Deutschland - Multikulti - unser Ansehen in der Welt

ELute

Blisterschnorrer
20. Juni 2008
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Die WM ist vorbei.

Rückblickend werden von Medien bemerkenswerte Momente, Personen und Ereignisse nochmals hervorgeholt und beleuchtet.

Gestern gab mir dann eine Geschichte zudenken, als ich bei RTL Extra (Biggi Schrowange) beim durchzappen, kurz vor dem schlafen gehen, diesen Bericht sah.

http://www.rtl.de/cms/information/rtl_extra.html

Das Multikulti-Deutschland, wie es sich bei der WM präsentiert hat, warf bei mir einige Fragen auf, die ich gern mit euch diskutieren würde.

In den Augen der Welt waren wir seit der Gründung der BRD mit dem Makel des Nazi-Regime behaftet, seither ist das unser wunder Punkt.
Hat die WM eine neue Ära eingeleitet?
Wie sieht uns die Welt und wie sehen wir uns selbst?

Flagge zeigen ist bereits seit 2006 nichts neues. Ganz Deutschland "wave the flag", auch Menschen mit Migrantenhintergrund sind mit dabei.
Was ist da passiert?
Schweißt uns der Fussball zusammen und hält der Kit auch für die Zukunft unabhängig vom Fussball?
Was ist wenn die Deutsche Elf zukünftig mal eine desaströse EM/WM spielt, leidet dann die neue Zusammengehörigkeit?

Die Nationalmannschaft hat uns gezeigt, wie Intergration funktioniert und auch dass diese erfolgreich sein kann.
Kann sich die Politik hier eine Scheibe abschneiden?
Beeinflusst die WM den Intergrationwillen/-fähigkeit des einzelnen Deutschen, sowie des einzelnen Migranten?

Deutschland wird seit und während der WM, dank unserer tollen Mannschaft genau beobachtet.
Habe wir nun die Rolle einer Vorbildnation inne oder ist alles nur Friede, Freude, Eierkuchen?
Sind wir nun politisch mächtiger geworden oder ist das ein Trugschluss?
 
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Hat die WM eine neue Ära eingeleitet?
Ja
Wie sieht uns die Welt und wie sehen wir uns selbst?
Ich wurde von meinen englischen Kollegen angesprochen, dass wir uns das Beste rausgesucht haben - was fuer ein Skandal. Cacau-Miroslav-Piotr-Jerome-Oezil... geht ja gar nicht. Ist ja gar nicht deutsch.. Polnische Kollegen waren betruebt, dass drei gute Polen in der deutschen Mannschaft spielen.^_^
Was ist da passiert?
Was wohl. Die Kinder der Kinder der Einwanderer sind erwachsen geworden.
Schweißt uns der Fussball zusammen und hält der Kit auch für die Zukunft unabhängig vom Fussball?
Weiss ich nicht. Neufuenfland ist ja nun auch schon 20 Jahre dabei und gelegentlich spuert man immer noch recht wenig Integrationswillen.
Was ist wenn die Deutsche Elf zukünftig mal eine desaströse EM/WM spielt, leidet dann die neue Zusammengehörigkeit?
Gemotzt wird immer.😀
Kann sich die Politik hier eine Scheibe abschneiden?
Nicht wirklich. Dafuer sind noch zu viele Problem im Argen, vor allem bei den "Personen suedlaendischer Herkunft".
Beeinflusst die WM den Intergrationwillen/-fähigkeit des einzelnen Deutschen, sowie des einzelnen Migranten?
Ja. Ich denke, dass man nun positiv aufzeigen kann, dass nicht nur Heinz, Fritz, Uwe und Karl-Otto kicken koennen, sondern dass die Moeglichkeit nach Anstrengung jedem offen steht, der dazu faehig ist.
Deutschland wird seit und während der WM, dank unserer tollen Mannschaft genau beobachtet.Habe wir nun die Rolle einer Vorbildnation inne oder ist alles nur Friede, Freude, Eierkuchen?
Ich denke, wenn man das Presseecho so verfolgt, kann man von einer Verbesserung sprechen.
Sind wir nun politisch mächtiger geworden oder ist das ein Trugschluss?
"Wir" ist recht BILDhaft gesprochen. WIR sind doch schon Papst...:lol:
 
@ Freder und all:

Den Frage&Antwort-Style wollte ich eigentlich nicht damit bezwecken.

