30k Der verlorene Sohn

Boah danke! Ich geb mir echt Mühe..
Und so Kommentare beruhigen mich wirklich. 🙂
Da GW das wohl nie so schreiben würde, trau ich mich und mach mir selbst eine mögliche Version. Das schöne ist, das ich ihr Ende auch nicht kenne.. Ich höre nur das Lied in meinem Kopf und schreib es nieder..Naja theatralisch gesprochen. .
Bald gehts weiter!
 
8

Die Stadt glitt schemenhaft an ihnen vorbei, als Nimrod das Gefährt, das die Sargonen Storm Raider nannten, in waghalsigen Manövern durch die Straßen von Marduk lenkte.
Agael hielt sich zwar problemlos und auch einigermaßen würdig in der Kanzel, es schien jedoch so als hätte der Erste eindeutig zu viel Spaß an seiner Irrfahrt, als das er die Kontrolle über den Raider bis zu ihrem Ziel hätte beibehalten können.
Aber wie es aussah, war er ein erfahrener Pilot, wenn es ihm auch eindeutig an Haltung fehlte.
"Macht euch etwas Sorgen, Agael?"
Nimrod blickte amüsiert zu seinem Passagier, während er gleichzeitig um eine enge Kurve flog.
"Nur die Tatsache, dass euer Selbsterhaltungstrieb scheinbar weit unter dem meinem angesiedelt ist."
Nimrod nahm die Spitze mit einem lauten Lachen und widmete sich wieder dem Weg vor ihm.
"Was ist unser Ziel, Erster?" fragte Agael.
Nimrods Blick verhärtete sich.
"Der Osten der Stadt. Wachstation Sius3. Als Erster bin ich leider gleichzeitig der oberste Richter von Marduk, eine Ehre der ich liebendgern entsagen würde. "
Er seufzte gelangweilt.
"Nun ja, es kommt selten vor, dass meine Dienste benötigt werden."
Agael war irritiert.
"Können derartige Angelegenheiten nicht von jemand anderem wahrgenommen werden? Es scheint mir unnötig, dass ihr euch zu so später Stunde mit so etwas befassen müsst."
Nimrod blieb ernst.
"Wie gesagt, es kommt selten vor. Die Rechtssprechung Sargons ist direkt und konsequent. Wir habe die lange Zeit der Isolation nur durch Einheit und Disziplin überstanden. Auch die größten technologischen Erkenntnisse nutzen nichts, wenn die Gesellschaft von innen korrumpiert wird."
Agael stimmte dem zu, auf den meisten imperialen Welten gab es diese Probleme, doch wusste er nicht, wie sie Sargons Rechtssprechung gelöst haben sollten.
"Vielleicht erscheint es unnötig. Aber jeder Verstoß, egal welcher Art, wird sofort geahndet."
Mit einem merkwürdigen Blick auf Agael beendete er seine Ausführung:
"Aber wie gesagt, es kommt selten vor."
Sie fuhren eine Weile schweigend weiter. Agael nahm sich Zeit, die Stadt um sie herum zu betrachten, soweit es ihre Geschwindigkeit zuließ, natürlich.
Riesige silberne Türme, die in den Wolken verschwanden, wechselten sich mit Parks und kleinen Wasserläufen ab.
Bäume, von der Art wie es sie einst auf Terra gab, säumten die Straßen.
Ein Anblick, den Agael nur von Bildern kannte.
Über allem schwebten die zwei Monde Sargons, die die wenig beleuchtete Stadt im Dämmerlicht schlummern ließen.
Was jedoch sofort auffiel, war die völlige Abwesenheit von Menschen.
Agael bemerkte dies schon kurz nach ihrem Start vom Dur Sharruk, rechtfertigte es aber mit dem Bestehen von etwaigen Sicherheitszonen um die Festungsanlage.
Nun jedoch, in den Auläufern der Stadt, erschien es ihm eher merkwürdig.
"Ihr verhängt Ausgangssperren, nicht wahr Nimrod?" fragte er, den Blick nach vorn gerichtet.
"Ja, mein Freund! Es dient der Sicherheit. Auf ganz Sargon ruht die Betriebsamkeit, zumindest in den zivilen Bereichen, sobald die Sonne untergeht."
"Nun, das ist immerhin effizient. Und die Bürger akzeptieren das ohne Probleme?"
Nimrod zuckte leicht mit den Schultern.
"Sie tun es seit tausenden von Jahren, soweit ich weiß. Gibt es keine solchen Bestimmungen auf Terra?"
"Bedingt. Wenn auch nicht so rigoros, was vielleicht mit der Bevölkerungsdichte Terras zusammenhängt."
Agael beließ es dabei.
Zum Einen beantworteten Nimrods Worte schon einige von seinen Fragen, die allgemeine Sicherheitslage betreffend, zum Anderen war die Art der Sargonen, damit umzugehen, ihnen überlassen.
"Vielleicht eines noch: Was hält die Sargonen derart im Zaum, dass es keine größeren Übergriffe oder gar Anschläge zu befürchten gibt, die, verzeiht meine Offenheit, leicht zu bewerkstelligen wären?"
Nimrods Blick war hart wie Adamantium als er antwortete.
"Nun, Einheit vielleicht. Wir sind ein starkes Volk, geeint im Kampf ums Überleben gegen Feinde von aussen. Der Feind im Inneren hingegen wird ebenso verachtet. Die Politik der Abschreckung ist nicht zu unterschätzen, Agael."
Fürs erste war der Custodes damit zufrieden.
Einiges würde sich in den kommenden Jahren ändern und viele Dinge notwendig machen, über die sich die Sargonen Gedanken würden machen müssen.
Aber für den Moment war es wohl in Ordnung.
"Da vorn! Wir haben unser Ziel fast erreicht."
Die Stadt endete abrupt und wurde von einem breiten Kanal abgegrenzt, über den sich in regelmäßigen Abständen silberne Brücken spannten.
Vor jeder Brücke befand sich ein großes rechteckiges Gebäude, das den jeweiligen Zugang zur Stadt zu überwachen schien. Ein großes Tor, flankiert von je zwei silbernen Speeren bildete den Eingang.
Der Storm Raider hielt seitlich an der nächsten der Wachstationen, vor dem ein Trupp der Hupshu die Ankunft des ersten Asharitau bereits erwartete.
Ohne Begrüßungen oder Höflichkeiten mit den Wachsoldaten auszutauschen, schritten Agael und Nimrod durch das Tor ins Innere der Wachstation.
Einer der Soldaten, scheinbar der Vorsteher der Station, kam auf sie zu und überreichte Nimmrod wortlos einen Datablock, den dieser gelangweilt überflog.
"Mmh, sieh an, sieh an.. ."
Der erste machte eine gespielt entrüstete Miene, während er las.
"Es scheint mir, ein alter Bekannter hat sich zum zweiten Mal dasselbe Vergehen zu Schulden kommen lassen. Es wird nicht lange dauern, Agael. "
Nimrod gab dem Vorsteher ein Zeichen und kurze Zeit später öffnete sich eine Tür auf der Rückseite des Gebäudes.
Agael konnte kraftfeldgeschützte Zellen im Hintergrund erkennen.
Geführt von zwei Soldaten, erschien ein hagerer Mann mittleren Alters, den Blick resigniert auf den Boden gerichtet.
"Solon!" begrüßte Nimrod den Mann.
"Erster." die Erwiederung kam mit leiser, emotionsloser Stimme.
"Euch ist euer Vergehen bekannt?"
"Ja."
"Ihr kennt die Strafe für Wiederholungstäter?"
"Ja."
"Akzeptiert ihr die Rechtsprechung Sargons und Assurs, seines Herrschers?"
"Ja"
"Dann sei euch vergeben, Solon."
Mit einem Blick auf den Vorsteher vollendete Nimrod sein Urteil.
"Vollstrecken!"
Der Mann, den Nimrod Solon nannte, begann leise zu schluchzen, als ihn die Wachen in Richtung des Eingangstores abführten.
Der Erste wandte sich wieder an Agael, der das Gespräch mit unergründlichem Blick verfolgt hatte.
"Das wars schon. Ich hoffe ihr habt euch nicht zu sehr gelangweilt."
Agael hob eine Augenbraue.
"Es war..lehrreich. "
Sie gingen nach draußen, vorbei an den Soldaten und Solon, die am Eingangsbereich zum halten gekommen waren, und bestiegen wieder ihren Raider.
Der Custodes beobachtete die Männer mit wachsender Verstörung, während Nimrod ausdruckslos die Maschine startete.
Seine Verstörung wechselte zu Abscheu, als er den Akt der Bestrafung verfolgte.
Während zwei der Soldaten den nun um Gnade flehenden Mann fesselten und entkleideten, machten sich zwei andere an einem der stumpf wirkenden Lanzen am Eingang der Wachstation zu schaffen.
Mit einem metallischen Klirren klappte der Spieß an seiner Halterung nach vorne.
Solon wurde, wild um sich schlagend, zu Boden gedrückt, mit dem Unterteil in Richtung der Lanze, welche von einem der Hupshu scheinbar mit irgendetwas bestrichen wurde.
Agael sah,ungläubig und angewidert zugleich, dem Treiben zu, unfähig eine Reaktion zu zeigen.
Indessen nahmen die zwei Soldaten, die Solon gepackt hielten, diesen an seinen Beinen und zogen ihn vor Schmerz schreiend in einem unvorstellbarem Akt der Barberei mit dem Unterleib auf die Lanze.
Der Custodes blickte entsetzt zu Nimrod, der jedoch dem Spektakel keinerlei Aufmerksamkeit schenkte, sondern sich nur um die Startvorkehrungen zu kümmern schien.
Der Antigravitationsantrieb erwachte gerade zum Leben, als die Hupshu die Lanze samt ihres erbärmlich schreienden Opfers aufzurichten begannen.
Er schrie noch immer, als er qualvoll langsam durch sein eigenes Gewicht nach unten zu rutschen begann.
Der Storm Raider beschleunigte, und das letzte was Agael erkennen konnte, war die Spitze der Lanze, die am Hals des bemittleidenswerten Mannes austrat, welchen der Custodes als Solon kennengelernt hatte.
Unfassbarerweise schrie er noch immer, als der Raider schneller werdend den Ort des Grauens verließ und in die Dunkelheit der Stadt hinein raste.
Er war nicht tot.
Es würde Stunden oder gar Tage dauern, bis ihm diese Erlösung zuteil würde.
"Beim Imperator! Nimrod!"
Agael erlangte seine Fassung zurück.
Er war ein Custodes, gewiss.
Er wusste, dass der Tod eine gerechte Strafe war, für die es keine Reue geben durfte.
Er selbst hatte auf die eine oder andere Art schon viele Urteile gefällt und auch vollstreckt, wenn es nötig war.
Doch diese Art der Bestrafung empfand er nur als grausam, eine Schändung der Würde des Menschen!
Nimrod sah weiter nach vorne, keine Rührung zeigend und die Bestürzung seines Fahrgastes ignorierend.
"Das ist Barberei! Was im Namen Terras hat dieser Mann verbrochen?"
In Agaels Frage schwang nur schwer unterdrückter Zorn mit. Er umklammerte seine Energielanze fester.
Nimrod blickte noch immer nicht zur Seite, als er antwortete. In seinen Worten schwang fast unmerklich eine Mischung aus Verständnislosigkeit und Abneigung mit.
"Ich hatte vor zwei Wochen schon mit ihm zu tun. Ich habe ihn gewarnt, seine Chance zu nutzen. Ich sagte euch doch, Abschreckung sei ein wichtiges Mittel zum Zweck auf Sargon."
"Was war sein Vergehen, Nimrod?!"
Die nun eideutig drohende Stimmlage des Kriegers, der Nimrod um mindestens zwei Köpfe überragte, ließ diesen nun doch den Kopf drehen.
Mit ausdruckslosem Gesicht sprach er:
"Er brach die Ausgangssperre, zwei Mal."

