Willkommiget auf der Scheibenwelt - Diskussionen rund um diese!

Also ich finde die Tiffany Weh Geschichten richtig gut! Klar, sie sind einfach "anders" als die üblichen auf der Scheibenwelt angesiedelten Romane, weil die Zielgruppe eine andere ist und manche derben Bezüge zur realen Welt deshalb ausgespart werden müssen. Aber da Geschmäcker eh verschieden sind, ist es im Grunde auch egal. Ich denke da weichen KOGs und meine Vorstellungen einfach voneinander ab, welche Bücher wie interessant/gut waren. Am Anfang war ich bei den als Jugendbücher kategorisierten Scheibenweltromanen auch etwas skeptisch, im Nachhinein finde ich sie aber wirklich gut.
 
Mein Lieblingschar's sind NannyOgg und Truhe.

Ach ja, die Discworld-Spiele gibbets hier gratis :
Und laufen die unter Win 7 ?

Ach ja, und Grebo - den find ich auch klasse !😀
Stimmt!

Um mich auch mal der Beantwortung der Fragen anzuschließen, da ich auch ein Scheibenwelt Fan bin:
Von den Filmen sagte mir "Die Farben der Magie" mehr zu, "Hogfather" war einfach zu langathmig, der Film plätscherte so dahin und war irgendwie öde. Etwas das übrigens auch so in der "großen Allgemeinheit" in diversen Rezensionen und auch bei mir im Freundeskreis die vorherrschende Meinung war. Ich bin jetzt erst mal gespannt wie die dritte Realverfilmung dieser "Reihe" wird, "Going Postal" ist in UK schon gesendet worden.

Das klingt gut - für TV-Produktionen waren die beiden Real-Filme doch recht gut.

http://www.youtube.com/watch?v=o4VlX9cMEbw

Von der Tiffany Reihe habe ich den ersten gelesen und fand ihn recht unterhaltsam.

@schlechter Scheibenwelt Roman: Keiner! Pyramiden fand ich damals nicht so prickelnd aber das ist ja auch mehr als 10 Jahre her oder so...
 
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Ich kann leider bei den Buchtiteln nicht mitreden, ich lese die Reihe nicht mehr auf Deutsch, seit mir aufgefallen ist, wie viel da in der Übersetzung verloren geht
Klingt jetzt blöde, aber das macht IMO einen enormen Reiz der reihe aus: man stolpert über irgend einen Satz bei dem man einfach nur denkt "hä?", aber ziemlich sicher ist das er definitiv als lustige Anspielung sein soll, und dann sucht man...
 
Naja, ohne gute Englischkenntnisse geht das aber an den meisten vorbei, bzw scheitert an idiomatischen Ausdrücken, die man nicht erkennt. Mich hat's genervt 😉.

Ich finde Terry Prattchet in der Originalfassung zu lesen ist schon recht harter Tobak. Ich hab schon viele Bücher auf Englisch gelesen z.B. von Michael Moorcock, Douglas Adams oder Lovecraft. Waren alle kein Problem für mich. Aber bei Pratchett müsste ich doch etwas zu oft zum Wörterbuch greifen um Spaß daran zu haben.
 
Hm, den Eindruck hatte ich bisher nicht. Aber ist ja auch klar - wenn man was kann, kann man sich kaum vorstellen, wie es ist, wenn jemand das nicht kann.
Und Englisch auf Near-Native-Niveau zu können ist mehr oder weniger mein Job. 😉

Problematischer finde ich eher irgendwelche Popkultur-Anspielungen, die man als Nicht-Angelsachse vermutlich nicht kennt.

Wie zB in dem Buch, in dem Rincewind in XXXX (übrigens eine Australische Biermarke) ist und von den Drop Bears angegriffen wird. Als Australier findet man das vermutlich total lustig, als Deutscher findet man den Witz nicht.
 
