Abenteuer eines Tabletoppers in China - coolguy gets the Blues

Mal wieder ein Update meinerseits:

Bislang keinerlei Pinselstrich getan und in Vorbereitung auf Arbeit massiv eingespannt gewesen.

Zwecks Entspannung gabs nen Kurztrip nach Shanghai (Gibt es hier auch Tabletop? - Eine Zugfahrt die ist lustig), ein Konferenzbesuch in Guangzhou (Über den Wolken) und Mitarbeit bei der EAMSA2016 Konferenz als Moderator sowie am 23.12 ein Kinobesuch (The Great Wall). In den folgenden Tagen daher ein paar Posts und endlich auch Bilder (Dropbox sei Dank).


Ich werde den Spaß bei Lulu hochladen und als PDF kostenlos verteilen. Link jeweils im Post.

Mein Ex-Vermieter will sich nun doch vor Gericht blamieren (Buch macht Fortschritte) und mein Gewicht hat sich um bislang 5 Kilo verringert (weniger Streß, mehr Bewegung, besseres Essen).

Schonmal vorab viel Spaß beim Lesen der ganzen Traktate und eine schöne Zeit bis zum Neuen Jahr.



Moderate Ansichten bei der Moderation - EAMSA2016 an der Xi'an Jiaotong-Liverpool Universität

Von Frau Yang keine drei Wochen vor Vollzug angesprochen hatte ich die Ehre eine Diskussionsrunde auf der EAMSA zu moderieren. Meine erste Gelegenheit mal wieder Anzug zu tragen und: Er passt besser als zuvor.

Mit drei Managern/Handelskammer Offiziellen ging es um das Thema Euro-Asiatischer Kooperationen. Zwar vorher mit Simon (China-British Business Council) noch über den Brexit gewitzelt, während der Runde allerdings keine Vorlage bekommen. Die gab mir Herr Grad (DIHK) mit der Einlassung das man in China noch immer gute Preise erzielen kann, aber eine Hinwendung zu Qualität und "local for local" dem Ganzen enge Grenzen gesetzt hat. Allen, der dritte im Bunde stimmte mit uns allen überein das das Mantra "in China ist es billig" eine gefährliche Vereinfachung eines komplexen Marktes ist und das derartige Strategien nur bis zum Ende der Geduld oder des Geldes anhalten.

Feedback war laut Organisator Adam Cross sehr gut und das abschließende Gala Dinner war allererste Sahne. Meine Gattin bekam da noch den Preis "Best Reviewer" verliehen und die Tochter war ob der geposteten Bilder des Essens höchst launisch (durfte leider nicht mit).

In den nächsten Tagen geht es weiter mit "Eine Zugfahrt die ist lustig" und "Gibt es hier auch Tabletop" - beides leider ohne Bilder. Die gibt es für ein paar Tempelbesuche sobald es zeitlich geht.
 
Sehr spannend! Mich wird es nächstes Jahr voraussichtlich nach Nordchina (Provinz Jilin) verschlagen - 3 Jahre Expat sind geplant. Allerdings bleibt die Familie zu Hause und ich kenne schon etwas vom Land aus 7 Jahren Dienstreisetätigkeit. Insofern werde ich deine Bericht weiterhin gespannt verfolgen und neidisch auf die zivilisierte ost- und süchineische Welt blicken 😉 Ich rechne damit einigen ähnlichen und einigen komplett anderen Herausforderungen zu begegnen.
 
Sehr spannend! Mich wird es nächstes Jahr voraussichtlich nach Nordchina (Provinz Jilin) verschlagen - 3 Jahre Expat sind geplant. Allerdings bleibt die Familie zu Hause und ich kenne schon etwas vom Land aus 7 Jahren Dienstreisetätigkeit. Insofern werde ich deine Bericht weiterhin gespannt verfolgen und neidisch auf die zivilisierte ost- und süchineische Welt blicken 😉 Ich rechne damit einigen ähnlichen und einigen komplett anderen Herausforderungen zu begegnen.

Da sag ich mal: Stay in touch.