Valdor lief mit schnellen Schritten in Richtung einer der Aufzüge der Himmelsfestung.
Ein nicht erkennbares Lächeln lag auf seinem Gesicht, als er die Voxrune für Agael in seinem Kampfhelm aktivierte.
"Agael! Kommen!"
Zwei Sekunden später hörte er dessen Stimme.
Sie klang seltsam. Beinahe Bedrückt.
Aber darauf konnte der Custodes Lord jetzt nicht eingehen.
**"Agael hier."**
"Kommt schnellstmöglich zurück zum Dur Sharruk!" befahl Valdor.
**"Ich bin bereits auf dem Weg und werde in etwa einer halben Stunde eintreffen. Was ist passiert?"**
Agaels Stimme klang augenblicklich alarmiert und hellwach.
"Keine Sorge, es ist alles in Ordnung, Agael."
Valdors Stimme klang heiter.
"Haton hat sich gemeldet. Der Imperator und Assur haben ihr Palaver beendet!"
 
Palaver bezieht sich in diesem Fall nicht auf Ghetto Slang ..🙂sondern ein altbackenes Wort für Zwiegespräch.. Naja und ich glaub auch nicht das die Custodes die Primarchen immer mit euer Hochwürden oder so.. anreden würden.. ist denen eher latte denk ich..zumindest wenn die unter sich sind..
Denk mal an die Szene zwischen Valdor, Dorn und den Asassin Oberhäuptern..Naja mal sehen..für die Zukunft..
 
