Verständnisfrage

Ignazius

Fluffnatiker
29. September 2010
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Ich hab da mal eine Frage, einfach weil ich es verstehen will. Sie mag vielleicht etwas provokant sein aber das ist sie nicht. Zumindest nicht beabsichtigt.

Und zwar frag ich mich warum man ständig irgendwelche Armeelisten postet und dann um Meinung bittet.

Also bitte nicht falsch verstehen, mir gehts jetzt weniger darum ob das fürs Forum sinnvoll ist oder nicht. Ich selber spiele nur rein gar nicht und kapier auch nicht die Regeln, weil warum auch wenn man nicht spielt. Muss ja dann nicht. Von daher interessieren mich Listen auch nicht und guck ich mir kaum an, weil ich sie ja sowieso net verstehe und bewerte.

Nur ich seh das so.
Ich hab da ein Spiel. Ich bau mir meine Armee nach bestimmten Regeln auf und pack so und soviele Einheiten rein die alle was besonderes können. So dann geh ich aufs Schlachtfeld und spiel gegen jemanden. Entweder der andere ist genau so gut wie ich oder besser oder schlechter. So oder so kommt es zu einen Ergebnis. Nach zwei drei spielen merke ich das ich mit meiner Armee nicht ganz klar komme und es immer gleich abläuft. Hmm Also stell ich sie um, probier neue Taktiken aus neue Möglichkeiten. Bis ich halt das richtige finde.

Wobei ich aber auch davon ausgehe das mein Erfolg /Misserfolg, daran liegt gegen was ich antrete und wie gut mein Gegner ist.

Nach diesem Spielverständnis wiederum frage ich mich dann allerdings was einen dazu bewegt ständig seine Listen zu posten? Ich mein die Anderen die ihre Meinung dazu abgeben, haben doch einen anderen Spielstil. Ein anderes Verständnis um das Spiel. Vielleicht ganz andere Ambitionen.

Also was erhofft man sich eigentlich aus den ganzen Listenpostings? Will man unbedingt gewinnen, auf Teufel kommt raus? Traut man sich nicht es einfach auszuprobieren ob das was man sich da ausgedacht hat auch wirklich klappt?

Wie gesagt ich will keine Diskussion ob es sinnig ist oder nicht sowas zu posten, es geht mir eher darum das ich es gern verstehen will, was sich die Leute davon erhoffen.
 
Das ganze macht man weil...:

1. ...eine Armeeliste in der Regel für eine bestimmte Taktik steht.
D.h. man schreibt eine Liste, versieht diese mit Erläuterungen (welche Einheit macht was, wie interagieren sie miteinander) und fragt erfahrene Spieler ob das so klappen könnte wie man sich das vorgestellt hat und auf welche Konter man achtgeben muss.


2. ... das Spiel extrem unausgeglichen ist.

Prinzipiell baut man eine Armee für ein Tabletopspiel meist schon gezielt auf, weil man eine bestimmte Taktik im Sinn hat und man sicherstellen möchte dass die Einheiten für diese geeignet sind und untereinander zusammenpassen.
Bei GW gilt es aber zusätzlich noch die Codexleichen (das sind die Einheiten die einfach unausgeglichen schlecht sind) zu umschiffen und möglichst viele Überfliegereinheiten (das sind die Einheiten die viel besser als der Durchschnitt des Codex/die anderen verfügbaren Auswahlen sind) reinzupacken.
Es gibt einfach Einheiten die - völlig egal welche Strategie man anwendet - immer von anderen Einheiten übertroffen werden. Bei Tyraniden wäre dieses Negativbeispiel der Carnifex, der (nach Punktkosten) immer vom Trygon übertroffen wird. Sprich der Trygon ist einfach BESSER. Weitere Beispiele wären u.a. Grey Knight Psiflebots, Wolfspriester mit Schlund oder die Vendetta der Imps.