Erste Empfehlungen das Wasser dort nicht trinken und die Malls wirklich gründlich inspizieren. Es gibt überall in China westliche Futtermittel und trotz Preisdifferenz braucht man das ab und an mal. UND: Bring genug Kleidung mit! Gerade größere Menschen ab 1,85 haben massive Probleme sich einzukleiden. Auch mir bleibt nur die online Bestellung oder der Hamsterkauf beim Heimatbesuch.

Weniger Laowai hat aber auch den Vorteil das man im Bedarfsfall ein wenig Guanxi kriegt weil der Deng Normalchinese sich davon ebensolches und Ansehen bei seinen Kollegen verspricht. Nicht drauf eingehen, hinnehmen und bescheiden bleiben - die Effektsteigerung ist geradezu greifbar 😉
 
Eine Bahnfahrt die ist lustig...


Manchmal jedenfalls. In einer neuen Umgebung in der man kein Wort versteht treibt es eher den Blutdruck auf 240, ganz ohne Kaffee und um 9 Uhr morgens.

Vorab erstmal das Netz der Bahn ist sehr gut ausgebaut, es gibt analog zu Deutschland verschiedene Zugtypen (IC/ICE heissen G-Train) und Komfortstufen. Sogar Schlafwagen gibt es und an dieser Klassengesellschaft wird sich so schnell auch nix ändern, mehr dazu später.

Für den Bericht von der Tabletopfront ging es in die Repräsentanz des besten, größten und schönsten Tabletopherstellers in China, der dort mit insgesamt 3 Filialen in Shanghai vertreten ist. Die erforderliche Zugfahr ging von SIP (Suzhou) nach Shanghai Hongquiao und dauert mit G-Train so knapp 30 Minuten.

Vor die Zugfahrt hat der ZK Vorsitzende aber erstmal den Schweiss gesetzt, namentlich den Erwerb des Tickets (nur mit Ausweis) und man kommt nur mit Ticket und passendem Lichtbildausweis in die Wartehalle nachdem man sein Gepäck durch die Sicherheitsschleuse hat laufen lassen.

Ob Zug, U-Bahn oder Flug, hier kommt keiner rein der nicht mit Full Hands on Check beglückt wurde. Die Mehrzahl der Sicherheitskräfte ist übrigens weiblich. Bevor hier Tickets gekauft werden der Hinweis, dass die „kleinen Chinamädels“ im Nahkampf durchaus Rambo-Qualität erreichen und den Widerstand gegen die Staatsmacht mit Sicherheit wirksam auflösen können – ganz ohne Sprachbarriere. Abschließend nur noch die Einlassung das meine Frau es gar nicht gerne sieht das die Damen mich immer gerne rauswinken zum Abtasten (Witz hierzu wenns um die Fliegerei geht in ein paar Tagen).

Hat man die Massage hinter sich wartet man in der Hall brav bis der Zug aufgerufen wird und begibt sich dann durch eine Ticketschleuse auf den Bahnsteig um zu warten. Kommt der Zug wird an einem Ende des Waggons ein- und am anderen ausgestiegen – chinesische Organisation, die der Schaffner auch zur Not durchsetzt.

Im inneren des ICE sieht es nach 70ger Jahre Wohnzimmer aus und die Sitze sind etwas kleiner als bei uns. Rein körperlich sollte das für die heimischen Reisende ja passen, ich (1,85 bei 95 Kilo) habe hier etwas über Sardinen (nicht die Insel) gelernt.

Auch wichtig, Chinesen reisen durchaus mit viel Gepäck und kennen auch keine Hemmungen einem näher zu kommen. Ein dezenter Hinweis das ich bereits vergeben bin und ihr Freund (am anderen Ende des Handyanrufs) das weniger gut fände haben das allerdings wieder bereinigt. Das ich an jenem Gespräch ebenso wie der Rest des Zuges kein Interesse habe verstand die Dame dann allerdings nicht. Das Handy jedenfalls hätte sie bei der Lautstärke nicht bemühen müssen....

Auf der Rückfahrt gin es, dank Bahnpolizei, wesentlich gesitteter zu und die dreimalige Durchsage das die Bahnpolizei die Leute zur Not auch aus dem Zug holt dürften auch keine leeren Versprechungen gewesen sein. Der Typ sah jedenfalls extrem humorlos aus. Die Zugbegleiterinnen waren dafür umso leckerer und waren sehr um Service bemüht, ein Phänomen das sich hoffentlich auch nach Deutschland ausbreitet.....
 
