Persephone IX
Persephone IX - eine Feudalwelt im äußeren Segmentum Ultima - wurde erst relativ spät zur Zeit des großen Kreuzzuges dem Imperium wieder angegliedert. Lange blieb die Welt größtenteils unbeachtet. Der lokale Gouverneur - im lokalen Sprachgebrauch Großknecht genannt - sorgte für die Auslieferung eines zwar geringen imperialen Zehnten, doch dafür mit äußerster Sorgfalt und Pünktlichkeit. Die Welt selbst ist mit einem ähnlichen Durchmesser wie der Mars nicht besonders groß, benötigt aber mit 35 Standardstunden relativ lang, um sich um seine eigene Achse zu drehen.
Sitz der planetaren Regierung des mit nicht ganz 1 Mrd. Menschen bevölkerten Planeten ist
Urnstein, welches sich auf dem großen, nördlichen Kontinent befindet. Der Kontinent ist außerhalb seiner weitläufigen Gebirgsregionen stark bewaldet. . Aufgrund der dichten Vegetation leben die meisten Menschen entweder in den wenigen großen Städten oder in kleinen Weilern auf den Lichtungen der Waldmasse. Technologisch ist die Zivilisation seit dem großen Kreuzzug deutlich zurückgefallen. In den kleineren Weilern und Siedlungen geht die Technik kaum über Schießpulverwaffen und Öllampen hinaus, während sich in den Bevölkerungszentrum noch eine geringe Menge an höher technisierten Relikten halten konnte. Verbreiteste Waffen sind jedoch vor allem Hieb- und Stichwaffen.
Hauptwirtschaftsgüter sind die in diesen Wäldern lebenden Tiere - wobei sich da besonders die Meriden, eine Art pelziges, sechsbeiniges Schwein, als beliebter Fleischlieferant hervor tut. Aber auch die gut nachwachsender Hölzer wie auch vor Ort produzierter Weihrauch erfreuen sich großer Beliebtheit in der galaktischen Nachbarschaft
Erst irgendwann in M37 entdeckte ein Adept des Mechanikums eine von den einheimischen Moosen und Flechten der Südhemisphere produzierte spezielle chemische Verbindung. Diese sollte sich hervorragend als Schmiermittel für die AV-GZ7 Lastenheber eignen, die überall im Subsektor im Einsatz waren. Sie bildeten das eigentliche Rückgrad der jeweiligen planetaren Logistk und stellten sicher, dass das Getriebe der imperialen Wirtschaft geölt blieb.
Über die Jahre Wuchs damit eine solide Industrieproduktion auf der Südhalbkugel heran - und die Anforderungen an den Imperialen Zehnt stiegen in den folgenden Jahrhunderten. Um diesen Anforderungen in gewohnter Art und Weise stand zu halten, bemühte sich Erasmus von Sorkisky - zu diesem Zeitpunkt der 176. Großknecht - die entsprechenden Moose und Flechten auch auf der Nordhalbkugel einzuführen und die Produktionskapazitäten auszubreiten, was jedoch misslang. Dies führt zu einer starken Bevölkerungsmigration und einem Armutsgefälle von Nord nach Süd. Während der norden noch immer von traditioneller Land- & Forstwirtschaft lebte, erstreckten sich über den weiten Teil des Südens, vor allem Trostlos und dem Südkontinent, der damals noch Marlien hieß, nun die Schlote der Schmiermittelfabriken. Spannungen zwischen bauten zwischen diesen Regionen auf.
Im frühen M39 machte das Auftreten eines neuartigen Pilzes Probleme. Diese zerstörten die essentiellen Moose und Flechten der Südhalbkugel immer mehr. Schon bald wurde der Rohstoff für die Produktion knapp und der imperiale Zehnt musste auf andere Weise befriedigt werden. Kurzfristig wurden die Rekrutierungszahlen für die Imperiale Armee drastisch erhöht. Zwangsrekrutierung wurden überall durchgeführt. Aufruhr war die Folge. Nur wenig Später blieb der imperiale Zehnt aus.
Als in nur wenigen Jahrhunderten ein Expeditionskorps der Imperialen Armee begleitet durch ein kleines Konvent der Adepta Sororitas der Blutigen Rose auf der Welt eintraf, fanden sie ein Bild der Verwüstung vor. Ein Faulkult hatte sich in den tiefen der Industrieanlagen eingenistet und die Welt ins Chaos gestürzt. Die meisten Städte waren zerstört oder von Kulten beherrscht. Besonders die Manufaktorien auf dem Südkontinent waren eine Brutstätte für Häretiker, Mutanten und Ketzer aller Art. Ihr Anführer war ein gewisser Kostian der Aufgedunsene.
