Hintergrund
3. Panzerkompanie
der 101. sanguinischen Schützen
Das System Sanguina liegt im Ultima Segmentum im Dignitus-Sektor etwa 51 Lichtjahre südwestlich von **. Das System erhielt seinen Namen aufgrund der Sonne, die dem Ende ihres Lebens entgegengeht und dunkelrot gefärbt ist. Daher sind alle sieben Planeten des Systems in blutrotes Licht getaucht.
Der bevölkerungsreiche Hauptplanet des Systems ist Sanguina Secundus, eine stark industrialisierte Makropolwelt auf der dritten Bahn um den Stern. Hier lebt der Großteil der Bevölkerung Sanguinas. Es ist eine Industriewelt, deren Atmosphäre durch Jahrtausende rücksichtsloser Produktion verseucht ist. Das natürliche rote Licht des Sternes wird durch die wiedernatürlich veränderte Atmosphäre noch verstärkt und in unzählige Rotschattierungen gebrochen.
Der dem Stern am nächsten gelegene Planet ist Kalis, ein kleiner Planet auf einer elliptischen Bahn um den Stern. Aufgrund der starken Gravitation des Sterns ist Kalis tektonisch sehr aktiv und durch die vielen Vulkane wird die Atmosphäre mit den Grundstoffen angereichert, die benötigt werden um Plasmatreibstoff herzustellen, welchen die Raumschiffe und Panzer des Imperiums so dringend benötigen.
Als nächstes folgt Pakius, ein Planet mit nur geringer Bevölkerung. Es ist der Planet, der die anderen Planeten des Systems mit Nahrung versorgt. Durch die relative Nähe des Stern ist das Klima sehr warm. Entsprechend schnell wachsen die Pflanzen. Die hohen Temperaturen ermöglichen es außerdem, in allen Regionen des Planeten Landwirtschaft zu betreiben. Und so ist die gesamte Oberfläche des Planeten mit Feldern und Weiden bedeckt. Ebenso wie das Festland sind auch die Ozeane nur der Nahrungsproduktion unterworfen. Als Pakius sich zum Nahrungsproduzenten entwickelte, wurde die gesamte Flora und Fauna des Planeten ausgelöscht, damit es für die erwählten Kulturpflanzen und –Tiere keine unerwünschten Konkurrenten gibt. Aus diesem Grunde werden die Raumfrachter, welche die Nahrung zu den anderen Planeten bringen auch zuvor dekontaminiert, damit keine Schädlinge auf den Planeten gelangen. Auf Pakius leben lediglich einige Dutzend Techpriester, welche die anderen Arbeitskräfte, durchweg Servitoren, warten.
Auf der vierten Bahn um den Stern folgt Sanguina Prime. Es ist ein größtenteils naturbelassener Planet mit nur einer größeren Siedlung. Diese Siedlung ist hingegen das administrative Zentrum des Sanguina-Systems. Hier steht der Palast des Gouverneurs, sowie die Niederlassungen des Adeptus Mechanicus, des Adeptus Arbites, des Navis Nobilite und Ministorums. Auch der Adel unterhält in dieser Stadt Niederlassungen und Geschäftsräume. Die eigentlichen Wohnorte der Adligen liegen jedoch verstreut in der Wildnis Sanguina Primes. Hier verfügend die Adelsfamilien über große Ländereien auf denen sie die einheimische Tierwelt in großen Hetzjagden dezimieren.
Maranos ist der fünfte Planet des Systems und beherbergt die Waffenschmieden des Systems. Seit der Wiederentdeckung des Systems nach dem Weltenbrand hat Sanguina regelmäßig große Regimenter in den Dienst der Imperialen Armee gestellt. Daher rauchen die Schlote der Schmelzen und Schmieden jeden Tag und Tag für Tag rollen Panzer und Fahrzeuge aller Art von den Fließbändern. Doch wer von der Masse dieser Panzer beeindruckt ist, dem sei gesagt, dass diese in nichts mit den Massen an Feuerwaffen, Rüstungen und Munition zu vergleichen ist.
