16
Die Dunkelheit um sie herum war undurchdringlich, als Assur mit seinen Männern durch das stillgelegte Kanalsystem auf Die Haupstadt von Salvadis vorrückte.
Die integrierten Systeme in den Helmen der Marines, verwandelten den Gang vor ihnen, in einen Abgrund aus verschieden schattierten Grüntönen.
Allen voran schritt der Primarch selbst, gefolgt von den Asharitau, die mit gezückten Schwerten, argwöhnisch die Umgebung nach Bedrohungen absuchten.
Hinter ihnen folgte Captain Atheos mit seinem Trupp, begleitet von Agaels Männern.
Amat bildete mit seinem Sturmtrupp die Nachhut. Sie hatten ihre Sprungmodule abgelegt, die in der Enge der Tunnelanlage nur hinderlich gewesen wären.
Die Wände und der Boden des alten Kanals bestanden aus Stein und waren zwar trocken, jedoch in einem Zustand von Verfall, der das vorankommen erheblich erschwerte.
Immer wieder versperrten Trümmer den Weg und mussten unter größten Anstrengungen beiseite geräumt werden.
Der Einsturz der auf eine der Räumaktionen folgte, hätte einen der Custodes beinahe das Leben gekostet, wäre Captain Atheos nicht zur Stelle gewesen.
Sie stießen indessen auf keine Spur von Leben oder irgendeine Art von Verteidigungsanlagen.
Der Kanal war eindeutig Unbenutzt und seit tausenden von Jahren in Vergessenheit geraten.
Sie hatten den Durchgang zu den alten Katakomben fast erreicht, die sie letztendlich in die Stadt bringen würden, dessen erster Abschnitt noch außerhalb der Mauern lag.
Captain Atheos wollte gerade seinen Seargant fragen, wie weit der Zugang noch entfernt war, als Kallas von selbst das Wort ergriff.
"Captain! Laut Auspex Daten sind wir ganz in der Nähe. Fünfzig Meter auf der linken Seite. Die Tunnel verlaufen an dieser Stelle dicht nebeneinander, selbst wenn es keine direkte Verbindung gibt, sollten wir in der Lage sein durchzubrechen."
"Sehr gut. Ich habe nichts dagegen, diesen dunklen Schlund wieder zu verlassen. Ich gebe Lord Assur Bescheid."
Der Captain lief voraus, vorbei an den Asharitau, die ihn merkwürdig beäugten als er an ihnen vorbei lief. Sie nahmen ihre Aufgabe ernst, das musste man ihnen lassen.
Die riesige Gestalt des Primarchen überragte die seiner Wächter um mindestens einen Kopf, obwohl sie die gewaltigen Terminatorrüstungen trugen, die sie schon deutlich größer machten, als ihre Brüder.
"Lord Assur!" grüßte Atheos seinen Primarchen.
Assur blieb stehen und wandte sich dem Captain zu. In dem grünen Zwielicht, das Atheos Sichtfeld bestimmte, sah der Herr der Tempest Guardians noch mehr aus wie der Kriegsgott, der er war.
Er hatte seinen Helm abgelegt, da seine smaragdgrünen Augen es ihm erlaubten auch in der absolutesten Schwärze zu sehen.
Als er des Captains gewahr wurde, umspielte ein Lächeln seine Lippen.
"Wir haben unser Ziel fast erreicht, nicht wahr mein Sohn?"
Atheos war leicht verblüfft. Er selbst hätte ohne ein Auspex keinesfalls sagen können, wo oder wie weit sie waren.
"Ja mein Lord. Circa 30 Meter voraus, auf der linken Seite."
Assur nickte.
"Lass uns schnell diesen Schild ausschalten. Ich kann es kaum erwarten, diesem Aufschneider Kaestris meine Aufwartung zu machen!"
Atheos lächelte.
"Ich habe davon Gehört wie die Verhandlungen verlaufen sind. Er scheint ein Despot der Art zu sein, wie wir sie auf Terra hatten. Totalitäre Machtausübung auf allen Ebenen. Es ist gut das wir diese Menschen von ihm befreien."
Assur schien über die Worte des Captains nachzudenken.
