Das Rad der Zeit ( Amazon, nicht die Bücher )

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Wichtig zu Wissen. Bei der Verfilmung sind bewußt Änderungen vorgenommen worden. Vielleicht hilft es sich vorzustellen , dass die Serie angelehnt an die Bücher ist, aber keine 1 zu 1 Verfilmung.

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Eine Fernsehserie unterliegt anderen Parametern als Bücher.
Bin nur ich das und bilde mir das ein oder sieht wirklich kein anderer den rosa Elefanten? Oder sieht es und traut sich nicht es auszusprechen?

Es gibt aktuell so ziemlich genau einen Parameter den Verfilmungen, insbesondere in den Streamingdiensten, unterworfen sind. Und der hat auch beim Rad der Zeit knallhart zugeschlagen (Und nein, ich habe es nicht gesehen, der Trailer war genug^^): Maximum wokeness.

Jede gute&kompetente Nebenfigur abseits der Protagonisten muss, sofern männlich und weiß durch irgend eine Frau oder Minderheit ersetzt werden, und gibt die reine Handlung das nicht her, wird muss mindestens noch ne Frau und oder schwarze Figur dazu erfunden werden oder in eine tragende Rolle "aufgepumpt" werden. Weiß und männlich sind nur noch als Bösewichter oder trottelige Sidekicks akzeptabel.

Genau das ist auch hier passiert. Und Nein am Geld liegt es nicht.

Manchmal kann eine starke Vorlage oder ein gutes Drehbuch das noch irgendwie auffangen. Da man sich darum aber meist nicht wirklich bemüht (Drehbuch wenn man von der Vorlage abweicht) und man nach eigenem Empfinden ja alles richtig gemacht hat, landet man am Ende meist bei "Erfolgen" wie Ghostbusters (2016), Terminator😀ark Fate oder 3 Engel für Charlie (2019) und beleidigt dann schon mal das ausbleibende Publikum.

"All das ist schon mal passiert. All das wird wieder passieren." (Battlestar Galactica - als Beispiel wie man sowas gut macht.
Und ja ich hab mittlerweile sogar "Angst" vor der HdR Serie.....
 
Bei der "Herr der Ringe" Serie sind bereits Investments von 1 Mrd $ geflossen. 250k $ für Lizenzen und 750k $ für den Rest. Da sollte also etwas gescheites bei rauskommen, was uns zum Staunen bringen wird. Garantiert wird das von irgendwelchen Büchern abweichen.

Bei dem Rad der Zeit gab es nur ca. 10 Mio pro Folge.
 
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Ich (7 Bücher aktuell gelesen), finde die Serie so richtig schlecht. Sie gibt einen komplett anderen Vibe als die Buchreihe, verspielt das Worldbuilding komplett, hat jetzt schon diverse Handlungsstränge von Hauptfiguren gekappt, sieht billiger aus als "Shanara Chronicles" und will mehr eigenes, neu erfundenes erzählen um fake-woke zu sein, obwohl die Buchreihe eigentlich selbst genug starke Frauen und andere Hierarchiebilder aufzeigt. Charaktere Handeln dumm, reden dumm,... das ist halt so wenn man nicht an der Story der Buchreihe dranbleibt und den Fokus weg von den Emmonsfeldern verschiebt, deren Abenteuer einen sonst so schön in die (auch für sie noch größtenteils) unbekannte Welt hineinziehen.
Das ist wie die letzen Staffeln von Game of Thrones, als wenn es keine Bücher mehr gegeben hätte um daraus Inspiration zu schöpfen.

Ich hoffe einfach, dass die Serie abgesetzt wird und es so die Chance in ein paar Jahren gibt, dass die Bücher noch mal aufgegriffen werden für eine neue Serienverfilmung. Ich seh jetzt schon keine Hoffnung mehr, dass das noch ein Erfolg wird und die Buchreihe promoted..
 
Maximum wokeness.
Du hast zwar ein like von mir bekommen für das Thema an sich, allerdings ist das bei Rad der Zeit ein Randthema, die Vorlage wimmelt ja von tragenden Frauenfiguren und auch Farbige kommen vor. Die Farbigkeit halte ich eh für sekundär, die wird netflix & Co. bei solcher Serienware von der Vermarktbarkeit diktiert, wenn man sein Zeug in Afrika oder Asien verkaufen will, ist "caucasians only" eben nicht so schlau. Das wirkt nur in manchen Sujets gewollt aufgesetzt, in ZDF-neuverfilmten Volksmärchen etwa.
 
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Bin nur ich das und bilde mir das ein oder sieht wirklich kein anderer den rosa Elefanten? Oder sieht es und traut sich nicht es auszusprechen?

Es gibt aktuell so ziemlich genau einen Parameter den Verfilmungen, insbesondere in den Streamingdiensten, unterworfen sind. Und der hat auch beim Rad der Zeit knallhart zugeschlagen (Und nein, ich habe es nicht gesehen, der Trailer war genug^^): Maximum wokeness.
rosaelefant.gif
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Wenn es gut gemacht ist (wie bei Deadpool 2 mit Domino), habe ich nichts dagegen, natürlich war es an sich komisch, ganz viele unterschiedliche Ethnien in jedem kleinen Dorf vorzufinden, selbst für ein Fantasysetting. (Sie müssten sich früher oder später untereinander vermischen)
Letzten Endes fehlen doch auch überall Fantasyfilme mit Non-HdR-Orks, bärtigen Elfen und weiblichen Zwergen.
Ich mein, wenn eine Band aus Orks das Zustande bringt, Orkiger auszusehen als alles andere was man aus TV und Kino kennt ^^


Aber bei dem einen Charakter wusste ich irgendwie von Anfang an, das er der Drache sein musste ^^

Ich musste bei seinem Gesicht direkt an Hayden Christensen denken, alias:


Sollten die aber jemals eine Diablo 2 Verfilmung bringen, wäre sie die ideale Besetzung für die Zauberin ?
Alanna_Mosvani_Amazon_Extras.jpg

 
die Vorlage wimmelt ja von tragenden Frauenfiguren und auch Farbige kommen vor.

Das ist ja das absurde: starke Frauenfiguren reichen nicht. Weder die Aes Sedai noch sagen wir die Zauberinnen in Witcher sind wehrlose Opfer, sondern graue Eminenzen und die wahren "Lenker" der Ereignisse. Da muss mindestens noch ne andere Ethnie rein. Deshalb muss Yen jetzt auch ne Inderin sein und Triss gemischtrassig. Und wie sie Fringilla Vigo zur Schwarzen gemacht und die Rolle aufgepumpt haben (ihre Rolle in den Büchern: Geralt hat mal mit ihr geschlafen. Ende) geht auf keine Kuhhaut. Und das alles in einem Setting das sehr stark an Nordosteuropa/Polen-Lithauen im Mittelalter angelehnt ist Und noch schlimmer: Nur mäßig attraktiv. Es wird in den Büchern klar kommuniziert, dass Zauberinnen makellose Schönheiten sind. Einfach schon weil sie ihr Aussehen magisch manipulieren und als "Waffe" einsetzen um zu bekommen was sie wollen. Geralt beklagt einmal, dass er dank seiner übernatürlichen Sinne hinter diese Fassade schauen kann, also die eine Pockennarbe findet die vergessen wurde "wegzuretuschieren" usw. Und entsprechend treten sie auch auf. Aber da jetzt playmates wäre ja wieder irgendwie sexistisch und man muss ja das "jeder ist schön" einbauen.
Oder dass einem mittlerweile immer irgendwie die sexuelle Orientierung irgendwelcher Nebenfiguren an den Kopf geworfen wird, obwohl es vollkommen irrelevant ist und in den Vorlagen nicht mal andeutungsweise vorkommt.

