40k Achtung Panzer! (7. Teil online)

Fergus Ironclaw

Bastler
23. Dezember 2007
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Hallo zusammen.

Vielleicht erinnern sich einige noch an die beiden Geschichten, an denen ich mich versucht hatte. Verdammt, schon über ein Jahr her. Wie die Zeit vergeht... :huh:

Egal, fangen wir an. Ich wünsche viel Vergnügen.

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Achtung Panzer!


Dramatis Personae:
Fergus Ironclaw: Kriegsschmied der 4. Großkompanie (Iron Warriors)
Kodakan Axys: Chaoshexer der 4. Großkompanie (Iron Warriors; vormals Thousand Sons)
Tarxos Vorion: Chaos-Lieutenant der 4. Großkompanie (Iron Warriors)
Ignatius Arok: Fahrer der Klinge (Iron Warriors)
Dhoran Marek: Seitenschütze der Klinge (Iron Warriors)
Kharash Erox: Seitenschütze der Klinge (Iron Warriors)
Harastus Galen: Hauptschütze der Klinge (Iron Warriors)
Zhento Esex : Schütze des Zwillingsbolters der Klinge (Iron Warriors)
Vox: Künstliche Intelligenz (Installiert auf der Stählernes Herz; Iron Warriors)
Ferrous Ironclaw: Kriegsschmied der 2. Großkompanie; Fergus Bruder (Iron Warriors)
Thuran Arexes: Kriegsschmied der 7. Großkompanie (Iron Warriors)
Taleena Feuerklinge: Runenleserin von Ulthwe (Weltenschiff-Eldar)
Isaac Newton: Soldat der Tantime-Verteidigungskräfte (Imperiale Armee)
Elias Newton: Besatzungsmitglied eines Freihändlers; Isaacs Bruder (Imperium)
Nathan Jacobs: Leutnant der 1. Gepanzerten Brigade (Imperiale Armee)
Erika Valiant: Soldatin der Tantime-Verteidigungskräfte (Imperiale Armee)
Sahrakos, der Bote der Stille: Necronlord (Necrons)

Schauplätze:
Die Klinge: Chaos-Predator (Iron Warriors)
Stählernes Herz: Schlachtschiff der Inferno-Klasse (Iron Warriors)
Tantime VII: 7. Planet des Tantime-Systems; nahe an Halo-Zone (Imperium)
Tantime IX: 9. Planet des Tantime-Systems; nahe der Halo-Zone (Imperium)
Medrenngard: Heimatwelt der Iron Warriors; zur Gänze Festung (Iron Warriors)

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Sternensystem: Tantime
Planet: Tantime VII
Ort: Stadt Aschanti
Datum: 822.M38​

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Teil 1 -3

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Ignatius Arok, Fahrer des Chaos-Predators Die Klinge, schob langsam die beiden Steuerhebel der Panzerketten an seiner Kontrollkonsole nach vorne, und einen Herzschlag später setzte sich der Panzer in Bewegung. Ein schwaches Rumpeln fuhr durch die Klinge, während sie sich ihren Weg durch die verwüsteten Straßenzüge von Aschanti bahnte. Aschanti war die Hauptstadt des Planeten Tantime VII, einem vergleichsweise kleinen Planeten, dessen System am Rande der Halo-Zone gelegen war – jenem Gebiet an der Grenze der bekannten Galaxis, wo selbst die Tapfersten des Imperiums zitterten ob der Schrecken, die sich ihrer Seele offenbarten. Jene, die von dort zurückkehrten, berichteten von Alpträumen, die auf entsetzliche Weise real erschienen, glühenden Augen in den unmöglichsten Anordnungen, die aus unsagbar dunklen Ecken heraus direkt in den Verstand starrten, Stimmen, deren Worte keine Zunge des Universums zu formen vermochte und zahllosen weiteren unbeschreiblichen Schrecken ohne Zahl.

Obwohl die imperialen Forscher im Laufe der Jahrtausende zahlreiche Theorien diesbezüglich aufgestellt hatten, war die Ursache bis heute im Dunkeln geblieben. Eine der bekanntesten Thesen besagte, dass die Grenze zwischen dem Realraum und dem Empyrean, den meisten besser als Warpraum bekannt, dünner wurde, je näher man sich an den Rand der Galaxis wagte, und dass die Dämonen der Chaos so leichter auf den Verstand der Sterblichen einwirken konnten. Diese These, obwohl nicht überprüft, wurde von den meisten Bürgern des Imperiums jedoch mittlerweile als Tatsache gesehen.

Das Tantime-System lag am inneren Rand dieser Zone – also in dem Bereich, wo die Geistersterne langsam in die normalen, gut bewohnbaren Sternensysteme übergingen –, nicht so nahe, dass seine Bewohner jenes Grauen in seinem vollen Ausmaß zu ertragen hatten, doch zugleich so nahe, dass die Menschen unter beständigen Alpträumen zu leiden hatten. Ignatius hatte dafür nichts als Verachtung übrig. Er lebte nun seit zehntausend Jahren und hatte bei der Schlacht um den imperialen Palast mit seinem Panzer an vorderster Front gestanden. Die Truppen des Chaos waren über die Millennien beständig mächtiger geworden, während das Imperium, das sie einst zu schmieden geholfen hatten, in seiner eigenen Korruption und Dekadenz ertrank. Ein wütendes Zischen entfuhr seinen Lippen bei dem Gedanken an jene, die sich erdreisteten, ihnen ihr Reich, ihre Herrschaft über die Galaxis, ihr alleiniges Vorrecht vorzuenthalten.