9

"Assur, Herrscher über Sargon, Sohn des Imperators der Menschheit und Primarch der II.Legion!"
Nimrod verbeugte sich teathralisch, breitete die Arme aus und unternahm den Versuch eine würdevolle Miene dabei zu machen.
Assur war sich des allgegenwärtigen Sarkasmus' seines Stiefbruders nur zu bewusst, dennoch warf er ihm einen vielsagenden Blick zu.
"Assur, oder Bruder ist für dich durchaus ausreichend, zumindest solange wir alleine sind. "
Nimrod stockte für eine Sekunde, sah aber das Funkeln in den Augen seines Bruders und brach in Gelächter aus.
Sie standen weit oben im Dur Sharruk, auf einem der äußeren Balkone, die von Assurs Kammer abgingen und blickten auf das geschäftige Treiben der Stadt unter ihnen.
Assur hielt sich gern hier auf.
Es half ihm nachzudenken und den endlosen Horden von Bittstellern und Bürokraten zu entkommen.
Zumindest eine Zeit lang.
Assur sah seinem Bruder in die Augen.
Obwohl der Krieger einer der größten unter den Asharitau war, musste er dazu den Kopf neigen.
"Ich habe dich zu mir gebeten um etwas mit dir zu besprechen."
Nimrod blickte fragend zu seinem Bruder auf.
"Falls es um Agael geht, mir war nicht bewusst, das das was er sah, so große Wellen schlagen würde.. ."
"Das ist es nicht. Du kennst meine Haltung dazu. Aber das ist ein Thema das wir noch besprechen müssen. Vieles ändert sich, nun da wir nicht mehr allein sind."
Assur sah mit geheimnisvollem Blick zum Horizont.
"Meine Legion wird bald eintreffen Nimrod, erschaffen aus meinem Blut, durch die Künste des Imperators.
Krieger die ihres gleichen suchen, insofern das was mein Vater sagte zutrifft.
Und ich halte ihn nicht für jemanden der übertreibt."
Nimrod erschauerte als er an die Lichtgestalt dachte, die er an jenem Tag gesehen hatte, und stimmte zu.
"Dann werden sie deiner vielleicht würdiger sein als wir, Bruder." sagte er mit melancholischem Unterton.
Assur fuhr fort, ohne darauf einzugehen.
"Die Art wie sie erschaffen werden, bedingt das ihre Aspiranten ein bestimmtes Alter nicht überschritten haben.
Es besteht jedoch die Möglichkeit durch Modifikationen einen gesunden, starken Krieger so zu verändern, das er ihnen beinahe gleich kommt und mit ihnen in die Schlacht ziehen kann."
Der Erste verstand.
Assur drehte sich um und sah wieder auf seinen Bruder herab, seine smaragdgrünen Augen funkelten im Licht von Sargons Sonnen.
"Ich werde mit diesen Kriegern auf einen Kreuzzug gehen! Wir werden ganze Sternensysteme im Namen meines Vaters erobern und ich will dich an meiner Seite wissen, Bruder!"
Der Riese lächelte finster.
"Auch wenn viele folgen werden, sollte zumindest ein weiterer Sargone in meiner Legion sein, wenn wir aufbrechen."
Nimrod sah lange in die smaragdenen Tiefen von Assurs Augen, bevor er antwortete.
"Wie schnell doch die Jahre vergangen sind in denen ich hoffen konnte dir gleichzukommen.. "
"Bruder du weißt.. ."
Nimrod hob eine Hand und schüttelte den Kopf.
"Ich wußte immer, das du für höheres Bestimmt warst, als das hier!"
Er drehte sich und machte eine Geste mit seinen Armen, welche die Stadt um sie herum einschloß.
"Aber ich werde an deiner Seite sein, wenn du dies wünscht. Doch soviel sie mich auch strecken und aufpumpen werden, solche Größe wie mein Bruder werde ich wohl nie erreichen."
Er packte den Unterarm seines Bruders und grinste diesen breit an.
Es wirkte, als würde ein Kind die Hand seines Vaters greifen.
Sein Blick blieb unergründlich.
Assur packte den Unterarm Nimrods und erwiderte den Kriegergruß, die Gedanken voll von großen Taten.
"Die Legion trifft bald ein. Wir werden sofort aufbrechen und Sargon den Händen des Imperiums anvertrauen. Ich hoffe nur sie lassen es in einem Stück.. ."
Er wirkte unentschlossen, der Imperator hatte ihm von der Einführung der verschiedenen imperialen Instutitionen erzählt, deren Sinn im durchaus verständlich war.
Das Mechanicum jedoch verunsicherte ihn.
Obwohl es auf Sargon seit langer Zeit die fortschrittlichsten Technologien gab, hatte man aus vielen Gründen die Verbindung zwischen Fleisch und Metal geächtet.
Auch die verödeten Planeten, die sie nach ihrem gierigem Raubbau hinterließen, hatte er durch die Augen seines Vaters gesehen.
Tote Felsen, bar jeden Lebens und voll von aschespeienden Fabrikanlagen.
Assur empfand dafür nur Abscheu.
Er würde seine Heimat und seine Bewohner nie im Stich lassen, das Schwor er sich.
Jetzt aber lag eine neue Aufgabe vor ihm, also zwang er seine Gedanken wieder in andere Bahnen.
"Wie dem auch sei, eine Sache noch."
Er wandte sich wieder Marduk zu, seiner Stadt. Der Stadt der Einheit.
"Deine kleine Zurschaustellung von Stärke, hat uns eine Rüge meines Vaters eingebracht. Agael hat scheinbar gewisse..Bedenken geäußert. "
Sein Blick blieb hart als er weitersprach.
"Ich verurteile dich nicht, Bruder. Einheit durch Stärke, das war der Weg Sargons seit die dunkle Nacht anbrach. Und dieser Weg hat uns immer gute Dienste geleistet."
Nimrods Miene war unergründlich, keine Regung zeigte sich auf seinem Gesicht.
"Was willst du mir sagen?" erwiederte er ungerührt.
"Nun, wie es aussieht bekommst du mehr Zeit, deinen neuen Freund besser kennenzulernen, denn Agael und sein Trupp werden uns eine Zeit lang begleiten."
Assur konnte ein Grinsen nicht zurückhalten.
Es störte ihn nicht, doch sein Bruder würde Agaels Beschwerden und die Überwachung durch die Custodes als Schwäche empfinden.
Und im schlimmsten Fall als eine Art von Verrat.
Assur selbst hatte es einfach hingenommen als sein Vater es grausam nannte, nicht den imperialen Idealen ensprechend.
Doch obwohl er es nicht aussprach, wußte Assur das er es verstand.
Vielleicht gab er Valdor und Agael nur nach, um diesem neuen, edlen Weg gerecht zu werden, oder der Rolle die er zu spielen hatte.
Manche Dinge waren Notwendig.
Zur richtigen Zeit.
Der Imperator wußte das.
Nimrod antwortete indess gewohnt trotzig.
"Dann soll es so sein!" sagte er nur.
Assur wurde wieder ernst.
"Es geht wohl nicht nur darum. Ich erzählte dem Imperator von den Skythen und dem Bund den wir teilen. Im Imperium meines Vaters scheint jedoch kein Platz zu sein, für jene die anders sind.. ."
Wie zu sich selbst sprechend fuhr er fort.
"Er wies meine Einwände einfach ab, warnte mich vor der Verschlagenheit äußerer Feinde und dem Einfluss den sie auf die Menschheit hätten. Obgleich wir sie besiegt haben und sie uns Tribut zollen, sollen wir uns abwenden. Er verlangte sogar.. ."
Assur stockte erneut, veränderte dann aber seine Haltung und sprach Nimrod wieder direkt an, der seine Ausführungen mit fragender Miene verfolgt hatte.
Er sah wieder zum weit entfernten Horizont und ein lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er weitersprach.
"Große Taten erwarten uns, mein Bruder! Die Tage des Wachens sind vorüber. Lass uns den Feinden meines Vaters die wahre Bedeutung der Furcht lehren!"


Jarin Kell rannte über den Verbindungsgang zum Hangardeck der Imperator Gloriam.
Er war zu spät.
Am Tag des Abflugs zu spät!
Voll beladen mit seinen spärlichen Besitztümern, war es ihm wahrlich unmöglich sein Tempo zu beschleunigen.
Gerade als er um eine Kurve des Ganges sprintete, kollidierte er mit zwei breitschultrigen Maschinisten und sein Hab und Gut, inklusive seiner selbst, verteilte sich auf dem Gang.
"Pass doch auf, Idiot!" schrie einer der Männer.
"Verzeihung!Es tut mir leid! Ich.. ."
setzte der gehetzte Navigationsmaat an.
"Ja, ja!" raunte der Maschinist nur, und verschwand mit seinem Kollegen um die nächste Biegung.
Jarin ging auf die Knie und beeilte sich, alles wieder zusammenzusuchen.
Er überlegte sich, sein verspäten über das Vox zu melden, entschied sich aber dagegen.
Vielleicht aus Angst, seine kurzfristige Versetzung auf Primarch Assurs Flaggschiff würde ihm doch noch verwehrt werden.
Es war seltsam, zugegeben.
Viele andere warteten ein Leben lang vergeblich auf die Chance, auf dem Schiff des Imperators zu dienen.
Für Jarin war es auch lange ein Traum gewesen.
Solange zumindest, bis er das erste Mal dem Herrn des Schiffes begegnet war.
Trotz aller Hilfe die er erhalten hatte, konnte er die Gegenwart des Imperators einfach nicht mehr ertragen.
Es kostete ihn jedes Mal übermächtige Anstrengung, nicht dem Wahnsinn zu verfallen, wenn sein Geist mit den unfassbaren Mächten des Herrn der Menschheit in Berührung kam.
Er hatte es versucht!
Wollte es nicht wahrhaben.
Doch letztlich nahm er die Gelegenheit war, die die Flotte des gefundenen Sohnes darstellte.
Man wollte ihn auch nicht gehen lassen.
Andere wären da gewesen, von unwichtigeren Schiffen der Flotte, die noch eintreffen würde.
Eine Handvoll Navigationsmaate für die Realraumnavigation, Astrophaten, Komtechniker und Kartographen.
Und Navigatoren natürlich.
Das Flaggschiff Lord Assurs besaß schlichtweg keine.
Sie waren irgendwann einfach aus Mangel an genetischem Nachschub ausgestorben, was interstellare Reisen, für die Sargonen unmöglich machte.
Und nun gehörte auch Jarin Kell zu dieser erlesenen Auswahl.
Seinen Bitten wurde letztendlich nachgegeben.
So würde er also, zusammen mit einigen anderen, die galaktische Navigation von Lord Assurs Flaggschiff sicherstellen, was den Sargonen alleine, aus Unwissenheit, einfach nicht möglich gewesen wäre.
Er war dankbar für diese Chance und tadelte sich innerlich dafür, sich nicht früher auf den Weg gemacht zu haben.
Nun, es war nicht allein seine Schuld, sondern die der Brückenbesatzung, die ihm am Vorabend mit mehreren Flaschen Syntherol geradezu aufgelauert hatten.
Endlich hatte er alles wieder zusammen und setzte seinen Weg fort.
Als er das Schott zum Hangardeck drei erreichte, war er trotzdem einer Panik nahe, die sich aber legte, als er den Transporter an seinem ihm bestimmten Abflugsbereich ausmachen konnte.
Hektisch rannte er weiter, mehreren Servitoren und grimmig blickenden Arbeitern ausweichend, auf das bereits warmlaufende Schiff zu.
Ohne innezuhalten hechtete Jarin durch das Eingangsschott und kollidierte beinahe mit der gegenüberliegenden Schiffswand.
Langsam drehte er sich um und sah in mehrere verdutzte, aber belustigt dreinschauende Augenpaare.
Er streckte sich, in dem verzweifeltem Versuch seine Würde zurück zu erlangen, salutierte und sagte:
"Vierter Navigationsmaat Jarin Kell meldet sich bereit zur Übersetzung!"

Am anderen Ende des Sternensystems flimmerte der Realraum, krümmte sich in sich und kollabierte dann in den Farben des Wahnsinns.
Ein schimmernder Riss in Raum und Zeit öffnete sich und spieh eine gewaltige Flotte aus.
Die Kennung, die sie wie eine Bugwelle in einem unendlichen Ozean vor sich herschob, wies sie als die 99. Expeditionsflotte, unter der Führung der II.Legion Astartes aus.
Eine Flotte so groß, das ganze Sektoren damit erobert werden konnten.
Gewaltige Schlachtkreuzer, unzählige Fregatten und Schwadronen von kleineren Angriffsschiffen, begleitet von Transporten und Frachtern, sowie Schiffen der imperialen Garde und des Mechanikums, bildeten in ihrer Gesamtheit die Masse eines Mondes, der plötzlich im System von Sargon erschienen war.
Viele Schlachten waren schon geschlagen worden, doch noch immer waren sie unvollkommen.
Die Schiffe der Legion waren Stahlgrau, so wie sie gebaut worden waren.
Bald schon, würden sie die Farben und die Heraldik ihres neuen Herrn tragen.
Das Führungsschiff der riesigen Flotte öffnete sofort einen Kom Kanal.
"Gegrüßt sei Assur, unser Vater und Sargon, das unser Heim sei.
Hier spricht Captain Atheos von der II.Legion.
Wir sind bereit!"
 
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10

Rauchschwaden stiegen von der zerbrochenen Kapsel auf, die sich halb in den schlammigen Boden gebohrt hatte.
Flammen schlugen aus seinem Inneren und beleuchteten die Wildnis aus Sumpflandschaft und Wald, in die sie gestürzt war.
Das Feuer verging schnell, als das Konstrukt, das nicht für den Flug geschaffen wurde, langsam im Moor versank.
Ein Junge stand reglos etwas abseits des Geschehens.
Er war nackt, sein Körper bedeckt von Schlamm und Ruß.
Smaragdgrüne Augen blickten aus einem perfekten kleinen Gesicht, eingerahmt von pechschwarzem Haar, hinauf zu den Sternen.
Er hatte den Kopf zur Seite geneigt und den Mund leicht geöffnet, fast so als lauschte er einem Klang, den nur er hören konnte.
Der Wald um ihn herum war totenstill, kein Vogel sang, kein Wind wehte.
Ohne Ziel machte sich das Kind, das keines war, auf den Weg durch die Bäume.
Obwohl es bitterkalt war, fror der Junge nicht und trotz der Dunkelheit konnte er jedes Detail seiner Umgebung erkennen.
Er wußte nicht wer er war, oder wie er hierher kam, geschweige denn von wo.
Das erste, an das er sich erinnern konnte, war, dass er aus der zerstörten Kapsel geklettert war.
Nach Stunden, in denen er durch endlose Baumreihen wanderte, begann sich die dichte Vegetation zu lichten.
Weit vor ihm konnte er flackerndes Licht erkennen und Geräusche drangen an sein empfindliches Gehör.
Es waren Schreie, erfüllt von Schmerz und Entsetzen.
Sie berührten etwas in ihm.
Der Junge beschleunigte seinen Gang, die Augen zu Schlitzen verengt und die Fäuste geballt.
Er begann zu rennen.
Das Licht kam näher und wurde zu einem lodernden Feuerschein.
Als er die Lichtung am Rande des Waldes erreichte, bot sich ihm ein Anblick des Grauens.
Auf der Lichtung standen, eingerahmt von einer flachen Mauer, mehrere silberne Häuser, in deren Mitte ein hoher Turm in den Himmel ragte.
Fast alles brannte lichterloh.
Menschen liefen hektisch umher, versuchten sich in Sicherheit zu bringen.
Er sah eine Gruppe von ihnen, die mit langläufigen Waffen in die Dunkelheit auf der anderen Seite der Anlage schossen.
Von dort, wo er stand, konnte der Junge keinen der vermeintlichen Angreifer ausmachen, also schlich er vorsichtig aus seiner Deckung auf die Mauer zu.
"Wie konnten sie es auf die Oberfläche schaffen?" rief einer der Männer.
"Keine Ahnung! Aber das ist ein Vergeltungsschlag! Wir müssen Kontakt mit Mard... ."
Die Antwort verging in einer Explosion, als eine Art Strahlenwaffe die Gruppe der Männer traf und reglose Körper in die Luft geschleudert wurden.
Plötzlich vibrierte der Boden und der Platz wurde in blendendes Licht getaucht, als ein Schiff im Tiefflug über die Häusergruppe hinwegglitt und ein weiteres Gebäude in Flammen aufging.
Im nächsten Moment war es wieder hinter den Bäumen verschwunden, einen neuen Angriffsflug beginnend.
Der Junge sprang über die Mauer und rannte zur Seite eines der Gebäude, vorsichtig spähte er um die Ecke.
Eine andere Gruppe hatte die Position ihrer Gefährten eingenommen, diesmal hinter der Deckung einer eingestürzten Hauswand.
Sie feuerten ununterbrochen, während heftige Einschläge um sie herum kleine Krater in den Boden schlugen.
Eine Frau, ein kleines Kind hinter sich herziehend, rannte panisch an der Position des Jungen mit den smaragdgrünen Augen vorbei, genau in die Richtung der Kämpfenden!
Gerade, als sie sich der Gefahr bewusst wurde und ihre Schritte verlangsamte, traff sie ein weißglühender Strahl aus der Dunkelheit, der ihren Körper an der Hüfte zerteilte.
Ihr abgetrennter Oberkörper fiel zu Boden, die rechte Hand noch immer die Hand des schreienden Kindes umklammernd.
Vor Wut erstarrt, sah der nackte Junge, wie die Männer ihre Deckung verließen, um dem Kind zu Hilfe zu kommen, nur um im nächsten Augenblick, von denselben Strahlen getroffen, zu Boden zu gehen.
Dann trat der Erste der heimtückischen Angreifer aus der Dunkelheit.
Mit vor Wut brennenden Augen erblickte der seltsame Junge die Quelle all diesen Leids.
Ein Krieger trat in den Feuerschein, gut anderthalb Mal so groß wie ein Mensch, sein gebeugter Gang und die merkwürdige Gelenkanordnung seiner Beine erinnerten jedoch mehr an ein Insekt.
Das obere Paar seiner Arme hielt eine bedrohlich wirkende, kurzläufige Waffe, die scheinbar mit seiner Rüstung verbunden war.
Das untere endete in zwei langen, mit Sägezähnen besetzten Klingen.
Seine Rüstung wirkte merkwürdig organisch und hatte die Farbe von geronnenem Blut.
Nur sein Helm, der hauptsächlich aus zwei schwarzen Augenpaaren zu bestehen schien, war in dunklem Blau gehalten.
Er sah sich um und machte eine Reihe klickender Laute, woraufhin vier Weitere seiner Art hinter ihm aus der Dunkelheit traten.
Gemeinsam rückten sie langsam in Richtung des noch immer schreienden Kindes vor.
Der Junge mit den smaragdgrünen Augen indes erwachte aus seiner Starre, ging um die Ecke und rannte mit gesenktem Kopf auf die insektoiden Angreifer zu.
Der scheinbare Anführer der Gruppe sah abrupt auf, als er den Jungen bemerkte, machte aber keinerlei Anstalten seine Waffe zu heben, sondern generierte nur eine weitere Reihe belustigt wirkender Klicklaute in Richtung seiner Begleiter.
Als der Junge nahe genug war, löste er sich mit einem markerschütterndem Schrei vom Boden und sprang den Anführer mit zum Schlag erhobener Faust an.
Bevor dieser reagieren, oder auch nur seine Waffen heben konnte, hatte der Angreifer ihn erreicht und seine Faust tief durch die Rüstung in seinen Brustkorb geschlagen. Gerade so, als bestünde sie nur aus Wachs.
Er zog seine Hand aus dem gelblich blutenden Krater und hielt ein schleimiges Organ direkt vor das emotionslose Helmvisier der Anführers. Das Organ war zwar kein Herz, doch schien es wichtig genug zu sein, ihn leblos zusammenbrechen zu lassen.
Seine Kameraden reagierten nun deutlich alarmierter und stürzten sich mit erhobenen Klingen auf den Jungen.
Dieser packte den Arm des Ersten und riss ihn in einer flüssigen Bewegung von seinem Körper, um ihn direkt weiter in den Oberkörper des Zweiten zu bohren.
Er stieß seinen toten Widersacher zur Seite, gerade als ein Dritter seine Nahkampfarme nach unten schlug. Elegant wich er der Attacke aus und schlug seinerseits mit beiden Händen seitlich gegen den durch den Angriff auf Augenhöhe befindlichen Helm des Angreifers, um ihn mit einem knirschenden Geräusch zu zerquetschen.
Er sackte vor dem Jungen auf die Knie und entblößte so den hinter ihm stehenden vierten Krieger.
Er hatte seine Schusswaffe erhoben und feuerte augenblicklich.
Mit übernatürlicher Geschwindigkeit drehte sich der Junge zur Seite, was den Schuß direkt auf den nun dreiarmigen, ersten Angreifer lenkte, der sich gerade erst wieder erhoben hatte.
Bevor der Schütze zu einem weiteren Schuß ansetzen konnte, sprang der Killer in der Gestalt eines Knaben auf den Rücken des toten, zusammengesackten Kriegers vor ihm, stieß sich ab und trat mit voller Kraft gegen dessen Oberkörper, was ihn, eingedrückt, zwanzig Meter weit in die Ruine eines Hauses schmetterte.
Die ganze Aktion hatte nur Sekunden gedaudert, doch alle fünf Angreifer lagen tot am Boden.
Nackt, mit Schlamm und gelbem Blut verkrustet, stand der Junge im Schein des Feuers um ihn herum und schrie seinen Triumph in den Sternenhimmel.
Plötzlicher Lärm ließ ihn herumfahren.
Über die Wipfel der Bäume hinweg kam das Angriffsschiff zurück geflogen, um das Morden fortzusetzen, das es begonnen hatte.
Mit trotzigem Blick und geballten Fäusten blieb der Junge inmitten des von ihm angerichtetem Massakers stehen und erwartete das Kommende.
Das Schiff änderte leicht seinen Kurs und hielt genau auf ihn zu.
Von einem monotonen, summenden Geräusch begleitet, lud es seine Waffen.
Als es die Position des Jungen fast erreicht hatte, ließ plötzlich eine gewaltige Explosion, die eine Seite des Schiffs auseinanderriss, das Fluggerät kreischend zu Boden gleiten.
Der Junge bewegte sich keinen Millimeter von der Stelle, als es schlitternd kurz vor ihm zum stehen kam.
Die zerbrechlich wirkende Gestalt des Jungen stand aufrecht in all dem Chaos vor der riesigen Schiffshülle und sah sich fragend um.
Er war es nicht, der diesen Leviathan zu Fall gebracht hatte.
Aus der Ruine eines der silbernen Häuser schritt ein Mann auf ihn zu.
Über die Schulter gelegt, trug er eine riesige, arkan wirkende Waffe.
An der freien Hand ging das Kind, dessen Mutter einen so grausigen Tod gefunden hatte.
Der Mann blieb in einigem Abstand stehen, unsicher ob Gefahr von dem Jungen ausging.
"Wer bist du?" fragte er.
Der Junge zögerte, dann sprach er die ersten Worte seines jungen Lebens.
"Ich..weiß es nicht."
Der Blick des Mannes war voll Trauer, doch empfand er tiefe Dankbarkeit für die Rettung seines Sohnes. Mit gütiger Stimme sagte er:
"Nun, das spielt keine Rolle. Ich danke dir für das was du getan hast. Mehr muß ich nicht wissen."
Er blickte auf seinen Sohn herab, der sich halb hinter seinem Rücken versteckt hatte.
"Mein Name ist Bahrrain. Der, den du gerettet hast ist mein Sohn."
Langsam kam der Junge mit den smaragdgrünen Augen näher.
"Wo bin ich?" fragte er unsicher.
Bahrrain sah sich um, sichtbar erschüttert durch das Erlebte.
"Dies sind die Überreste der Samarkand Handelsstation. Die Skythen kamen aus dem Nichts.
Es war ein Vergeltungsschlag, nehme ich an. Außer Leben gab es hier nichts für sie."
Der Sohn des Mannes kam vorsichtig hinter dessen Rücken hervor.
Er wirkte nur unwesentlich jünger als sein Retter.
Ein Fakt, der sich bald noch deutlicher zeigen würde.
"Ich danke dir.. . Ich bin Nimrod."
Langsam streckte er seinen Arm aus.
Der nackte Junge blickte erst verständnislos auf die kleine Hand, die ihm dargeboten wurde, hielt dann aber ebenfalls die Seine hin.
Nimrod umschloss den Unterarm des Jungen, der es ihm gleich tat.
Sie blickten einander in die Augen und der Junge lächelte zum ersten Mal.
"Komm mit uns. Allein ist keiner von uns besser dran, mein Junge." sagte Bahrrain.
Zusammen gingen sie durch die Ruinen von Samarkand, Sargons Schicksal entgegen.

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Der obere Teil sollte kursiv sein.. leider bekam ich bei dem Versuch immer eine Fehlermeldung. Nun ja..es spielt in der Vergangenheit.
 
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😉
Hehe..ja man wird besser. Vobei ich Christina lobend erwähnen muß, die nach ständiger Nörgelei meinerseits, zumimdest manchmal lektoriert.
So habe ich einen unterschwelligen Weg gefunden, meine Freundin mit 40K Fluff vollzulabbern, ohne das sie sich wehrt! Sollte ein guter Ansatz für viele von uns sein..
;-)
PS: Eines bereitet mir immer noch Kopfzerbrechen.
Ein Königreich für einen Legionsnamen der so cool klingt, wie die anderen 18..wenn man drüber nachdenkt, ist das garnicht so leicht!
 
PS: Eines bereitet mir immer noch Kopfzerbrechen.
Ein Königreich für einen Legionsnamen der so cool klingt, wie die anderen 18..wenn man drüber nachdenkt, ist das garnicht so leicht!


http://www.bolterandchainsword.com/liber/CantinaChapterCreator.html

oder

http://www.wyrmworld.com/interactive/chapter.html

könnte dir helfen. Und nimm dir Zeit... 😉 Um selber Vorschläge zu machen weiß ich leider noch zu wenig über den Orden (was sich hoffentlich bald ändert).
 
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11

Der winzige Schaltkreis wirkte merkwürdig Deplatziert, in Assurs riesigen Händen.
Mit einer, für seine Statur, unglaublichen Präzision und Geschicklichkeit, arrangierte er den letzten Makroprozessor an seine vorbestimmte Position.
Ohne von seiner Arbeit aufzusehen, griff er nach dem Laserpunktierer zu seiner Rechten und befestigte ihn behutsam mit einer millimetergenauen Schweißnaht.
Er nahm eine Pinzette und hielt das kleine Stück Technik prüfend vor seine Augen.
Nachdem es seine optische Begutachtung bestanden hatte, setzte er es in den offenen Innenraum, des unglaublichen Gerätes vor ihm ein.
Er arbeitete schon seit geraumer Zeit daran, hatte es geplant, entworfen und bis zum letzten Detail selbst konstruiert, dabei völlig neue Dinge erschaffen, die ein enormes wissenschaftliches Verständnis voraussetzten.
Für die meisten Ingenieure und Tech Adepten des Imperiums, hätte die Komplexität seiner Funktionsweise, ein unlösbares Rätsel dargestellt.
Für Assur war es nur eine Art Zeitvertreib.
Seine Gedanken waren jedoch nicht bei der Sache.
Es schien, als ob ihm seine Beschäftigung heute nicht die gewohnte Ruhe bringen würde, die er zu finden gehofft hatte.
Ein plötzlich aufkommender Wind, wehte vom offenen Balkon seiner Kammer herüber und ließ ihn Innehalten.
Er lächelte, als er der mächtigen Präsenz gewahr wurde, die ihn zweifellos erzeugt hatte, nahm das kleine Wunder auf seinem Arbeitstisch vorsichtig in die Hand und ging hinaus auf den Balkon.
Er bezwang den Drang auf sein Knie zu sinken nur mit Mühe, doch er wusste das es nicht notwendig war.
"Ich Grüße dich, Vater." sagte er zu dem Mann, der mit den Armen auf der Brüstung, über die strahlende Stadt unter ihm blickte.
Er war in einen braunen Mantel gekleidet, den Kopf von einer Kapuze verhüllt.
Nichts, weder Statur noch Kleidung, hätten für einen normalen Bewohner Marduks, auf die Gegenwart des Herrn der Menschheit schließen lassen.
Er hätte unbemerkt unter ihnen wandeln und seinen Weg bis zu Assurs Kammer nehmen können, ohne das sie es bemerkt hätten.
Nur, das das nicht der Fall gewesen war.
Noch immer leicht eingeschüchtert, jedoch nicht mehr so sehr wie bei ihrer ersten Begegnung, kam Assur näher.
"Ich habe dich gar nicht reinkommen hören." bemerkte er mit einem Lächeln.
Der Imperator wandte seinem Sohn das Gesicht zu und bedachte ihn mit einem amüsiertem Blick aus silbergrauen Augen.
"Verzeih mir mein Eindringen, es ist manchmal einfacher mich ohne das Spektakel davon zu stehlen, das Valdor zu seinen Pflichten zählt."
Assur sah seinen Vater verdutzt an, bis dieser mit einem Lachen die Ernsthaftigkeit dieser Aussage, lügen strafte.
Es war ein seltsames Gefühl den Imperator lachen zu hören.
Es klang so falsch wie es richtig klang.
Man konnte sich ihm nicht entziehen und war zur Heiterkeit geradezu gezwungen, anderseits ließ es einen faden Geschmack zurück, so als ob man ein anderes Geräusch gehört hätte, als man meinte.
"Nun, ich habe nicht mit dir gerechnet, aber ich freue mich das du da bist."
Assur betrachtete das Gerät in seiner Hand, aktivierte es indem er einen versteckten Schalter betätigte und streckte seinen Arm über die Brüstung des Balkons aus.
Das Gerät, das als solches nicht zu erkennen war, war ein mechanischer Vogel.
Er drehte aufgeregt den Kopf hin und her, spreizte seine bunten Flügel und begann in hohen Tönen zu zwitschern.
Der Imperator beobachtete das Schauspiel äußerst Interessiert, er schien beeindruckt zu sein, was Assur innerlich mit nicht wenig Stolz erfüllte.
Der Vogel hüpfte indess zum Rand der riesigen Hand, auf der er sich befand, breitete seine kleinen Schwingen aus und flog davon in Richtung der Stadt.
Der Imperator schaute ihm nach und schien nachdenklich, als ob eine lang vergessene Erinnerung in sein Bewusstsein getreten wäre.
"Einst, vor sehr langer Zeit, gab es auf Terra auch diese Art von Vögeln. Man nannte es eine Amsel. Doch was auf Sargon erhalten wurde, ist auf Terra lange verloren."
Mit goldenen Augen sah er Assur an, was diesen dazu brachte den Blick verlegen zu senken.
"Es ist eine wunderschöne Schöpfung, mein Sohn. Denn das ist es wirklich, nicht wahr?"
Assur blickte auf, unsicher was der Imperator meinte.
"Warum hast du ihn erschaffen? Er denkt sogar, er sei ein Vogel. Er dient niemandem und tut nur was er will. Es ist vom Leben kaum noch zu unterscheiden. Also warum erschaffst du etwas, mit so großen Mühen und lässt es dann einfach gehen?"
Der Blick des Imperators war unergründlich und ließ Assur lange überlegen, bevor er antwortete.
"Vielleicht gerade weil wir so viele Dinge erschaffen, die alle einem Zweck dienen. Alles was wir tun ist, auf die Eine oder Andere Weise, darauf ausgerichtet, etwas von Nutzem zu erschaffen. Doch welchem Zweck dient das Leben eigentlich? Es beruhigt mich zu sehen, das es Dinge gibt die Abseits von Nutzen und Ertrag stehen. Möglicherweise ist das der wahre Sinn der Existenz. Einfach nur...zu Sein."
Der Herr der Menschheit blickte lange in Assurs Augen, vielleicht bis in seine Seele, bevor er antwortete.
"Ich existiere schon seit sehr langer Zeit, mein Sohn. Es gab immer einen Zweck und ein Ziel, auf das mein Streben ausgerichtet war. Als ich begann meine Söhne zu erschaffen, war dies nicht anders, und obwohl Umstände eintraten, die ich nicht vorhersehen konnte, war ich mir des Sinnes meines Handelns immer sicher. Und doch liegt Wahrheit in deinen Worten. Der wahre Wert der Existenz, findet sich in seiner Sinnlosigkeit. Darum beneide ich deinen Vogel. So wie auch du, nicht wahr?"
Assur lächelte, sah seinen Vater an und sagte: "Nun, ich werde keine Flügel konstruieren können, die groß genug sind um mich davonzutragen."
Beide lachten, in einem Moment der Verbundenheit, den sie nie wieder so erleben würden.
"Aber das ist Gewiss nicht der Grund für deinen Besuch, oder?"
Der Imperator blickte wieder auf die Stadt als er antwortete, von einem Moment auf den Anderen, erneut gewohnt Ernst und Unnahbar.
"Ich werde bald aufbrechen, um all die Anderen zu finden, die ich verloren habe. Es mag einige Zeit vergehen, bevor wir uns wiedersehen und ich wollte mich verabschieden. Auch wenn es Dinge gibt, die ich nicht gutheißen kann, hoffe ich doch, dass du den richtigen Weg erkennen wirst.
Handle gut in meinem Namen. Mit gerechten Zorn, aber auch mit Güte!"
Er betonte seine letzten Worte und blickte Assur Ernst an, als er sie sprach.
"Und nun solltest du deine Söhne willkommen heißen, sie wollen den kennenlernen, auf den sie schon so lange warten mussten. Wir werden uns wiedersehen, mein Sohn."
Der Imperator lächelte, seine blauen Augen voller Güte und erschreckender Macht.
Bevor Assur auf die Knie gehen, oder auch nur zu einer Erwiederung ansetzen konnte, war der Imperator innerhalb eines Augenaufschlags verschwunden.
Es gab keinen Energieblitz, keinen Ozongeruch, der auf eine Teleportation hindeutete.
Er verschwand einfach vom obersten Balkon des Dur Sharruk, als wäre er nie dagewesen.
Eine Tatsache der sich selbst Assur, nicht hundert prozentig sicher war.
Die Melodie des Kom Systems, holte ihn schließlich aus seinen Gedanken.
"Sprecht" sagte er nur, was das in seine Kammer integrierte System aktivierte.
**"Agael hier. Captain Atheos und die Delegation der II.Legion befinden sich im Landeanflug. Sie werden in 30 Minuten eintreffen, Lord Assur."**
"Ich mache mich auf den Weg, Danke Agael. Assur Ende."
Das Kom schaltete ab und Assur lauschte ein letztes Mal der Ruhe in seiner Kammer.
Von nun an würde er mehr sein als nur der Herrscher einer Welt.
Er würde Vater einer Legion sein.
Der Eroberer von Welten.
Die Nemesis der Feinde des Imperators.
Ohne sich umzusehen verließ er seine Zuflucht und ging mit festem Schritt in Richtung seines neuen Lebens.
Er wußte es nicht, doch er würde diesen Ort nie wieder betreten.

Die vier stahlgrauen Stormhawks der II.Legion, schwebten in perfekter Formation auf den Vorplatz des Dur Sharruk zu.
Der ohrenbetäubende Lärm ihrer Antriebsagregate und die Feuersäulen auf denen sie herab glitten, verliehen dem Spektakel ein apokalyptisches Antlitz, ein angemessenes Inferno, das das Erscheinen der Kriegsgötter des Imperiums auf Sargon ankündigte.
Assur stand mit einer Ehrengarde aus fünfhundert Asharitau und einhundert Storm Raider im Schatten der Himmelsfestung, um seine Söhne willkommen zu heißen.
Auch Agael und Trupp Numinus, verfolgten etwas Abseits des Geschehens, die Vereinigung des Primarchen mit seiner Legion.
Als die Schiffe gelandet waren, fuhren sie völlig Synchron ihre Sturmrampen aus.
Dampf und rotes Licht, drang aus ihrem in Schatten gehüllten Inneren.
Wie auf einen Befehl hin, marschierte aus jedem der Transporter eine Kolonne aus gewaltigen Kriegern in grauer Rüstung.
Jeder trug stolz ein Banner, auf dem die Nummer der jeweiligen Kompanie angegeben war.
Reihe um Reihe, positionieren sie sich vor ihren Landungsschiffen, zweihundertvierzig Space Marines, jeder Captain einer Großkompanie und Befehlshaber über fünfhundert Space Marines.
Ein Mann stand an ihrer Spitze.
In seiner Rechten hielt er das Legionsbanner der II.Legion.
Als sie ihre Aufstellung beendet hatten, rammte der Mann die Bannerstange auf den Boden, gefolgt von seinen Brüdern, die es ihm daraufhin in solch genauer Synchronisation gleichtaten, das es sich wie ein einziges, tosendes Geräusch anhörte.
Totenstille herrschte auf dem Platz, als Captain Atheos zu sprechen begann.
Der Verstärker in seinem Kampfhelm leitete seine Worte bis in den letzten Winkel.
"Die II.Legion ist gekommen um zu dienen! In unerschütterlicher Treue zum Imperator und ihrem Herrn und Genvater Lord Assur von Sargon."
Atheos kniete nieder und neigte sein Haupt, gefolgt von seinen zweihundertvierzig Brüdern.
Assur schritt langsam und würdevoll auf den knieenden Captain zu.
Mit einer Geste gebot er ihm aufzustehen.
Er reichte ihm lächelnd den Arm und Atheos erwiederte den Gruß der Krieger, den Blick ehrfürchtig auf den Riesen vor ihm gerichtet.
Er stellte sich neben den Captain und richtete das Wort an die versammelten Space Marines.
"Ich danke euch meine Söhne, meine Brüder im Kriege... . Zusammen werden wir unaufhaltsam sein! Lasst uns Taten vollbringen, die Legenden würdig sind!"


Ende des ersten Teils
 
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So jetzt ist nur noch ein großes Mysterium zu klären.....Wie lautet der offizielle Name der II. Legion?

Da bin ich schon ganz heiß drauf und super gespannt.

Finde die Idee eine Geschichte um einen der Verlorenen Primarchen und seine ausgelöschte Legion zu machen sehr interessant hatte mir zu diesem Thema bereits auch schon oft Gedanken gemacht.
 
Da bin ich schon ganz heiß drauf und super gespannt.



Thx!
Was genau der punkt ist, weshalb ich das immer wieder hinauszögere..
hab es eigi schon.. aber will auch niemandes Erwartungen enttäuschen.
Nun, es war bis Dato auch nicht nötig Namen zu nennen..
Im nächsten Teil, in dem ich die Legion auf den großen Kreuzzug schicke, werden ihre Schiffe und Banner nicht mehr grau sein..🙂
 
He das ist deine Geschichte und wenn du die Legion (Achtung Humor) "Söhne von Sargon mit rosa Puscheln" 😛 oder so nennst, so ist das deine Entscheidung Hauptsache dir gefällt der Name und paßt zu deiner Story. Nur das zählt.🙂

Also nicht so lange warten Namen nennen (Neugier läßt grüßen) und jeder dem der Name nicht paßt der muss damit leben denn wie gesagt es ist deine Geschichte.

Gruß Deathwalker
 
12

Die Zielerfassung der Nebudkadnezar, des riesigen Flagschiffes der II.Legion, war auf die Raumstation im Orbit von Salvadis ausgerichtet, vor der eine
unbedeutende Systemflotte Stellung bezogen hatte, bereit die Angreifer in Empfang zu nehmen.
Zwei arkane Makro Plasmalanzen am Bug des alten Schlachtkreuzers, deren Energiebedarf so immens war, das ganze Städte damit beleuchtet werden konnten, fuhren zum Maximum ihrer Leistung hoch.
Maschinen- und Waffendecks auf dem gesamten Schiff waren in ein koordiniertes Chaos verfallen.
Auf der amphietheaterförmigen Brücke der Nebukadnezar war das Licht gedämpft und eine vorbereitende Ruhe hatte alle Anwesenden erfasst, die seltsam distanziert zu dem apokalyptischen Vorhaben stand, das die Ursache für all die Geschehnisse an Bord war.
Im Zentrum, direkt vor dem erhöhten Komandothron, der speziell für die Ausmaße des Mannes geschaffen wurde, stand Assur, Primarch der II.Legion Astartes.
Reglos starrte er auf den Hauptbildschirm vor ihm, der fast die ganze Brückenfront einnahm und studierte gleichzeitig die eingehenden Berichte der Decksmeister, die über eine Schnittstelle in seinem Neokortex direkt auf seine Iris projeziert wurden.
Alles war bereit.
Gut.
Er schaltete mit einem Gedanken auf die Flotte um.
Jedes benötigte Schiff war an der ihm vorbestimmten Angriffsposition in Stellung gegangen.
Gut.
Er rief die Statusmeldungen der Kompanien auf, die in Landungskapseln und Stormhawks auf den Angriffsbefehl warteten.
Alle Runen blinkten grün.
Assur lächelte.
In der kolossalen Servorüstung, die ein Kontingent des Mechanikums mit nach Sargon gebracht hatte, wirkte seine ohnehin schon beeindruckende Statur wie die übergroße Darstellung alter Gottheiten auf den Reliefs uralter terranischer Ruinen.
Es waren erstaunlich wenig Anpassungen nötig gewesen, um seinen Körpermaßen gerecht zu werden.
Alles saß perfekt. Das Mechanikum arbeitete effizient, das musste man ihnen lassen.
Die Rüstung war eine Meisterleistung der Ingenieurskunst, geschaffen für einen der mächtigsten Krieger in dieser Galaxie.
Sie war in einem matten Silberton gehalten, mit weißen Absetzungen an den Schulterpanzern, den Knien und Händen, sowie an dem konischem Gefechtshelm, in der Art wie ihn die Asharitau auf Sargon trugen, den Assur an seinem Gürtel arretiert hatte.
Der rote Mantel, der über seiner breiten Schulter hing, bildete einen scharfen Kontrast zur nüchternen Schlichtheit der Rüstung.
Sein Kopf war zur Hälfte von einem Panzerkragen verdeckt, der die verzierte Brustplatte verlängerte, auf der stolz das Ordenssymbol der II. prangte.
Es war das Symbol auf dem Anhänger, den Assur vom Imperator erhalten hatte, als dieser mit seinem verlorenen Sohn wiedervereint wurde.
Ein silberner Ehrenkranz mit Schwingen und Schwanzfedern, in dessen Mitte sich eine golden abgehobene II. befand.
Zum einen wollte Assur damit seinen Vater ehren, aber Tatsache war, dass sie ihm aus unerfindlichen Gründen direkt gefallen hatte.
Es war das Zeichen einer alten kriegerischen Kultur auf dem alten Terra. Erhalten über die Jahrtausende, seit der Zeit in der der Imperator dort lebte und den Anhänger für den Sieg über die mächtigste Stadt eines großen Feindes jenes Reiches bekommen hatte.
Ein Zeichen für Krieger.
Angemessen für die II.Legion.
Eine Rune blinkte in Assurs Sichtfeld auf und verkündete das Ende des Ultimatums für Salvadis.
Es war Zeit.
"Kanal öffnen!"
Seine Stimme war gefasst.
Der Blick weiterhin nach vorn gerichtet.
Dies war der erste Test für seine Legion.
Der erste wirkliche Konflikt.
Es würde keine Armee Regimenter zur Unterstützung geben.
Nicht bei diesem Angriff.
Alles, was getan werden musste, würden seine Söhne tun.
Assur musste wissen, wen er in die Schlacht schickte. Wer ihm folgte.
Training war eine Sache, Krieg eine andere.
Er wußte, sie würden ihn nicht enttäuschen.
In seinen Genen war kein Platz für Schwäche.
"Verbindung zum salvadischen Herrscherpalast hergestellt!" meldete ein Adjutant.
Auf dem Hauptbildschirm erschien die Gestalt des Mannes, der das Schicksal von unzähligen Seelen auf Salvadis in den Händen hielt.
Er war fett, aufgedunsen und in lächerliche Gewänder gehüllt.
Sein Blick zeugte von der grenzenlosen Arroganz, mit der er alle Versuche, einer friedlichen Wiedereingliederung in das Imperium der Menschheit abgeschmettert hatte.
Assur lächelte erneut.
Er kannte die Antwort auf seine Frage bereits, bevor er sie stellte.
"Wie habt ihr euch entschieden?"
Der Bildausschnitt des Mannes fuhr zurück und zeigte einen titanischen Thronsaal, pompös geschmückt mit allerlei nutzlosem Tand, der den materiellen Reichtum und den Status des fehlgeleiteten Oberhaupts von Salvadis unterstreichen sollte.
Für Assur war es nur ein Paradebeispiel für die Dekadenz, in die die menschliche Kultur abgleiten konnte, wenn sie von den Falschen geführt wurde.
Die Menschheit verdiente Besseres als das.
Kaestris, der Patriarch von Salvadis.
Assur verzog angewidert das Gesicht, als ihm der Titel des Mannes in den Sinn kam.
Auf dem Hauptbildschirn erhob sich dieser von seinem kitschigen Thron und versuchte trotz seiner Leibesfülle, einen würdevollen Eindruck zu machen.
Scharen von schwer bewaffneten Soldaten in goldenen Rüstungen standen an beiden Seiten des Bildrandes.
Die Elite dieser Welt.
Schwächliche Narren.
Ein Adjutant trat neben Kaestris, in seiner Hand eine Datentafel haltend.
Assur spürte Wut in sich aufkochen, als der Diener anstelle seines Herrn das Wort an ihn richtete.
"Seine hochgeborene Autorität, der Patriarch des Konglomerats von Salvadis, Lord Kaestris, lässt Folgendes verkünden! Salvadis wird sich keinem anmaßenden Eroberer oder selbsternannten Imperator der Menschheit unterwerfen.
Jedwede Annäherung an Salvadis oder seine Monde wird als kriegerischer Akt interpretiert und mit den entsprechenden Maßnahmen beantwortet. Seid gewarnt! Salvadis ist mächtig! Unsere Abwehrsysteme halten eure Flotte erfasst. Sollten eure Schiffe das System nicht innerhalb... ."
"GENUG!"
Assurs Augen glühten vor Zorn, jedoch nur für eine Sekunde, bevor sie wieder kalte Beherrschtheit ausstrahlten.
"Ich habe mir eure Anmaßungen lange genug angehört!"
Er blickte kurz nach rechts, in Richtung des Waffenkontrolloffiziers.
Kaestris' Adjutant setzte zu einer Antwort an, aber Assur ignorierte ihn und sprach dessen Herrn direkt an.
"Ich reiche euch meine Hand und ihr spuckt auf sie. Nun tragt ihr die Konsequenzen."
Der Offizier an der Waffenkontrolle nickte Assur kurz zu.
Mit einem finsteren Lächeln blickte dieser Kaestris mit kalten Augen an.
"Mein Name ist Assur, Primarch der Tempest Guardians. Im kommenden Sturm werden wir eure Hüter sein."
Mit einer vielsagenden Geste in Richtung Kommunikationsstation, ließ er die Verbindung unterbrechen.
Er sah ein letztes Mal auf die Raumfestung auf dem Hauptbildschirm, bevor er sich der riesigen Gestalt zuwandte, die etwas abseits die Anzeigen einer Cogitatoreinheit studierte.
"Kaleb, du hast die Brücke."
Der Flottenmeister schlug seine rechte Faust auf die Brustpanzerung seiner Servorüstung und verließ sofort die Station in Richtung Komandothron.
"Verlasst euch auf mich, mein Lord!"
"Das tue ich mein Sohn." erwiederte Assur, mit diesem seltsamen Lächeln, das noch immer keiner seiner Söhne richtig einschätzen konnte.
Er ging in Richtung des Brückenschotts.
Auf halbem Weg, beinahe beiläufig, sagte er, ohne sich umzudrehen:
"Waffenkontrolle! Feuer."

Ein tief dröhnendes Geräusch lief durch die Nebukadnezar und ließ ihre Aussenhülle erzittern, als die mächtigen Makro Plasmalanzen zum Leben erwachten.
Augenblicke später schossen zwei gleißendhelle Strahlen, so breit wie manche Schiffe der Flotte, und so hell, dass sie die Sterne überstrahlten, aus den Läufen des uralten Waffensystems auf die Raumstation im Orbit um Salvadis zu.
Innerhalb von Sekunden erreichten sie ihr Ziel und verdampften ohne erwähnenswerten Widerstand die arkanen Schilde der jahrtausende alten Festung.
Ein bläuliches Aufleuchten war alles, was zu erkennen war, bevor die Strahlen auf die Aussenpanzerung trafen und sich tief in ihr Herz fraßen.
Als sie den gut abgeschirmten nuklearen Reaktor erreichten, erblühte eine neue Sonne mitten im Orbit von Salvadis, als die Raumstation und die sie umgebenden Schiffe in einer apokalyptischen Explosion zerstört wurden.
Angriffskreuzer der Legion gingen daraufhin in einen niederen Orbit, alle übrigen Verteidigungssatelliten auf ihrem Weg zerstörend.
Als sie nah genug waren, begannen ihre Landebuchten tausende Landungskapseln und Transportschiffe auszuspeien, die wie ein Schwarm Heuschrecken auf Salvadis einfielen.
Mit ihnen regneten Trümmer durch die Athmosphäre auf die verurteilte Welt herab und kündigten den Beginn einer neuen Ära an.
Der Ära des Imperiums, das aus den Trümmern des Krieges auferstehen würde.
Ein Sturm war über Salvadis gekommen.

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Anhang anzeigen 252797
 
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