"Das ist es ohne Zweifel, mein Sohn. Allein seine Arroganz ist es Wert über ihn zu Richten! Er ist ein Despot, der vom Unglück anderer lebt. Aber würden wir ebenso handeln, wenn er es nicht wäre?"
Der Captain verstand nicht, auf was der Primarch hinauswollte. Sagte aber nichts mehr, da sie die Verbindungsstelle erreicht hatten.
Es würde kein Durchbruch notwendig sein, denn als sie gerade um ein leichte Biegung des Tunnels liefen, wurde der Gang breiter und ein großes Tor erschien auf der linken Seite.
Es war offensichtlich sehr alt, metallisch und stark verrostet.
Da es keinen erkennbaren Öffnungsmechanissmus oder ein Terminal in der Nähe gab, sammelten sich die Trupps in der Nähe des Tores und warteten auf Anweisungen, während Assur die kaum lesbare Inschrift an der Seite des Eingangs, zu entziffern versuchte.
Nach einer Weile, wandte er sich an die Custodes, die etwas Abseits der Space Marines warteten.
"Agael! Ich könnte eure Hilfe gebrauchen. Ich habe zwar bereits viele der alten terranischen Sprachen erlernt, aber diese Worte hier, erschließen sich mir nicht vollständig. Vielleicht sind sie dir geläufiger."
Der Custodes neigte leicht sein Haupt und ging zum Tor um sich die Inschrift genauer anzusehen.
Indess meldete sich Captain Amat zu Wort, der eindeutig ungeduldig, auf und ab lief.
"Mein Lord! Gebt mir fünf Minuten und ein paar Melterbomben und das Problen ist gelöst!"
Assur lächelte.
"Ich weiß deinen Kampfeseifer zu schätzen, aber ich glaube eine subtilere Vorgehensweise ist hier klüger. Wir wissen nicht was genau hinter dem Tor ist, es könnte Fallen oder Überwachungsysteme geben, wenn die Katakomben doch noch von den Salvadi genutzt werden. Ich möchte den Überaschungsmoment so lange wahren wie wir können. Auserdem glaube ich nicht das es so einfach ist. Diese Gänge wurden nicht versiegelt, um sie so leicht wieder öffnen zu können."
Amat blickte zu Boden und kam vor dem Tor zum stehen. Der Logik des Primarchen hatte er nichts entgegen zu setzen.
Agael studierte derweil den Text.
"Kannst du es entziffern?" fragte Assur.
"Zum größten Teil, ja. Die Tatsache, diese Worte hier zu lesen ist erstaunlich. Wie Weit doch die ersten Siedler die Grenzen der Menschheit erweitert haben, bevor die Nacht herein brach. Es scheint ein alter Pan Pazifischer Dialekt zu sein, der seit vielen Tausend Jahren nicht mehr gesprochen wird."
Assur zog eine Braue hoch.
"Woher kennt ihr ihn dann?"
"Custodes sind dazu angehalten alle Formen der alten Sprachen zu erlernen. Da unsere Hauptaufgabe, neben dem Schutz des Imperators, das sammeln von Informationen zu Sicherheitszwecken ist, ist dies nur zum Vorteil."
Der Primarch nickte.
"Und was steht dort geschrieben?"
Agael schien zu überlegen.
"Ich kann es nicht genau Wiedergeben, aber es bedeutet soviel wie: 'Was der Dunkelheit der Nacht anheimgefallen, soll das Licht des Tages zum Vorschein bringen.' "
"Ein Rätsel?" fragte Atheos.
Der Primarch berührte das Tor mit der rechten Hand.
"Ja. Und eine Sicherheitsvorkehrung. Es sollte Eingeweihten ermöglichen, von dieser Seite in die Stadt zu gelangen, wenn sie den Eingang kannten."
Amat, der sich sichtlich beruhigt hatte fragte:
Aber wozu? Er wurde verschüttet, um genau das zu verhindern, oder?"
"Nun, vielleicht war sein Zweck einst ein anderer. Vielleicht ist jener Kanal, dem wir gefolg sind, später erbaut wurden." erwiederte der Primarch.
Atheos verstand, worauf er hinaus wollte.
"Er lag einst an der Oberfläche!"
Assur lächelte wieder in seiner undurchschaubaren Art.