Sorry, war mein Fehler vom Eröffnungskommentar her gesehen.🙄

Es darf ruhig, wie gewohnt, mit Text + Absätzen auf die Thematik eingegangen werden.

Ich möchte auf keinen Fall unsere Diskussionstradition brechen.


Also bitte ... eure Meinung ist gefragt.😀
 
Ich finds eigentlich ziemlich schrecklich was da jetzt alles rein interpretiert wird. Natürlich will die Politik und auch die Presse mit Fußball das neue, deutsche Weltbild zeigen. Aber wenn wir mal ehrlich sind... das ist doch gar nicht so.

Es geht halt um Fußball, nicht mal um Sport, nein es geht um Fußball. Und ich behaupte mal dem geneigten Fan ist es ziemlich egal ob der Kerl da auf dem Grün Müller oder Piotr heißt, hauptsache "Er macht das Ding rein!".
Auf der anderen Seite gibt es in Deutschland halt auch immer Gegenden, in denen man nicht eine deutsche Flagge sehen wird, weil die Leute die dort leben halt "ihre" Heimatmannschaft anfeuern. Sollen sie ja auch gerne Integration hin oder her.

Wie schon gesagt es geht um Fußball. Keine Sau interessierts wenn die deutsche Frauenfußballer Weltmeister werden (die findet übrigens nächstes Jahr bei uns statt) oder wie unsere Volleyballer abschneiden werden (die WM ist auch dieses Jahres) oder wie es beim Eishockey aussieht, oder ob unsere Handballer wieder gut abschneiden.

Es bleibt halt nur zu sagen: König Fußball regiert die Welt und wenn das dazu führt das die Welt sich ein paar Wochen lang in den Armen liegt, ist das sicher nichts schlechtes. Aber mehr auch nicht.

EDIT: Es ist übrigens ein Skandal das der Löw jetzt für die Show in Afrika noch das Bundesverdienstkreuz bekommt. Der Kerl soll die Spieler nach Leistung aussuchen und nicht ob er auch Integrationstechnisch die Quoten erfüllt. Insofern war bei der Wahl der Spieler sicher nicht der Gedanke dabei, Deutschlands Weltbild zu verbessern, sondern die WM zu gewinnen. Es gibt Leute die wirklich etwas für die Welt tun (Ärtze, Forscher, Umweltschützer, etc.) und die niemals einen Orden kriegen werden (eher ne Klage für irgendwas dummes) und dem Fußballtrainer werfen sie das hinterher.
Okay der Löw kann da nix für, aber trotzdem sowas regt mich auf. Scheiß anbiederei der Politiker.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich find die """"Reportage"""" schon ziemlich Endgeil. Sie fahren rüber nach Holland und die Tatsache, dass die deutschen Fans nicht abgestochen werden, ist der Beweis dafür, dass wir im Ausland extrem beliebt sind.

Also, die Niederlanden scheinen ja vor ein paar Jahren noch ziemlich finster gewesen zu sein, wenn Fans einer unterlegenen Mannschaft an der Grenze mit Fackeln und Heugabeln begrüßt wurden. Ich mein, ich kanns nicht beurteilen, ich habs nie ausprobiert.
 
@Zidahya:

Interessant. Verstehe ich das richtig, dass du meinst, dass nur unsere Politiker versuchen durch diese WM unser "deutsches Image" aufzupolieren und die Welt keinerlei Neubewertung vornimmt bzw. unser Land nun aus einem ander Blickwinkel betrachtet?

Denn die internationale Presse, allen voran die englischen Blätter, packen grundsätzlich, wenn Deutschland spielt, die Seitenhiebe auf den WWII aus, wie "die Deutschen marschieren ..." oder " ... Blitzkrieg ...".

Das wir eine multikulterell Gesellschaft sind, fällt mir schon seit Jahren auf. Aber erst jetzt nimmt uns die internatinale Presse als das wahr und gleichzeitig sprechen auch konservative Politiker davon, wie auch die nationale Presse.

Ist das also nur eine temporere Erscheinung, die schnell verfliegt oder eher eine Welle, die abebbt und spätestens bei der Frauenfussball-WM wieder die Dimension eines Tsunamis annehmen kann?

Vergleiche des Männerfussballs mit anderen Sportarten bezüglich der Beeinflussung von Massen, sind meines erachtens nicht möglich. Da quasi jede Nation der Erde mittlerweile damit angefixt ist und dies eine absolute Einzigartigkeit darstellt. Keine andere Sportart kann da mithalten.

Was den Orden für Löw und das silberne Lorbeerblatt für die Mannschaft betrifft, sind mir da auch kritische Gedanken gekommen. Aber ich hoffe das wird von anderen Diskutanten noch etwas breitgetreten, des wegen möchte ich mich da noch ein bisschen zurückhalten.

@ Neopope:

Ich find die """"Reportage"""" schon ziemlich Endgeil. Sie fahren rüber nach Holland und die Tatsache, dass die deutschen Fans nicht abgestochen werden, ist der Beweis dafür, dass wir im Ausland extrem beliebt sind.

Geb ich dir recht. Für mich ist das auch ein wenig zu kurz gedacht bzw. diese Fanaktion beweist für mich nicht wirklich viel. Wobei man schon sagen muss, dass eine langjährige Fehde fussballerischer Art zwischen diesen Nationen besteht.

In der """""Reportage""""" tritt auch nicht wirklich zu Tage ob der Holländer nun wirklich die Deutschen anderst betrachtet aufgrund der WM oder ob es nur daran liegt, dass deutsche in einer niederländischen Kneipe das Endspiel anschauen und für Holland mitfiebern.
 
So ein Bullshit... neue Ära... nationale Gefühle...

Wie naiv muss man sein um nicht mitzukriegen das es in unsere Gesellschaft gärt.

Hamburg Schulreform (wer sich etwas informiert weiß worum das geht und wer und was an welchen Fronten steht) als ein Beispiel für die:
Abschottung der sozialen Schichten gegeneinander von Oben
1/5 der Bewerber für simpelste Lehrstellen ungeeignet
Jugendgewalt und Verbrechen

und das aller schlimmste ein bisschen Medien Bla Bla alla Songkontest und WM macht die Leute glauben das alles heile Welt sei, kein Wunder wenn das von den Medien kommt die nur unterhalten wollen.


Zum Glück für unsere Gesellschaft ist noch kein Fall groß Publik geworden in dem ein Rentner, den Haftstrafen nicht mehr schrecken können, jene aus dem Weg zu räumen, die ihre Kinder oder sie selbst betrogen oder anderweitig geschadet haben. Das geistig verwirrte Rentner mal jemanden erschießen, glauben die eigentlich Verwirrten nur zu Gerne.

Wir erleben eine Zeit, in der wir so langsam merken das nicht genug für alle da ist und das wird Folgen haben.

Immer noch eine gute Zeit um Kinder großzuziehen, aber unsere Gesellschaft leidet unter jenen die nicht nach den Spielregeln spielen wollen.

Deutschland Image: och bitte was interessiert mich wie das Bild der deutschen dargestellt, wird das ist reine Medien Masturbation, es fehlt nur noch das einer sich hinstellt und damit prallt, das er das Image der Deutschen designed hätte.
Fakt ist den Eindruck den ich/ihr persönlich, bzw. (es reichen wenige aus) Landsleute bei anderen Hinterlassen wiegt, schwere als die Worte der Medien.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Zidahya:

Interessant. Verstehe ich das richtig, dass du meinst, dass nur unsere Politiker versuchen durch diese WM unser "deutsches Image" aufzupolieren und die Welt keinerlei Neubewertung vornimmt bzw. unser Land nun aus einem ander Blickwinkel betrachtet?

Ach das würd ich so noch nicht mal sagen. Politiker versuchen eh immer alles aktuelle für sich zu nutzen. Wenn ich alleine daran denke das der Bildungsminister oder Schulrat von Niedersachen "Lena" zur ihrem Abi gratuliert hat....

