WHFB 5. Platz: Todfeinde

Elrond de Gravenesse

König von Bretonia
2 August 2001
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Last, but not least

Todfeinde

„Komm doch mit nach Mordheim hast du gesagt. Dort warten Ehre und Ruhm auf dich hast du gesagt. Dort kann man ganz einfach schnell reich werden hast...“ „Ach lass mich doch in Ruhe mit deinem ewigen Gesülze.“ Fauchte Gerd zurück. „Ich bin ja nicht Schuld an dieser Scheiß Lage!“ „Ach was! Jetzt wird...“
„Maul halten!“ Unterbrach der Zwerg den jungen Mann. „Fein! Jetzt muss ich mich noch von so ´nem Kurzen der mich durch diese verfluchte Stadt als sein Gefangener treibt noch Vorschriften machen lassen!“
„Halt´s Maul du Gerippe!“ Meldete sich nun wieder der Zwerg. „Na toll, jetzt darf ich mich auch noch zusammenschreien lassen.“ Gab Anton noch immer keine Ruhe.
Daraufhin drückte ihm der Zwerg, der hinter ihm ging die Spitze des Bolzens, welcher in seiner gespannten Armbrust steckte in den Allerwertesten. „Au! Du verdammter Kleiner...“
Anton brach mitten im Satz ab, als ihm der Zwerg die Bolzenspitze noch fester in den Hintern drücke. „Jaja ich seh´s ja ein. Ich bin schon ruhig.“
Die Gruppe der Reikländer Truppe die sich selbst die „Reikschützen“ nannte war so wie die meisten anderen Banden die nach Mordheim gekommen waren auf Ruhm und Reichtum aus, doch genau wie die meisten andere Banden steckten sie nun in ziemlichen Schwierigkeiten. Und im Fall unserer Reikländer heißt diese Grimm Glain. Grimm, der Anführer der Zwergentruppe der „Hammerschwinger“. Er hatte sich mit den Reikländern ein verdammt gutes Gemetzel geliefert, dass musste er zugeben. Es sind gute disziplinierte Kämpfer (bis auf diesen Anton) und diese Schützen waren wirklich nicht schlecht denn, sie trafen ihn und seine Truppe mehrmals, doch es braucht eben mehr als ein paar Bögen und Armbrüste um einen Zwerg zu töten oder auch nur zu verletzten. Nach ungefähr einer halben Stunde hatten die Zwerge dann jedoch die Reikländer überrumpelt und gefangen genommen. Bei diesem Gefecht war erstaunlicher Weise niemand ernsthaft zu Schaden gekommen.
„Eins will ich noch loswerden“ Meldete sich schon wieder dieser Anton „Nämlich ...Aaah!“
Diesmal kam der Schmerz nicht von der Bolzenspitze die in seinem Hintern steckte, sondern von einer Kugel, die sich tief in seine Schulter bohrte.
„Aaaaaaah! Verdammte Scheiße jetzt muss ich mich auch noch beschießen lassen! Wenn ich das hier unbeschadet überstehe kann mich diese verdammte Stadt mal!“ Schrie Anton als er mit der Hand nach der blutenden Wunde griff.
Er fühlte wie sich das Geschoss heiß in sein Fleisch gebohrt hatte. Doch irgendetwas unnatürliches haftete dem Projektil an. Irgendetwas...
„Skaven! Es sind die verfluchten Ratten!“ Schrie Grimm Glain.
Die Zwerge ließen die Gefangenen los und gingen in Deckung. Es war ihnen mehr oder weniger egal was mit ihnen geschah und außerdem konnten sie gefesselt in dieser Straßenschlacht sowieso schwer fliehen.
Die Reikländer suchten natürlich auch Schutz hinter diversen Gerümpelhaufen, welche nach den Einschlagen des Kometen überall in der Stadt verstreut lagen.
„Armbrustschützen Feuer!“ Konnte man es schreien hören. Einen Augenblick später flogen drei Bolzen durch die Luft, doch keine traf ihr Ziel. Nicht dass die Zwerge schlechte Schützen wären, doch die Skaven waren einfach zu flink und außerdem kamen die Biester schnell näher.
„Angriiiiff!“ Brüllte Grimm und hob eine seiner Zwergenäxte. Khargk der Slayer sowie die drei Nahkämpfer Thorlin, Snoren und Bjenz mit ihren Zweihandhämmern taten es ihm gleich und stürzten sich auf die verfluchten Viecher.
Ein Kampf entbrannte, bei dem es nicht nur um Leben und Tod, sondern auch um Hass und jahrelange Feindschaft ging.
