Ludwig und Leonile bogen um eine weitere Straßenecke. Sie waren nun schon einige Meilen hinter Bebut her geschlichen und hatten zuletzt eine ausgesprochen vornehme Gegend erreicht. Nun blieben beide wie angewurzelt stehen.
„Sackgasse.“, raunte Leonile.
Ludwig stemmte neben ihr die Hände in die Hüfte und glotzte ratlos gegen die elegante Häuserwand. Mehrere Etagen ragten hier die Häuser in die Höhe. Unmöglich, dass hier jemand so schnell nach oben klettern könnte. Andererseits war Bebut zuletzt über die Dächer gesprungen und gelaufen, um Toddwards Kunden im Auge zu behalten. Vielleicht war er auf der anderen Seite wieder herunter geklettert? Nein. Dann wäre der Verfolgte vorher ja auch über die Dächer gestiegen. Oder er war abgestürzt? Nein. Bebut stürzte nicht einfach irgendwo ab.
„Verdammt noch mal.“, grollte Ludwig, während Leonile die Haustüren untersuchte.
„Alle verschlossen.“, sagte sie schließlich.
Ludwig fluchte weiter, dann hörten sie hinter sich Estoc heran traben.
„Was ist los?“, fragte der Schwertkämpfer und die anderen beiden sahen ihn wortlos an. Leonile schaute schließlich weg und Ludwig schüttelte den Kopf.
Estoc verzog das Gesicht und atmete hörbar aus.
„Und wo ist er Bebut?“, fragte er dann erneut.
„Wir wissen es nicht.“, gab Ludwig knapp zurück, „Hier können wir nichts mehr ausrichten. Markieren und zurück zur Fahne. Wir formieren uns neu und kommen Morgen wieder.“
„Vielleicht“, ergänzte Estoc, „hat sich Bebut bis dahin auch gemeldet.“
Bei diesen Worten sahen sich Leonile und Ludwig an. Er wollte etwas sagen aber sie riss die Augenbrauen hoch und legte einen Finger auf den Mund. Ludwig kam zu dem Schluss, dass sie recht hatte. Man musste die Hoffnung des Kriegers nicht unbegründet zerschlagen und vielleicht hatte er ja recht und sie hatten Bebut einfach nur aus den Augen verloren. Er gab sich jedenfalls aufrichtige Mühe, es ebenfalls zu glauben.
Er ging zu einer Häuserwand und malte ein kleines Kreidekreuz an den Sockel des Gebäudes, dann gingen sie zurück zur Fahne.
Der nächste Morgen war noch nicht angebrochen, als Friedrich von Aggenheim durch lautes Gepolter vor seiner Tür geweckt wurde. Er fiel buchstäblich aus dem Bett, raffte sich auf und stürmte zur Tür. Als er sie aufgerissen hatte, blinzelte er in das Gesicht des Generals von Ebbstein. Der grinste ihn an und erklärte:
„Heute beginnt der Drill. Seid Ihr soweit? Am besten zieht Ihr Euch etwas Leichtes an. Eine Leinenhose und ein weites Hemd sind perfekt. Und keine Reitstiefel. Die werden Euch umbringen.“
„Äh…“, brachte Friedrich nur hervor. Dann starrte er seinen immer noch grinsenden Vorgesetzten an, drehte sich um und rannte zurück in sein Zimmer. Er sammelte schnell die passenden Kleidungsstücke an und zog sich um, als ihm aufging, dass der General alles durch die offene Tür sehen konnte. Er sackte in sich zusammen, seufzte und beschloss dann, dass es jetzt eh zu spät war, bekleidete sich und war schon auf dem Weg zur Tür, als der General noch sagte:
„Vergesst die Unterlagen zur Artillerie nicht, Friedrich.“
„Oh.“, machte dieser nur. Er wollte eigentlich gar nicht wissen, woher sein Vorgesetzter das wusste, griff sich das Papierbündel und trabte dann zur Tür, wo sich der General schon in Bewegung setzte.