Stimme zu; humorig geschrieben.
Der arme Coolguy im Clash of Cultures

Am meisten musste ich hierbei lachen :lol:
Auch wichtig, Chinesen reisen durchaus mit viel Gepäck und kennen auch keine Hemmungen einem näher zu kommen. Ein dezenter Hinweis das ich bereits vergeben bin und ihr Freund (am anderen Ende des Handyanrufs) das weniger gut fände haben das allerdings wieder bereinigt. Das ich an jenem Gespräch ebenso wie der Rest des Zuges kein Interesse habe verstand die Dame dann allerdings nicht. Das Handy jedenfalls hätte sie bei der Lautstärke nicht bemühen müssen....

Da kommt der wissende weiße Mann und erklärt der fremden Kultur erst mal wie sie sich bitte in der eigenen Kultur zu verhalten hat.
Einfach Spitze! 😉

Ich wünsche Dir da drüben auf jeden Fall noch viel Spaß und Erfolg und eine steile Lernkurve.

cya
 
Schmunzeln schon aber eher weil es sich irgendwie anhört wie die "Geschichten" die mein Onkel (sehr zum Leidwesen meiner ebenfalls anwesenden Tante) Weihnachten über seinen Thailand urlaub erzählt hat (den er dort nur mit Freunden aus dem Angelverein verbracht hat).

😛


Vom Alter her könnte es ja passen, zumindestens seh ich so aus aber Scherz beiseite einen Kern Wahrheit hat das Ganze ja schon. Die Frage ist doch eher warum beide Seiten derartig empfänglich sind.

Unterstellen wir mal beiderseitige (Beziehungs-)Freiheit so spielt für den Mann sicherlich eine Rolle das Asiatinnen sehr familiär veranlagt sind/sein sollen und der Mann geniesst „Massa“ zu sein. Der Reiz des Exotischen mag da hormonell sicher auch eine Rolle spielen – ebenso beim Gegenpart.

Die Damenwelt dagegen sieht das zum einen sicherlich als Statusgewinn, finanzielle Absicherung der (Groß-)Familie und der irrigen Annahme das die Botschaft sofort einen neuen Pass ausstellt und sie „raus“ kann.

Allerdings sollte man ob der Glücksgefühle sich die kulturellen Unterschiede vor Augen führen und kritisch hinterfragen ob man sich das für den Rest des Lebens geben will. Tut man dies nicht ist (beiderseitige) Enttäuschung vorprogrammiert oder warum denkt ihr das es von kennenlernen bis Beringung gut 4 Jahre gedauert hat? Und selbst da gab es immer noch Knatsch mit dem Oberchinesen (Schwiegervater) weil die Familienverhältnisse da nunmal ganz anders geregelt werden.

In unserem Falle hat das nach dem Kulturkampf sowohl bei ihm als auch mir zur Erkenntnis geführt es ruhiger miteinander anzugehen und es klappt wesentlich besser. Der Schwiegertiger (Mutti) ist sowieso immer meiner Meinung.


Abschließend zum Telefongespräch. Ich war da selbstverfreilich sehr diskret: visuelle Kontaktaufnahme, Nicken und Mitlachen – hat die Dame aber nicht gestört, den Freund scheinbar schon denn auf Zuruf das der laowai mithört den ich mit „dui dui“ (Genau, genau) kommentiert habe war er eher kurz angebunden. Kann natürlich sein das er auch sonst nicht so zu Worte kommt, aber so genau habe ich die Beziehungsproblematik dann doch nicht analysiert.(Ehrlicherweise ist das in der Tat oft ein Problem und die genervten Mitreisenden norden die Leute halt nicht ein. Also kulturloser Barbar ist es doch geradezu meine Pflicht das Klischee – zum Wohle aller – zu bedienen.)

Wie so oft sind Ausländer gegenüber kulturellen Eigenheiten und lokalen Gebräuchen eher aufgeschlossen als die Einheimischen – man macht sich ja auch selten Gedanken darüber und wenn ich da als Sachverständiger konsultativ tätig werden kann – ich wäre doch ein gemeiner Mensch wenn ich mich nicht für die Allgemeinheit aufopfern würde.

