Man mag davon halten, was man will, aber ich habe mich eigentlich schon immer für den Zweiten Weltkrieg interessiert. Schon zu meiner Schulzeit entwickelte sich vor Ort eine recht aktive Spielerschaft für Flames of War. Das sah recht spannend aus, mich haben aber immer die Metall- und Resinmodelle gestört. Deshalb habe ich mir zwar ganz gerne mal was angeschaut, mehr aber auch nicht.
Jahre später hatte ich im Studium einen Bekannten, der mit mir zusammen irgendein Spiel in dem Setting anfangen wollte. Mit den bereits erwähnten Bedenken entschieden wir uns gegen FoW und begannen, ein Spiel namens Operation World War II zu sammeln, wofür man einfach die überall erhältlichen Modelle im klassischen 1:72 nehmen konnte. Mit ihm kam letztlich nie ein Spiel zustande, dafür habe ich eine Weile mit meinem Bruder gespielt. Das war ganz nett, aber viel zu komplex für viel zu wenig Zeit, also hat es sich nicht bewährt und verschwand wieder in der Versenkung.
Als ich zumindest wieder in die Nähe der alten Heimat kam und dort immer noch die Spieler von damals aktiv waren, ging mit The Plastic Soldier Company ein Hersteller an den Markt, der für den Maßstab Plastikmodelle produzierte. Da es zu dem Zeitpunkt in erster Linie Soviets gab, war die Armeeauswahl schnell klar. Mit denen haben sich dann auch tatsächlich ein paar unregelmäßige Spiele ergeben, aber obwohl ich nicht lange später tatsächlich wieder in meine Geburtsstadt gezogen bin, hat sich auch das wieder im Sande verlaufen.
Im ersten Coronajahr hat mich (wahrscheinlich zum Ausgleich für andere ausscheidende Laster) die Sammelwut gepackt, die zum Aufbau weiterer Armeen führte. Das Interesse an der Materie war sowieso groß genug, dass es sich auch ohne aktive Mitspieler zu lohnen schien.
Vor einigen Monaten habe ich in meiner neuen Spielergruppe jemanden aufgetan, mit dem ich wieder halbwegs regelmäßig spielen kann. Damit bleibt das System aktuell.