Begriffe der Miniaturenbemalung

Ich wollte zumindest nicht sagen, dass Glazing keine Technik sei, hab mich aber bestimmt missverständlich ausgedrückt. Oder wir verstehen unter Technik einfach leicht verschiedene Dinge, immerhin ist dieser Oberbegriff bisher nicht definiert worden. Wenn wir gerade dabei sind, fände ich auch Stil und Effekt wichtige zu definierende Begriffe, weil gerade diese drei gerne mal miteinander vermengt werden. Z.B. werden Oil Wash und Grim Dark zurzeit regelrecht synonym verwendet, obwohl das eine ein Stil und das andere ein Werkzeug / eine Technik ist. Ein anderes Beispiel könnten Edge Highlights sein: Ist das eine Technik oder ein Effekt?
 
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Chipping

Der Begriff Chipping kommt aus dem Englischen wo 'Chip' für Splitter, Span oder ähnliche kleine abgetrennte Teile eines großen ganzen und 'chipping' bzw. 'to chip' für das Abblättern steht. Einfach verdeutlicht: from chipping come chips = wo gehobelt wird, fallen Späne 🙂
Chipping gehört als Technik zum Weathering oder auch Battle-Damage und hilft auf einer Miniatur mehr Tiefe, Kontrast und Realismus zu erschaffen.

Vereinfacht gesagt, stellt man durch Chipping die Stellen dar, an denen durch äußere Einflüsse Farbe / Lack abgeblättert ist, so dass - im Gegensatz zum Kratzer - die tiefer darunter liegende Grundierung oder Metall sichtbar wird. Das geschieht in der Realität am häufigsten an den Stellen, die durch häufige Benutzung (Leitern, Luken/Tore, Griffe, Laufbrücken usw. usw.) oder aufgrund ihrer exponierten Lage (jegliche Kanten, Ecken, alles was über steht) mechanischer Belastung und damit Abnutzung ausgesetzt sind.
Um diesen Effekt auf eine Miniatur zu übertragen, gibt es verschiedene Methoden mit unterschiedlichen Detailgraden und Anforderungen ans Können.

1. Mit Haarspray oder Chipping Fluid (diverse Hersteller bieten dies extra an): bevor die gewünschte Oberflächenfarbe aufgetragen wird, wird die darunter liegende Farbschicht mit Haarspray oder dem Chipping Fluid behandelt und erst danach bemalt. Das Haarspray bzw. Fluid kann nun mit etwas Wasser und einem nicht zu weichen Pinsel reaktiviert werden, so dass sich kleine Teile der Farbe ablösen. Eigentlich eine sehr einfache Methode, die jedoch Übungssache erfordert, bis gleichmäßige Ergebnisse erzielt werden. Beispielvideo Chipping Fluid

2. Etwas zeitaufwändiger, dafür verlässlicher, ist es, wenn man die abgeplatzten Stellen per Hand malt. Dazu erzeugt man zuerst mit dem Pinsel oder einem Schwamm zufällig verteilte Flecken in einem helleren Farbton als der Grundfarbe. Damit nun der Eindruck entsteht, dass diese Flecken Tiefe haben und nicht bloß Farb- oder Dreckspritzer sind, werden die Flecken mit einem dunklen Farbton ausgefüllt, so dass die helle Farbe nur noch den Rand und die Mitte ein dunkles Loch darstellt. Beispielvideo Chipping per Hand und Beispielvideo Chipping per Hand - in mehreren Variationen

Je nach gewünschtem Effekt können bei beiden Varianten am Ende zusätzlich noch Rost-, Öl- und andere Dreckflecken hinzugefügt werden.
 
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Da kann ich dir nicht folgen. Dass man zum Lasieren eine Lasur benötigt, erscheint mir doch glatt selbstverständlich. Dabei muss es sich nicht um fertig gekaufte Produkte handeln, man kann auch aus einer gut deckenden Citadel Base Paint eine Lasur mischen, aber mit der (fast) unverdünnten Farbe sehe ich nicht, inwiefern man das als Glazing bezeichnen könnte.

