sind wir eigentlich sehr off topic ? :dry:
NIEMALS
😀
Railguns werden nicht als Nahbereichsverteidigung entwickelt. Dafür gibt es Laser, die zum Teil auch schon recht erfolgreich getestet wurden (je nach dem wen man fragt) und schon auf dem Markt verfügbar sind. Laserwaffen haben hier den Vorteil, das sie aufgrund ihrer einfachen, sagen wir Ballistik eine sehr hohe Trefferwahrscheinlichkeit haben, was man bisher ja mit einer hohen Feuergeschwindigkeit der Systeme und sich zerlegender Munition ausgeglichen hat. Die Energieversorgung ist auf Schiffen oder stationären Anlagen, wie z.B. beim Feldlagerschutz ja durchaus gegeben. Die Systeme haben neben dem Wegfall der Berechnung der Ballistik auch den sehr großen Vorteil, das diese nicht mehr Munitionsabhängig sind.
Eine Railgun ist hier ungeeignet, aufgrund der niedrigen Feuergeschwindigkeit, das können konventionelle Systeme besser.
Die Entwicklung einer neuen Geschützwaffe für Schiffe liegt wohl eher darin begründet, das die Kosten für Raketensysteme sehr hoch sind und eben immer weiter explodieren, da ich ja die Abwehr entsprechend überwinden muss, entweder durch eine entsprechend intelligente Waffe, die in der Lage ist zu reagieren und auszuweichen, oder eben durch eine recht hohe Zahl an eingesetzten Lenkwaffen, die durch ihre Anzahl die Abwehrmaßnahmen überwinden.
Mit einer Railgun halte ich die Kosten pro Schuss relativ niedrig und habe selbst nicht viel Umsetzbares Material an Bord meines Schiffes und kann durch die sehr hohe Geschwindigkeit des Geschosses große Reichweiten erzielen und mein Geschoss ist kleiner als der bisherige Flugkörper und nicht auf eigene aktive Sensoren angewiesen, die den Anflug verraten würden oder täuschbar wären.
Das Problem bei Geschützen mit chemischer Teibladung liegt im Wesentlichen in der Haltbarkeit des Rohres, welches dem Druck der Treibladung standhalten muss. Auch hier sehe ich die Grenze noch nicht wirklich erreicht, da zum einen die Materialforschung noch nicht am Ende ihrer Möglichkeiten angekommen ist, was das Rohr angeht und da man auch die Belastung des Rohres durch das Abbreandverhalten der Treibladung beeinflussen kann, in dem man hohe Spitzendrücke vermeidet und mit einem konstanten Druck arbeitet, als mit einem sehr hohen Anfangsdruck, der dann mit zunehmendem Weg des Geschosses abgebaut wird.
Auch ist das Material des Geschosses mittlerweile wieder sehr wichtig geworden, gerade die Russen haben ja gezeigt, das DU Penetratoren zwar den Vorteil ihrer hohen Masse mitbringen, die verfügbare Energie aber oftmals nicht effektiv zum Überwinden der Pazerung genutzt werden kann, da das Material des Penetrators zuerst aufgibt.
Das die 140mm Kanone aufgegeben wurde, liegt mMn nicht an der Technik, sondern eher daran, das sich eine Neuentwicklung nicht lohnt, da die verlängerte 120mm Kanone bisher ausreicht um jede bekannte Panzerung auf hohe Reichweite zu überwinden, da dank der hohen Mündungsgeschwindigkeit keine DU Munition verwendet werden muss, um die Energie für einen Durchschlag bereitstellen zu können. Rein von der Energie betrachtet liegt diese etwa bei der kurzen 120mm mit DU Munition, die allerdings weniger genau ist und mit den angesprochenen Problemen des DU Penetrators zu kämpfen hat.
Das Gefechtsfahrzeuge immer leichter werden und die Einführung mittlerer Brigaden (Striker) ist mittlerweile auch mehr oder weniger vom Tisch, da ich das Problem habe, das in der derzeitigen Gefechtssituation wieder schwere Panzerung notwendig geworden ist. Die Überlegungen und Studien hierzu stammen noch vom Ende des kalten Krieges. Gegen reguläre Armeen von der Überlegung her durchaus richtig mMn, da ein entsprechend hochtechnisierter Gegner vermutlich eh Waffensysteme bereitstellen kann, die in der Lage sind die Panzerung zu überwinden. Mit der aktuell eher asymetrischen Lage jedoch muss mein Gefechtsfahrzeug in der Lage sein, auch mal in bebautem Gelände zu operieren.
Wenn du dir jetzt z.B. mal den Leo 2A6 anschaust, siehst du am Layout der Panzerung recht deutlich, das diese nach vorne hin sehr stark ist, und zu den Seiten und nach hinten eher schwach, um eben, wie von dir angesprochen das Gewicht zu reduzieren.
Das macht in der norddeutschen Tiefebene durchaus Sinn, ist aber nicht mehr zeitgemäß, da sich die Bedrohungslage verändert hat. Als Vergleich der Leo 2 PSO oder A7+ der wieder ehrheblich schwerer geworden ist, da der unübersichtliche Kampf in urbanem Gelände einen hohen Schutz nicht nur nach vorne, sondern rundum erforderlich macht, besonders gegen Hohlladungen oder IEDs mit anderweitig projektilbildenden Ladungen aus dem Nahbereich. Der Merkava machts vor. Ich gehe also eher davon aus, das die nächste Generation der Gefechtsfahreuge schwerer wird, als leichter. Der Puma machts vor.
Was den Kugelblitz angeht, naja, bisher konnten einige Hypothesen unter Laborbedingungen nachgestellt werden, diese sind in der Realität aber nicht umzusetzen. Auch darf man die Erklärung, die sich auf die Wahrnehmung des menschlichen Auges beziehen mMn auch nicht außer acht lassen
😉
Edit:
Hab da noch was überlesen.
Was den Rückstoß angeht sehe ich hier chemische Systeme im Vorteil, da ich das Treibgas ja durchaus zur Minderung des Rükstoßes einsetzen kann, bei elektrischen Systemen fällt dies weg. Eine generelle Abhängigkeit von KE Penetratoren sehe ich für den Kampf gegen harte Ziele aber durchaus, vor allem da die Hardkill Systeme zur Abwehr von langsameren Geschossen mittlerweile ja durchaus marktreif geworden sind.
Das 140mm Geschütz verfügt ja wieder über eine Mündungsbremse, zumindest beim schweitzer Prototyp.