Diese Seitenhiebe aus WWII Sicht... na ja das ist halt unsere letzte Verfehlung und sein wir mal ehrlich... die Welt lacht mittlerweile drüber. Sei es Mel Brooks (übrigens Jude) der das Musical "Springtime for Hitler" schreibt, oder die Simpsons oder halt englische Boulevard Blätter deutschen Fußball mit "Blitzkrieg" betiteln. Das ist Vergangenheitsbewältigung. Ich kann mir aber nicht vorstellen das seriöse internationale Medien sich immer noch hinstellen würden und Deutschland als ein fremdenfeindliches Land bezeichnen. All jenen sei gesagt das unsere Regierungschefin weiblich und unser Aussenminister schwul ist. Das toppen die Amis mit ihrem schwarzen Präsidenten noch lange nicht! 😛

Disclaimer: Da es in Deutschland mittlerweile per Gesetz untersagt ist den Holocaust zu verharmlosen sein natürlich gesagt, das dass alles ganz schrecklich war und oben genannte Inhalte reine Beobachtung sind.

Interessant übrigens wie man von Fußball zu Nazis kommt! 🙄
 
@ Hirnbrand:

Das was du ansprichst, ist zwar diskussionswürdig, aber ich würde mir wünschen dass du auf die Thematik des Threads eingehen würdest.

Das es national, wie auch international, myriaden von Baustellen gibt, ist unbestritten, hat aber herzlich wenig mit den konkreten Fragen dieses Themas was zutun.

Vielleicht im späteren Verlauf der Diskussion, wenn bereits einiges Sachdienliches durchgesprochen wurde, können wir darauf zurückkommen.
 
Ich stimmte Hirnbrand zu. Die Massen sind einfach nur dumm genüg um sich während einer WM ablenken zu lassen.
Während der WM die Flagge wehen zu lassen hat nichts mit einem Identitätsgefühl zutun. Jedenfalls keinem bezüglich dieses Staates. Kaum ist diese Sache vorbei, rennt man wieder durch die Straßen und schreibt Sprüche wie „Deutsch raus“ an die Wände.
Es mag vereinzelt Menschen geben die eine „deutsche“ Identität für sich gefunden haben mögen, doch wenn diese Aufgrund von Fußball getroffen wurde, wie mag die dann aussehen? Glaubt hier wirklich jemand dass der Fußball genügt um Menschen oder Frauenrechte zu akzeptieren? Soll ja wirklich jemand dem Gedankengang folgen, seine Tochter nicht einer Zwangsheirat zu unterziehen weil er bei der WM für Deutschland gejubelt hat?

Die WM war nur toll dafür um die Dummen weiter an der Leine zu führen. Was wurde nämlich während der WM noch von der Regierung beschlossen? Na?
Zu einem hat Herr Rösler den Krankenkassen freie Hand gegeben uns noch dreister auszurauben und des Weiteren hat man das „Elite Stipendium“ vom Satz angehoben, was natürlich meist eh nur Kinder von höher Verdienenden erreichen und das Bafög belässt man so.
Dieser Staat ist von hinten bis vorne korrupt und das ändert auch keine WM.
 