Das ist für mich auch der Hautpunterschied zwischen Layern und Glazen, die Farbkonsistenz bzw. noch mehr die Deckkraft: Mit 5% Deckkraft bis 100% hoch zu layern ist ähnlich sinnvoll wie mit 95% Deckkraft "glazen".

Ich würde auch nicht bei jeder Beschreibung von Glazing hier mitgehen.
Für mich ist Glazing ganz klar eine Blendmethode, so wie in dem Video von Zumikito oder DICED.

Wohingegen "Lasieren" (wie beim Slapchop etwa) mit hochpigmentierten aber eben transparenten Farben wirklich einfärben soll.
Vielleicht wäre Filtern hier der bessere Begriff ?‍♂️


Apropos, von Zumikito gibt es schöne Videos, wo er die gängigsten Techniken in ca. 5 Minuten jeweils erklärt. Und von DICED gibt es ebenfalls sehr einsteigerfreundliche Videos auf Deutsch.
 
Lasieren und Glazing ist eigentlich das selbe. Lasieren ist der deutsche begriff, Glazing der englische.

Ob ich nun, ähnlich wie bei Layern, damit feine Farbübergänge zwischen verschiedenen Farben gestalten will, oder wie beim Slapchop die Mini damit einfärbe, ist eigentlich egal. Man benutzt bei beiden die gleichen Farbmischungen und die gleiche Technik, lediglich der Untergrund und das spätere Aussehen das ich erreichen will unterschieden sich.
 
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Ich würde auch sagen, dass beides unter Glazing fällt, allerdings ist das Vorgehen nicht vollkommen identisch. Will ich einen Verlauf glazen, male ich mit der Verlaufsrichtung dahin, wo mein Glaze deckend werden soll. Will ich hingegen eine Fläche gleichmäßig tönen, wechsel ich die Malrichtung mehrfach, damit der Filter möglichst gleichmäßig ist (zumindest in der Theorie, in der Praxis ist das erst bei vielen Schichten nötig). Ich denke die Pinselführung ist allgemein ein wichtiger technischer Aspekt, ggf. auch einen eigenen Eintrag wert.
 
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Ob ich nun, ähnlich wie bei Layern, damit feine Farbübergänge zwischen verschiedenen Farben gestalten will, oder wie beim Slapchop die Mini damit einfärbe, ist eigentlich egal. Man benutzt bei beiden die gleichen Farbmischungen und die gleiche Technik, lediglich der Untergrund und das spätere Aussehen das ich erreichen will unterschieden sich.

Sorry, aber das ist schlicht falsch.

Bei Slapchop oder ähnlichen Techniken setzt man einen Farbfilter, nachdem man die Helligkeit komplett mit Graustufen (Schwarz, Grau, Weiß) oder seltener auch anderen Farben vorgezeichnet hat.
El Miniaturista macht im Grunde das Gleiche, bloß mit Inks, der Airbrush und aufwendiger.
Dafür benutzt man Speed Paints oder Inks, also hochpigmentierte Farbe.

Beim Glazing setzt man auf eine Basecolor 5-100 Schichten extrem verdünnter Farbe, wobei der Bereich in jeder Schicht weniger wird. So erreicht man die weichsten Übergänge. Man muss übrigens mit dem Pinsel jedes Mal vorsichtig auf ein Papiertuch tupfen, bevor man die Miniatur berührt, damit die extrem verdünnte Farbe nicht unkontrolliert verläuft.
Man verwendet auch keine Farbe direkt aus dem Topf oder der Dropper Bottle, sondern verdünnt (meist) normale Acrylfarbe mit Wasser oder besser Medium.
 