Grimm stürzte sich wie ein Berserker auf die ersten beiden Ratten die sich ihm am nächsten befanden. Dem einen hob er mit einem Schlag seiner wunderschön gearbeiteten Axt den Kopf ab. Dem anderen schlug er den ekelhaften Schwanz vom Körper, dann stieß er ihn zu Boden und zertrat ihm den Schädel mit seinen schweren eisenbeschlagenen Stiefeln.
Khargk suchte sich einen Gegner, der zumindest einen Funken von einer Chance gegen ihn hatte. Und er fand auch einen: zwei sogenannte Schwarze Skaven. Schwarzbefellte Viecher, die die anderen Skaven in ihrer Kampfeskunst übertrafen. Doch zuvor musste er noch an einer Riesenratte vorbei, welche er einfach im vorbeilaufen in zwei Teile spaltete, sodass sein nackter, tätowierter Oberkörper mit dem Rattenblut vollgespritzt wurde. Noch bevor er sie erreichen konnte, zückte einer der beiden schwarzen Biester ein Wurfmesser und traf den Slayer in der linken Schulter. Ohne das Ding, welches direkt neben seinem orange gefärbten Bart aus seinem Fleisch stak, zu beachten warf er sich auf die verfluchten Ratten. Es waren zwar keine richtigen Monster und außerdem keine ebenbürtigen Gegner, aber es bereitete ihm trotzdem Vergnügen diese gehassten, jahrhundertealten Feinde seines so stolzen Volkes abzuschlachten. Der eine, der das Wurfmesser auf ihn geworfen hatte, zückte nun seine beiden Schwerter. Zwei hässlich gearbeitete Dinger wie Khargk feststellte, doch von diesem Abschaum hatte er auch keinen Sinn für Ästhetik erwartet. Der andere hatte an jeder Pfote zwei Klingen befestigt, welche eng mit Bandagen angebunden waren. Auch wenn sie keinen Sinn für gute Arbeit hatten und hässlich wie die Nacht waren, gute Kämpfer waren sie trotzdem. Die beiden Skaven duckten sich geschickt unter den Axtschlägen des Slayers weg, doch als der eine versuchte einen Schlag zu parieren zerbrach ihm Khargk nicht nur das „Schwert“, sondern schlug ihm die Axt auch noch mitten ins Gesicht, sodass die Ratte, nicht mehr wirklich als solche erkennbar, zu Boden fiel.
Doch schon musste sich der Zwerg erneut unter einem Hieb des anderen schwarzen Skaven ducken. Während er dies tat, hieb er der Ratte die Zehen ab. Jaulend machte diese eine Satz zurück, doch Khargk sah sie nur kalt an und warf ihr eine seiner Äxte in den Bauch. Die Wucht es Aufpralls war so gewaltig, dass das Vieh regelrecht zurückgeschleudert wurde.
„Schneid uns die Fesseln durch und wir werden euch helfen!“ Brüllte Joachim, der Anführer der Reikländer den Zwergen zu. „Wir brauchen keine Hilfe! Nicht von Menschengerippen wie euch!“ Keifte einer der Zwerge zurück, doch Joachim konnte nicht erkennen wer es war.
Grimm hielt nach seinem nächsten Opfer Ausschau, doch plötzlich wurde er von irgendetwas zu Boden geschleudert. Als er ich auf den Rücken drehte sah er den Assassinen Adepten, der gerade über ihm zu einem Gurgelstich ansetzte, doch im nächsten Augenblick ragte die Spitze eines Pfeils aus seiner Brust und ein dünnes Blutrinnsal ergoss sich aus seinem Maul. Für zwei Sekunden verweilte der Skavenanführer noch in dieser Position, bis er schließlich leblos auf den Boden fiel.
Grimm, der noch immer auf dem Rücken lag, sah nun immer wieder Pfeile durch die Luft fliegen, doch diese Geschosse stammten unmöglich von ihren Armbrüsten.
„Na komm steh auf.“ Grinste ihn Joachim Rielke an und steckte ihm die Hand hinunter. Nachdem es ihm einfach zu bunt wurde, hatte der Reikländer ein kleines Messer aus seinem Stiefel gezogen und sich und seine Männer von den Fesseln befreit. Jetzt da sie frei waren und sich ihre Bögen und Pfeile, die ihnen die Zwerge abgenommen hatten, wieder zurückgeholt hatten, schossen sie so gut sie es in der Schützenschule zu Nuln gelernt hatten auf die Rattenmeute.
„Na gut, du hast mir das Leben gerettet Mensch, doch aufstehen kann ich alleine.“ Sagte der Zwerg grimmig und stand ein wenig unbeholfen auf.
Er schaute sich um. Das einzige, was er von de Pelzmeute jedoch noch sehen konnte waren die restlichen Ratten die, da ihr Anführer getötet wurde und der Gegner nun in der Überzahl war, flohen.