Seine Aufmerksamkeit wieder seinen Pflichten zuwendend, schob Ignatius die Steuerhebel weiter nach vorne und brachte die Klinge so auf die Hälfte ihrer Höchstgeschwindigkeit. Der Panzer und seine Crew gehörten zu einem der insgesamt neun Angriffstrupps, die nach einem zwei Wochen andauernden Bombardement mit schwerer Artillerie in die Stadt geschickt worden waren, um die versprengten Überreste der Verteidiger zu lokalisieren und zu vernichten. Ignatius wandte sich kurz nach hinten, um sich zu vergewissern, dass die restlichen Besatzungsmitglieder des Panzers auf ihren Positionen und gefechtsbereit waren. Das Bild, dass sich ihm bot, war so befriedigend wie vertraut: Dhoran Marek und Kharash Erox, die beiden Schützen der an der Seite des Panzers montierten schweren Bolter und ewigen Wettkämpfer, wie Ignatius gerne anmerkte, saßen auf ihren Sitzen und widmeten all ihre Konzentration den Steuerkonsolen ihrer Waffen. Ein schwacher Lichtschein ging von den Bildschirmen aus, auf denen das Zielsystem, die ungefähre Entfernung zum Ziel, Hitzeentwicklung und Munitionsstand und eine Reihe weiterer Werte eingeblendet waren, deren Bedeutung Ignatius jedoch nicht kannte. Auf der glatten, stählernen Fläche unter den Bildschirmen befanden sich der schlichte Steuerknüppel, der zur Steuerung der Bolter diente und mehre Knöpfe und Regler, die es unter anderem ermöglichten, zwischen dem automatischem und dem halbautomatischem Feuermodus umzuschalten und das – mehr oder weniger brauchbare, wie Ignatius meinte – Nachtsichtgerät zu aktivieren.

Etwas weiter nach hinten versetzt befand sich die Kontrollstation der Maschinenkanone, für deren Bedienung und reibungslose Funktion sich Harastus Galen verantwortlich zeichnete. Dieser steuerte den Geschützturm durch schnelle, ruckhafte Bewegungen, wie so oft auf der Suche nach einem Ziel, das es wert war, Munition und Konzentration dafür aufzuwenden. Das letzte Besatzungsmitglied war Zhento Esex, der in der Turmluke stationiert war und den dort montierten Kombibolter bediente und das umgebende Gelände überwachte. Und sich über die ruckartigen Bewegungen des Geschützturms beschwerte, was Harastus jedoch keinesfalls zu stören schien. Im Gegenteil – er schien die wüsten Beschimpfungen, die ihm regelmäßig von Zhento zugebrüllt wurden, regelrecht zu genießen.

Ignatius lächelte. Die Besatzung der Klinge arbeitete bereits seit mehr als dreitausend Jahren zusammen und ergänzte sich mit einer Perfektion, die niemand sonst erreichte – die zahllosen toten Körper ihrer Feinde und Wracks einstmals stolzer Panzer legten ein unwiderlegbares Zeugnis über diese Einschätzung ab. Warum, warum also wurde also wurde eine dermaßen erfahrene Crew zu einem Einsatz am Rande der Galaxis abgestellt? Selbst der Kriegsschmied der 4. Großkompanie der Iron Warriors, dem sie für die Zeit der Kämpfe auf Tantive VII unterstellt worden waren, hatte diese Handlung als seltsam empfunden. Natürlich hatte er die Unterstützung durch einen weiteren Kampfpanzer nicht abgelehnt – er wäre dumm gewesen, hätte er es getan –, aber die Verwunderung war geblieben, hatte er doch mehr als genug Truppen, um die erbärmliche Garnison des Planeten zu zerschmettern bevor sie wusste, was sie getroffen hatte.

Aber Befehl war Befehl – und die Besatzung wusste die Gelegenheit, eine weitere Schlacht zu schlagen, zu schätzen. Kaum das Ignatius seine Aufmerksamkeit wieder dem Hier und jetzt zuwandte, hörte er im internen Kom-System der Klinge, wie Harastus von Zhento erneut mit Ausdrücken betitelt wurde, die selbst dem Hartgesottenstem die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätten. Mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln auf den Lippen griff er nach den Steuerhebeln und schob die weiter nach vorne und brachte dem Panzer auf halbe Geschwindigkeit. Dann – im Zeitraum eines Lidschlags – riss er beide bis zum Anschlag nach hinten. Der Predator reagierte sofort, die Ketten wechselten die Laufrichtung und ein gewaltiger Ruck fuhr durch den Panzer hindurch, und der verblüffte Aufschrei, der durch das Kom ging verriet Ignatius, dass es ihm gelungen war, Zhento zu überraschen.

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Isaac Newton, Soldat des 2. Tantime-Regiments, sprintete durch die Ruinen von Aschanti, der einstigen Hauptstadt des Planeten. Doch wo einst die Straßen von den steinernen Beweisen der imperialen Macht gesäumt waren, erhoben sich nun, düster und Unheil verkündend, kalte Skelette aus Beton und Stahl, und die in die Außenwände der wenigen intakt gebliebenen Gebäude gerissenen Löcher schienen wie riesige, schwarze Augen auf ihn hernieder zu starren. Mit einer flüssigen Bewegung schwang er sich über ein auf Hüfthöhe eingelassenes, breites Fenster in einem grauen, Gebäude und kauerte sich hin. Seit zwei Wochen bewegte er sich nun kreuz und quer durch die Stadt – stets mit der Angst im Nacken, von einem Artilleriegeschoss zerfetzt zu werden wie so viele seiner Kameraden vor ihm. Die Tatsache, dass dieser Fall noch nicht eingetreten war, betrachtete Isaac als das, was sie war – ein Wunder, vermutlich sogar vom Imperator höchstpersönlich gesandt.

Der Angriff der Fremden, wie die erbarmungslosen Angreifer mittlerweile genannt wurden, war in den frühen Morgenstunden des neunundachtzigsten Herbsttages erfolgt. Ein Jahr auf Tantime VII dauerte gemäß der von imperialen Forschern durchgeführten Messungen 3,27 Terra-Standardjahre, und hatte zwar vier Jahreszeiten – Frühling, Sommer, Herbst und Winter – allerdings herrschten selbst in den besonders warmen Sommern Temperaturen von bestenfalls vierzehn Grad über dem Gefrierpunkt, während der Winter üblicherweise mit bis zu fünfzig Grad unter jenem Punkt glänzte – tatsächlich lag die niedrigste Temperatur, die seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen auf dem Planeten gemessen wurde, bei einem beeindruckenden Minusgrad von einundneunzig, während der höchste Punkt bei angenehmen vierundzwanzig Grad plus gelegen hatte.

