@ Fischig: wird gemacht, bin gerade dabei, sie zusammen zu kleben.
Da es einfach zu warm zum Malen ist, hier noch eine Short Story, diesmal zum Ninja Dwarf:
Ninja
‘Ein Ninja muss sich von allen Bindungen befreien um Schwächen zu vermeiden’ – Sokoma Kotaru, Ninja-Meister
Asgar Fellhammer lebte jetzt vier Jahre in Zarr Dareis und war zu einem angesehenen Steinmetz aufgestiegen. Er war bekannt für seine innovativen Ideen und für seine scharfe Zunge, die Diener und Kunden gleichermaßen fürchteten.
Seine stechenden roten Augen und der schon von grauen Strähnen durchzogene schwarze Bart ließen ihn zu Zeiten selbst für einen Chaoszwerg geradewegs Furcht erregend aussehen. Seinem Beruf entsprechend war er stärker als die meisten anderen und er kleidete sich meistens seinem Stande gemäß in feinstes Leder.
Aber Asgar Fellhammer war nicht sein wahrer Name.
Nein, er war nur Teil seiner Tarnung, die ihn befähigte, seiner wahren Berufung im Geheimen nach zu gehen. Sein richtiger Name war Fuma Kotaru. Der Kotaru Klan stammte aus dem fernen Cathay und war berühmt für seine Assassinen. Er war mit einer Mission nach Zarr Dareis geschickt worden, einer Mission, die viel mehr Zeit erforderte, als viele erst gedacht hatten. Aber Fuma war für seine Geduld bekannt geworden. Die höchste Kunst der Assassinen war das warten auf die perfekte Gelegenheit, das Ziel zu eliminieren. Präzision, Instinkt und Geduld. Dies war die Quintessenz eines gelungenen Auftrags und Fuma hatte all dies von seinem Meister gelernt.
Diese Mission aber wurde von vielen seines Klans als Wahnsinn angesehen. Niemand hatte sich getraut, den Auftrag an zu nehmen. Niemand außer Fuma. Er wollte seinen Klan Brüdern etwas beweisen. Etwas persönliches. Er wollte zeigen, das er nicht nur der Sohn eines berühmten Assassinen war, sondern das er selbst das Zeug dazu hatte. Deshalb hatte er den Auftrag angenommen.
Ganz in Schwarz gekleidet, das Schwert auf den Rücken geschnallt, um unnötige Geräusche zu vermeiden, war er aufgebrochen. Was er nun aber brauchte, war jede Menge Glück. Von seinem Aussichtspunkt konnte der die Wohnung des Zieles sehen. Das war nicht schwer, da es das größte Haus in dieser Straße war. Katzengleich sprang er zu Boden ohne ein Geräusch zu verursachen. Er versicherte sich, das er sicher war und drückte sich gegen die Wand als er Schritte vernahm.
Tap-Tap-Tap
Das Geräusch kam aus der Nähe. Dass sich die Schritte nicht beschleunigten, verriet Fuma, das er noch nicht entdeckt worden war. Er sah, das er keine andere Wahl hatte und zog seinen Dolch. Er konnte es nicht riskieren, sein glänzendes Schwert wie eine Fackel hin und her zu schwingen.
Tap-Tap-Tap
Dem Geräusch nach war die sich nähernde Person nur noch wenige Schritte von ihm entfernt. Die Dunkelheit war sein Freund, sie verbarg ihn während seine durch jahrelanges Training ausgebildeten anderen Sinne ihm die Augen ersetzten. Nur noch wenige Schritte, dann würde er sein Opfer auch sehen können.
Tap-Tap-Tap
Da war er! Für einen Zwerg wirkte er groß, er trug eine schwere Kriegsaxt. Es wunderte Fuma nicht, das er eine so schwere Waffe trug, schließlich bewachte er eine wichtige Persönlichkeit.
Nun war er so nahe, das Fuma ihn trotz der Dunkelheit erkennen konnte. Es war sein Tod, das Visier des Helmes auch in der Nacht geschlossen zu halten. So entging ihm die Bewegung, mit der Fuma ihm den Dolch in den Hals stieß. Mit einem gurgelnden Geräusch ging der Krieger zu Boden. Fuma zog ihn in ein nahe liegendes Gebüsch, damit die Leiche nicht vor dem Morgen gefunden wurde.
Er beobachtete die Umgebung lange Zeit, doch eine weitere Wache war nicht zu entdecken. Fuma schlich in das Haus und zog die schwarze Maske über das Gesicht. Obwohl es unwahrscheinlich war, wollte er nicht das Risiko eingehen, das ihn ein zufälliger Zeuge später identifizieren konnte.