@Hirnbrand:
Hamburg Schulreform (wer sich etwas informiert weiß worum das geht und wer und was an welchen Fronten steht) als ein Beispiel für die:
Abschottung der sozialen Schichten gegeneinander von Oben
1/5 der Bewerber für simpelste Lehrstellen ungeeignet
Jugendgewalt und Verbrechen
Ich möchte im Weiteren gar nicht euren teils berechtigten, teils abstrusen Philippiken in die Parade fahren, aber hier wüsste ich doch gerne, wie die drei Unterpunkte sich zu einer Abstimmung (!) über die nähere Zukunft des Hamburger Schulsystems einfügen.
Selbstverständlich steckt dahinter auch ein gewisser Standesdünkel im allerweitesten Sinne, nämlich die Angst, dass die eigenen Kinder in Bälde gebrandmarkt dastehen insoweit, dass sie nicht mehr die "klassische" Gymnasiallaufbahn durchlaufen.
Ich befürchte aber, dass dahinter eine nicht unwesentliche Sorge steht: die Gymnasien heute entsprechen doch schon in aller Regel nicht mehr den Standards, die man in eine solche Institution einzupflegen wünscht, da hätte ich als Elternteil auch keine Lust, mein(e) Kind(er) auf eine noch nicht wirklich ausgereifte Interimsschulform zu schicken, die sehr vermutlich in ihren Ansprüchen sogar noch deutlich unter dem Gymnasium steht. Und im Übrigen geht es in den Ländern mit Gemeinschaftsschulen auch nicht gleich gerechter zu, in Dänemark geht es wohl mitunter sogar noch selektiver zu als bei uns.
Damit keine falschen Eindrücke entstehen: dass bundesweit im Durchschnitt ein Akademikerkind eine viereinhalbmal höhere Wahrscheinlichkeit bei gleichen Noten wie ein Arbeiter- oder gar ein Migrantenkind hat, fürs Gymnasium zugelassen zu werden, ist ein Skandalon ersten Ranges (beim Spitzenreiter Bayern ist es gar die sechseinhalbfache Wahrscheinlichkeit). Über taugliche Modelle für längeres Lernen lässt sich auch immer trefflich diskutieren, aber die moralische Gewissheit, mit der Installation einer Gemeinschaftsschule ginge es sogleich besser oder gar gerechter zu, halte ich für blauäugig. Den entsprechenden Eltern und Verfechtern, die für die Bestandsverwahrung des Gymnasiums ihre Stimmen erheben, gleich soziale Selektivität vorzuwerfen, finde ich kurzum verfehlt und zu kurz gegriffen.
...und jetzt möchte ich aber Dich zu Wort kommen lassen: welche finsteren Verknüpfungen sind denn nun in das Band über die Abstimmung und der untauglichen sowie gewalttätigen Jugend gewoben?
 
Ich weiß nicht was gegen (integrierte) Gesamtschulen spricht. meine Erfahrung war:
Bessere Betreuung, gutes Arbeiten der Kinder untereinander, keine soziale Abschotten, durch Einteilung in Grund- und Leistungskurse in den Hauptfächern keine Benachteiligung von leistungesstarken Schülern, sovärenerere Umgang mit Behinderten, gute ausserschulische Nachmittagsangebote, die gerade zu Stande kamen, weil es eine Gesamtschule ist, problemloser Wechsel nach der 10ten Klasse auf eine beliebge gymnasiale Oberstufe (und Abitur als Jahrgangsbester in meinem Fall).

Find die Sorgen zwar berechtigt, aber durchaus zu entkräften/überwinden. Viel schlimmer ist, was ich von meiner Mutter nun schon mitbekomme (Sie ist Grundschullehrerin): Der Druck, der von den Eltern auf ihre Kinder und die Lehrer schon ab der zweiten Klasse ausgeübt wird, damit man ja auch ins Gymnasium kommt, egal wie die Leistungen und Bedürfnisse der Kinder sind.
Ob man jedem dieser Bedürfnisse auf einer Gesamtschule auch 100% entsprechen kann, sei mal dahin gestellt (wohl eher nich zu 100%, das geht nirgendwo), aber alleine diese Erleichterung für die Schüler (und teilweise Lehrer) finde ich grund genug für eine Schulreform.
 
Ich finde es Schade, dass bereits im Anfangsstadium des Strangs, das Diskussionsthema gewechselt wird.

Damit meine ich die Herren Marek V. und KOG. Zu Hirnbrand habe ich ja schon was gesagt.

Ich bitte doch um ein wenig Ordnung und das abdriften in komplett andere Themablöcke zu dieser Zeit zu unterlassen.

Ich denke es sind genügend offene Frage im Raum, die beantwortet werden wollen.

Ich stimmte Hirnbrand zu. Die Massen sind einfach nur dumm genüg um sich während einer WM ablenken zu lassen.

Ich halte solche Pauschalaussagen für sehr überheblich, da die Ablenkung durch die WM garnichts mit Dumm zutun hat.
Es ist zwar war richtig, dass die Politik in diesem Zeitraum Gesetze schnell verabschiedet um wenig aufsehen zu erregen, aber letztendlich hat der Bürger damit nichts zutun. Allein das Parlament ist dafür verantwortlich bzw. der Bundesrat.

Glaubt hier wirklich jemand dass der Fußball genügt um Menschen oder Frauenrechte zu akzeptieren?

