OT/AIDS in Afrika
Vorneweg: ich möchte keine verschwörungstheorien anheizen (obwohl..) aber ein paar Sachen sollte man mal erwähnen.
1. Die WHO muss ihre Opferzahlen bei AIDS jährlich korrigieren - nach unten.
Folgt man den normalen Ausbreitungsbedingungen der Krankheit und den Rahmenbedingungen Afrikas, müsst der Kontinent heute entvölkert sein.
Tatsächlich haben die Prognosen Mitte der 80er genau das so gesehen. Ist aber ausgeblieben.
2. Warum ist das so? Einfach gesagt weil die Definition von Aids hierzulande anders ist als dort. Hier braucht man 2 postive Test im zeitlichen Abstand um als erkrankt zu gelten. Ist in Afrika aufgrund kosten und Logistik schlicht nicht umzusetzen. Statt dessen gilt die sogenannte Bangui-Definition (
http://de.wikipedia.org/wiki/AIDS#Bangui-Definition): eine Skala mit gewichteten Symptomen. Wer darauf 12 Punkte erreicht gilt als Aidskrank. Wer schon mal ne richtig schwere Grippe hatte und evtl. noch ne Neurodermitis kann mal nachgucken ob er nciht schon als Aidskrank gilt.
Soll heißen in Afrika kannst du Aids haben ohne den HI Virus jemals auch nur gesehen zu haben.
Ums kurz zu machen: leider Gottes haben die etwas esoterischen AIDS-Denialists jede ernsthafte Kritik am kommerziell äußerst lukrativen Panikgeschäft unmöglich gemacht.
Afrikaner sterben nicht an Aids (natürlich auch, aber nicht in den Dimensionen die man gerne glaubhaft machen möchte: die Diskrepanz zwischen WHO Schätzungen und gemeldeten Fällen liegt stellenweise bei 97%, und das ist dann auch für afrikanische Verhältnisse sehr ungenau. Afrikaner sterben an dem an dem sie schon immer gestorben sind: bittere Armut, Hunger und den daraus resultierenden katastrophalen Folgen für die Gesundheit. Eine Dermatitis(4), Husten(2), Lungenerkrankung(2) und ein Gewichtsverlust von 10%(4) ist nach Bangui-Definition (12 Punkte) bereits AIDS, ich nenne es afrikanische Lebensbedingungen.
Ich möchte AIDS wirklich nicht bagatellisieren oder verharmlosen, aber de rPunkt ist einfach das es ein Stück weit eine "Modekrankheit" war, mit der sich Geld verdienen lässt: schweineteure, aber für afrikanische Verhältnisse weitgehend nutzlose Pillen spülen Milliarden in die Taschen von Pharmafirmen und quasi unbegrenzte Froschungsgelder sprudeln so man nur "irgendwas mit AIDS" im Antrag erwähnt.
Mit nem Bruchteil der dafür aufgewendeten Gelder hätte man z.B. Malaria weitgehend ausrotten können (ne Malariaerkrankung erfüllt btw. auch die Bangui-Definition von AIDs, aber lassen wir das...), bei der jährllich ca. 300-500 mio Fälle auftreten und ca. 1 mio Menschen versterben, ~90% in Afrika. Aber damit kann man eben kein Geld verdienen.
Möchte nur mal für einen kritischen Blick bei einem heiklen Thema sensibilisieren.
Nicht zuletzt ist die Aidsepedemie in Afrika übrigens auch ein Stück weit rassistisch, spielt sie doch mit dem gängigen Klischee vom sexuell überaktiven Afrikaner.
Komischerweise müsste "schwarzer Sex" aber viel gefährlicher sein als "weißer Sex", den die angeblichen Ausbreitungsraten in Afrika stehen in keinem verhältnis zu den tatsächlich nachweisbaren Ansteckungsquoten die in weitgehend in der westlichen Welt erforscht wurden. Diese wird man mittlerweile übrigens nur schwer finden: einerseits weil die Werte wirklich individuell enorm schwanken, anderseits weil sie "nicht hilfreich" sind, wie es Frau Merkel nennen würde: denn die statistischen Wahrscheinlichkeiten pro sexuellem Kontakt sind eher klein, selbst bei der riskantesten Form (Analverkehr) noch unter 1%. Soll heißen: die gemessen Ausbreitungsraten passen nicht zu den Seuchen-Szenarien.
Und finally ein paar Worte für die ich vermutlich auf den Deckel bekomme: AIDS ist hierzulande eine Randgruppenerkrankung.
Obwohl eigentlich alle Studien recht einhellig belegen das sich weder die Akzeptanz von Kondomen bei den Jugendlichen noch die Fähigkeiten zur fehlerlosen Anwendung in den letzten 20 Jahren merklich gebessert haben, ist die Epedemie in Europa ausgelieben. In Deutschland erkranken jährlich ~3000 Menschen an Aids (80% homosexuelle Männer) und mit ~550 Toten spielt es als Todesursache statistisch keine Rolle.
Solange ich nicht zu einer oder mehreren exponierten Risikogruppen gehöre (Homosexuelle(81%), Prostituierte, Drogenabhängig mit Spritze (6%), oder Kind einer derartigen Mutter (1%)) ist die Wahrscheinlichkeit an HIV zu erkranken praktisch nicht gegeben.
Das passt zwar nicht ins erwünschte Bild von "Es kann jeden treffen", welches Aidskranke von der Sigmatisierung befreien will und die Krankheit "in die Mitte der Gesellschaft" holen will, ist aber nun mal so. Das AIDS in den 80ern "so groß" werden konnte lag primär am Risiko- und Sexualverhalten der entsprechenden Risikogruppen, besonders der Schwulen (Gaetan Dugas, Patient Zero, hatte nach eigenen Angaben 2500 verschiedene Sexualpartner), der Rückgang an der Änderung von eben diesen.
In diesem Kontext fällt es eben auch schwer AIDS in Afrika so zu akzeptieren wie es von der WHo dargestellt wird. Natürlich sind aufgrund der allgemeinen Umstände die Ansteckungs- und Todesfallraten höher, wie eben bei allen Infektionskrankeiten, aber die "Volksseuche" wäre nur mit einem wesentlich aktiveren und aggresiveren Sexualleben, mit häufigem Partnerwechel der Afrikaner zu erklären. Und das ist dann vermutlich eher Klischee als Realität. Aber wie gesagt: bist du armer Afrikaner kannst du AIDs ganz HI-Virus haben, Definitionen machens möglich.
Nochmal im Vorfeld: ich möchte die Krankheit bestimmt nicht leugnen oder kleinreden, grade in Afrika wirkt sie als übler Katalysator: miese Ausichten werden katastrophal (Malaria ist scheiße, Malaria und Aids ein Todesurteil). Letzlich richtet man aber hier wie dort den Focus, insbesondere den finanziellen, auf einen "nebenkriegsschauplatz" der nicht die Relevanz hat, die man ihm gerne zuspricht.