bei solcher Serienware von der Vermarktbarkeit diktiert, wenn man sein Zeug in Afrika oder Asien verkaufen will, ist "caucasians only" eben nicht so schlau
Mal ganz böse gesagt: ich denke nicht dass dieses vorgehen sonderlich schlau ist für internationale Vermarktung. Sonst würde der woke Kram nicht immer so floppen wie er eben floppt. Die Begeisterung für multikulturellen Cast endet ziemlich genau an der deutsch-polnischen Grenze.
Gerade China als größter und relevantester Markt (sind wir ehrlich: was will man denn in Afrika vermarkten?) ist nach unseren Maßstäben hochgradig "rassistisch". Das Schönheitsideal dort ist makellose weiße Haut. Die lassen sich da mit allen Mittel den Teint aufhellen. Dunkle Haut gilt als arm&minderwertig. Gilt auch in Indien.
Und das ist es ja auch was mich so verrückt macht: es ist reine Ideologie, es hat keinen rationalen Grund.
Wenn man irgendwo ne chinesische Nebenrolle einbaut oder eine chinesischen Stadt als Handlungsort verwendet, damit sich nen Film dort besser vermarkten lässt, dann ist das ja irgendwie nachvollziehbar. Man rollt die Augen und gut ist.
Aber was sie da mittlerweile machen schreckt doch eher Zuschauer ab, als das es welche bringt. Jüngstes "Opfer": Cowboy Bebop - Staffel zwei wird es nicht geben.
Das wirkt nur in manchen Sujets gewollt aufgesetzt, in ZDF-neuverfilmten Volksmärchen etwa.
Die BBC ist da schon auf dem nächsten Level:
anne boleyn.jpg
Ist einfach nur noch irre.
 
Ich habe die Bücher als Kind oder junger Jugendlicher eine Weile lang verschlungen. Dann hat es irgendwann aufgehört, aber bis dahin fand ich es toll. Ich bin bei der Serie nicht über ein paar Minuten hinausgekommen, einfach weil es nach GoT für mich so "billig" wirkte? Die Kostüme, die Szenerie und so weiter wirkten auf mich künstlich. Vielleicht bin ich da zu verwöhnt. Ich schaue aber Serien auch nur wenn sie mir wirklich gut gefallen von daher bin ich vermutlich kein Maßstab.

Ich finde diese Entwicklung traurig. Wenn sie sich doch wenigstens an die Geschichte halten würde
?
Ein TV Drama dass sich nicht an die Geschichte hält! ?
 
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Ich hab die Staffel komplett angeschaut und mein Fazit: Zum nebenbei malen um die Stille zu füllen reichts.
Das war es aber auch schon. Ich hab die nicht Bücher gelesen daher war ich nicht voreingenommen.
Aber meine Kritik ist: keiner der Charactere ist irgendwie sonderlich sympathisch oder interessant, auch wirkt alles hölzern, es kommt kein richtiger Erzähfluss auf. Ich gehe jetzt bewusst nicht auf Einzelheiten ein, in den Kommentaren bei Amazon steht genug nachvollziehbare Kritik.

Vielleicht sind die Anzahl der Folgen auch nicht ausreichend den einzelnen Charactere die Screentime zu bieten die nötig wären um diese entwicklen zu können, aber das ist ja mal wohl das Problem von Amazon und der Schreiberlinge.

Wenn ich das mit sowas trashigem wie The Outpost vergleiche, schau ich mir sogar lieber The Outpost nebenbei an. Das nimmt sich an vielen Stellen wenigstens nicht ganz so ernst, man hat das wenigstens das Gefühl sie wüssten das es Trash ist was sie machen.
Das Rad der Zeit erscheint mir so krampfhaft und unrund an vielen Stellen.
 
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hmmm schade, wollte mir die serie eigentlich auch mal ankucken, aber ich habs befürchtet😒

das mit Anne Boleyn kann doch nur ein ganz schlechter scherz sein, welchen die nicht ernst meinen???

Ich weiss schon wie das endet, die serie kucken dann wieder irgendwelche woken kids, die null plan geschichtlich haben weil auf tik tok wer was anderes sagt, die sich dann medial mit kampagnen gegen die Serie aufführen weil sie ja absolut überrascht sind wie es mit ihr endet?‍♂️

Oder bbc zeigt uns wie es damals "wirklich" gewesen ist. löl

also sorry, was fürn käse und irgendwann ists doch mal gut XD
 
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Hehe. Ich seh schon ihr wisst gar nicht wie weit dieser Irrsinn bei Amis und Briten schon ist - und alles schwappt hier mit etwas verspätung rein.
Noch was schönes: wer glaubt ihr ist das? (also Rollen, nicht Schauspieler)
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Na, Ideen?