Friedrich stolperte verschlafen zur Hoftür des Nebengebäudes hinaus, in der der Stab – also nur der General und er – untergebracht waren. Zwei Pagen hielten ihre Pferde bereit. Die Halbstarken wirkten keineswegs wacher, als der Adjutant sich fühlte. Es war immer noch stockfinster.
„Glaubt mir, Friedrich, wenn wir das hinter uns haben, werdet Ihr Euch gleich viel besser fühlen.“, versprach Tillmann, der sich bereits in den Sattel geschwungen hatte.
Sodann preschten sie zum eigens für sie geöffneten Tor des Palasthofes hinaus. Friedrich hing noch immer etwas ungelenk im Sattel, ermahnte sich aber selbst, endlich seine Haltung zu finden. Dies gelang ihm aber erst, als sie das Kaiser-Frederick-Tor erreichten. Zu seiner Verwunderung war es bereits geöffnet worden und als sie es passierten, salutierten die Wachsoldaten. Die Pferde trabten nun etwas langsamer auf das Agbardenfeld zu, auf dem sich alle kasernierten Streitkräfte der Stadt versammelt hatten, die gerade keinen Dienst hatten. Während die Soldaten alle unbewaffnet in Reih und Glied standen, hatten sich die jungen Offiziere etwas abseits lose positioniert, allesamt beritten und in ihren besten Uniformen. Allerdings – stellte Friedrich fest – trugen sie eigentlich immer prunkvolle Uniformen, unabhängig von der Gelegenheit. Er selbst kam aus einer weniger wohlhabenden Familie und es war ihm oft unangenehm, sich nicht so herausputzen zu können, aber heute war es besonders schlimm. Nur in einfache Hauskleidung gehüllt, ritt er zu ihnen hinüber, während sie eine Reihe bilden, der er sich anschloss.
„Schau mal, Fritz. Der Alte hat sich ja richtig fein gemacht, für seine Soldaten.“, raunte der Offizier neben ihm.
Friedrich kochte innerlich, unterdrückte seine Wut aber. Nicht nur, dass sie ihn immer von oben herab behandelten, jetzt ätzten sie auch gegen den General – und das hinter seinem Rücken. Dieser ritt gerade auf die nun stramm stehenden Soldaten zu, passierte zweimal ihre Linie und rief dann:
„Guten Morgen, Männer! Heute beginnt es also. Heute könnt ihr den Leuten endlich wieder zeigen, dass ihr echte Soldaten des Imperiums seid! Wollt ihr das?“
Ein vielstimmiges Ja war zu hören.
„Sehr gut. Motivation ist ein guter Anfang. Aber das kann ich besser! Hier ist die Aufgabe! Wir alle werden die Stadtmauer umrunden. Wir beginnen hier und laufen der Sonne folgend. Nun, die werden wir freilich einholen, aber Sinn der Sache ist, dass sich das Feld bis zur Brücke einigermaßen aufgelockert hat. Sonst müsst ihr noch anstehen, um das Ziel zu erreichen. Ich werde hier eine Sanduhr aufstellen. Der erste, der hier wieder entlang kommt, wird die Uhr anhalten und ab dann ist unser Ziel, dass der letzte genau diese Zeit erreicht. Außerdem habe ich hier einen Geldbeutel mit zehn blanken Goldkronen. Diejenigen, welche die ersten zehn Plätze belegen, werden eine dieser Münzen erhalten und heute Abend genug Zeit, um diese auch auszugeben!“
Jubel entbrannte, als der General seine Rede beendet hatte. Neben Graf Leonhard von Rabbe sagte ein Offizier:
„Es ist unglaublich. Der verordnend den Soldaten eine solche Schinderei und die Tölpel bejubeln ihn.“
Von Rabbe sah seinen Nebenmann finster an, der darauf hin schwieg. Aber er hatte recht und sprach nur das aus, was die Adeligen um von Rabbe alle dachten. Er selbst äußerte sich aber nicht, da sich von Ebbstein der Gruppe näherte.
„Guten Morgen, die Herren.“, grüßte er, was mit einem einheitlichen:
„Guten Morgen, Herr General.“, bedacht wurde.