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Vorhin ist denn auch das "Scheibenwelt-Album" bei mir eingetrudelt, daher gebe ich mal eine kurze Rezension:
Die abgebildeten Zeichnungen sind allesamt exklusiv in diesem "Heft" (das trifft es von der Bezeichnung am Besten, es hat lediglich 32 Seiten, ist aber 29 Zentimeter hoch) erschienen, einen Doppelkauf muss also niemand befürchten, der "Die Kunst der Scheibenwelt" (im Folgenden mit "Kunst" abgekürzt) bei sich liegen hat.
Enthalten sind vor allen Dingen die stetig wiederkehrenden Protagonisten, d.h. Rincewind, die Zauberer der Unsichtbaren Universität, die Stadtwache und die Hexen, es sind allerdings auch ein paar Charaktere abgedruckt, die in der "Kunst" nicht enthalten sind: Windle Poons und der "Klub des neuen Anfangs" aus "Alles Sense!", die Graue Horde, Thetis, Lady Sybil Käsedick, einige Zwerge sowie Casanunda. Ferner haben einige andere Charaktere mehr Aufmerksamkeit erhalten bzw. andere Szenen wurden festgehalten; so sieht man den Dekan mit seiner "Born to rune"-Jacke, ein paar detailliertere Bilder von Magrat Knoblauch und Nobby als Edelmann verkleidet. Die Bilder sind überwiegend Bleistiftzeichnungen, dero sechs allerdings sind koloriert.
Die Informationstexte sind gewohnt spärlich und wirklich nützlich wohl nur für diejenigen, die bislang noch keinen Kontakt mit der Scheibenwelt hatten, nichtsdestotrotz ganz nett zu lesen.
Was mich leicht irritierte (ich mag allerdings auch idiosynkrasisch reagieren), ist die bisweilen fehlende "Endplastizität" mancher Charaktere. Zum einen wirken manche der Impressionen eigentümlich "unfertig", zum anderen allerdings meine ich, dass Kidby seinen Stil bis zur "Kunst" arrondiert hat und dort mit gewissen Details deutlich mehr Leben einhauchen konnte, Angua oder der Patrizier beispielsweise wirken im vorliegenden Werk hölzern.
Für ein derart dünnes Konvolut sind zehn Euro sicherlich ein stolzer Preis, im Direktvergleich ist die "Kunst" zum selben Preis fraglos vorzuziehen, ich für meinen Teil bin aber nicht unbedingt enttäuscht. Zuraten würde ich aber nur eingefleischten Pratchettjüngern, die noch ein paar weitere Eindrücke neben denen, die die "Kunst" bietet, einfangen möchten.
Problematischer finde ich eher irgendwelche Popkultur-Anspielungen, die man als Nicht-Angelsachse vermutlich nicht kennt.
Es ist überhaupt interessant zu sehen, welche Influenzien da mitunter mitmischen. Manches wird sehr dezent aufgedrückt (z.B. der "Sieben gegen Theben"-Aspekt in "Echt zauberhaft"), bei manchen Bezügen bin ich nicht restlos sicher, wie bedeutsam sie sind (Alberto Malich scheint eine humorvolle Verballhornung - sprachlicher wie inhaltlicher Art - von Albertus Magnus zu sein). Es gibt auch klar erkennbare, immer wiederkehrende Elemente wie den prometheischen Feuerdieb (am Markantesten in "Wahre Helden" verarbeitet) oder die Quanteneffekte (Schrödingers Katze, Heisenbergsche Unschärferelation). Da ist die Grenze humoristischer und i.e.S. selbstreferentieller Bedeutsamkeit von der inhaltlichen Komponente schwer zu trennen.
 
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Ich denke, ich sollte das mit dem Drop Bear noch erklären, damit der Gag klar wird:
Mit Drop Bears veräppeln die Australier Touristen; es handelt sich dabei um einen fiktiven fleischfressenden Raubverwandten des Koalas, der sich aus den Bäumen auf seine Opfer fallen lässt.

die Quanteneffekte

Ja, die Quanten. Sind immer an allem Schuld. 😉.
 
Apropos sprachliche Finesse: die lateinischen Sentenzen sind gleichsam elegant. Ob nun eher humorvolle Wendungen wie "Nil mortifi sine lucre" (wo wieder die selbstreferentielle Ironie zum Tragen kommt) oder staatstragendere Aphorismen wie "Si non confectus, non reficiat", gemein ist ihnen die sehr ausgefeilte Aussage- und Stilform. Und meines Wissens sind diese Formulierungen allesamt von Pratchett ersonnen, mit Ausnahme von den evidentermaßen zitierten (u.a. das legendäre "Quis custodiet ipsos custodes" von Juvenal).
 
Nach Lektüre des jüngsten Scheibenweltromans (und weil schon wieder zwei Jahre vergangen sind, seitdem hier geschrieben wurde) hielt ich es für angebracht, dieses Thema aus seiner unverschuldeten Versenkung zu holen.
In aller gebotenen Kühnheit zitternd, muss ich leider vermelden, dass ich schon etwas enttäuscht war: immerhin handelte es sich endlich wieder um eine Geschichte, die sich um den guten Kommandeur Mumm drehte, leider zu weiten Teilen ohne die restliche Stadtwache. Ohne allzuviel zu verraten: die moralischen Lehren und Fingerzeige sind doch ziemlich stark vorhersehbar und aufdringlich. Es ist kein Geheimnis, dass Pratchett schon immer einigermaßen plakativ heikle Themen wie Religiosität, Gleichberechtigung, kulturelle Vorurteile und politische Freiheit in nur scheinbar unverfängliche Alltagsgeschichten einflocht, aber ich hatte immer den Eindruck, dass diese Elemente zwar von zentraler Bedeutung für die Handlung waren, aber dennoch hinter den eindringlichen Charakterstudien und fiktiven Geschichten standen, als komplementäre Einheit. "Steife Prise" (und "Der Club der unsichtbaren Gelehrten") erhebt die Absicht vom Autor nun zum selbsttragenden Zweck mit einer Geschichte in der Scheibenwelt drumherum. Bisweilen blitzte noch echter Pratchett aus den Zeilen, darum will ich nicht zu böse Worte suchen - zumal der arme Mann von seiner Erkrankung genug geplagt wird.

Wie ergeht es meinen werten Mitbürgern der Acquis communautaire, d.i. die Scheibenwelt? Wie wertet ihr die letzten Scheibenweltromane?
 
