Geschichten
Teil 1: Gerüchte aus Mektown
Selbst in den dunkelsten Gassen der wuselnden und post-apokalyptischen Orkfestung Mektown wird darüber gesprochen.
Sogar beim alljährlichen Grot-Weitwurf und Squigbier-Wettsaufen gab es anscheinend Wichtigeres zu besprechen, als Wetten auf Athleten abzuschließen und die fast schon obligatorische Klopperei im Anschluss der Festlichkeiten.
Kein Git traut sich offen darüber zu sprechen, aus Angst die Götter zu erzürnen oder schlicht von anderen Orks belächtelt - und danach gemoscht zu werden.
Und doch wird hier und da in da Tavärnä darüber gemunkelt, was es sein könnte. Die sonst so alltäglichen Gerüchte, dass die ansässigen Snakebites eine Schnecke in der Grösse eines ausgewachsenen Squiggoths züchten oder sich ein neuer Heizakult aus Wölfen und Wildschweinen formieren soll, werden verdrängt.
Derzeit sind alle Blicke auf die Meks gerichtet – zu Recht…
Es gibt Indizien, die auf ein Geschehnis mit selten dagewesenem Ausmaß deuten. Einerseits gab es seit Wochen keinen Mek-Zwischenfall mehr, die Gretchin-Sterberate bei der Entwicklung neuer Bots und sonstigen Krimzkramz ist erschreckend tief gefallen. Die ansässigen Orks vermissen das Brutzeln und Funkeln, durch welches sich die zahlreichen Fehlschläge jeweils bemerkbar machten – ebenso den Geruch von geröstetem Fleisch der damit einhergehend durch sämtliche Straßen und Gassen zieht.
Es ist ruhig – fast schon zu ruhig, wenn man betrachtet wie viele Schraubenköppe alleine schon in den letzten Tagen nach Mektown gelangt sind.
So hat auch die unweit der Metropole versteckte Überwachungs- und Forschungsstation des Astra Militarums Azure-AEX-14.004896 nichts außer dem Anstieg der eintreffenden Meks in ihren Protokollen verzeichnet. Es schien den Forschern, als würden die Mekz einem Ruf folgen, welcher sie aus allen Winkeln der Galaxie nach Mektown führt. Und doch konnte man nebst einer Anomalie in den Aufzeichnungen keinen Aufruf zu solch einem Treffen ausmachen. Pflichtbewusst hatten die Überwacher des Astra Militarums dies dem dafür zuständigen Vorgesetzten weitergeleitet, doch die Anomalie wurde gemäß vorhandener Richtlinien nicht weiter untersucht und zu den Akten gelegt.
Doch die jüngsten Geschehnisse zeigen, dass dies ein grober Fehler im Protokoll war – denn es deutet alles darauf hin, dass eines der seltensten Ork-Rituale im Gange ist. Ein Ritual, welches in solch unregelmäßigen Abständen, ja scheinbar fast schon willkürlich stattfindet, dass darüber so gut wie nichts bekannt ist.
So hat denn auch der leitende imperiale Forscher Iiuri Damoklov nur oberflächliche Informationen, was hier vor sich geht.
Gewiss ist ihm, dass – verglichen mit Aufzeichnungen anderer Spähtrupps und den aktuellen Geschehnissen – wohl nur die stärksten Big Meks dazu in der Lage sind, ein solches Ritual ein zu berufen.
Ebenso ist Damoklov der Überzeugung, dass solche Rituale die Gefahr mit sich bringen, dass im Anschluss ein riesiger Waaagh! plündernd und brandschatzend durch die Galaxie zieht. Dennoch, beweisen kann er nichts, denn um eine Regelmäßigkeit festzustellen existieren einfach zu wenig Aufzeichnungen.
Und doch hat Damoklov festgestellt, dass die wenigen Informationen welche in den Archiven vorhanden sind auf einen Waaagh! hindeuten, welcher sich von den normalen Raubzügen der Orks unterscheidet.
So steht in den spärlichen Unterlagen geschrieben, dass die Anzahl eingesetzter Brocken um ein vielfaches höher ist, diese jedoch nicht oder nur selten für orbitale Bombardements verwendet werden. Die Archive geben nicht viel Informationen preis aber es scheint, als werden die Brocken für den Transport von etwas weitaus Größerem verwendet. Um was es sich dabei handelt wird nicht erwähnt…
Etwas abseits der tosenden Metropole, in einem Krater welcher vor neugierigen Blicken schützt, haben sich die Mekaniakz eingerichtet.
Die meisten führen ein beachtliches Gefolge von Gretchins mit sich, einige haben ihre jüngsten Errungenschaften mit dabei um vor den anderen Mekz ordentlich anzugeben. Doch jeder der Mekz führt ein Dokument mit sich. Wahrlich primitive Dokumente welche sich auf kindlich anmutende Zeichnungen auf gegerbter Squighaut beschränken und doch von höchster Wichtigkeit scheinen. Es scheint als wären es Baupläne irgendeiner Art, was sie im Detail darstellen lässt sich jedoch nur erahnen.
Und doch müssen sie von enormer Wichtigkeit sein: denn nicht umsonst kommt es zu teils wüste Auseinandersetzungen unter den Meks, nur damit einer dem anderen den Plan abnehmen kann und ihn im besten Fall direkt mit einem mehr oder wenig gezielten Schuss aus dem Kustom-Blasta in den Warp befördern.
Doch bleibt die Frage, was treibt die Meks dazu an, sich in Mektown zu sammeln? Urheber dieser Ansammlung von kampfwütigen Meks aus den fernsten Systemen ist der Big Mek "Bruthak". Er bezeichnet sich selbst als den größten Mek in der Galaxie und wäre wohl im Stande, einen Waaagh! aufzubauen und diesen dann auch gleich selbst in die Schlacht zu führen. Zu oft hat er Warbosse auf eher unsanfte Art darauf hingewiesen, dass er nicht die Art von Mek ist, die sich beim Waaagh! im Hintergrund halten.
Auch wenn sich sein Wissen über Strategien im Gefecht auf einem durchschnittlichen Niveau befinden, so sind es dann doch seine Erfindungen, welche ihn auszeichnen.
So ist er auch in den unzähligen Tavernen von Mektown das meistbesprochene Thema und Grund für so manche Klopperei. Den Boyz ist klar, Bruthak für sich genommen ist bereits bekannt für seinen Wahnsinn und die überdimensionalen Konstrukte die er erschafft. Doch man will sich nicht ausmalen was eine ganze Horde an Meks erschaffen könnte...
…es tut sich was in Mektown!