Was mich allerdings wirklich ärgert ist der miserable Hintergrund vom Imperator, er plant ein Galatisches Imperium,sieht in die Zukunft ist maximal Intelligent und dann wenn es drauf ankommt "übersieht" er mal eben den kommenden Bruderkrieg,den scheinbar jede andere Alien Rasse schon längst auf dem Schrim hat?! Folgt man dem wenigem Hintergrund soll er ja schon im Mittelalter auf der Erde gewesen sein also ~30k Jahre und macht u.a. wie mit Lorgar so eklatante Fehler in Sachen Menschenführung?! Auch die Sache mit Magnus,der Imperator hat ihn doch so "geplant" und regt sich dann auf über "working as intend" ? Also entweder hatte der Imperator da zwischenzeitlich nen Schlaganfall (bei dem stattlichen alter...) und da hat im Kopf so einiges nicht mehr funktioniert oder er ist gewollt ins Verderben gerannt. Mag ich mir jetzt beides nicht so wirklich vorstellen. -.^
Auch ohne jetzt in der ganzen HH-Buchreihe sehr sattelfest zu sein hab ich´s mir so erklärt, dass er einfach viele Dinge unterschätzt hat. Er war der "Vater" der Primarchen und hat jeden von ihnen unterschiedlich geformt, jeden mit besonderen Eigenschaften, durch die er sich von seinen Brüdern unterscheidet. Dass daraus immer wieder Rivalitäten oder auch Konflikte entstehen würden muss ihm bewusst gewesen sein, war aber vielleicht auch gewollt. Schließlich kann Konkurrenz auch anspornen (sah man etwa beim Zusammentreffen von Ferrus und Fulgrim).
Später war er mit dem Großen Kreuzzug so beschäftigt, dass ihm die Kontrolle über seine Primarchen entglitten ist oder er einfach darauf vertraut hat, dass die ihr Ding schon machen, jeder auf seine Weise. Über die ganze Galaxis verstreut und auf astropathische Kommunikation angewiesen ist davon auszugehen, dass er nicht jederzeit über die Gemütszustände seiner Söhne im Bilde war. Vielleicht hat er auch darauf vertraut, dass die das untereinander schon selber regeln; spätestens bei der Ernennung von Horus zum Kriegsmeister hat er diesem auch dafür die Verantwortung übergeben, weil gerade Horus ein großes Talent für Diplomatie hatte, das Zwischen(über)menschliche seiner Brüder sehr gut durchschaute und im Sinne des Kreuzzugs zu nutzen verstand. Nur in besonders schlimmen Fällen, wie etwa bei Lorgar oder Angron, hat er direkt eingegriffen bzw. seine Söhne angewiesen einzuschreiten.
Sein oberstes Ziel war stets der Fortschritt der Menschheit und auch wenn die Primarchen seine "Söhne" waren und er sie geliebt hat, so hat er sie doch zuallererst als Werkzeuge des kommenden Krieges geschaffen. Dass er später nicht mit jedem ein gutes Verhältnis hatte, mag ihn geschmerzt haben, aber die Vision einer vereinten Galaxie der Menschheit war ihm wichtiger.
Dass er sich zu wenig um seine "Söhne" gekümmert und dadurch indirekt den Ausbruch der Häresie befeuert hat, erscheint mir immer noch als glaubhafteste These. Ob er die Wahl hatte, steht auf einem anderen Blatt. Supermensch hin oder her, wenn man einen Kreuzzug befehligt, der Tauschende von Welten umfasst, von denen die meisten gewaltsam erobert werden, während ein Teil der eingegliederten Welten wieder rebelliert und die anderen im Sinne der Imperialen Wahrheit gestaltet werden müssen, da bleibt nunmal wenig Zeit für traute Vater-Sohn-Beziehungen, gemeinsames Sandburgenbauen und Vermittlung von Werten und Idealen. Zumal, was ich als sehr wichtig erachte, viele der Primarchen durch ihre Heimatwelten bereits unwiderruflich gezeichnet und in ihren Wertevorstellungen stark beeinflusst wurden. Angron wuchs auf einer Sklavenwelt auf, Konrad Curze auf einem düsteren Planeten voller Mörder und Diebe, Perturabo auf einer zersplitterten Welt voller Kleinstaaten, die sich dauernd gegenseitig auf´s Äußerste bekriegt haben. Was für Ideale soll man da schon mitnehmen?
Dass am Ende gerade der Primarch ihn hintergeht, der ihm von allen der vertrauteste und engste war, zeigt dass eben auch der Imperator menschlich war, Fehler gemacht und Dinge unterschätzt hat.