(Verbleibende) Gesundheitsrisiken (für Kinder) unseres Hobbies

Veridyan

Eingeweihter
05. Mai 2022
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Thüringen
Es war kein schlechter Elternabend gestern, wenngleich ich natürlich beim schul-organisatorischen Teil außen vor war. Als sich dann jede Arbeitsgemeinschaft und ihre Inhalte vorstellten, konnten die Eltern natürlich auch Fragen stellen.

Bei mir platzierte eine interessierte, aber besorgte, Mutter eines asthmatischen Kindes die Frage, ob beim Kleben reizauslösende Ausdünstungen entstehen. Ich erklärte ihr den zum EInsatz kommenden Revell-Kanülenklebstoff und verwies sie an ihren Kinderarzt. So richtig befriedigt war mit der Antwort und Situation jedoch niemand.

Auch wenn mit dem Wechsel auf Acrylfarben kaum noch "Stinkepotential" in unseren Hobbymaterialien vorliegt - welche Restrisiken birgt der alltägliche Umgang mit den Minis?

Resin kommt nicht zum Einsatz, ebensowenig Weißmetall - also auch kein Sekundenkleber. Es geht mir einfach nur um die Plastikminis (ja, und dass sich da auch keiner einfach freiwillig einen Primaris-Kopf ins Nasenloch steckt, unterstelle ich hier auch...).

Danke für Feedback! ?‍♂️
 
Grundsätzlich findest du zu den CHemikalien immer irgendwelche Sicherheitsdatenblätter:

Da steht was von nicht einatmen.
Als gesunder Mensch sind kleinster Mengen vermutlich un bedenklich. Asthmatiker ist ja auch nicht gleich Asthmatiker, es kann sein das der eine bei nen bisschen Kleber nicht merkt, aber der andere genau auf den reagiert.
Wenn ihr auf gute Durchlüftung achtet sollte das vermutlich passen, aber ob ihr das riskiert liegt am Ende bei euch, bzw. der Mutter.

Falls ich hier den flaschen Kleber erwischt habe, einfach passenden raussuchen.
 
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Dann musst du einfach übersetzen/zusammenfassen, und auf eure Maßnahmen verweisen.
Könnte z.b so formuliert werden:
Ja, grundsätzlich könnte als was ausgast potentiel reizen, den Kleber den wir verwenden hat eine feine Dosierungsspitze, so das sehr wenig Gas entweicht. Zusätzlich setzen wir ihr Kind dann immer ans Fenster, damit das bisschen Restgas sofort entweichen kann und ihr Kind möglichst viel frische Luft abkriegt. Wir sagen Ihrem Kind auch das es sich bei den kleinen ANzeichen sofort melden soll, und fragen regelmäßig ob alles ok ist.

Edit: Ärzte sind oft Berufspessimisten. Sie stellen verständlicherweise Gesundheit oft über alles, und machen keine Nutzen/Risikobewertung.
Also sie schauen oft nur auf den potentiellen SChaden, und nicht die entgangene Lebensqualität.
Aus deiner Sicht kann ich das natürlich verstehen das Kind da hin zu schicken, weil du dir ja auch nicht irgendeinen Schuch anziehen willst.
 
Man könnte noch den Plastikstaub beim feilen/schleifen/entgraten als gesundheitsschädlich einstufen.

Außerdem die übliche Schnitt/Quatschgefahr Wenn man mit Bastelmesser/Seitenschneider arbeitet.

kP ob oder wer mit der Dose grundiert. Das ist noch ein offensichtlicher Fall.

Handbohrer, wäre auch n nettes Gimmik wo ich mich schon paar mal verletzt habe.
 
Man könnte noch den Plastikstaub beim feilen/schleifen/entgraten als gesundheitsschädlich einstufen.

Außerdem die übliche Schnitt/Quatschgefahr Wenn man mit Bastelmesser/Seitenschneider arbeitet.

kP ob oder wer mit der Dose grundiert. Das ist noch ein offensichtlicher Fall.

