Ich stimme übrigens auch zu, dass man mit solchen Themen umsichtig umgehen muss, aber mir ging es bei dem ganzen auch mehr um diese grundlegende Empörung der Games Journalists, ohne dass diese auch nur ansatzweise gezeigt haben, dass sie sich auch nur ein wenig mit dem Kontext beschäftigt haben. Ebenso hat keiner dieser Berichte versucht, neutral das Thema zu durchleuchten und mit vernünftigen Argumenten eine Diskussionsgrundlage zu schaffen.
Diese Form des Emprörungs-Hypes schadet der Sache grundlegend, da so kein Diskurs entsteht. Das ist Murks für die betroffenen Minoritäten und Murks für einen sinnvollen Umgang mit dem Thema.
Ein vollständigerer Artikel zu der Antwort der Art Designerin, die das besagte Plakat erschaffen hat findet man z.B. hier:
https://www.eurogamer.net/articles/...-the-artist-behind-that-cyberpunk-2077-poster
Und ja, auch wenn möglicherweise die Formulierung "people in between" nicht ganz den Kern der Sache trifft, so sehe ich das eher als semantisch unrund als grundsätzlich missverstanden.
Hierbei sei auch angemerkt, dass es bei Cyberpunk darum geht, dass jeder Mensch durch massive und leicht zugängliche Modifikation zumindest körperlich sein kann, was er möchte, wodurch grundsätzlich die Genderfrage in der Cyberpunk-Welt kaum noch eine Rolle spielt und es nur noch um Äußerlichkeiten geht, was ebenso viele Probleme und Konfliktpotential mit sich bringt.
Alles in allem sehe ich das was da gezeigt werden soll und auch von Mike Pondsmith unterstützt wird als eine gute Gesellschaftskritik, auch wenn vielleicht ab und an etwas holperig.
Also Fazit: Ja, man muss über diese Themen auch mit CDPR diskutieren, aber in einem offenen Diskurs und nicht, wie bei den Game Journos versucht, mittels Hexenjagd, das war mein Hauptkritikpunkt an dem ganzen Medien-Rummel.
Und noch als Anmerkung:
Die Animals sind keine "Schwarze Gang" sondern gemischtrassig und Mike Pondsmith hat dazu auch schon erläutert, dass der Begriff Animal hierbei an Extrem-Krafttraining / Bodybuilding-Jargon angelehnt ist.
Auch dass die Voodoo Boys jetzt eine rein Haitianische Gang sind, wird von Pondsmith erläutert und CDPR haben extra dafür Consultants aus Haitit eingebunden um die Voudon und Creol Kultur richtig einzusetzen. Generell sind die Voodoo Boys bei Haitianern auf der E3 sehr gut angekommen (gibt es auch Videos zu einer Reaktion).