[Archiv] [DISKUSSION] Wettbewerb II 2011

Eigentlich wollte ich das Thema mit der lausigen 'es hängt ja doch alles vom Autor ab' Konklusion Blackorcs bewenden lassen, aber da ihr leider so garstig auf der 'Bauerntölpel wird übermäßiger Held' Geschichte rumhackt, muss ich euch doch nochmal vorwerfen, dass ihr da nicht ganz sauber argumentiert. Erstens verengt ihr den 'Nicht-Superhelden' auf den Bauerntölpel und dreht mir damit gewissermaßen die Worte im Mund um - denn vom Bauerntölpel hab ich nie geredet und nie geschrieben. Es gibt eine riesig breite Palette an Charakteren, die durchaus spannende Abenteuer erleben können, ohne gleich die Welt retten zu müssen und das sind nicht nur Bauern. Außerdem hinkt das Beispiel eh, weil der Bauerntölpel ja gerade zu diesem epischen Überhelden wird, den ich zu seicht finde. Da ist der Witz doch schon dahin.
Zweitens will ich nochmal festhalten, dass ich der Meinung nicht bin, dass alles vom Autor abhängt - natürlich viel, aber es gibt eben dankbarere und weniger dankbarere Plots.
So, jetzt aber genug geschimpft 😛

Wie ich das so sehe falle ich mit meinen Lesegewohnheiten wohl ein bischen aus dem Rahmen. Ich lese eigentlich schon seit ein paar Jahren kein Fantasy mehr und für Sci-Fi konnte ich mich selten erwärmen. Neben allen HDR Werken von Tolkien habe ich auch HP und eben besagte Zwerge Reihe gelesen. Daneben noch ein paar historische Romane - wobei 'Der Kreuzritter' von Stephen Revelle und Ivanhoe hervorzuheben sind.

Das Problem bei mir ist, dass Literatur immer auch einen Mehrwert haben, mir was lehren oder handwerklich eindrucksvoll sein muss. Deshalb liebe ich gesellschaftskritische oder politische Literatur. Gute Autoren sind für mich deshalb Büchner, Kleist oder Max Frisch.
Wer exzellentes Deutsch liebt - was bei mir der Fall ist - wird auch um Thomas Mann nicht drumrum kommen.
Bei mir sind Hobby und Studium allerdings auch verknüpft, da ich im Nebenfach Literatur studiere, was mir wirklich viel Spaß macht. Da wird man allerdings auch zwangsläufig viel mit solcher Literatur konfrontiert.
 
Um mich mal zu erklären:
Aufgewachsen bin ich mit historischen Romanen und Abenteuern wie den Werken von Jack London oder Mark Twain. Demnach war ich oft von den Fantasy Büchern meiner Schulkameraden und dem ganzen Hype um sie genervt. Herr der Ringe habe ich mir tatsächlich einmal angetan, aber ich sage euch, nie wieder. Den größten Teil meiner Fantasyliteratur macht eindeutig Wolfgang Hohlbein aus, der trotz aller Kritik auch einuge sehr gute Romane hat.

Zum Thema SciFi muss ich sagen, dass mir auch da die Klassiker gefallen. Wells, Heinlein, Niven. Oder neuere aus der Military SF Sparte wie John Ringo oder John Scalzi. Ich bin halt ein Militärfreak.
Ansonsten hab ich noch Schiller, den jungen Goethe, Lessing und Tolstoi. Alles gut und gerne gelesen.


Vampirgeschichten gefallen mir außer Dracula eigentlich keine. Denn Vampire sind für mich grausame Wesen, die viel ihrer Menschlichkeit eingebüßt haben. Sowohl mit den nervigen Teenie- Vampiren, als auch mit den allzu menschlichen kann ich mich nicht anfreunden und will ich auch nicht.


PS: Da hätte ich doch fast Sir Arthur Conan Doyle vergessen. Sherlock Holmes in Originalsprache ist einer meiner Lieblingsromane.
 
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Das macht dich schon mal extrem sympathisch XD
Scalzi schafft es einfach Klischeehafte alte Themen neu zu verpacken.

Vor allem Agent der Sterne fand ich super, auch wenns bisl aus der Reihe fiel.
Und Androidenträume weil es eine Homage an Phillip K Dick ist XD


Edit: Niemand hier der Phillip K. Dick liest/kennt? Das Verwundert mich.
 
