Begriffe der Miniaturenbemalung

Puh, ich versuch mich mal….

Layering/Schichten
Mit Hilfe mehrerer Farbschichten (Layer) einen Höhen-/Tiefen-Effekt erzeugen.

Wenn man eine Mini, beziehungsweise. Teile einer Mini nur mit einer Farbe anmalt, wirkt diese ziemlich flach. Um zB. bei einem Arm die Muskeln hervorzuheben versucht man mit Layern/Schichten diese heller hervorzuheben. Dies mit möglichst weichen Übergängen.

Hierbei kenne ich 2 Techniken:

1: Man benötigt mindestens 2 zusammengehörige Farben. (Oder viele Farben die kleine Abstufungen voneinander sind, falls man nicht mischen möchte) Beispiel: Dunkelblau und hellblau.

Die Mini/ bzw. Fläche auf der Mini komplett mit der dunklen Farbe als Grundton bemalen. Dann in die dunkle Farbe ein ganz klein wenig der hellen Farbe mischen und die Fläche (zB. eine Wölbung) mit dieser Mischung bemalen, aber etwas kleiner als die vorherige Fläche. Dann wieder ein wenig mehr der hellen Farbe reinmischen und eine weitere Schicht mit dieser „neuen“ Farbe bemalen. Wieder ein wenig kleiner als die vorherige Schicht. Dies macht man so lange bis man im Grunde genommen nur noch die helle Farbe nutzt und nur noch einen kleinen Punkt/eine kleine Fläche bemalt. Man arbeitet sich sozusagen zum höchsten und damit hellsten Punkt der Fläche die man hervorheben möchte vor.

Wenn ihr Tiefen erzeugen wollt, dann ist der Grundton quasi die hellste Farbe und ihr werdet mit jeder Schicht etwas dunkler.

2: Auch hier benötigt ihr 2 zusammengehörige Farben. Beispiel auch hier: Dunkelblau und hellblau.

Die Mini/ bzw. Fläche auf der Mini komplett mit der dunklen Farbe bemalen. Dann die helle Farbe sehr, sehr stark verdünnen bis sie nur noch ganz, ganz wenig deckt. Nun eine etwas kleinere Fläche hiermit bemalen (sollte kaum sichtbar sein), diese trocknen lassen, dann mit der gleichen Farbe die nächste Schicht auftragen nur wieder etwas kleiner, wieder trocknen lassen, wieder eine kleinere Schicht auftragen usw. bis ihr wieder am hellsten Punkt angekommen seit. Die einzelnen Schichten/Layer verstärken sich hierbei. Die erste Schicht zeigt noch sehr, sehr viel von der Grundfarbe, jede weitere Schicht lässt ein wenig weniger Grundfarbe durchscheinen und mehr von sich selbst.

Im Gegensatz zur ersten Methode kann man hier auch vom hellsten zum dunkelsten Punkt vorgehen. Erst einmal mit der stark verdünnten hellen Farbe nur die stelle bemalen die am Ende der hellste Punkt der Fläche sein soll. Wird jetzt kaum sichtbar sein. Das trocknen lassen und dann eine Schicht malen die etwas grösser ist, trocknen lassen, Schicht malen die etwas grösser ist (IMMER auch über die vorherige Schicht damit diese heller und heller wird)

Bei Tiefen könnt ihr auch so vorgehen, dann allerdings die dunkle Farbe stark verdünnen und entweder mit den Schichten immer kleiner werden ZUM dunkelsten Punkt hin, oder vom dunkelsten Punkt immer größer werden zum hellsten Punkt.

Das Schichten/Layern könnt ihr anstatt für Höhen und Tiefen auch für Farbverläufe nutzen: Dann halt keine 2 Abstufungen der gleichen Farbe nehmen sondern Start und Endfarbe eures Farbverlaufes. Zb. die Fläche weiss bemalen und dann mit einem stark verdünntem Rot Schicht für Schicht malen wobei die Schichten sich immer weiter zu dem Punkt „zurückziehen“ der den Rot-Ton haben soll.