Der einzige Ort, an dem Imperatortreue Kräfte sich noch immer zur Wehr setzen, war eine Zitadelle an den Rändern der Waldes im hohen Norden. Bis heute ist ungeklärt, wie genau es den Verteidigern gelang, so lange zu überstehen. Viele Taktiker vermuten, es hätte mit der abgelegenen Lage der Zitadelle und ihrer strategischen Günstigen Position am Rand der blauen Wälder zu tn.
Die Diener des Chaos hatten dem Expeditionskorps nur wenig entgegenzusetzen. Und schon nach wenigen Wochen türmten sich die Leichen der Ketzer zu meterhohen Bergen. Die Häretiker versuchten sich mit einfachen Feuerwaffen, Armbrüsten und Schwertern gegen die disziplinierten Lasgewehrsalven des Expeditionskorps zu wehren. Doch Ihnen wurde das Schicksal aller Feinde des Imperators zu teil.
Offen blieb, wie sich die Zitadelle des Nordens hatte so lange den dunklen Mächten erwehren können. Bei einer Untersuchung in den Tiefen der Zitadelle stießen die Schwestern der blutigen Rose auf der untersten Ebene auf einen seltsamen, von Dornenranken mit blauen Blüten umrankten Schrein. Ein sanftes, beruhigendes Pulsieren ging von dem Schrein aus. Ohne ihn zu öffnen wussten die Anwesenden Schwestern, dass sie vor dem Grund für die Widerstandskraft der Zitadelle standen. Sie beschlossen ein Konvent zu gründen und es entstand der Orden des blauen Dorns.
Für die kommenden Jahrhunderte waren die Schwestern ein Anker der Sicherheit und des Lichtes des Imperators. Auch wenn die Süden Persephones noch immer ein Wüstes Ödland voller Industrieruinen war, erblühte der Norden erneut. Im Norden wuchsen innerhalb der Wälder Schreinenklaven als immer neue Relikte entdeckt wurden. Alte Agrikulturen nahmen ihren Betrieb wieder auf, besonders Ferring erlebte eine besondere Zeit der Blüte.
Der Orden der Blaue Rose
Alles Änderte sich mit aufkommen des Cicatrix Maledictum. Persephone IX fand sich nun im Imperium Nihilus wieder. Abgeschnitten vom restlichen Imperium kämpften die Bewohner der Welt gegen die wieder erstarkenden Kräfte des Chaos. Dieses Mal waren es die auserwählten Krieger Nurgles, die Death Guard persönlich, die die Welt heimsuchten.
Reduziert auf unter 50 Schwestern, war der Orden bereit ihr Heiligtum bis aufs letzte zu Verteidigen. Es war der Prediger mit Namen dem Sion, dem in diesen schweren Stunden eine Offenbarung des Gottimperators zu teil wurde. Er sah was geschehen würde, wenn der Erzfeind obsiegte, was aus allen Welten, aus allen Menschen werden würde. Wie ein dunkler Sturm legte sich das Chaos über das Land. Verschlang Mensch, Tier, Maschine. Doch er sah etwas anderes. Ein Keimling, eine kleine blaue Rose - wie sie in den weiten von Persephone IX zu tausenden Wuchsen - widerstand dem Sturm. Mehr noch... an diesem KIeimling brach sich der Sturm. Und da war dem Prediger auf einmal alles klar. Es waren nicht nur die blauen Dornen, die dem Erzfeind Einhalt gebieten konnten - nein - alle Rosen von Persephone würden ihm widerstehen. Mit dem Feuer des Widerstands in den Augen und dem Licht des Imperators im Herzen, ergriff er die alte Schrottflinte und das noch jungfräuliche Kettenschwert. Und mit flammenden Worten rief er alle Rosen von Persephone - alle Frauen der Welt - egal wie jung oder alt auf, zu nehmen was hatten und sich dem Feind entgegen zu stellen. Sie mochten getötet werden, doch sterben würden Sie eh. Doch wenn sie im Kampf fielen, so fielen sie im Lichte des Imperators und würden aller Ewigkeit zu seiner Rechten sitzen und mit den Primarchen Speisen. Man ist sich unsicher, ob es seine Worte waren, eine Aussicht auf eine Candlelight Dinner mit Sanguinus im Jenseits oder einfach pure Verzweifelung. Doch die Frauen von Persephone nahmen an Waffen, was sie bekommen konnten. (über die Männlichen Bewohner der Welt gibt es keine Aufzeichnungen). Es bleibt nicht unterschlagen, dass die Verluste unter der anstürmenden Zivilbevölkerung horrend waren. Und fast ebenso viele Feinde, wie fielen, standen an Gefallenen Zivilisten wieder auf, um für den Feind zu kämpfen. Und dennoch - diese Ablenkung reichte den Kriegerinnen der Blue Thorns den Dämonenprinzen zu richten, der die Invasion von Persephone IX anführte und so die Invasoren zurückzuschlagen.