Doch dann sah er Nark der röchelnd am Boden lag. Grimm beugte sich zu seinem Kameraden hinunter. Soweit er sehen konnte, hatte der Armbrustschütze nur eine tiefe Fleischwunde, also nichts, was einem Zwerg hätte gefährlich sein können, doch die Wunde war angeschwollen und eine grünliche Flüssigkeit rann aus ihr heraus.
„Diese verdammten Biester...“ Brachte der verletzte Zwerg noch stockend heraus. „Grimm...Grimm alter Freund...vernichte diese Viecher. Tu´s für mich, weil ich es nicht mehr kann...“ Mit diesen Worten starb Nark der Armbrustschütze.
„Du kannst dich auf mich verlassen mein Freund“ Sagte Gimm langsam zu dem Leichnam seines Freundes. „Das werden sie mir büßen.“
Er stand auf und streckte seine kurzen Arme gen Himmel. Und schrie: „Dafür werdet ihr bezahlen! Hört ihr, ihr Nager?! Ich werde euch finden und meine Rache wird grausam sein!“
„Seid ihr nicht zu wenige um es mit diesen Viechern aufzunehmen?“ Fragte Ingo Pohl. Er war Joachims fähigster Mann und seine rechte Hand.
„Warum? Wir sind acht Leute, die sind höchstens zwanzig.“ Antwortete Grimm etwas verwirrt. „Ja, du hast doch selbst gesagt, dass ihr in der Unterzahl seid.“
„Ja und?“
„Die sind euch fast um das dreifache überlegen!“
„Du denkst in falschen Maßstäben, Mensch. Wir sind Zwerge, diese Viecher sind bloß große Ratten, eine Laune der Natur.“
„Eher eine Laune des Chaos! Und ich würde die Biester nicht unterschätzen! Sie sind ebenso gewieft wie flink.“
„Warum regst du dich so auf, Mensch?“
„Weil wir euch begleiten werden! Und sag jetzt bloß nicht ihr braucht keine Hilfe ihr Sturschädel!“ Meldete sich jetzt wieder Joachim zu Wort.
„Ihr seit in der tat tapfere Kämpfer und habt uns geholfen, obwohl wir euch gefangengenommen hatten. Ihr seid außergewöhnlich für eure Rasse. Und obendrein gute Schützen, das muss ich zugeben...“
„Also?“
„Verdammt soll ich sein, wenn ich auf solch ehrenwerte Leute verzichten sollte!“ Sagte Grimm und man konnte sehen, wir ernst er es meinte. Er gab Joachim die Hand. „Ich schwöre dir Joachim, der du mein Leben gerettet hast und deinen Leuten hiermit die Freundschaft.“
„Es ist uns eine Ehre.“
„Dann lasst uns Ratten jagen!“
Mit gezückten und geladenen Waffen rannten sie in die Richtung in die die Skaven geflohen waren. Die Spuren der mutierten Tiere zu folgen war in den schlammigen Straßen Mordheims ein Leichtes. Nach einigen Metern jedoch waren die Spuren allerdings verschwunden.
„Höchstwahrscheinlich sind sie über die Dächer geflohen.“ Meinte Joachim.
„Das wäre typisch für die Viecher, aber ich denke vielmehr, dass sie sich ganz in der Nähe aufhalten. Ich kann es fühlen.“ Meinte Grimm. „Lornar, sieh doch in dein vergrößerndes Glas und beobachte dieses Haus.“
Sogleich zückte er Zwergeningineur ein Fernglas und nahm das Haus auf das Grimm gezeigt hatte unter die Lupe. Keine Ratten.
Das Haus, welches sich etwa zwanzig Meter vor ihnen befand hatte mit dem Erdgeschoss drei Stöcke. Das Dach bestand nur noch teilweise und zwischen ersten und zweiten Stock befand sich ein riesiges Loch in der Wand, sodass man in das Innere des Gemäuers sehen konnte. Es war wie fast jedes Haus in Mordheim verwüstet, doch konnte man noch kaputte Möbel und dergleichen erkennen. Die Fensterstöcke waren größtenteils nur noch zur Hälfte als solche erkennbar. Über der Eingangstüre, welche aus der Halterung gerissen wurde und sich nur noch halb in den Angeln hin und her bewegte war ein Schild aufgehängt. Trotz des vielen Schmutzes, konnte man das Bild eines Schweins und die Inschrift darauf erkennen: ZUR SCHREIENDEN SAU.
„Scheint als, ob das eines der vielen ehemaligen Wirtshäuser der Stadt ist. Ich wette es ist ein Gasthaus mit Averländischer Küche.“ Scherzte Ingo.