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Arbeite mich momentan durch "Berge des Wahnsinns" und "In der Gruft".
Finde seinen Stil manchmal etwas anstregend auf Dauer. Dagegen sind manche Fachbücher die reinste Trivial-Pampe.

Keine Ahnung wie es übersetzt wurde, aber das englische Original ließt sich imho wie Butter. A Propos Klassiker: H.G. Wells muss da unbedingt erwähnt werden. 🙂

Es gibt eine riesig breite Palette an Charakteren, die durchaus spannende Abenteuer erleben können, ohne gleich die Welt retten zu müssen und das sind nicht nur Bauern. Außerdem hinkt das Beispiel eh, weil der Bauerntölpel ja gerade zu diesem epischen Überhelden wird, den ich zu seicht finde. Da ist der Witz doch schon dahin.

Klar, der Bauerntölpel war ein sehr plastisches Beispiel. Er steht für mich halt stellvertretend für Charaktere wie z.B. Simon im Drachenbeinthron (dort: Küchenjunge), also einen Charakter der von der Welt um sich herum nicht viel weiß und diese dann Stück für Stück erforscht. Simon wird übrigens nie zum Superhelden, was wiederum das sympathische an dieser Buchreihe ist.

Aber natürlich weiß ich was du meinst. Vom Tom Builder in den Säulen der Erde über den klassischen Kommissar in einem Krimi bis hin zu den ebenfalls meist alltäglichen Charakteren die Lovecraft sehr gerne verwendet kann man auch die einfachsten Rollen mit Leben füllen. Wobei die erstgenannten Säulen der Erde für mich ein schönes Beispiel sind, dass eben auch Beides geht und Lovecraft wiederum eher ein Negativbeispiel ist wenn es um Charaktertiefe geht.
 
@Sarash: cool Tolstoi. Den finde ich auch ziemlich klasse. Hast du einen seiner Romane gelesen oder seine Kurzgeschichten? Krieg und Frieden ist recht gut und wenn man sozialistisch-christliches lesen will, kann ich die Auferstehung empfehlen 😉 Seine Kurzgeschichten hab ich noch rumliegen, will ich auch noch lesen.

George Orwell, James Joice oder den guten alten Shakespeare kann man sich ruhig auch mal im englischen Original antun.

@Blackorc: ich denk soweit sind wir nicht voneinander entfernt. Wenn der Wettbewerb vorbei ist, kann ich dir noch eine für mich lustige Beobachtung verraten - aber bis dahin ... silence!
 
@Sarash: cool Tolstoi. Den finde ich auch ziemlich klasse. Hast du einen seiner Romane gelesen oder seine Kurzgeschichten? Krieg und Frieden ist recht gut und wenn man sozialistisch-christliches lesen will, kann ich die Auferstehung empfehlen 😉 Seine Kurzgeschichten hab ich noch rumliegen, will ich auch noch lesen.

Selbstverständlich Krieg und Frieden. Meine Mutter ist russischstämmig und Humanistin, da bin ich um ihn nicht herumgekommen. Auch irgendwann zwei drei Kurzgeschichten, aber deren Inhalt hab ich leider vergessen, auch weil ich viele Kurzgeschichten von Brecht und Kafka für die Schule lesen musste.
Ach ja, und ich bin weder Sozialist, noch Christ, aber ich werd mir die Auferstehung mal notieren.


@Blashko: Androidenträume war herrlich, aber mein Favorit ist "Old Man's War" mit dem etwas irreführenden deutschen Titel "Krieg der Klone".
 
@Sarash

Ja der dt. Titel hat leider viel vom Charme des Originals vergeudet.
Das Buch, und auch die folgenden der Reihe, waren echt Klasse.
Bin auf das neue gespannt, dass seit ein paar Wochen raus ist.
Hast du das schon?

An Old Man's War hat mich direkt der erste Satzabschnitt von Grund auf begeistert. Da war mir auch bewusst ich werde seinen Schribstil lieben.

An meinem fünfunsiebzigsten Geburtstag tat ich zwei Dinge.
Ich besuchte das Grab meiner Frau. Dann ging ich zur Armee.
 
Ne, von einer neuen Reihe von Scalzi hab ich noch nicht gehört. Hast du einen Link?