Eine weniger Risikoreiche Fahrweise ganz allgemein konnte ich zwar noch nicht durchsetzen, aber wir arbeiten daran. Am Ende der Reise jedenfalls stand Hongquiao (Reisenteil das) und eine Taxifahrt quer durch Shanghai sowie ein Besuch des GW vor Ort – Mehr dazu aber ein andermal inklusive Sortimentsvergleich und einer „Hater-Analyse“ der Gründe hierzu und des TT Marktes China.

Bis dahin locker durch die Hose atmen und guten Rutsch
 
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Da sag ich mal: Stay in touch.

Erste Empfehlungen das Wasser dort nicht trinken und die Malls wirklich gründlich inspizieren. Es gibt überall in China westliche Futtermittel und trotz Preisdifferenz braucht man das ab und an mal. UND: Bring genug Kleidung mit! Gerade größere Menschen ab 1,85 haben massive Probleme sich einzukleiden. Auch mir bleibt nur die online Bestellung oder der Hamsterkauf beim Heimatbesuch.

Weniger Laowai hat aber auch den Vorteil das man im Bedarfsfall ein wenig Guanxi kriegt weil der Deng Normalchinese sich davon ebensolches und Ansehen bei seinen Kollegen verspricht. Nicht drauf eingehen, hinnehmen und bescheiden bleiben - die Effektsteigerung ist geradezu greifbar 😉

Mach ich gerne. Aktuell befinde ich mich noch in den Vorbereitungen. Problem: Ich soll eine Stelle im JointVenture besetzen, sowohl das chin. Management, als auch das deutsche Managment möchte mich haben - aber es gab natürlich einige Papier auszufüllen, bevor auch nur ein Personalanforderung nach Deutschland geht. Bewerbung und Zusage war letztes Jahr im Februar, Unterschrift vom Vorstandsvorsitzenden im Dezember. Jetzt steht für Januar hoffentlich das Thema Vertrag, Besichtigungstrip, Visum und Container an. Ich bin schwer am überlegen wie ich meinen PC (Gaming RIG) und meine Miniaturen verschicken kann/soll. Das Projektteam vor Ort und den Standort kenne ich gut - wie gesagt arbeite ich mit der Kernbesetzung seit 7 Jahren zusammen. Nur werde ich jetzt nicht mehr nach 1-2 Wochen das Chaos verlassen, sondern mitten drinhängen.

Wo ich jetzt mal nachfragen muß: Wie meinst du das Thema Guanxi und "raushalten"? Ich kenne das Thema unter dem Begriff "netzwerk" oder "Connections" - und es ist absolut unersetzlich. Schon in Deutschland laufen im Projektmanagment die meisten kurzen Anfragen nur, wenn man weiß, wen man ansprechen kann und man mit dem schonmal Essen war. In China ist das gelebte Realität. Und selbstverständlich muß ich meinem künftigen chin. Pendant auf gleicher Position (wir arbeiten im Tandem) schon vorher demonstrieren, dass meine Netzwerke weit reichen und ich viele Leute kenne. Ganz ehrlich - ich wüßte nicht, wie ich meine Arbeit ohne diese kleinen Kontakte, Hilfen, Unterstützungen, Gefälligkeiten usw. machen sollte.

Gereist bin ich in China bisher immer per Flugzeug, vom Zug habe ich allerdings viel gutes gehört. Von heiratswilligen Damen habe ich als Dienstreisender wenig mitbekommen, dafür kommt bei jedem halbformalen Geschäftsessen irgendwann das Thema auf, dass ich irgendeinem chin Schönheitsideal entsprechen würde. Entsprechend wurde ich schon öfter gewarnt und mindestens ebenso oft fotografiert. Bei meiner letzten Reise im Juni hatte ich sogar die Ehre zu einer chin. Familie nach Hause eingeladen zu werden (Langnase 1 mit Frau, Langnase 2 = ich, chin. Dolmetscherin, chin. Projektleiterin + Mann und Kind, sowie im Laufe des Abends diverse Großeltern) - das war schon etwas besonderes den Blicl in die Privatsphäre werfen zu dürfen und in so kleinem Kreis beim Abendessen zu sitzen. Allerdings auch sehr lustig. Seitdem kommt regelmäßig die Frage, wann ich denn endlich meine Stationierung antrete.