Als Beispiel für den Farbverlauf durchs Layern mal eine meiner Myrmourn Banshees:
dreadfane-myrmourn-a.jpg



NMM
NMM steht für „Non Metallic Metal“. Hierbei versucht man einen Metallic-Effekt nachzuahmen ohne eine einzige Metallic-Farbe zu nutzen. Mit Hilfe verschiedenster Farben wird versucht (u.a. durchs Schichten/Layern) Lichtreflexe, Spiegelungen, Lichtverläufe etc. die entstehen würden wenn die zu bemalende Fläche aus Metall wäre, per Hand nachzumalen. Während echte Metallic-Farben/Metallic-Flächen immer auf reale Lichtumgebungen reagieren und so immer unterschiedlich aussehen, kann man hier für die Mini direkt die gewünschten Lichtreflexe, Lichtverläufe und Spiegelungen gezielt für diese Mini festhalten. Egal wie man die Mini betrachtet, die Reflexionswinkel etc. bleiben identisch. Ein Betrachter hat idealerweise aber trotzdem das Gefühl dass sich dort wirklich eine metallene Fläche befindet.
 
Die Liste der Begriffe erweitert ! So langsam haben wir doch schon eine kleine Sammlung.

Würde mich freuen, wenn wir auch noch den Rest zusammen bekommen 😀 Evtl habt ihr auch noch ganz andere Begriffe, die mit rein sollen.

Acrylfarbe
Dropper Bottle
Pinselstärken / Material / Arten
GrimDark
Blanchitsu
NMM
SENMM
TMM
Wash / Shade / Ink
Contrast / Speed Paints
Ölwash
Layering / Schichten
Pigmente
Comic Style
Mid Mini Madness
Wetpalette
Flow Improver
Thinner
Chipping
Salz Technik / Haarspray Technik

Plottern / Stencils
Grundieren
Colorshift
Streaking
Weathering
Glow Effekt
 
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Nur um nochmal sicher zu gehen:
Hier geht es um kurze Begriffserklärungen, richtig?
Manch einer macht ja fast schon ein Mini Tutorial (keine Kritik, aber darum geht es noch nicht?)

Grundieren
Die Miniaturen mit einer Grundierung versehen. Die Grundierung verbessert die Haftung der nachfolgenden Farben deutlich. Außerdem kann man sich Arbeit ersparen, indem man die Hauptfarbe als Grundierung aufsprüht (etwa Rot für Blood Angels).

Glow Effect
Leichte Abstufungen der Farbe neben einer Stelle, um ein Leuchten zu simulieren. Beispielsweise schwaches Blau außen, dann ein helleres Blau, dann sehr helles Blau und die hellsten Stellen am eigentlichen Objekt sind fast Weiß.

Flow Improver
Ist eine Chemikalie (Fensterreigniger sehr ähnlich), die dazu dient normale Acrylfarben flüssig oder dünn genug für die Airbrush zu machen.

Thinner
Dient grundsätzlich dazu, Farben zu verdünnen. Gerade wenn man zu stark mit Wasser verdünnt, kann das negative Eigenschaften mit sich bringen. Daher ist es bei extremen Mischverhältnissen sinnvoll stattdessen Thinner zu verwenden. Thinner ist meist bloß das Medium ohne Farbe.

TMM
(=True Metallic Metal) steht dafür Metallefekte wirklich mit Metallfarben darzustellen. Ein einfaches Beispiel wäre Silber mit dem Pinsel aufzutragen, danach ein Wash, und dann ein helleres Silber darauf Trockenbürsten.

Wetpalette
Ein Plastikgefäß, indem zuerst ein flüssigkeitsaufsaugendes Material (etwa Küchentücher oder schwammähnliche Putztücher) platziert wird. Darauf kommt eine "spezielle" Schicht aus entweder Backpapier oder dafür vorgesehenen Materialien. Das untere Material wird vorher in Wasser getränkt. Dies dient dazu, auf der Oberfläche (also dem Backpapier) deponierte Farben mit Flüssigkeit zu versorgen, sodass diese nicht so schnell Austrocknen.
 
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Bin mir nicht sicher, aber ist

Heavy Drybrushing wirklich ein Begriff?

Ich verstehe darunter jedenfalls folgendes: Anders als beim einfachen Trockenbürsten, wird beim Heavy Drybrushing deutlich mehr Farbe im Pinsel gelassen. Dadurch werden nicht nur die höchsten Kanten eines Modells bemalt, sondern auch etwas tiefer liegende Flächen. Rillen werden jedoch weiter ausgespart. Die Technik eignet sich mM gut, wenn schnell viele Modelle, die überwiegend aus Rüstung bestehen, eine erste Baseschicht erhalten sollen. Die schwarze Grundierung kommt dann trotzdem in den Vertiefungen durch.
 