Leider führt das häufig dazu dass die Listen alle ähnlich aussehen (ganz besonders bei Turnieren), weil man 50% der Einheiten aus Performancegründen schonmal garnicht aufstellen kann.
Ein Beispiel wären Tyraniden, die nur in den Varianten Tervigon+Schwarmwachen und Symbiontenspam vernüftig spielbar sind oder das Chaos bei dem 2xDämonenprinz mit Lash-Psikraft plus 3x Kyborgs seit langer Zeit die Standardliste ist.


3. ... das Spiel nicht gerade billig ist.
Das heißt, wenn man jemand ist der in erster Linie spielt und nicht sammelt, dann möchte man sein Geld auch für Einheiten ausgeben, an denen man nachher Spaß hat. Noch extremer ist das bei den kompetitiven Turnierspielern (ich rede jetzt von dem Typ der sich jedes halbe Jahr die aktuelle neue beste Armee anschafft) - die kaufen auch nur Einheiten die gut sind (bzw. exakt das was sie für ihre X-Punkte-Armee brauchen), alles andere schaffen die sich überhaupt nicht an.

Und ja, es gibt auch Tabletopspiele bei denen es echt egal ist welche Einheiten man aufstellt, solange sie nur einigermaßen zusammenpassen, aber 40k gehört da nicht dazu.
 
Hmm..

zu 1: Aber nimmt das irgendwie nicht den Spaß des Spiels wenn ich mich sozusagen im Vorfeld schon informiere ob das was ich mir da ausgedacht habe funktionieren kann? Ich mein eigentlich gehts doch darum das man als großer General seine Truppen übers Schlachtfeld führt und daran Spaß hat (ok in wie fern da 40k nun wirklich geeignet ist eine entsprechend gute Militärsimulation zu sein sei mal dahin gestellt). Wenn ich aber im Vorfeld schon weiß was passiert bzw. höchstwahrscheinlich passieren wird, dann ist es doch langweilig.

zu 2: Kann ich nachvollziehen. Und auch wiederum nicht.
Klar vom Standpunkt der effizient und des gewinnen wollens ist es nur logisch das man nur die besten Truppen ins Feld bringt um gewinnen zu wollen. Und das man sich nichts teures kaufen will das eigentlich total sinnlos ist, ist auch irgendwie logisch. Und das es ja Codexleichen gibt und das Spiel alles andere als unausgeglichen ist, weiß sogar ich als Nicht-Spieler 🙂
Nur frag ich mich auf der anderen Seite, warum ich dann 40K spiele? Ich mein es gibt sicherlich besser balancierte Spiele mit besseren Regeln und mehr Taktikmöglichkeiten. Aber man spielt 40K einfach weils cool ist.

Würd ich zum beispiel sagen, mir gefallen einfach SpaceMarines, die mit Sprungmodulen in die Reihen der gegner springen und dort mit Kettenschwertern rummetzeln, und die aber auf dem Tisch total mies sind, würd ich sie trotzdem nehmen. Einfach weil es doch das ist was ich an 40K toll finde. Oder spiel ich im Grunde dann etwas was ich nicht soo toll finde, was mich aber dennoch Geld kostet? Also irgendwie finde ich das recht verdreht

zu 3: Hmm nachvollziehbar. Aber auch da frag ich mich warum spiel ich eigentlich 40K wenn ich weiss das es sauteuer ist? Entweder man ist in der Lage sich relativ rücksichtslos alles zu kaufen was man will. Oder halt net. Nur frage ich mich, ist es noch spaßig ein Spiel zu spielen, das ein haufen Geld mich kostet und das mir dann eigentlich kaum groß eine Wahl lässt was meine angebliche Freiheit beim Armee aufstellen lässt, damit ich auf der Platte effizient sein kann. Sprich das ich gewinne.
 
Du hast damit die Hauptprobleme von 40K (und Fantasy in geringerem Maße) erkannt, genau so wie den Grund, weswegen in den letzten Jahren viele Leute zu Konkurrenzsystemen gewechselt sind.

