Also, die Geschichte "Boten der Nacht" ist meine zweite Geschichte nach "Die Grüne Flut auf VeliarVII". Sie knüpft indirekt an die Grüne Flut an. Naja, sie wird in mehr oder weniger unregelmäßigen Abständen erscheinen, da ich in den Sommerferien an manchen Tagen sehr viel zu tun habe. Aber jetzt einfach mal der Prolog.
In schillernden Spektralfarben blühten die Blumen in diesem Sommer im bisher kurzen. Leben Malas, auch wenn man das jetzt am Abend nicht sehen konnte. Das Wasser, das den Fluss auf diesem kultivierten Mond durchfloss war klar und sauber. Mala und ihr Bruder Frias tauchten ein und genossen den köstlichen Geschmack des frischen Nasses. Nach einer Weile legte sie sich auf die Wiese und blickte in den dunklen Himmel, der sich wie ein ausgelaufenes Fass Tinte über den Mond spannte. Hier und da blinkten Sterne, Kristallen ähnlich, die von einem rotierenden Scheinwerfer beleuchtet werden. Mala und ihr Bruder genossen diesen Himmel oft Stundenlang, sie mussten nicht miteinander reden, um sich zu verstehen, denn nichts konnte das Band, das zwischen ihnen gespannt war zerschneiden. Nach einer Weile sah sie, wie sich ein feurig roter Schweif zu Boden stürzte. Ein kleiner Meteorit schlug hier fast allabendlich auf, nur abgebremst von der künstlichen Atmosphäre, die dieses Wunderwerk der Technologie perfektionierte. Doch es war nicht nur ein Schweif. Zuerst kam noch ein Schweif, dann noch einer, bis es mehr als ein dutzend waren. Manche Schweife waren größer als andere, doch sie folgten alle geregelten Bahnen. Dann hörte sie etwas. Ein Pfeifen, das beständig lauter wurde. Ihr Bruder, ein wenig jünger als sie, rutschte näher zu ihr heran, so als würde das Band zwischen ihnen spannen und er versuchte, es nicht zum reißen zu bringen. Mit zunehmender Lautstärke veränderte sich auch das Pfeifen: Es schwoll an zu einem Donnern, das von einem beständigen Knistern begleitet wurde. Noch ahnte Mala nichts Böses als sie mit ihren Blicken den Kometen folgte. Dann raste einer der Kometen direkt über sie hinweg, schrammte das Feld ihrer Eltern, pflügt dabei eine Rinne von mehreren Dutzenden Metern in den Boden und blieb mit ohrenbetäubendem Knirschen im Tierstall stehen.
„Schnell, wir müssen nachsehen, was passiert ist! Komm Frias!“, sagte sie, und war schon auf den Beinen. Nach circa hundert Metern blieb sie abrupt stehen und blickte hinab auf den Hof. Man hörte ein Fauchen, wie von einem bösartigen Tier, mehrmals hintereinander, während das Haus dabei hell erleuchtet wurde. Mala rannte schnell mit ihrem Bruder zur Hintertür, um zu sehen, wo ihre Eltern waren. Als sie in das Haus kam, sah sie durch die Tür der Küche ihren Vater und ihre Mutter auf dem Boden knien. Vor ihnen stand eine gewaltige Monstrosität aus Stahl, ein Wesen, wie es die Eldar nie erbaut hatten und nie erbauen würden. Das Wesen, dessen Metall silbern und weis schimmerte, hielt einen großen Zylinder vor ihre Eltern. Aus Instinkt hielt Mala ihre Hand vor die Augen des Bruders, während ihr Verstand realisierte, was sogleich geschehen würde. Mit einem Fauchen stob eine Feuerwolke aus dem Zylinder, Malas Eltern verbrannten binnen Sekunden zu feiner, staubgleicher Asche. Ihr Bruder fing an, sich aus ihrem Griff zu lösen, stieß dabei jedoch gegen die Tür, die mit einem Knallen gegen die Wand schlug. Sofort machte sich ein anderes Metallmonster auf den Weg, um das Geräusch zu überprüfen. Ehe sie sich versah, starrte das Metallmonster sie aus Metallenen Augen an und zielte mit einer riesigen Waffe auf sie, die hässlich an dem Armstumpf befestigt war. Doch dann geschah etwas Unglaubliches: Die Kreatur riss die Waffe zur Decke hoch und gab eine kurze Salve ab, deren Lautstärke Mala fast den Schädel platzen ließ. Die Geschosse rissen Löcher in die Decke, durch die Malas Kopf gepasst hätte. Dann sah sie die Kreatur an und zeigte mit dem anderen Arm, an dem eine riesige, blau schimmernde Faust befestigt war in Richtung Feld. Und so schnell er gekommen war, war er auch wieder verschwunden. Soweit wie an diesem Abend war Mala nie wieder gerannt, weg von dem schrecklichen Geruch des verbrannten Fleisches ihrer Eltern, weg von allem, was ihre Vergangenheit gewesen war. Plötzlich griff die Hand ihres Bruders nach ihrer Schulter. Sie wandte sich um, um mit ihm zu sprechen, doch seine Augen starrten leer in den Himmel. Dann glitt ihr Blick zu seiner Brust, in der mehrere große Löcher prangten. Doch das schlimmste war, dass sie seinen Seelenstein in ihrer Hand hielt: „Mala, Mala! Wo bist du?“ Mala schreckte hoch. Neben ihr stand ihr langjähriger Freund und Weggefährte Tylies: „Mala, du träumst! Keine Angst, es ist alles in Ordnung, du bist auf der Faeth!“ „Frias! Frias hat mich gerufen!“ „Nein, ich habe dich gerufen! Faethultir will dich sprechen, und ich dachte, es wäre besser, dich schon etwas früher zu wecken, dass du noch zu dir kommen kannst!“ „Bleib da, Tylies! Bleib da und geh nicht! Ich will nicht wieder alleine sein! Auf dich kann ich mich verlassen.“ Langsam begann Mala sich zu beruhigen
Eine Stunde später schritt Mala in ihrem Gewand zu Faethultir, der sie in seiner Kammer erwartete. Gerade als sie Klopfen wollte hörte sie schon die psionische Anweisung des Runenpropheten, einzutreten. Faethultir stand vor einer großen Front aus durchsichtigem Phantomkristall und blickte auf den Nebel des Vaene herab, der sich über mehrere Lichjahre hinweg zog. „Tritt ein, Mala. Ich weiß, dass wir diese Diskusion vor langer Zeit schon einmal führten, doch nach wie vor hoffe ich! Hast du dich mittlerweile anders entschieden, als damals, als ich dir meinen Platz anbot?“ Es war eine eigentlich einmalige Chance, als Runenprophetin der Faeth’a’il zu dienen, das wusste Mala. Doch konnte sie die Freiheit aufgeben, die ihr ihr jetziges Leben bot? „Ihr kennt meine Entscheidung, Faethultir.“, sagte sie mit einem leichten Zittern in der Stimme. „Mala, natürlich kenne ich einen Weg, den du gehen wirst, doch wie du ihn gehen wirst, das ist deine Entscheidung. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob du selbst deine Entscheidung kennst! Also triff deinen Entschluss sorgfältig, denn ich denke nicht, dass du noch eine Entscheidung erhalten wirst.“ Mala’s Verstand arbeitete wie ein chirurgisches Messer: Präzise, kalkuliert und kühl. Ihr Entschluss stand fest.
Also, wie immer ist Kritik in jeder (zivilisierten) Form willkommen und erwünscht!
MFG, Simon
In schillernden Spektralfarben blühten die Blumen in diesem Sommer im bisher kurzen. Leben Malas, auch wenn man das jetzt am Abend nicht sehen konnte. Das Wasser, das den Fluss auf diesem kultivierten Mond durchfloss war klar und sauber. Mala und ihr Bruder Frias tauchten ein und genossen den köstlichen Geschmack des frischen Nasses. Nach einer Weile legte sie sich auf die Wiese und blickte in den dunklen Himmel, der sich wie ein ausgelaufenes Fass Tinte über den Mond spannte. Hier und da blinkten Sterne, Kristallen ähnlich, die von einem rotierenden Scheinwerfer beleuchtet werden. Mala und ihr Bruder genossen diesen Himmel oft Stundenlang, sie mussten nicht miteinander reden, um sich zu verstehen, denn nichts konnte das Band, das zwischen ihnen gespannt war zerschneiden. Nach einer Weile sah sie, wie sich ein feurig roter Schweif zu Boden stürzte. Ein kleiner Meteorit schlug hier fast allabendlich auf, nur abgebremst von der künstlichen Atmosphäre, die dieses Wunderwerk der Technologie perfektionierte. Doch es war nicht nur ein Schweif. Zuerst kam noch ein Schweif, dann noch einer, bis es mehr als ein dutzend waren. Manche Schweife waren größer als andere, doch sie folgten alle geregelten Bahnen. Dann hörte sie etwas. Ein Pfeifen, das beständig lauter wurde. Ihr Bruder, ein wenig jünger als sie, rutschte näher zu ihr heran, so als würde das Band zwischen ihnen spannen und er versuchte, es nicht zum reißen zu bringen. Mit zunehmender Lautstärke veränderte sich auch das Pfeifen: Es schwoll an zu einem Donnern, das von einem beständigen Knistern begleitet wurde. Noch ahnte Mala nichts Böses als sie mit ihren Blicken den Kometen folgte. Dann raste einer der Kometen direkt über sie hinweg, schrammte das Feld ihrer Eltern, pflügt dabei eine Rinne von mehreren Dutzenden Metern in den Boden und blieb mit ohrenbetäubendem Knirschen im Tierstall stehen.
