40k Willkommen auf Vernus 3

Ein etwas kleineres Chapter, da ich momentan leider etwas weniger Zeit habe 😉
Kapitel 4


Schwester Neriel stand an einem der Fenster in Nephors Quartier und knabberte an ihren Fingernägeln herum, während sie scheinbar ins Leere starrte. Sie war eine schlanke Frau mit langen braunen Haaren und wirkte nun, ohne Servorüstung genau wie ihre Schwestern, weitaus zierlicher als man zuerst annehmen würde. Neben ihr auf dem Boden saß, in ein Gebet vertieft, Schwester Augur. Sie hatte kurze weiße Haare und war augenscheinlich die Älteste und Kräftigste von allen. Schwester Sabrina hatte sich zu einer unbekannten Zeit auf einem Sessel niedergelassen und die Beine angewinkelt, während sie mit einer ihrer roten Locken spielte. Schwester Felicia wartete indes bereits seit einer halben Stunde am Eingang des Quartiers, wo sie regelmäßig durch den Türspion schaute. Sie war genau wie alle anderen Frauen auch in einfache braune Gewänder gehüllt, welche ihre langen weißen Haare hervorhoben. „Habt ihr von solch einem Ehrentitel schon einmal gehört?“ Unterbrach schließlich die letzte im Bunde, Schwester Maria, die Stille, als sie in den Raum kam. Nur wenige erwiderten ihren Blick und nur Sabrina gab eine Antwort: „Katharina ist dafür bekannt ungewöhnliche Wege zu gehen und es ist das erste Mal das ich froh darüber bin.“ Inzwischen hatte sie aufgehört mit ihren Locken zu spielen und schaute nun ihren Schwestern mit einer gewissen Kälte in die Augen: „Ich bin lieber so in Ungnade gefallen als eine Arco Flaggelation über mir ergehen zu lassen oder…“ sie stoppte kurz und zog ihre Beine noch näher an sich heran, als hätte sie vor ihren eigenen Gedanken angst. „…In einen Läuterer gesteckt zu werden.“ Die erneut eintretende bedrückende Stille herrschte so nur kurz den sie wurde von einem lauten Fausthieb unterbrochen der den Holzboden getroffen hatte. „Euer fehlender Glaube ist widerwärtig!“ Augur war endlich aus ihrem scheinbar ewigwirkenden Gebet „aufgewacht“ und hatte so die Zeit gleich genutzt um ihre Schwestern zur Vernunft zu bringen. Jedoch war alles was sie erntete ausweichende Blicke oder betrübte Gesichter. Jede der hier Anwesenden war sich ihrer Schuld nur zu gut bewusst. Jede von ihnen hatte auf dem Schlachtfeld versagt, ganz gleich wie alt sie war oder wie lange sie bereits als Adepta Sororitas gedient hatte. Man hatte ihnen allen ihre Rüstungen abgenommen und sie von eventuell vorhandenen Titeln enthoben. Jetzt waren sie nicht mehr wie gefallene Schwestern. Auch wenn es diesen Rang offiziell nicht gab, so wusste jeder im Orden dass sie nun an unterster Rangstelle standen. Eben solange bis sie im Kampf als Märtyrerinnen starben oder aber in den äußerst seltenen Fällen den Weg zurück zum rechtschaffenen Glauben fanden. „Er kommt…“ Mehr musste Felicia nicht sagen, die bisher die gesamte Zeit an der Tür Wache gestanden hatte. Es näherte sich eine undeutsame schwarze Masse aus massivem Metall dem Quartier, welche den Boden mit jedem seiner Schritte kräftig knarzen ließ. Alle Schwestern hatten sich inzwischen in einer Reihe eingefunden und hielten den Kopf gesenkt. Keine wusste so genau was von ihnen verlangt wurde, waren sie doch noch nie einem Dominus unterstellt worden, also folgten sie einfach ihrem Instinkt. Als sich die Tür öffnete trat der neu ernannte und erste Wächter der weißen Wacht in das Zimmer ein. Nephor hatte seinen alten Mantel abgelegt, da dieser nach dem Kampf am Vorposten stark in Mitleidenschaft gezogen wurde und war nun in ein neues Gewand gekleidet, welches ihm vom Orden selbst verliehen wurde. Es verdeckte glücklicherweise genau so viel von seinem Körper wie das erste auch schon, jedoch prangten jetzt zwei Symbole darauf. Zum einen das Zeichen des Omnissiahs, zum anderen das Symbol der Adepta Sororitas und damit auch der weißen Wacht.

