Umsetzung
Kein Plan übersteht die erste Feindberührung. So war das hier natürlich auch. Und mein größter Feind befand sich schon von Anfang an in den eigenen Reihen, weil ich von vorn herein eine meiner Kriterien außer Acht gelassen, bzw. beiläufig über Bord geworfen hatte.
Nicht zu teuer. Aber gehen wir erst einmal der Reihe nach:
Zuerst habe ich ein wenig Kork abgerissen und auf die Platten in zufälligen Mustern verteilt. Ich sehe viele Leute Kork als Basematerial für Allerlei hernehmen, warum soll das hier nicht auch funktionieren?
Löcher für Magnete in die Platten setzen? Check
Dazu habe ich aus dem Labor an meinem Arbeitsplatz einen Spachtel ge…liehen, und auf ihm die Tiefe per CD Marker markiert. XPS eingeschnitten, Spachtel reingetrieben und vertieft und am Ende ein entsprechendes Stück rausgehebelt. Etwas Leim mit rein, done. Das war Easy.
Im zweiten Schritt kam dann eine MDF Platte als eine Art Siegel oben drauf, natürlich verleimt. Ebenfalls Easy.
Und weil ich schon Erhöhungen drinnen hatte, habe ich auch zwei Krater hinzugefügt.
Im dritten Schritt habe ich die Platte mit “Zement” bestrichen, um sie zu schützen. Das ist der besagte Mix aus Farbe, Mehl, Leim und Wasser. Das war recht aufwändig, vor allem wegen der Trockenzeiten, aber auch weil der Brei halt sehr zäh gewesen ist. Pro Platte, pro Schicht ca. 30 Minuten. Daher hatte ich mir dann vorgenommen, eine Schicht pro Tag zu machen, und damit gut.
Bis hierhin lief alles sehr sauber und dann begannen meine Sorgen. Das Problem waren in diesem Fall die Textur und Crackle-Pasten und meine eigene Faulheit. Aber was ist passiert? Ich hatte keine große Lust mir den Farbton des Mars per Try&Error anzumischen, also prüfte ich kurzerhand den Farbcode von Martian Ironearth per Encycolorpedia und kaufte einen Ton von Vallejo, der ähnlich sein SOLLTE. War er aber nicht. Er war viel zu hell. Hätte ich mit einer 1:1 Mischung Rot+Braun von den Billigfarben begonnen, hätte ich mir jede Menge Ärger erspart. Aber das war nur ein Nebenproblem, denn mit einigem Hin und Her bekam ich endlich einen Ton, bei dem ich es belassen konnte. Nur wusste ich da schon: Das werde ich nie wieder Nacharbeiten können. Jede Marsplatte danach würde anders aussehen.
Ich begann auf Hinweis von
@Dragunov 67 nun einen ausgetrockneten Fluss mit Hilfe der Crackle Paste anzulegen.
Das ging recht einfach von der Hand und am Ende hatte ich auch noch genug Material für weitere Platten übrig… Zumindest waren das meine Gedanken, bis zum Auftragen der Texturpaste. Denn dort stellt sich ziemlich schnell heraus, das trotz dünnem Auftragens eine Dose für maximal eine Platte reicht. Das war jetzt richtig ärgerlich, denn wohl oder übel musste ich auf der zweiten Platte den Fluss zu einem See erweitern, damit ich am Ende noch genug Paste für den Erdboden hatte.
Dabei ist sämtliche Crackle Paste drauf gegangen. Hätte ich mir den Erdboden von Anfang an nach eigenem Rezept zusammengeschraubt, dann wäre mir das nun erspart geblieben.
Zu meinem großen Glück war das aber auch das einzige Problem, dem ich groß begegnet bin. Nachdem alles trocken war, kam zuerst ein Wash drüber, den ich mir selbst angerührt hatte (leicht bräunlich, in Richtung Reikland Fleshshade) und im Anschluss wurden die harten Übergange mit einem seeeeehr groben Drybrush entfernt. Sprich: großer Pinsel, in Farbe eingetunkt, nur kurz ins Papiertuch abgewischt und dann drauf auf den Belag. Es sollte halt einiges hängenbleiben. Danach kamen dann noch zwei weniger grobe Drybrushes. Einmal mit Orange und dann mit einem helleren Ton, Vallejo Dark Flesh.
Zum Schluss habe ich dann noch das gekaufte Gemüse auf der Platte verteilt. Erst wollte ich kreuz und quer was drauf packen, entschied mich dann aber doch für eine mehr thematische Aufteilung. Die großen Büsche verteilte ich an den “Ufern” des ausgetrockneten Flusses. Die kleinen Büsche packte ich an die Kanten der Felsplateaus. Somit wirkt es auf jeden Fall schon sehr stimmig.