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Bei Slapchop oder ähnlichen Techniken setzt man einen Farbfilter, nachdem man die Helligkeit komplett mit Graustufen (Schwarz, Grau, Weiß) oder seltener auch anderen Farben vorgezeichnet hat.
El Miniaturista macht im Grunde das Gleiche, bloß mit Inks, der Airbrush und aufwendiger.
Dafür benutzt man Speed Paints oder Inks, also hochpigmentierte Farbe.
Du kannst bei Slapchop Inks, Washes oder Lasurfarben nehmen, kommt auf den jeweiligen Geschmack an wie stark man die kontraste haben möchte, wieviel Zeit man hat/investieren will und wie man mit der Kontrolle der jeweiligen Farbe zurecht kommt will usw., da gibt es kein Gesetz das die vorschreibt, das darfst du nur mit Inks machen. Also ja Slapchop geht auch wunderbar mit Lasuren.

Beim Glazing setzt man auf eine Basecolor 5-100 Schichten extrem verdünnter Farbe, wobei der Bereich in jeder Schicht weniger wird. So erreicht man die weichsten Übergänge. Man muss übrigens mit dem Pinsel jedes Mal vorsichtig auf ein Papiertuch tupfen, bevor man die Miniatur berührt, damit die extrem verdünnte Farbe nicht unkontrolliert verläuft.
Auch das ist nicht ganz korrekt, man muß die Farbe nicht jedes mal an einem Papiertuch trocken tupfen. Es Glas ist als etwas Farbe die mit einem transparenten Lichtdurchlässigen Medium kombiniert wird. Verdünnst du Farbe einfach nur mit Wasser erhältst du eigentlich keine Lasur oder Glaze sondern ein Wash.
Das Medium das bei der Lasur zum Einsatz kommt kann von fast wässriger bis hin zur dicker Gel Konsistenz sein, je nachdem was man bevorzugt, das gibt einem auch die Kontrolle das die Lasur nicht wie ein Wash unkontrolliert in die Vertiefungen läuft, sondern nur dort zum Einsatz kommt wo es hin soll.
 
Sorry, aber das ist schlicht falsch.
Sorry, aber das ist schlicht falsch. 😛

Bei Slapchop oder ähnlichen Techniken setzt man einen Farbfilter, nachdem man die Helligkeit komplett mit Graustufen (Schwarz, Grau, Weiß) oder seltener auch anderen Farben vorgezeichnet hat.
[…]
Dafür benutzt man Speed Paints oder Inks, also hochpigmentierte Farbe.
…oder Washes oder….Überraschung Glazefarben…..

Beim Glazing setzt man auf eine Basecolor 5-100 Schichten extrem verdünnter Farbe, wobei der Bereich in jeder Schicht weniger wird. So erreicht man die weichsten Übergänge. Man muss übrigens mit dem Pinsel jedes Mal vorsichtig auf ein Papiertuch tupfen, bevor man die Miniatur berührt, damit die extrem verdünnte Farbe nicht unkontrolliert verläuft.
Man verwendet auch keine Farbe direkt aus dem Topf oder der Dropper Bottle, sondern verdünnt (meist) normale Acrylfarbe mit Wasser oder besser Medium.
Das ist EINE mögliche Anwendung des Glazing aber nicht DIE Anwendung.

