Der Papst im deutschen Bundestag ...

Wusstet ihr eigentlich, dass sogar der Papst einen Beichtvater hat? Was ist denn mit seiner Unfehlbarkeit? Da bräuchte er ja eigentlich keinen.
Das kommt davon...wenn man noch weniger Ahnung von Religion hat als die meisten Religiösen selbst (mich eingeschlossen)...

Die Unfehlbarkeit des Papstes beschränkt sich auf Differenzen der Schriftauslegung (und deren Folgen). Hallo, das sind alles Männer, die wollen alle Recht haben, vom Mönch bis zum Kardinal. Da muß einer auf den Tisch hauen können und "Basta!" sagen können, sonst läuft der Laden nicht.

Er ist trotz allem noch ein Mensch! Und als alter Mann sich dieser Tatsache zumindest am Morgen bestimt sehr bewußt. Und als Mensch macht er Fehler und die beichtet er, sofern sie ihm zu Bewußtsein kommen.
Im Hinblick auf seine Seele macht der Papststatus keinen Unterschied zum Normalgläubigen.



Achtung Unsachlichkeit...

Da mich Religion und der Herr Jesus einen feuchten Dreck interessieren,
Deswegen schreibt du auch hier...
Und im Hinblick auf Sauberkeit im Alltag ist fast nichts so substantiell wie feuchter Dreck!:lol:

So, und jetzt werde ich wieder etwas sachlicher...
 
Die Unfehlbarkeit des Papstes beschränkt sich auf Differenzen der Schriftauslegung (und deren Folgen).
...aber nur dann, wenn der Papst "in höchster Lehrgewalt" (nach dem 1. Vatikanischen Konzil) spricht, also ex cathedra. Als der Papst im Bundestag das erste Buch der Könige zitierte und interpretierte, war das keine unfehlbare Aussage, auch wenn sie sich auf die Bibelexegese bezog. Das herauszustellen mag pedantisch aussehen, ist aber von eminenter Wichtigkeit.

@Threeshades:
Nagut, vielleicht hat er weniger Blödsinn erzählt, als einfach nur ein antiquiertes Verständnis von Recht.

Ob Natur im Sinne der Teilnahmslosen Realität oder als Gott, hat sich beides wenig auf Recht auszuwirken. Zumindest wäre es weiser, sich in der Hinsicht davon abzugrenzen.
Die Eingrenzung ist ungemein schwer. Wir sollten nicht vergessen, dass viele Lehren aus dem Naturrecht Eingang auch in unsere Gesetzgebung gefunden haben (indirekt zwar, nicht als ausgewiesenes Naturrecht, aber immerhin). Das Recht auf Eigentum beispielsweise ist klassischerweise keine genuine Frage des positiven Rechts, sondern des Naturrechts. Die Frage, ob ein Delinquent behufs der Resozialisierung oder der Sühne seiner Taten eine Haftstrafe antreten muss, ist eigentlich auch eine naturrechtliche Frage. Auch dem Papst wird bewusst sein, dass Naturrecht nicht kodifiziert werden kann (dann wäre es auch kein Naturrecht mehr), er weist lediglich auf die Tradition hin, nicht zuunrecht, wie ich meine.
Was nun Juden und Islam dazu zu sagen haben, ist dann eher uninteressant. Ob das Christentum da besser ist? Ja wahrscheinlich in der jüngeren Geschichte schon, aber Burger King ist auch besser als MacDonald's und schmeckt trotzdem nicht.
Die Rechtstraditionen der beiden anderen monotheistischen Religionen sind äußerst interessant, auch das sollte man nicht unbesehen verwerfen. Der Zugriff ist eben ein anderer, das hat seine Vor- und Nachteile.
 
Trotzdem bleibe ich dabei, dass die Kirche überholt ist. Was, das die Kirche gesagt hat, entspricht denn noch der Wahrheit? Inzwischen wissen wir ja wohl, dass Adam und Eva nicht die ersten Menschen waren. Obwohl ich zugeben muss, dass ich die Namen der ersten Urmenschen nicht kenne, würde es mich schon sehr wundern, wenn sie so "normal" wie heutzutage gehießen hätten.

Die Erde ist keine Scheibe, sondern eine Kugel.

Es gibt keine Hexen und deswegen auch keinen Grund, Frauen als Hexen zu verbrennen.

Verhütung ist wichtig, um die Ausbreitung von Aids oder anderen Geschlechtskrankheiten zu verhindern.

Frauen, die abtreiben lassen, müssen nicht zwangsweise schlechte Menschen sein.

Priester sind auch nur Männer und Männer haben nun mal Triebe. Wenigstens sind die Evangelischen Christen in der Sache schon etwas moderner.

Die Kirche ist ein großes Unternehmen und jedes Unternehmen denkt immer erst mal an den Profit, bevor irgendetwas anderes kommt.

...Man könnte also abschließend sagen, dass die katholische Kirche immer noch sehr stark dem alten Weg verbunden ist und keineswegs bereit, sich mal anzupassen. Allerdings hoffe ich, dass die Kirche in einem Recht hat: Böse Menschen landen in der Hölle...da gibt es den einen oder anderen auf der Welt, der dort sehr gut verwahrt wäre...und hoffentlich auch jene Priester, die sich an kleinen Kindern vergangen haben, denn so etwas hat keine Vergebung verdient, NIEMALS!
 
@ Rene von Carstein

Wenn ich Deinen Beitrag mal zusammenfassen darf: "Ich hab keine Ahnung von der katholischen Kirche bzw. ihrer Geschichte, will aber trotzdem, dass sie sich meinen Vorstellungen beugt." Aha. Heute 19:01


Signed.
Bin weiß Gott kein Feund der katholischen Kirche, erlaube mir aber mal darauf hinzuweisen, das nicht allein die Katholiken Hexen verbrannt haben. Der Hexenwahn fand erst im 16. und 17. Jh. statt und die Protestanten haben fleissig mitgemacht. Jemanden Anderes auszugrenzen und Ihn wegen seiner Andersartigkeit zu verfolgen, das ist leider kein Alleinstellungsmerkmal der Katholiken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will gar nichts...schon gar nicht, dass sich so ein "Behemoth" wie die Kirche nach mir richtet. Ich bin ja nicht der Papst. Den Job würde ich auch gar nicht haben wollen...dafür schauen einem viel zu sehr auf die Finger und legen jedes Wort auf die Goldwaage. Ich akzeptiere aber jeden, der hier seine Meinung kundtut. Das ist ja das Tolle an der Meinungsfreiheit. Wenn hier einer von euch in der Kirche ist, möchte ich auch gleich darauf verweisen, dass das kein persönlicher Angriff gegen Christen sein soll (oder Juden, Muslime...). Falls es so rüberkommt, möchte ich mich auf jeden Fall entschuldigen. Ihr habt eure Überzeugung und ich meine.

Vielleicht habe ich tatsächlich Vorurteile gegen die Kirche. Es wäre auch schwer, als Laie das ganze Mysterium der Kirche (die ja inzwischen über 2000 Jahre existiert) zu erfassen. Da muss ich mich doch selber geißeln, dass ich mich nicht gleich hinsetze und die Bibel lese oder mir andere kirchliche Publikationen reinziehe. Ist für mich selbst uninteressant.

Ich hab auch gar keine Luste, stundenlang vor der Glotze zu hängen und dem Papst an den Lippen zu hängen. Von daher gebe ich gerne zu, dass ich mir die Rede NICHT angesehen habe. Dafür gibts ja genug andere Wege, die das ganze Spektakel kurz und knapp zusammenfassen und so kriegt man immer was von dem mit, was da publiziert wurde (damit meine ich auf jeden Fall nicht die BILD-Zeitung). Von mir aus darf jeder aus freien Stücken an was weiß ich nicht was glauben: Gott, Allah, den Weihnachtsmann...ganz egal.
 
@ Rene von Carstein
Das ist schon OK, wenn man sich dafür nicht interessiert. An der Kirche gibt es bestimmt genug zu kritisieren. Aber so manche Kirchenkritik ist einfach nur platt. Z.b. das Kinderschänderargument. Die Priester, die sich an Kindern vergangen haben sind zweifellos zur Verantwortung zu ziehen, aber diese Priester pars pro toto für die gesamte Kirche zu nehmen ist unsachlich. Auch das Argument, der Papst sei schuld an der Bevölkerungsexplosion ist bei Lichte betrachtet Unfug. Es lässt nämlich außer Acht, dass die Mission vor Ort z.T. gänzlich anders mit dem Thema Verhütung umgeht. Dass er aber einen verantwortungsbewussten Umgang mit Sexualität anmahnt, ist sein gutes Recht. ( das alles soll jetzt nicht unbedingt auf dich gemünzt sein, also nicht persönlich nehmen) Ich weiß nicht, ob sich schon mal Jemand gfragt hat, was es für das Ordnungsgefüge der katholischen Kirche bedeuten würde, wenn der Papst sich von jetzt auf gleich für freie Liebe und Kondome aussprechen würde?
Das würde einige fundamentale Werte der Kirche erschüttern, z.B. die Ehe. Für die Katholiken ist sie die Keimzelle der Familie und damit der menschlichen Gemeinschaft schlechthin. Sie ist ja auch eines der Sakramente. Im Übrigen sind die Katholiken in vielen Dingen toleranter als die Protestanten. Denn schließlich sind in ihren Augen alle Sünder, die trotzdem alle der Gnade Gottes teilhaftig werden können, solange sie bereuen und glauben. Das geht einigen protestantischen Strömungen z.T. oder gänzlich ab. Stichwort Prädestinationslehre. Das kann auch schlecht sein. Siehe pädophile Priester.
 
Natürlich behauptet niemand, dass alle Priester Kinderschänder sind. Aber ist es nicht eigenartig, dass einige, die Gottes Wort predigen, trotzdem eine solche in meinen Augen Todsünde begehen? Und was ist mit jenen, die es vertuscht haben? Das waren ja auch zum Teil Kirchenmänner. Da kann man doch nicht sagen, dass man Schaden von der Kirche abwenden wollte. So was muss doch aufgeklärt werden. Priester sind ja auch nur Menschen und Menschen machen Fehler. Manche von denen würden sich auch an Kindern vergreifen, wenn sie Rechtsanwälte oder Handwerker sind. Sogar manche Familienväter vergreifen sich ja an ihren eigenen Kindern. Oder sie sind Superväter der eigenen und Mörder von anderen Kindern, passt ja logisch gedacht auch nicht zusammen. Man müsste schon promovierter Psychologe sein, um die Motive von Pädophilen zu ergründen. Vielleicht würden Priester aber auch ihre Triebe in geordnete Bahnen lenken können, wenn sie heiraten und Kinder kriegen dürften. Aber das wäre dann auch zu weit gegriffen und solange sich am Zölibat nichts ändert und man die Abartigen aus der Kirche nicht zum Gegenstand psychologischer Wissenschaft macht, wird sich diese Frage sowieso nicht klären lassen. Ich will da gar nicht so sehr drüber nachdenken, denn für den Mißbrauch (und natürlich besonders auch die Ermordung) von wehrlosen Kindern wird es niemals eine Entschuldigung geben, die eine mildere Strafe als die ewige Verdammnis rechtfertigen würde.
 