Wenn es dir egal ist, ich meine so wirklich egal, ob du ständig verlierst oder nicht, dann sollten dir die Punkte 1-3 egal sein. Wenn du eine faires, ausgeglichenes Spiel haben willst und gefrustet wärst, von manchen Armeen regelmässig von der Platte geputzt zu werden, nur weil die Einheiten spielst, die dir vom Aussehen und Hintergrund her gefallen (außer dir gefalen zufälligerweise gerade die Powereinheiten), dann ist 40K leider das falsche Spiel für dich. So ist leider der aktuelle Stand.
 
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Naja wie gesagt ich spiele ja nicht.

Würde ich aber spielen, dann würde ich wenn vermutlich ja nur mit Freunden spielen. Und die würden ja auch dann in etwa mein Verständnis des Spiels haben. Oder sagen wir, wir würden ale gemeinsam die entsprechenden Vorstellungen haben und vermutlich sehr rasch, sehr schnell eigene Regeln erschaffen bzw. Hausregeln um das Spiel so zu gestalten wie wir es haben wollen.

Aber ok, spielt halt nicht jeder nur mit Freunden und macht sich wenn dann solche Mühe.
 
ber nimmt das irgendwie nicht den Spaß des Spiels wenn ich mich sozusagen im Vorfeld schon informiere ob das was ich mir da ausgedacht habe funktionieren kann? Ich mein eigentlich gehts doch darum das man als großer General seine Truppen übers Schlachtfeld führt und daran Spaß hat
Verlieren, weil man für teures Geld Müll gekauft hat, macht noch viel weniger Spass ^^. Zumindest, wenn man ein begrenztes Budget hat.

Würd ich zum beispiel sagen, mir gefallen einfach SpaceMarines, die mit Sprungmodulen in die Reihen der gegner springen und dort mit Kettenschwertern rummetzeln, und die aber auf dem Tisch total mies sind, würd ich sie trotzdem nehmen.
2, 3 Mal und dann ist es blöd. Aber ok, ich kann mir die Ogryns auch nicht abgewöhnen ^^.

Nur frage ich mich, ist es noch spaßig ein Spiel zu spielen, das ein haufen Geld mich kostet und das mir dann eigentlich kaum groß eine Wahl lässt was meine angebliche Freiheit beim Armee aufstellen lässt, damit ich auf der Platte effizient sein kann. Sprich das ich gewinne.
Sammeln macht halt auch Spass. Um noch mal auf die Ogryns zu kommen, ich habe einen ganzen Zug davon, 18 Stück. Nur ein Irrer würde - zumindest außerhalb von Apokalypse - 18 Stück davon spielen, aber ich mag die halt.
 
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Hmm..

zu 1: Aber nimmt das irgendwie nicht den Spaß des Spiels wenn ich mich sozusagen im Vorfeld schon informiere ob das was ich mir da ausgedacht habe funktionieren kann? Ich mein eigentlich gehts doch darum das man als großer General seine Truppen übers Schlachtfeld führt und daran Spaß hat (ok in wie fern da 40k nun wirklich geeignet ist eine entsprechend gute Militärsimulation zu sein sei mal dahin gestellt). Wenn ich aber im Vorfeld schon weiß was passiert bzw. höchstwahrscheinlich passieren wird, dann ist es doch langweilig.
Naja, es kostet halt Zeit, Geld und Mühe die ganzen Modelle zu kaufen, zusammenzubauen und zu bemalen - da will man am Ende schon mit einem funktionierenden Konzept da stehen.
Außerdem muss man beim Tabletop auch einen Plan haben - wenn man einfach mit einer zufälligen Konstellation aus Einheiten (die sich im schlimmsten Fall noch gegenseitig behindern) auf den Gegner zustürmt und planlos einfach auf alles ballert was sich zeigt wird man in der Regel ziemlich übel auseinandergenommen. Es ist immernoch ein Strategiespiel.