„Das glaube ich, dass es den Viechern hier gefällt. Nicht nur, dass hier alles verwüstet und dreckig ist, es ist hier auch jede Menge Abfall vorhanden. Ich weiß nicht ob dieser ekelhafte Geruch von den Ratten oder von den vergammelten Nahrungsmittel stammt.“ Sagte Grimm, als sie auf das verfallene Gasthaus zumarschierten.
„Ich schlage vor, dass wir uns aufteilen.“ Meinte Joachim. „Wir werden uns mit euren Armbrustschützen auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses verschanzen und euch aus der Ferne Unterstützung geben. So groß wie das Loch in der Mauer ist, ist es für uns ein Leichtes etwaige Skaven, die euch von hinten her angreifen wollen auszuschalten.“
„Ein guter Plan, Mensch. Ich bevorzuge sowieso den Nahkampf.“ Antwortete Grimm als er sich mit Khargk, Lornar und den drei anderen Zwergen mit den Behänderhämmern auf den Weg in das Wirtshaus machte.
Während sich die Schützen eine gute Schussposition auf dem Dachboden (unter dem nicht mehrwirklich vorhandenem Dach) des Hauses, welches sich vis à vis von dem Wirtshaus befand, suchten, stapften die Zwerge mit gezückten Äxten und Hämmern auf das halbzerstörte Gebäude zu.
Und so betraten sie also das Wirtshaus. Es war dunkel und das war nicht nur deshalb, weil sich draußen die Wolken vor die Sonne schoben, somit die Umgebung innerhalb einiger hundert Schritte in ein dämmriges Licht tauchten, sondern auch, weil die Fenster mit dicken Brettern zunagelt waren. Die Zwerge untersuchten das Unterste Stockwerk genau, doch von den Nagern fehlte jede Spur. Also beschlossen sie in den ersten Stock zu gehen, in welchem sich auch das große Loch in der Wand befand und sie somit auf die Unterstützung der Schützen hoffen konnten, falls irgendetwas schief gehen sollte.
Doch auch im ersten Stock fanden sie, nachdem sie alle Gästezimmer (welche sich dort befanden) untersucht hatten nichts.
„Grimm bist du dir sicher, dass die Viecher hier sind?“ Fragte Lorgar. „Es ist nicht mal die geringste Spur von ihnen zu erkennen.“ „Das ist es ja gerade. Wir haben sie hier reinlaufen sehen und jetzt ist es, als ob sie nie da gewesen wären. Außerdem fühle ich, dass sie hier sind, von ihrem Geruch ganz zu schweigen.“ Entgegnete Grimm.
Die Zwerge waren so mit dem Untersuchen des Bodens und der Wände beschäftigt, dass sie die Blasrohre, welche auf sie von oben durch das große Loch zielten, nicht bemerkten. Mit einem leichten „Blopp“ verließ das erste Geschoss die Mündung des Rohres. Dann noch eins und dann noch eins.
„Was ist das denn?“ Fragte Khargk, als er sich ein kleines grünes Kügelchen aus dem Orangen Bart kratzte. „Hey ich hab´ da auch so ein Ding“ Meldete sich Snoren. „Verdammt sie sind über uns!“ Brüllte Grimm als er eines der Blasrohrmündungen sah. „Die Schützen müssten die doch gesehen haben!“
Haben sie auch, denn im nächsten Augenblick regnette es Skaven und sie hatten jeder sogar ein kleines Präsent der Schützen in ihren Köpfen oder Bäuchen stecken.
Aus jeder Ecke und Öffnung des Hauses kamen sie nun gekrochen, Skaven, große mutierte Ratten und sie waren auch nicht mal schlecht bewaffnet (obwohl ihre Waffen hässlich waren, wie die Zwerge bemerkten).
Grimm, in jeder Hand eine Axt haltend, schlug sich mit einem Gebrüll und einem gelegentlichen „Das ist für Nark“ oder einem „Und der ist von mir“ durch die Ratten. Er spaltete Schädel und Körper mit der selben Leichtigkeit wie er die Sterbenden unter seinem Panzerschuhen zertrat.
Welle auf Welle folgte auf Tod und Blutvergießen. Die Skaven schienen immer mehr zu werden, denn innerhalb der nächsten Minuten konnten die Zwerge außer Klauen, Zähnen und vor allem viel Fell nichts mehr erkennen.
„Das ist eine Falle! Rückzug!“ Brüllte Grimm. Doch das war einfacher gesagt als getan, denn wohin sollten sie sich denn zurückziehen? Die Ratten kamen doch von jeder Seite.
Nicht ganz, denn da war ja noch das große Loch in der Wand.
Durch dieses Loch sprangen sie also. Zuerst Bjenz und Thorlin, dann Khargk, dann Grimm, dann Snoren und schließlich Lorgar der Ingineur.