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Nur um nochmal sicher zu gehen:
Hier geht es um kurze Begriffserklärungen, richtig?
Manch einer macht ja fast schon ein Mini Tutorial (keine Kritik, aber darum geht es noch nicht?)
Ja, geht darum die Begriffe zu erklären damit man weiss was dahintersteckt, idealerweise auch mit einem Anwendungsbeispiel. (Zumindest interpretiere ich @Mace Eingangsposting so.

Ich hätte beim Thema Layern/Schichten auch einfach schreiben können "Layern beschreibt das übereinanderlegen von Farben in mehreren Ebenen", allerdings würde dann auch das berühmte "Two Thin Coats" darunter fallen was hier mit Layern/Schichten explizit NICHT gemeint ist.

Oder deine Beispiele: Sachlich alle richtig, aber zB. Flow Improver und Thinner: Liest sich für mich als ob es 2 verschiedene Dinge sind die das gleiche erreichen sollen: Farbe verdünnen. In der Praxis nutzt man aber beide Dinge gemeinsam und aus unterschiedlichen Gründen. (Flow Improver hat zB. auch noch Eigenschaften eines Retarder Mediums/Trocknungsverzögerers. Thinner nicht. Flow Improver soll u.a. auch die Oberflächenspannung der Farbe senken. Thinner nicht. (Wobei es je nach Thinner auch hier dazu kommen kann)

Oder kurz: Ich erkläre lieber ausführlicher in der Hoffnung das weniger Missverständnisse entstehen. Manchmal wirkt die Erklärung dann halt gleich wie ein Tutorial. 🙂

Bin mir nicht sicher, aber ist

Heavy Drybrushing wirklich ein Begriff?
Es ist ein Begriff, aber einer der wahlweise auch als Unterpunkt von "Drybrushing" gesehen werden könnte. In den Warhammer-TV Maltutorials wird ja auch gern hin und wieder zwischen "Drybrushing" "Light Drybrushing" und "Heavy Drybrushing" unterschieden.
In sofern: Wenn unterschiedliche Spielarten der gleichen Technik auch unterschiedliche Begriffe nutzen: Warum dann nicht auch einzeln erklären? 🙂
 
Ihr dürft hier auch gerne über die entsprechenden Begriffe diskutieren. Gerne mit einem knappen Anwendungsbeispiel und sehr gerne mit Bildern und Videos zum Thema. Habe ich im zweiten Post ja auch versucht immer zu ergänzen.

Unterbegriffe wie Heavy Drybrushing können natürlich auch mit rein.

@Object303
Deine Methode 2 würde ich eher dem Glazing zuschreiben und daher bei der Erklärung weglassen zum Layering
 
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@Object303
Deine Methode 2 würde ich eher dem Glazing zuschreiben und daher bei der Erklärung weglassen zum Layering
Ich warte noch drauf dass jemand Glazing erklärt bevor ich dir da evtl. zustimme. 😛
Vielleicht kann man zu der zweiten Methode auch einfach hinzuschreiben dass sie viel mit Glazing gemein hat? Bzw. man kann ja auch beim Glazing layern... Laut dem einen oder anderen Video dass ich bez. Glazing bisher gesehen habe wird dort vorwiegend anders gearbeitet als bei meiner Layer-Methode 2 und hat andere Vorteile/Eigenschaften. Glazing hätte demnach auch viel mit "Slapchop" oder auch Washes zu tun ist aber dann doch nicht das gleiche...
 
Ich warte noch drauf dass jemand Glazing erklärt bevor ich dir da evtl. zustimme. 😛
Vielleicht kann man zu der zweiten Methode auch einfach hinzuschreiben dass sie viel mit Glazing gemein hat? Bzw. man kann ja auch beim Glazing layern... Laut dem einen oder anderen Video dass ich bez. Glazing bisher gesehen habe wird dort vorwiegend anders gearbeitet als bei meiner Layer-Methode 2 und hat andere Vorteile/Eigenschaften. Glazing hätte demnach auch viel mit "Slapchop" oder auch Washes zu tun ist aber dann doch nicht das gleiche...
Ja ich denke da verschwimmen die Techniken dann auch irgendwo 😀 Gerade das Arbeiten mit sehr transparenten Farben erinnert mich dann auch eher an andere Techniken. Für einen Einsteiger kann es evtl so auch zu Verwirrungen kommen bei zwei Methoden, würde es dann lieber einem weiteren Begriff zuordnen. Werde mich mit dem Thema aber auch nochmal genauer auseinandersetzen. Aber der Zusatz, dass es eine Ähnlichkeit zu anderen Techniken hat, kann bei Methode zwei dann sicher ergänzt werden.