[...]
Nur frag ich mich auf der anderen Seite, warum ich dann 40K spiele? Ich mein es gibt sicherlich besser balancierte Spiele mit besseren Regeln und mehr Taktikmöglichkeiten. Aber man spielt 40K einfach weils cool ist.
Die meisten 40k-Spieler spielen das Spiel weil es von vielen anderen auch gespielt wird.
Es gibt auch immer wieder mal Leute gibt die das Spiel in ein anderes Regelsetting portieren oder ein eigenes schreiben, aber die große Mehrheit möchte ein einheitliches Regelsystem, möchte sich nicht umstellen und wehrt sich allein schon aus Bequemlichkeit gegen jeden Optimierungsansatz.
Dazu kommt noch die Fraktion der Gewinnenwoller, die ihre überpowerte Armee nicht stutzen lassen wollen. Das ist so ein bisschen wie bei Babylon5-ACtA wo auch viele Spieler versucht haben das zunehmend immer weiter verschlimmbesserte System zu rebalancen und dabei einige sehr gute Sachen rauskamen, das ganze letztlich aber von der "breiten Masse" der Spieler nicht angenommen wurde, weil z.B. die Ligaspieler nicht auf den Autowin gegen EA verzichten wollen. Dass die den Ast abgesägt haben auf dem sie saßen fiel ihnen dann erst auf als die kleine Turniersezene die die weit verstreuten Spieler zusammengehalten hat ziemlich schnell eingegangen ist, was das Spiel in Deutschland effektiv getötet hat.
40k wandelt auf ähnlichen Pfaden, aber sehr viel langsamer. Ich merk das ganz besonders hier in Stuttgart - im Tabletopclub und im Stronghold Ludwigsburg ist mittlerweile Warmachine/Hordes das dominante System, neben Infitity, Level2, Firestorm Armada und ein paar anderen kleinen Systemen.
Warhammer Fantasy wurde hier von der letzten Edition auch größtenteils gekillt und 40k ist scheintot.


zu 3: Hmm nachvollziehbar. Aber auch da frag ich mich warum spiel ich eigentlich 40K wenn ich weiss das es sauteuer ist? Entweder man ist in der Lage sich relativ rücksichtslos alles zu kaufen was man will. Oder halt net. Nur frage ich mich, ist es noch spaßig ein Spiel zu spielen, das ein haufen Geld mich kostet und das mir dann eigentlich kaum groß eine Wahl lässt was meine angebliche Freiheit beim Armee aufstellen lässt, damit ich auf der Platte effizient sein kann. Sprich das ich gewinne.
Jedes Hobby ist teuer und viele andere Tabletops sind jetzt auch nicht so ultragünstig.
Zudem gibt es bei 40k auch eine recht große Bier&Brezel-Fraktion, die das Spiel als großen Micheal-Bay-Film betrachtet und denen das Balancing reichlich egal ist solange sie genug Modelle von der Platte würfeln können. Die Apocalypseschlachten sind das beste Beispiel für dieses geistige Hartz4-Popcorn-Gameplay - sauteuer in der Anschaffung und der taktische Anspruch geht gegen Null. Aber wenn es den Leuten Spaß macht ist es ihr gutes Recht Geld dafür auszugeben. Die jammern wenigstens nicht rum.

Letztlich soll jeder spielen was ihm gefällt.
Das Problem besteht eher darin, dass viele Spieler permanent rumheulen wie scheiße das System doch sei, es aber nicht schaffen ihren Arsch hochzubekommen, um das Spiel entweder in ein anderes System zu portieren oder ganz auf was anderes umzusteigen.
Die spammen dann sämtliche 40k-Foren mit ihren Geheule zu was am Ende allen tierisch auf die Nerven geht: Den Spieler denen das Spiel eigentlich Spaß macht und die es trotz aller Macken und Fehler einfach mögen, die aber permanent lesen müssen wie scheiße doch alles sei und ihre Gespräche von dem immergleichen Gejammer kaputtgemüllt bekommen - und denen die bereits ihre Konsequenzen gezogen haben, heute andere Systeme spielen und von der unfassbaren Faulheit und der "wirf mir bitte alles in mundgerechten Stückchen vorgekaut in den Rachen damit ich mich bloß nicht überarbeiten muss"-Mentalität dieser Gruppe angekotzt sind.
 