Ich denke, dass grade in der Frage des Zölibats weniger theologische Gründe aus Sicht des Papstes eine Rolle spielen, sondern eher kirchenpolitische. Es sind ja schon genug theologische Argumente gegen das Zölibat, welches im Übrigen bei der Einführung höchst umstritten war, auch von katholischen Theologen vorgebracht worden. Die politischen Gründe sind die: Der Papst versucht die Einheit der Kirche zu wahren. Da sind zum Einen die die ultrakonservativen wie etwa die Piusbrüder oder Opus Dei und zum Anderen progressive Katholiken, die bereit wären auch den Protestanten Zugeständnisse zu machen, wenn dadurch die Ökumene gefördert werden kann. Der Papst sitzt mittendrin. Dieses Bestreben grade auch die Piusbrüder einzubinden liegt in der Kirchengeschichte begründet. Das große Schisma und auch die Abspaltung der unterschiedlichen protestantischen Strömungen haben ein Trauma ausgelöst. Denn ex ecclesia salus non est. Es gibt kein Heil außerhalb der Kirche. Dies ist DIE Grundüberzeugung der Katholischen Kirche. Nur mit diesem Satz lassen sich die Glaubenskriege gegen " Häretiker" wie etwa die Albigenser oder die Hussiten verstehen. Es gibt in den Augen der Päpste nicht schlimmeres, als weitere Abspaltungen. In diesen Kontext muss man es einordnen, wenn der Papst Verbrechen seitens des Kirchenpersonals deckt und warum er so vehement das Zölibat verteidigt. Würde er ds Zölibat abschaffen, würden die Piusbrüder austreten. Wrüde er sich auf eine der Seiten in diesem innerkirchlichenKonflikt schlagen, würde die andere Seite mit der kirche brechen. Du siehst also, wie schwer es für den Papst ist hierzu kla Stellung zu beziehen, was aber die Berechtigung an der Kritik an solchen Mißständen keienswegs schmälert. Das sollte nur aufzeigen, dass der Papst nicht frei ist in seiene Entscheidungen.
 
... Dieses Bestreben grade auch die Piusbrüder einzubinden liegt in der Kirchengeschichte begründet. Das große Schisma und auch die Abspaltung der unterschiedlichen protestantischen Strömungen haben ein Trauma ausgelöst. Denn ex ecclesia salus non est. Es gibt kein Heil außerhalb der Kirche. Dies ist DIE Grundüberzeugung der Katholischen Kirche. Nur mit diesem Satz lassen sich die Glaubenskriege gegen " Häretiker" wie etwa die Albigenser oder die Hussiten verstehen. Es gibt in den Augen der Päpste nicht schlimmeres, als weitere Abspaltungen. In diesen Kontext muss man es einordnen, wenn der Papst Verbrechen seitens des Kirchenpersonals deckt und warum er so vehement das Zölibat verteidigt. Würde er ds Zölibat abschaffen, würden die Piusbrüder austreten...

Ganz ehrlich, ich glaube, du verdramatisierst da etwas. Es gibt weltweit ca. 2 Mrd. Christen und von denen gehöhren knapp 500 Prister und etwa eine Million Gläubige der Piusbruderschaft an.
Wo soll also das Problem sein, wenn eine solch radikale Gruppe, die im Grunde nichts mehr mit der modernen Kirche und der heutigen Gesellschaft zu tun hat, austritt?

Und seien wir mal ehrlich, die Seelen und Körper von Kindern zu beschützen sollte doch vorrangig sein, vor der Unversehrtheit einer 2000 Jahre alten Institution.
 
Trotzdem bleibe ich dabei, dass die Kirche überholt ist. Was, das die Kirche gesagt hat, entspricht denn noch der Wahrheit? Inzwischen wissen wir ja wohl, dass Adam und Eva nicht die ersten Menschen waren. Obwohl ich zugeben muss, dass ich die Namen der ersten Urmenschen nicht kenne, würde es mich schon sehr wundern, wenn sie so "normal" wie heutzutage gehießen hätten.

Die Erde ist keine Scheibe, sondern eine Kugel.

Es gibt keine Hexen und deswegen auch keinen Grund, Frauen als Hexen zu verbrennen.

Verhütung ist wichtig, um die Ausbreitung von Aids oder anderen Geschlechtskrankheiten zu verhindern.

Frauen, die abtreiben lassen, müssen nicht zwangsweise schlechte Menschen sein.

Priester sind auch nur Männer und Männer haben nun mal Triebe. Wenigstens sind die Evangelischen Christen in der Sache schon etwas moderner.

Die Kirche ist ein großes Unternehmen und jedes Unternehmen denkt immer erst mal an den Profit, bevor irgendetwas anderes kommt.
Gleich vorweg: ich bin KEIN Freund der Katholoischen Kirche, ihrer Lehren und ihrer Politik, aber einiges kann man so wirklich nicht unkommentiert stehen lassen.....

Zu den Namen der ersten Menschen:
"Adam und Eva" sind nur der Versuch den Klang der ursprünglich hebräischen Namen auf die deutsche Sprache zu übertragen....so wie sie auch auf die englische Sprache (Eva -> Eve ) und jede Andere angepasst wurden.
Das hebräische Äquivalent zu Adam bedeutet mutmaßlich einfach "Mensch".
Mit "Eva" verhält es sich ähnlich auch wenn hier die Bedeutung umstritten ist.....
Hier war also nie der Anspruch eines Namens in diesem Sinne gegeben, auch nicht vonseiten der Kirche.....

Zur Erde:
"Die irrige moderne Annahme, dass insbesondere die mittelalterliche Christenheit an eine Erdscheibe geglaubt habe, wird von der Historical Society of Britain als weitestverbreiteter historischer Irrtum aufgelistet."

a b c Russell, Jeffrey B.. The Myth of the Flat Earth. American Scientific Affiliation. Abgerufen am 14. März 2007.

Zu den Hexenjagden:
"Die weit verbreitete Annahme, die vor allem im 15.–18. Jahrhundert stattgefundenen Hexenjagden gingen hauptsächlich auf das Konto der kirchlichen Inquisition, ist historisch falsch. Die weit überwiegende Anzahl der Hexenprozesse wurde vor weltlichen Gerichten verhandelt. "

Vgl. hierzu: Gerd Schwerhoff: Die Inquisition: Ketzerverfolgung in Mittelalter und Neuzeit; München 2004, S. 110-120.

Ich habe in ermangelung besserer Quellen auf die Schnelle aus Wikipedia zitiert und die dort angegebenen Quellen der Zitate darunter aufgelistet.

Zum Missbrauch:
Hier wäre eventuell allerdings auch ein Vergleich zum Missbrauch an staatlichen und privaten (nicht kirchlichen) Einrichtungen interessant, um ein objektives Urteil fällen zu können.

Zumindest sicher ist dass auch an vielen staatlichen und privaten Einrichtungen (Schulen usw.) v.a. im ländlicheren Bereich früher noch sehr lange zu Erziehungszwecken "geprügelt" wurde, was allerdings nie eine solche Klagenwelle wie aktuell gegenüber der Kirche ausgelöst hat (wobei hier natürlich die Menge der sexuell motivierten Missbrauchsfälle separat zu vergleichen ist).

MfG Shas´el
 
@Shas'el
Das mit der Hexenverfolgung hab ich weiter oben schon erwähnt, aber gut dass du noch einen Literaturverweis aufführst. Ergänzend zu deiner Ausführung zum Thema Kinderschänder. Da hast du völlig recht. Das Priester Kinder mißbrauchen liegt nicht unbedingt am Zölibat, sondern eher daran, dass hierarchische Strukturen oder Abhängigkeitsverhältnisse wie zwischen Priester und/oder Lehrer und Schutzbefohlenem teilweise erst die Gelegenheit zur Tat verschaffen. Das Zölibat ist davon erstmal unabhängig. Man kann aber sehr wohl die hierarchischen Strukturen kritisieren, die Priesern eine solche Macht gegenüber Wehrlosen verleit und deren Mißbrauch deckt. Aber man darf nicht vergessen, dass die Kirche nicht beinahe 2000 Jahre überstanden hätte, wenn sie so starr und unveränderlich wäre, wie sie immer dargestellt wird. Es war gerade die Anpassungsfähigkeit des Katholiken, die ihnen in der Welt Missionserfolge verschaffte.
@ chemicus
Nein ich dramatisiere nicht, was den Alleinvertetungsanspruch und die Einheit der Kirche angeht. Ex ecclesia salus non est bedeutet, dass diejenigen, die außerhalb der alleinseligmachenden Kirche stehen, nicht einfach nur anders sind, nein sie sind verdammt, da sie aus Sicht der Kirche nie der Gnade Gottes teilhaftig werden können. Wenn der Papst also darum ringt, jemanden in der Kirche zu halten, dann nicht als Vereinschef, der einem austrittswilligen Mitglied noch mal gut zuredet, sondern er kämpft damit um dessen Seelenheil würde er dies nicht tun, würde er sein Selbstverständnis als Gottes Stellvertreter auf Erden und oberster Hirte der Christenheit aufgeben. Deswegen reagiert er auf für Außenstehende unverständliche Art und Weise. Getreu dem Motto, mein Reich ist nicht von dieser Welt. Das war nur der Versuch meinerseits, die Motive des Papstes darzulegen, keinesfalls meine Position und auch keine Rechtfertigung Grüße
 
@Shas´el
Natürlich sind solche Fälle auch an staatlichen und privaten Einrichtungen vorgekommen. Den Unterschied, sehe zumindest ich, darin das die Kirche aktiv versucht hat die Täter in eigener Sache zu verurteilen anstatt den Staat das regeln zu lassen. Wobei mir hier gerade Informationen fehlen was daraus geworden ist.

@Knight-Pilgrim
Das zeigt aber doch nur wie reformbedürftig die Kirche mittlerweile ist. Du sprichst davon das der Papst so handelt um das Seelenheil der Menschen zu beschützen, dann verweise ich nochmal darauf: Wer rettet die Seelen der Kinder?

"Dieser Aussage möchte ich noch Anhängen das ich nicht jeden Prister als Pädophilen pauschalisieren möchte. Das es einen zusammenhang zwischen dem Zölibat und einer bestehenden pädophilen Neigung gibt ist zwar Wissenschaftlich nicht belegt allerdings gibt es genügend Baustellen in der Katholischen Kirche an denen der Jugendschutz ansetzten muss. Speziell das kaum darauf geachtet wird wer in Christlichenvereinen so alles arbeitet und das den Kindern nicht beigebracht wird wie man sich in solchen Situationen mit Erwachsenen verhält."
 
Worauf ich mit meinen vorherigigenBemerkungen hinauswollte, war dies. Die Kirche wird sich nicht wegen eines Skandals aufgrund paar pädphlier Priester oder faschistoider Äußerungen einzelner Rechtsausleger im Priesterrock wandeln. Das was diese Mitglieder der Kurie getan haben, kann ja aus kirchlicher Sicht vergeben werden. Der Mensch ist in ihren Augen nun mal ein Sünder. Die Seelen der Kinder werden schon vom lieben Gott gerettet. Das könnte so das Argumentationsmuster der Katholischen Kirche sein. @ chemicus Ich teile deine Kritik. Aber ich denke, wir werden die Behebung der Mißstände nicht mehr erleben. Die römischen Mühlen malen langsam. Luther dürfte die Gegenreformation auch nicht mehr erlebt haben. Das Problem mit den Kinderschändern ist eigentlich auch weniger ein kirchliches. Der Staat müsste einfach darauf pochen, in Ermittlungs- und Bestrafungsfragen das letzte Wort zu haben. Die Kirche kann doch nur belastete Priester strafversetzen um sie aus der Schusslinie zu nehmen, weil der Staat es zulässt.
 
naja, ich als ossi bin ja atheistisch erzogen worden un bin der meinung, da bessere los gezogen zu haben. das katholische system ist dermaßen verkalkt, rückschrittlich und verbrecherisch, was mMn durch nichts was die kirche sonst zu bieten hat aufgewogen wird.

natürlich kann ich auch schätzen, was menschen künstlerisches durch ihre hingabe zu einem christengit geschaffen haben, sei es musik, architektur oder literatur. aber in vielen anderen fragen stellen GERADE die katholischen doktrinen ein hinderniss für eine verbesserung der welt dar (und wenn es nur kondome in den überwiegend katholischen afrkanischen ländern sind).

und desweiteren kann man nur mal ein paar zahlen nennen: der pabstbesuch hat die katholische kirche 30 millionen gekostet (ein nicht zu unterschätzender faktor dürfte die füllung des olympiastadions in berlin mit jubelkatholiken aus allen teilen deutschlands gewesen sein), während für die entschädigung von deutschen missbrauchsopfern eine lächerliche summe im niedrigen einstelligen millionenbetrag zusammengekommen ist.

was soll ich von einer solchen organisation halten?
 
das katholische system ist dermaßen (...) verbrecherisch

Noch alle Latten am Zaun?:angry:

Genau das ist der Grund, weshalb man mit Atheisten nicht diskutieren kann.

Ich stelle mal einfach eine Gegenbehauptung auf: Alle Gottlosen sind verabscheuengswürdige Verbrecher.
Und? Bringt das jetzt die Diskussion weiter?
 
Zuletzt bearbeitet:
was soll ich von einer solchen organisation halten?

Naja, also bei den Entschädigungen haben sich der deutsche Sportbund oder diverse Jugendherbergsleitungen oder aber Schulbezirke nun wirklich auch nicht gerade überschlagen.
Falls sie sich die den individuellen Tätern übergeordneten Organisation denn überhaupt erstmal in der Verantwortung sehen.

Da sind n paar Millionen doch ne Ecke mehr, als so gut wie alle andren hingebracht haben.

Auch finde ich die katholische Doktrin zu Kondomen nicht falsch. Weltfremd ja, aber sicher nicht falsch. Die sagen nämlich: Hab keinen Sex vor der Ehe, Vergewaltige nicht, und geh dann, wenn du verheiratet bist, nicht fremd.
Würde man sich daran halten, hätte Aids eigentlich keine Chance, so ehrlich muss man sein.
Jaja, ich weiss freilich, dass die Menschen anders sind, aber der 'fick nich rum'-Ansatz ist ganz und garnicht falsch vom kirchlich-moralischen Standpunkt aus.
Unpraktikabel natürlich, denn wechselnde Sexpartner sind nunmal n Spassfaktor im Leben, aber es ist doch logisch, dass offizielle katholische Kirchenmeinung sein muss: Lebe nach den katholischen Grundsätzen, und dann brauchste eigentlich sowieso keine Kondome.
 
Zuletzt bearbeitet:
Curth hats natürlich nicht gerafft, dass man nicht jedes einzelne Mitglied meint, wenn man eine Organisation kritisiert. Womit dann seine Gegenbehauptung tatsächlich die Diskussion nicht weiterbringt, sondern zurückwirft, weil man erst einmal innehalten muss, um Curth das zu erklären.
Andererseits finde ich das Kirchengehacke auch etwas daneben. Pädophile suchen sich natürlich Berufe, die es ihnen ermöglichen, mit Kindern in Kontakt zu treten. Somit gibts die auch in Sportvereinen oder sonstwo. Anzudeuten, Katholiken seien besonders oft Kinderschänder, sollte eigentlich schon der Anstand verbieten.
Und an den Inquisitionsverbrechen etc. ist die weltliche Macht genauso Schuld gewesen. Das alleine der Kirche anzulasten, ignoriert die historische Wirklichkeit.
Das mit den Kondomen hat Nuss ja schon beschrieben.
Zur NS-Zeit kann man sagen, dass es nun wirklich kein Ruhmesblatt für die Kirche war, aber sie weit störrischer als die evangelische gewesen ist. Zudem gab es einen durchaus beachtlichen katholischen Widerstand in dem Funktionsträger (fast) jeden Ranges vertreten waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Andererseits finde ich das Kirchengehacke auch etwas daneben. Pädophile suchen sich natürlich Berufe, die es ihnen ermöglichen, mit Kindern in Kontakt zu treten. Somit gibts die auch in Sportvereinen oder sonstwo. Anzudeuten, Katholiken seien besonders oft Kinderschänder, sollte eigentlich schon der Anstand verbieten.

signed
@ curth, ich bin auch ein Atheist, versuche aber durchaus auch die andere Seite zu verstehen.


Es ist natürlich einfach, zu sagen, der Papst müsse dazu nur sagen, dass man etwas anders machen müsse und schon steht der katholische Teil der Christenheit stramm. Die Vorstellung ist natürlich naiv. Was jetzt nicht heißen soll, dass der Papst nicht kritisiert werden dürfe. Mir bereitet es nur Bauchschmerzen, wenn man von Mißständen eines Teils der Kurie auf die Katholische Lehre insgesmt schließt. Damit kommt man bei aller berechtigter Kritik nicht weiter, weil so etwas die Erfahrungen vieler praktizierender Christen ausblendet. Ich wage mal die Behauptung, dass der Papst und Pädophilie im alltäglichen Leben der katholischen Gemeinden eher eine untergeordnete Rolle spielt. Vielmehr vielleicht das gemeinsame Wertesystem, welches von der Kirche vermittelt wird und Zusammengehörigkeit generiert.
 
Die tatsächliche Gefährdung durch katholische Geistliche ist im Verhältnis zur Normalbevölkerung in der Tat auch gering. Einer Rechnung des "Spiegels" zufolge, die Anfang 2010 aufgestellt wurde (also nach der Erkenntnis um die Missbrauchsfälle im Canisius-Kolleg und anderswo), gab es seit 1995 rund 100 aufgeklärte Fälle von Kindesmissbrauch in katholischen Einrichtungen, aus allen anderen Quellen zusammengerechnet 210.000. Hohe Dunkelziffern wird es in beiden Umfeldern geben. Da es aber nur 60.000 männliche Mitarbeiter in der katholischen Kirche gibt, die über 21 Jahre alt sind (unter diesem Täteralter finden kaum Übergriffe statt), bundesweit aber 33 Millionen Männer dieses Alter aufweisen, ist die Wahrscheinlichkeit, von einem katholischen Priester misshandelt zu werden, gleich 36-mal kleiner als bei einem Normalbürger.
Mir geht es hier im Übrigen nicht um eine Exkulpation des entstandenen Unrechts, wohl aber um eine Korrektur des gemeinhin entstandenen Bildes.

Insgesamt allerdings handelt es sich bei Kindesmissbrauch durchaus um ein großes Problem. Nach einer Studie des Deutschen Jugendinstituts hat es in den vergangenen drei Jahren in 40% aller Schulen, 50% aller Internate und 70% aller Heime wenigstens einen Verdacht auf sexuellen Missbrauch gegeben. Schätzungsweise ein Fünftel aller Mädchen und immerhin sieben Prozent aller Jungen werden im Laufe ihres Lebens einmal Opfer derartiger Übergriffe. Arbeits- oder gar strafrechtliche Folgen hat das - wie in der Kirche - auch nur selten.

@Capt.Nuss:
Würde man sich daran halten, hätte Aids eigentlich keine Chance, so ehrlich muss man sein.
Die anderen infektionsbedingten Risiken sind allerdings auch nicht unerheblich. Drogenkonsum, verseuchte Blutkonserven, Spenderorgane, Weitergabe von der schwangeren Mutter auf ihr Kind...
Das ist gewiss nicht so wesentlich wie die venerische Übertragung, aber durchaus signifikant.