Und ja, auch bei mir waren es diese ersten beiden Sätze die mich förmlich anschrieen, dass ich ein grandioses Buch vor mir habe. Ich habe die Reihe bis jetzt etwas fünf mal gelesen. Ähnlich wie bei Heinlein (den ich im englischen Original lese) wird mir bei Scalzi so gut wie nie langweilig (den lese ich allerdings auf deutsch, da ich "Old Man's War" geschenkt bekommen habe.


PS: Sind die letzten zwei, drei Seiten nicht eigentlich Off Topic? Oder geht das, weil wir ja im Geschichtenbereich sind?
 
PS: Sind die letzten zwei, drei Seiten nicht eigentlich Off Topic? Oder geht das, weil wir ja im Geschichtenbereich sind?

Das ist ne Grauzone würde ich sagen. Außerdem spammen wir ja nicht, sondern unterhalten uns gepflegt über niveauvolle Thematik.


@Sarah:
Hier Klick : Ist ne "Neuauflage" des Klassikers "Der kleine Fuzzy". Wohl wieder eine Homage (wie Androidenträume) an eines seiner Vorbilder. Ob es Reihe wird ist schwer zu sagen.
 
Das ist ne Grauzone würde ich sagen. Außerdem spammen wir ja nicht, sondern unterhalten uns gepflegt über niveauvolle Thematik.

richtig und ich lese als Mod ja auch mit. Wäre zwar schön, wenn es nicht allzu weit ausufert oder irgendwann mal auf Wettbewerbgsthemen zurückkommt, aber prinzipiell hab ich erstmal nichts dagegen. Immerhin gehts hier noch im Literatur und mögliche Inspiration für künftige Geschichten.
 
Was mir diesesmal aufgefallen ist - wir haben relativ wenig personen, die abgestimmt haben obwohl sie keine Autoren waren (wenn ich mich nicht täusche, war das sogar einzig und allein Blackorc). Das ist ein bisschen schade, zeigt es doch, dass der Wettbewerb vor allem ein Teilnehmendenwettbewerb ist und die 'Anzeigen' vielleicht zu mehr Teilnehmern, aber nicht zu mehr Lesern geführt hat. Vielleicht wurde nicht deutlich genug gemacht, dass auch Leute abstimmen dürfen, die nicht am Wettbewerb teilgenommen haben? Oder vielleicht könnte man versuchen über den ein oder anderen Weg noch präsenter zu sein. Vielleicht in anderen Foren und Hobbyclubs noch darauf aufmerksam machen?
Das mal als Diskussionsanregung.
 
@Auxo: Da muss ich dir aber ziemlich widersprechen. Es gab 13 Geschichten und 17 Abstimmungen. Ein Autor hat nicht abgestimmt. Also gab es 5 Bewertungen von außerhalb. So viel hatten wir noch nie.

Gut, Blackorc und ich selbst sind mit dem Wettbewerb eng verbunden, aber die drei anderen waren eindeutlich keine, die man häufig im Bereich der Story-Foren antrifft.

Dennoch: Du bist herzlich eingeladen, beim nächsten Mal den CO-Mod zu machen und dich dann um den Öffentlichskeitsteil zu kümmern 😉
Ich bin eigentlich mit diesem Wettbewerb und Sarashs Arbeit in der Hinsicht sehr zufrieden.
 
Wow ... das war dann wohl doch eine Fehleinschätzung 😱 Gut die PN hab ich glaub ich übersehen und Warlock hab ich glaube ich einfach mit in den Wettbewerb eingegliedert. ^_^ Ich geb dir Recht, dann ist es auf jeden Fall ein Schritt nach vorne und die eingeleiteten Maßnahmen haben wohl auch gegriffen. Btw sollte das keine generelle Kritik sein - immerhin habe ich an anderer Stelle ja schon betont, dass ich die Orga dieses Mal sehr gut fand - eher eine Anregung um den Wettbewerb noch zu optimieren, denn bei 12 Autoren und 2 eng verbandelten bleiben ja doch 'nur' drei externe Leser 😉 Ich würde mich immerhin anbieten, die Mods beim nächsten Mal zu unterstützen. Für den Co-Mod Job fehlt mir zumindest im Winter die Zeit. Beim nächsten Sommerwettbewerb dürfte ich aber Zeit haben.
 