Gedämpfte Stimmen wurden vernehmbar, als sich Fuma dem Innenhof näherte, der ihn noch von den Räumen seines Zieles trennte. Dort, neben einer Tür, standen zwei Wachen und unterhielten sich. In der sicheren Annahme, das diese Tür ihn von seinem Ziel trennte, ergriff Fuma erneut den jetzt blutigen Dolch. Mit der anderen Hand fasste er den Knauf des Schwertes und holte tief Luft. Beide Wächter hielten Armbrüste, ein einziger Schuß könnte tödlich für ihn sein.
Er atmete stoßweise aus, verließ den Schatten des Ganges und sprintete über den Innenhof auf die Wächter zu. 20 Meter, dachte er.
Noch 15 Meter als die Wachen sein Erscheinen bemerkten. Der von Fuma weiter entfernte versuchte, die Armbrust in den Anschlag zu bringen, aber Fuma warf den Dolch und traf genau in das Herz. Der andere Wächter erwachte aus seiner Starre.
Noch 5 Meter. Fuma war fast nahe genug, sein Schwert zu benutzen. Er sah, wie sich die Finger des Wächters dem Abzug näherten.
2 Meter. Die Armbrust fiel zusammen mit einer Hand zu Boden. Noch ehe der Wächter seinen Schmerz heraus schreien konnte, durchtrennte der Rückhandstreich des Schwertes seine Kehle. Mit einem Poltern ging auch dieser Gegner zu Boden.
Fuma holte sich seinen Dolch zurück bevor er leise die Tür öffnete. Verstohlen blickte er durch einen Spalt in das Zimmer und sah nur einen einzigen Mann. Sein Ziel. Lautlos stieß er die Tür auf und wie ein Geist betrat er das Zimmer, das Schwert kampfbereit erhoben. Sein Opfer war so damit beschäftigt, einige Dokumente durch zu sehen, das er den näher kommenden Attentäter überhaupt nicht bemerkte. Fuma ließ einen Stiefel auf dem Boden quietschen und seine Zielperson wurde aufmerksam.
“ Luthor, ich will nichts mehr von deinen Weibergeschichten hören, du wirst bezahlt mich zu bewachen, tu also genau das!“ bellte er, ohne auf zu sehen. Als keine Antwort kam, „Oh, was willst du denn nun, Luthor, du belästigst mich schon den ganzen Tag…“ Er blickte auf und die Worte wie auch sein Herz stockten. „Ww wer sind sie? Ww wie kommen sie hier herein?” stotterte er.
“ Botschafter Sigishart, ich wurde beauftragt, heute der grimme Schnitter zu sein und Ihr steht ganz oben auf meiner Liste,” erklärte Fuma, seine Worte klangen ruhig und gelassen hinter der roten Oni-Maske hervor, die seine Gesichtzüge verbarg.
Das Gesicht des Botschafters war von Furcht verzerrt. Die Panik hatte ihm die Stimme verschlagen, so war seine einzige Reaktion der Griff zum Schwert. Dies war sein Untergang, denn Fumas Reaktion war viel schneller als seine. Fumas Schwert zuckte vor und enthauptete den Mann vor ihm. Der Kopf rollte harten Boden und ein roter Strahl zuckte aus dem Hals des Mannes als Fuma das Schwert zurück in die Scheide steckte. Obwohl er maskiert war, weigerte er sich, Emotionen zu zeigen. Dies war nicht sein Stil. Er zog sich von der Leiche zurück und öffnete das Fenster. Während die kühle Nachtluft in das Zimmer strich, sah er sich noch einmal um. Dann stieg er auf den Sims vor dem Fenster und verschwand in der Dunkelheit wie er es schon so oft getan hatte.
Fuma erwachte am nächsten Morgen wieder in seine Ansgar Fellhammer Identität. Beim Frühstück ließ er sich von einem Diener die Neuigkeiten erzählen.
“Und Botschafter Sigishart sei tot in seinem Haus aufgefunden worden, zusammen mit drei weiteren Toten, wohl seiner Leibgarde. Gerüchte gehen um, das es ein Dämon in Menschengestalt gewesen sei.”
Dies brachte ein Lächeln auf das ansonsten emotionslose Gesicht Fumas. Viele, die die dunklen Künste des Ninjutsu nicht kannten, betrachteten sie als übernatürlich. Der Schrecken, den sie verbreiteten war dadurch umso größer. Egal, der Meister würde mit ihm zufrieden sein und die Verhandlungen des Botschafters, billigere Sklaven nach Zarr Dareis zu liefern als Fuma`s Klan waren dadurch zunächst einmal gescheitert.