Handbohrer, wäre auch n nettes Gimmik wo ich mich schon paar mal verletzt habe.
Persönlich glaube ich das beim entgraten mit nem Skalpell nicht so viel Staub anfällt. Wenn man natürlich mit Sandpapier/Feile/Bohrer arbeitet fällt Staub an, das hatte ich jetzt komplett vergessen. Da das Staub ist kann man hier mit einerpassenden Schutzmaske für Abhilfe schaffen. Bei Resin habe ich die EMpfehlung gelesen das quasi nur mit Maske zu machen. Bei Plastik soll das wohl für Normals in den für uns üblichen Mengen ok sein.
Aber ein Asthmatiker will hier dann vielleicht doch vorsorgen.
 
Persönlich glaube ich das beim entgraten mit nem Skalpell nicht so viel Staub anfällt

Viel ist es auch nicht. Aber die Menge ist auch nicht so relevant wenn man mit Kindern (und v.a. deren Eltern) arbeitet. Da ist nur die Tatsache relevant das etwas anfällt.

Und dann sollte man als Veranstalter zumindest die möglichen Maßnahmen mit Handschuhe/ Händewaschen/ Atemschutz zumindest iwo ausformuliert haben.

Aber ein Asthmatiker will hier dann vielleicht doch vorsorgen.

Die Eltern sollten sowieso auch selber Verantwortung übernehmen und nicht alles der Arbeitsgemeinschaft überlassen. Aber das ja heutzutage so ne Sache.
 
Die Eltern sollten sowieso auch selber Verantwortung übernehmen und nicht alles der Arbeitsgemeinschaft überlassen. Aber das ja heutzutage so ne Sache.
Du hast es auf den Punkt gebracht. Genau das ist der Hintergrund der Frage. Wir sammeln gerade für einen "Risikokatalog" und wollen nix vergessen, das wir dann zumindest hinterher sagen können, wir haben darauf hingewiesen.

Entgratet wird mit den "Klingen" aus dem Warhammer-Werkzeug-Startset, die wir in Handgriffe geklebt haben. Skalpell ist wegen der Gefahr des Schneidens tabu. Aufbohren von Öffnungen ist bei 11/12jährigen noch nicht der Maßstab. Späne also ja, Schleifstaub nein.

Resin ist ebenso tabu, also auch keine 3D-Druck-Sachen. Das Risiko ist komplett raus.

Spray-Grundieren bisher nicht. Künftig beim Einsatz von Speedpaints wird das am Hausmeister und mir hängenbleiben.
 
Resin ist ebenso tabu, also auch keine 3D-Druck-Sachen. Das Risiko ist komplett raus.

Nichts desto trotz den Katalog umfangreicher machen als er sein muss. Und dann von den Eltern unterschreiben lassen wenn das Kind teilnehmen will.


Ich arbeite seit 3 Jahren in nem US geführten Industrie Unternehmen. Arbeitssicherheit für Dummies ist aktuell mein Alltag.
Wie bei uns auf der Arbeit:
Tätigkeit
mögliche Gefahren
Maßnahmen
 
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Wir sammeln gerade für einen "Risikokatalog" und wollen nix vergessen, das wir dann zumindest hinterher sagen können, wir haben darauf hingewiesen.

Wie Du selber schreibst, kann das durchaus kontraproduktiv werden, denn je vollständiger die Liste, desto ausführlicher auch die Gefahrenpotentiale, die sich besorgte Eltern dann vorstellen. Da beißen sich zwei Interessenlagen grundsätzlich.
Ist dieser Katalog denn eine feste Vorgabe bei Eurer Schule? Also auch in anderen AG, beim Schulsport oder zB Chemie-Unterricht anzutreffen? Ich will nicht wie ein boomer klingen, aber ein gewisses Restrisiko bekommt man halt nicht weg.