Leider wüsste ich nicht, wie ich noch mehr Werbung machen soll. In meiner Signatur gabs einen Hinweis und ich hab zwei Aufrufe auf die Startseite setzen lassen. Wenn jemand noch einen Vorschlag hat, kann der nächste Co. Mod das ja mal umzusetzen versuchen.

Rabenfeder hat meist noch in anderen Foren Werbung gemacht, aber ich halte nichts davon, sich etwas dafür dort anzumelden. Wenn der erste und einzige Beitrag aus Werbung besteht, wirft das auch kein gutes Licht auf die Sache 😉
Allerdings hätte ich auch kein Problem damit, wenn sich zwei Leute die Co-Mod-Arbeit teilen. Wenn Auxo sagt, er würde uns unterstützen und hätte da Ideen, könnte er sich ja gerne um den Öffentlichkeits-/Werbeteil kümmern und jemand anders (Sarash, Nakago, Blackorc? wer hat Lust und Zeit? 😉) hilft mir beim Korrigieren und Moderieren.
Wobei Moderieren ja auch nur heißt, hier die Diskussionen mitzuverfolgen und gegebenfalls schlichtend/eindämmend einzugreifen bzw. mir Bescheid zu sagen, falls was aus dem Ruder läuft oder jemand die
Ananymitätsregeln verletzt.

Wann beginnen wir den nächsten? 😀

Ende Oktober gehts los mit der Schreibphase. Ich plane das so, dass wir pünktlich zu Heiligabend die Auswertung hinbekommen. In der Hoffnung, dass das dann auch für alle ein gutes Weihnachtsgeschenk wird.
Ich werde zum Start in beiden Storyforen wieder eine Ankündigund schreiben und der jeweilige Co-Mod wird dann auch was für die Startseite basteln.
 
Ich schätze mal, dass es nicht an der Werbung liegt, dass fast nur Autoren an der Bewertung mitarbeiten, sondern eher am Aufwand, alle Geschichten lesen und bewerten zu müssen. Wenn man die Geschichten hochrechnet, dürften dass wohl mindesten 100 bis 150 Taschenbuchseiten sein. Lesen, dann vielleicht noch ein sinniges Feedback schreiben, kostet Zeit, ein Nachmittag ist da schnell mal weg. Dann interessieren sich manche entweder nicht für 40K oder Fantasy, sondern nur für das System, dass sie auch spielen und wollen die entsprechenden Geschichten dann gar nicht erst lesen. Mehr Werbrung bringt imho da gar nichts. Alle die wo sich die Zeit nehmen wollten, haben wohl auch mitgemacht.
 
Wenn Auxo sagt, er würde uns unterstützen und hätte da Ideen, könnte er sich ja gerne um den Öffentlichkeits-/Werbeteil kümmern und jemand anders (Sarash, Nakago, Blackorc? wer hat Lust und Zeit? 😉) hilft mir beim Korrigieren und Moderieren.

Ich bin ja von Berufs wegen Spezialist für Online-Marketing, könnte mich also auch für das Thema der Öffentlichkeitsarbeit erwärmen. ^_^
Allerdings hängt das davon ab, wie ich zeitlich ausgelastet bin, wenn der Wettbewerb naht und das kann ich nicht vorher sagen. Grundsätzlich wäre ich aber in allen Bereichen bereit, dich zu unterstützen, auch beim Korrigieren.

Ich stimme dir zu, dass Werbung in anderen Foren nur bedingt sinnvoll ist und schon in der Grauzone zum Spam liegt. Wenn überhaupt lassen sich so wohl eher Autoren als Kommentatoren gewinnen.

Ich schätze mal, dass es nicht an der Werbung liegt, dass fast nur Autoren an der Bewertung mitarbeiten, sondern eher am Aufwand, alle Geschichten lesen und bewerten zu müssen.

Sehe ich auch so - man kann dies vor allem daran erkennen, dass selbst die Autoren früherer Wettbewerbe nicht regelmäßig mit kommentieren und abstimmen, wenn sie mit keiner eigenen Geschichte am Start sind. Ich persönlich finde das sehr schade und auch ein bißchen enttäuschend, aber es zeigt halt, dass schon ein gehöriger Aufwand damit verbunden ist, den offenbar viele scheuen. Ich selbst habe alles in allem glaube ich über eine Woche gebraucht um alle Geschichten zu lesen, da ich im Schnitt 1-2 Storys am Abend gelesen habe.