg verschmilzt (sozusagen die PID-Debatte des Föderalismus: lebensfähig oder nicht?), ist dann auch hinfällig.

Und für die werten Parlamentarier könnte man auch einfach eine sanktionsbewehrte Anwesenheitspflicht einführen, bei allen relevanten Lesungen und Abstimmungen - dass andauernd die Reihen leer sind, lag wirklich nicht im Sinne des Erfinders.
 
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Ich habe eher den Eindruck, werter Forums-Richelieu, dass die förderalen Kleinstrukturen heute eher folkloristischen Wert haben, vielleicht noch so eine Art 'Regionalstolz' begründen, aber doch keinesfalls mehr als Basis für ein ernstgemeintes Organsationsmodell gelten können.

Spätestens doch, seit man 99,5% der jeweils eigenen Bundeslandsüberschüsse abtreten muss, damit es auf die andren Dorfprinzen verteilt wird und deren Apparate am Leben erhält, wird doch die Trennung anderer, mehr oder weniger willkürlich gewählter Ressorts absurd, ja macht auch Rationalisierung, bitteres Sparen, oder auch mal das Anlegen von Überschüssen für schlechte Zeiten garkeinen Sinn.

Der Zusammenschluss mag ursprünglich künstlich gewesen sein. Und doch krankt die ganze Diskussion doch immer und vor allem am Rückzug und den Verweis auf ominöse 'historische Ursachen', und mögen sie noch so tief in einem Dunkel der Geschichte vergraben sein, das keiner der Diskutanten je selbst erlebt hat.

Dr Bürger fühlt sich hier, und da bin ich bar jedes demoskopischen Beweses sicher, heute doch erst als Deutscher und dann als Hesse, Würtemberger oder Franke - wenigstens dann, wenn die Themen sich von Küche, Dialekten, Bierspezialitäten und Volksfesten weg bewegen.

Festzuhalten bleibt: Da wir uns völlig einig sind, über die Unmöglichkeit den nötigen Weg zu gehen... dürfen wir uns mit Kusshand uneins sein über das woher, und das wohin, nicht?
 
Dr Bürger fühlt sich hier, und da bin ich bar jedes demoskopischen Beweses sicher, heute doch erst als Deutscher und dann als Hesse, Würtemberger oder Franke - wenigstens dann, wenn die Themen sich von Küche, Dialekten, Bierspezialitäten und Volksfesten weg bewegen.

Also wenn wir Franken uns von Bayern unabhängig machen könnten wär ich ja dabei. :devil:

Scherz beiseite, ich hab selten so gelacht, wie bei der letzten Landtagswahl, als hier ein Plakat der CSU hing mit dem Slogan "Für ein starkes Bayern in Europa". Ich fand es beeindruckend, wie viel Widerspruch man in einen einzelnen Satz packen kann und bin es immer noch. In Zeiten, in denen die europäischen Nationen stärker zusammen rücken ist ein Föderalismus innerhalb dieser imho vollkommen fehl am Platz und einfach auch ein überholtes Modell.

Gerade beim Bildungswesen zeigen sich leider sehr stark die Nachteile des Systems. Daher denke ich, dass es in diesem Bereich auch als erstes abgeschafft werden sollte.
 