Was meint der Rest dazu ?
 
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Für mich sind Glazing und Layering klar getrennte Techniken, auch wenn man sie so nutzen kann das es verschwimmt. Hast Du bei Drybrushing ja auch, ich nutze auch gerne Wetbrushing. Gleicher Vorgang aber mit feuchter Farbe, andere Resultate.

Layering ist für mich das übereinanderlegen, heller oder dunkler werdender Farben, bei dem bei jedem Farbton Durchgang ein Streifen der vorher benutzen Farbe sichtbar bleibt.

Beim Glazing wird mit stark transparenter Farbe gearbeitet und durch mehrmaliges übereinanderlegen dieser Farbe, mit Konzentration auf die gewünschten Stellen, ein weicher Farbübergang von der einen zur neu gemalten Farbe geschaffen.

cya
 
Aber der Zusatz, dass es eine Ähnlichkeit zu anderen Techniken hat, kann bei Methode zwei dann sicher ergänzt werden
Wäre praktisch,da ich Glazing eher bei entsprechenden Farben/Zusätzen sehen, wie Glazes oder der Verwendung von Glaze Medium sehe,danke ?smith, ebenfalls bei Trockenwischen, Tupfen, die eigentlich auch nur Trockenbürst Varianten sind.?
Evtl als Unterkategorien einfügen um es übersichtlicher zu halten.?
 
Beim Glazing wird mit stark transparenter Farbe gearbeitet und durch mehrmaliges übereinanderlegen dieser Farbe, mit Konzentration auf die gewünschten Stellen, ein weicher Farbübergang von der einen zur neu gemalten Farbe geschaffen.
Das hab ich halt damals als "Layering" kennengelernt.

Wenn ich Glazing nach dem wie ich es kennengelernt (Bewusst habe ich es aber nach der Definition nie ausprobiert/angewandt) habe definieren würde, würde es ungefähr so aussehen:

Glazing
Eine Maltechnik bei der mit stark transparenten Farben gearbeitet wird. Die Vorarbeit fürs Glazing ist ähnlich wie bei "Slapchop": Die Mini wird In Schwarzweiss, bzw. Graustufen bemalt. Inkl. Tiefen, Schatten, Highlights etc. Anschliessend wird die Mini mit Hilfe von Glaze-Farben eingefärbt. (Würde bis hier auch mit Washes funktionieren, Glazefarben haben aber andere Vorteile)
Früher gab es mal spezielle Glaze Farben zB. von Games Workshop. Es gibt aber auch spezielles Glaze-Medium um sich Glaze-Farben selbst zusammenzumischen. Der Vorteil von Glaze-Farben gegenüber zB. Washes ist der dass die Farbe auf der Mini länger manipulierbar und "verschiebbar" bleibt. Es lassen sich dadurch u.a. auch schon mit einer Farbschicht weiche Übergänge erstellen und/oder sich die Farben direkt auf der Mini miteinander vermischen, ähnlich wie beim Wet Blending.


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Also: Ich will hier jetzt nicht auf Biegen und Brechen auf meiner Meinung bestehen. Ich streich Methode 2 beim Layern auch gern raus und nutze diese Methode und das Banshee Beispiel dann auch gern einfach für eine Glazing-Erklärung, sofern die Mehrheit das eher als Glazing betrachtet. Ich habs halt einfach nur anders/unter anderen Begriffen kennengelernt. 🙂
 
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Unabhängig von der "Layering Methode 2 / Glazing" Diskussion mache ich doch gleich mal weiter da ich gerade etwas Zeit hatte:

Ich möchte gern einmal @Ahnenzorns Erklärung für „Grundieren“ ergänzen/neu schreiben/zur Diskussion stellen. Was er geschrieben hat ist zwar sachlich richtig, aber ich habe auch hier im Forum schon Arbeitsschritte gesehen die als „Grundieren“ bezeichnet wurden, auf die seine Erklärung anwendbar ist, die dabei allerdings eigentlich die tatsächliche Grundierung übersprungen haben…

@Ahnenzorn: Ich hoffe du lässt dich dadurch nicht entmutigen hier Begriffe zu erklären. Diene Erklärungen sind ja meiner Meinung nach sachlich durchaus richtig, mir persönlich aber nicht ausführlich genug. (Wobei ich damit NICHT sagen will das ich es besser weiss. Ich kann durchaus auch Fehler bei der einen oder anderen Erklärung machen) 🙂
Also:

Grundieren/Priming
Eine Grundierung wird auf die „nackte“ Mini aufgetragen. Es gibt Grundierungen aus der Spraydose, als auch welche für Pinsel oder Airbrush.
Eine Grundierung ist ein spezielles Medium, bzw. eine spezielle Farbe die dafür sorgen soll dass die weiteren Farben besser auf der Mini halten. Eine Grundierung wird auch gern mal als „Haftgrund“ bezeichnet. Dabei verbessert die Grundierung nicht nur die Haftung der nachfolgenden Farben deutlich, sie geht auch selbst eine stärkere Haftung mit der Oberfläche der Mini ein (Meist in dem sie die Oberfläche der Mini minimal, mit blossem Auge nicht erkennbar, angreift und beeinflusst) als es eine „normale“ Malfarbe tun würde.
Kann man auch beim Entfärben einer Miniatur beobachten (Je nach Medium welches man zum Entfärben nutzt). Die Grundierung ist meist wesentlich hartnäckiger zu entfernen als die restlichen Farbschichten.

ACHTUNG: Im englischen gibt es die Begriffe „Priming“ und „Undercoating“ welche im Deutschen gern beide als Grundieren bezeichnet werden aber eigentlich unterschiedliche Dinge sind!


Undercoating
Hier gibt es 2 Varianten die meiner Meinung nach beide als Undercoating bezeichnet werden:

1. Nach dem Grundieren wird die Hauptfarbe der Mini auf die gesamte Mini aufgetragen. (zB. Rot für Blood Angels, Blau für Ultramarines, Grün für Orks….). Dies kann man via Pinsel, Airbrush oder Farbspray machen.
Während es zB. bei Citadel früher nur 2 Grundierungen gab aber verschiedenste Farbsprays und man daher halt erst Grundiert hat und dann ein Undercoat aufgetragen hat, sind inzwischen (ich glaube seit 2008) alle Citadel-Farbsprays echte Grundierungen, weswegen man mit dem Grundieren auch gleich das Undercoating erledigt hat.

2. Hier wird die Hauptfarbe der Mini (zB. Rot für Blood Angels, Blau für Ultramarines, Grün für Orks….) direkt auf die nackte Mini aufgetragen damit die nachfolgenden Farben besser haften. Dies erhöht im Normalfall NICHT die Haftung zwischen der nackten Oberfläche der Mini und der ersten Farbschicht, wie es eine Grundierung tun würde!
Allgemein wird gern behauptet dass es, zumindest bei den Games Workshop Plastikminiaturen keinen großen Unterschied macht ob man grundiert oder nur „undercoated“, aber spätestens bei Zinn-Minis sollte man grundieren!
Auch kann zB Hautfett auf den Minis (vom Angrabbeln beim Zusammenbau) die Haftung des Undercoats/der Farbe OHNE Grundierung stärker negativ beeinflussen als MIT Grundierung.


Stripping
Stripping bezeichnet das Entfärben einer Miniatur. Kauft man sich zB. bemalte Miniaturen/Armeen von anderen und möchte diese in seine Armee mit seinem Farbschema integrieren, wird der „neue“ Kauf erst einmal entfärbt. Hier gibt es verschiedenste Möglichkeiten und Entfärbemittel die alle ihre Vor- und Nachteile haben und für verschiedene Materialien (Plastik, Zinn, Resin) unterschiedlich geeignet sind. Ich werde hier nicht ins Detail gehen da es dann für eine Erklärung wirklich zu umfangreich wird, aber falls er nicht gelöscht wurde (früher war er angepinnt) gibt es in den Tiefen des Paintmasters einen Thread der sich explizit und intensiv mit dem Entfärben und den verschiedensten Techniken und Mitteln auseinandersetzt. (Sollte ich ihn wider Erwarten doch noch wiederfinden, verlinke ich ihn hier)


Two Thin Coats
Es ist ein Ausdruck den Duncan Rhodes (ehemaliger Games Workshop Mitarbeiter der in den Warhammer-TV Bemal-Videos auftrat) sehr gern verwendete und mit dem er quasi berühmt wurde (Es gibt zB. haufenweise „Two Thin Coat“ Memes).
Im Grunde beschreibt der Begriff nur dass man statt einer dicken, sofort deckenden Farbschicht lieber 2 oder mehr verdünnte Farbschichten verwenden sollte bis die Farbe deckt. Hierdurch hat man mehr Kontrolle über die Farbe die Gefahr sich Details zuzukleistern sinkt stark.
Inzwischen gibt es von Duncan auch ein eigenes Farbsortiment namens „Two Thin Coat Paints“


Weathering
Weathering ist ein Begriff der eigentlich keine Technik sondern einen Arbeitsschritt bezeichnet der durch die Verwendung mehrerer verschiedener Techniken umgesetzt wird.
Weathering ist dazu gedacht eine Miniatur/ein Modell realistischer aussehen zu lassen, bzw. altern zu lassen. Hierfür werden zB. Kampfschäden aufgemalt, Ölschlieren und sonstige Verschmutzung. Rosteffekte etc. Pigmente werden beim Weathering auch sehr gern eingesetzt, zB. um Dreck, Staub und Matsch darzustellen.