All jenen Zivilistinnen, die so glorreich gekämpft hatten, stand nun die Möglichkeit offen als Battlesister dem Orden beizutreten. So wurde der Orden der Blue Thorns wiedergeboren als Orden der blauen Rose. Nun sind sie aufgebrochen den Sturm des Chaos zurückzudrängen, die Bedrohung durch widerwärtige Xenos zu vernichten und all jene zu Bestrafen, die die Herrlichkeit des Gottimperators der Menschheit in Frage stellen.
Die Heilige von Persephone
Geboren als Sulja Laikis, jüngster Spross eines verarmten persephoneischen Adelsgeschlechtes, wirkte die Heilige im M35. Wie imperialen Schriften zu entnehmen ist, verbrachte sie ihre spätere Jugend im Harem eines lokalen Großfürsten mit Namen Achym der Füllige. In den Archiven wird eine Haremsdame erwähnt, die sich durch Weigerung ihre Pflichten zu erfülle mit der Begründung Sie sei einzig dem Imperator versprochen. In den Augen des Fürsten qualifizierte sie dies als Sklavenabgabe an eine nicht weiter beschriebene Bedrohung.
Aktuell geht die Ekklesiarchie von dem Orkpiraten BechaStürza aus. Denn eben jener Ork überfiel die Welt in den kommenden Jahren drei Mal. Erst beim Letzten wurde die grausame Bestie seinem gerechten Schicksal zugeführt: Durch die Hand einer auf Persephone geborenen Sklavin, wurde der liederliche Xenopirat mit den Lederriemen seiner eigenen Kleidung erdrosselte. Als der leblose Körper des Orks von seinem Trukk stürzte, riss er die Heldenhafte Sulja mit herab, ehe sie ihr Martyrium durch die Ketten und Räder der nachfolgenden Orkfahrzeuge erlitt.
Doch damit endete das Wirken der Heiligen nicht. Noch in den Gefechten, die bei der endgültigen Beseitigung der Orkplage folgten, berichten Kräfte der PVS immer wieder von einer in Lumpen gehüllten, weiblichen Gestalt die ihnen den Weg zu Schwachpunkten oder geheimen Vorräten wies. Auch in den darauf folgenden Jahren tauchte sie immer wieder an bedeutenden Wendepunkte der Geschichte Persephones auf und leitet mit ihrer Hand die Geschicke der Welt. So wies eine Lumpen gehüllte Jungfrau den Arbitratoren vor der Bestätigung Achyms dem Fülligen zum Großknecht den Weg zu Beweisen, die seine umfangreiche Ketzerei belegten. Wenige Tage später wurde Achym auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.
Auf diese und ähnliche Weise wurden die heilige Sulja eine Vielzahl an Verbrechen und Häresie in der Oberschicht aufgedeckt, was Sulja besonders beim einfachen Volk sehr beliebt machte. Ca 80 Jahre nach ihrem Tod unternahm man einen Versuch ihre Gebeine zu bergen. Nach umfangreicher Suche gelang es unter dem Wrack eines Ork-Trikes Gebeine zu identifizieren, die der Heiligen zugesprochen werden. Feierlich wurden ihre Knochen in einer kleinen Kapelle, am Rand der blauen Wäldern beigesetzt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde diese Kapelle immer weiter bis hin zu einer stattlichen Zitadelle befestigt.
In Mitte M38 wurde Sulja schließlich offiziell durch einen Vertreter der Ekklesiarchie heilig gesprochen. Seit M39 gilt sie offiziell als Schutzheilige Persephones mit der jährlichen Feier zur Ehren der Heiligen. Höhepunkt ist die Heilige Prozession bei der ihre Reliquien durch die Hauptstadt Urnstein geführt werden. Schon der Orden des blauen Dorns hat Sulja als ihre Schutzheilige verehrt. Diese Tradition ist daher auch tief im Orden der blauen Rose verwurzelt. Reliquien, die mit der Heiligen Sulja in Verbindung gebracht werden, fachen in den Schwestern der blauen Rose daher besonderen Eifer an.