An den hochgeehrten Mirabeau:
Den Filz und die erschreckende Kurzsichtigkeit der föderalen Strukturen haben wir ja in der Tat ausgemacht, da besteht kein Grund zum Streit. Ich sage nur, dass auf der legalistischen Ebene deswegen Ärger besteht, weil ein - wenn auch bewusstseinsstarkes - nicht aus eigener Kraft bestehendes Konstrukt wie die BRD nicht die Pfründen der Teilnehmenden streichen kann, wenn diese es nicht wollen. Und selbst wenn der letzte Aschaffenburger Provinzjournalist sich zuerst als (Gesamt-)Deutscher ausmacht und dann erst die Identitätsbindung zu seinem Örtchen eine Rolle spielt. Die Bundesländer könnten (teilweise sehr schlecht und überhaupt nicht recht, also eher gedacht) alleine bestehen, ohne die BRD, aber die BRD ohne Bundesländer, das geht nicht. Finde ich auch schade, ist aber eine traurige Realität. Bisweilen würden amerikanische Präsidenten auch gerne verbindliche Gesetzesnovellen durchdrücken, aber auch hier schießen die Bundesstaaten quer (soll nur ein gezielter Vergleich sein, dass das nicht grundsätzlich vergleichbar ist, weiß ich auch).
Ich sähe es gerne anders, erkenne aber ehrlich nicht, wie man ein überwölbendes Verfassungsgefüge aufspannen kann so, dass es nicht von dem Wohlwollen der Beteiligten abhängig ist. Wenn man da zwei völlig voneinander unabhängige Organe ohne Berührungspunkte einsetzte (also nicht wie jetzt zwei partienweise miteinander verflochtene Gesetzgebungsebenen), führt das auch nur zu Verwaltungschaos und fortwährender Obstruktion. Das Lob des Zentralismus stimme ich aber trotzdem gerne an, führt es doch zur Eliminierung von Doppelstrukturen, zu einheitlichen Standards sowie grundlegender Effizienz (im Idealfall jedenfalls).
 
Was den Föderalismus in D betrifft muss ich euch stellenweise widersprechen.

Zuerst bin ich Schwabe und daraus folgt dass ich Deustcher bin und daraus folgt dass ich Europäer bin und daraus folgt das ich ein Erdling bin usw.
Also, ich sehe mich keineswegs erst als Deutscher und dann als Schwabe. Das ist die falsche Denkrichtung, meines Erachtens.

In einem Föderalismus zuleben ist schwieriger als in einen Zentralismus, aber dafür demokratischer. Entscheidungen brauchen länger, aber dafür stehen dann auch alle dahinter.

Der Föderalismus im allgemeinen muss bleiben, aus geschichtlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und finanziellen Gründen. Aber es dürfen sich gerne Themenbereichen bei denen es sinnvoll ist einen einheitlichen Standard im Bund zu haben, die Entscheidungs- und Organisationsgewalt auch auf diesen übergeht, z.B. Bildungspolitik und Soziales im Allgemeinen (was Bund und was Länder kenne ich mich aber nicht wirklich aus).
 
Der Föderalismus im allgemeinen muss bleiben, aus geschichtlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und finanziellen Gründen.

Wo du da Vorteile in wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht ausmachst, so wie das grade läuft, das intressiert mich aber schon mal.

Oder besser, präziser gefragt: was den Milliarden und Abermilliarden, die man den tausenden Mitgliedern macht- und mutloser Länderparlamente in den bedeutungslosen Hals stopft & die man für 16fache Verwaltungen und Referenten, Diensten und Ämtern die auf Basis völlig frei Schnauze gewählter Grenzen agieren, tatsächlich an volkswirtschaftlichem Mehrwert gegenübersteht.

Gestern erst gabs im Fernsehen wieder Beispiele für Stromtrassen - die sind grade so schön aktuell - die an Bundesländergrenzen einfach im Nichts enden. Is das dann eine der demoktratischen Entscheidungen hinter denen aber alle stehen, nur die im Nachbarbundesland freilich nicht, oder wie?
 
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Wo du da Vorteile in wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht ausmachst, so wie das grade läuft, das intressiert mich aber schon mal.

Ich bin froh dass wir BaWüler einen selbständigen Länderhaushalt haben, anstatt mit anderen oder einem anderem Bundesland zusammengeschmissen zu werden, dass eben nicht gerade gut da steht. Außerdem bin ich der Meinung, dass man so einen besseren Überblick über Finanzen und Wirtschaft in Gesamtdeutschland hat. Zudem werden so auch Unterschiede im Handling dieser Bereiche deutlicher und können sich auch gerade deswegen entwickeln. Das birgt wiederum die Möglichkeit für andere Bundesländer gute Ideen auch für Zukunft zunutzen.