Die außergewöhnlich lange Patronenhülse drehte sich immer wieder aufs Neue, während Alexa sie mit ihren Fingern immer wieder in Bewegung versetzte. Der Raum war verdunkelt und lediglich eine einfache Kerze spendete etwas Licht in der alles verschlingenden Dunkelheit, die in ihrem Quartier vorherrschte. Sie hatte sich ihrer Arbeitskleidung entledigt und saß lediglich in Unterwäsche und Nachthemd auf einer Bank. Ihr Blick war leer, oder aber fokussiert, je nachdem wie man es betrachten wollte, während sie ihren Kopf mit ihrer freien Hand abstützte. Die braunen Haare waren ihr schon lange ins Gesicht gefallen, aber die Inquisitorin störte sich nicht daran. Sowieso störte sie sich momentan an recht wenig, war sie doch viel zu vertieft auf ihre Gedanken. „Ihr badet immer noch in Schuldgefühlen oder Alexa?“ Die einzige Person die so mit ihr reden konnte und auch durfte war eine kleine junge Frau, welche Nephor zu Beginn auf dem Landefeld gesehen hatte und schon damals seine Aufmerksamkeit erregt hatte. „Ich nehme an Katharina hat alles unter Kontrolle?“ Die unbekannte Weißhaarige hievte den großen schweren Koffer, welchen sie seit ihrer Ankunft auf Ferus nicht aus der Hand gegeben hatte, auf den Tisch und hüllte damit Alexa endgültig in Dunkelheit. „Ja, die Suche nach Maximillian ist ihre oberste Priorität, aber nach diesem „Vorfall“ ist ihre Leidenschaft stärker denn je.“ Die Inquisitorin hatte nicht aufgehört die Patronenhülse zu drehen, oder aber ihren Blick von selbiger ab zu wenden. „Sag mir was ich tun soll Saskia.“ Die Frau, Namens Saskia, hatte sich inzwischen ihr gegenüber gesetzt, wobei ihr Gesicht nun von der Kerze unheimlich ausgeleuchtet wurde. Sie sah fast noch aus wie ein Kind, hatte aber die typischen Merkmale die man von einer Adepta Sororitas erwarten würde: Kurze weiße Haare und bestimmende Augen. „Manchmal bereue ich es das einzige Mitglied eures…“ sie ließ ihren Blick durch die schwärze des Raumes wandern, in der Hoffnung doch noch jemand anderen zu finden, fixierte sich dann aber recht schnell wieder auf die Inquisitorin. „…Gefolges zu sein, wenn ihr nicht gerade wieder eine halbe Armee aushebt.“ Saskia hatte ihre zierlichen Hände unter ihren Oberschenkeln versteckt was sie noch kindlicher wirken ließ, während sie versuchte aus der Inquisitorin schlau zu werden. „Katharina hat fast die gesamte Schwesternschaft mobilisiert. Alle Frauen sind im Dienst und durchstreifen die Makropole. Die Kommandanten der planetaren Verteidigungskräfte waren darüber natürlich nicht sehr erfreut.“ Sie schob den Koffer ein wenig zu sich hin, umso wieder etwas Licht auf Alexa scheinen zu lassen. „Ich weiß nicht was du tun sollst, aber hier rumsitzen und Patronenhülsen drehen, ist sicherlich nicht die Aufgabe einer Inquisitorin.“ Alexa war nach wie vor auf ihr eigenes kleines Spiel vertieft und Saskia konnte nur wenig von ihrem Gesicht sehen, bedingt dadurch das ihre Haare nach wie vor tief in selbiges hingen. „Warum bist du hier?“ wollte die Inquisitorin schließlich wissen. Saskia hatte jetzt ihre Hände auf den Tisch gelegt, wobei sie einen großen Batzen Papier darin hielt. „Das sind die Berichte die wir bisher erhalten haben.“ Sie hielt ihrer Vorgesetzten einen Teil davon hin, erkannte aber recht schnell dass die Mühe vergebens war, was sie mit einem lauten Seufzen quittierte. „Ich glaube ich bin nur die Einzige weil dein restliches Gefolge dich jedes Mal entnervt verlassen hat.“ Zumindest hatte sie es jetzt geschafft das Alexa sie ansah. „Beim Imperator Saskia, den Tod habe ich schon häufig gesehen, aber das beim Vorposten.“ Sie stoppte abrupt die drehende Hülse und wich sich mit ihrer freien Hand durchs Gesicht. Saskia hatte den Kopf schief gelegt und Alexa fragte sich, wie so oft, was es war das ihr dieses kindliche Aussehen schenkte. „Wegen den vielen Leichen? Ich habe das Protokoll der…“ Sie wollte eigentlich weiterreden aber Alexa fiel ihr ins Wort. „Nein, glaube es oder nicht, aber ich habe schon schlimmeres gesehen. Aber diese unheilige Kraft, so stark und so……..pervers.