Das Zusammenbauen ist reine Übung. Es wird aber in letzter Zeit zunehmend wichtiger, Gussgrate an kritischen Stellen sauber zu entfernen, damit Teile auch wirklich gut passen, denn sie verstecken Gussgrate gerne in Klebeflächen. Das ist gut, denn dort muss man sich nicht ärgern, wenn man mal etwas zu viel weg säbelt, aber weg muss es da halt. Ein scharfes Skalpell wirkt da ebenso Wunder, wie ein wirklich guter Kleber. Ich habe jetzt endlich einen gefunden mit dem ich zufrieden bin und seitdem sehen die Miniaturen auch teils deutlich sauberer aus, weil man damit nicht mehr so rum saut, damit es eben irgendwie hält. Man muss dann nur vorher wissen, wie man das Modell bauen will, dann nachkorrigieren ist nicht drin, wenn das sofort bombenfest hält. 😉Weil ichs halt nicht besser kann!
Beim Grundieren funktioniert es übrigens ganz gut - zumindest bei einzelnen Miniaturen, bei ganzen Einheiten verschwendet man damit ziemlich viel Farbe - sie von der Hand aus zu grundieren. Dafür einfach einen Gummi-Handschuh nehmen (geht auch ohne, ist aber blöde Arbeit, die Finger wieder sauber zu bekommen) und auf gut einer Armlänge Abstand zu grundieren (am Besten nichts langärmliges tragen, das nicht notfalls was abbekommen kann). Miniatur dabei nur am Base anfassen, man will ja keine Tatscher aus dem Modell haben.
Dafür immer nur kurze Sprühstöße, drehen, sprühen, drehen, sprühen, bis du einmal aus allen Richtungen was drauf hast. Ich mache dazu vier bis sechs mal rundherum, einmal vorne-oben, vorne-unten, hinten-oben, hinten-unten (natürlich je nach Miniatur auch mal anders, aber mal so als grobe Richtlinie).
Dann ruhig mal 15 Minuten trocknen lassen und schauen, wo noch Material durch blitzt. Nicht überstürzen und vom Glanz feuchter Farbe irritieren lassen. Dort dann noch einmal etwas gezielter (aber trotzdem nicht aus nächster Nähe, dann wird es zu dick) nachbessern. Das dann wiederholen bis es passt. Wenn das 4 Durchläufe für eine Miniatur braucht, dann ist das halt so. Wenn dann an schwierigen Stellen tief im Modell trotzdem noch was durch scheint, dann stört mich das auch nicht so sehr. Wichtig ist nur, dass dort etwas Grundierung ist, damit die Farbe besser hält. Wirklich belastet wird der Haftgrund durch mechanische Einflüsse eh nicht und einen Unterschied in der Farbe macht es am Ende auch meistens nicht. Am Ende ist etwas zu wenig Grundierung besser, als zu viel, denn dann sehen Details ziemlich schnell doof aus, wenn sie aufgrund von zu viel Farbe schärfe verlieren. Und ehe du ewig viel Farbe rauf ballerst, weil kleine Ecken (wie Munitionsauswürfe in Boltern, die sind immer eklig) gar nicht wollen: Solche Vertiefungen lieber mit schwarzer Farbe und Pinsel machen. Geht auch, dauert länger, schont aber das restliche Modell drum herum.
Bei größeren Gruppen von Miniaturen ordne ich die in der Regel auf einer glatten, beweglichen Oberfläche an (zum Beispiel einem alten Karton) und mache dort einen ersten groben Schritt aus den Hauptrichtungen für alle gleichzeitig, Abstand muss man dort natürlich etwas besser schätzen. Gleiches gilt für Modelle ohne Base.
Die Feinarbeit dann wieder in der Hand. Für zehn Mann brauche ich dann insgesamt mit Warten und Nachbessern schon mal einen Abend, aber was soll's.