Da sie nun nicht mehr aufpassen mussten einen ihrer eigenen Leute zu treffen eröffneten die Scharfschützen einen wahren Bolzen und Pfeilhagel. Einer nach dem anderen fielen die Skaven. „Ha, die Ratten sterben wie die Fliegen.“ Grinste Ingo, dessen rechte Hand, welche die Pfeile aus dem Köcher zog, den Bogen spannte und schoss, man fast nicht mehr erkennen konnte, so schnell schickte er seine tödliche Fracht zu der Fellmeute.

Bei dem Sturz aus dem ersten Stock hatte sich Thorlin die Schulter ausgerenkt und das Bein verknackst. Bjenz und Grimm mussten ihn stützen um ihm zu helfen aus dem Schlachtfeld zu kommen.
Lorgar, der die Nachhut bildete zückte nun seine beiden Pistolen und lief mit dem Rücken gegen Laufrichtung von dem Wirtshaus weg und schoss auf die Skaven welche die Verfolgung aufgenommen hatten.
Doch er hatte nur zwei Kugeln und obwohl beide trafen und die Bogenschützen ein noch leichteres Spiel mit den jetzt ganz ungedeckten Ratten hatten und einen nach dem anderen in die ewigen Jagdgründe schickten, war er einfach mit seinen kurzen Beinen zu langsam. Die Meute hatte ihn schnell eingeholt und im nächsten Augenblick wurde er unter einem Haufen Fell und Krallen begraben.
„Nein! Nicht auch noch Lorgar!“ Schrie Grimm. Er ließ den verletzten Thorlin los und wollte zurücklaufen und sich auf den Pelzberg werfen. „Bist du verrückt oder hast du es so eilig zu sterben!“ hielt ihn Bjenz zurück. „Er ist tot und wenn du mir nicht hilfst Thorlin zu tragen werden wir das auch sein!“ „Jetzt hab´ ich aber endgültig genug von ihnen.“ Sagte Grimm leise und zückte ein kleines Rohr mit einer Zündschnur. Diese zündete er geschickt mit seinen Feuersteinen an und mit den Worten „Das ist für Nark und Lorgar!“ warf er es gegen die Skaven.
Mit einer nicht mal so lauten Knall explodierte die Brandbombe und verwandelte die Rattenmeute in einen Haufen brennendes Fell. Ein kreischen erfüllte die Straßen, als sich die Skavenmasse auflöste, doch sie kamen nicht weit, den schnell wurden sie vom Feuer verzehrt.