Ohne Weathering-Effekte:
wh-plaguemarines04b.jpg



Mit Weathering Effekten (Patina, Rost, Pigmente für Matsch/Staub)
wh-plaguemarines04.jpg
 
Ja Glazing wird beim Slapchop verwendet. Die Vorgehensweise ist hier halt reduziert. Two Thin Coats ist technisch gesehen quasi auch ein Glazing. Halt mit ziemlich wenig transparenter Farbe. So richtig dolle trennscharf wird man das nicht hinbekommen und ich sehe da auch nicht wirklich einen Grund das zu müssen. Glazing heißt auf Deutsch Verglasung oder auch verglasend. Als Bild würde ich das als durchscheinend übersetzen/sehen. Das wiederum gibt es in sehr unterschiedlichen Transparenzstufen, aber das Prinzip bleibt immer gleich.

Am Ende geht's doch nur darum Farbe auf die Minis zu bekommen und wie man dabei vorgehen kann.

cya
 
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Ich würde Glazing/Lasieren weniger als Technik verstehen, da damit lediglich die Arbeit mit Glaze/Lasur gemeint ist. Ein Glaze bzw. eine Lasur ist eine Farbe mit geringer Deckkraft, deren Intensität durch mehrmaliges Schichten erhöht werden kann. Dies kann für verschiedene Effekte genutzt werden, vom aussoften eines härteren Verlaufes, über gesteigerte Farbvarianz (gerötete Haut, Lichtstimmung und Leuchteffekte etc.) bis hin zum kompletten Eintönen eines Bereichs (als nachträgliche Korrektur, beim Slap Chop zum Einfärben o.ä.).
 
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glaze = Lasur / Lasieren

Glazing ist eine Technik. Natürlich gibt es wie beim Washen verschiedene fertige Produkte dafür. Es wird immer Überschneidungspunkte geben, je nach Anwendung einer technik. Aber Layering und Glazing werden schon deutlich voneinander unterschieden.

Ich werfe hier mal ein paar Videos in den Raum:

 
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Glazing ist eine Technik und hat nichts mit den verwendeten Farben zu tun.
Da kann ich dir nicht folgen. Dass man zum Lasieren eine Lasur benötigt, erscheint mir doch glatt selbstverständlich. Dabei muss es sich nicht um fertig gekaufte Produkte handeln, man kann auch aus einer gut deckenden Citadel Base Paint eine Lasur mischen, aber mit der (fast) unverdünnten Farbe sehe ich nicht, inwiefern man das als Glazing bezeichnen könnte.

Das ist für mich auch der Hautpunterschied zwischen Layern und Glazen, die Farbkonsistenz bzw. noch mehr die Deckkraft: Mit 5% Deckkraft bis 100% hoch zu layern ist ähnlich sinnvoll wie mit 95% Deckkraft "glazen".
 
Da kann ich dir nicht folgen. Dass man zum Lasieren eine Lasur benötigt, erscheint mir doch glatt selbstverständlich. Dabei muss es sich nicht um fertig gekaufte Produkte handeln, man kann auch aus einer gut deckenden Citadel Base Paint eine Lasur mischen, aber mit der (fast) unverdünnten Farbe sehe ich nicht, inwiefern man das als Glazing bezeichnen könnte.
Bin ich ganz deiner Meinung. Dann habe ich deinen Kommentar einfach falsch verstanden und hab mich danach falsch ausgedrückt. Natürlich geht es dabei auch um die verwendeten Farben und deren Konsistenz / Deckkraft. Wie auch beim Trockenbürsten, Washen etc. Mit der verwendeten Farbe / Lasur kommt dann auch eine andere Herangehensweise des Malens zum tragen und damit ist es dann eine Maltechnik für mich und nicht nur eine Farbart. Damit muss ich ja nicht richtig liegen, ist aber mein Verständnis 😀