Amats Verwirrung war ihm deutich anzusehen.
"Und das bedeutet was?"
Assur gab den Asharitau ein Zeichen, woraufhin sie sich vor dem Tor positionierten.
"Wir brauchen Licht. Ultraviolette Frequenz einstellen."
Die Leibwächter aktivierten wortlos ihre Scheinwerfer, und strahlten einen sonnenlichtähnlichen Schein auf das Tor.
Im nächsten Augenblick, gab es ein klackendes Geräusch und der Rahmen des Tores fuhr ächzend aus der Wand. Es gab ein lautes Zischen als es sich löste und daraufhin zur rechten Seite glitt.
Captain Amat machte ein verstehendes Grunzen.
Der Raum der hinter dem Tor zum Vorschein kam, stand im krassen Gegenteil zur allgegenwärtigen Verwüstung des Kanalsystems.
Das Licht der Asharitau zeigte einen weißen Gang, der perfekt erhalten und frei von jeglichem Schutt war. Es schien nicht einmal Staub zu geben.
Sofort war das Geräusch von dreißig Boltern, Wächterspeeren und Energieklingen zu hören, die aktiviert oder angelegt wurden.
Assur jedoch hob nur die Hand umd gebot den Marines Einhalt.
"Senkt die Waffen! Es gibt keinen Grund zur Sorge. Das zischende Geräusch, das wir gehört haben, lässt darauf schließen, das dieser Bereich hermetisch abgeriegelt war. Ich glaube das er es seit sehr langer Zeit war und auf Salvadis niemand mehr Kenntniss vom seiner Existenz hat."
Langsam schritt Assur durch die Öffnung, gefolgt von seiner Leibgarde, die keine Anstalten machte, ihre Klingen zu deaktivieren.
Nach und nach, folgten alle anderen.
Der weiße Gang war ebenso in Dunkelheit gehüllt wie der Vorherige, jedoch hielten die Asharitau weiterhin die Beleuchtung aufrecht, sodas der Tross, sich ohne die verfälschte Farbabstimmung der Nachtsicht Systeme, umsehen konnte.
Nicht das es etwas zu sehen gegeben hätte, der Gang war in schlichtem weiß gehalten und besaß keinerlei Verzierungen, bis auf an der Decke verlaufenden Leuchtelementen, die natürlich an kein Energiesystem angeschlossen waren.
Sie folgtem dem Tunnel weiter in der anfänglichen Marschordnung.
Nach etwa dreißig Minuten waren sie bereits innerhalb der Stadtmauern von Salistros, aber noch immer war kein Ausgang in Sicht.
Assur wandte sich an Captain Atheos.
"Eigentlich ist das ganz gut für uns. Der Schildgenerator befindet sich eh im Zentrum der Stadt. Genauso wie der Herrscherpalast. Wir können zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Und vielleicht kommen wir genau dort an, wo wir hin müssen. "
"Ihr habt Recht. Dennoch wird es mir eine Freude sein, wieder unter offenem Himmel zu schreiten!"
erwiederte der Captain.
"Ich freue mich mehr auf einen Kampf. Hoffentlich haben sie noch mehr zu bieten, als diese Dilettanten vor den Mauern!" warf Amat ein.
Atheos schüttelte nur den Kopf, über die Ungeduld des Sturmcaptains.
"Keine Sorge, Bruder. Sie werden schon nicht einfach aufgeben, wenn sie dich kommen sehen."
Bevor Amat antworten konnte, unterbrach sie der Primarch.
"Dort vorn ist der Gang zu Ende!"
Atheos blickte in die Dunkelheit vor ihnen, konnte aber trotz der Beleuchtung der Asharitau, nichts erkennen.
Sie gingen noch weitere fünf Minuten, ehe er sehen konnte, was dem Primarchen nicht entgangen war.
Der Gang endete vor ebenso einem Tor, wie dem das ihnen Einlass gewährt hatte.
Im Gegensatz zum ersten, war dieses Tor jedoch Perfekt erhalten und zeigte keinerlei Spuren von Verwitterung.
Es gab ebenfalls wieder eine Inschrift an der Seite, die Agael unaufgefordert studierte.
