WHFB Das Herz des Roten Drachen

@SHOKer: Korrekturen kannst du gerne machen, wenn du Zeit und Lust dazu hast! Bin mir nicht zu schade zum korrigieren, schließlich werden diese Geschichte auch bald auch meine Leute lesen. 😀

mach ich öfters und bei so kurzen Abschnitten auch gern. Mal schauen:

Mit zwei Fingern winkte er Leander hinter sich her, und der Wirt kam sich vor, als wäre er ein Zuschauer in seinem eigenen Körper. Eine leblose Marionette. Der Fremde zog an den Strängen, und ließ ihn nun wandeln! Sein Leib folgte einfach dem Befehl des Fremden, setzte selbstständig einen Fuß vor den anderen, und ging ihm nach!

3x kein Komma vor "und" bitte

„Hexerei! Bei Sigmar, dieser Mann ist ein Hexer!“ brüllte der Wirt aus ganzen Leibeskräften.

1. wenn hinter der wörtlichen Rede kein neuer Satz beginnt, sondern ein Teilsatz mit brüllte, sagte, sprach usw. kommt, wird erste durch ein Komma abgetrennt [...", brüllte der Wirt ]
2. "Aus Leibeskräften" ist schon ein Ausdruck maximaler Anstrengung, das "ganzen" klingt für mich dort störend.

„Auf Ihn! Dieser Mann ist ein Hexer!“ schrie Leander aus Leibeskräften.

- ihn klein
- dasselbe mit dem Komma wie eben
- Wortwiederholung "aus Leibeskräften".
-

ein kleiner Getuschel unter Freunden.
kleines

Das, was der Hexer zum Oger sagte, hörte Leander

da fehlen Kommas

in der dunklen Herbstnacht herausgetreten.
in die dunkle (wohin? -> Akkusativ)

Fink selbst blieb in der Stube, und schloss die Schranktür hinter Ihnen zu. [...] bewegen, und sah sich ein der Brauergasse panisch um.
- 2x kein Komma vor "und" (kommt noch öfters, ich zitier das jetzt nicht jedes Mal)
- ihnen klein

scharrten Sie auf den Pflastersteinen

sie klein



Na, das hielt sich doch in Grenzen. Hab schon viel Schlimmeres gelesen 😉

Inhaltlich nicht so überraschend, man hat ja schon ein bisschen was in Richtung Untoter vermutet. Aber schön geschrieben und macht Spaß zu lesen.
 
Mit Klischees wird hier wirklich nicht gegeizt. Fehlt noch das Wolfsrudel, dass neben der Kutsche her rennt. ^_^

Das Faszinierende: Die Geschichte funktioniert trotz ihrer Klischeehaftigkeit erstaunlich gut, ganz einfach, weil sie gut geschrieben ist. Der Schreibstil ist halt doch immer noch das A und O. Du weißt, wie man Spannung erzeugt und den Leser fesselt, das ist es, worauf es ankommt. 🙂
 
@SHOKer: Vielen Dank!! Word hat in der ganzen Geschichte bisher durch Suchen/Ersetzen allein 41x Komma vor dem und gefunden; nachdem ich deine korrigiert hatte 😀 Diesen Fehler habe ich mir wohl antrainiert, muss ich jetzt wohl gezielt dagegen vorgehen und abstellen!! Super dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast.
@Blackorc: Da es eine Warhammergeschichte ist, müssen meines Erachtens da einfach die Klishees rein. Das Spiel lebt eben von solchen fluffigen Geschichten voller Klishees, finde ich. Das Wolfsrudel (dank DUDEN konnte ich herausfinden dass es DAS Rudel heißt *lol*) habe ich noch nicht bedacht, finde ich aber ECHT stylish, ich weiß jetzt schon wo ich den noch einbaue! Danke dir. 😀

Eine Frage, und da ich mir unsicher bin, stelle ich es mal zu eueren Vote. Was findet ihr besser?
Untoter Kutscher - Schließlich ist die ganze Kutsche magisch, und der Kutscher kann mit seiner Magie selbst dafür sogen, dass Sie in einer Stadt der Menschen eben nicht auffällt
oder
Ein wild dreinblickender Kislevit als Kutscher? Schließlich sieht die Kutsche zwar unheimlich aus, aber die warhammerwelt hat viele sonderbare Gestalten, und auch die Stadtwache schaut weg, wenn sie einen kleinen beutel Gold vom Kutscher bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Untoter Kutscher - Schließlich ist die ganze Kutsche magisch, [😛] und der Kutscher

zur Frage: ich persönlich fände einen sterblichen Kutscher besser. Zu viel Magie verschiebt das Gleichgewicht so sehr. Wenn der Edelmann und sein Kutscher untot/magisch sind, hat der arme Wirt ja irgendwie so gar keine Chance.
Ich mag Geschichten voller Magie, aber sie muss auch ins Verhältnis passen. Hier wird in zu wenig Zeit zu viel Zauberei auf einmal eingeführt.
 
Ganz klar, ein sterblicher Kutscher

... vor allem hättest du somit den Leser noch etwas hinhalten und die wahre Identität des Fremden weiterhin im unklaren lassen können.

ABER: Ich finde die Geschichte auch GERADE wegen der Klischees echt super. Auch die Art und Weise, wie du es immer wieder schaffst mich mit Spannung auf den nächsten Abschnitt warten zu lassen, ist echt überzeugend.
 
Zu viel Magie verschiebt das Gleichgewicht so sehr. Wenn der Edelmann und sein Kutscher untot/magisch sind, hat der arme Wirt ja irgendwie so gar keine Chance.

... das ist auch ein Aspekt. Es macht sich immer besser, wenn der Leser zumindest ansatzweise denkt, dass der "Held" der Geschichte, in diesem Falle wohl Leander, mit den ihm gestellten Herausforderungen auch fertig werden kann.

Und um deine Frage zu beantworten Ollowain. Ich finde die Wendung gut. Ich hätte nicht mit einem magischen Wesen gerechnet, als du den Edelmann beschrieben hast.
 
*** *** *

Irina empfand die Situation irgendwie entrückt. Ihr hatten die Männer in der Kneipe schon viele Schauermärchen erzählt, um sich zu brüsten wie kampflustige Gockel, doch jetzt plötzlich wusste das Mädchen, weswegen die alten Soldaten erst saufen mussten, um manche Geschichten nur im Flüsterton zu erzählen…. Dies war so eine Geschichte.
Und wenn alle anderen Geschichten stimmten, dann müsste sie nun Angst haben. Vor ihm, vor der dreckigen alten Kutsche, vor dem Wolf auf dem Kutschbock. Ja, ein Wolf zu sein passte zu dem unheimlichen, gefährlichen Kutscher.
Ja, es war alles anderes als sie es je erlebt hatte, unheimlich und bedrohlich. Doch warum empfand sie selbst keine Angst?
„Steig ein, schöne Irina.“, hörte sie des Hexers Stimme, die ihre Beine weich werden ließ. Sie drehte sich um und blickte ihm in die Augen. Im schummerigen Licht der Tavernenlampe glitzerten sie in einem tiefen Blau und bargen nicht nur Alter und eine immense, herrschaftliche Kraft.
Sie hatten Zuneigung in sich. Ein Leuchten, das ihr heute Nacht alleine gehörte und jede Angst aus ihrem Herzen bannte.
Er öffnete ihr selbst die Tür, nahm ihre Hand und half ihr beim Einsteigen.
Das Innere der Kutsche war unbeleuchtet, doch das Mädchen, das immer von Luxus und Reichtum geträumt hatte, fühlte und ahnte, wie kostspielig es eingerichtet war. Feine schwere Samtvorhänge, weicher Teppich, goldbeschlagene Verzierungen und eine in Fahrtrichtung verlaufende breite Sitzbank, die mit handbestickten Polstern bezogen war.
Leander folgte ihr in die Kutsche und dann hörte sie die raue Stimme des Kutschers: „Wohin, mein Herr?“ „Nach Mortheim, Urien, nach Cutthroat’s Den!“, antwortete ihr Angebeteter mit lachender Stimme.
Nun stieg auch er ein, setzte sich neben ihr auf die Bank und Irina konnte nicht umher sich zu fragen, wieso sie allein bei der Erwähnung der gottverdammte Stadt Mortheim kein Bedürfnis verspürte, schreiend aus der Kutsche zu springen. Ein „anständiges“ Mädchen sollte das tun… Und eine gottesfürchtige auf jeden Fall!
Erst vor gut einem Jahr war die Stadt Mortheim durch Sigmars Zorn vernichtet worden, sogar von den Mauern Marburgs hatte man noch viele Wochen lang den Rauch der schwelenden Feuersbrunst den Stir hinauf beobachten können. Der Flusshandel war zusammengebrochen und seitdem wurden die Straßen nach Osten, Marburgs Quelle des Reichtums, sehr viel gefährlicher.
Um Mortheim rankten sich nun viele Gerüchte, die Irina bisher nur am Rande interessiert hatten. Es hieß nun, die Stadt liege unter Sigmars Fluch und sei beherrscht von Monstern und Mutanten. Und doch gebe es dort einen Schatz, noch wertvoller als Gold.
Nun gingen wieder Männer nach Osten; viele Abenteurer, Halunken oder nur einfach arme Männer ohne eine Existenz. Sie alle reisten zu Fuß oder mit Flussschiffen die Stir hinauf und Irina konnte sich an wenige Schatzsucher erinnern des schon wieder zurückgekommen wären.
Doch ihre Geschichten kursierten nun wild. Geschichten von Banden, die jeden Tag nach Mortheim hinein gingen, um ihr Glück zu finden. Geschichten von Phantasiewesen, wie laufende Ratten, oder realere Geschichten von Mutanten und Anbetern der dunklen Götter, die nun die Stadt ihr Eigen nannten. Und auch Geschichten von neunen Dörfern, die durch den Fluss der Abenteurer nicht nur gewachsen, sondern zu regelrechter Berühmtheit erlangt waren: Sigmars Heaven, Black Pit oder eben … Cutthroat’s Den; Die Grube der Halsabschneider.
Und über dieses Loch hatte Irina nun GAR NICHTS Gutes gehört!

„HYA!“ riss der Schrei des Kutschers, begleitet vom Knallen seiner Peitsche das Mädchen aus ihren abschweifenden Gedanken. Mit einem Ruck setzte sich die schwere Kutsche in Bewegung und begann immer schneller durch die gepflasterte Gasse zu rumpeln.
Und plötzlich erkannte Irina, dass es so unglaublich viel an dieser Situation gab, was Sie nicht verstand. So vieles, was sie über ihn wissen wollte.
„Wer bist du“, fragte sie ihren Traumprinzen gerade heraus, während sie ihre Augen in die Seinen heftete. Er lächelte, und sie verstand dass er von der Frage überrascht war; positiv überrascht!
Und doch ließ er sich Zeit mit einer Antwort.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, es geht weiter. Schön.

Ich guck mal, was ich so finde.

um sich zu brüsten wie kampflustige Gockeln,

Gockel ist im Singular und Plural gleich.

Ja, es war alles anderes, alle unheimlich und gefährlich. Doch warum hatte Sie keine Angst?
sie klein
aus dem ersten Satz werde ich nicht ganz schlau. Was genau willst du uns mit dem "es war alles anderes" sagen?

„Steig ein, schöne Irina.“(,) hörte er den Hexer mit einer Stimme,

da fehlt ein Komma. Und außerdem ist sie noch immer eine sie, oder? 🙄

Sie drehte sich um, und blickte ihm in die Augen.
kein Komma vor "und"

glitzerten Sie in einem tiefen Blau, und bargen
auch hier kein Komma vor "und"
"sie" abermals klein

Ein Leuchten, der ihr alleine gehörte, und jede Angst aus ihrem Herzen bannte.
das Leuchten
kein Komma vor "und"

Hand, und half ihr beim Einsteigen.
geträumt hatte(,) fühlte und ahnte, wie kostspielig es eingerichtet war.
da fehlt ein Komma
goldbeschlagene Verzierungen, und eine in Fahrtrichtung verlaufende breite Sitzbank
Kutschers: „“ Wohin, mein Herr?“ „Nach Mortheim, Urien, nach Cutthroat’s Den!“(,) antwortete ihr Angebeteter mit lachender Stimme.
da bist du irgendwie mit den Anführungszeichen durcheinander gekommen. Und es fehlt mal wieder ein Komma
*** *** **
die Bank, und Irina verwarf die Frage
zusammengebrochen, und seitdem
Es hieß nun, die Stadt lege unter Sigmars Fluch, und sei
liege
das übliche 😉

Stir hinauf, und Irina konnte sich an weinige Schatzsucher erinnern(,) des schon wieder zurückgekommen wäre.
2x Kommafehler
und außerdem stimmt mit Fall und Zahl des letzten Nebensatzes etwas nicht. "wenige Schatzsucher, die ... wären"

Mutanten und Anbeter der dunklen Götter, die nun die Stadt ihr eigen nennen.

Anbetern
Eigen nannten

Abenteurer, nicht nur gewachsten, sondern zu regelrechter Berühmtheit erlangt sind:

erlangt waren. Die Vergangenheit in Erzählungen wird gewöhnlich, wenn die normale Zeitform Präteritum ist, im Plusquamperfekt angegeben, nicht im Perfekt.




Sigmars Heaven, Black Pit, oder eben … Cutthroat’s Den.
Und über dieses Loch hatte Irina nun GAR NICHTS Gutes gehört!
auch vor "oder" in Aufzählungen kein Komma.
Ansonsten frag ich mich grad, wieso du erst schreibst, dass sie die Frage verwirft, und dann doch ganz viele Gedanken zu Mortheim bringst. Nach so einem Satz hätte ich etwas mehr Konzentration auf die Gegenwart und ihren Angebeteten erwartet.


Aber gut, es wird trotzdem interessant. Bin mal gespannt, was du aus Mortheim machst. Auf jeden Fall eine gute Einstimmung, die du hier geliefert hast. Mal sehen, was er wirklich ist.
 
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Ah, Nachschub. Nach Mortheim also, interessant, damit hätte ich nun nicht gerechnet.

Kritisieren möchte ich die wechselnden Blickwinkel. Mal ist dieser Geschichtsteil aus Irinas Perspektive, mal aus Leanders. Gerade bei so kurzen Abschnitten würde ich empfehlen, jeweils bei einer Perspektive zu bleiben.

@Shoker: Sehr löblicher Service, aber pack´s doch in einen Spoiler, dann nehmen die Korrekturen nicht so viel Raum ein. 😉
 
Kritisieren möchte ich die wechselnden Blickwinkel. Mal ist dieser Geschichtsteil aus Irinas Perspektive, mal aus Leanders. Gerade bei so kurzen Abschnitten würde ich empfehlen, jeweils bei einer Perspektive zu bleiben.

@Shoker: Sehr löblicher Service, aber pack´s doch in einen Spoiler, dann nehmen die Korrekturen nicht so viel Raum ein. 😉

jo, gute Idee. Hab ich nachgeholt.

Die Perspektivwechsel fand ich eigentlich ganz angenehm. Es sind ja auch nur 2 Personen.
Störender fand ich im neuen Teil bloß, dass es zwar in der Mitte ein ****** gab, es aber zu keinem Perspektivwechsel oder sonst einer Art Umbruch kam, sondern einfach weiterging.
Nunja, gibt Schlimmeres 😀
 
So, es geht weiter.
Erst einmal wieder dank dir SHOKer für die Korrekturen, dieses Komma vor dem UND ist sicher einen Untat zum abgewöhnen! Hab auch einige Punkte zum Verständnis vertieft, z. B. (hoffentlich) den Gedanklichen Exkurs nach Mortheim ein bisschen besser verankert.
@Blackork: Mag das Perspektivenwechsel sehr, denn sie erlauben mir, die Situation wesentlich aufregender wirken zu lassen, als wenn ich sie durch die Brille einer einzelnen Figur darstelle. Für die mutige aber unvernünftige Irina ist es eine aufregende Liebschaft, für den erfahrenen und gottesfürchtigen Leander ein wahrer unkontrollierbarer Albtraum.

Das *** *** ** habe ich übrigens in der Mitte auch abgeschafft.
So, ich setze mich jetzt hin und schreibe weiter.... Die Story ist schon viel zu lang geworden stelle ich fest; füllt schon 8 Word-Seiten, wo ich am Anfang nur 3-4 im Sinn hatte. Egal. Weitergehts.
 
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*** *** **

Leander wäre fast gestolpert, als sein Leib gegen seinen Willen in die Kutsche stieg.
Der überschwängliche Luxus war das erste, was ins Auge fiel, und doch wirkte es nur auf den ersten Blick. Sicher, Leander musste nicht erst drauf beißen um zu wissen, dass es echtes Gold war und doch war es vom Zahn der Zeit angegriffen, an vielen Stellen verfärbt oder so abgeblättert, dass darunter das dunkle Holz zum Vorschein kam. Die teueren Glasscheiben der Fenster waren schon lange nicht mehr geputzt, Leander konnte im Dämmerlicht nicht einmal die gebäude einen Schritt weiter erkennen.
Und über Allem lag ein moderiger Geruch nach Feuchtigkeit, Erde und … Blut.
*** *** ***
„Es ist lange her, dass jemand so mit mir gesprochen hat, Irina.“
Der schöne Mann machte eine Pause und sein Lächeln wurde kalt.
„Wenn ich ehrlich sein darf, ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann das letzte Mal jemand mir einen Befehl erteilt hat. Und alle die es gemacht haben, sind nun tot. “
Irina lief zum ersten Mal ein Schauer über den Rücken und obgleich sie nun Angst hatte, war es die Erregung, die sie erschaudern ließ!
„Tot oder an meiner Seite.“, sprach er weiter und seine Augen fixierten sie wie mit einem Bann.
„Erzähl mir von dir. Nicht deine Vergangenheit, sie interessiert mich nicht. Erzähl mir, wer du bist und wer du sein willst.“
Mehrere Augenblicke lang war Irina einfach sprachlos; suchte nach Wörter. Wo sollte Sie anfangen? Das war etwas, was noch nie zuvor einen Mann interessiert hatte! Ihre Angst war wie weggeweht, ersetzt von Hoffnung und Aufregung.
Und sie begann zu erzählen. Von den Wünschen ihres Geistes, der Not ihres leeren Beutels, der Aufregung in ihrer Arbeit unter all den unterschiedlichen Menchen und dieser außergewöhnliche, faszinierende Mann hörte ihr einfach zu. Gebannt nahm er ihre Worte auf, durchdachte Sie, filterte Sie durch eine unglaubliche Lebenserfahrung und seine gelegentlichen Fragen führten sie immer tiefer in die Geheimnisse ihrer selbst. Und so vertraute Irina sich ihm an. Sie vergaß Leander neben sich ganz, erzählte ihrem Traumprinzen auch vom Ekel, von dem sie noch nie jemandem erzählt hatte. Dem Ekel vor Geld und Einfluss, vor Tratsch, Eifersucht und vorgespieltem Götterglaube.
Und so merkte Irina gar nicht, wie die Kutsche das Stadttor passierte, oder wie die Torwachen das Zeichen des zweischweifigen Kometen hinter den Unglücklichen her schickten, die so spät nach Einbruch der Dämmerung ihre Reise antraten. Sie würden den Schutz Sigmars gebrauchen.
Denn nachts wartete im Reikwald nur der Tod.
 
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Ah, es geht doch noch weiter. Na, mal schauen.

Erklärung: Da ich zu faul war, die Sachen einzeln zu kopieren, und es ja ohnehin im Spoiler verschwindet, hab ich einfach mal alles direkt im Text markiert.

(...) heißt, hier ist etwas zu viel. (In der Regel das Komma vor dem "und" 😀)
[...] heißt, hier fehlt etwas.
... [...] heißt, im rot markierten Teil ist es falsch, in eckigen Klammern steht die Verbesserung.
[...]? heißt, ich bin mir nicht sicher, was du genau sagen wolltest, und das, was da steht, ist das, was mir am ehesten sinnvoll erscheint.

Der überschwängliche Luxus war das erste, was ins Auge fiel, und doch wirkte es nur auf dem [den] ersten Blick. Sicher, Leander musste nicht erst drauf beißen[,] um zu wissen, dass es echtes Gold war, und doch war es vom Zahn der Zeit angegriffen(,) und an vielen Stellen verfärbt oder abgeblättert. Die teueren Glasscheiben der Fenster waren schon (so) lange nicht mehr geputzt, man konnte kaum hinaussehen.
Und über alles [Allem] lag ein moderiger Geruch nach Feuchtigkeit, Erde und … Blut.
*** *** ***
„Es ist lange her, dass jemand so mit mir gesprochen hat, Irina.“
Der schöne Mann machte eine Pause und sein Lächeln wurde kalt.
„Wenn ich ehrlich sein darf, ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann das letzte Mal jemand mir einen Befehl erteilt hat. Und alle[,] die es gemacht haben[,] sind nun tot. “
Irina lief zum ersten Mal ein Schauer über den Rücken und obgleich sie nun Angst hatte, war es die Erregung, die sie erschaudern ließ.
„Tot oder an meiner Seite.“, sprach er weiter(,) und seine Augen fixierten sie wie mit einem Bann.
„Erzähl mir von dir. Nicht deine Vergangenheit, sie interessiert mich nicht. Erzähl mir[,] wer du bist und wer du sein willst.“
Mehrere Augenblicke lang war Irina sprachlos. Das war etwas, was noch nie zuvor einen Mann interessiert hatte! Ihre Angst war wie verschwunden, ersetzt von Hoffnung und Aufregung.
Und Sie [sie] begann zu erzählen. Von ihren [den] Wünschen ihres Geistes, der Not ihres leeren Beutels, der aufregenden Arbeit unter Männern und auch vom Ekel, vonder [dem] Sie [sie] noch nie jemandem erzählt hatte. Dem Ekel vor Geld und Einfluss, vor Tratsch, Eifersucht und vorgespieltem Götterglaube.
Und [so]? merkte Irina gar nicht, wie die Kutsche das Stadttor passierte oder wie die Torwachen das Zeichen des zweischweifigen Kometen hinter den Unglücklichen [her]?schickten, die so spät nach Einbruch der Dämmerung ihre Reise antraten.
Denn nachts wartete im Reikwald nur der Tod.

Schön, schön. 🙂 Etwas schade, dass man nicht mehr von Irinas Wünschen erfährt, das würde viel über sie aussagen. Aber es liest sich schon sehr gut.

Erst einmal wieder dank dir SHOKer für die Korrekturen, dieses Komma vor dem UND ist sicher einen Untat zum abgewöhnen!
mach dir keine allzu großen Gedanken deswegen. Das Komma vor dem "und" zu setzen stört beim Lesen weniger als das Fehlen von anderen im Satz, was bei dir wirklich selten ist. Da bin ich von manchen Muttersprachlern ganz anderes gewöhnt.

Die Story ist schon viel zu lang geworden stelle ich fest; füllt schon 8 Word-Seiten, wo ich am Anfang nur 3-4 im Sinn hatte.
Das nenne ich ein Kapitel ... 😎
Na, solange es dir Spaß macht, ist doch alles in Ordung. Lieber etwas länger als gedacht statt zu kurz und hastig. Aber ich finds gut, dass du dir erstmal nicht ganz so viel vornimmst, dann stehen die Chancen wenigstens gut, dass du es auch zu Ende bringst. Ich bin nämlich sehr gespannt, wo das hier noch hinführt. ^_^
 
*** *** *** *

Der Hauptmann rannte die Treppen des Turms hinunter und erreichte den von Fackeln erleuchteten Tordurchgang, als Wilhelm seine zwei Finger wieder zum Mund führte. Der junge Soldat hatte sein Herz am richtigen Fleck, ein junger, sigmargläubiger Bursche. Solche Männer hätte er mehr brauchen können!
„Wer war das!?“, schnauzte er die Männer an, die immer noch hinter der dunklen Kutsche starrten, die polternd in der Nacht verschwand. Niemand verließ die Stadt noch so spät und wenn, dann hatte er meist unehrenhafte Gründe! „Unser Auftrag ist es, Diebe aufzuhalten und nicht, Ihnen die Tore zu öffnen, ihr Narren!“
Die drei Männer wurden plötzlich unruhig, keiner traute sich, ihm in die Augen zu blicken…
„Also was!?“, blaffte der Hauptmann.
„Er war ein Edelmann mit seiner Geliebten, Hauptmann…“ Endlich fand der alte Waffenmeister Nicolaus seinen Mut wieder, hob die Augen und stellte sich dem Blick des Hauptmanns.
„Der Kutscher sagte, sie haben es nicht weit. Nur eine Stunde nach Dunkelbrunn, wo sein Herr ein Jagdhaus besitzt.“ Seine Stimme klang fest, aber nicht ganz überzeugt. Wahrscheinlich hatte der Kutscher einem der drei einen Beutel zugesteckt, um ungehindert nach der Sperrstunde passieren zu können.
Doch gerade als der Hauptmann die Hand ausstreckte und den Mund aufmachte, um die Herausgabe des Schmiergeldes zu verlangen, sah er einen Soldaten, der scheinbar so schnell er konnte auf das Tor zu rannte. „Hauptmann! Hauptmann“, brüllte der Mann, immer noch viele Schritt entfernt.
„Im Roten Drachen… “ er kam die letzten Schritte die Gasse hinauf „Im Roten Drachen gibt’s ein Blutbad!“ er schnaubte und rang nach Luft „Fink der Oger ist durchgedreht… hat die Tür verrammelt … und schlachtet da drin mit der Axt jeden nieder…“ Der Junge Wachmann atmete nochmal tief ein und aus. „Er ist wie von Sinnen Hauptmann! Die Jungs versuchen die Tür aufzubrechen, aber durch das Fenster konnte ich das Blutbad sehen… Sigmar sei Dank hält ihn eine kleine Gruppe Söldner in Schach, aber schnell! Wir brauchen mehr Männer!“
„Ich habe schon immer gewusst, dass kein gottesfürchtiger Mann einen Oger beschäftigen sollte. “ brummte der Hauptmann „Nur Fressen und Schlachten im Kopf haben diese Monster. Schlagt Alarm!“
Und der junge Wilhelm rannte zur kleinen Glocke in der Wand und begann sie wild zu schlagen, um die Schlafenden Wachen in der angrenzenden Wachstube zu wecken.
Einen wütenden Oger in der Stadt zu bekämpfen war ein Alptraum, hatte man ihm oft gesagt. Doch nun würde er es herausfinden müssen....

*** *** *** **

Irina hatte so viel erzählt, so viel von ihren Träumen und ihren Gefühlen, dass sie glaubte, diesen geheimnisvollen Mann schon seit Wochen zu kennen. Und Sie spürte, dass er ihre Geschichte sehr genoss, Wert darauf legte sie zu verstehen und nicht, nur ihren Körper zu besitzen.
In der engen Welt der dunklen Kutsche existierten nur Sie beide und sie konnte das Pochen ihrer beiden Herzen hören. Doch langsam brannte sie vor Neugier, wollte dass auch er sich ihr öffnet, auch wenn es schön war, ihm ihre Seele anzuvertrauen. Gerade fühlte sie sich entblößter und verwundbarer, als sie sich in ihrer ersten Liebesnacht gefühlt hatte.
„Bitte erzähl mir wer du bist.“ Irina bettelte fast, legte in ihrer Stimme alles an Weiblichkeit, über das sie verfügte, aber auch den ehrlichen Wunsch, mehr über ihn zu erfahren.
Und ein Lächeln erhellte sein Gesicht.
„Bald.“, sagte er „Sehr bald. Doch erst musst du mir eine Frage beantworten.“
Seine Stimme klang tief und wohltönend, seine Augen fixierten ihre, wie zwei leuchtende Rubine in der Dunkelheit der Kutsche. Um nichts in der Welt hätte Sie sich von Ihnen abwenden können.
„Möchtest du dir Reichtum, Kraft und die Macht, zu Eigen machen, wonach dein Herz begehrt? Möchtest du die Lügner enttarnen und ALLEN falschen Menschen und Götter gleichermaßen ins Gesicht lachen und Sie bestrafen wie sie es verdienen?“
„Oh JA…“, hauchte Irina inbrünstig.
„Und was bist du bereit, dafür zu geben?“ fragte seine tiefe Stimme.
„Alles!“, stöhnte das Mädchen
„Gut…“ Sie konnte im dunklen sein Lächeln sehen, als ein Augenblick des Mondlichts auf seine Zähnen funkelte. Und plötzlich, war er über sie! Er küsste sie innig und sein berauschender Duft erfüllte ihre Sinne.
„Dann möchte ich dir zwei Wünsche erfüllen“ hauchte er ihr ins Ohr, während er sie auf seinen Schoß zog.
„Ich bin Vlad.“, flüsterte er „Vlad von Carstein.“


"Vlad, der Drache von Sylvania", dachte Irina berauscht, doch plötzlich spürte Sie wie ihre Welt in unvorstellbarem Glück versank.
Seine Hände wanderten über ihren Körper, zerrissen dabei ihre Kleider immer wieder in kleine Fetzen, und ihr ganzer Körper reagierte, bebte und versank wie in einem dunklen, warmen, einladenden Zuber. Das wenige Licht in der Kutsche verschwamm und irgendwo, in der süßen Dunkelheit erschien ein Licht, dessen warmes Glühen Irina anzog, wie die Stimme einer Mutter wohl einen Neugeborenen in eine neue Welt anzieht.
Langsam und voller Zuversicht, strebte das junge Mädchen dem wachsenden Licht entgegen. Sie spürte, wie sanfte Klänge ihr willkommen hießen.
Dort musste das Glück sein.
Sie streckte dem Licht die Hand entgegen und glaubte einen gewaltigen braunen Bären zu sehen, der ihr ruhig die Pfote entgegenstreckte.
Doch plötzlich wurde Irina gepackt und mit unglaublicher Gewalt vom Licht weggezehrt.
Glück und Zuversicht wurden durch Schmerz ersetzt und die wohlige Wärme verwandelte sich schlagartig in sengende Hitze, als würde ihr Körper in glühenden Kohlen geschmissen.
Einen Augenblick lang vernahm sie, wie der große Bär traurig den Kopf sank und sich von ihr wegdrehte, bevor das Licht ganz verschwand.
Irina blieb brennend zurück in der Dunkelheit und schrie alleine in grauenvollen Schmerzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Ollowain, schön, dass es weitergeht.
Hab mal ein paar Sachen korrigiert.

... um ungehindert nach der Sperrstunde passieren zu können.
… Sigmar sei Dank hält ihn eine kleine Gruppe Söldner in Schach, aber schnell! Wir brauchen mehr Männer!“
...Möchtest du Reichtum, Kraft und die Macht, alles zu deinem eigen zu machen... (entweder wäre "zu Eigen machen" oder "zu deinem Eigentum machen" richtiger)
...als ein Augenblick des Mondlichts auf seinen Zähnen funkelte. Und plötzlich, war er über ihr!
...hauchte er ihr ins Ohr, während er sie auf seinen Schoß zog.

Am Besten gefällt mir persönlich die Idee, das Vlad eine Ablenkung inszeniert, um sich selbst vergessen zu machen, indem er den Oger alle Augenzeugen töten lässt.

Allerdings geht mir die Hinwendung von Irina zu Vlad ein bisschen schnell.
Interessant wäre auch noch gewesen, wie sich Leander verhält und was in ihm vorgeht, aber das kann ja noch kommen...
offensichtlich scheint er ja zumindest geistig nicht so von Vlad manipuliert zu werden wie Irina. Er kann noch klar denken.

Bin gespannt ! Daumen hoch bis hierhin
 
*** *** *** ***

Leander saß still im hinteren Teil der Kutsche, doch in ihm tobte sein Verstand so, dass er wie ein tosender Sturm gegen die Schranken der Beherrschung brandete, die ihn zum Schweigen und Untätigkeit verdonnert hatte.
Er hatte schon eine Weile gelebt und im Roten Drachen schon die wildesten Schauermärchen und Gespenstergeschichten gehört. Doch tatenlos eine Marionette in einer davon zu sein, damit vermochte sich der Wirt nicht abzufinden! Er wollte nicht mitansehen, wie dieser Hexer nach Strich und Faden die Frau verführte, die er schon seit Jahren besitzen wollte. Und doch genau das passierte.
Er beherrschte sie, er zwang ihr seinen Willen auf, doch sie widersetzte sich … tat sie das wirklich? Stand sie unter demselben Zwang wie er? Oder tat sie das … aus freien Stücken!?
Nein, unmöglich, kein Mann konnte so eine Auswirkung auf Frauen haben! Es musste Magie sein, wenn diesem Dämon das so mühelos gelang, wobei er so viele andere hatte scheitern sehen. Nicht einmal jetzt war er bereit zu zugeben, dass auch er an Irina gescheitert war… Es tat ihm in der Seele weh zu sehen, wie sie ihn anschmachtete und so blieb ihm nichts übrig als sein Blick angewidert abzuwenden. Das durfte er zumindest! Und doch litt er Höllenqualen unter der Ergebenheit und Faszination in Irinas Stimme. Wo waren ihr Biss, ihre Frechheit, ihre Unnahbarkeit!? Wer war dieser Taugenichts?
Sein Verstand setzte aus, als er den Namen hörte.
Vlad von Carstein … der umstrittene Herzog von Sylvania, einer der Herren der Imperiums, war in Wahrheit ein Ketzer und Anbeter der Dunklen Götter…
Leander brauchte einige Herzschläge, bis er überhaupt damit begann, die Tragweite dieser Tatsache zu begreifen, und sein Herz schien dann auszusetzen.
Panisch blickte er zurück zu Irina, die sich gerade dem Monster hingab. Er zerriss ihre Bluse, entblätterte ihren ganzen Oberkörper. Seine Augen verschlagen fasziniert das, was er noch nie zu Gesicht bekommen hatte.
Und dann beobachtete er entsetzt, als in dem Mund des Grafen zwei lange Fänge wuchsen, die er in ihrem zierlichen Hals rammte! Blut sprudelte aus der Wunde und der Unhold trank es in tiefen Zügen… Ein hoher Fürst der sich von Blut nährte… Ein Dämon der Kindergeschichten.. ein Vampyr!
Leander schaute einfach mit leeren Gedanken zu, wie der Graf Irina tötete. Er trank ihren Lebenssaft solange, bis aus dem Sprudel ein Rinnsal wurde und auch dieser schließlich versiegte. Der Vampir leckte sich genüsslich die blassen Lippen und sein Blick wandte sich wieder zum ersten Mal seit Stunden Leander zu. Die Augen des Fürsten leuchteten in der Dunkelheit der Kutsche, wie Rubine mit einem inneren Feuer.
Und zum ersten Mal konnte Leander auch etwas in diesen Augen lesen; seinen Todesurteil.
Ergeben schloss er die Augen, um das Monster nicht zu sehen, wenn es ihn anspringen würde und stimmte ein stummes Gebet an Sigmar an. Er wartete auf den Tod. Und doch … passierte nichts.
Also riss er die Augen wieder auf.
Gerade rechtzeitig um zu sehen, wie ein kleines Blutrinnsal aus dem offenen Handgelenk des Grafen in Irinas toten Mund floss. Nur wenige Tropfen, dann leckte Vlad von Carstein über sein Handgelenk und seine Wunde schloss sich.
Verdutzt starrte Leander zwischen dem Grafen und dem toten Mädchen hin und her. Was sollte das werden? Wieso gab er ihr Blut? Sie war doch…
Erneut setzten seine Gedanken im Schock aus, als Irinas Augen aufsprangen und sich ihr ganzer zarter Körper in Zuckungen verrenkte. Und ihre Augen! Sie leuchteten nun, rot wie Rubine in der Dunkelheit!
Leander sah den Schlag gar nicht kommen, doch er war voller Schmerzen, als sein Kopf mit mächtiger Wucht gegen die Rückwand der Kutsche prallte. Und er spürte den brennenden Schmerz der tiefen Kratzer, die der Vampirgraf wohl mit seinen Nägeln auf seiner Wange hinterlassen hatte.
Blut sickerte daraus.
Und Irina wendete sich wie ein Blitz Leander zu!
 
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