————

Ich denke ein Problem bei dieser Diskussion ist das sich hinter vielen Begriffen zu 99% die gleichen Techniken verbergen aber die 1% Unterschied sorgen halt dafür dass es ein neuer Begriff wird. So gibt es „Slapchop“ eigentlich schon ewig. Bei einer Miniatur erst Schatten/Licht, Highlights etc. mit Schwarz, Weiß, Graustufen definieren? Alt. Das mit Washes einfärben(=Farbfilter)? Alt. Das dann statt mit Washes durch Glaze-Farben einfärben? Alt. Stattdessen mit Contrast-Paints einfärben? Gibt es seitdem es Contrast-Paints gibt. Stattdessen Speedpaints nehmen? Hurra, eine neue Technik hat das Licht der Welt erblickt: Slapchop!
Man arbeitet, zB. für Farbverläufe mit mehreren Schichten von Farben egal ob deckend oder leicht transparent? Hallo Layering. Man arbeitet mit mehreren Schichten von stark transparenten Farben? Hallo Lay…nee, stop. DAS nennen wir jetzt Glazing! wobei das aber vieleicht gar nicht das ist was Glazing ausmacht. Womit wir hier evtl. beim nächsten Problem wären. Wer definiert eigentlich was was ist?
Hier werden Videos gepostet von EINEM Maler/EINEM Kanal um zu zeigen was Glazing ist, aber: hat dieser eine Maler die Deutungshoheit darüber? Ich weiß nicht mehr wie/wodurch aber ich hab als ich mit dem Malen angefangen habe die beiden von mir beschriebenen Möglichkeiten als Layering gelernt. Bemalmini schreibt in seinem Layering-Artikel auch das transparente Farben dabei von Vorteil sein können. Andere Tutorials und Erklärvideos sagen „schichten mit deckenden Farben=Layern, Schichten mit transparenten Farben=glazen. Dana Howl zB. geht da noch einen Schritt weiter. Sie sagt zwar auch „deckend=Layern, transparent=Schichten“ ABER laut ihr nutzt man nicht einfach stark verdünnte Farben zum Glazen sondern spezielle Glaze-Farben, bzw. mit Glaze-Medium verdünnte Farben, da diese noch ganz andere Eigenschaften aufweisen als normale Farben (egal ob verdünnt oder nicht)
…aber das Glazing von speziellen Farben abhängt wurde hier in Thread auch schon verneint. Wer hat nun Recht?
Übrigens erklärt sie Glazing in dem sie genau das tut wo Ahnenzorn sagt dass das nur ein Farbfilter ist aber kein Glazing. Was stimmt denn nun? Wobei……sie redet immer vom „Color Glazing“. Ist vieleicht ja auch was ganz anderes als „Glazing“?

(Nach Ihrem Video müsste ich jetzt nur meine Methode 2 beim Layering entfernen und an meine Beispieldefinition von Glazing mit anhängen*und schon wäre alles richtig. Allerdings wäre das dann laut der einen oder anderen Quelle sowie Meinungen hier im Thread eben auch nicht richtig. Und nach den Quellen nach denen ich es 2018 gelernt bzw. kennengelernt habe, wäre es wenn die Definitionen so bleiben wie sie sind richtig.….

Kurz: Ein definitives „Das ist falsch“ oder „Das ist richtig“ scheint es bei manchen Begriffen nicht zu geben. Höchstens einen Kompromiss mit denen alle halbwegs leben könnten.

*das wäre mein Vorschlag für den Kompromiss.
 
Viele Neueinsteiger kennen viele Fachausdrücke und Abkürzungen nicht. Dieser Beitrag soll ein wenig Abhilfe schaffen.

Die Grundidee finde ich super!
Ich würde aber vielleicht überlegen, ob man die Liste der Begriffe nicht noch in "Komplexitätsgrade" aufteilen sollte:
Gerade als Anfänger, an den sich dieser thread ja richten soll, ist man sowieso noch nicht so firm in den unterschiedlichen Maltechniken, und da könnten einen unter Umständen Begriffe wie "Zenithale Highlights" einfach überfordern bzw. in diesem Zeitpunkt des Lernens einfach noch nicht so relevant sein. (Also praktisch so ne Art "Oma-Test" im anderen Kontext!)

Ich geb weiter zu, dass mir zwar die meisten Begriffe INHALTLICH bekannt waren, aber die zumeist englische Bezeichnung mir maximal zu Hälfte etwas sagte! Die aktuelle Diskussion über die genaue Definition und Abgrenzung mancher Wörter zeigt dieses "Problem" ja auch (teilweise dem sprachlichen Misch-Masch geschuldet). ?

Könnte man nicht die ganze Ausdrücke in zB so eine Gliederung bringen:

-Anfänger: Hier grundlegende Begriffe, welche sehr oft vorkommen bzw. von vielen Hobbyisten bereits zu Beginn verwendet werden.

-Fortgeschritten: Hier Techniken, die eine gewisse Übung erfordern und bereits gewisse Erfahrung in anderen Bereichen voraussetzen.