„Ihr seid alle wenig zweckmäßig gekleidet, wenn ich es so ausdrücken darf.“
„Herr General?“, fragte ein besonders junger Offizier.
„Nun, für den Lauf. Mit den Soldaten. Was sollen die Männer denn denken, wenn ihre Offiziere weniger gut trainiert sind, als sie selbst? Am besten legt Ihr erst einmal diesen ganzen Tand ab. Ein imposantes Auftreten ist gut, aber hier wird Euch das alles nur behindern. Aber wie ich sehe haben sie mehrheitlich wenigstens auf schweres Schuhwerk verzichtet. Die Fußbekleidung ist entscheidend. Nehmt Euch aber zukünftig ein Beispiel an meinen Stabsoffizier. Er ist vorbildlich gekleidet. Meine Herrn.“
Dann wendete er sein Pferd und ritt zu den Soldaten zurück. Die Offiziere gafften ihm fassungslos nach.
Tillmann atmete immer noch schwer, hatte sich aber wieder aufgerichtet. Er war bislang ausgesprochen zufrieden mit der Ausdauer seiner Soldaten. Sechs Läufer hatten es vor ihm ins Ziel geschafft. Darunter waren immerhin drei Feldwaibel gewesen. Hinter ihm hatte sich allerdings eine Lücke aufgetan. Erst hundert Schritte hinter ihm war ein weiterer einfacher Soldat ins Ziel gekommen, dann folgte eine Gruppe aus einem Soldaten und zwei Offizieren, die sich alle mächtig ins Zeug legten. Als sie näher kamen, erkannte Tillmann, dass es sich bei den Offizieren um von Rabbe und seinen Adjutanten Friedrich handelte. Die Soldaten feuerten johlend ihren Kameraden an, der sich tatsächlich kurz vor dem Ziel noch absetzen konnte. Den zehnten Platz machten also die beiden Hauptleute unter sich aus. Es war sehr knapp. Beide hielten sich nebeneinander, aber im letzten Moment gelang es Friedrich, sich vor den Grafen zu schieben. Während ein Feldwaibel auf einer Liste die Reihenfolge der Männer notierte, begab sich der General zu den beiden Hauptmännern. Er warf Friedrich die Goldkrone zu und registrierte, wie der Graf den Adjutanten mit unverhohlenem Zorn anfunkelte. Er ließ die Sache unkommentiert, beschloss aber, die Angelegenheit im Auge zu behalten.
Nachdem auch der letzte Soldat ins Ziel gekommen war, verkündete Tillmann, dass diese Läufe nun jeden zweiten Tag stattfinden würden. An den anderen Tagen setze er Waffenübungen an. Dann verkündete er die Namen der ersten zehn, verteilte die restlichen Goldmünzen und gab den neun anderen Männern für den kommenden Abend frei. Schließlich ordneten die Soldaten sich wieder regimentsweise und marschierten durch das Tor zurück zur Kaserne. Tillmann ritt in Begleitung von Friedrich den Soldaten voran. Als sie das Stadttor erneut passierten, ging in ihrem Rücken die Sonne auf.
Sie hatten die Kaserne noch nicht erreicht, als ihnen auffiel, dass irgendetwas nicht stimmte. Eine Menschenmenge hatte sich vor der Kaserne versammelt, abseits standen einzelne Gruppen, die mit entsetzter Mine ins Leere starrten oder hysterisch miteinander diskutierten. Die Bürger gingen auch nicht auseinander, als sie sich ihnen näherten, obwohl Friedrich nach Leibeskräften schrie, man solle den General passieren lassen. Tillmann sprang schließlich fluchend vom Pferd und drängelte sich durch die Menschenmenge. Als er sie hinter sich gelassen hatte, blieb er ruckartig stehen. Vor dem Kasernentor lag ein Mann. Ein Kreis aus Kerzen war um ihn herum aufgestellt worden. Der Elende war mit Schnitten, Brandmalen und Blutergüssen übersäht. Seine Finger waren allesamt gebrochen, die Fuß- und Zehennägel heraus gerissen worden. Dort, wo seine Augen hätten sein müssen, waren nur leere Höhlen. Blasse Soldaten standen auf der anderen Seite und starrten auf die leblose Gestalt.