Es sollte als Argument für Listenposting nicht unerwähnt bleiben, dass manche (oder eher viele) Menschen nicht sooo viel Zeit haben zu spielen und für ein anstehendes Spiel oder Turnier einfach ohne Try&Error zu einem passablen Listenergebnis kommen sollen an dem sie dann durch Spielen FEintuning betreiben können. Ein Spiel ist numal nicht mal eben gespielt inklusive Vor- und Nachbereitung.

Btw: Der letzte Abschnitt von Galateas letztem Post ist ziemlich treffend.
ich denke es ist halt auch eine typisch deutsche Angewohnheit an allem rumzumeckern auch wenns in Ordnung ist oder niemanden interessieren sollte. Das ist leider halt auch in Internetforen der Fall.
 
Den Sinn kann ich ja erkennen, man will eine funktionierende Liste haben und keine Figuren kaufen, die man am Ende nicht gebrauchen kann. Aber ist das bei wirklich so vielen Spielern der Fall und sind so wenige von uns gleichzeitig auch Sammler, also kaufen Modelle die im Spiel nicht besonders effektiv sind? Oder wird das Bild nur verzerrt, weil die Spieler die einfach drauf los spielen nicht so im Forum in Erscheinung treten und somit die Listen Poster am meisten auffallen?

Ich habe in 15 Jahren Warhammer spielen zwar auch erkannt, dass die GW Spiele nicht ausbalanciert sind und ich in diesen Punkten Galatea oder Stingray zustimmen kann. Trotzdem ist es mir in den 15 Jahren erst ein Mal wirklich passiert, dass ich den Spaß am Spiel verloren habe, weil die gegnerische Armee zu hart war (es handelte sich um BA und der Spieler war Jahrelang nur Maler, hat nicht gespielt und seine Armee durch Zufall so hart aufgestellt, weil ihm die Modelle optisch gefallen haben). Meine ganz persönliche Erfahrung zeigt mir also, dass ich nicht unbedingt vorher im Forum Listen besprechen muss, um meinen Spielspaß zu haben. Listen Besprechen wurde meinem Eindruck nach auch Jahr für Jahr immer häufiger, das war vor 5-6 Jahren sicher nicht so extrem wie heute (ist zumindest mein subjektiver Eindruck).
 
Oder wird das Bild nur verzerrt, weil die Spieler die einfach drauf los spielen nicht so im Forum in Erscheinung treten und somit die Listen Poster am meisten auffallen?

Das wird es wohl sein. Ich habe hier noch keine einzige Liste eingestellt, werde es auch nie, weil ich a) selbst probieren will, was geht(und Spaß macht) und b) deswegen ich auch durchaus mal Einheiten nehme, wegen denen ich hier zerrissen werden würde, wenn ich sie in einer Liste aufführe 😉
 
Hmmm also wenn ich mir so Eure Argumente anhöre komme ich irgendwie auf den hässlichen Schluss das es zwei Arten von Spielern gibt.

Die Einen, die sagen wir mal, de echten Hardcore-Fanatiker sind. Sie wollen Basteln, malen, sammeln, spielen. Sie posten nicht wirklich Listen weil sie kennen sich aus, experimentieren lieber rum und finden ihren eigenen Stil.

Die anderen sind eher die (scheinbar) breite Masse an Mitläufern. Sie spielen es weil es alle spielen. Sie machen sich nicht wirklich groß Gedanken sondern wollen einfach nur spielen und gewinnen. Ihnen gehts nicht um das feeling oder 40k an sich, sondern einfach nur ums spielen. Egal was es ist. Und die posten dann in breiter Front Listen ohne Ende.