Was in solchen Fällen auch helfen könnte, ist Aufklärung und damit auch die Einbindung der Eltern in die Verantwortung. Also zB so ein Satz in der Liste:
"Eine vollständige Einschätzung aller individuell verbleibenden möglichen Restrisiken ist uns als Lehrpersonen und medizinische Laien nicht möglich. Sollten weiter Bedenken gesundheitlicher Natur bestehen, bitten wir darum, eine AG-Stunde selber aufzusuchen, damit eine gemeinsame Einschätzung und Bewertung der Situation erfolgen kann".
Wer das dann mitgemacht hat, kann Euch später nur sehr schwer kommen und sagen: "Das stand aber nicht auf der Liste" (selbst wenn Ihr da uU einen Punkt vergessen haben solltet).

Anders bekommt man die Dinge mE kaum unter einen Hut.
 
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Wenn Kindergartenkinder mit Messern klar kommen, dann ja wohl auch 11-jährige.
Sollte das nicht der Fall sein, ist das ja schon fast Kindswohlgefährdung durch Überbehütung.

Ich würde den Eltern vorwerfen in der Erziehung versagt zu haben, wenn die Kinder in 2-stelligem Alter kein Messer benutzen können (meine Kinder haben eigene, scharfe Küchenmesser seit sie 3 sind). Aber ich bin halt auch kein guter Diplomat und arbeite besser mit Sachen, als mit Menschen ;-)

Ansonsten hast Du ohne Resin, ohne Schleifstaub und ohne Sprühflaschen schon alle Risiken bis auf die Plastikkleberdämpfe beseitigt.
Und da würde ich stumpf das Sicherheitsdatenblatt auslegen. Ich würde mir nicht anmaßen zu beurteilen, ob das für einen Asthmatiker problematisch ist oder nicht. So viel Selbsteinschätzung muss man dem Kind dann aber doch zutrauen.
Wenn ihm regelmäßig schwindlig wird, kann man das Kleben ja für ihn übernehmen oder er soll seinen eigenen Lösungsmittelfreien Sekundenkleber mitbringen. Das wäre ja auch eine Option.
 
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Wegen der Gefahr, Haut und Kleidung zu verkleben. Es gibt da durch die Acrylfarbe schon genug Streß (trotz Schürzen-/Altkleidungs-Empfehlung).

Nur zum Verständnis: du beschäftigst dich mit beinahe-Teenagern, denen die eigenen Eltern weder zutrauen noch zumuten wollen, mit Acrylfarbe zu arbeiten?
 
Wir könnten jetzt alle mit Anekdoten zur Erziehung unserer Kinder kommen.
Aber es macht nun mal einen Unterschied ob ich mein eigenes Kind anleite, oder ne größere Gruppe fremder Kinder.
Zu dem is es nicht unüblich höhere Ansprüche an Fremde zu stellen, als an einen selbst oder jemanden aus der eigenen Familie.
Was ja auch Sinn macht, wenn man darüber nach denkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tu dir selbst einen Gefallen und bewerte für dich, wieviel Streß du bereit bist auf dich zu nehmen, um überbesorgte Eltern zu beruhigen.
Ist das Beruhigungsbedürfnis der Eltern größer als deine Streßtoleranz, dann werden die Kinder ebenjener Eltern leider nicht teilnehmen können.
Ist blöd für die Kinder, aber ist die beste Lösung.

Meine 3,2 jährige Tochter kann mit einer Schere umgehen und lernt gerade mit Messern umzugehen. Und das obwohl die Bedürfnisse nach Behüten diesbezüglich bei der Kindsmutter weit höher ist als bei mir.

Wenn du dem also bei 11-12 jährigen gegenüber stehst, tu dir und den normalen Eltern einen Gefallen, definiere deine Grenze und dahinter gibt es halt leider keine Teilnahme. Ist dann halt so.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Tu dir selbst einen Gefallen und bewerte für dich, wieviel Streß du bereit bist auf dich zu nehmen, um überbesorgte Eltern zu beruhigen.

Deshalb würde ich den Eltern eine komplette Liste aller verwendeten Werkzeuge und Materialien inkl. Inhaltsstoffe zukommen lassen und ihnen die Entscheidung überlassen. Unter Umständen hilft Transparenz mehr als "im Zweifel einen Arzt fragen".
 