Wenn man das Ganze logisch betrachtet, braucht man differenzierte Informationen Wo Wieviel (finanziell/wirtschaftlich) in Deutschland abgeht. Eine Verwaltung dessen bleibt in einem zentralistischen Staat auch nicht aus. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass man immer auf regionale Gegebenheiten eingehen muss um erfolgreich sein zu können. Quasi die Strukturen sich zunutze machen. Da fehlt es meiner Meinung nach bei einem zentralistischen Staat. Weil letztentlich über die Köpfe hinweg entschieden werden wird, die es dann betrifft. Eine Feinabstimmung ist nur bedingt möglich.

Oder besser, präziser gefragt: was den Milliarden und Abermilliarden, die man den tausenden Mitgliedern macht- und mutloser Länderparlamente in den bedeutungslosen Hals stopft & die man für 16fache Verwaltungen und Referenten, Diensten und Ämtern die auf Basis völlig frei Schnauze gewählter Grenzen agieren, tatsächlich an volkswirtschaftlichem Mehrwert gegenübersteht.

Edit:

Klar kostet Verwalten Geld. Das als Argument anzuführen ist sinnlos. Auch finde ich es nicht gerechtfertigt, die Existenzberechtigung der Länderparlamente in Frage zu stellen, nur weil einem was bei der Bildungspolitik oder den Stromtrassen nicht passt. Auch wenn es Bundesländer nicht gäbe, müsste man mit dem Phänomen leben, dass Bauprojekte von Bürgerintiativen bekämpft werden. Z.B. S21 wird von Stuttgartern ganz anders betrachtet wie von Bürgern ausserhalb von Sttutgart oder von Bürger auf der schwäbischen Alb.
 
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@Capt.Nuss:
Sieh' mal, ich könnte Deinen letzten Beitrag zur Gänze ratifizieren und absegnen. Aber die Frage bleibt, wie man ein robustes zentrales System aufstellt, das a) nicht bei der ersten Unstimmigkeit in Frage gestellt wird, b) nicht zu träge daherkommt, weil nicht vor Ort entschieden wird, sondern von weitem und überdies c) nicht Gefahr läuft, fatale Ballung von Entscheidungsmacht anzusammeln. Der Bundesrat ist tatsächlich mehr oder weniger ein Sabotageinstrument der Länder, aber trotz allem ein Regulativ. Vielleicht bin ich da zu skeptisch, aber ich meine, es sollte auch ein legislatives Kontrollorgan geben - und wer soll das in einem Gesamtstaat dann konkret übernehmen? Zentralstaat mit Bundesrat wäre ja ein Unsinn.

@ELute:
Z.B. S21 wird von Stuttgartern ganz anders betrachtet wie von Bürgern ausserhalb von Sttutgart oder von Bürger auf der schwäbischen Alb.
Das ist allerdings ein Projekt des Bundes, auch wenn das zunächst widersinnig anmutet. Darum auch das Kirchhof-Gutachten, dass man diesbezüglich keinen Volksentscheid durchführen könnte, schließlich gehe es nicht vom Bundesland aus. Deswegen ist es auch ziemlich egal, was die Leute in Stuttgart davon halten.
 
Ich bin froh dass wir BaWüler einen selbständigen Länderhaushalt haben, anstatt mit anderen oder einem anderem Bundesland zusammengeschmissen zu werden, dass eben nicht gerade gut da steht.

Werdet ihr ja trotzdem. Aller Überschuss, bis auf 0,5% desselben, muss abgegeben werden, und wird auf die andren verteilt. Und auch die Einnahmen kommen überhaupt nur begrenzt aus dem Land selber, sondern werden ja über Schlüssel von oben und unten zugeteilt.
Fiskalisch eigenständig ist BaWü nicht, war es nie, und wirds auch nie sein.
Der Geldsäckel, auf dem du dich da thronend wähnen magst, der existiert nicht.

Wenn man das Ganze logisch betrachtet, braucht man differenzierte Informationen Wo Wieviel (finanziell/wirtschaftlich) in Deutschland abgeht.