Weiß klingt jetzt böse, aber ist das in etwa so?
 
Weil es ja immer nur Schwarz und weiss gibt...

Nen Teil dürfte auch schreiben eben weil sie das Hobby mögen. Mir wäre kein Hobby bekannt bei dem nicht auch einfach gefachsimpelt wird. Beim Tabletop bieten sich dafür halt unter anderem die Listen an. Um mal Galateas Liebeling ST zu nehmen: Wir dürfen uns hier ja regelmäßig anhören wie toll balanciert das ist, wie genial die Regeln und wie un-mainstreamig das alles ist. Trotzdem wage ich zu behaupten das auch da gerne mal untereinander geplaudert wird wie Liste Y sich wohl so schlägt oder ob man vielleicht besser noch Element B ergänzen sollte.

Ausserdem neigen Menschen nunmal zum Erfahrungsaustausch. Nen Autoschrauber wird sich auch nicht einfach mal auf gut Glück nen 3t-Spoiler an nen Trabi schrauben, sondern sich erstmal erkundigen ob andere das schonmal so versucht haben.
 
Die Apocalypseschlachten sind das beste Beispiel für dieses geistige Hartz4-Popcorn-Gameplay - sauteuer in der Anschaffung und der taktische Anspruch geht gegen Null. Aber wenn es den Leuten Spaß macht ist es ihr gutes Recht Geld dafür auszugeben. Die jammern wenigstens nicht rum.
Ich kann dieser Aussage nur begrenzt zustimmen. Im Falle des klassischen Ich-stelle-alles-auf-was-ich-habe-um-mal-mit-meiner-Armee-dem-Gegner-richtig-die-Fresse-zu-polieren-da-ich-sowieso-den-größeren-habe-Apospielen bin ich vollkommen Deiner Meinung. Die meisten Spiele dieser Art, die ich erlebt habe, wurde einfach alles hingestellt und aufeinandergeworfen, wobei meist die Hälfte auch noch unbemalt war. Auf der anderen Seite spielen wir ein bis zweimal im Jahr in einem meiner Clubs große Aposchlachten, denen dann immer ein Szenario zu Grunde liegt. Die Armeen und Auswahlen werden teilweise eingeschränkt und es gibt ganz klare Missionsziele. Das ist dann teils taktischer als ein normales 40k-Spiel, da man durch die strategischen Optionen oder die planbareren Reserven ein paar taktische Möglichkeiten dazugewinnt.
 
Und zwar frag ich mich warum man ständig irgendwelche Armeelisten postet und dann um Meinung bittet.

Ich finde, du stellst da durchaus eine sehr berechtigte Frage.
Eigentlich glaube ich nämlich, dass dieses Listen-Posting mittlerweile eine gewisse Eigendynamik entwickelt hat und wesentlich stärker praktiziert wird, als das eigentlich sein müsste.

Auf der einen Seite macht es in einem begrenzten Rahmen durchaus Sinn, Armeelisten zu vergleichen. Es ist letzten Endes einfach ein Vergleich von Taktiken und so können einem andere Spieler ja auch mal einen Impuls geben, auf den man selbst vielleicht gar nicht gekommen wäre.

Auf der anderen Seite macht man sich, wie du selbst es schon geschrieben hast, ein wenig das Herumprobieren kaputt und macht sich vor allem sehr abhängig von der Meinung anderer Spieler. Ich denke, wir alle kennen die Situation, dass man auch mit einer Liste weit, weit ab vom Mainstream etwas reißen kann, wenn man es richtig anstellt - oder einfach mal Dussel hat.

Insofern denke ich durchaus, dass die Sache mit dem Listen-Posten ein wenig aus dem Ruder gelaufen ist. Für manche Spieler ist es eine Art Automatismus geworden, das vor nahezu jedem Spiel zu machen, was ich persönlich als absolut unnötig erachte.
 
Naja was ich mich halt dabei frage ist, kapiert man eigentlich das was andere posten.

Wie gesagt spiel ja nicht, aber gesetzt den Fall das ich es tun würde, hieß es ja das ich die Regeln und die Mechanik kennen würde. Zumindest soweit das ich spielen könnte. So nun stell ich mir ne Armee auf, wo ich sag die taugt was. Ich denk mir ja was abei und überleg mir wie ich spielen will.
Und nun kommt dann praktisch jemand anders daher und "pfuscht" mir da sozusagen in meiner Liste rum (auch wenn ich das will). Aber kann ich dann noch mit einer so von zwei drei anderen veränderte Liste eigentlich noch spielen? Weil ich ja nun auch noch deren Gedanken berücksichtigen muss. Die denken sich ja auch ihren Teil wenn sie mir sagen "Mach das... wirf das raus... du musst unbedingt das und das nehmen weil...."
Die mögen dabei ja vielleicht durchaus recht haben, nur die Gesamtstrategie und Taktik die ich im Spiel anwende, ist ja dann nicht mehr meine. Letztlich spiel ich es ja so wie andere. Und da frag ich mich, macht das eigentlich noch Spaß?

Prinzipiell geh ich halt davon aus, das die meisten die dieses Hobby betreiben, genügend Geld haben für Modelle. Der eine mehr, der andere Weniger, aber dieses einzige wirkliche Argument das bei mir ziehen würde ala Kostet-Geld-man-will-es-sinnvoll-rauswerfen, seh ich halt als nicht so schwerwiegend. Und ich Bezweifle irgendwie das es wirklich so massiv ist. Kann aber auch einfach eine falscheinschätzung sein.
 
Dann ist das was ihr da spielt aber kein Original-Apo, sondern eine Hausregelung die ihr auch alleine hättet zusammenschrauben können. Das Standard-Apo ist vielleicht als Inspirationsquelle zu gebrauchen, aber ein vernünftiges Spiel bietet es alleine nicht, genausowenig wie Planetare Reiche.

Trotzdem wage ich zu behaupten das auch da gerne mal untereinander geplaudert wird wie Liste Y sich wohl so schlägt oder ob man vielleicht besser noch Element B ergänzen sollte.
Genau das hatte ich in meinem ersten Post auch geschrieben. Auch in Spielen die gut ausbalanciert sind ist es wichtig dass die einzelnen Elemente einer Armee gut ineinandergreifen und dass sie zum "Schlachtplan" passen.
 
Ich denke (etwas überspitzt ausgedrückt), mindestens 50% der hier im Forum geposteten Listen wird von Leuten gepostet, die Online Codex neu entdeckt haben, von seinen Möglichkeiten begeistert sind und voll Stolz präsentieren wollen, was für geile Listen sie machen können. Sieht man auch daran, dass sie oft angefressen reagieren, wenn dann tatsächlich ein alter Hase sich die Mühe macht, ihnen Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. In Wirklichkeit wollen sie nämlich keine; sie wollen nur, dass möglichst viele Leute schreiben: "Hey, Du hast aber eine coole Liste gemacht, die rockt ja voll."

Auch weit verbreitet sind die Pre Heresy-Listen. Entdecke ich immer öfter.
- "Hey, was haltet Ihr von meinen Grey Knights count as Pe Heresy 1000 Sons? Draigo ist Magnus!"
- "Hallo, wie findet Ihr meine Space Wolves count as Pre Heresy World Eaters?"
- "Schaut mal, meine abgefahrene Blood Angels count as Pre Heresy Emperors Children Liste, geil, oder?"
Ich würde gerne mal die ganzen Pre Heresy Armeen dazu sehen (wahrscheinlich, wenn überhaupt existent, 90% Mark VII). Die Ersteller wollen hier auch nur Schulterklopfen, keine Tipps.

