Castortransport / Protest

KalTorak

Tabletop-Fanatiker
Club-Moderator
13. Februar 2003
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Aktuell isses ja mal wieder so weit, der Castor rollt und die Demonstranten sind da...

Was mir bei der ganzen Sache absolut nicht eingeht:
Warum hört man eigentlich nie von Strafanzeigen gegen "schotternde" Demonstranten oder Leute, die sich an die Gleise ketten? Wenn man das außerdem einer Demonstration macht, wird man entweder überfahren oder bekommt eine saftige Freiheits - oder Geldstrafe aufgebrummt. Mal ganz abgesehen davon, dass es wohl das dümmste auf der Welt wäre, wenn dieser Zug unplanmäßig entgleisen würde - wobei er (also die Transporter) wohl beschädigt werden würde, das muss doch selbst Greenpeace kapieren? Des weiteren hat der letzte Castortransport (der unvermeidlich ist, da können noch so viele Leute demonstrieren) auf Grund des Polizeieinsatzes schlappe 36 Millionen Euro gekostet - und niemand wird hierfür zur Kasse gebeten oder man hört zumindest nichts davon.

Was haltet ihr von der ganzen Sache?
 
Das finde ich wesentlich besser als die Tatsache, dass jedes Wochenende TAUSENDE von Polizisten volltrunkene Fußball"Fans" davon abhalten müssen, sich selbst oder andere körperlich zu gefährden. :mellow: Wieso werden dafür nicht die Vereine in Haftung genommen?!? Solche HobbyHooligans sind doch wohl wesentlich eher privates Missvergnügen als sich aktiv gegen eine nicht durchdachte Atompolitik (weil kein Endlager!!!) zur Wehr zu setzen!!! -_-

Das ganze verdanken wir doch *nur* Strauß und seinem ewigen Geschenk an die AtomLobby, dass die Entsorgung von Atommüll Aufgabe des Staates ist. Darum ist Atomenergie rechnerisch auch so billig, weil die Entsorgung und Endlagerung des Atommülls von den privaten Unternehmen nicht selbst getragen werden muss. Danke FJS! :angry:

Zur (straf)rechtlichen Seite:
Das hier ist eine nicht genehmigte Demonstration, und wer da Straftaten begeht, wird auch zur Rechenschaft gezogen, wegen "gefährlichen Eingriffs" in den Bahnverkehr. Mein Vater war einer der Pressesprecher der deutschen Bahn für NRW mit guten Kontakten nach Niedersachsen, darum weiß ich das sehr genau. Diese Demonstranten werden eher verfolgt als ein prügelnder Wochenend-Hooligan, so sieht´s aus... <_<


Gruß
General Grundmann
 
Wirklich schade, dass wir in einem Rechtsstaat leben, da muss man die Demonstration in alle Winde verstreuen und gleichzeitig versuchen, die Leute am Leben zu lassen. Das ist allerdings sarkastisch gemeint, denn ich bin mir fast sicher, dass es von den sogenannten Volksvertretern (noch mehr natürlich in der Atomindustrie, die sowieso nur an Profit interessiert ist) genügend gibt, die bereitwillig jeden Demonstranten unter Panzerketten zermalmen würden.
Ginge wesentlich schneller und die Welt würde sehen, wieviel der Protest die Regierung interessiert: ÜBERHAUPT NICHT DIE BOHNE.

Das ist wirklich ein Spagat zwischen Ordnungsmacht und Wogenglätterei. Dann müsste man bald schon wieder anfangen, Menschen wegen ihrer "politischen" Ansichten einzusperren...und nicht viel Zeit später wird nicht nur der Demonstrant gegen Atomenergie verknackt, sondern auch derjenige, der die falsche Partei wählt...oder der, der sein Auto nicht mit "superumweltfreundlichen" E10 betankt...wo soll das dann enden?
Schlimm ist, dass sich zwischen friedlichen Demonstranten immer wieder "Krachlatten" einschleusen, die nur Stunk machen. Ich will auch lieber nicht in der Haut der Polizisten stecken, die da angemessen reagieren sollen. Will mir gar nicht vorstellen, wenn da mal der erste Demonstrant ne AK47 dabei hätte.
 
Umweltschutz ist gut, aber auch oft irrational. Dazu zählt neben dem Freilassen von Tausenden Nerzen auf ein Ökosystem, das nicht drauf vorbereitet ist, eben auch das Schottern. Ganz nach dem Denkmuster: "Wir lassen die blöde Bombe eben mal hochgehen, damit ihr kapiert, wie gefährlich das ist..."

Was mich stört ist, daß sich immer irgendwer kloppen muß. Da hat letztlich doch keiner Spaß dran. Die BePos sind am liebsten in ihren "Kasernen" und die BlackBlocks würden nicht jedesmal die Polizei verfluchen, nur weil "Auge um Auge" gespielt wird (was in dem Fall mMn völlig ok ist, weil es einfach einen Unterschied zwischen Demonstranten und Schlägern gibt) und sie kein Tränengas haben...

Ich gebe GG Recht. Lieber 36 Mio. für die Castor-Schlägereien, als jedes WE Abermillionen für Fußball...
Gerade als Dresdner wird mir da schlecht, was die Vereine so dulden... aber das ist ein anderes Thema...
 
Bin dafür ne Schneefräse vorweg fahren zu lassen. Danach sind die Gleise frei, der Transport ruckzuck vor Ort und die Kosten minimiert:

Wozu? Einfach den Zug stehen lassen, mit kleiner Wachmannschaft und dann abwarten. Gerade diejenigen, die sich dort festbetonieren werden sich dann freuen... Polizisten könnten ja ganauso zivilen Ungehorsam fahren und sich der etablierten Reiz-Reaktions-Kette entziehen.

Der Müll muss halt irgendwo hin.

Genauso sinnvoll ist es auch, auf Beerdigungen für den Weltfrieden zu demonstrieren :horse:

Auch wenn ich mich unbeliebt bei manchen mache: Protest gut und schön, aber so wie jetzt darf es nicht sein. Wenn Demonstranten aggresiv auftreten, weil sie denken, sie werden anders nicht gehört, dann dürfen sie sich nicht wundern, wenn der Staat dann (gefühlt unberechtigt) hart zurückschlägt. Ich kenne mich mit Staatentheorie und dergleichen nicht sonderlich gut aus (dafür gibt es andere ^^), aber in meinen Augen verliert der Staat seine Existenzberechtigung, wenn er sein Gewaltmonopol hergibt (keine Ahnung, welche Strömung das ist...).

Das aber einem Demonstraten in der Hitze des Gefechts näher zu bringen, halte ich für nicht durchführbar.

Krawalltouristen sollte für deren Verhalten die entsprechenden Konsequenzen aufgezeigt werden. Wenn dabei unschuldige mit dabei sind... Nunja, wer sich Gefahr begibt, läuft Gefahr, eben darin umzukommen. :horse: (ach, ich mag das Pferdchen 😀) Es ist ja nicht erst seit gestern so, dass es bei den Castortransporten zu Ausschreitungen kommt... Wenn sich die Normalos nicht eindeutig von den Krawalltouristen distanzieren, so billigen sie deren Verhalten und sind somit anteilig mitschuldig. Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen.

Kann man nicht in Berlin das Flughafengelände als Spielplatz für Gewalttouristen, Hools, Nazis und dergleichen umbauen? Da kann man doch sicherlich jedes WE einen Event aufziehen, bei dem vorher ausgelost wird, wofür oder gegen wen dann die Leute gerade sind... RTL und ZDF können dann immer zusammen von dort berichten. Spart Kosten und bringt eine neue Stufe des Reality-Entertainment mit sich. Win-win-win für alle 😛artytime2:
 
Ich finde die Proteste grundsätzlich gut, denn wenn da niemand protestieren würde, wüsste keine alte Sau, dass/wann die Transporte rollen. Ein bisschen zivilen Ungehorsam finde ich auch gut, Gewalt und gefährlichen Eingriff in den Straßen-/Bahnverkehr dagegen nicht.

Der Müll muss halt irgendwo hin.
Höre ich da eine Freiwilligmeldung? 🙂
 
Ich finde die Proteste grundsätzlich gut, denn wenn da niemand protestieren würde, wüsste keine alte Sau, dass/wann die Transporte rollen. Ein bisschen zivilen Ungehorsam finde ich auch gut, Gewalt und gefährlichen Eingriff in den Straßen-/Bahnverkehr dagegen nicht.

Das dumme ist nur, dass das bisschen ziviler Ungehorsam und der gefährliche Eingriff schnell verwechselt werden... Ansonsten, was bringen die Proteste jetzt noch? Soll der Müll etwa bei den Franzosen bleiben?

Höre ich da eine Freiwilligmeldung? 🙂

Hab im Keller noch bisschen Platz, da ist das Zeugs für die nächsten paar Jahre recht sicher. Das bisschen Wasser wird schon net schaden... Wohnung geht leider nicht, der Gang für zum Rechner wird auch immer schmaler... :horse:
 
Das dumme ist nur, dass das bisschen ziviler Ungehorsam und der gefährliche Eingriff schnell verwechselt werden... Ansonsten, was bringen die Proteste jetzt noch? Soll der Müll etwa bei den Franzosen bleiben?
Nein er soll nicht bei den Franzosen bleiben. Vielleicht sollen die proteste auch zeigen dass selbst eine unbeliebte entscheidung schnell schnell durchgewunken wird es den leuten nicht plötzlich egal wird, weil es ja schon passiert ist.
 
Kann man nicht in Berlin das Flughafengelände als Spielplatz für Gewalttouristen, Hools, Nazis und dergleichen umbauen? Da kann man doch sicherlich jedes WE einen Event aufziehen, bei dem vorher ausgelost wird, wofür oder gegen wen dann die Leute gerade sind... RTL und ZDF können dann immer zusammen von dort berichten. Spart Kosten und bringt eine neue Stufe des Reality-Entertainment mit sich. Win-win-win für alle 😛artytime2:

Oh ja, daran dachte ich auch schon öfters.
Aber das Fernsehen hätte seine Probleme damit, denke ich. Nackte Brüste und andere primäre/sekundäre Geschlechtsorgane sowie psychische und kognitive Unzulänglichkeiten zeigen ist ja ok... Aber in welch einer verdorbenen Zeit leben wir, um wieder "Gladiatorenkämpfe" zu veranstalten?
Das ist ja voyeuristisch...:cat🙁die Katze ist besser)...
 
Also, ich bin grundsätzlich davon überzeugt, dass gewaltfreie Demonstrationen (wie auch zur Zeit Occupy, Fussballidioten lass ich ma raus) wichtig und richtig sind. Das gilt auch, wenn man die Ziele nicht ganz teilen kann.
Dazu zählt auch der Protest gegen den Castortransport. Ich bin auch kein Freund von Kernkraft, denke nur, der Ausstieg war scheinheilig und überstürzt. Aber der Castor... nunja, dass ist UNSER Müll. Den sollten wir auch zurück nehmen, oder im Elsass liegen lassen.
Also er muss wieder hier her und es wird keiner mehr danach kommen. Da kann man sich doch eigentlich nicht beschweren?
Meiner Meinung nach ist das festketten auch ok, es tut ja keinem weh. Eine Demokratie braucht Demonstrationen und zivilen Ungehorsam. Und Pressefreiheit (siehe verlinkte Bilder).

Was ich hingegen gar nicht abkann, sind gewaltätige Ausschreitungen. Sowohl von Demonstranten, unter die sich immer irgendwelche Deppen mischen, die Stress machen wollen, als auch von der Polizei, was dann nicht mal bestraft wird, dabei müssen! Polizisten gelassen genug sein, auch in dieser Stresssituation. Das gehört zu dem Beruf, deeskalierend zu wirken und nicht zu Knüppeln. Das sind wie bei den Demonstranten auch nur ein Kleinteil der Anwesenden, leider wird das dort nicht verfolgt. Das gilt für Occupy, als auch für den Castor:

http://d1.stern.de/bilder/stern_5/panorama/2011/KW47/castor_2611/2611_castor_23_maxsize_735_490.jpg
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-75596-4.html
http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/heide/castor1035_v-contentgross.jpg
http://cdn.spiegel.de/images/image-287372-galleryV9-tulo.jpg
http://cdn.spiegel.de/images/image-287261-galleryV9-ogxu.jpg
http://desmond.yfrog.com/Himg618/sc...618&filename=24700486.jpg&xsize=640&ysize=640

Da bekomm ich das Kotzen...
 
Das finde ich wesentlich besser als die Tatsache, dass jedes Wochenende TAUSENDE von Polizisten volltrunkene Fußball"Fans" davon abhalten müssen, sich selbst oder andere körperlich zu gefährden. :mellow: Wieso werden dafür nicht die Vereine in Haftung genommen?!? Solche HobbyHooligans sind doch wohl wesentlich eher privates Missvergnügen als sich aktiv gegen eine nicht durchdachte Atompolitik (weil kein Endlager!!!) zur Wehr zu setzen!!! -_-

Das ganze verdanken wir doch *nur* Strauß und seinem ewigen Geschenk an die AtomLobby, dass die Entsorgung von Atommüll Aufgabe des Staates ist. Darum ist Atomenergie rechnerisch auch so billig, weil die Entsorgung und Endlagerung des Atommülls von den privaten Unternehmen nicht selbst getragen werden muss. Danke FJS! :angry:

Zur (straf)rechtlichen Seite:
Das hier ist eine nicht genehmigte Demonstration, und wer da Straftaten begeht, wird auch zur Rechenschaft gezogen, wegen "gefährlichen Eingriffs" in den Bahnverkehr. Mein Vater war einer der Pressesprecher der deutschen Bahn für NRW mit guten Kontakten nach Niedersachsen, darum weiß ich das sehr genau. Diese Demonstranten werden eher verfolgt als ein prügelnder Wochenend-Hooligan, so sieht´s aus... <_<


Gruß
General Grundmann

Kann ich vollends so unterschreiben! Wirklich guter Kommentar.

Ich denke auch Proteste/Demos sind okay. Spricht ja nichts dagegen. Die Bewegungen müssen allerdings auch eines ablegen, und zwar dringend. Ihre Rhetorik/Selbstdarstellung und Naivität.

Das Problem hat man ja gestern in Stuttgart gesehen, bzw über Monate. Wenn das Interesse "Das Gesindel" wegzubekommen groß genug ist, wird der Politik jedes Mittel recht sein.
Es wird mit irgendeinem Politpromi totgeschlichtet und die öffentliche Meinung am Schlawidchen gepackt, und dann langsam aber sicher PR erzeugt, das die Demonstranten doch eigentlich Gegner der normalen Leute seien, und das doch eigentlich die Politiker die "Guten" sind, die uns doch eigentlich was ganz tolles schenken wollen.

Und was am Ende herauskommt sieht man dann ja. Eine Mehrheit die glaubt, ein Bahnhof würde ihre Zukunft massiv positiv beeinflussen, oder daran zu Grunde gehen wenn er nicht gebaut wird.
Bei stets sinkenden Fahrgastzahlen und Tiefroten Quartalszahlen im Sommer (Einnahmen durch Fahrgäste) mag man es kaum glauben...

Aber es gibt ein Sprichwort das zutrifft. Jede Bevölkerung bekommt die Regierung die sie verdient hat. 😉
 
Das ganze verdanken wir doch *nur* Strauß und seinem ewigen Geschenk an die AtomLobby, dass die Entsorgung von Atommüll Aufgabe des Staates ist. Darum ist Atomenergie rechnerisch auch so billig, weil die Entsorgung und Endlagerung des Atommülls von den privaten Unternehmen nicht selbst getragen werden muss. Danke FJS!

:huh:

Das wäre mir aber neu.
Die Entsorgung liegt im Verantwortungsbereich des Staates - was auch gut so ist, denn dann kann man sich eher auf die Einhaltung gewisser Standards verlassen als wenn es unkontrolliert in Privathand wäre - und die Kraftwerksbetreiber müssen die Kosten dafür tragen. Das sind zu 80% die vier grossen Kraftwerksbetreiber.
So stehts wenigstens im Atomgesetz (§9), auf das du dich wahrscheinlich beziehst.

Dafür müssen sie Rückstellungen aufbauen, die sich mittlerweile auf rund 35 Mrd. € belaufen.

Und da die Rückstellungen aus dem Geschäftsbetrieb stammen, stecken sie in voller Höhe in den Strompreisen drin, von Anfang an.

Auf die Castoren bezogen heisst das: Die Aufbereitung und die Transporte tragen die Betreiber, den eventuell nötigen Polizeischutz trägt der Staat.

Wollte man das so handeln wie mans jetzt für Fussballspiele andenkt, dann müsste man im Grunde einen Teil der Polizeikosten der Transporte - ebenjenen Teil der über den Bedarf einer normalen Demo hinausgeht - den aufrufenden Umweltschutzverbänden oä. auferlegen, eben den Organsiationen analog zum Fussballverein, deren 'Fans' Stress machen.
Den normalen Aufwand bei nem friedlichen Fussballspiel / ner friedlichen Demo trägt weiterhin die Allgemeinheit.

EDIT: Kann freilich sein, dass es nochma um ne andre Regelung von JSF ging... falls ja, dann klär mich auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Des weiteren hat der letzte Castortransport (der unvermeidlich ist, da können noch so viele Leute demonstrieren) auf Grund des Polizeieinsatzes schlappe 36 Millionen Euro gekostet - und niemand wird hierfür zur Kasse gebeten oder man hört zumindest nichts davon.

Das mag jetzt fatalistisch klingen, aber es ist ja nicht so, dass der Castortransport ohne Demonstranten nicht bewacht werden müsste. Das wäre ja ein gefundenes Fressen für jeden Hobbyterroristen. Insofern dürften die Kosten, welche durch die Demonstranten verursacht werden gar nicht allzu hoch sein.

Ansonsten fällt mir außer einem Achselzucken zu den Castordemonstranten nicht allzu viel ein. Ich find´s ziemlich albern, sich an den Gleisen festzuketten und darauf zu bauen, dass schon irgend ein "dummer Polizist" kommt und einen loskettet. Diese Haltung steht halt irgendwie symptomatisch für die Naivität vieler Öko-Demonstranten.

Andererseits braucht es trotzdem ab und an auch einmal solche Proteste um die Politik auf halbgare Konzepte aufmerksam zu machen. Es ist nun einmal eine schäbige Doppelmoral, dass wir zwar munter Atommüll produzieren aber kein vernünftiges Konzept für die Lagerung haben.
 
Mag zwar im Gesetz stehen. Die Realität sieht wohl anders aus.

http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2009/0723/atom.php5

Politik
Montag, 26. Januar 2009
Atommüll in AsseKosten trägt der Steuerzahler

Die Kosten für das einsturzgefährdete Atommülllager im niedersächsischen Asse sollen die Steuerzahler übernehmen. In einer von der Regierung in den Bundestag eingebrachten Novelle des Atomgesetzes heißt es: "Die Kosten für den Weiterbetrieb und die Stilllegung trägt der Bund." Über das Gesetz soll am Freitag im Bundestag abschließend entschieden werden. Die Grünen und die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierten die Pläne.