Auf den beiden Monden Maranos’ befinden sich große Lager, welche die Waffen und Ausrüstung, die auf ihrem großen Bruder hergestellt werden, beinhalten. Diese Lager sind Bunker, die mehrere Kilometer tief in den Fels gegraben sind. Hier stehen kilometerlange Reihen von Panzern und Raumjägern, und die Munitionsbunker verfügen über Kavernen, deren Ausmaße jede Imperiale Kathedrale klein wirken lassen.
Idoneus ist die Ausbildungsbasis der Sanguinischen Regimenter. Hier gibt es riesige Truppenübungsplätze auf denen die Truppen des Systems mit scharfer Munition trainieren. Der Gouverneur Sanguinas hat mit den benachbarten Systemen vereinbart, dass diese ihm Häretiker und Ketzer zusenden, anstatt sie selbst zu töten. So haben die Soldaten immer lebendige Ziele und es gibt genug Arbeitskräfte, welche die Städte, die auf Idoneus zum Training des Häuserkampfes errichtet wurden, instand halten können.
Morbus ist der äußerste Planet des Systems. Er ist eine große Felskugel ohne Atmosphäre. Er liefert die Rohstoffe für die Waffenschmieden und die anderen Industriezweige Sanguinas. Quasi der gesamte Planet ist mit Bergwerksstollen durchzogen, wobei man diese Stollen schon fast nicht mehr als solche bezeichnen kann, da sie häufig einen Durchmesser von einigen hundert Metern haben.
Zusammen mit Morbus wird auch der Asteroiden-Ring, der das System umgibt vom Adeptus Mechanicus und der örtlichen Bergwerkergilde ausgebeutet.
Somit ist die Versorgung mit Mineralien auf Jahrtausende hinweg gesichert.
Nach dem Zeitalter des Weltenbrandes wurde das Sanguina-System im Laufe des Großen Kreuzzuges im Jahre 456/.M30 wiederentdeckt. In den Jahrtausenden der Isolation hatte sich eine Zivilisation entwickelt, welche die ihr zur Verfügung stehenden Rohstoffe äußerst effektiv nutzte. Dies war der Fall, da auf den Hauptplaneten, Sanguina Prime und Sanguina Secundus, kaum mineralische Rohstoffe vorhanden waren. Daher mussten sämtliche Rohstoffe für die Industrie mit großen Frachtern von den anderen Planeten des Systems eingeflogen werden. Da so allerdings immer Materialknappheit herrschte entwickelte das Volk von Sanguina unter der Führung seiner herrschenden Klasse mit der Zeit ein äußerst effektives Recycling-System, was dazu führte, dass jedes Gramm Abfall den großen Recycling-Konvertern zugeführt wurde. Egal ob Essensreste, zerbrochene Werkzeuge oder Leichen, alles wird in den Konvertern zu etwas Neuem zusammengesetzt und wenn es nur dazu war, Fundamente zu gießen.
Doch all diese Sparsamkeit bezieht sich nur auf den Sektor der Nahrungserzeugung, des Gebäudebaus und der Konsumgüterproduktion, nicht jedoch auf die Rüstungsindustrie. Da die recycelten Materialien jedoch nicht die Qualität von neu hergestellten erreichen werden nur neuwertige Materialien für den Bau von militärischem Gerät verwandt. Somit wird der Großteil der neu abgebauten Rohstoffe der Rüstungsindustrie zugeführt, während die übrige Industrie Sanguinas auf Produktionsabfälle der Waffenfabriken und recycelte Rohstoffe zurückgreifen muss.