"Es sind im großen und ganzen, die gleichen Worte, nur andersherum. Aber das verstehe ich nicht, es war doch die ganze Zeit Dunkel in dieser Anlage bis wir eindrangen. Sollte die Tür dann nicht offen sein?"
Assur schien zu überlegen.
"Der Gang war einst sogar komplett beleuchtet, wenn ihn jemand durchschritt." Sagte er und blickte zur Decke.
Dann wandte er sich an seine Leibwache.
"Löscht die Lichter!"
Augenblicklich wurde es Stockfinster.
Fast zumindest, den gleich neben dem Tor, der Inschrift gegenüber liegend, erstrahlte matt ein heller Fleck, vielleicht drei Zentimeter im Durchmesser. Bei näherer Betrachtung, besaß er die Form eines Halbmondes. Er war im Licht nicht zu sehen gewesen.
"Eine Art von Lumineszens?" vermutete Captain Amat.
Der Primarch nickte und streckte die Hand danach aus, so wie er es am Eingang getan hatte.
Nur wusste da natürlich niemand von einem Symbol. Sie sahen zumindest keines.
Atheos vermutete, das der Primarch es aber gesehen hatte.
Die Lichter der Asharitau hatten unbeabsichtigt ein weiteres Symbol aktiviert, als sie das Tor beleuchteten.
Vielleicht war es eine Art Test gewesen.
Oder er verbarg seine wahren Fahigkeiten vor allen, sogar vor seinen Söhnen.
Vielleicht wollte er nicht noch unnahbar erscheinen, als er onehin schon war.
Es spielte keine Rolle.
Der Captain sah die unfassbare Größe seines Primarchen, nur einmal mehr bestätigt.
Dieser deckte derweil den Halbmond komplett mit seiner Hand ab.
Sofort begann die Tür sich zu öffnen, genauso wir ihr Zwilling am Eingang des Tunnels.
Mit der Ausnahme, das dieses Mal kein Zischlaut von einer hermetischen Versiegelung kündete.
Assur drehte sich um und sagte:
"Macht euch bereit, meine Söhne! Unsere Mission beginnt."
Die Dunkelheit um sie herum war undurchdringlich, als Assur mit seinen Männern durch das stillgelegte Kanalsystem auf Die Haupstadt von Salvadis vorrückte.
Die integrierten Systeme in den Helmen der Marines, verwandelten den Gang vor ihnen, in einen Abgrund aus verschieden schattierten Grüntönen.
Allen voran schritt der Primarch selbst, gefolgt von den Asharitau, die mit gezückten Schwerten, argwöhnisch die Umgebung nach Bedrohungen absuchten.
Hinter ihnen folgte Captain Atheos mit seinem Trupp, begleitet von Agaels Männern.
Amat bildete mit seinem Sturmtrupp die Nachhut. Sie hatten ihre Sprungmodule abgelegt, die in der Enge der Tunnelanlage nur hinderlich gewesen wären.
Die Wände und der Boden des alten Kanals bestanden aus Stein und waren zwar trocken, jedoch in einem Zustand von Verfall, der das vorankommen erheblich erschwerte.
Immer wieder versperrten Trümmer den Weg und mussten unter größten Anstrengungen beiseite geräumt werden.
Der Einsturz der auf eine der Räumaktionen folgte, hätte einen der Custodes beinahe das Leben gekostet, wäre Captain Atheos nicht zur Stelle gewesen.
Sie stießen indessen auf keine Spur von Leben oder irgendeine Art von Verteidigungsanlagen.
Der Kanal war eindeutig Unbenutzt und seit tausenden von Jahren in Vergessenheit geraten.
Sie hatten den Durchgang zu den alten Katakomben fast erreicht, die sie letztendlich in die Stadt bringen würden, dessen erster Abschnitt noch außerhalb der Mauern lag.
Captain Atheos wollte gerade seinen Seargant fragen, wie weit der Zugang noch entfernt war, als Kallas von selbst das Wort ergriff.
"Captain! Laut Auspex Daten sind wir ganz in der Nähe. Fünfzig Meter auf der linken Seite. Die Tunnel verlaufen an dieser Stelle dicht nebeneinander, selbst wenn es keine direkte Verbindung gibt, sollten wir in der Lage sein durchzubrechen."