Das Sortiment von Walmart und Carrefour ist aus meiner Sicht in Preis und Auswahl ganz gut. Weiterhin fährt eigentlich jede Woche irgendwer der Langnasencomunity zur Metro, ich rechne damit dort auch "bestellen" zu können. Mit echtem(!) chinesischem Essen komme ich bis auf wenige Ausnahmen gut klar. Selbst Spießchenbude am Straßenrand habe ich überlebt. Im Moment fällt es mir schwer vorzustellen, was mir fehlen wird - auch wenn ich sicher weiß, dass irgendwann der Praxisschock kommt. z.B. beim Autofahren - erst 1000+ Fragen büffeln, die Unlogik ignorieren und hinterher alles vergessen und sich in diese Gedränge stellen. Mit Fahren hat es tagsüber ja selten zu tun. Außerdem werde ich mir wohl doch ein paar Brocken Sprache zulegen müssen.
 

Über den Wolken.....

ihr wisst schon, das mit Freiheit und so.

Da Frau in einem "low carbon" Projekt mitarbeiten soll durfte der gesamte Clan auf (größtenteils) Staatskosten nach Südchina (Shenzhen und Guangzhou) auf eine Konferenz. Essen (revolving Restaurant) war ausnehmend lecker aber das soll hier nicht Thema sein. Unser Flug ging von Wuxi nach Shenzhen mit Shenzhen Airlines (B737).

Der Flughafen war sehr gut ausgebaut und der Besucherandrang überschaubar. Dank Luftverschmutzung in Chengdu hat sich der Abflug etwas verzögert (1H) und die Flughafenrundfahrt (vor dem Staft) war auch interessant. Nobel und modern geht die Welt zugrund'. Sicheheritscheck war im wesentlichen wie bereits beschrieben inklusive kurzer Befummelung durch grinsendes Mädel.

Im Flieger war ich der einzige laowai was bei den drei Flugbegleiterinnen Erheiterung, bei der Frau Spock'sche Gesichtsverrrenkungen produzierte. Der Sicherheitshinweis vor Abflug war auf Video, in dem chinische Kids (in entsprechenden Outfits) gutes und weniger gutes Benehmen sowie das übliche "wo sind die Exits etc" durchnudelten. Recht witzig und dank Untertitel auch eingängig.

Durchsagen auf Chinesisch und Englisch (fast Akzentfrei, dafür mit Kalauern durch Fehlübersetzungen) und schon waren wir auf Reiseflughöhe. Kaum oben kam auch schon die erste Madame und fragte ob es eine Englische Zeitung sein darf, während die Kollegin kaum mit dem Austeilen begonnen hatte. Die Gesichtsverrenkungen zu meiner linken wurden intensiver.

Essen war sehr lecker (Fleisch mit Soße und Reis, Banane, Würzsoße und Keks im zweiten Pack) und der Service insgesamt sehr kundenfreundlich. Auf dem Rückflug steigerte sich das dann noch derartig das die Zeitungsdame erst lostigerte, mich erblickte, zurücklief und andere Zeitunge(en) auflud um erst dann durch den Gang zu stromern. Die Rauchschwaden zu meiner linken waren unübersehbar.

Demnächst die versprochenen Bilder per PDF Link (bin am experimentieren) und die Klärung der Frage ob es dort TT gibt.
 
Kurzer Bericht zur Welt-Tabletopsituation

Anhand der Weltkarte des „größten, besten und schönsten Miniaturenherstellers“ aller Zeiten soll es in Shanghai drei Standorte geben in denen eben jener Hersteller den Chinesen das „höhere Wohl“ nahebringen will. Einer davon ist laut weiterer Recherche noch nicht geöffnet aber da die anderen zwei relativ hahe beieinander liegen bestieg ich die lokale Variante des Thunderhawk und war dann mmittendrin statt nicht dabei.