„Achtung hinter dir!“ Hörte man es auf dem Dachboden und gleich darauf war das Quieken, einer von einer Kugel durchbohrten, Ratte zu vernehmen. Joachim drehte sich mit gespanntem Bogen um und erschoss in der selben Bewegung den nächsten Skaven der hinter dem, den Anton erschossen hatte, aufgetaucht war. „Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich diese Stadt hasse?“ Fluchte Anton schon wieder.
„Nörgle nicht, sondern schieß!“ Wies ihn Gerd wieder zurecht.
Aus der Falltür im Boden, welche den Zugang zum Dachboden darstellte kamen weitere Ratten gekrochen. „Oh mein Gott wie viel gibt´s denn noch von denen?“ Fragte sich Frank einer der Bogenschützen.
„Zu viele.“ Meinte sein Kollege Robert. Überrascht sah ihn Frank an, da er nicht wusste, dass er die Frage laut ausgesprochen hatte.
„Achtung es werden immer mehr!“ Sagte Joachim. Die Skaven näherten sich der Gruppe immer mehr. Sie schoben die Leichen ihrer toten Kameraden einfach beiseite oder kletterten über ihnen hinweg.
Gerade als Gerd dabei war sein Gewehr nachzuladen erfasste ihn eine Ratte, welche auf einem Dachbalken über ihm geklettert war mit einer Schlinge. Gerd wurde ein paar Fuß über dem Boden gezogen und mit einem leisen Knack konnte man hören wie ihm das Genick gebrochen wurde. Doch im nächsten Moment flog die mörderische Ratte, von einer von Antons Kugeln getroffen, auf dem Holzboden auf.
„Aaah!“ Schrie Frank, der dem Loch in der Wand aus dem sie vorhin die Skaven beschossen hatten und zu welchem die ganze Gruppe jetzt gedrängt wurde, als er von einem Wurfmesser getroffen wurde, welches ihm im Oberschenkel stak. Er taumelte einen Schritte zurück und fiel rückwärts aus dem Loch. Unten hörte man nur noch einem Dumpfen Aufschlag und dann nichts mehr.
„Frank! Nein, Frank, verdammt!“ Schrie Robert voller Verzweiflung und streckte den nächsten Skaven mit einem gezielten Schuss seiner Armbrust, durch einen Bolzen, den er der Ratte in die Stirn jagte, nieder. Dann zog er seine beiden Dolche und stürzte sich in den Nahkampf.
„Die Biester drängen uns immer weiter zum Loch!“ Rief Thomas. Er zog seinen letzten Pfeil und erlegte damit noch einen der Skaven. Dann gesellte er sich mit seinen beiden Hämmern zu seinen Teamkollegen Martin und Jörg auch in den Nahkampf.
Obwohl es nicht unbedingt ihr Vorlieben war Mann gegen Mann (oder in diesem Fall Mann gegen Ratte) zu kämpfen schlugen sie sich doch tapfer.
Mit einem Aufschrei sackte plötzlich Jörg mit einem Schwert in der Brust zu Boden, doch seine Freunde hatten nicht die Zeit ihn zu betrauen, da sie selbst gestorben währen.
„Das gibt´s doch nicht, dass das nicht alle waren!“ Hörten sie es auf einmal dumpf von unten. „Jetzt geb´ ich euch aber den Rest!“ Es war Grimms Stimme. Im nächsten Moment hörten sie das Quieken noch mehr sterbender Skaven.
Sichtlich irritiert von ihrem neuen Gegner wurden die Ratten nervös, zogen sich jedoch nicht zurück.
Einer der Viecher hielt Joachim den Lauf seiner Pistole ins Gesicht. Und drückte ab. „So ist es also wenn man stirbt.“ Dachte der Anführer der Reikländer noch, doch anstatt tot zu Boden zu fallen sackte er, sich mit beiden Händen das Gesicht haltend, zu Boden. Aus der Waffe kam nämlich keine Kugel, sondern eine Stichflamme welche sein Gesicht verbrannte.
Die Reikländer und Zwergenschützen versuchten jetzt noch verbissener gegen die Rattenmeute zu bestehen und kämpften so gut sie konnten.
Doch als sie die Stimmen von Grimm und den anderen Zwergen, welche die Skaven unten bekämpften immer näher kamen, bekamen es die Ratten mit der Angst zu tun und traten den Rückzug an.
Eine nach der anderen sprangen sie aus dem Fenster. Was sie jedoch nicht beachteten, war, dass sie sich im zweiten Stock des Hauses befanden und so schaffte es nur eine Hand voll von ihnen heil unten anzukommen (es waren um genau zu sein die letzten, welche auf den Leichen ihrer toten Artgenossen mehr oder weniger sanft landeten.).
„Das könnte euch so passen.“ Meinte Grimm ernst und zog noch eine seiner Brandbomben. Er entzündete die Schnur und warf sie den Ratten hinterher. Nach einem eher nicht so lauten Knall schauten sie nach unten und sahen den letzten Rest der Bestien im Feuer der Bombe aufgehen. Sichtlich befriedigt setzte sich Grimm zu Joachim, der noch immer auf seinen Knien saß und sich das verkohlte Gesicht hielt.
„Du hast tapfer gekämpft Joachim aus dem Reikland.“ Sagte er. „Deine Wunden werden wir zu heilen wissen. Ich und meine Männer möchten dir hiermit unsere Ehrerbietung erweisen.“
„Na da freu ich mich aber.“ Stöhnte Joachim mit einem sarkastischen Unterton hinter seinen Händen hervor.
„Du wirst in unseren Büchern als Freund meines Volkes erwähnt werden und wahrscheinlich werden über unsere beiden Gruppen Lieder geschrieben und in den Hallen von Kharak Narn und anderen Zwergenfestungen wiederhallen. Lieder von Grimm dem Skavenjäger und Joachim Zwergenfreund dem legendären Bogenschützen aus dem Reikland.“
„Schön. Aber schon eher von Joachim dem Narbengesicht. Versteh mich nicht falsch Grimm, es ist mir eine Ehre mit dir und deinem Volk befreundet zu sein, aber ich hätte gern wieder meine Männer und mein Gesicht zurück und außerdem glaube ich, dass du in deiner Euphorie etwas zu blau malst. Und jetzt lasst uns bitte gehen; mein Gesicht braucht Versorgung.“ Grimm der zuerst etwas erbost über die Reaktion des Reikländers war hielt sich jedoch dann zurück, denn er wusste, dass Menschen Verluste weniger gut verkrafteten als sein stolzen Volk und so schwieg er.