-Profi: Komplexere Themen und Malvorgänge, die für Anfänger grundsätzlich nur schwer bis garnicht oder zb ohne weitergehende Geräte (Airbrush) durchführbar sind.

Die Verlinkung von Videos finde ich richtig und sinnvoll, weil es ohne Anschauung oft kaum geht. Als Ergänzung fände ich aber auch nicht verkehrt, wenn man noch Texte verlinkt, wo die Begriffe aufgedröselt werden. Da hat zB @Bemalmini in den paar letzten Jahren schon sehr viele der hier behandelten Themen aufgegriffen und mE sehr gut erläutert:
 
Die Grundidee finde ich super!
Ich würde aber vielleicht überlegen, ob man die Liste der Begriffe nicht noch in "Komplexitätsgrade" aufteilen sollte:
Gerade als Anfänger, an den sich dieser thread ja richten soll, ist man sowieso noch nicht so firm in den unterschiedlichen Maltechniken, und da könnten einen unter Umständen Begriffe wie "Zenithale Highlights" einfach überfordern bzw. in diesem Zeitpunkt des Lernens einfach noch nicht so relevant sein. (Also praktisch so ne Art "Oma-Test" im anderen Kontext!)

Ich geb weiter zu, dass mir zwar die meisten Begriffe INHALTLICH bekannt waren, aber die zumeist englische Bezeichnung mir maximal zu Hälfte etwas sagte! Die aktuelle Diskussion über die genaue Definition und Abgrenzung mancher Wörter zeigt dieses "Problem" ja auch (teilweise dem sprachlichen Misch-Masch geschuldet). ?

Könnte man nicht die ganze Ausdrücke in zB so eine Gliederung bringen:

-Anfänger: Hier grundlegende Begriffe, welche sehr oft vorkommen bzw. von vielen Hobbyisten bereits zu Beginn verwendet werden.

-Fortgeschritten: Hier Techniken, die eine gewisse Übung erfordern und bereits gewisse Erfahrung in anderen Bereichen voraussetzen.

-Profi: Komplexere Themen und Malvorgänge, die für Anfänger grundsätzlich nur schwer bis garnicht oder zb ohne weitergehende Geräte (Airbrush) durchführbar sind.

Die Verlinkung von Videos finde ich richtig und sinnvoll, weil es ohne Anschauung oft kaum geht. Als Ergänzung fände ich aber auch nicht verkehrt, wenn man noch Texte verlinkt, wo die Begriffe aufgedröselt werden. Da hat zB @Bemalmini in den paar letzten Jahren schon sehr viele der hier behandelten Themen aufgegriffen und mE sehr gut erläutert:

Gute Idee 👍




Also ziehen wir das nochmal von Grund auf:
Layering (auch schon mehrfach falsch verwendet) bedeutet grundsätzlich Farben zu Schichten.
Damals, als es noch nicht 3 Millionen Produkte gab, war das die bevorzugte Technik um akzeptable Ergebnisse zu erlangen.
Dabei wurde (meist basierend auf schwarzer Grundierung) Farbe auf Farbe geschichtet. Ein klassisches Beispiel für Layering:

Ork Abgabe 4.jpg


Auf dem Foto sehen die Farben im Gesicht "verlaufend" aus. Sind sie aber nicht. Streng genommen sind das zwischen 15 und 20 Schichten (daher auch der Name Layering) die jeweils weniger bedecken. Wenn man davon genug Schichten beziehungsweise Malschritte macht, sieht es für das Auge auf Entfernung aus wie ein Farbverlauf.
Ideal für das Layering sind absolut deckende Grundfarben (oder eben two thin coats) gefolgt von nicht absolut deckenden Folgefarben (vielleicht 80% Deckkraft), dann wirkt es weicher.
Mit mehr Zwischenschritten ist das Layering sogar mit absolut deckenden Farben möglich. Hierzu habe ich zwar ein passendes Modell (NNM Freehand auf Golden Daemon Niveau), das Foto davon finde ich aber gerade nicht. Die Tage mache ich mal ein Neues...