Erster Lokaltermin in einem Shoppingcentere und gleich ein Grund zum Orbitalschlag! Der angebliche Laden zur Stillung meiner Miniaturenbedürfnisse war (Trommelwirbel) ein Laden in dem es statt Speeeeehs Merihns nur Kleider zu kaufen gab. Kurze Recherche ergab das es sich nicht um vom Imperator sanktionierte Gewandung handelte und vor Ort keiner der Tech-Priests wusste von was ich rede. Heretiker, allesamt und der Bericht an die Inquisition ging direkt raus mit der Empfehlung den Exterminatus auszulösen.

Zwar ist Hoffnung der Weg zur Enttäuschung. Der zweite Versuch der Kontaktaufnahme erwies sich dann als erfolgreicher. Der Laden war zu und der herbeigeeilte Ordensmeister gab mir zu verstehen das er erst nen Kaffee bräuchte und in einer halben Stunde dann geöffnet würde. Würde natürlich helfen, wenn der Türhänger mit den Öffnungszeiten auch so hängen würde das man ihn lesen kann aber da ich die Bedürfnisse des Proüheten aus Nottingham Lenton durchaus nachvollziehen konnte, ging ich ganz stilecht zweimal ins Starbucks, das Erste und Letzte mal, und da das Frühstück weniger umfangreich ausgefallen war als mein Umfang dies postuliert, gönnte ich mir einen Abstecher ins benachbarte KFC.

Insgesamt schmeckte es gar nicht mal so gut und als die Pforten zur Erlösung endlich öffneten war ich erstmal enttäuscht. Auf einer Größe von geschätzt 6x3 Metern ein Tischchen zum spielen, eines zum basteln und eine limitierte Produktauswahl. Bei näherer Betrachtung jedoch war die Auswahl mehr als ausreichend, gerade im Hinblick auf die Verbreitung des Hobbys hier vor Ort.

Es ist wenig bis gar nix los hier Tabletoptechnisch, Chinesen lassen lieber machen (also nix mit bau und bemal deine Armee wie bei uns) und da unser Lieblingshersteller hier komplett Neuland betritt hat man sich angepasst. Es gibt sogar Beginnerboxen mit ner halben AoS Fraktion aus der Grundbox plus Regelbuch für knapp 20/30 Britische iirc, was den Leutchen den Einstieg erleichtern und die Bilanz des Herstellers verschönern sollte. Meine Ansichten hiezu wurden vom Ordensmeister im wesentlichen bestätigt und (Achtung) es gilt das Gerücht das die Frauenquote (Gruß an die Grünen) hier wesentlich höher ist als in Europa.

Sollte sich jemand mit dem Gedanken tragen einen Bemalservice anzubieten: Hier liegen sie richtig. Ein Fullservice TT store sollte durchaus einige Kunden anziehen. Ich verspreche auch meine Bedürfnisse vor Ort zu decken.

Insgesamt hat der Besuch meine Meinung zum Großartigsten Hersteller der Welt bestätigt. Es tut sich was und vielleicht experimentiert man sogar hier vor Ort mit einigen Konzepten, die vereinfachten Bausätze mit Farben etc habe ich damals hier ebenfalls gesehen. Wenn es gelingt die Chinesen für ein solches Hobby zu begeistern wäre das durchaus positiv. Problematisch ist halt die „machen lassen“ Haltung der Chinesen und Konkurrenz durch MMOs. Wenn Chinesen Modellbau im weitesten Sinne betreiben, dann richtig, also hochdetaillierte Plastikmodelle und keine Mehrins.

Als „Lifestyle“ Produkt würde ich dennoch Chancen einräumen, wenn es gelingt die Leute mitzunehmen. Wir/Ich sind gespannt.
 
Wenn es mal wieder länger dauert....

Meine Abwesenheit möchte ich mit folgender Story erklären.

Zwei Geschäftspartner werden mit mir als dritten Mann nicht Skat spielen sondern die ersten ‚lao wai‘ sein die in Suzhou als Existenzgründer registriert werden (DSLEU – Kooperation). Bereich Wirtschaftsberatung, Life and Study Skills. Das und ein anderes Eisen sind der Grund für meine längere Abwesenheit.

Auch bitte ich um Entschuldigung das ich das mit den Fotos immer noch nicht gepeilt habe. Ich gelobe Besserung.

Ansonsten noch Update was mir/uns so auf den Zeiger geht:

Vom Vermieter wieder bedroht worden (Januar), Ziel aktiver Verleumdnung und da gabs von mir die Afforderung das ganze halt vor Gericht vorzutragen. Seither Schweigen im Walde – Beweislage dürfte das ganze recht schnell zu meinen Gunsten entscheiden.

Brexit und die Steuer, ja auch da sind wir dabei. Seit November läuft da eine Beschwerde an drei Abteilungen der Steuerbehörde und die einzige Antwort war die Aufforderung Informationen zu liefern die man bereits zweimal erhalten hatte. Katharsis letzten Monat und bislang keinerlei Versuch der Kontaktaufnahme.

TT technisch ebenfalls keinerlei Fortschritte und kaum Aussicht das es besser wird. Heute wieder Immobesichtigung weil wir umziehen wollen. Dazu noch zwei Veröffentlichungen (Buch und Buchkapitel) gemacht. Insgesamt business as usual.

Das wars auch schon und schönes WE.
 
Ha, er lebt noch, sehr schön.

Hoffe für dich das alles gut ausgeht mit den Problemen im Empire.

Ihr kennt ja die Sprüche zum Holzmichel und dem Unkraut 😉

Sitze heute bei angenehmen 30 Grad draussen und klimatisierten 24 im Büro an der Uni (danke an meine Angeheiratete), giess mir was hinter die Binde (H[SUB]2[/SUB]O) und übe meine Präsentationen für morgen (Lerne Studienskills mit Roland & Co.) und Montag (Kulturelle Unteschiede Deutschland-China).

Nach Androhung der Operation Seelöwe hat man bei den Steuerbehörden zumindestens einmal Besserung gelobt. Gestern (02.06.) kam ein Brief datiert 27.04. mit der Aufforderung das Kindergeld zurückzuzahlen.

Was vor 6 Monaten noch undenkbar war (webchat) hat beim genannten Punkt zum ebenfalls genannten Ergebnis geführt, der Zugang zum Webportal wurde ebenfalls wiederhergestellt (mit chinesischer Handynummer – vor 6 Monaten ebenfalls ein Unding) und am Montag wird der Rest verhackstückt. Gegen 21:30 Ortszeit hatte ich dann doch auch mal Hunger.

Mal sehen was morgen so an Quantität auf uns zukommt. Die Session am Montag ist für nen Staatsbetrieb, der zwecks Lernaustausch nach Deutschland fährt. Meine Frau (weniger als 10 Worte Deutsch) darf die ersten zwei Wochen mit und in der Zeit ziehen Schwiegertiger und ich um.

Wesentlich bessere Wohnlage und Nachbarschaft und näher an der Schule für die Nachkommenschaft sowie besseren Einkaufsgelegenheiten.

Ich wart ja immer noch das mich einer von euch besucht, Wunschzettel stelle ich beizeiten online, Bezahlung erfolgt in €, RMB oder flüssig. Scherz beiseite aber ein paar Bücher muss ich schon durch den Zoll tragen, Kleidungstechnisch hat sich da was getan und mit dem Bericht schliesse ich dann auch ab.

Suzhou soll die besten Schneider der Welt haben und da meine Figur (1,88 95 Kilo) eben so ganz un-chinesisch ist darf ich sehr viel tiefer in die Tasche greifen. Meine Kent & Curwen Hose war dicht an 180 € und mit zwei Polo Hemden haben wir 300 Europäer gelatzt.

Also auf zur Schneidermeile im ersten Laden ein Hemd (weiß, kurzarm) und im zweiten nen Anzug (hellgrau, Nadelstreifen) geordet. Das Hemd gabs für 150 Vorsitzende, der Anzug für deren 1200. Kleiner Designfragen (Kentkragen etwas steif, am später georderten schwarzen Kurzarmhemd waren die Knöpfe auszutauschen, Hosenschließe mittig, direkt unterm Gürtel) gab es zu beanstanden aber der chinesische Schneider lernt ja auch dazu und so werde ich mich ab sofort nur noch derartig einkleiden.

