WHFB Das Herz des Roten Drachen

HaveAnnA

Codexleser
29 März 2012
303
0
6.736
Hi Ollowain, ich bins wieder. Erstmal DANKE, dass du hier regelmäßig neue Tiele einstellst und mich so mit Lektüre versorgst.

Jetzt kommt mein Korrekturblock. Sind ein paar mehr Sachen als letztes Mal. Hoffe ich nerve Dich nicht zu doll.

Leander saß still im hinteren Teil der Kutsche, doch in ihm tobte sein Verstand so, dass es wie ein tosender Sturm gegen die Schranken der Beherrschung brandete, entweder wäre hier "in ihm tobte sein Verstand, sodass es" oder "in ihm tobte sein Verstand so, dass er" (der Verstand). Die Frage ist was du ausdrücken willst. Soll der Verstand branden dann Option 2 ansonsten Option 1.

Seine Augen taten weh zu sehen, wie sie ihn anschmachtete und so schaute er weg. Auch eher eine Unschöne Formulierung als ein Fehler. Die korrekte Redewendung ist " Es tut ihm/ihr in den Augen weh". Also müsste es meiner Meinung nach eher " Es tat in seinen Augen weh" oder "Seinen Augen tat weh" heissen aber das finde ich ist eher Feinschliff. ^_^

Und doch litt er Höllenqualen unter der Ergebenheit und Faszination in Irinas Stimme.

Leander brauchte einige Herzschläge, bis er überhaupt damit begann, die Tragweite dieser Tatsache zu begreifen … und sein Herz schien auszusetzen.

Seine Augen verschlagen fasziniert das, was er noch nie zu Gesicht bekommen hatte.

Und dann beobachtete er entsetzt, als in dem Mund des Grafen zwei lange Fänge wuchsen, die er in ihren langen zierlichen Hals rammte! Auch hier wieder kein Fehler, sondern eine Anregung. Du benutzt im gleichen Satt zweimal dasselbe Adjektiv. Da sollte etwas Anderes wie "spitze Fänge" oder einfach das "lang" bei Irenas Hals weglassen.

Blut sprudelte aus der Wunde und der Unhold trank es in tiefen Zügen…

ein Vampyr! Das ist jetzt eine heikle Frage. Die korrekte deutsche Schreibweise ist "Vampir" aber da das ja auch ein Eigenname einer Untoten Rasse ist, wenn man so will würde ich es wahrscheinlich stehen lassen.

und sein Blick heftete sich wieder zum ersten Mal seit Stunden in die Augen Leanders. Entweder hefteten sie sich "wieder" an oder "zum ersten Mal seit Stunden" beides widerspricht sich. Außerdem heftet sich ein Blick "an" etwas nicht "in" etwas. Ich würde den Satz nochmal komplett ändern. Vielleicht in eine Formulierung wie "... wendete seinen Blick (oder sein Aufmerksamkeit) zum ersten Mal seit Stunden Leander zu.. "

und zum ersten Mal konnte Leander auch etwas darin lesen; sein Todesurteil.
Er schloss die Augen um das Monster nicht zu sehen, wenn es ihn anspringen würde und stimmte ein stummes Gebet an Sigmar an.

Gerade rechtzeitig um zu sehen, wie ein kleines Blutrinnsal aus dem offenen Handgelenk des Grafen in Irinas toten Mund floss.

Verdutzt starrte Leander zwischen dem Grafen und dem toten Mädchen hin und her. Was sollte das werden? Wieso gab er ihr Blut? Sie war …
Erneut setzten seine Gedanken im Schock aus, als Irinas Augen aufsprangen und sich ihr ganzer zarter Körper in Zuckungen verrenkte. Und ihre Augen … sie leuchteten nun, rot wie Rubine in der Dunkelheit!
Leander sah den Schlag gar nicht kommen, doch sein Kopf war voller Schmerzen, als sein Kopf mit mächtiger Wucht gegen die Rückwand der Kutsche prallte. Wie Oben. Hier würde sich, um Wiederholung zu vermeiden eine Formulierung, wie "als er mit mächtiger Wucht" oder "als sein Schädel mit mächtiger Wucht" anbieten.

Und er spürte den brennenden Schmerz der tiefen Schnitte, die der Vampirgraf auf wohl mit seinen Nägel seiner Wange hinterlassen hatte.
Müsste "...der Vampirgraf, wohl mit seinen Nägeln, auf Leanders Wange hinterlassen hatte." heissen
So nun zum Inhalt. Gefällt mir. Zumal ich ja genau das (aus Leanders Sicht) lesen wollte. Es ist Dir gut gelungen denselben Teil nochmal zu erzählen, ohne, dass es langweilig geworden wäre. Diesen "LAANGWEILIG kenn ich schon" Effekt hat es nicht gegeben und man konnte sich gut in Leander hineinversetzen.

Kleiner Kritikpunkt zum Schluss. Der Sprachstil hat, im Gegensatz zum letzen Teil ein bisschen abgenommen. Mir verwendest du zu häufig DAS hier "..." Dadurch lässt sich der Text nicht flüssig lesen. Aber wie gesagt nur ein kleiner Kritikpunkt.

Na dann bis zum nächsten Teil. Ich freu mich drauf :)
 

Ollowain

Blisterschnorrer
14 Januar 2008
459
0
8.702
*** *** *** *** *

Sengende Hitze verbrannte Irina und Dunkelheit umgab sie, wie das ölige Wasser eines bodenlosen Sees. Sie strampelte darin und arbeitete sich nach oben, langsam hinauf zum fahlen Licht an der Oberfläche. Als ihre Sinne wiederkamen, war es tatsächlich so, als hätte ihr Bewusstsein eine schummerige, trübe Wasserfläche durchstoßen, um in der Welt oberhalb wieder etwas wahrzunehmen: blasser Mondschein der auf Gold funkelt, ein eiserner Griff der sie festhält, das Geräusch eines schlagenden Herzen und einen unvorstellbar verlockender Duft. Einen Duft von den Sie wusste, dass er die sengenden Qualen ihrer inneren Brände löschen wird!
Und so setzte sie alles in ihrer Kraft Stehende darin, sich dieses Duftes zu bemächtigen!
Der eiserne Griff gab sie plötzlich frei und das nächste was Irina spürte war, wie Balsam ihre Kehle hinunter lief. Es linderte nicht nur ihr inneres Feuer, es spülte es förmlich hinfort, ersetzte Durst und Hunger mit einer wohligen Wärme und dem Gefühl der Erregung und der der gewaltigen Stärke. Sie trank in tiefen Zügen, bis zum letzten Tropfen.

Und auch als nichts mehr davon da war, zog und saugte sie gierig weiter, bis sich nicht nur ihre Augen, sondern auch ihr Verstand endlich klärte.
In ihren Armen lag Leanders schlaffer Körper. Seine Augen blickten sie starr und glasig an, sein Mund war erfroren in einer widerlichen Grimasse der Verzückung. Eine gewaltige, fast trockene Wunde klaffte an seinem Hals und Irina spürte, dass sie selbst die Fleischstücke im Mund hatte.
Angewidert spuckte sie aus und versuchte, eine Ordnung in ihren wirren Gefühlen zu bringen. Auch wenn ihr Verstand sich noch wehrte, sie hatte Leander getötet. Diesen gierigen, selbstsüchtigen Mann, der Sie immer angeglotzt und gegrapscht hatte. Sie hatte Leander schon immer abstoßend gefunden, war aber stets zu klug gewesen es ihm zu zeigen. Denn Leander hatte Sie auch Vieles zu verdanken: Mahlzeiten, ein Dach über den Kopf und dank der Arbeit im Roten Drachen auch stets einige Münzen in der Tasche. Er hatte sie zu dem gemacht was sie war…
Doch was war sie? War sie noch Irina, das Schankmädchen?
Oder hatte ER etwas anderes aus ihr gemacht?
Denn obwohl nur wenige Mondstrahlen durch die trüben Scheiben der Kutsche drangen, konnte Irina nun jede Einzelheit im dunklen Inneren ausmachen! Sogar die einzelnen Farben waren zu erahnen, allem voran aber dominiert durch seine rubinroten Augen.
Irina löste ihren Blick von der Leiche des toten Mannes in ihren Armen und blickte den lebenden Mann an, den die Dunkelheit der Kutsche umschloss wie ein elegant geschneiderter Mantel: Vlad von Carsten, der Fürst von Sylvania.
Vlad musste ihr Geheimnis wissen, denn er lächelte zufrieden.

„Wer bin ich jetzt, Vlad?“ fragte sie ihn direkt und Vlad lächelte noch offener, noch zufriedener.
„Du bist nun meine Tochter.“ Antwortete er mit Stolz in seiner Stimme. „Mein Kind in der Nacht. Ein Vampir. Gestorben und wiedergeboren, um über das Menschenvieh zu herrschen. Und damit erfülle ich dir deinen zweiten Wunsch“ lächelte der Graf.
„ Doch WER du bist musst du selbst bestimmen. Die alte Irina ist heute Nacht gestorben. Und was du aus dieser Chance machst liegt ganz bei dir, mein stolzes Mädchen“, seine Stimme klang liebevoll. „Du kannst beschließen eine Herrin zu sein und es mir beweisen. Oder du bleibst eine Schandmaid und besudelst mein Blut, dass nun in deinen Adern fließt. Dann werde ich wiederkommen und mein Blut wieder einfordern.“ Jetzt war Vlads Stimme noch eisiger als der tiefe Winter von Kiselev.
Irina war sprachlos und ihre Gedanken begannen zu rasen.

Die neugeborene Vampirin schwieg lange und auch ihr Erzeuger gab ihr Ruhe, um ihre wirren Gedanken zu ordnen.
Ein neuer Lebensabschnitt begann, ja sogar ein neues Leben. Gewaltige Macht, wenn nur die Hälfte der Schauergeschichten stimmte, die betrunkene Soldaten erzählten. Ein Leben unter dem Mond, nie wieder würde sie einen Schritt in die Sonne setzen können. Das Trinken von Blut. Morden, immer und immer wieder. Doch dafür ewiges Leben. Als eine Herrin der Toten.
Irgendwo in der Ferne heulte ein Wolf und riss Irina aus ihren Gedanken. Von Neugier getrieben griff Sie nach dem schweren Samtvorhang, schob ihn zur Seite und öffnete das kleine vergitterte Fenster. Die Kutsche raste die holperige Oststraße entlang, irgendwo tief im Inneren des Reikwaldes. Knorrige, verdrehte alte Stämme zogen vorbei, doch unter dem dichten Blätterdach konnte die junge Vampirin sehen wie an einem wolkigen Tag. Und sie erblickte einen Rudel gewaltiger grauer Wölfe, die mit der Kutsche rannten, sie begleiteten wie eine Eskorte wilder Steppenreiter .
Dem Rudel rannte ein mächtiges, schwarzes Tier voran, größer und kräftiger als die Anderen und Irina schaute fasziniert dem Muskelspiel unter dem schimmernden Fell zu, lauschte dem Atem des Tieres und seiner rhythmischen Herzschläge. Und als ihr Blick den des Wolfes traf, senkte das Tier seinen Blick schnell in Unterwerfung.
In diesem Monet verstand das Mädchen, dass sie in dieser Nacht genau da angekommen war, wo sie ihr Leben lang immer sein wollte. Dort, wo die Stärksten ihr Respekt zollen! Wo sie herrschte und belohnte.
Und so belohnte sie den Wolf für seine Unterwerfung: sie öffnete die Tür und warf Leanders Leiche den Wölfen zum Fraß vor. Japsend und jaulend hielten die Tiere an und versammelten sich um ihre Mahlzeit.
Lächelnd lehnte sich die Junge Vampirin in die Kutsche zurück und blickte wieder ihrem Erzeuger in die Augen.
„Ich möchte an deiner Seite über die Nacht herrschen!“ sagte Sie, spürte wie Sie mit den Worten ihr Herz an den Drachen von Sylvania schenkte.
Vlad, der Drache mit den Rubinaugen, lächelte liebevoll.
„Dann könnte es eines Nachts so sein. Bist du bereit, mir Treue zu schwören und deinen Wert zu beweisen?“
„Das bin ich.“, antwortete Irina mit vor Stolz bebender Stimme
Zufriedenheit erhellte das schöne Gesicht Vlad von Carsteins.
„Dann wird es in Mortheim beginnen!“

ENDE
 

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
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Ah, das Ende. Wirklich schön, auch wenn es natürlich absehbar war, wo es hinführen würde. Obwohl ich zwischendurch eher vermutet habe, dass der Vampir sie umbringt.

Nach Fehlern hab ich jetzt nicht geguckt, weil ich grad recht wenig Zeit habe, nur eins ist mir aufgefallen:
Doch was war sie? War sie noch Irina, das Schankmädchen?
[...] „Du kannst beschließen eine Herrin zu sein und es mir beweisen. Oder du bleibst eine Schandmaid und besudelst mein Blut

Ist Irina nun eine Schankmaid oder eine Schandmaid? :lol: Gut, irgendwie passt beides, aber ich vermute, du meinst erstes.

Ansonsten wirklich eine schöne Geschichte. Ich finde, sie muss auch nicht unbedingt länger sein. Einer Fortsetzung steht natürlich nichts im Wege, aber so für sich ist das auch in Ordnung.

Freu mich, in Zukunft vielleicht mehr von dir zu lesen.
 

Ollowain

Blisterschnorrer
14 Januar 2008
459
0
8.702
...
Ist Irina nun eine Schankmaid oder eine Schandmaid? :lol: Gut, irgendwie passt beides, aber ich vermute, du meinst erstes.
Das ist natürlich eine Frage des Standpunkts. Irina selbst sah sich als Schankmaid. Vlad wollte Sie damit natürlich anstacheln, und nicht zuletzt, in seinem Sinne manipulieren.


Euch alle vielen Dank für das rege und positive Feedback. Mit so viel Rückmeldung macht das Schreiben auch mehr Spass! Vielleicht werde ich es in der Zukunft öfters in Angriff nehmen.
 

HaveAnnA

Codexleser
29 März 2012
303
0
6.736
Ja also auch noch mal von mir:

Sehr schöne, stimmungsvolle Geschichte. Ich habe Dir ja zu den einzelnen Abschnitten schon was geschrieben.
Beim letzten Teil fand ich die Auflösung gut, dass Leander nur als "Nahrung" mitgenommen wurde, um dem Kind Futter zu geben.
Die Wendung kam zumindest für mich überraschend.
Also meinen Dank noch mal an dieser Stelle. Tolle Geschichte.

Vielleicht gibt es ja mal ne Fortsetzung, oder ein 2. Kapitel :p

so long
 
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