“ Während sie darüber sprach senkte die Inquisitorin wieder ihren Kopf und begann erneut damit die Patronenhülse zu drehen. „Ich war nutzlos, gelähmt von Gedanken die ich nicht kannte.“ Saskia legte den Stapel Papiere auf den Tisch und richtete ihn zu Recht. „Ihr seid nur eingerostet, mehr nicht.“ Mehr als ein müdes Lächeln erntete sie allerdings nicht, jedoch ermutigte dies Saskia damit weiter zu machen. Sie musste Alexa irgendwie aus ihrem Tief holen, doch vorher musste sie sie zwangsweise mit Arbeit nerven. „Wie du dir eventuell schon gedacht hast, werden die Interferenzen immer stärker. Hier weiß keiner einen Rat und wir haben kaum noch Astrophaten die nicht schon sabbernd und in Embryo Haltung auf dem Boden kauern. Ich bin mir fast sicher dass eure Begegnung mit dieser Kraft am Vorposten der Grund dafür ist.“ Alexa schob sich die Haare hinters Ohr und schüttelte mit dem Kopf, lies diese Geste aber vorerst unkommentiert. „Des weiteren erwarten wir in den nächsten Stunden einen Gast.“ Die Inquisitorin atmete tief ein und dann langsam aus. „Wen?“ Um diese Frage zu beantworten musste Saskia ihre eigenen Unterlagen sondieren. „Ich kann es nicht genau sagen, es wurde nur ein Imperialer Code oder etwas Ähnliches übermittelt: AMTPD 19 Strich 20, aber ich weiß nicht wofür das steht.“ Sie übersah jetzt einfach mal die Tatsache dass die Inquisitorin wohl nur mit einem Ohr zugehört hatte. „Wie ich schon sagte, die Berichte…“ sie deutet mit ihrem Finger auf eines der Papiere, „zeigen allerdings eine interessante Sache. Hier ist von einem Kult die Rede der in den unteren Bereichen der Makropole sein Unwesen zu treiben scheint. Augenzeugen berichten von ähnlichen Erlebnissen wie ihr sie gesehen habt, allerdings hat man sich derer bisher nicht angenommen.“ Alexa kratzte sich fragend an der Stirn. „Katharina soll einen kleinen Trupp Sororitas runterschicken um der Sache nach zu gehen, keinen Grund selbst aktiv zu werden.“ Saskia lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor ihrem Körper während sie die Inquisitorin anlächelte. „Ich wusste das du das vorschlagen würdest und deswegen…“ sie suchte eilig ein anderes Papier während sie weitersprach. „…ah hier ist es. Dieser Kult ist extrem vorsichtig, wenn eine gepanzerte Patrouille der Schwesternschaft in den unteren Bereichen gesichtet wird, werden sie alle Beweise vernichten oder sich unauffindbar machen.“ Alexa stoppte erneut die Patrone während sie sich die Haare aus dem Gesicht strich und dann ihre Untergebene direkt ansah. „Ich weiß worauf du hinaus willst.“ Saskia grinste jetzt noch breiter und löste langsam die Schnappverschlüsse des großen Koffers. Bevor dieser sich allerdings öffnen konnte, hatte Alexa die Klappe mit einer Hand abgefangen und hielt ihn weiterhin unter Verschluss. „Was ist mit dem Dominus?“ Saskia lehnte sich so weit zurück das ihr Gesicht in der Dunkelheit verschwand. „Katharina hat ihm und seiner neuen Leibgarde einen anderen Job zugeteilt. Die Schwestern gehen momentan jedem noch so kleinen Hinweis nach, weshalb sie ihn auf eine der unteren Ebenen der Makropole geschickt hat, wo er einigen Hinweisen seltsamer Mutation der dort ansässigen Bevölkerung nachgehen soll.“ Alexa hatte sich inzwischen aufgerichtet und die Patrone vom Tisch gestoßen. Dann ließ sie die Öffnung des Koffers fallen, so dass die Schwerkraft ihren Job erledigen konnte und die Klappe mit einem lauten Rums auf den Tisch fallen ließ, während Kühldämpfe vom matten Licht der Kofferinnenseite begleitend aus selbigem austraten. „Ich glaube du hast Recht, was das einrosten betrifft. Lass uns Jagen gehen…“
 
Schönes Ding.
Auch wenn ich es gerne gesehen hätte, wenn Alexa und unser "Dominus" noch ein bisschen mit einander interagiert hätten aber so kann er auch mal ein bisschen ab von den wachsamen Blicken der Inqui und Impgarde agieren. Bin gespannt wie er mit seiner neuen Leibgarde umgeht. Auch bin ich mal gespannt wie die Inqui in Aktion zu alles im Stande ist.
Thx erneut für ein weiteres Chapter.