Steife Prise => Ist das "Snuff"? Hab ich gestern erst ausgelesen. Ich lese Pratchett nicht auf Deutsch, weil ich finde, dass man ihn nicht gut übersetzen kann (und die Übersetzer machen zwar oft einen guten Job, aber teilweise sind da doch üble Klöpse drin oder eben kaum zu übersetzende Wortspiele, bei denen man merkt, dass da was lustig sein soll, aber es wird eben erst lustig wenn man zurückdenkt ins Englische), von daher wäre es gut, wenn die englischen Titel mit erwähnt werden könnten, sofern bekannt.
 
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Wie ergeht es meinen werten Mitbürgern der Acquis communautaire, d.i. die Scheibenwelt? Wie wertet ihr die letzten Scheibenweltromane?

Phu, ich hab schon ewig keinen Scheibenwelt-Roman mehr gelesen - wäre eigentlich mal wieder an der Zeit.
Mein letzter Roman war "Die Nachtwächter", danach habe ich den Autor wieder aus den Augen verloren. Es ist halt auch so eine Sache mit Pratchett. Er schreibt brilliant, aber die Themen und Charaktere wiederholen sich und irgendwann ist einfach mal die Luft raus - zumindest geht es mir so. Aber ich glaube, ich statte Ankh Morpork mal wieder einen Besuch ab. 🙂
 
Wie Lichtbringer richtig feststellt, ist "Steife Prise" tatsächlich der deutsche Titel für "Snuff".

So furchtbar schlecht finde ich den Schreibstil Jungs (der neue Übersetzer) übrigens auch nicht. Es lässt sich nicht leugnen, dass insbesondere die Dialoge hin und wieder etwas steifleinene Qualität haben, die nicht recht in die emotional aufgeheizte Situation passen, außerdem muss Jung dringend noch einmal die Morphologie bei Possessivpronomen durchgehen (er hat die Angewohnheit, Sätze wie "Ich für mein Teil gehe jetzt zurück" zu schreiben), das ist aber keine präponderante Eigenart und daher erträglich.

Mag der Bloodknight denn (gerne auch im Spoiler) seine Meinung zum Buch abgeben, die interessierte mich sehr. 🙂
 
Ich habe bisher alle Scheibenweltromane gelesen, den neusten allerdings noch nicht, der folgt aber bald. Vielleicht sind die moralischen Fingerzeige nun so verstärkt, weil Pratchett wegen seiner Krankheit befürchtet bald nicht mehr vernünftig schreiben zu können und deshalb verstärkt seine Standpunkte mitteilen möchte?! Blackorc hat zudem Recht, irgendwann war ein bisschen die Luft raus, trotzdem habe ich dann alle Bücher gelesen.
 
@KOG

Ich bin durchaus deiner Meinung. Das Buch hat mir Spass gemacht, weil es um Commander Vimes ging und er eben mein Lieblingscharakter auf der Scheibenwelt ist, auch Lady Sybil hat mich mal wieder überzeugt (ich liebe ja diese Spitzen auf das Eheleben 😉), aber mir war dieses "Goblins (aka die Negersklaven* der Scheibenwelt) sind auch Menschen!" doch als Thema deutlich zu aufdringlich. Es wirkt tatsächlich so, als ob Pratchett deutlich moralinsaurer wird, ich mochte die Physik/IT-Gags in den früheren Büchern mehr - wobei Unseen Academicals da immerhin noch einige von hat. Über Hex mit dem Schafschädelrad aka RAM könnte ich mich kaputtlachen. Ethik kann ich selbst, ich möchte gerne unterhalten werden 😉.


*ihr wisst wie das gemeint ist.


edit: @NGF: ja, ich vermute auch, dass Pratchett ein "mir läuft die Zeit weg"-Ding am Laufen hat.
 
Es wirkt tatsächlich so, als ob Pratchett deutlich moralinsaurer wird, ich mochte die Physik/IT-Gags in den früheren Büchern mehr - wobei Unseen Academicals da immerhin noch einige von hat.
Überhaupt Anspielungen: dass
Jane mit ihren Geschwistern einer gewissen Familie Austen ähnelte, war doch offensichtlich genug, wozu dann noch die "Auflösung" gegen Ende des Buches? Plumper kann eine Ekphrasis doch nicht mehr werden.
Die Tschechow-Anspielung in "Der fünfte Elefant" zeigt, wie ein literarischer Gruß aussieht. Was ist nur daraus geworden?

Dass Pratchett sich seiner Sterblichkeit mehr und mehr bewusst wird, ist sicherlich nachvollziehbar. Ich verstehe nur nicht ganz, warum er Themenbereiche, die er bereits so oder ähnlich abhandelte (gerade das Paar Vorurteile/Gleichberechtigung kam sehr prominent in fast jedem Nachtwächterroman vor, mal als demokratisches Schauspiel, mal als gesellschaftlicher Schmelztiegel, mal als diplomatische Parabel), nun mit Holzhammermethodik einbläuen muss.

Ach ja, die Skatologie Klein-Sams nervt.