Die Einteilung ist völlig willkürlich.
Sie folgt keiner Logik, oder irgendwelchen finanziellen oder wirtschaftlichen Anforderungen. Die Einteilungen gehen auf die Ausdehnung von Fürstentümern im Späten Mittelalter zurück.

Rein Zufällig eben auf ne Zeit, als Schleswig und Holstein schon zusammengeworfen waren - beispielsweise. Hätte genausogut sein können, dass das 'historisch und kulturell begründet' 2 Länder gworden wären. Und dann würde man heute mit Stein und Bein Verteidigen, dass die eigenständig sein MÜSSTEN, ja, dass man die auf keinen Fall zusammen verwalten dürfe. Es leben die Unterschiede, und so. Regionale Besonderheiten. Gibts zwar keine, weil jedes Bundesland in sich schon viel inhomogener ist als die Bundesländer untereinander, aber wer will das schon hören. Nichmal die vielzitierten Dialektgrenzen halten sich ja an die Ländergrenzen.
Oder nimm eben, um näher ranzurücken, Baden und Württemberg.

Will sagen: Die 'gefühlsmässige' Zuordnung zum ach so stolzen Schwabentum, Bayerntum, Hessentum, Sachsentum, oder was auch immer, hat vor allem ne folkoristische Dimension. Sich daraus Grundsätze für die Verwaltung eines Staatswesens ableiten zu wollen, macht nur auf bestimmen, sehr eingeschränkten Feldern Sinn.
Echte Strukturunterschiede könnten ein Maß sein, waren sie aber auch nie.

Da fehlt es meiner Meinung nach bei einem zentralistischen Staat. Weil letztentlich über die Köpfe hinweg entschieden werden wird, die es dann betrifft. Eine Feinabstimmung ist nur bedingt möglich.

Fraktalproblem.
Inwiefern machts denn für Klein-wasweissichdorf nen Unterschied, ob der Lehrplan aus Stuttgart befohlen wird, oder aus Berlin?
Es muss immer am Ende über die Köpfe hinweg entschieden werden, es unterscheidet sich blos, wie weit weg der Tyrann nun sitzt, und welchen Dialekt er spricht. Und wenns zufällig der eigene ist, dann fühlt sich das heimeliger an.
Oder anders - welche Feinabstimmung ist denn nun fein genug?

Und mit welchem Recht haben Hamburg und Bremen Feingliedigrigkeiten verdient, die München und Frankfurt nich zustehen? Sind sich Hamburg und Bremen nicht vielleicht sogar strukturell ähnlicher als Stuttgart und das schöne Klein-wasweissichdorf?

Und ist dieses unbestimmte, jede konkrete Unterlegung vermissenlassende Gesäusel nicht nur das, was der bawü Lehrplan dir mal eingetrichtert hat? Ich geb zu, ich hatte grade bei dir ne kritischere Betrachtung erwartet.

Wieso ist für ein BuLa n ganzes Zwischenparlament für n paar hunderttausend Leute fair und richtig, während sich andre Bürger ihr Landesparlament mit 18 Mio andren teilen müssen?


Klar kostet Verwalten Geld. Das als Argument anzuführen ist sinnlos.

Im Gegenteil. Es ist einer der Kerne der Sache.
Entweder den zusätzlichen Ausgaben steht ein Effizienzgewinn gegenüber, oder eben nicht.

Auch finde ich es nicht gerechtfertigt, die Existenzberechtigung der Länderparlamente in Frage zu stellen

Mach ich nicht. Nicht bei allen. Nur ist die Anzahl derselben zu hoch, die Verteilung unsinnig und willkürlich, die räumlichen Einflussbereiche erst im Nachhinein begründet statt im vorraus rational überlegt.

Auch wenn es Bundesländer nicht gäbe, müsste man mit dem Phänomen leben, dass Bauprojekte von Bürgerintiativen bekämpft werden. Z.B. S21 wird von Stuttgartern ganz anders betrachtet wie von Bürgern ausserhalb von Sttutgart oder von Bürger auf der schwäbischen Alb.

