@Getier: Ich halte 40k für Spaßspieler und Leute die das Spiel nicht so ernst nehmen für garnicht schlecht.
Für Turnierspiele ist aber aus diversen Gründen (v.a. Regellücken udn Balancing) grundlegend völlig ungeeignet, auch wenn es eine große Turnierspielerszene gibt.
Die meisten Leute die ich kenne spielen 40k zum Spaß und wegen eines gewissen sozialen Faktors (beisammen sein und Figuren schieben).
Wenn man ein halbwegs fehlerfreies Regelwerk, innovatives Spielprinzip und komplexe Taktik sucht ist man aber halt an der falschen Adresse.
Ich kenn einige 40k-Spieler die das Spiel wirklich nur zum Spaß zocken und damit sehr glücklich sind. Denen ist es dann auch egal, wenn Einheiten schlecht sind. Mir aber halt nicht. Ich bin da mittlerweile halt einfach etwas anspruchsvoller.
Mag auch daran liegen dass ich mich in den letzten Jahren sehr viel mit Regeldesign (hauptsächlich für Rollenspiel und Tabletop) beschäftigt hab und mir beim lesen der 40k-Bücher ständig denken muss "OMG wie dumm ist das denn, das hätte ich wesentlich besser schreiben können - und das in der halben Zeit".
Da sucht wieder mal jemand die Eierlegende Wollmilchsau.
Willkommen in einem Spiel das von Anpassung lebt.
Sich einfach 20 Modelle kaufen und hoffen 2 Jahre nur damit auszukommen und einen Garand auf Sieg zu haben klappt nicht.
Da kann ich dir jetzt schon sagen:
falsches Hobby.
Nö, falsches Spielsystem.
Ich hab unter anderem ne Starship Troopers Exo-Armee (das sind 12 Modelle auf 2000p und die Armee passt in einen wattierten Schuhkarton), ne SST-Käferarmee und ne Full-Thrust-Flotte.
Andy Chambers' Starship Troopers benötigt eigentlich keine weitere Anpassung, das Spiel funktioniert einfach (wir spielen trotzdem nen eigenen Mod, weil wir an einigen Stellen einfach etwas mehr ins Detail gehen wollten und außerdem einige neue Sachen/Bugs aus unserer RPG-Runde ins TT übernommen haben).
Die Armeelisten sind extrem flexibel (ich kann allein mit Bugs mehr Armeekonzepte verwirklichen als mit 90% der 40k-Codices zusammen, das reicht vom Warriorspam über Tanker-Panzerregiment bis hin zu Fliegerschwarm, Hit-&Run-Sprungtruppe, Artillerie-Belagerungsregiment, Stealth/Ambush-Dschungelkämpfer oder Psiliste).
Außerdem sind da Listen voll spielbar die auch dem Hintergrund entsprechen und die Modelle machen auch ganz allgemein das was man vom lesen des Hintergrunds erwarten würde (keine SpaceMarine-Trupps die von Termaganten erschossen werden oder Carnifexe die von Lasergewehren zersiebt werden - bei SST prallen z.B. Gewehrschüsse an einem Tanker einfach ab).
Meine Full Thrust-Flotte ist mit dem Einheitenbaukasten, von ich glaube 1998, zusammengebaut und funktioniert tadellos, weil das System mittlerweile einfach so gut durchdacht und durchoptimiert ist, dass man kaum mehr etwas verbessern
kann. Im Gegensatz zu 40k erscheint ein Update von FT nur dann, wenn die Designer eine Möglichkeit gefunden haben einige Regeln signifikant zu verbessern oder das Spiel um ein vollständiges Modul (z.B. Raumstationen) zu erweitern und nicht wie bei GW alle 3 Jahre, einfach weil der Betrieb Geld braucht, egal ob die neuen Regeln jetzt Sinn machen oder nicht (Paradebeispiel Sichtlinie, die mit jedem 40k-Regelwerk verändert wird und eigentlich nur immer weniger Sinn und Funktionalität aufweist).
Das FT-Regelwerk gibts übrigens kostenlos (legal) im Netz.
Das hat auch nichts mit eierlegender Wollmilchsau zu tun. 40k-Codices braucht man sich nur einmal grob anzuschauen und man erkennt auf den ersten Blick dass sie scheiße sind und man es hätte besser machen können. Gerade was die Punktwerte für Einheiten oder Ausrüstung angeht sind die Fehlbewertungen oft so grotesk stark, dass sie praktisch allen Spielern beim ersten lesen des Buchs (oder spätestens beim schreiben der ersten Armeeliste) sofort auffallen.
Zumal GW in letzter Zeit die Regelwerke stark vereinfacht und eine Unmenge an Optionen rausgestrichen hat, zählt auch dieses Argument nicht mehr. Bösartige Ausrüstungskombos, die man als Regeldesigner mal übersehen könnte, sind ja mittlerweile ja kaum mehr möglich, weil es fast keine frei kombinierbaren Ausrüstungsoptionen mehr gibt.
Daher halte ich auch die Aussage, dass 40k von Anpassung lebt für hochgradig lächerlich. Ja, der Betrieb lebt davon, dass Einheiten (und teilw. auch ganze Rassen) abwechselnd richtig schlecht und richtig gut werden, damit GW mehr Modelle verkauft.
Es hat aber nichts mit Anpassung zu tun wenn man mit einem neuen Codex für jeden Balancingfehler des Vorgängers zwei neue einbaut.
Mal abgesehen davon
kann das Spiel garnicht grroßartig von Anpassung leben - bei der Frequenz mit der GW die Armeebücher auf den Stand der neuen Editionen bringt wär es längst verhungert (Dark Eldar und Necrons liegen im Moment ja noch zwei Editionen im Rückstand und die Orks mussten damals auch sieben Jahre lang warten bis man sich um sie gekümmert hat).
Wenn ich mir die Powergamingrüstspirale geben will, dann kann ich auch Trading Card Games spielen (da dürfte die vom Unternehmen angepeilte Zielgruppe auch in etwa im selben Alter wie bei GW sein).
Und es
gibt eben diverse Beispiele, dass es auch besser geht.