Fazit: 50% reines Mitteilungsbedürfnis ohne echte Beratungswünsche. Der Rest träumt zur Hälfte von Allmachtlisten, mit denen er trotz völliger strategischer und taktischer Inkompetenz seine Gegner vom Tisch fegen kann. Verbleibt eine kleine Gruppe von Leuten, denen es Spaß macht, über die jeweils ideale Armeeliste für ein Volk zu tüfteln, egal, ob sie sie brauchen oder nicht. Oder sie wollen einfach nur labern, was sie aber auch (genau wie ich) beispielsweise in diesem erfrischenden Thread hier tun könnten. 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
@ignazius:
also du steckst lieber hunderte von euro und dutzende von stunden in ein projekt welches dir vielleicht zum schluss nicht gefaellt weil das was du dir gedacht hat so nicht funktioniert obwohl man das vielleicht _vorher_ mit einer simplen frage haette abklaeren koennen?
respekt, aber meine zeit und mein geld ist mir fuer so was zu kostbar.
 
also du steckst lieber hunderte von euro und dutzende von stunden in ein projekt welches dir vielleicht zum schluss nicht gefaellt weil das was du dir gedacht hat so nicht funktioniert obwohl man das vielleicht _vorher_ mit einer simplen frage haette abklaeren koennen?
respekt, aber meine zeit und mein geld ist mir fuer so was zu kostbar.

Sorry, aber das ist doch blanker Unfug. Man kann jede Liste mit Proxies testen, und wenn du deine Farbtöpfchen verwendest, irgendwie geht das immer.

Klar, natürlich kann es einfacher wirken, hier eine Liste rein zu stellen, aber du raubst dir selbst damit den Erfahrungswert, dein Konzept "in echt" ausprobiert zu haben.
 
@ignazius:
also du steckst lieber hunderte von euro und dutzende von stunden in ein projekt welches dir vielleicht zum schluss nicht gefaellt weil das was du dir gedacht hat so nicht funktioniert obwohl man das vielleicht _vorher_ mit einer simplen frage haette abklaeren koennen?
respekt, aber meine zeit und mein geld ist mir fuer so was zu kostbar.


Wie gesagt ich bin kein Spieler, daher beantworte ich dir diese Frage so halbtheoretisch.

Ja!

Ich baue und mach umbauten. Ohne zu spielen. Einfach weil ich es als entspannung sehe für mich.
Und ich spiele deswegen nicht weil ich hab ein berufsleben und eine Beziehung und mein Primärhobby ist LARP. Und zwar als Orga. Also hab ich gar keine Zeit für ein so zeitintensives Hobby wie 40k spielen (mit allen drei Aspekten: Basteln, Malen, Spielen).

Wenn dann würd ich es aber tun. Ich würd klein anfangen und mich immer weiter hochschrauben.

Ich würd einfach spielen und lernen. Ich würde ausprobieren.

Und ich glaub du übertreibst ziemlich. Wieviel "Schrott" kann den wirklich in einer Armee sein? Also ich mein Einheiten die nichts bringen und viel kosten? Wieviele wirkliche Codexleichen gibt es den? Lass es ein, zwei in einer Armee sein. So ich kauf mir also eine Armee im Wert von... wieviel? Was kostet eine Standartarmee in etwa? 300-500 Euro? Wenn ich soviel Geld in eine Armee investiere, spielen dann da die 30-40 Euro wirklich noch groß ne Rolle? ich glaub wohl kaum.

Wenn es soooviele Spieler da draussen gibt, die sich nicht soviel Leisten können, frag ich mich aber, wie GW durchkommt mir ihrer Politik. Weil bei jeder Diskussion um GWs Geschäftspolitik kommt man immer irgendwann zu dem Punkt "Solang es genüg Deppen gibt die kaufen, solang wird sich nichts ändern". Das würde aber auch bedeuten das es nicht soooooviele sein können denen ein solcher Fehlkauf wirklich weh tut.

Oder irre ich mich da jetzt?