Es sind Zeus und Achilles in einer Serie über Troja. ^^
Jetzt kann man natürlich einwenden: OK, aber unpassender als ein blonder Brad Pitt ist es auch nicht, und da sagt keiner was.
Homer beschreibt Achilles aber eben als blond, hellhäutig (nach mediterranem Standard) und blauäugig. Man kann sich streiten, weil die verwendeten Begriffe ( ξανθῆς δὲ κόμης ἕλε Πηλεΐωνα) uneindeutig sind und gelb, flachs-farben, helles Haar usw. bedeuten können, also durchaus auch ein rotblond oder ähnliches drin ist. Jedenfalls ist der Mann (oder die Legende) eben dadurch als besonders aufgefallen.
Schwarz ist der Sohn des Peleus aber definitiv nicht gewesen^^

Klar, man sowas immer unter künstlerische Freiheit laufen lassen, aber mir gehen diese plumben Erziehungsversuche massiv auf die Eier. Insbesondere eben wenn man sich an der Historie vergreift und so ne Märchenerzählung etablieren will "multikulti war schon immer".

Und man mag das belächeln, aber das greift über. Beobachtbar z.B. an der Figur der Lagerta (die sexy Blondine aus Vikings). Durch die Popularität rennen jetzt nicht nur in jeder Serie Kampfemanzen auf Schlachtfeldern rum (besonders lustig: Tusnelda in Barbarians) sondern es wird mittlerweile sogar in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen (basierend auf einer "Expertin" die vom Thema natürlich keine Ahnung hat) behauptet es hätte "Wikingerinnen" gegeben. "Beweis" ist dann ein Fürstinnen-Grab in dem eine hochgestellte Frau wie ein Mann beerdigt wurde. Da haben dann Archäologen und Skandinavistiker echte Arbeit die schiefen Bilder wieder zu korrigieren.
 
Durch die Popularität rennen jetzt nicht nur in jeder Serie Kampfemanzen auf Schlachtfeldern rum (besonders lustig: Tusnelda in Barbarians) sondern es wird mittlerweile sogar in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen (basierend auf einer "Expertin" die vom Thema natürlich keine Ahnung hat) behauptet es hätte "Wikingerinnen" gegeben. "Beweis" ist dann ein Fürstinnen-Grab in dem eine hochgestellte Frau wie ein Mann beerdigt wurde. Da haben dann Archäologen und Skandinavistiker echte Arbeit die schiefen Bilder wieder zu korrigieren.
Das macht auf mich einen gefärbten Eindruck. Tatsache ist wohleher dass dieses Thema in der Wissenschaft diskutiert wird. Und die Experten sind hier sicher beiderlei Geschlechts. Ohne selbt ein Fachmann auf dem Gebiet zu sein würde ich Leszek Gardela (ein Mann) als Post-Doc am dänischen Nationalmuseum durchaus Kompetenzen auf dem Gebiet zutrauen. Generell funktioniert Wissenschaft so, dass man Widerlegbares auch widerlegt und sich in der Debatte weiterentwickelt.
 
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Bin nur ich das und bilde mir das ein oder sieht wirklich kein anderer den rosa Elefanten? Oder sieht es und traut sich nicht es auszusprechen?

Das Thema, wie und mit wem welche Rollen besetzt werden, und wie sich das in den letzten Jahren geändert hat, ist ja durchaus interessant und diskutabel!

Warum muss da aber jetzt wieder so ein politischer "spin" rein, als wäre diese Sache ein Tabu oder die Leute würden von irgendwas/irgendwem an ihrer Meinungsäußerung gehindert?
 
Das macht auf mich einen gefärbten Eindruck. Tatsache ist wohleher dass dieses Thema in der Wissenschaft diskutiert wird. Und die Experten sind hier sicher beiderlei Geschlechts. Ohne selbt ein Fachmann auf dem Gebiet zu sein würde ich Leszek Gardela (ein Mann) als Post-Doc am dänischen Nationalmuseum durchaus Kompetenzen auf dem Gebiet zutrauen. Generell funktioniert Wissenschaft so, dass man Widerlegbares auch widerlegt und sich in der Debatte weiterentwickelt.
Jaein.
Erst mal ganz grundlegend: wenn ich in irgend einem Fachgebiet einen Paradigmenwandel durchsetzen will, brauch ich dazu was handfestes, keine zeitgeistig inspirierten Vermutungen.
Gardela ist dafür btw. ein schlechter Kronzeuge. Denn er hat nur die These aufgestellt (und IMO auch recht gut begründet), dass in vielen Fürstengräbern Frauen liegen bzw. liegen könnten.
Das ist was vollkommen anderes als "weibliche Krieger waren die Norm (bzw.: recht häufig), was draus gestrickt wird.
Ich hab hier mal bewusst "Fürstengrab" geschrieben und eben nicht "Kriegergrab", denn das solle man sich bewußt machen: Grabfunde in Hügelgräbern spiegeln nicht die Funktion (Krieger) wieder, sondern hohen sozialen Status. Ein normaler Huscarl hat sicher kein Hügelgrab bekommen, das war dem Adel vorbehalten. Auch dürfte er nur in den wenigsten Fällen überhaupt mit Ausrüstung begraben worden sein: wenn er in der Schlacht getötet wurde, und der Feind gewonnen hat, wurde die Leiche geplündert und irgendwo verscharrt. Und auch wenn man auf Gewinnerseite oder einfach im Alter gestorben ist, waren Rüstung und Waffen einfach zu wertvoll als dass man als "Normalo" einfach mitbegraben hätte.
Der Wert/Preis eines Schwerts liegt im 7. Jahrhundert etwa bei 480 Gramm Silber, ein Kettenhemd so etwa bei 800. Zum Vergleich: ne Kuh liegt so bei 100-130, ein Schwein bei ~30. Schwankt natürlich alles regional und nach Angebot, ich will nur zeigen: so ne Ausrüstung ist wertvoll, das ist die wirtschaftliche Grundlage eines kleinen Weilers. Das begräbt man nicht einfach so.
Soll heißen: ein "Kriegergrab" bedeutet in erster Linie: da wurde jemand mit viel Geld/hohem Status begraben.
Und das es hochrangige Fürstinnen, auch in herrschenden Funktionen gab bestreitet niemand. Gerade wenn kein erwachsener männlicher Erbe zur Verfügung stand war es gang und gebe das die Witwen oder Töchter die Führung oder Regentschaft in einem Haus/Clan etc. übernommen haben, mindestens mal bis wieder ein erwachsener männlicher Hausvorstand zur Verfügung stand.
Das steht sogar auf Runensteinen und ist "status quo" den keiner bezweifelt.

Aber der Krieger (bzw. jetzt eben: die Kriegerin) von Birka (<- das ist der Fund an dem man das jetzt fest machen will und eben exakt bisher das einzige Grab in dem nachweislich eine Frau als "Krieger" lag (was jetzt nicht heißt das es anderswo nciht möglich wäre, bloß müsste man dazu alle Funde durchtesten)) ist jetzt gerade nicht der Beweis für schwertschwingende Kriegerinnen. Eben weil die gleiche Untersuchung die festgestellt hat, dass es sich um ne Frau handelt, auch festgestellt hat, dass diese ihren Leben recht sicher niemals gekämpft hat: denn es findet sich keine Fraktur in den Knochen, keine Hinweise auf Traumata oder sonstige Verletzungen die irgendwie auf körperliche Gewalt schließen lassen - was bei Kriegern quasi ausgeschlossen ist. Auch die Muskelansätze an den Oberarmen waren eher schwach ausgeprägt, was bei nem Krieger eher unwahrscheinlich ist.
Und finally kennen wir auch Kinder die in voller Rüstung begraben worden sind, sprich jung verstorbene "Prinzen". Trotzdem käme deswegen keiner auf die Idee zu sagen Kinder wären auf Raubzügen eingesetzt worden.
Und finally geben die Schriftquellen nix her. Im mittelalterlichen christlichen Europa wären Frauen die sich Männerrollen anmaßen als widernatürlicher Skandal behandelt worden. (Das anlegen von Männerkleidern z.B. (wohl weil man ihr Frauenkleidung verwehrt hat), und damit der Beweis eine rückfällige Häretikerin zu sein, war noch die offizielle Begründung für die Verbrennung von Jeanne d'Arc). Wenn jetzt also die Angelsachsen, oder andere Opfer von Wikingerüberfällen, die über die Nordmänner sicherlich nichts gutes geschrieben haben, Frauen unter den Wikingern gesehen hätten - es wäre definitiv eine Erwähnung wert gewesen, schon weil damit ihre Schlechtigkeit bewiesen wäre

Langer rede kurzer Sinn: man hat eine Fürstin, die man beim ursprünglichen Fund im 19. Jahrhundert noch für nen Mann gehalten hat. Das daraus jetzt populärwissenschaftliche Märchen, die es schon mal bis ins national geographic oder in die Springerpresse schaffen gesponnen werden ist halt ziemlich zeitgeistiger Unsinn, der - und da sind wir jetzt wieder beim Thema - durch solche Serien geschürt bzw. popularisiert wird. Und sowas passiert am laufenden Band. Ich bin mir sicher Anne Boleyn u.ä. wird zu Aussagen der Marke "es gab schon immer Schwarze in der Britischen Gesellschaft" führen, wenn es das nicht schon hat.
In Deutschland beobachtet man sowas zum Teil auch schon wenn da z.B. gesagt wird "die Türken haben Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut" (Zitat Claudia Roth). Ich bin da dann immer etwas verwundert, denn mir war es neu, dass der Krieg bis 1961 ging (Unterzeichnung Gastarbeiterabkommen. Davor gab es etwa 80 in Deutschland lebende türkische Staatsbürger, das meiste davon diplomatisches Personal).

Und ja, natürlich ist jede Geschichtsschreibung dem jeweiligen Zeitgeist und den herrschenden Wertvorstellungen unterworfen. Man man muss sowas ja nicht befeuern.

Warum muss da aber jetzt wieder so ein politischer "spin" rein, als wäre diese Sache ein Tabu oder die Leute würden von irgendwas/irgendwem an ihrer Meinungsäußerung gehindert?
Ich freue mich ehrlich, dass du der Meinung bist, deine Meinung frei und ohne persönliche Nachteile äußern zu können. Ich teile diese Meinung nicht, sondern halte es mit Stephan Kretschmer und würde seine Aussage auf jede Person des öffentlichen Lebens ausweiten, bzw. mittlerweile auch auf den kleinen Mann
(Die Ironie an der Sache ist, dass er für dieses Video massiv "auf die Fresse" bekommen hat).
Weiter traue ich mich hier jetzt nicht auf das Thema einzugehen, ist ja auch massiv OT 😉
 
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Und schon wieder ist es mir unverständlich: Du bist doch anscheinend in der Materie drin. Stellst du die Debatte dann erst verzerrt dar um deinen politischen Punkt zu machen? Dasselbe mit dem angeblichen Zitat von Roth, dass es wohl so nie gegeben hat:
 
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Dasselbe mit dem angeblichen Zitat von Roth, dass es wohl so nie gegeben hat:

Glaubst Du angesichts seines "Oeuvre" in diesem Forum ernsthaft, dass Du mit so Banalitäten wie zB Tatsachen noch Einfluss auf sein Weltbild nehmen könntest? Das halte ich für vergebliche Liebesmüh´! 😉

Da führt dieses zwanghafte Politisieren auf Deibel komm raus hin:
Ausgangpunkt war ne missglückte Streaming-Serie, und nun diskutieren wir über eine frei erfundene Facebook-Unterstellung (wir wissen ALLE, aus welcher politischen Ecke das mit welcher Intention kommt) gegenüber einer Politikerin...?
 
Eben. Oftmals ist denen die sich über nicht vorhandene freie Meinungsäußerung beklagen überhaupt nicht bewusst, welches Rechtsverhältnis, zwischen welchen Parteien dieses bzw. alle Grundrechte denn überhaupt regeln.

Ich teile sogar @exilant Meinung, dass man seine Meinung hier nicht ohne persönliche Nachteile frei äußern kann. Ist aber auch nichts ungewöhnliches geschweige denn verwerfliches.

Wenn ich meiner Frau sage, dass 330 Euro für 3 Great Unclean Ones jawohl absolut notwendig sind!!!!, weil der einmal ne Glocke, einmal n Schwert und einmal ne Kapuze an hat.....dann muss ich eben mit der Konsequenz leben, dass meine Frau immer öfter darüber nachdenkt den psychiatrischen Notdienst auf die Kurzwahl Taste zu legen 🤣

Äußern kann man hier alles was nicht strafbar ist, man muss sich nur fragen ob es das einem am Ende wert ist. Dann aber auch nicht jammern, wenn einem die Suppe nicht schmeckt die man selber gekocht hat 😉

So jetzt aber zurück zu Rad der Zeit. Kenne weder Buch noch hab die Serie gesehen.

Kann ich mir das denn wie so n GoT Abklatsch vorstellen? Kritiken waren bislang ja nicht so dolle.
 
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