Als Joachim am nächsten Morgen im Lager der Zwerge aufwachte und in einen kunstvoll verzierten Spiegel blickte, blickte ihn ein von Narben entsetzlich entstelltes Gesicht entgegen.
Er trat vor das Zelt in dem er gelegen hatte und sah sich um.
„Ah da bist du ja.“ Hörte er Ingo sagen. „Es wäre gut, wenn...du...zu den anderen verletzten schauen würdest.“
„Das werde ich gleich machen...Was hast du denn?“
„Dein Gesicht...“ „Ich weiß hässlich nicht war?“ „Also ich würde es eher als angsteinflößend bezeichnen...aaaaber das ist durchaus nichts schlechtes. Ich könnte mir vorstellen, dass das einen Gegner zweimal überlegen lässt, ob er dich angreifen will.“
„Nett von dir. Aber jetzt bring mich zu den anderen Verletzten.“
Ingo führte ihn in ein anderes Zelt in dem Martin, Thomas und Robert lagen.
„Es geht ihnen schon wieder besser.“ Sagte Karn, der sich um die verletzten Menschen gekümmert hatte.
„Joachim...Jo..achim.“ Stammelte Martin. Sein Bauch war verbunden und in der Gegend seines Nabels befand sich ein großer Blutfleck.
Mit einer Geste bedeutete der Anführer, dass er still sein und sich schonen sollte. Robert hatte einen Verband am Arm und Thomas am rechten Fuß und dem rechten Oberarm. Beide saßen sie auf einer Bank.
„Männer.“ Begann Joachim. „Diese Stadt hat uns arg zugesetzt. Ich würde es verstehen, wenn ihr nach Hause zurückkehren wollt. Ich werde mich mit Ingo Grimm und seinen Männern anschließen.“ „Das soll doch ein Scherz sein Rielke!“ Antworteten Robert und Thomas gleichzeitig. „Wir haben das zusammen durchgestanden und wir werden noch mehr zusammen durchstehen.“ „Ich...bleibe auch hier.“ Stammelte Martin.
„Aber ich nicht.“ Sagte Anton. „Versteh mich nicht falsch Joachim, aber ich habe gemerkt, dass diese Stadt nichts für mich ist. Ich werde zurück ins Reikland gehen und dort eure Taten erzählen.“ „Ich respektiere deine Entscheidung, Anton.“ Antwortete der Anführer.