„Drängt die Leute zurück!“, blaffte Tillmann sie an. Das diente vor allem als Vorwand, um die armen Kerle abzulenken. „Und ruft einen Arzt!“
Friedrich und Feldwaibel Rothhaar, der Anführer der Speerträger, erschienen neben ihm. Während der Adjutant wie vom Blitz getroffen stehen blieb, hockte sich Rothhaar neben der Gestalt nieder und griff an den Hals des Geschundenen. Dann sah er auf und raunte:
„Nichts mehr zu machen, Herr General. Der ist schon ein paar Stunden tot.“ Dann sprang der Unteroffizier angewidert auf und fluchte unschicklich:
„Verdammte Teufel! Dreimal verfluchter Mutantenabschaum!“
Erst dann wurde ihm gewahr, dass das halbe Stadtviertel zuhörte, schaute verstohlen zur Menschenmenge hinüber, doch der Schaden war bereits angerichtet. Tillmann verzog das Gesicht zu einer bitteren Grimasse, die den Feldwaibel vor Scham rot anlaufen ließ.
Ludwig erwachte und rieb sich die Augen. Sie brannten und er konnte fühlen, dass sie geschwollen waren. Zu wenig Schlaf, diagnostizierte er. Was sie letzte Nacht noch alles gemacht hatten, wusste er nicht mehr. Estoc und Himbi hatten darauf bestanden, noch ein paar einschlägige Treffpunkte der Gruppe abzusuchen, aber Erfolg war ihnen verwehrt geblieben. Also waren sie in die „Fahne“ zurück gekehrt und hatten sich zwei Zimmer genommen. Sie wollten möglichst zusammen bleiben, um schnell einsatzbereit zu sein. Die Männer hatten sich das eine Zimmer geteilt und das andere Leonile überlassen. Daher war Ludwig überrascht, als er feststellte, dass die Frau neben ihm lag. Schlagartig war er hellwach, richtete sich ruckartig auf, was die Frau zu einem erwachenden Seufzer veranlasste. Beruhigt stellte er fest, dass er noch seine vollständige Kleidung trug, während ihr Körper bis zum Hals von der Decke verborgen wurde. Er ließ sich wieder nach hinten fallen und starrte die Decke an. Dann erhob er sich und bemerkte, dass er in seinen Stiefeln geschlafen hatte. Er zuckte mit den Achseln, ging zur Wasserschüssel und wusch sich ausgiebig das Gesicht.
Ludwig ließ Leonile zurück, die noch nicht ganz erwacht war und verließ das Zimmer. Von der Galerie aus sah er seine Kameraden unten im Schankraum sitzen, stellte aber fest, dass Estoc fehlte. Sie schienen die ganze Nacht dort verbracht zu haben. Zwerg und Mensch hingen in ihren Stühlen und schliefen. Karl hatte seinen Kopf auf die Tischplatte gebettet und der Zwerg seinen in den Nacken gelegt. Er schnarchte lauthals. Ludwig musste unwillkürlich lachen und machte sich dann an den Abstieg. Er hatte die Treppe noch nicht verlassen, als die Tür aufgerissen wurde. Der müde Wirt sah kurz auf, dann widmete er sich wieder dem Bierhumpen, den er mit einem Handtuch bearbeitete. Ludwig erkannte in dem eintretenden Schwertkämpfer seinen Kumpan Estoc. Er sah blass und erschöpft aus. Offensichtlich war er gerannt. Der baumlange Krieger sah Ludwig an, dann starrte er auf den Boden vor sich. Schließlich sagte er: „Sie haben Bebut gefunden.“
„Achtung!“, schnauzte der Wachsoldat, Ludwig und Karl zuckten zusammen und standen stramm. Graf Eugen von Rabbe trat ein. Sein Gesicht war krebsrot und seine Züge verrieten, dass er ausgesprochen ungehalten war.