Weiss nicht, was Bürgerinitiativen zu Bauprojekten damit zu tun haben.
Die Stromtrassen stehen schon ewig rum, schon vor der grossen Atomwende.
Die führte ich hier an als Beispiel, zu was für blöden Ergebnissen es führen kann, wenn mehrere Länder zusammen was planen sollen und es nicht auf die Reihe kriegen. Ein Land baut bis an Punkt X, ein andres müsste weiterbauen. Machts aber nicht. Aha.
Das zielt in der Argumentation auf die Kompetenzfrage. Also welche Ebene über was die Gewalt haben sollte.

Na da bin ich aber echt mal dankbar, dass der Autobahnbau nicht Ländersache ist, das kann ich dir sagen...

Was du mir jetzt antworten müsstest, wären Poltikfelder ausserhalb von Kultur und Folklore, die man besser auf Bundeslandebene entscheiden sollte als auf höher Koordinierter - idealerweise mit Begründung und ganz ganz idealweise mit Beispielen: Was hat das Länderparlament BaWü denn jüngst so beschlossen im Unterschied zu andren Länderparlamenten, was den Bürgern mal zur Kenntnis gekommen wäre (ausser dem Typ, de den Gesetzesanzeiger drucken muss), oder Einfluss auf ihr Leben hat, was mutmaßlich nur das Länderparlament BaWü so entschieden hätte?

Denn genau solche Punkte würden ja die Existenzberechtigung desselben auch mal faktisch unterstreichen.


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@ KOG

Aber die Frage bleibt, wie man ein robustes zentrales System aufstellt, das a) nicht bei der ersten Unstimmigkeit in Frage gestellt wird, b) nicht zu träge daherkommt, weil nicht vor Ort entschieden wird, sondern von weitem und überdies c) nicht Gefahr läuft, fatale Ballung von Entscheidungsmacht anzusammeln.

Natürlich richtig. Deswegen gehts ja mehr um eine Frage, wo Neuverteilungen Sinn machen könnten. Ich singe ganz und gar nicht das Lied 'Alles nach Berlin'. Es gäbe Punkte, die könnten zentral verwaltet allerdings besser laufen.

Man stelle sich doch nur mal vor, die Polizei hätte deutschlandweit vorgeschrieben Digitalfunk, und man könnte die Funkgeräte tatsächlich untereinender gebrauchen, und das weiter als 1500m... haaach - ich bin ein Träumer.

Der Bundesrat ist tatsächlich mehr oder weniger ein Sabotageinstrument der Länder, aber trotz allem ein Regulativ.

Den will ich behalten, unbedingt !
Aber ist es zu viel verlangt, ihn so zusammenzusetzen, das er die Bevölkerungsverteilung widerspiegelt?
10 Mal so viele Einwohner, 10 mal so viele Sitze? Demokratie, und so? Hört man ja Allerorten.

Würde das bedeuten, dass Bremen auf einmal nicht mehr 40% so viele Sitze hat wie ganz Bayern?

JA, würde es. Aber das müsste auch so sein, Bremen ist halt nicht 40% so gross wie Bayern. Punkt.

So prima, wieder Mittagspause fast verquatscht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo du da Vorteile in wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht ausmachst, so wie das grade läuft, das intressiert mich aber schon mal.
Glaub mir, wenn wir Badener die Restdeutschen Schnorrer und die schwäbische Besatzungsmacht los wären, wären wir happy 😀

Im ernst: ist wohl ne Frage wo man lebt. Wer traditionell Geberland ist, könnte im Regelfalle ganz gut auf den bund verzichten. Auch kulturell ist grad hier unten die Nähe zur Nordschweiz oder dem Elsass (auch wenn sich die Franzosen redlich Mühe geben diese Bindung zu zerstören) eigentlich stärker als zu irgend einem Fischkopp in Hamburg.
Soll nicht heißen da sich großer Föderalismusfan bin, im Gegenteil, nur das ne Argumentation so nicht läuft.
 
Glaub mir, wenn wir Badener die Restdeutschen Schnorrer und die schwäbische Besatzungsmacht los wären, wären wir happy 😀

Im ernst: ist wohl ne Frage wo man lebt. Wer traditionell Geberland ist, könnte im Regelfalle ganz gut auf den bund verzichten.

