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Da frag ich mich doch, ob unsere Politiker nichts anderes zu tun haben?
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Jugendschutz bei Brettspielen
Beckstein fordert Verbot von Killerwürfelspielen
Die Diskussion um das Verbot von Killerspielen schien bereits an Fahrtwind verloren zu haben, da meldet sich Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) mit einer neuen Gewaltquelle in deutschen Kinderzimmern zu Wort. Doch der neueste Stein des Anstoßes ist kein Gewalt verherrlichendes Computerspiel, sondern ein auf den ersten Blick scheinbar harmloses Würfelspiel.
Würfeln bis zum Tod
[Bildunterschrift: Harmlos oder Jugendgefährdend? Gewaltspiele mit Würfeln]"Warhammer" lautet der martialische Name dieses Spiels der britischen Firma Games Workshop. Auf den ersten Blick tritt hierbei eine Armee aus Zinnsoldaten gegen eine andere an, so wie schon zu Opas Zeiten. Der harmlose Eindruck trügt: Schon auf den ersten Seiten des Regelbuchs sieht man Bilder von mutierten Monstrositäten, die mit Äxten, Schwertern und Maschinengewehren über menschliche Siedlungen herfallen. Der Krieg verherrlichende Charakter des Spiels wird schamlos zur Schau gestellt: Da kämpfen Nazis in SS-Uniformen gegen geifernde Echsenwesen, bärtige Terroristen gegen hochgerüstete Weltraumkrieger und unter Drogen stehende Hexen gegen fanatische Glaubenskrieger.
"Ziel des Spiels ist die völlige Auslöschung des Gegners. Es gewinnt also, wer am meisten Leute abschlachtet, Frauen vergewaltigt und Kinder niedermacht", so Beckstein. "Das kann so nicht sein. Das Spiel ermuntert junge Menschen dazu, sich in eine Gewaltfantasie hinein zu steigern." Becksteins Amtskollege Dr. Karl Heinz Gasser, Innenminister von Thüringen, stößt in dasselbe Horn: "Die Killerwürfelspiele müssen weg - besser heute als morgen. Die Gefahr, die von ihnen ausgeht, ist genauso real wie die der Killerspiele auf einer Playstation."
Schattengesellschaft
Mittlerweile hat sich im Untergrund eine Szene gebildet, die in ganz Deutschland aktiv ist. Auf so genannten "Turnieren" frönen die Jugendlichen ihrem fragwürdigen Hobby, kaufen neues Material und treffen sich mit zwielichtigen Rollenspielern. Jedes Wochenende blasen die Generäle zur makaberen Schlacht, in allen wichtigen deutschen Großstädten.
[Bildunterschrift: Abscheuliche Monstrositäten]
Auch im Internet ist die Szene aktiv: Die größte deutsche Webseite www.tabletopwelt.de hat über 16000 Mitglieder. Dort wird die Gefahr herunter gespielt: "Was soll so schlimm daran sein, Figuren über den Tisch zu schieben, zu Würfeln und Spaß zu haben?", kann man dort im Diskussionsforum von einem Mitglied mit dem Pseudonym "Schlächter1933" lesen. Dem jungen Mann entgeht vermutlich, dass man mit solchen Argumenten auch Gewaltvideos, Drogen und Kinderpornographie rechtfertigen könnte.
Festgefahrene Situation
Im Jahr 2000 gab es bereits Bestrebungen, Killerwürfelspiele auf den Index der BPjM zu setzen. Damals scheiterte der Antrag aus formalen Gründen. Ein neuer Anlauf ist jedoch laut Angaben von Beckstein bereits geplant.
Bei der nächsten Sitzung des Innenausschusses im Bundestag am 12.04.2007 wird das Thema offiziell diskutiert. Man erhofft sich schnelle Ergebnisse, in deren Kielwasser dann auch gleich die Anti-Killerspiel-Gesetzgebung mit verabschiedet werden kann.[/b]
Da frag ich mich doch, ob unsere Politiker nichts anderes zu tun haben?