Nachdem sie alle zu Mittag gegessen hatten (selbst Martin dem es dank der zwergischen Versorgung nun wesentlich besser ging), packte Anton seine sieben Sachen und danach verabschiedete sich die Gruppe von ihm.
Joachim sah dem jungen Mann noch, solange nach, bis er ihn nicht mehr sehen konnte. „Ein kluger Junge.“ Dachte er. „Er weiß, wenn er seine Grenzen erreicht hat.“
Dann drehte er sich um und kehrte zurück ins Lager.
 

Virius

Erwählter
2 Juli 2002
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www.veganbodybuilding.com
Keine schlechte Story, die Konkurrenz war nur zu gut ;)
In einem größeren Feld, wer weiß...
Vielleicht das nächste Mal. Talent hast Du auf alle Fälle, wir sind ja alle noch am Üben :)
Ich persönlich finde die Geschichte etwas zu lang, dafür, daß sie keinen Plot hat. Der Satzbau ist auch nicht immer im Fluß und es sind einige Rechtschreib- und vor allem Kommafehler drin, mich stören die beim Lesen. Aber Du kannst gut Charaktere darstellen. Es liest sich wie ein Bericht eines RPGs B) (oder eben eines Mordheimspiels)

Gruß
Virius
 

The Taina

Tabletop-Fanatiker
8 März 2002
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Danke´, Ich muss gestehen, dass ich beim Geschichten schreiben weniger auf Komma achte, dafür sind die Rechtschreibfehler umso peinlicher... :rotanlauf:

Nächstes mal werd ich mich mher ins Zeug hengen und eine neue Geschichte schreiben (diese ist schon etwas älter).
Und den anderen Teilnehmern möchte ich auf diesem Weg nochmal zu ihren gelungenen Geschichten und zu den Platzierungen gratulieren. Hoffentlich kommt bald die nächste Tales Competition... :wub: