Ein anderes Spielgfühl? Ja, sicher, unbestritten. Aber gehört für dich zum Spielgefühl wirklich nur dazu, dass die Waffe des Modells nun einen anderen Stärkewert und einen anderen DS hat (stellvertretend genannt für alle regeltechnischen Unterschiede zweier Völker)? Ist für dich nicht auch das Aussehen des Modells wichtig? Eigentlich schade. Für mich gehört das aussehen der Figuren zum Feeling dazu, ein Grünhäutiger "Feuerkrieger" mit grobschlächtiger Feuerwaffe fühlt sich für mich einfach falsch an [einfach mal von dem fiktiven Beispiel ausgehend, dass man nur eine Orkarmee besitzt und gerade aufs "Tau-Spielgefühl" Lust hat, also entsprechend Orks als Count-as-Tau benutzt].
Es ging gerade primär um Marines als andere Marines.
Und nur mal zum nachdenken - die erste Kompanie der Blood Angels lässt sich mit der Deathwingliste besser darstellen als mit der BA-Liste. Die bekommt für eine erste Kompanie nämlich schlichtweg nicht genug Termis aufs Feld.
Es gab mal einen Codex der alle Marine-Armeen (mehr oder weniger) zusammengefasst hat, so dass man sich quasi aussuchen konnte welche Ausrichtung/welche Abteilung eines Ordens man heute spielen möchte (das Vorteil-Nachteil-System war in der Praxis zwar auch etwas naja, aber immerhin war die IDEE dahinter mal eine sehr gute).
Es gab auch mal einen Codex Weltenschiffe für die Eldar, der zwar das was man in eine Liste hätte fassen können über fünf Listen verteilt hat, aber immerhin musste man nicht immer (gegen) denselben Murks spielen. Es gab auch mal separate Listen für alle großen Orkclans. Und für die großen Chaoslegionen. Es gab sogar mal Regeln für das zusammenschrauben eigener Fahrzeuge und eigener Tyranidenkreaturen (damals in der 3rd Edition als GW noch halbwegs fähige Regeldesigner an Bord hatte). Die meisten neuen Spieler wissen nichtmal dass es sowas überhaupt mal gab!
Damals haben auch viele einfach aus Spaß Codexhopping betrieben oder sich ihre eigenen Monster und Panzer gebastelt, weil sie nicht immer das gleiche spielen wollten.
Und damals hat sich auch nicht alle Nase lang jemand darüber beschwert, dass man nicht jedesmal denselben Einheitsbrei wie üblich spielt.
Zu den Marines:
Der Witz bei den Marines ist dass man sämtliche Marinecodices auch ohne Probleme in ein einziges Buch zusammenfassen könnte, was dann eine sehr flexible und verhältnismäßig realitätsnahe Armee ergeben würde.
Früher hatte auch nicht jeder Orden seine eigenen Superspecialsondereinheiten. Für mich ist das Niveau des Spiels um einiges gesunken seit es diesen ganzen Firlefanz gibt, wie die Nippelatorgarde, die FnP-für-alle-Blutpriester (hallo? Blutpriester? wo bleibt die Inquisition?), Space Marines die auf Donnerpikachus reiten, Marinepriester große Warpstrudel beschwören die ihre Feinde aufsaugen, Ultramarines die sich die Leichenteile von Xenos an die Rüstungen hängen usw.
GW versucht bei allen loyalen Orden auf biegen und brechen etwas reinzustopfen das irgendwie cool und unique wirkt (und wir kennen die offizielle Zielgruppe), aber verliert dabei irgendwie immer mehr den Blick für das was die Marines ausmacht, so dass die Orden zunehmend zu grotesken Zerrbildern ihres ursprünglichen Konzepts mutieren.
Imo sehen alle Marinecodices der letzten Zeit mit ihren ganzen Schnickschnack
extrem nach Chaos und nicht nach loyalen Orden aus.
Da ist eine Molochreiterei nach Codex SW fast schon zu begrüßen, weil da wenigstens jemand erkannt hat, dass sich die Liste für Chaos weit besser eignet als für das wofür sie angeblich gedacht sein soll.