„Schnell, wir müssen nachsehen, was passiert ist! Komm Frias!“, sagte sie, und war schon auf den Beinen. Nach circa hundert Metern blieb sie abrupt stehen und blickte hinab auf den Hof. Man hörte ein Fauchen, wie von einem bösartigen Tier, mehrmals hintereinander, während das Haus dabei hell erleuchtet wurde. Mala rannte schnell mit ihrem Bruder zur Hintertür, um zu sehen, wo ihre Eltern waren. Als sie in das Haus kam, sah sie durch die Tür der Küche ihren Vater und ihre Mutter auf dem Boden knien. Vor ihnen stand eine gewaltige Monstrosität aus Stahl, ein Wesen, wie es die Eldar nie erbaut hatten und nie erbauen würden. Das Wesen, dessen Metall silbern und weis schimmerte, hielt einen großen Zylinder vor ihre Eltern. Aus Instinkt hielt Mala ihre Hand vor die Augen des Bruders, während ihr Verstand realisierte, was sogleich geschehen würde. Mit einem Fauchen stob eine Feuerwolke aus dem Zylinder, Malas Eltern verbrannten binnen Sekunden zu feiner, staubgleicher Asche. Ihr Bruder fing an, sich aus ihrem Griff zu lösen, stieß dabei jedoch gegen die Tür, die mit einem Knallen gegen die Wand schlug. Sofort machte sich ein anderes Metallmonster auf den Weg, um das Geräusch zu überprüfen. Ehe sie sich versah, starrte das Metallmonster sie aus Metallenen Augen an und zielte mit einer riesigen Waffe auf sie, die hässlich an dem Armstumpf befestigt war. Doch dann geschah etwas Unglaubliches: Die Kreatur riss die Waffe zur Decke hoch und gab eine kurze Salve ab, deren Lautstärke Mala fast den Schädel platzen ließ. Die Geschosse rissen Löcher in die Decke, durch die Malas Kopf gepasst hätte. Dann sah sie die Kreatur an und zeigte mit dem anderen Arm, an dem eine riesige, blau schimmernde Faust befestigt war in Richtung Feld. Und so schnell er gekommen war, war er auch wieder verschwunden. Soweit wie an diesem Abend war Mala nie wieder gerannt, weg von dem schrecklichen Geruch des verbrannten Fleisches ihrer Eltern, weg von allem, was ihre Vergangenheit gewesen war. Plötzlich griff die Hand ihres Bruders nach ihrer Schulter. Sie wandte sich um, um mit ihm zu sprechen, doch seine Augen starrten leer in den Himmel. Dann glitt ihr Blick zu seiner Brust, in der mehrere große Löcher prangten. Doch das schlimmste war, dass sie seinen Seelenstein in ihrer Hand hielt: „Mala, Mala! Wo bist du?“ Mala schreckte hoch. Neben ihr stand ihr langjähriger Freund und Weggefährte Tylies: „Mala, du träumst! Keine Angst, es ist alles in Ordnung, du bist auf der Faeth!“ „Frias! Frias hat mich gerufen!“ „Nein, ich habe dich gerufen! Faethultir will dich sprechen, und ich dachte, es wäre besser, dich schon etwas früher zu wecken, dass du noch zu dir kommen kannst!“ „Bleib da, Tylies! Bleib da und geh nicht! Ich will nicht wieder alleine sein! Auf dich kann ich mich verlassen.“ Langsam begann Mala sich zu beruhigen
Eine Stunde später schritt Mala in ihrem Gewand zu Faethultir, der sie in seiner Kammer erwartete. Gerade als sie Klopfen wollte hörte sie schon die psionische Anweisung des Runenpropheten, einzutreten. Faethultir stand vor einer großen Front aus durchsichtigem Phantomkristall und blickte auf den Nebel des Vaene herab, der sich über mehrere Lichjahre hinweg zog. „Tritt ein, Mala. Ich weiß, dass wir diese Diskusion vor langer Zeit schon einmal führten, doch nach wie vor hoffe ich! Hast du dich mittlerweile anders entschieden, als damals, als ich dir meinen Platz anbot?“ Es war eine eigentlich einmalige Chance, als Runenprophetin der Faeth’a’il zu dienen, das wusste Mala. Doch konnte sie die Freiheit aufgeben, die ihr ihr jetziges Leben bot? „Ihr kennt meine Entscheidung, Faethultir.“, sagte sie mit einem leichten Zittern in der Stimme. „Mala, natürlich kenne ich einen Weg, den du gehen wirst, doch wie du ihn gehen wirst, das ist deine Entscheidung. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob du selbst deine Entscheidung kennst! Also triff deinen Entschluss sorgfältig, denn ich denke nicht, dass du noch eine Entscheidung erhalten wirst.“ Mala’s Verstand arbeitete wie ein chirurgisches Messer: Präzise, kalkuliert und kühl. Ihr Entschluss stand fest.
Also, wie immer ist Kritik in jeder (zivilisierten) Form willkommen und erwünscht!
MFG, Simon