Wer hat einem das denn mit den Schilden spalten erzählt? Sobald man mit der Axt ein Schild "Spaltet" bleibt die Axt im Schild stecken.
Ich hab das erzählt. Und selbstverständlich bleibt die in 95% der Fälle im Schild stecken, was ja meist auch beabsichtigt ist, wie Du ja später auch selbst sagst. ABER, um Missverständnisse zu vermeiden: Du beziehst Dich anscheinend viel auf Spätmittelater und Frühe Neuzeit, vor allem auf Einzelkämpfe. Ich habe grötenteils von Spätantike bis Hochmittelalter und Kämpfen im Verbund gesprochen. Daher wird ein Großteil der "Unterschiede" unserer Infos kommen.
😉
Daher: Ja, hab mich verleiten lassen, etwas viel Schwerpunkt auf "meine" Zeit zu legen, wo die Schilde grundsätzlich aus Holz sind und sich nur wenige Kämpfer eine moderne Kriegswaffe leisten können, aber der Schildwall des Gegners unbedingt wegmuss, damit der Neben- oder Hintermann die Lanze in den Gegner stecken kann, während Du natürlich aus Deineen Turniererfahrungen Infos ziehst (die, sowenig man wirklich darüber weiß, ja oft 1 vs 1 Kampfspiele oder vielleicht auch mal tödliche Zweikämpfe sein konnten). Zusammengenommen passt beides bedingt.
Eine Axt war nicht nur für Wuchthiebe gedacht, auch musste man mit einer Axt nicht mehr ausholen als mit einem Schwert, ich betreibe mittelalterlichen Buhurt und habe schon jedwede Waffe mit voller Wucht an meiner Rüstung abgekriegt wie auch am Helm. Das was ich am meisten hasse sind Streitkolben weil die so eine Wucht aufbauen das ein Treffer an meinen Helm einen schon zu Boden wirft, bei einer Axt ist das was anderes.
Sehr cool! Das ist definitiv mal eine feine Sache
😀 Ich wundere mich nur ein bisschen, dass Du hier noch schreiben kannst, wenn Du Treffer mit voller Wucht abbekommst. Die Waffen sind alle stumpf, nehme ich mal an und Waffen mit Schnabel (Luzerner Hammer) weggelassen wurden. Und Du hast entweder einen echt krassen Helm oder verdammt Glück gehabt beim Kopftreffer.
Aber eine Axt ist mitnichten nur zum "Schilde spalten" genutzt worden, eine Axt war für viele andere Dinge gut. Das schwierige an einer Axt und Streitkolben war und ist mit der Schneide den Gegner zu treffen und dazu muss man von Wurf- und Nahkampfäxten unterscheiden. Eine Wurfaxt wurde in Massen geworfen um das Schild / Helm des Gegners zu treffen, bleibt so eine Axt in einem Schild stecken, kann er das Schild im Normalfall nicht mehr vernünchtig nutzen weil die Axt im Schild steckt und ein Schild vom Gewicht her schon mal weiter nutzt, ähnlich die Römer mit Ihrem Pilums. Und so ein vernünftiges Schild wiegt schon seine 4-10kg.
Kann ich so voll unterschreiben.
Ausserdem muss man sehr dämlich sein mit einer Axt auf ein Holzschild blind draufzuhauen, die Axt bleibt im Holz des Schildes stecken und der Gegner bringt dadurch einen Um weil seine Waffe plötzlich weg ist =)
Naja, naja. Vielleicht hab ich da einen falschen Eindruck erweckt,aber hier muss ich widersprechen: 1.)Weiß man das und muss entsprechend Gegenmaßnahmen ergreifen. 2.)Hatte man ja nie nur eine Axt dabei in meinem Szenario, sondern auch mindestens ein Messer. 3.)Ist man ja nicht allein und hofft, dass der Mitkämpfer die Chance nutzt und den verwundbar gewordenen Kerl niedersticht. Wäre auch gemein, wenn nicht, denn dann stirbt man ja selbst, wie Du schon sagtest
😉 4.)Wenn der Gegner mit vielen Schilden auf die eigene Reihe zukommt, dann müssen die Schilde nunmal weg. Klar findet man da Wurfspeere (wie das erwähnte Pilum) oder Wurfäxte cooler, aber manchmal kann man sich das halt nicht (mehr) aussuchen und dann freut man sich, wenn man noch suboptimale Möglichkeiten, aber eben Möglichkeiten übrig hat. 5.)Das Argument "Da müsste man ganz schön blöd sein, dass kann nämlich echt in die Hose gehen" funktioniert natürlich nicht, denn damit kann man konsequent auch jede Art von Krieg ausschließen. Es ist halt kein Spiel, bei dem man sich aussuchen kann, waspassiert,sondern muss mit dem arbeiten, was man hat. Kannst natürlich auch weglaufen, aber dann brennt die Hütte... im wörtlichen Sinne.
🙂
Das Axtblatt einer Axt lässt sich in den Schildrand einhacken das Schild wegziehen und dadurch kommt man hinter die Deckung, man kann sich nicht in ein Schild Einhacken wenn man langsam ist, dadurch unterscheidet sich das Gewicht eines Schwertes und einer Axt nicht wirklich, der einzige Unterschied ist das die Axt Kopflastig ist und das Schwert gleichmäßig ist.
Stimme ich Dir zu. Außer bei der Geschwindigkeit, aber pass auf,ich hab einen Konsens für uns und formuliere es anders: Klar kann und muss die Axt schnell zuschlagen (oder auch eingehakt werden), aber die Kopflastigkeit verhindert viele Manöver, die mit einem Schwert machbar sind: Weitere Finten, Parieren, Riposten, kurz: Fechten. Aye?
Hier mal was schönes für Laien:
http://www.youtube.com/watch?v=urazD78xuHs - Barbarische Waffen
http://www.youtube.com/watch?v=RmDER4qovS8 - Mittelalter Waffen
http://www.youtube.com/watch?v=zhRCNLMzUMY - Äxte
Ist recht unterhaltsam aber das meiste stimmt sogar Oberflächlich
Danke auf jeden Fallfür die Links, sind auch bestimmt ganz unterhaltsam, aber das ist die Serie Vikings auch.
Bin da aber doch sehr skeptisch bei diesen Pseudo-Dokus im amerikanischen Stil...
🙁
Aber das Teilen ist auf jeden Fall nett und naja, wir betreiben hier ja keinen wissenschaftlichen Diskurs.
🙂
Beste Grüße, Kael (und natürlich auch der Rest)!
P.s.: Für Interessierte: Die Jungs (und Mädels) leisten sehr gute Arbeit in der belegten Rekonstruktion von Kampftechniken, leider etwas an unserem Thema und unserer Diskussion vorbei, aber trotzdem gut:
http://www.youtube.com/watch?v=-TzdtyMC7ek
Und für richtig harten Tobak natürlich die verrückten Russen in Wolin... auch nicht ganz historisch,aber in jedem Fall... "bemerkenswert" (Für das Video braucht ihr sowas wie das Feuerfuchs Addon ProxTube oder dergleichen):
http://www.youtube.com/watch?v=NOYMQAre3qw&list_pxtube=PLBF5A861410E2250C
have fun!