03.10.08 schrieb:
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In ihr findet sich der Hintergrund zusammen mit Kommentaren, grafisch ansprechend gestaltet.
II. Hintergrund
Der Fall von Rhi Annon
Rhi Annon war ein fruchtbarer, kultivierter Planet, der auf dem Höhepunkt der Macht der Eldar am Rande ihres Imperiums geschaffen wurde.
Sie hatten eine blühende Welt geschaffen, bedeckt mit ausufernden Wäldern, mit schier endlosen Ebenen, mit vor Leben überquellenden Marschen.
Die Eldar selbst waren größtenteils Kolonisten anderer Planeten, die des Lebens in den riesigen Städten des Eldarimperiums überdrüssig geworden waren.
Sie lebten weit verstreut in unzähligen kleinen Siedlungen, jede für sich eine Gemeinschaft aus einer oder mehrerer Sippen, die oft auch aus einer Stadt ihres Heimatplaneten stammten und in Einklang mit sich und dem sie umgebenen Land lebten. Die größte dieser Ansiedlungen war Nantuates, ein Name, der schon bald für den Fall der Eldar von Rhi Annon stehen sollte.
Schon von jeher waren die Herren des Planeten von ihren Vettern näher am Herzen des Eldarimperiums als unzivilisierter und animalischer angesehen worden. Dieser Eindruck resultierte vor allem aus der Neigung der Eldar von Rhi Annon, regelmäßig große Treibjagden in den Wäldern und auf den Ebenen abzuhalten, und ob der Wildheit, mit der sie der fliehenden Jagdbeute nachsetzten, rümpfte manch ein Anhänger höherer Künste die Nase.
In Jahrtausenden der Übung verfeinerten die Bewohner der Welt ihr Geschick, und schon bald gab es kein Tier, das nicht schon von ihnen erjagt worden war.
Um der Herausforderung willen ließen die Eldar Tiere von fernen Planeten fangen, nur um sie ebenfalls zur Strecke zu bringen, und in dieser Zeit des Überflusses gab es auch die ersten Berichte von Jägern, die das Herz ihrer Beute aßen – ein ritueller Kult, der sich rasch ausbreitete.
In Rückbetrachtung dieser Ereignisse mag es kaum noch verwundern, dass die Eldar schließlich nur noch eine Beute nicht erjagt hatten: ihre Artgenossen.
In Nuntuates wurde dieser Frevel das erste Mal ersichtlich, als die Sippe der Robálai Raubtieren gleich über die anderen Familien der Stadt herfiel.
Der Verfall begann sich auf den gesamten Planeten auszubreiten, als immer mehr Treibjagden auf ehemalige Freunde und eigene Verwandte abgehalten wurden, während sich gleichzeitig die Jagdrudel im Streit um die Beute gegenseitig zerfleischten.
Einige Enklaven, die von dem bisherigem Wahnsinn unberührt geblieben waren, einige Furchtsame, einige, die alles verloren hatten, besaßen jedoch genug Weitsicht, und schon bald ließ eine Flotte aus zusammengewürfelten Schiffen verschiedensten Aussehens und einem Flaggschiff, nach der Heimatwelt „Rhi Annon“ benannt, den sterbenden Planeten hinter sich.
Als der Geburtsschrei Slaaneshs die Realität zerriss, waren die Überlebenden von Rhi Annon schon außerhalb des Einflussbereichs, weit im Nordosten des späteren Segmentum Ultima.
Das Leben auf Rhi Annon
Für den, dem erste Mal das Weltenschiff gewahr wird, mag dies ein unvergleichlicher Anblick sein.
Ihrer verlorenen Heimatwelt entsprechend, finden sich neben grazilen Türmen aus Phantomkristall uralte Bäume, zwischen anmutigen Kuppeln erstrecken sich riesige Grasflächen und Gärten, und manch Brücke führt über einen Wasserlauf.
In der Unendlichkeitsmatrix selbst stehen die Wächter, Bäume, die noch von der Heimatwelt selbst stammen und die Schätzen gleich gehütet werden.
Auch heute noch sind höhere Künste unter den Eldar von Rhi Annon kaum verbreitet, da sie als unsinniger Zeitvertreib angesehen werden. Stattdessen konzentrieren sich die Einwohner des Weltenschiffs auf praktischere Handwerke.
Auch sind Tanz und Gesang weit verbreitet, und die umherziehenden Barden von Rhi Annon sind neben den Rangern oft die einzigen, die andere Eldar zu Gesicht bekommen und Neuigkeiten von ihren Brüdern und Schwestern bringen.
Ihre eigenen Lieder handeln meist von der Großen Jagd – einer Festlichkeit, die immer noch regelmäßig zu Ehren Kurnous abgehalten wird, auch wenn sie inzwischen stark ritualisiert ist – oder von der verlorenen Heimatwelt.
Die Große Jagd ist dabei ein Beispiel für einen der Bräuche, die noch von der verlorenen Heimatwelt stammen und die die Eldar noch immer pflegen.
Auch wenn viele Sippen während des Falls auseinandergerissen oder vollkommen ausgelöscht wurden, spielt der größte Teil des Lebens auf Rhi Annon immer noch im Kreise der Familie ab, und zwischen einzelnen Gruppen gibt es regelrechte Blutfehden, die sich schon über Jahrhunderte hinziehen.
Auch für die Schlacht finden sich die Eldar oft ihren Sippen entsprechend zusammen, und schon manche Familie ging in Kämpfen verloren.
Rhi Annon war nie eine besonders große Eldarkolonie gewesen, und auch die Zahl der Flüchtenden war relativ gering gewesen.
So hat das Weltenschiff, aus dem damaligen Flaggschiff hervorgegangen, noch heute nur wenige Bewohner, und jede Seele, der in die Unendlichkeitsmatrix eingeht, ist ein großer Verlust für die Eldar.
Dazu kommt, das diese innerlich gespalten sind – zwei Fraktionen streiten um den weiteren Kurs des Weltenschiffs. Zum einen sind es die gemäßigteren Eldar um den obersten Runenpropheten Tuatha de Danaan, die die Ansicht vertreten, dass jeder Konflikt das endgültige Ende der Eldar von Rhi Annon bedeuten kann.
Diese Meinung ist nun schon seit dem Fall weit verbreitet, gerade bei denen, die schon
selber einen Verlust in der Sippe betrauern mussten. So kommt es, dass das
Weltenschiff schon seit Jahrtausenden, von den Chem-Pan-Sey unbemerkt, seine Bahnen zieht.
Doch die Wildheit unter den Eldar, die letztendlich den Fall ihrer Heimatwelt bewirkt hatte, ist noch nicht verschwunden. Unzufriedene, die vom langsamen Dahinsiechen genug haben, scharen sich um Noreia Etain, einer ehrgeizigen Runenprophetin.
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Weiterführendes