Hab grade mit meiner asthmatischen Kollegin gesprochen und ich hatte als Kind asthmatische allergische Anfälle. Grundsätzlich ist Asthma ja immer anders und es gibt schon die verschiedensten Grundformen. Aber uns ist nicht bekannt, dass Lösemittel das besonders triggern. Bin kein Arzt, und das würde ich tatsächlich immer die Eltern mit diesem abklären lassen. Aber ich hätte bei dem Hobby tatsächlich mehr Besorgnis wegen Stäuben wenn es um Asthma geht.
Nur zum Verständnis: du beschäftigst dich mit beinahe-Teenagern, denen die eigenen Eltern weder zutrauen noch zumuten wollen, mit Acrylfarbe zu arbeiten?
Bei meinen Kindern in der Grundschule gibt es eine Lehrin, die den Kindern in der Pause verbietet raus zu gehen (was glaube ich pädagogisch Pflicht ist und ein Grundrecht...) wenn es regnet oder geregnet hat. Sie hat wohl Stress mit Eltern gehabt weil sich die Klooiinen verdreckten.........
Will sagen, oft stehen die Eltern hinter solchen Maßnahmen und Verhaltensweisen der Kinder.
 
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Deshalb würde ich den Eltern eine komplette Liste aller verwendeten Werkzeuge und Materialien inkl. Inhaltsstoffe zukommen lassen und ihnen die Entscheidung überlassen. Unter Umständen hilft Transparenz mehr als "im Zweifel einen Arzt fragen".
Jep. Wenn dieser Risikokatalog kein MUSS ist, würde ich gar keinen machen sondern im Grunde genommen nur eine Liste mit den verwendeten Werkzeugen/Materialien machen. Da sollte dann jedes Elternteil selbst einschätzen können ob sein/ihr Kind bereits in der Lage ist damit umzugehen oder nicht.

Bei einem Risikokatalog a la "Bei Verwendung des Klebstoffes könnten Gase austreten die für ihr Kind schädlich sein können. Bei der Verwendung von Messern könnte es sein dass sich ihr Kind in den Finger schneidet. Bei Verwendung von...... usw usw." macht man in erster Linie unnötig Angst und es werden wohl nur noch weniger Kinder in der AG übrig bleiben.

Bei einem "Wir verwenden Messer" ist sich jeder Erwachsene bewusst dass sich das Kind auch daran auch verletzen könnte.
Bei einem "Bei der Verwendung von Messern kann es passieren dass ihr Kind sich schneidet" kommt bei den Eltern/Elternteil eher ein "Oh? Warum erwähnen die das extra? Passiert das etwa so oft? Ist das in der AG normal dass die Kinder sich schneiden? Ansonsten würde doch nicht extra erwähnt werden dass das passiert! Die AG scheint gefährlich zu sein" an.

@Veridyan: Mir fehlt etwas die Vorgeschichte von dem ganzen: Ist das was was du komplett "privat" auf die Bühne stellst oder soll das über das Warhammer Alliance Programm laufen? Falls noch nicht gesehen: Da gibt es als Download auch einen Leitfaden für AG-Leiter sowie weitere PDFs zur Durchführung einer AG.


Hab grade mit meiner asthmatischen Kollegin gesprochen und ich hatte als Kind asthmatische allergische Anfälle. Grundsätzlich ist Asthma ja immer anders und es gibt schon die verschiedensten Grundformen. Aber uns ist nicht gekannt, dass Lösemittel dar besonders triggern. Bin kein Arzt, und das würde ich tatsächlich immer die Eltern mit diesem abklären lassen. Aber ich hätte bei dem Hobby tatsächlich mehr Besorgnis wegen Stäuben wenn es um Asthma geht.
Ich bin selbst auch Asthmatiker, hatte aber bisher weder mit Lösungsmitteln aus Klebern oder den Grundiersprays Probleme. Beim Staub durchs feilen und schmirgeln auch nicht. Aber Asthma ist halt bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt. Das können wirklich nur die Eltern der Kinder halbwegs beurteilen oder eben der Kinderarzt.

Aber auch hier: Erwähnen dass es ein wenig staubig werden kann, aber nicht erwähnen dass der Staub bei Asthmatikern unter Umständen Probleme machen könnte.
 
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