"Sehr gut. Ich habe nichts dagegen, diesen dunklen Schlund wieder zu verlassen. Ich gebe Lord Assur Bescheid."
Der Captain lief voraus, vorbei an den Asharitau, die ihn merkwürdig beäugten als er an ihnen vorbei lief. Sie nahmen ihre Aufgabe ernst, das musste man ihnen lassen.
Die riesige Gestalt des Primarchen überragte die seiner Wächter um mindestens einen Kopf, obwohl sie die gewaltigen Terminatorrüstungen trugen, die sie schon deutlich größer machten, als ihre Brüder.
"Lord Assur!" grüßte Atheos seinen Primarchen.
Assur blieb stehen und wandte sich dem Captain zu. In dem grünen Zwielicht, das Atheos Sichtfeld bestimmte, sah der Herr der Tempest Guardians noch mehr aus wie der Kriegsgott, der er war.
Er hatte seinen Helm abgelegt, da seine smaragdgrünen Augen es ihm erlaubten auch in der absolutesten Schwärze zu sehen.
Als er des Captains gewahr wurde, umspielte ein Lächeln seine Lippen.
"Wir haben unser Ziel fast erreicht, nicht wahr mein Sohn?"
Atheos war leicht verblüfft. Er selbst hätte ohne ein Auspex keinesfalls sagen können, wo oder wie weit sie waren.
"Ja mein Lord. Circa 30 Meter voraus, auf der linken Seite."
Assur nickte.
"Lass uns schnell diesen Schild ausschalten. Ich kann es kaum erwarten, diesem Aufschneider Kaestris meine Aufwartung zu machen!"
Atheos lächelte.
"Ich habe davon Gehört wie die Verhandlungen verlaufen sind. Er scheint ein Despot der Art zu sein, wie wir sie auf Terra hatten. Totalitäre Machtausübung auf allen Ebenen. Es ist gut das wir diese Menschen von ihm befreien."
Assur schien über die Worte des Captains nachzudenken.
"Das ist es ohne Zweifel, mein Sohn. Allein seine Arroganz ist es Wert über ihn zu Richten! Er ist ein Despot, der vom Unglück anderer lebt. Aber würden wir ebenso handeln, wenn er es nicht wäre?"
Der Captain verstand nicht, auf was der Primarch hinauswollte. Sagte aber nichts mehr, da sie die Verbindungsstelle erreicht hatten.
Es würde kein Durchbruch notwendig sein, denn als sie gerade um ein leichte Biegung des Tunnels liefen, wurde der Gang breiter und ein großes Tor erschien auf der linken Seite.
Es war offensichtlich sehr alt, metallisch und stark verrostet.
Da es keinen erkennbaren Öffnungsmechanissmus oder ein Terminal in der Nähe gab, sammelten sich die Trupps in der Nähe des Tores und warteten auf Anweisungen, während Assur die kaum lesbare Inschrift an der Seite des Eingangs, zu entziffern versuchte.
Nach einer Weile, wandte er sich an die Custodes, die etwas Abseits der Space Marines warteten.
"Agael! Ich könnte eure Hilfe gebrauchen. Ich habe zwar bereits viele der alten terranischen Sprachen erlernt, aber diese Worte hier, erschließen sich mir nicht vollständig. Vielleicht sind sie dir geläufiger."
Der Custodes neigte leicht sein Haupt und ging zum Tor um sich die Inschrift genauer anzusehen.
Indess meldete sich Captain Amat zu Wort, der eindeutig ungeduldig, auf und ab lief.
"Mein Lord! Gebt mir fünf Minuten und ein paar Melterbomben und das Problen ist gelöst!"
Assur lächelte.
"Ich weiß deinen Kampfeseifer zu schätzen, aber ich glaube eine subtilere Vorgehensweise ist hier klüger. Wir wissen nicht was genau hinter dem Tor ist, es könnte Fallen oder Überwachungsysteme geben, wenn die Katakomben doch noch von den Salvadi genutzt werden. Ich möchte den Überaschungsmoment so lange wahren wie wir können. Auserdem glaube ich nicht das es so einfach ist. Diese Gänge wurden nicht versiegelt, um sie so leicht wieder öffnen zu können."