Allerdings ist Layering (als Basistechnik) keine Blendmethode. Es erzeugt keine echten Verläufe, selbst wenn richtig gutes Layering für das menschliche Auge so wirkt.
 
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Wie sagte Bruce Lee:"Am Anfang ist ein Tritt nur ein Tritt. Dann bekommt er einen Namen, wird eine Technik. Am Ende ist dieser Tritt wieder nur ein Tritt."

Im meinen Augen kann man das ganz gut übertragen. Durch die Nähe im Vorgang, und die hier schon aufgeführten Möglichkeiten eine Technik, z.B. mit unterschiedlichen Farben anzuwenden, finde ich eine präzise Trennung schwierig. So geht z.B. Layern je nach Detailanspruch fließen in Glazing über.

Eine allgemeine "trennscharfe" Definition für so was individuelles wie die eigenen Malvorgänge, finde ich "schwierig". In meinen Augen sollten wir das allgemeiner halten.

cya
 
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Wie gesagt sehe ich die Probleme schon bei den Grundbegriffen. Der Slapchop ist dafür ein gutes Beispiel: Hier werden verschiedene Techniken zu einer Methodik verbunden, einem Arbeitsablauf, Prozess, Workflow oder wie auch immer man das nennen mag. Man kann es auch eine eigene Technik nennen, doch dann sollte man den Begriff Technik nicht exklusiv verstehen. Das Glazing beim Slapchop bleibt eine eigene Technik, egal ob man den Slapchop selbst als Technik bezeichnet oder anders.
Allerdings ist Layering (als Basistechnik) keine Blendmethode. Es erzeugt keine echten Verläufe, selbst wenn richtig gutes Layering für das menschliche Auge so wirkt.
Das finde ich eine sehr schwierige Aussage. Was ist denn ein "echter Verlauf"? Wenn ich die rund 2 Millionen für Menschen sichtbaren Farben verwende, entsteht dabei kein "echter" Verlauf"? Ich meine selbst wenn ich zwei Farben mische, sagen wir Rot und Weiß, sieht das Ergebnis für mich zwar rosa aus, aber an sich habe ich nur eine Menge roter und weißer Pigmente, die gemeinsam diesen Farbeindruck erzeugen. Ich mische Pigmente, erzeuge aber keine neuen/anderen.

Ich denke in dieser Hinsicht lieber von "Verlaufssimulationen" und würde auch das Layern als solche betrachten.
 
Wie sagte Bruce Lee:"Am Anfang ist ein Tritt nur ein Tritt. Dann bekommt er einen Namen, wird eine Technik. Am Ende ist dieser Tritt wieder nur ein Tritt."
Dem kann ich sowohl als Kampfsportler als auch als Mini-Bemaler nur absolut zustimmen! 👍
🙂
 
Wer definiert eigentlich was was ist?

Ausgehend davon, dass u.A. da Vinci, Vermeer und Rembrandt sich Glazing- bzw. Lasurtechniken bedient haben (die bei Meisterwerken gerne auch mal bis zu 100 Schichten dick waren) und unsere Miniaturenbemalung nicht das Bemal-Rad neu erfunden hat, würde ich schon sagen, dass seit mindestens 300 Jahren eine Defintion dafür besteht*: eine transparente bis semitransparante Beschichtung einer Oberfläche (vgl. Holzbeize). Vorteil der transzulenten Aufträge ist, dass die darunterliegende Schicht weiterhin sichtbar bleibt und ihre Eigenschaften behält. Dadurch kann man sich z.B. zu Nutze machen, dass Grün eine ideale Grundierung für helle Hautfarbe darstellt (Verdaccio) - aber die gesamte Farbenlehre (insb. additive und subtraktive Farbmischung) hier jetzt noch auszubreiten übersteigt den Rahmen.
Wenig Techniken aus dem Bemalarsenal sind letztendlich neu, höchstens in der Anwendung oder der Kombination. So ist der erste Schritt von "Slapchop" auch nicht mehr als die 3D-Variante von Grisaille (franz. gris = grau), also einer Maltechnik nur in Graustufen, die Licht und Schatten erzeugt, die dann mit einer Lasur versehen wird (Eine Technik der Glasmalerei funktioniert im Prinzip ähnlich, nur umgekehrt, hier wird die Farbe, also buntes Glas, mit Schmelzfarbe schattiert).