Dadurch bedingt, dass das kalte Wetter dem Wachstum der meisten Nutzpflanzen wie Getreide oder Kartoffeln nicht sonderlich entgegenkommend war, waren das Seegras und die Meerestiere, die im achtzig Prozent der Planetenoberfläche bedeckenden Ozean lebten und gedeihten, die Hauptnahrungsquelle der Bevölkerung geworden, ergänzt durch einige wenige, widerstandsfähige Pflanzen, die in eigenen Gewächshäusern angebaut wurden. An Feiertagen wurden auch exotische Speisen wie Groxfleisch und Brot gereicht, die eigens von Freihändlern importiert werden mussten.

Eine weitere tantimische Eigenheit war es, dass ein Jahr zwar in vier Jahreszeiten unterteilt war, diese jedoch nicht in Monate aufgeteilt wurden, wie es auf anderen Welten des Imperiums Usus war; stattdessen setzten sich die Datumsangaben aus der Jahreszahl – derzeit schrieb man das Jahr 819 – zusammen, gefolgt von der Jahreszeit und dem Tag. Da der Herbst die dritte Jahreszeit war, ergab sich so das Datum 819-3-89, wobei die Bevölkerung üblicherweise nur die letzten beiden Ziffern der Jahreszahl verwendete und die Reihung umdrehte, sodass sie vom neunundachtzigsten Dritten Neunzehn sprachen.

Reflexhaft begann Isaac zu husten – ihm war wohl etwas Staub in die Lunge geraten – und nahm einen Schluck Wasser aus seiner Feldflasche. Nun, genau genommen war es weder eine Feldflasche, noch war es seine, aber an solchen Kleinigkeiten störte man sich in diesen finsteren Zeiten nicht. Es war eine schlichte Flasche aus schmutzigem Glas, die Isaac mit dem Wasser gefüllt hatte, das aus einem der unter den Einschlägen der feindlichen Geschosse geborstenen Abwasserrohre geflossen war. Es schmeckte zwar scheußlich, und er dachte am besten gar nicht darüber nach, was sich abgesehen von Wasser sonst noch in der großteils braunen Kloake befand, aber es würde ihm helfen zu überleben.

Überleben. Damit allein war es aber nicht getan – er konnte sich nicht ewig in den Trümmern der Hauptstadt verkriechen können und hoffen, dass das nächste Geschoss nicht zufällig seinen Weg zu ihm fand. Um zu überleben, musste er dieses Massengrab verlassen. Irgendwie hinter den Belagerungsgürtel kommen, den die Fremden um die Stadt gezogen hatten – den sie noch nicht einmal weit hatten ziehen müssen. Aschanti war von einem C-förmigen, mehrere Kilometer hohen Berg umgeben, an dessen Innenseite man sie damals errichtet hatte. Dieser war zu jener Zeit reich an Erz und anderen wertvollen Metallen gewesen, aber in den letzten Jahrzehnten waren die Adern langsam versiegt, und Aschanti verlor seine einstmals wichtige Position als Handelsstadt. Damals hatte es in jeder Straße mindestens ein Geschäft gegeben – meistens waren es seit Generationen weitervererbte Familienbetriebe gewesen –, in dem es alle Arten von Schmiedehandwerk zu bestaunen gab, von edlen Klingen über handgefertigte Gewehre bis hin zu ganzen Rüstungen, die sich die Reichen Kaufmannsfamilien der Stadt als Dekoration für ihre Heime eigens anfertigen ließen.

Isaac zwang einen weiteren Schluck des dreckigen Wassers seine Kehle hinabzufließen, verschloss die Flasche und steckte sie in eine Seitentasche seiner Uniform, auf deren ursprünglichem, hellen Grau zahlreiche Risse, Blutflecken und Schmutz Zeugnis über die Geschehnisse der letzten beiden Wochen ablegten. Das Geräusch eines Panzermotors riss ihn aus seinen Gedanken und ließ ihn sich flach auf den Boden legen, um seiner Entdeckung zu entgehen. Das anfangs leise Geräusch schwoll immer mehr an, bis der Lärm und die zitternde Erde ihm verrieten, dass der Panzer nur wenige Meter entfernt sein musste. Dann verging das schwache Beben, nicht jedoch das Geräusch der Maschine, und Isaac spürte, wie sich sein Herz verkrampfte – der Feindpanzer hatte angehalten!

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Nathan Jacobs, seines Zeichens Leutnant der 1. Gepanzerten Brigade, wand sich mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung in dem eisenharten Griff, in dem ihn zwei Krieger der Fremden hielten. Er war noch nie so nahe an einen der mysteriösen Angreifer herangekommen, und nun, da er selbst kleinste Details ihrer silbernen Rüstungen erkennen konnte, wünschte er sich, er wäre damals, als er den Entschluss fasste, in der Armee des Imperators zu dienen, zur Raumflotte gegangen – dann wäre ihm das alles hier erspart geblieben. Sein Blick fiel auf die erbarmungswürdigen Überreste der großen Statue des Platzes der Schmiede, wo früher die Schmiedemeister mit den Freihändlern stundenlang um die Preise ihrer waren gefeilscht hatten. Nun gab es nichts mehr, dass an die einstige Schönheit und Größe dieses Ortes erinnerte. Die Statue im Zentrum des Platzes war zerstört, zweifellos das Opfer eines Artilleriegeschosses, und an den Straßeneingängen hatten die Angreifer Abwehrgeschütze postiert, die den Eindruck erweckten, als könnten sie Leman Russ wie Nüsse knacken.

In der Mitte des offenen Bereichs standen zwei weitere Krieger – doch diese unterschieden sich in mehreren Aspekten von den Kämpfern, die ihn hierher geschleift hatten. Der kleinere der beiden trug eine weinrote Rüstung mit prächtigen, goldenen Verzierungen und trug einen Helm mit vier weißen Hörnern, von denen sich die beiden größeren gen Himmel reckten, während die zwei kleineren etwa auf Höhe der Ohren aus dem Helm entsprangen und nach vorne wiesen. Flatternde, weiße Roben verhüllten einen Teil seiner Gestalt, und als Jacobs näherkam fiel ihm auf, das dieser Fremde etwas kleiner war als die restlichen Krieger.