Amat blickte zu Boden und kam vor dem Tor zum stehen. Der Logik des Primarchen hatte er nichts entgegen zu setzen.
Agael studierte derweil den Text.
"Kannst du es entziffern?" fragte Assur.
"Zum größten Teil, ja. Die Tatsache, diese Worte hier zu lesen ist erstaunlich. Wie Weit doch die ersten Siedler die Grenzen der Menschheit erweitert haben, bevor die Nacht herein brach. Es scheint ein alter Pan Pazifischer Dialekt zu sein, der seit vielen Tausend Jahren nicht mehr gesprochen wird."
Assur zog eine Braue hoch.
"Woher kennt ihr ihn dann?"
"Custodes sind dazu angehalten alle Formen der alten Sprachen zu erlernen. Da unsere Hauptaufgabe, neben dem Schutz des Imperators, das sammeln von Informationen zu Sicherheitszwecken ist, ist dies nur zum Vorteil."
Der Primarch nickte.
"Und was steht dort geschrieben?"
Agael schien zu überlegen.
"Ich kann es nicht genau Wiedergeben, aber es bedeutet soviel wie: 'Was der Dunkelheit der Nacht anheimgefallen, soll das Licht des Tages zum Vorschein bringen.' "
"Ein Rätsel?" fragte Atheos.
Der Primarch berührte das Tor mit der rechten Hand.
"Ja. Und eine Sicherheitsvorkehrung. Es sollte Eingeweihten ermöglichen, von dieser Seite in die Stadt zu gelangen, wenn sie den Eingang kannten."
Amat, der sich sichtlich beruhigt hatte fragte:
Aber wozu? Er wurde verschüttet, um genau das zu verhindern, oder?"
"Nun, vielleicht war sein Zweck einst ein anderer. Vielleicht ist jener Kanal, dem wir gefolg sind, später erbaut wurden." erwiederte der Primarch.
Atheos verstand, worauf er hinaus wollte.
"Er lag einst an der Oberfläche!"
Assur lächelte wieder in seiner undurchschaubaren Art.
Amats Verwirrung war ihm deutich anzusehen.
"Und das bedeutet was?"
Assur gab den Asharitau ein Zeichen, woraufhin sie sich vor dem Tor positionierten.
"Wir brauchen Licht. Ultraviolette Frequenz einstellen."
Die Leibwächter aktivierten wortlos ihre Scheinwerfer, und strahlten einen sonnenlichtähnlichen Schein auf das Tor.
Im nächsten Augenblick, gab es ein klackendes Geräusch und der Rahmen des Tores fuhr ächzend aus der Wand. Es gab ein lautes Zischen als es sich löste und daraufhin zur rechten Seite glitt.
Captain Amat machte ein verstehendes Grunzen.
Der Raum der hinter dem Tor zum Vorschein kam, stand im krassen Gegenteil zur allgegenwärtigen Verwüstung des Kanalsystems.
Das Licht der Asharitau zeigte einen weißen Gang, der perfekt erhalten und frei von jeglichem Schutt war. Es schien nicht einmal Staub zu geben.
Sofort war das Geräusch von dreißig Boltern, Wächterspeeren und Energieklingen zu hören, die aktiviert oder angelegt wurden.
Assur jedoch hob nur die Hand umd gebot den Marines Einhalt.
"Senkt die Waffen! Es gibt keinen Grund zur Sorge. Das zischende Geräusch, das wir gehört haben, lässt darauf schließen, das dieser Bereich hermetisch abgeriegelt war. Ich glaube das er es seit sehr langer Zeit war und auf Salvadis niemand mehr Kenntniss vom seiner Existenz hat."
Langsam schritt Assur durch die Öffnung, gefolgt von seiner Leibgarde, die keine Anstalten machte, ihre Klingen zu deaktivieren.
Nach und nach, folgten alle anderen.
Der weiße Gang war ebenso in Dunkelheit gehüllt wie der Vorherige, jedoch hielten die Asharitau weiterhin die Beleuchtung aufrecht, sodas der Tross, sich ohne die verfälschte Farbabstimmung der Nachtsicht Systeme, umsehen konnte.
Nicht das es etwas zu sehen gegeben hätte, der Gang war in schlichtem weiß gehalten und besaß keinerlei Verzierungen, bis auf an der Decke verlaufenden Leuchtelementen, die natürlich an kein Energiesystem angeschlossen waren.
Sie folgtem dem Tunnel weiter in der anfänglichen Marschordnung.
Nach etwa dreißig Minuten waren sie bereits innerhalb der Stadtmauern von Salistros, aber noch immer war kein Ausgang in Sicht.
Assur wandte sich an Captain Atheos.
"Eigentlich ist das ganz gut für uns. Der Schildgenerator befindet sich eh im Zentrum der Stadt. Genauso wie der Herrscherpalast. Wir können zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Und vielleicht kommen wir genau dort an, wo wir hin müssen. "
"Ihr habt Recht. Dennoch wird es mir eine Freude sein, wieder unter offenem Himmel zu schreiten!"
erwiederte der Captain.
"Ich freue mich mehr auf einen Kampf. Hoffentlich haben sie noch mehr zu bieten, als diese Dilettanten vor den Mauern!" warf Amat ein.
Atheos schüttelte nur den Kopf, über die Ungeduld des Sturmcaptains.
"Keine Sorge, Bruder. Sie werden schon nicht einfach aufgeben, wenn sie dich kommen sehen."
Bevor Amat antworten konnte, unterbrach sie der Primarch.
"Dort vorn ist der Gang zu Ende!"
Atheos blickte in die Dunkelheit vor ihnen, konnte aber trotz der Beleuchtung der Asharitau, nichts erkennen.
Sie gingen noch weitere fünf Minuten, ehe er sehen konnte, was dem Primarchen nicht entgangen war.
Der Gang endete vor ebenso einem Tor, wie dem das ihnen Einlass gewährt hatte.
Im Gegensatz zum ersten, war dieses Tor jedoch Perfekt erhalten und zeigte keinerlei Spuren von Verwitterung.
Es gab ebenfalls wieder eine Inschrift an der Seite, die Agael unaufgefordert studierte.
"Es sind im großen und ganzen, die gleichen Worte, nur andersherum. Aber das verstehe ich nicht, es war doch die ganze Zeit Dunkel in dieser Anlage bis wir eindrangen. Sollte die Tür dann nicht offen sein?"
Assur schien zu überlegen.
"Der Gang war einst sogar komplett beleuchtet, wenn ihn jemand durchschritt." Sagte er und blickte zur Decke.
Dann wandte er sich an seine Leibwache.
"Löscht die Lichter!"
Augenblicklich wurde es Stockfinster.
Fast zumindest, den gleich neben dem Tor, der Inschrift gegenüber liegend, erstrahlte matt ein heller Fleck, vielleicht drei Zentimeter im Durchmesser. Bei näherer Betrachtung, besaß er die Form eines Halbmondes. Er war im Licht nicht zu sehen gewesen.
"Eine Art von Lumineszens?" vermutete Captain Amat.
Der Primarch nickte und streckte die Hand danach aus, so wie er es am Eingang getan hatte.
Nur wusste da natürlich niemand von einem Symbol. Sie sahen zumindest keines.
Atheos vermutete, das der Primarch es aber gesehen hatte.
Die Lichter der Asharitau hatten unbeabsichtigt ein weiteres Symbol aktiviert, als sie das Tor beleuchteten.
Vielleicht war es eine Art Test gewesen.
Oder er verbarg seine wahren Fahigkeiten vor allen, sogar vor seinen Söhnen.
Vielleicht wollte er nicht noch unnahbar erscheinen, als er onehin schon war.
Es spielte keine Rolle.
Der Captain sah die unfassbare Größe seines Primarchen, nur einmal mehr bestätigt.
Dieser deckte derweil den Halbmond komplett mit seiner Hand ab.
Sofort begann die Tür sich zu öffnen, genauso wir ihr Zwilling am Eingang des Tunnels.
Mit der Ausnahme, das dieses Mal kein Zischlaut von einer hermetischen Versiegelung kündete.
Assur drehte sich um und sagte:
"Macht euch bereit, meine Söhne! Unsere Mission beginnt."