Langsam umrundete er die beiden reglos dastehenden Männer, ging dann zu seinem Schreibtisch und ließ sich auf dem Stuhl nieder. Er tippte nachdenklich mit den Fingern auf die Tischplatte, dann atmete er schaubend aus.
„Eisenhut, Ihr seid erledigt. In diesem Kurfürstentum werdet Ihr nichts mehr. Wegen Eurer Unfähigkeit ist ein herausragender Agent, ein besserer, als Ihr es jemals sein werdet, nicht nur getötet sondern aufs grausamste entehrt worden. Ferner hat dieser Tod Unruhe in der Stadt verursacht, für die Ihr euch ebenfalls verantworten müsst. Euch wird der letzte Sold noch ausbezahlt, das Kurfürstentum überlässt Euch außerdem ein Schwert. Mögt Ihr es niemals wieder benutzen.“
Karl schluckte und starrte von Rabbe an, der ihn aber keines Blickes würdigte.
„Was Euch angeht, Tekow, Ihr habt Glück. Mehrere Würdenträger haben dafür plädiert, Euch umgehend des Landes zu verweisen. Ihr seid schließlich Ausländer. Herr Geheimrat Hubert hat aber beschlossen, dass mit Euch noch etwas anzufangen ist. Ihr werdet daher zurück versetzt zu ihrer alten Einheit. Ab jetzt sind sie wieder bei den Kürassieren.“
Die beiden schlugen die Hacken zusammen und verließen das Büro. Draußen sahen sie sich kurz in die Augen. Ludwigs Mine war wie versteinert. Karl drehte sich schließlich um und marschierte aufrecht durch den Gang zur Pforte. Erst als er sich auf der Straße befand und einige Schritte zwischen sich und dem kurfürstlichen Palast gebracht hatte, ließ er missmutig die Schultern sinken.
„Till, ich brauche deine Männer.“, erklärte der Statthalter. Mit eingefallenem Gesicht saß der alte Mann in einem Sessel, eine Decke über den dünnen Beinen und starrte zum Fenster hinaus. Er schien um Jahre gealtert.
„Ein Ritualmord vor der Kaserne… bei Sigmar, das Volk wird all sein Vertrauen in uns verlieren.“
„Wendelin, die Armee ist für so was nicht geeignet. Das sind Soldaten. Wenn wir sie hier von der Leine lassen, ihnen Aufgaben der Stadtwache übertragen, dann gibt das wesentlich mehr Unruhe, als wir ohnehin schon bekommen werden.“
„Till, wir müssen diesen Kultisten mit gezogenem Schwert entgegen treten und ihnen zeigen, dass wir uns so nicht mitspielen lassen. Wir haben hier in unserer Stadt eine offene Flanke!“
Tillmann wusste, dass er seinen Freund nicht würde umstimmen können. Er hielt es für ausgesprochen unangebracht gegen nervöse Bürger mit der geballten Macht des Imperiums vorzugehen, aber vielleicht würde es ja seinen Nutzen haben.
„Graf Adolf von Rabbe hat nach den Hexenjägern schicken lassen.“
„Er hat was?!“, donnerte Tillmann, doch sein Freund hob die Hand.
„Beruhig dich. Ich habe ihn darum gebeten. Wir werden mit der starken Präsenz des Imperiums gegen die Kultisten vorgehen und sie aus dieser Stadt tilgen. Averheim, nein, das ganze Averland muss wieder frei werden von dieser widerlichen Brut.“
„Wendelin, die Hexenjäger, das sind Fanatiker. Die werden wahllos jeden vor den Richter zerren, der ihnen nicht passt. Das kann keine Lösung unseres Problems sein!“
„Wenn ein paar Unschuldige dabei sterben sollten, so ist das der Preis, den wir in diesem Krieg zahlen müssen. Der arme Mann, den sie da geopfert haben, war auch unschuldig. Und nun geh bitte. Ich will nicht länger diskutieren.“
Tillmann blieb noch einen Moment im Raum stehen, doch dann wandte er sich ab und ließ seinen alten Weggefährten mit seiner Verbitterung allein.