Auch geht es darum, die Mehrzahl der friedlichen & fluffigen Spieler vor den einigen wenigen Abusenden zu schützen.
Naja, schütze ich den friedlichen Spieler indem ich vor dem Turnier alles tot reglementiere? Oder verprelle ich Teile dieser Zielgruppe eventuell alleine schon dadurch, dass entweder Sachen mitreglementiert werden, die nicht mit Absicht oder dem Ziel einer gewollten Ausnutzung passieren, oder massiv der Eindruck erweckt wird, Turniere wären ohne diese Regelflut nicht zivilisiert spielbar?
Wir wissen beide das Turniere und die meisten Turnierspieler besser sind als der Ruf, den sie unter puren Hobbyisten im Netz haben. Ich habe aber meine Zweifel, ob die ganzen Forendisko (was ja auch wieder so nen Turnier-Insider ist) auf interessierte Gelegenheitsspieler nicht eher abschreckend wirkt.
Die meisten Problemfälle sind doch nicht Spieler, die "falsche Basegrößen" spielen oder bei denen der Kampfpanza ihrer Ed3 Ork-Armee aus einem Raider gebaut ist. Viel eher reden wir von Spielern, die für nen 20:0 oder 17:3 ohne mit der Wimper zu zucken entweder Regelunklarheiten als Tatsachen verkaufen, in der Hoffnung das der Gegenspieler nicht den Judge ruft, oder schlichtweg geschummelt oder mit zweierlei Maß gemessen wird. Und auf so Leute kann ich auch treffen, wenn die Basegrößen und die Banneranzahl bis aufs letzte Detail normiert sind. Wenn ich bei 40k bisher unangenehme oder nicht so schöne Spiele hatte (zum Glück bisher eher die Ausnahme), lag es nicht an irgendwelchen kruden Einheitsdesigns, sondern daran das meine Kontrahenten sich ziemlich unentspannt und unsportlich verhalten haben, wenn nicht in ganz wenigen Einzelfällen sogar man ihnen bewußten Betrug unterstellen will.
Ich spiele weitaus lieber gegen einen Hobbyisten mit 3 verschiedenen Base-Größen bei seinen Eldarbikes, als gegen einen Eldar-Spieler mit korrekten Basegrößen, der erst durch das Erscheinen des Judges von der Meinung abzubringen ist, seine an meiner Kante aufgefächerten Jetbikes würden meine Antigravpanzer am betreten der Platte hindern und über den ich dann später höre, dass er für ähnlich "komische" Spielweisen bekannt ist. ^^
Ich will jetzt nicht behaupten, es gäbe keine Orkspieler bei denen ihre KP-Eigenbauten spieltechnisch motiviert sind. Die Frage ist nur: Ist das die Mehrheit und ab welchem Punkt fängt der bewußte Mißbrauch an.
Sowohl Gipsy als auch der Spieler des gesperrten Pappanzer haben sich darüber aufgeregt, weil diese Konsequenzen so nicht ausdrücklich in den Turnierregeln standen.
Wer ist jetzt der Böse? Die Orga, die alles transparent im Vorfeld klären und festhalten will? Oder diejenigen, die gemäß dem Grundsatz handeln: "nulla poena sine lege" und sich dann am Turnier selber über jede empfundene Ungerechtigkeit aufregen?!?
Mal ganz ehrlich: Wenn ich Zweifel über die Rechtmäßigkeit meiner Armee habe, schicke ich ne Mail an die Orga. Ich nehme mal hier als Beispiel die Geschichte mit dem TOS2009 und den Sprüh-Lack Orks. Wenn ich meine Armee mit verschiedenen farbigen Lacken aus dem örtlichen Baumarkt ansprühe (5 Farben in der Armee, aber nur eine je Modell) und danach einmal kurz in Lasur dippe oder mit nem DIY-Wash überschütte, bevor ich den 4€ Matt-Lack von Praktiker drüberzimmer, sollte mir mein GMV eigentlich sagen, dass 3 Modelle in je einer verschiedenen Farbe nicht "dreifarbig bemalte" Modelle sind, wenn auf nem Turnier bemalpflicht herrscht. Falls der GMV nicht klick macht, sondern nur Zweifel bestehen: Mail.
Bestehen keine Zweifel, nennt man das auch "PP"
Selbes Spiel bei den Papppanzer. Kann man dulden, muß man aber nicht. Darf man sich gerne basteln, aber auch hier sollte klar sein das jenachdem wie hobbylastig ein Turnier ist, dies nicht gerne gesehen wird.
An ner Mottoradtour kann ich eventuell auch mit nem Chopper-Trike teilnehmen. Aber ich würde wohl bevor ich mich verbindlich anmelde noch einmal fragen. Auf ne Honda nen Harley Aufkleber draufklatschen und damit zu nem Harley-Treff fahren, wäre dumm bis dumm-dreist.
😉
Wenn ich mich auf nem Turnier völlig daneben benehme (losgelöst von der Gipsy-Nummer, denn da war ich nicht dabei und bilde mir dazu deswegen kein urteil!), hat für mich hier die Orga immer noch Hausrecht und notfalls zahlen die der Pfeife eben die 15€ Startgeld wieder aus, die kann er dann gerne in der Innenstadt in irgendeiner prolligen Kneipe versaufen gehen.
Was die Sache mit der Forendisko angeht: Alles eine Frage des dicken Fells oder Rufes. Ich behaupte mal das man bei gewissen Orgas sich vor Ort gewisse Schoten nur einmal erlaubt. Entweder weiß man danach "mit denen nicht", oder man landet beim nächsten Mal ohne große Ansage vor der Tür. Die Diskussionen vor dem Turnier kosten auch Zeit und Nerven und teilweise werden Sachen ausdiskutiert, die am Ende entweder durch ein zwischenzeitliches GW-FAQ Makulatur sind, gar nicht eintreten oder von Spielern zur Sprache gebracht werden, die am Ende nicht überweisen und/oder nicht kommen. Was also am Ende mehr Arbeit/Ärger macht, kann man meiner Meinung nach nicht pauschal sagen.
Mich persönlich stoßen die immer länger werdenden Foren-Disko Aktionen eher ab und wenn ich mir die Topics so anschaue, sind es fast immer dieselben Leute und diese stellen letztendlich aber nur einen ziemlich kleinen Teil der Teilnehmer. Ich kann für meine Vermutung nun keine Zahlen als "Beweise" anführen, aber ich denke der Großteil der Leute würde auch ohne Forendisko auskommen. Muß eigentlich so sein, denn auch viele kleine und mittlere Turniere sind je nach Ruf gut gefüllt, leisten sich aber nicht alle ein Ankündigungs/Diskussionsthema hier oder auf anderen größeren TTG Foren.
Ich kann mich auch nicht erinnern bisher in der lokalen Presse gelesen zu haben, dass Beamte zu kleinen Turnieren im Raum Düsseldorf gerufen wurden, um rabiate Spieler voneinander zu trennen oder sie von der Verwüstung der Einrichtung abzuhalten, nachdem sie wegen ungebührlichem Verhalten vor die Tür gesetzt wurden.
😉