Ich denke du verstehst meine Fragen grundlegend falsch, quasi gar gegenteilig.

1) Am Gegen & Nehmen ändert sich garnichts. Oder genauer, damit mich der offensichtlich strafende Grimm der Badener und Würtemberger nicht so arg trifft - keine Angst, ihr bleibt ein Geberland. Ihr müsstet aber etwas weniger Geben, weil ihr nicht die Parlamente künstlicher Winzigländer mitfinanzieren müsstet.

2) Die Ländereinteilung war und ist ziehmlich willkürlich. Besonders einwohnerschwache oder kleine Bundesländer könnte man zusammenlegen, das spart Geld der Allgemeinheit. Ob da die immer behaupteten strukturellen Unterschiede tatasächlich bestehen zwischen dem Saarland und Rheinland Pfalz, müsste mir erstmal jemand darlegen.

Auch hier keine Bange - BW hat eine zweckmässig erscheinende Größe.

3) Die Repräsentierung der Länder im Bundesrat, un damit die Macht der Länder auf bundeseben hat sich nach meinem Empfinden nach demokratischen Grundlagen zu richten. Also nach der Einwohnerzahl statt nach künstlichen Einteilungen.

Auch hier keine Angst - BW ist definitv unterrepräsentiert und hat nicht die Entscheidungsmacht, die ihm zustünde.

4) Die Kompetenzen zwischen Bund und Ländern sind nicht ganz richtig verteilt. Insbesondere Bildung gehört auf Bundesebene.
 
@Nuss:

Hat jetzt ein bisschen länger gedauert dir zu antworten. Hatte einfach zu viel um die Ohren.

Erst mal dass wir uns richtig verstehen. Meinetwegen muss nicht alles was bisher Ländersache ist Ländersache bleiben, wie z.B. Bildung. Aber ich möchte auch keine zentralistische Struktur, sondern ich möchte das unser Föderalismus erhalten bleibt.

Werdet ihr ja trotzdem. Aller Überschuss, bis auf 0,5% desselben, muss abgegeben werden, und wird auf die andren verteilt. Und auch die Einnahmen kommen überhaupt nur begrenzt aus dem Land selber, sondern werden ja über Schlüssel von oben und unten zugeteilt.
Fiskalisch eigenständig ist BaWü nicht, war es nie, und wirds auch nie sein.
Der Geldsäckel, auf dem du dich da thronend wähnen magst, der existiert nicht.

Also das musst du mir näher erläutern. Ich bezweifel die Korrektheit dieser WischiWaschi-Aussage. Wie kommst du darauf, dass nur 0,5% des Überschusses behalten werden dürfen. Und vor allem Überschuss von was? Auch die Aussage bezüglich Einnahmen/Schlüssel/Zuteilung ist nichts Halbes oder Ganzes.
Ich würde aber schon sagen dass BaWü bzw. Bundesländer fiskalisch eigenständig sind, da sie selbst über Gelder Verfügung dürfen bzw. auch einen Anspruch auf Steuereinnahmen haben. Natürlich ist die Eigenständigkeit in einem Bund immer beschnitten, aber dennoch nicht vordiktiert.

Die Einteilung ist völlig willkürlich.
Sie folgt keiner Logik, oder irgendwelchen finanziellen oder wirtschaftlichen Anforderungen. Die Einteilungen gehen auf die Ausdehnung von Fürstentümern im Späten Mittelalter zurück.

Rein Zufällig eben auf ne Zeit, als Schleswig und Holstein schon zusammengeworfen waren - beispielsweise. Hätte genausogut sein können, dass das 'historisch und kulturell begründet' 2 Länder gworden wären. Und dann würde man heute mit Stein und Bein Verteidigen, dass die eigenständig sein MÜSSTEN, ja, dass man die auf keinen Fall zusammen verwalten dürfe. Es leben die Unterschiede, und so. Regionale Besonderheiten. Gibts zwar keine, weil jedes Bundesland in sich schon viel inhomogener ist als die Bundesländer untereinander, aber wer will das schon hören. Nichmal die vielzitierten Dialektgrenzen halten sich ja an die Ländergrenzen.
Oder nimm eben, um näher ranzurücken, Baden und Württemberg.
Will sagen: Die 'gefühlsmässige' Zuordnung zum ach so stolzen Schwabentum, Bayerntum, Hessentum, Sachsentum, oder was auch immer, hat vor allem ne folkoristische Dimension. Sich daraus Grundsätze für die Verwaltung eines Staatswesens ableiten zu wollen, macht nur auf bestimmen, sehr eingeschränkten Feldern Sinn.
Echte Strukturunterschiede könnten ein Maß sein, waren sie aber auch nie.

Mit diesem Absatz von dir kann ich ehrlich gesagt nicht so viel anfangen, weil ich nicht weiß was das mit unserer Diskussion zutun hat. Na, ich versuchs trotzdem mal.
Ich wollte dir eigentlich sagen, dass eine Aufteilung von Deutschland in verschiedene Teile wegen der Übersicht und der darausfolgenden Planung der Zukunft, wichtig ist (Controlling). Diese Aufteilung braucht man auch bei einem zentralistischen Staatsgebilde zur besseren Lenkung. Warum dann nicht gleich die bereits gesteckten Grenzen beibehalten?
Was du jetzt mit der Historie der Grenzen meinst oder sagen möchtest erschließt sich mir nicht. Sie wurden halt irgendwann mal gezogen und gut isch. Ob heute dann die Grenzen ein paar Kilometer östlich/westlich oder nordlich/südlich sein müssten, weil sich der Sprachraum des jeweiligen Dialekts verschoben hat spielt für mich keine Rolle und sollte auch keine Rolle spielen. Das führt ja nur zu ständigen Grenzstreitereien unter den Ländern.

Inwiefern machts denn für Klein-wasweissichdorf nen Unterschied, ob der Lehrplan aus Stuttgart befohlen wird, oder aus Berlin?

Blödes Beispiel, da wir uns hier einig sind. Ich möchte auch einen bundeseinheitlichen Lehrplan.

Es muss immer am Ende über die Köpfe hinweg entschieden werden, es unterscheidet sich blos, wie weit weg der Tyrann nun sitzt, und welchen Dialekt er spricht.

Natürlich ist das Ansichtssache. Aber es geht bestimmt nicht um den Dialekt oder den Sitz des "Tyrannen". Es geht eher darum, dass der jenigen der letzendlich bestimmt auch mit dieser Entscheidung vor Ort leben muss und auch im Land täglich erreichbar ist bzw. konfrontiert wird. Noch wichtiger ist aber, dass die Bürger das Gefühl haben, der Leithammel identifiziert sich mit dem Land und wird deswegen keine leichtfertigen Entscheidungen treffen. Ich finde es zwar sympathischer wenn jemand schwäbelt, aber meinetwegen könnte der Mp auch reines hochdeutsch sprechen.

Und wenns zufällig der eigene ist, dann fühlt sich das heimeliger an.
Oder anders - welche Feinabstimmung ist denn nun fein genug?

Wie gesagt damit hat es schon was zutun. Wenn du da aber für dich keine Unterschiede machst, dürfte es ja auch keine Problem sein, wenn
die EU mit z.B. einem französischen EU Präsident uns deutschen vorschreibt wie hoch unser Mehrwersteuersatz zukünfig ist. Oder dass auf unseren Autobahnen jetzt nicht mehr mit 120Kmh gefahren werden darf. Ich will damit sagen dass eine 2. (EU = 3.) übergeordete Ebene mit 100% Entscheidungsgewalt über uns, den Bezug zum praktischen Leben verliert.

Und ist dieses unbestimmte, jede konkrete Unterlegung vermissenlassende Gesäusel nicht nur das, was der bawü Lehrplan dir mal eingetrichtert hat? Ich geb zu, ich hatte grade bei dir ne kritischere Betrachtung erwartet.

Wie meinst du das, was hätte ich kritischer sehen sollen.

Wieso ist für ein BuLa n ganzes Zwischenparlament für n paar hunderttausend Leute fair und richtig, während sich andre Bürger ihr Landesparlament mit 18 Mio andren teilen müssen?

Hier solltest du dir vielleicht mal über legen, ob das Problem der Nehmerländer wirklich ein zu großes Parlament ist und den damit verbundenen Kosten oder doch eher andere Sachverhalte den negativen Länderhaushalt begründen, wie hohe Sozialausgaben, geringere Kaufkraft, geringere Einkommen, weniger umsatzstarke Unternehmen usw..
Aber ich geb dir recht dass man wahrscheinlich schon auch bei der Länderregierung sparen könnte. Wobei ich auch wieder sagen muss, dass zuviel gespart auch die Arbeitseffektivität runterschraubt, da gibts genügend Beispiele.

Mach ich nicht. Nicht bei allen. Nur ist die Anzahl derselben zu hoch, die Verteilung unsinnig und willkürlich, die räumlichen Einflussbereiche erst im Nachhinein begründet statt im vorraus rational überlegt.

Naja, im Nachhinein kann man immer schön sagen "hätten die das damals mal besser gemacht". Wie und warum das damals so geschehen ist, hat auch seine Gründe. das ist alles aber schon ein paar Jährchen her und andere Probleme standen auf der Tagesordnung.

Weiss nicht, was Bürgerinitiativen zu Bauprojekten damit zu tun haben.
Die Stromtrassen stehen schon ewig rum, schon vor der grossen Atomwende.
Die führte ich hier an als Beispiel, zu was für blöden Ergebnissen es führen kann, wenn mehrere Länder zusammen was planen sollen und es nicht auf die Reihe kriegen. Ein Land baut bis an Punkt X, ein andres müsste weiterbauen. Machts aber nicht. Aha.
Das zielt in der Argumentation auf die Kompetenzfrage. Also welche Ebene über was die Gewalt haben sollte.

Na da bin ich aber echt mal dankbar, dass der Autobahnbau nicht Ländersache ist, das kann ich dir sagen...

Geb ich dir recht, dass das doof ist und eigentlich in Bundeshände gehört. Dennoch wird man hier und da auf Bürgerintitiativen stoßen die gegen einen Bau solcher Trassen sind und sich eben deswegen auch Projekte in die Länge ziehen können. Ich weiß es nicht genau, aber vielelicht steckt bei deinem Trassenbeispiel ja eine Bürgerintitiative dahinter, die das jeweilige Bundesland daran hintert weiterzubauen. keine Ahnung.

Was du mir jetzt antworten müsstest, wären Poltikfelder ausserhalb von Kultur und Folklore, die man besser auf Bundeslandebene entscheiden sollte als auf höher Koordinierter - idealerweise mit Begründung und ganz ganz idealweise mit Beispielen: Was hat das Länderparlament BaWü denn jüngst so beschlossen im Unterschied zu andren Länderparlamenten, was den Bürgern mal zur Kenntnis gekommen wäre (ausser dem Typ, de den Gesetzesanzeiger drucken muss), oder Einfluss auf ihr Leben hat, was mutmaßlich nur das Länderparlament BaWü so entschieden hätte?

Denn genau solche Punkte würden ja die Existenzberechtigung desselben auch mal faktisch unterstreichen.

Da bin ich ehrlich und muss dir sagen, dass ich dir hierfür keine Antwort geben kann. Man könnte sich natürlich einlesen, aber dazu habe ich zu wenig Zeit, ich denke dir gehts nicht anderst.
Obwohl jetzt fällt mir was ein. Es wird sich aber noch ergeben, ob es eine gute oder schlechte Entscheidung war. Und zwar hat sich das Land BaWü bei EnBW eingekauft als Hauptaktionär und kann somit die maßgeblichen Entscheidungen per Mehrheitsbeschluss bestimmen. Das wäre z.B. eine finanzielle/umweltpolitische Maßnahme, die so ohne die "Selbständigkeit" Bundesländer nicht möglich wäre.