Aufgrund der guten Materialversorgung der Waffenfabriken verfügt Sanguina über exzellent ausgerüstete Regimenter, ähnlich wie Armageddon. Die Regimenter werden nach dem Schema der Stahllegionen aufgestellt, jedoch werden in diese Formationen keine Kampfpanzer eingegliedert. Meistens verfügen nur die Kompanie- und Regimentskommandeure modifizierte Leman Russ, diese werden mit stärkerer Funkausrüstung ausgestattet, wobei jedoch aus Platzgründen die Bewaffnung reduziert werden muss. Da diese Panzer jedoch nicht primär dem Kampf, sondern der Kommandierung, dienen fällt diese geringere Bewaffnung kaum ins Gewicht. Die Aufgaben von Kampfpanzern, also Vernichtung gegnerischer gepanzerter Einheiten und Unterstützung der Infanterie übernehmen in den Regimentern Sanguinas modifizierte Chimären, die mit Laserkanonen ausgerüstet werden. Diese werden jedoch nicht mehr als Transportfahrzeuge genutzt. Auch Höllenhunde werden gerne und viel eingesetzt. Die Stahllegionen, auf Sanguina als Schützen bezeichnet, werden durch Artillerieverbände, ausgerüstet mit Basilisken und Greifen unterstützt, auch Sentinels werden genutzt, wenn auch nur sporadisch.
Die Militärdoktrin Sanguinas beruht auf dem Einsatz starker Panzerverbände, die zu diesem Zweck in unabhängigen Formationen zusammengefasst werden. Häufig werden Teile dieser Formationen Infanteriekompanien zugewiesen, sodass die Infanterie durch Panzer unterstützt werden. Diese unterstützenden Panzer sind jedoch nicht Teil der Infanteriekompanie sondern gehören zu ihrer eigenen Formation. Die Panzerformationen, als Panzerabteilungen bezeichnet, werden dazu eingesetzt, die feindlichen Linien in einem Sturmangriff mir Dutzenden Panzern zu zermalmen. Danach rücken die Infanterieeinheiten in ihren Chimären die entstandene Lücke nutzend vor und verfolgen den fliehenden Gegner, wobei sie von den Panzer unterstützt werden.
Die Regimenter Sanguinas besitzen entsprechend der Vorgaben des Administratums keine eigenen Raumschiffe, jedoch gibt es Verträge zwischen der Regierung Sanguinas und der Flotte des Dignitus-Sektors, die besagen, dass die Regimenter jede nur mögliche Unterstützung durch die Imperiale Flotte erhalten wird. Dies hat zur Folge, dass in jedem Kommandostab der sanguinischen Regimenter ein Verbindungsoffizier der Imperialen Flotte anwesend ist und jedem Schiff, das sanguinische Einheiten unterstützen soll, ein solcher Offizier der sanguinischen Armee zugewiesen wird. Daher erhalten die Regimenter Sanguinas sehr viel Luftunterstützung und können sich darauf verlassen immer optimal mit Nachschub versorgt zu sein. Dies ist auch extrem wichtig, da aufgrund der hohen Geschwindigkeit der gepanzerten Verbände schnell Nachschubengpässe entstehen und die Einheiten aus der Luft versorgt werden müssen. Es bestünde natürlich die Möglichkeit, langsamer vorzugehen, damit der Nachschub nachrücken kann, aber dies würde dem Feind die Möglichkeit geben sich einzugraben, was verlustreiche Angriffe auf gut ausgebaute, befestigte Stellungen zur Folge hätte.
Die sanguinischen Regimenter sind ein Paradebeispiel für die Zusammenarbeit der verschiedenen Waffengattungen der Imperialen Armee. In diesen Formationen weht ein ganz anderer Wind als in den meisten anderen Regimentern der Imperialen Armee. Währen die meisten Planeten Armeen aus fast nur Infanterie unterhalten setzen die Offiziere Sanguinas eher auf eine gesunde Mischung aus Infanterie, Panzern, Artillerie und fliegenden Einheiten.