Die Große Koalition weicht damit von dem Grundsatz in dem Atomgesetz ab, dass die Verursacher von Atommüll für den Betrieb und die Stilllegung von Endlagern aufkommen müssen, wie die "Berliner Zeitung" berichtete. Demnach begründet die Koalition dies in dem Antrag mit den "Besonderheiten der Schachtanlage Asse", in der radioaktives Material im Rahmen der atomaren Forschung eingelagert worden sei.

Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen, Sylvia Kotting-Uhl, sagte dem Blatt, die Energiekonzerne dürften sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Sie verwies auf einen bislang unveröffentlichten Asse-Inventarbericht, aus dem hervorgehe, dass ein Großteil der in Asse gelagerten Abfälle letztlich von den Akw-Betreibern stamme.

"Wieder einmal soll der Steuerzahler bezahlen, was große Konzerne verbockt haben", erklärte Thomas Breuer, Leiter des Klima- und Energiebereichs der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Die Atomindustrie habe jahrzehntelang von der "billigen Entsorgungsmöglichkeit" in Asse profitiert. Nach dem Verursacherprinzip müssten jetzt vor allem RWE und andere "für das unverantwortliche Verklappen in dem maroden Salz-Bergwerk bezahlen".


http://www.n-tv.de/politik/Kosten-traegt-der-Steuerzahler-article50212.html
 
Inwiefern das fair ist oder nicht, hinge mE. davon ab, ob die falsche Entscheidung für den Schacht Asse von der Industrie kam, oder vom Bund.

Prinzipiell muss für die Fehlentscheidung aufkommen, wer sie trifft.

Und grade bei strahlendem Müll kann sich die Industrie in der Regel nicht aussuchen, wo sie ihn endlagern will, sondern bekommts gesagt.
 
Ich find´s ziemlich albern, sich an den Gleisen festzuketten und darauf zu bauen, dass schon irgend ein "dummer Polizist" kommt und einen loskettet.
Wenn ich dann auch noch lese, dass die das "Losketten" erschweren, indem sie ihre Arme in Stahlbeton mit Gummieinlagen stecken, den man weder richtig meißeln noch sägen noch flexen kann, kann ich nur sagen: ausbuddeln, wegstellen, selber befreien lassen. Die Mühe, da rumzusägen, würde ich mir gar nicht machen, da kommt man ja in Teufels Küche, wenn dabei was schief geht. Da sollten sie lieber nen Trupp Gleisbauer mitschicken.
Ich verstehe auch nicht, warum der Staat die auch noch in Decken packt. Wenn sich einer auf die Gleise legt, kann er halt frieren.
 
Das mag jetzt fatalistisch klingen, aber es ist ja nicht so, dass der Castortransport ohne Demonstranten nicht bewacht werden müsste. Das wäre ja ein gefundenes Fressen für jeden Hobbyterroristen. Insofern dürften die Kosten, welche durch die Demonstranten verursacht werden gar nicht allzu hoch sein.
Der Zug hat die X Stunden Verspätung aber nicht durch Hobbyterroristen, sondern durch die Demonstranten...

Was ich heute bei der Fahrt zur Arbeit auch zum Schmunzeln brachte: Da haben sich 4 Landwirte in/an eine 600Kg Betonpyraminde gekettet/einbetoniert und mussten von der Polizei freigeschnitten werden in Kleinstarbeit. Nach 15 Stunden haben die 4 ihren Protest beendet auf Grund Zitat "der zu großen Verletztungsgefahr durch unsachgemäßge Arbeiten der Polizei". Da dachte ich mir nur WTF das kann doch nicht sein, erst betonieren die sich da ein und beschweren sich dann auch noch, wenn sie die Polizei beim beim Freischneiden verletzten sollte....Verkehrte Welt...


@ Bloodknight
Das fällt dann wohl unter Deeskalation :cat:
Wobei ich den Vorschlag mit Schiene abschrauben, zur Seite legen, neue Schiene drauf und weiterfahren zu geil finde :lol: