Das Kabinett Merkel II steht

Allerdings gibt es das Zeug nur gegen den Leihausweis an der Rezeption, einfach weil es sonst zu viel geklaut wird.

Schlimme Welt ist das. Bei uns liegen die in der Mensa aus und man lese und staune, das System funktioniert.

Lol, wer klaut denn bitteschön solche Quatschblätter wie den Spiegel und die Apothekenumschau... Pardon, Focus?

Ich will jetzt nicht schon wieder anfangen, den Spiegel als Leuchtfeuer des deutschen Journalismus zu verteidigen, aber mich würde interessieren welches zweifelsohne hochwertige Blatt du als Alternative betrachtest. Mir fällt da spontan eigentlich nur "Die Zeit" ein.

Das der Focus weniger wert ist als das Papier auf dem er gedruckt wurde will ich gar nicht bestreiten. Davon abgesehen besteht das Blatt sowieso nur noch aus Werbung, ist fast wie der White Dwarf 😀
 
Lol, wer klaut denn bitteschön solche Quatschblätter wie den Spiegel und die Apothekenumschau... Pardon, Focus
Der Spiegel ist mit der ebenfalls genannten Zeit (und eventuell der FAZ und der Welt) einfach das relevanteste Nachichtenmagazin in Deutschland. Im deutschsprachigen Raum käme noch die NZZ dazu, aber dann wird es schon eng, wenn man nicht auf Fachzeitschriften wie die Apuz, ZfP, ZPol oder PVS zurückgreifen will/kann.

Mehr sorgen machen würde ich mir wenn eine Zeitung/Zeitschrift aus einem Lager uneingeschränkten Zuspruch erhält. Dann ist es nämlich mit der Neutralität dahin. Sieht man eben an der Sueddeuschten oder auch der TAZ (oder wegen mir der jungen Freiheit am anderne politsche Spektrum).
Das man nicht mit allen Artikeln und Autoren einer Zeitung einverstanden ist, ist eigentlich eher ein Gütemerkmal. Kontroversen und Widerspruch geben nämlich einfach neue Impulse. Wenn du eine Zeitung "uneingeschränkt empfehlen" kannst, bedeutet das letzlich nur das darin eben nur der Kram wiedergekäut wird, den man eh hören will.
 
Süddeutsche und FAZ liegen jeweils auf gleichem Niveau: journalistisch meistens gut gemacht, aber ideologisch geprägt.

TAZ ist eher ein Kuriosum mit sehr schwankender Qualität., das mit persönlich oft zu sehr polarisiert.

Die Welt ist mMn nicht zu gebrauchen, da journalistische Fehler dort zur Tagesordnung gehören (man siehe nur Bildblog). Die Welt ist mMn eine Möchtergern-Zeitung mit seriösem Anspruch, die dem Springer-Verlag als Alibi dient (das war mal anders, aber mittlerweile ist die Welt wirklich genau das, was man ihr immer zu Unrecht nachgesagt hat).

SPON ist recht wechselhaft, aber mein täglichen Nachrichtenbrot, was aktuelle Nachrichten angeht. Wirkliche Hintergrundanalysen sollte man aber nicht erwarten.

Der Spiegel selber in der Post-Aust Ära wieder besser geworden und eigentlich zu empfehlen. Auch weil er relativ meinungsstark ist.

NZZ ist eine echte Bereicherung, weil sie oft einen anderen Blickwinkel aufzeigt und die Artikel durchgängig verlässlich sind.

Der Grundpfeiler des deutschen Jorunalismus ist und bleibt aber Die Zeit (und zeit.de). Wer differenzierte und sich auch bewusst widersprechende (da aus verschiedenen politischen Ecken gesehenen) Artikel haben will, der findet in Deutschland einfach keine Alternative. Punkt.

Schade finde ich, wie sehr man vielen (Online)Artikeln, sei es FAZ, SPON, welt.de, zeit.de (vor allem Sport und die Tagesspiegel-Importe) ansieht, dass es nur umformulierte Agenturmeldungen sind. Manchmal sind die Überschriften 1:1 die gleichen und auch viele Formulierungen sind identisch.

Ebenfalls traurig finde ich, dass kein deutsches Blatt ein ähnlich heterogenes "Editorial-Board" wie die NYT hat. Diese Kommentatoren-Kultur gibt es es hier leider nicht in dem Maße. Entweder kommen alle Kommentare ideologisch aus der gleichen Ecke (FAZ, TAZ, Süddeutsche), oder die Qualität ist einfach schwankend (SPON). Die Zeit hat natürlich mit Naumann und Joffe und den gelegentlichen Op-Eds einige echte Hochkaräter im Programm, aber leider viel zu selten.

Was in Deutschland echt fehlt, ist eine richtig gutes Online-Medium für Politik wie politico.com in den USA.

FAZIT: SPON, Die Zeit, zeit.de, Spiegel - jeweils mit eingeschaltetem kritischen Verstand auf Seiten des Lesers - und dazu noch Süddeutsche oder FAZ je nach Vorliebe des Lesers. NZZ und NYT für den Blick über den Tellerrand.
 
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Die Zeit hat natürlich mit Naumann und Joffe und den gelegentlichen Op-Eds einige echte Hochkaräter im Programm, aber leider viel zu selten.
Reden wir hier vom gleichen Joffe? Der heilige Josef? :huh:
Ich kann Dir sonst uneingeschränkt zustimmen (mit Ausnahme der NZZ, die habe ich leider noch nicht lesen können), aber Josef Joffes allwöchentliche Suada hat zwar hohen Unterhaltungswert, ist aber mit "einseitig" sehr wohlwollend umschrieben. Für mich schlägt der in exakt dieselbe Ecke wie die ganzen FAZ-Kommentare, freilich ungleich eloquenter, der Inhalt ist aber identisch.
Ich habe mir ein paar Ausgaben der SZ gekauft, leider war ich - trotz der politischen Überschneidungen - stilistisch wie inhaltlich nicht vollends zufrieden; weil ich selber eher im linken Lager der Politik anzusiedeln bin, "schärfe" ich mein Sichtfeld in das rechte Spektrum an der FAZ: Hier ist besonders der Feuilleton-, Wissenschafts- und "Bilder und Zeiten"-Bereich unschlagbar. Und wer auf Herrn Paul am Samstag verzichtet, ist selber schuld. 😀
Alles Relevante hat Vovin wieder einmal konzis gesagt - Die Zeit kann mitunter langatmig, aber nie langweilig sein. Ich mache mich denn auch mal an das Lesen derselben. ^_^
 
Der Grundpfeiler des deutschen Jorunalismus ist und bleibt aber Die Zeit (und zeit.de). Wer differenzierte und sich auch bewusst widersprechende (da aus verschiedenen politischen Ecken gesehenen) Artikel haben will, der findet in Deutschland einfach keine Alternative.
Beim Printmedium würde ich uneingeschränkt zustimmen, den Onlineauftritt der Zeit empfinde ich aber nur als Mittelmaß.

mit Ausnahme der NZZ, die habe ich leider noch nicht lesen können
Schleunigst nachholen, ist einfach empfehlenswert vor allem wegen der "Außenperspektive" auf Deutschland.

Weil es grad passt: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,658049,00.html
Der Chefredakteur von "Cicero" wird Focus-Chef.
Hab die Cicero zwar bisher nur ein paar mal gelesen, fand das aber dann meist recht brauchbar - und für den Focus kann es nur eine Verbesserung bedeuten...