Die zweite Gestalt schien das exakte Gegenstück dazu zu sein – sie war riesig, vermutlich drei Meter groß – und ihre Rüstung war silbern wie die der Krieger, jedoch reicher verziert und ein dunkelroter Umhang bedeckte ihren Rücken. Aus dem Helm ragten zwei goldene, einem Stier gleich nach vorne gebogene Hörner, und aus jedem seiner Schulterpanzer entsprang noch ein weiteres Horn, das etwa einen halben Meter lang war und direkt nach oben ragte – Jacobs kam nicht umhin, sich zu fragen, wie viele Menschen der Hüne wohl schon darauf aufgespießt hatte.

Kaum hatten der Leutnant und seine unfreiwillige Eskorte ihre beiden Kameraden erreicht, wandten diese ihnen ihre volle Aufmerksamkeit zu, etwas, worauf Jacobs gerne verzichtet hätte. „So so“, sagte der Größere mit einer Stimme, die durch Panzerglas hätte schneiden können, „wen haben wir denn hier?“
Jacobs hob den Kopf und bemühte sich, einen trotzigen Gesichtsausdruck an den Tag zu legen, als der Gigant das Wort an seinen Begleiter richtete. „Kodakan, die Truppen sollen sich bereitmachen. Wir rücken weiter in das Stadtinnere vor.“
Wie ihr wünscht, Lord Ironclaw.“, entgegnete der Fremde mit den weißen Roben, deutete eine Verbeugung an und ließ seinen offensichtlichen Herrn mit dem Gefangenen allein. Der Krieger, den dieser eben als Lord Ironclaw bezeichnet hatte, richtete seinen Blick auf Jacobs, und in den dunklen Öffnungen des Helms glühten zwei gelbe Supernoven, die sich direkt in Jacobs Seele zu bohren schienen. „Ich habe dich etwas gefragt.“, sagte er unvermittelt. „Wer bist du?“
„Leck mich doch.“, entgegnete Jacobs. Jetzt war es sowieso egal – nach allem, was er in den letzten beiden Wochen von den Fremden mitbekommen hatte, würden sie ihn sowieso töten; Warum also nicht aufrecht stehend sterben?

Dann geschah etwas, dass Jacobs vor Entsetzen erstarren ließ – der Stahl des Helms verzog sich mit einem leisen, reibenden Geräusch und die Augenöffnungen wurden zu nur wenigen Zentimeter weiten, finster blickenden Schlitzen, und das gelbe Glühen intensivierte sich, sodass es nun die dunklen Öffnungen ausfüllte und in Jacobs ungeschützten Augen schmerzte. Langsam trat Ironclaw nach vorne, packte den Leutnant mit einem knochenzermalmenden Griff unter dem Kinn und riss seinen Kopf nach oben, um ihm direkt in die Augen zu sehen. „Xerxes“, sagte er unvermittelt, „jetzt.“ Rasender Schmerz fuhr durch Jacobs Rücken, als einer der Krieger, die ihn festhielten, seine gepanzerte Faust mit mit einer Kraft, die Steine in Staub hätte verwandeln können, in seinen Rücken rammte und seine Welt in weißem Schmerz explodieren ließ.
„Wer bist du?“, wiederholte Ironclaw, und der Unterton in seiner Stimme ließ vermuten, dass er die Geduld verlor. „Wir können das stundenlang machen; wir haben Zeit.“

„Fahr zur Hölle.“, presste Jacobs erneut hervor – er hatte nicht vor, diesem Bastard auch nur das Geringste zu sagen. Erneut veränderte sich die Miene des Helms, diesmal zu einem fast resignierten Gesichtsausdruck. „Wie du willst.“, sagte Ironclaw. „Was jetzt kommt, hast du dir selbst zuzuschreiben. Aramel. Schaff mir einige Jünger des Slaanesh her. Ich brauche ihre Überredungskünste.“
„Mit Vergnügen, Meister.“, antwortet der Krieger zu Jacobs linker Seite, ließ ihn los und rannte in Richtung Süden, um den Auftrag seines Kommandanten auszuführen.
„Keine Sorge,“ sagte dieser, während sich der Ausdruck seines Helms zu einem Ausdruck kalter Vorfreude verzog, „das wird überhaupt nicht wehtun.“

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finde ich persönlich exzellent
Na, das freut mich doch. 😀
sehr viele details und schön viel hintergrund wissen hat ne geile atmosphäre
Wobei ich zum Innenleben der Klinge dazusagen muss, dass ich mir das ausgedacht habe. Gibt soweit ich weiß auch keine offizielle Beschreibung, wie's in so 'nem Panzer aussieht. Sollte der hohe Herr Rawke also etwas an meiner Darstellung auszusetzen habe... Mein Hirn ist auf Durchzug. 😉

Edit: Ich weiß, dass du da warst, Grimchef... 😉

Edit2: Und dich seh ich auch, Oberst Vader... 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm hm also bis auf die Namen und den GW-Fluff hab ich nichts zu meckern
Hm? Was gibt's denn an den Namen zu meckern?
Nett....aber ein makel hab ich gefunden.....Zhanto bedient oben am turm einen schweren bolter?!? Zwillingsbolter wäre richtiger oder meinst du nicht😛?
Der heißt Zhento. Und der schwere Bolter ist beabsichtigt. Beim Chaos darf man da mMn stärker variieren. Ich hab da noch ein paar Ideen... getreu dem Motto: "Burn it down!". 😉
Aber ich freu mich schon auf weitere geschichten bzw. die fortführung dieser hier.
Man liest nicht viel über IW:wub:.
Vielen Dank für die netten Worte. ^^
 
Teil 4 - 6:

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Ignatius schob die Steuerhebel langsam nach vorne, und einen Moment später setzte sich die Klinge in Bewegung und rumpelte mit halber Geschwindigkeit durch die verwüsteten Straßenzüge Aschantis, während díe Besatzung die umliegenden Ruinen mit einer fast schon fanatischen Besessenheit im Auge behielt – Im Straßenkampf war die Gefahr, in einen Hinterhalt zu geraten, allgegenwärtig. „Wir hätten dieses Drecksloch noch ein paar Wochen länger bombardieren sollen.“, stellte Kharash fest. „Hier sind noch immer viel zu viele Verstecke für Heckenschützen.“
Das kollektive Mhm, dass durch die Kommunikationskanäle ging, bestätigte Kharash in seiner Meinung, die eigentlich auch vom Kriegsschmied der Großkompanie geteilt wurde – Bedauerlicherweise war die Munition der Artilleriegeschütze im Laufe der letzten Tage zunehmend knapper geworden, weswegen die Iron Warriors nun dazu übergingen, die Imperialen im direkten Kampf zu vernichten, unterstützt von gezielten Artillerieschlägen, die jedoch nur eingesetzt wurden, wenn die Legionäre auf schweren Widerstand stießen – was in der Zeit seit dem Einmarsch in die Stadt erst zwei Mal passiert war.

Knappe Munition, dachte Ignatius verächtlich. Sie waren Iron Warriors! Wenn es etwas gab, wovon die Iron Warriors nie zu wenig hatten, dann war es Munition, und es machten Gerüchte die Runde, dass genug davon vorhanden war, um die Stadt zweimal dem Erdboden gleichzumachen. Wenn das stimmen sollte, warum hatte der Kriegsschmied dann den Vorstoß befohlen und belog seine Krieger? Gerade Ironclaw genoss unter seinen Truppen den Ruf, Verluste um jeden Preis zu vermeiden. Es ergab einfach keinen Sinn – Wenn er wirklich die Ressourcen hatte, warum benutzte er sie nicht? Warum?

Gegensätzliche Befehle?, mutmaßte Ignatius, während er Schub von der linken Kette nahm und die Klinge in eine breite Straße lenkte, die sie direkt zum Sammelpunkt der 7. Kompanie führen würde. Während die meisten Legionen im Laufe der Jahrtausende einen Großteil ihrer ursprünglichen Organisation verloren hatten – allen voran die Legion der World Eaters, die nur noch aus eigenständigen Kriegerbanden bestand –, waren die Iron Warriors trotz einiger Abspaltungen wie der Bruderschaft des Stahls immer noch in Großkompanien organisiert, die sich aus jeweils zehn Kompanien zu einhundert Chaos Space Marines zusammensetzten, was eine Großkompanie auf eine Stärke von eintausend Mann brachte, die gepanzerten Fahrzeuge nicht eingerechnet.

Beide Steuerhebel bis zum Anschlag nach vorne schiebend brachte er den Chaos-Predator auf Höchstgeschwindigkeit. Das ergibt keinen Sinn, antwortete er sich in Gedanken selbst. Ironclaw würde sich kaum an solche Befehle halten – dazu müssten sie schon von Perturabo persönlich kommen.
Er schüttelte den Kopf und vertrieb den Gedanken aus seinem Verstand – Jetzt galt es, den Vorstoß fortzuführen. Er würde sich aber in ruhigeren Zeit etwas unter den anderen Kriegern der Großkompanie umhören, die ebenfalls tatkräftig Theorien für das ungewöhnliche Vorgehen ihres Meisters aufstellten. „Wir sind da!“, rief Zhento und riss Ignatius aus seinen Gedanken. Ein Blick aus dem Sichtschlitz bestätigte die Meldung – Vor ihnen befand sich, bewacht von zwei Geschützen, die einen Land Raider höchstwahrscheinlich in ein rauchendes Wrack verwandeln konnten, der Eingang zu einem der provisorischen Lager, dass auf einem offenen Platz eingerichtet worden war.

Ignatius verringerte die Geschwindigkeit und ließ die Klinge langsam an den beiden großkalibrigen Kanonen vorbeigleiten, die er nun als modifizierte Tremor-Kanonen identifizierte, die auf massiven Halbketten-Fahrzeugen montiert waren und von einer vierköpfigen Mannschaft bedient wurden. Die Fahrzeuge wirkten eher schlicht – Sie waren grob geschätzt acht Meter lang mit drei Reifenpaaren an der Front, die zur Lenkung dienten, fünf Meter langen Ketten und acht seitlich angebrachten, herabsenkbaren Stützen, die sich mithilfe eines fest montierten, einen Meter langen Bohrers im Erdboden verankern konnten, um maximale Stabilität beim Abfeuern des Geschützes zu garantieren. Das etwa zwei Meter lange, gepanzerte Fahrerhaus hatte an der Front zwei abdeckbare Sichtluken und einen auf dem Dach angebrachten Kombibolter, um sich gegen angreifende Infanterie zur Wehr zu setzen.

Er schwenkte den Panzer nach rechts, wo einige weitere Kampffahrzeuge abgestellt waren, darunter ein Land Raider und zwei weitere Predatoren. Die Hebel langsam zurückziehend verlangsamte er die Klinge zunehmend und brachte sie schließlich neben den anderen Panzern zum halten. „Endstation!“, rief er und stand aus seinem Sitz auf und kletterte nach hinten, während sich auch der Rest der Crew zur Heckrampe begab, um auszusteigen. Ein lautes Klonk! vom Dach des Predators verriet ihm, dass Zhento es vorzog, ohne einen Umweg durch das Innere der Klinge auszusteigen.
Als er am Heck ankam, aktivierte Harastus gerade den Öffnungsmechanismus, und mit einem Quietschen senkte sich die Rampe und ließ einen kalten Luftstrom herein, der über Ignatius Gesicht strich. Gierig sog er die kühle Luft ein und verließ seinen Kampfpanzer, als Zhento sich neben ihm vom Dach gleiten lies und elegant neben ihm aufsetzte. „Wir sind da.“, bemerkte dieser erneut zufrieden, als er seinen Helm abnahm und die Strahlen der Sonne zum ersten Mal seit der Landung der Klingen-Crew, wie die anderen Iron Warriors sie nannten, seine blasse Gesichtshaut und sein kurzes, schwarzes Haar berührte.

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Interessiert beobachtete Ignatius die Vorgänge im Lager, während er nebenher mit einigen anderen Panzerbesatzungen Erfahrungen und Geschichten von den unterschiedlichsten Welten austauschte. Der Vorposten war auf einem etwa zweihundert mal dreihundert Meter messenden Platz eingerichtet worden, von dem aus fünf breite Straßen verliefen – eine nach Westen, in Richtung Stadtrand, jeweils eine nach Norden und Osten und zwei wiesen nach Süden, wo sich der Palast des Gouverneurs und die Quartiere der Offiziere befanden, die vom Kriegsschmied zum primären Ziel der Artillerie erklärt worden waren.

Im östlichen Viertel des Platzes hatten sich neben mehreren Geisterkriegern der Thousand Sons – Ignatius hatte gehört, dass sie die persönliche Leibgarde eines Hexers namens Kodakan waren – und auch eine Batterie aus einem halben Dutzend Halbkettenfahrzeugen postiert, die eine Eigenentwicklung der 4. Großkompanie darstellten und von ihnen ‚Shatterer’ genannt wurden. Die Maschinen waren ursprünglich imperiale Truppentransporter gewesen, von denen man während eines planetaren Feldzuges vor eintausendachthundert Jahren ungefähr fünfzig Stück hatte erobern können. Später waren sie mit einer improvisierten, drehbaren Plattform ausgerüstet worden, auf der wiederum die Tremor-Kanonen von besiegten Basilisk-Artilleriepanzern des Imperiums angebracht wurde.

Obwohl diese Konstruktion damals mehr ein Notbehelf war, um die während eines Sabotageakts großteils zerstörten Chaos-Basilisken zu ersetzen, hatten die Legionäre sie bald schätzen gelernt. Die Fahrzeuge waren für ihre Größe relativ schnell und hatten sich überraschenderweise auch in der direkten Abwehr feindlicher Panzertruppen gut geschlagen – die zahlreichen Kerben an den Geschützrohren, mit denen die Besatzungen Abschüsse markierten, bewiesen es. Jede Einheit schlug mit einer bestimmten Anzahl Kerben zu Buche: Schwache Ziele wie Sentiels brachten eine Kerbe, normale Panzer wie die Leman Russ drei und superschwere Panzer sechs Kerben, und auf den Geschützrohren waren so viele davon, dass sie bereits begannen, einander zu überlappen.

Ignatius tat einen tiefen Atemzug und ließ die eiskalte Luft des Planeten durch seine Lungen strömen, als er sich von seinem Platz erhob und durch das Lager stromerte, während er mit den Kriegern der Großkompanie die Erlebnisse der vergangenen Tage und Gerüchte austauschte. An den Mutmaßungen der Truppen hatte sich indes nichts geändert: Weiterhin waren viele Iron Warriors überzeugt, dass Ironclaw etwas verheimlichte, weniger aus freien Stücken, sondern eher auf den Befehl eines Höhergestellten hin, was wiederum zum Primarchen Perturabo führte. Es ergab einfach keinen Sinn…

Ein gewaltiger Donner ließ ihn herumfahren und zur Quelle der höllischen Kakophonie blicken, die, wie er feststellte, von den Shatterern ausging, die das Feuer auf ein Gebiet im Süden eröffnet hatten. Nach drei Salven schwiegen die Geschütze schließlich und dicker, schwarzer Qualm drang aus den Öffnungen heraus und vergiftete die Luft von Tantime VII wieder ein bisschen mehr. „Es hat etwas Befriedigendes an sich, nicht wahr?“
Krampfhaft fuhr Ignatius zusammen und drehte sich erneut um und blickte direkt auf den massiven Brustpanzer eines Kriegers der Großkompanie von mindestens drei Metern Größe. „Ja.“, antwortete er unsicher. „Sehr befriedigend.“
„Wir wurden einander anscheinend noch nicht vorgestellt.“, sagte der Hüne. „Das gilt es nachzuholen. Ich bin Fergus Ironclaw.“

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„Unidentifiziertes Schiff gesichtet“, bemerkte die künstliche Intelligenz – von den Iron Warriors der 4. Großkompanie kurz Vox genannt – monoton, während auf mehreren Kontrollbildschirmen auf der Brücke der Stählernes Herz, eines Schlachtschiffs der Inferno-Klasse, Aufnahmen des überraschend angekommenen Schiffs aufschienen. Hastig marschierte Tarxos Vorion, der befehlshabende Offizier des Schlachtschiffs, nach vorne, um sich ein genaueres Bild von der Lage zu machen. Schon auf halbem Weg verriet ihm sein geübter Blick, dass es sich um das Schiff eines Freihändlers handeln musste – es entsprach zwar in seinen Grundzügen der Bauform eines typischen imperialen Frachters, wies jedoch einige Veränderungen auf, manche völlig offensichtlich, andere eher unscheinbar. Direkt ins Auge gesprungen war ihm die Triebwerkssektion – sie war offenbar stark umgebaut worden, um ein kräftigeres Triebwerk aufnehmen zu können. Hinzu kamen eine hellgraue, seiner Erfahrung zufolge relativ widerstandsfähige Panzerung und einige Schiffsgeschütze, deren Installation auf nicht-militärischen Schiffen an der Grenze der Illegalität lag.

„Auf effektive Waffenreichweite nähern und Feuer eröffnen. Vollständig vernichten“, befahl Tarxos in knappen Worten – obwohl Vox mittlerweile relativ gut arbeitete, seit sie vor einem Jahr von Jüngern des Dunklen Mechanicus in die Systeme des Schiffs integriert worden war, empfahl es sich dennoch, in kurzen, klaren Sätzen zu sprechen – aus einem Befehl wie beispielsweise „Schickt sie zur Hölle“ wurde die K.I. nicht schlau. Zumindest noch nicht. „Auf effektive Waffenreichweite an Ziel nähern und vollständig vernichten. Befehl wird ausgeführt“, antwortete Vox, während die Stählernes Herz langsam Fahrt aufnahm und eine Wende um zwanzig Grad durchführte. Tarxos überdachte die Möglichkeiten: Das Freihändlerschiff konnte faktisch nur fliehen – in dieser Situation die einzig vernünftige Entscheidung. Wobei Vernunft nie wirklich zu den Stärken der Imperialen gezählt hatte. Auf dem Bildschirm der Kommandokonsole wurden erste Daten über das Schiff aufgezeigt – die Brückenbesatzung hatte Anweisung, alles Verdächtige zu scannen und wusste genau, was geschah, wenn jemand vergaß, dies zu tun. Tarxos stellte zufrieden fest, dass seine Einschätzung richtig war: Die Hitzeabstrahlung wies auf einen wesentlich leistungsfähigeren Antrieb hin, als es unter Schiffen dieses Typs üblich war und die Geschütze waren durch leistungsfähigere Modelle ersetzt worden. Der Freihändler würde zwar trotzdem keine Chance gegen einen Kreuzer haben – geschweige denn gegen ein Schlachtschiff – aber Piraten mir der Hoffnung auf leichte Beute würden eine äußerst unangenehme Überraschung erleben.

„Triebwerke des Feindschiffs frühestmöglich ausschalten um Wahrscheinlichkeit des Entkommens zu minimieren“, fügte er zu seinem Befehl hinzu. Obwohl die Inferno-Klasse im Vergleich mit anderen Schlachtschiffen etwas schneller war, würde sie ein Rennen gegen diesen hochgerüsteten Freihändler kaum gewinnen. Möglicherweise würden einige Bombergeschwader dem Schiff seine Mobilität nehmen können, aber angesichts der aufgerüsteten Bewaffnung zögerte er, die Bomberbesatzungen loszuschicken. Sollten die Geschwader bei diesem Versuch zu hohe Verluste erleiden, würde Kriegsschmied Ironclaw ihn vermutlich als „Spielzeug“ an die Emperor’s Children übergeben – sofern er sich nicht entschied, ihn direkt mit seiner Energieklaue in Fetzen zu reißen. „Triebwerke frühestmöglich ausschalten“, wiederholte Vox zur Bestätigung, während weitere Daten über das Schiff des Freihändlers angezeigt wurden.

„Hm“, machte Tarxos geistesabwesend, während sein Blick über den Bildschirm glitt und jede noch so minimale Information in seinem perfekten Gedächtnis verankerte. Obwohl ein Wort wie Perfekt ein gewisses Maß an Arroganz vermuten lies, entsprach es in Tarxos Fall den Tatsachen – Er konnte sich jede noch so unbedeutende Sekunde seines seit zehn Millenien andauernden Lebens in perfekter Klarheit ins Gedächtnis rufen. Das rhythmische Piepen des Bildschirms riss ihn wieder in die Gegenwart zurück – in einem Bereich des Schiffs wurden rapide steigende Energieemissionen gemessen. Sie setzten zur Flucht an. Mit einem wütenden Zischen ließ Tarxos von dem computergenerierten Bild des Freihändlerschiffs ab und stapfte zum Aussichtsfenster. Das Fenster war fünfmal höher als er selbst und so lang wie drei Chaos Land Raider und bestand aus einem extrem widerstandsfähigen, meterdicken transparenten Material, das aufgrund dieser Eigenschaften als Transparentstahl bezeichnet wurde. Nur wenige Zentimeter davor blieb er stehen und blickte mit seinen kybernetischen Augen hinaus. Wenn dieses Schiff entkam, würde es mit Sicherheit Alarm schlagen. Das konnten sie sich nicht leisten – Kriegsschmied Ironclaw hatte sich klar ausgedrückt: Niemand durfte wissen, dass sie hier waren. Niemand durfte wissen, wonach sie suchten. Ironclaw war von Primarch Perturabo persönlich Stillschweigen befohlen worden – gegenüber allem und jedem, und obwohl der Kriegsschmied für seine Vorsicht bekannt war, hatte er ihn in die Situation eingeweiht – wenigstens so weit, wie er es für gut hielt. Denn tief im Erdboden dieser erbärmlichen Welt verborgen, unberührt seit mehr als zwanzigtausend Jahren, schlummerte ein unvorstellbar mächtiges Artefakt des Chaos: Der Stern der Finsternis. Inaktiv. Unbemerkt vom Leichengott und sein achtmal verfluchten Speichelleckern. Knurrend hob Tarxos seinen kahlen Schädel und fixierte das Schiff des Freihändlers. Die Sekunden schienen sich zu Minuten und die Minuten schließlich zu Stunden zu zerren, als er schließlich den Befehl aussprach: „Schickt die Bomber los. Zermalmt diesen verdammten Freihändler zu Staub.“

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Das ganze ist schonmal vom Stil her gut geschrieben. Auch von der Anschaulichkeit ist alles da.
Aber es gibt nun mal das Wörtchen aber. Ich denke, dass der Einstieg in die Geschichte etwas ungewöhnlich ist, keine Action, obwohl man welche vermuten würde und stattdessen eine detaillierte Beschreibung der Besatzung und deren momentane Handlung, welche iwie nicht zu der noch "unbewegten" Gesamthandlung passt.

Insgesamt wirkt es so, als ob der Fahrer im ersten Teil seine kleine Welt im Panzer hat, seine Leute sieht und auch beschreibt was sie machen, aber die Gründe für die Kriegssituation werden nicht mit beschrieben, wodurch es so wirkt, als ob eine Besatzung in einem konturlosen Chaos-Predator durch eine konturlose Landschaft fährt.
Die Situation und die Beziehungen zwischen den Besatzungsmitgliedern wird gut dargestellt, aber ohne das äußere Umfeld, was leider erst zu spät im zweiten Teil vorgestellt wird, wirkt es iwie nicht so gut.
Ich hoffe, du verstehst, wie ich das meine! 🙂

Also am besten wäre es, wenn du den ersten und zweiten Teil zusammenmischst und dabei was ordentliches rauskommt!
(Aber mach wie du willst, ich bin ja blos der imperiale Abschaum! 😛)

Achso: Herzlichen Glühstrumpf zum silbernen Schädel! 😉
 
Oh Schreck, Fergus schreibt wieder! 😀

Was es bisher zu lesen gibt, gefällt mir sehr gut. Das Leben eines IW-Panzerkommandanten ist mal wieder ein frischer Aspekt im Storyforum und wurde so noch nicht gewürdigt.

Ich mag auch die ganzen detaillierten Beschreibungen und die sympathische Crew. ^_^

Kritik gibts natürlich auch, aber nur ein kleines Bisschen:

Auf beiden Seiten erhoben sich die Ruinen der einst stolzen imperialen Gebäude, die nun, da der Artilleriebeschuss sie in kaum mehr als einen traurigen Schatten ihrer einstigen Pracht verwandelt hatte, nur noch den Heckenschützen der imperialen Armee Unterschlupf boten.

Hier fehlt mir irgendwie ein wenig die Verachtung eines Renegaten, für die imperiale Lebensweise. Es klingt fast schon so, als würde er bedauern, dass die Iron Warriors die Stadt in Schutt und Asche gelegt haben - Dabei ist es doch das, was sie am liebsten machen. 😉
 
Oh Schreck, Fergus schreibt wieder! 😀
Ja, schrecklich, nicht wahr? 😉

Hier fehlt mir irgendwie ein wenig die Verachtung eines Renegaten, für die imperiale Lebensweise. Es klingt fast schon so, als würde er bedauern, dass die Iron Warriors die Stadt in Schutt und Asche gelegt haben - Dabei ist es doch das, was sie am liebsten machen.
Hm... Da hast du Recht. Das werde ich später noch mal überarbeiten.

Ich denke, dass der Einstieg in die Geschichte etwas ungewöhnlich ist, keine Action, obwohl man welche vermuten würde und stattdessen eine detaillierte Beschreibung der Besatzung und deren momentane Handlung, welche iwie nicht zu der noch "unbewegten" Gesamthandlung passt.
Hm. Da ist eventuell was dran...

Insgesamt wirkt es so, als ob der Fahrer im ersten Teil seine kleine Welt im Panzer hat, seine Leute sieht und auch beschreibt was sie machen, aber die Gründe für die Kriegssituation werden nicht mit beschrieben, wodurch es so wirkt, als ob eine Besatzung in einem konturlosen Chaos-Predator durch eine konturlose Landschaft fährt.
Die Situation und die Beziehungen zwischen den Besatzungsmitgliedern wird gut dargestellt, aber ohne das äußere Umfeld, was leider erst zu spät im zweiten Teil vorgestellt wird, wirkt es iwie nicht so gut.
Ich hoffe, du verstehst, wie ich das meine!
Ja, das verstehe ich durchaus. Zu meiner Verteidigung sei aber gesagt, dass...
a) Ich mir dessen bewusst bin, und...
b) Ich für den nächsten Teil Action eingeplant habe, und...
c) Der erste Teil mehr als Art Bestandsaufnahme gedacht war.
Also am besten wäre es, wenn du den ersten und zweiten Teil zusammenmischst und dabei was ordentliches rauskommt!
(Aber mach wie du willst, ich bin ja blos der imperiale Abschaum! 😛)
Du hast's erfasst. 😉
Achso: Herzlichen Glühstrumpf zum silbernen Schädel!
?! Noch gar nicht bemerkt, das Teil...

Edit: Ich seh dich, Rawki!
 
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Als Iron Warrior? HALLO! Das ist fast so toll wie ein silberner Helm! 😛

Ja find so ein Ding doch mal auf einer silbernen Rüstung. Das sieht doch keiner! :lol:

Seid wann braucht das Chaos Gründe um Krieg zu führen? 🙂

Och, der Mixi hat schon nicht ganz unrecht. Ich würde auch gerne etwas mehr über den Hintergrund zu diesem Konflikt erfahren. Klar, effektiv läuft es darauf hinaus, dem Imperiums eins auf die Nase zu geben, aber interessant wären zum Beispiel auch taktische Informationen. Wie lange läuft der Krieg schon? Wie ist es um die gegnerischen Einheiten bestellt? Und so weiter...
 
Gebet des Stahls, frei nach Fergus Ironclaw

Ignatius Arok Ignatius Dhoran,
Marek Kharash Erox,
Harastus Galen Zhento Esex Ignatius Zhento,
Zhento Dhorans Ignatius Zhento,
Ignatius Zhento Aschanti Ignatius Zhento,
Harastus Ignatius Zhento.

Aschanti Tantime,
Tantime Ignatius,
Ignatius Zhento Ignatius,
Zhento Kharash
Ignatius Zhento,
Ignatius Zhento Ignatius.


Satzzeichen habe ich frisch und frei gesetzt,
die Reihenfolge der Namen ist aus den Text übernommen.

Es wirkt sehr meditativ😉
Und zum sonstigen Text mMn etwas unpassend aber wie gesagt irgendwas ist ja immer 😉
 
Ja find so ein Ding doch mal auf einer silbernen Rüstung. Das sieht doch keiner! :lol:
Also Fergus trägt ne schwarze Dose, da sollte ein silberner Helm ja wohl schon auffallen!

Ignatius Arok Ignatius Dhoran,
Marek Kharash Erox,
Harastus Galen Zhento Esex Ignatius Zhento,
Zhento Dhorans Ignatius Zhento,
Ignatius Zhento Aschanti Ignatius Zhento,
Harastus Ignatius Zhento.

Aschanti Tantime,
Tantime Ignatius,
Ignatius Zhento Ignatius,
Zhento Kharash
Ignatius Zhento,
Ignatius Zhento Ignatius.
Sehr schön! :lol:
 
Als Iron Warrior? HALLO! Das ist fast so toll wie ein silberner Helm! 😛
*Hält seinen Helm fest*
MEINS!!!

Nachdem ich mir eure Ratschläge nun nochmal durch den Kopf habe gehen lassen, werde ich folgendes tun: Sie ignorieren und weitermachen wie bisher. 😛

Spaß, ich hab heute daran gearbeitet, den Anfang umzuschreiben. Ich werde im Laufe des morgigen Tages weiter daran arbeiten und hoffentlich am Abend die überarbeitete Version vorstellen können.

PS: Ich weiß, dass du da warst, Rawke! 😉
 
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*Hält seinen Helm fest*
MEINS!!!
"Hehe, dann klau ich dir halt dein Abzeichen!"
Nachdem ich mir eure Ratschläge nun nochmal durch den Kopf habe gehen lassen, werde ich folgendes tun: Sie ignorieren und weitermachen wie bisher. 😛
*SCHOCK!*
Spaß, ich hab heute daran gearbeitet, den Anfang umzuschreiben. Ich werde im Laufe des morgigen Tages weiter daran arbeiten und hoffentlich am Abend die überarbeitete Version vorstellen können.
"Puh..."

Na dann, ich freu mich schon!