Besser und wesentlich billiger als in jedem Laden.....wollte doch ein Geschäft 2000 RMB (!!) für ein Hemd. Mein Kommentar das ich nicht gleich den Laden und die Mädels kaufen wollte hat die Dame leider nicht, meine Frau aber sehr wohl verstanden. Meine Strafe bestand übrigens in zwei Kurzvorträgen vor Ihren Studenten zu den Themen „Qualitative Forschungssoftware zur Datenanalyse“ und „Zotero als Reference-Manager“.

An den anderen Fronten gibt es derzeit nichts neues und so kann es gerne bleiben. Dem Ex meiner Holden und seiner Anwältin hab ich letzte Woche auch mal gesagt was ich von Ihnen halte und scheinbar hat auch das Wirkung gezeigt,

Zumindestens etwas mehr Schonfrist gibt es schonmal von Seiten der Steuereinteiber und meine Frau ist endlich überzeugt sich näher mit dem Thema deutsche Staatsbürgerschaft zu beschäftigen. Am Freitag geht es (wieder mal) zur deutschen IHK, eine „intensive Verbindung mit Deutschland“ kann also schonmal angenommen werden (Grundbedingung für den Antrag aus dem Ausland).
 
Von mir eine Frage.
Warum tust du dir den Mist an? Sieht nicht gerade nach Spaß aus, den du da in China hast.

Keine Ahnung wie du auf das schmale Brett kommst, ich amüsiere mich beinahe königlich.

Vor den Erfolg hat der Herrgott nunmal die Schweiz gesetzt und die Versuche mir dumm zu kommen, sind eigentlich alle aus dem Königreich und erreichen mittlerweile das Prädikat "mitleiderregend". Wie einst Shake es Bier sagter: Wie es euch gefällt.

In China gehts mir ehrlich gesagt besser als in der Heimat, daher die Gegenfrage ob du meinen Humor vielleicht etwas in den falschen Hals kriegst?


Aber gut, dann halt mal was positives. Habe gerade meiner Personalbeauftragten die restlichen Dokumente fürs Visum gegeben und, so die Behörden mir zugeneigt sind, werde ich ab 20. August Deputy Programme Director im MSc Project Management an der Xi’an Jiaotong-Liverpool University.

Von meinen direkten Vorgesetzten habe ich auch schon direkte Anordnungen bekommen was ich zu unterrichten habe und die mündliche Zusage das der MSc am Ende so aussieht wie ich das vorgeschlagen habe. Mein PD Roberto ist da auch ganz meiner Meinung und dank wesentlich mehr Erfahrung ist er derjenige der unserer Verwaltung das ganze verkauft bzw, bei deren Uneinsichtigkeit, unterjubelt.

Wie kam es dazu? Nun meine Frau ist im gleichen Department (Management) und daher habe ich den zuständigen Leiter kennengelernt. Wie man so redet war er an meinem Werdegang interessiert und meine Meinung das der MSc stark verbesserungsfähig sei hat wohl ins richtige Horn gestoßen. Das der damalige PD jetzt weg ist und unsere Abteilung sowieso unterbemannt ist taten ihr übriges.

Jedenfalls eine Herusforderung die ich, trotz Verschleppung durch die Zentralverwaltung, gerne angenommen habe – zusätzlich zu meinem Projekt der eigenen Firma vor Ort. Da sind wir aktuell in Kontakt mit dem Berater der uns dann bei den Behörden registriert.

Auch hier nochmal der Aufruf gerne mit mir in Kontakt zu treten, sei es für die eine oder andere Schandtat. Persönlich habe ich Interesse eine Brücke Deutschland-China aufzubauen und durch Studienreisen und Kooperationen (Unis, Firmen etc) den Austausch der Nationen und die Völkerverständigung voranzutreiben. Wenn da finanziell und Reputationsmäßig was bei rumkommt natürlich umso besser aber Paramount der ‚student experience‘ bzw der Erweitung der Horizonte auf beiden Seiten sollte beachtet werden.

Für mich geht es, ohne Mittagspause, direkt zu Powerpoint und Design einer Vorlesung.



VG aus dem Reich der Mitte
Roland
 
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