* [...] Seit dem 18. Jh. hat Lasur nur noch den Sinn ‘durchsichtiger Farbüberzug’ [...] - Wolfgang Pfeifer; Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
 
Ausgehend davon, dass u.A. da Vinci, Vermeer und Rembrandt sich Glazing- bzw. Lasurtechniken bedient haben (die bei Meisterwerken gerne auch mal bis zu 100 Schichten dick waren

Sorry für den kunstgeschichtlichen Off-Topic, aber bei da Vinci, Vermeer und Rembrandt fallen bis zu 100 Schichten bei Zeichnungen, Stichen, Aquarellen ja raus, womit meiner Kenntnis nach nur die Ölbilder übrig blieben!? Welches konkrete Bild aus dieser Zeit hat denn eine DICKE von bis zu 100 Schichten Ölfarbe?🤔

Am Anfang ist ein Tritt nur ein Tritt.
Vor allem, wenn da wieder jemand voll abgeschmatzt hat! ?
 
womit meiner Kenntnis nach nur die Ölbilder übrig blieben!? Welches konkrete Bild aus dieser Zeit hat denn eine DICKE von bis zu 100 Schichten Ölfarbe?🤔

Vor allem, wenn da wieder jemand voll abgeschmatzt hat! ?
Bei der Mona Lisa beträgt die Schichtdicke der Lasurschichten 1-2 Mikrometer, die sich dann auf etwa 30 bis 40 Schichten aufteilen. Ich suche mal nach weiteren Beispielen, angeblich hat der Mann mit dem Goldhelm insgesamt 120 Schichten, aber das stimmt wahrscheinlich genau so wenig, wie es ein echter Rembrandt ist. Vermutlich handelt es sich aber auch bei "bis zu 100 Schichten" um eine Übertreibung, der ich selbst auf den Leim gegangen bin.

Vor allem, wenn da wieder jemand voll abgeschmatzt hat! ?
Dat is Quatsch, weißte?
 
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Bei der Mona Lisa beträgt die Schichtdicke der Lasurschichten 1-2 Mikrometer, die sich dann auf etwa 30 bis 40 Schichten aufteilen.

OK mag sein, aber 100 Schichten klang halt wie "redundante Arbeit" und da Vinci halte ich nicht für einen Maler, der sowas nötig gehabt hätte! ?

Im Zweifel konnte der auch mit einer einzigen Farbe schichten...?

BTT
 
Post Nummer 2 erweitert. Beispiele suche ich noch raus.

Ich denke wir sind uns einige, das die Techniken auch irgendwo verschwimmen. Es geht ja nur darum, einen groben Überblick zu bekommen und auf einen Nenner zu kommen. Am Ende muss sich jeder selbst mit den einzelnen Techniken und Begriffen auseinandersetzen, wenn er tiefer in die Materie einsteigen will. Glazing war sicher schon sowas wie der Endgegner für uns. Evtl kriegen wir ja lieber noch ein ein paar Begriffe erklärt 😀

Acrylfarbe
Dropper Bottle
Pinselstärken / Material / Arten
GrimDark
Blanchitsu
SENMM
Wash / Shade / Ink
Contrast / Speed Paints
Ölwash
Pigmente
Comic Style
Plottern / Stencils
Colorshift
Streaking
 
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SENMM

Eine spezielle Variante des NMM und nur für total verrückte (also uns ?) geeignet. Das S steht für Sky und das E für Earth, zusammen SkyEarthNonMetalicMetal. Dabei geht es darum ein hochpoliertest spiegelndes Metal darzustellen in dem sich sowohl Himmel als auch Erde spiegeln ?. Beides trifft mittels Horizontlinie auf jedem reflektierenden Metalstück zusammen.

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cya