Das glaube ich natürlich genauso wenig wie du. Aber es stellt sich nicht bei jedem Migranten diese Frage.
Vielleicht steckst du deine Erwartungen zu hoch. Es reicht doch schon, wenn Migranten nun eher bereit sind die deutsche Sprache zuerlernen.

Aber schaut nicht nur auf Deutschland. Ich wiederhole mich nochmal. Es war nicht meine Absicht jedes Problem, dass wir in Deutschland haben hier zu Thema zu machen. Das sprengt absolut den Rahmen.

Hat sich das Bild des deutschen Volkes in der Welt geändert?

Ist es noch ausbaufähig?
 
Ach na ja... korrupt. Das klingt gleich so hart. Lobbyarbeit mit einem guten Schuß selbstverliebtheit.

@Schulreform: Gibt es eigentlich wirklich Leute die an das Märchen vom "Die schnelleren Kinder helfen den langsameren beim lernen und alle haben gewonnen" glauben?!

Korrupt ist genau der richtige Begriff. Nehmen wir nur mal den obersten Sonderbeauftragten für Organisierte Kriminalität in Italien. Der sagte: „Würde ich für die Mafia arbeiten, ich würde nach Deutschland gehen. Da geht es denen richtig gut“
Die OECD nannte uns auch schon das korrupteste Land der Erde.
 
@Grimnok:
Ich weiß nicht was gegen (integrierte) Gesamtschulen spricht. [...]
Die folgende Aufzählung sehe ich aber vornehmlich als eine Frage des zur Verfügung stehenden Personals (quantitativ wie qualitativ). Ich würde ja auch einräumen, dass es ziemlich früh ist, nach der vierten Klasse (also rund dem zehnten oder elften Lebensjahr) zu entscheiden, für welche Schulform des Kind wirklich tauglich ist (unabhängig davon, ob nun die Eltern oder die Lehrer dieses beschließen).
Nun kann ich aber in vernünftig strukturierten Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien auch den Fall haben, dass sich ein harmonischer Klassenverband entwickelt, ebenso eine sinnvolle individuelle Nachhilfe anbieten usw. Ferner gibt es in Hamburg ebenfalls die Gesamtschule, wen also die spezifischen Vorteile überzeugen, kann diese ja auch heute schon aufsuchen.
Die Kritik entzündet sich ja nicht an der Existenz der Gesamtschule im Allgemeinen, sondern daran, dass der "cursus honorum" des Gymnasiums dann um weitere zwei Jahre auf gerade einmal sechs verkürzt wird. Das bedeutet beispielsweise für humanistische Gymnasien mehr oder weniger den Todesstoß. Ferner fallen Heterogenitäten verschiedener Primarschulen wegen der längeren gemeinsamen Zeit schwerer ins Gewicht als die vierjährige Grundschule, was sich negativ auf die Konstituierung der Klassen auswirken könnte.
Der zweite von Dir erwähnte Aspekt der besorgten Eltern resultiert doch wirkursächlich aus dem ersten: wenn schon das Abitur nicht mehr von allzugroßem Wert ist, wünsche ich mir doch wenigstens, dass mein Kind dieses hat, weil es mit darunterstehenden Schulabschlüssen sich ziemlich miese Chancen ausrechnen darf. Und wenn sich die Stadtteilschule am Ende doch nicht als so leistungs- und sozialgerecht erweist wie gepriesen, wird das die Tendenz derer, die unbedingt aufs Gymnasium drängen wollen, ganz gleich, wie geeignet die Sprößlinge dafür sind, nur noch verstärken.

@Marek Vasilivich:
Aber klar doch, deswegen ist Somalia ja auch auf Rang 180 und damit am Korruptesten, wohingegen wir einen soliden vierzehnten Platz belegen. http://www.transparency.org/policy_research/surveys_indices/cpi/2009/cpi_2009_table
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte solche Pauschalaussagen für sehr überheblich, da die Ablenkung durch die WM garnichts mit Dumm zutun hat.
Es ist zwar war richtig, dass die Politik in diesem Zeitraum Gesetze schnell verabschiedet um wenig aufsehen zu erregen, aber letztendlich hat der Bürger damit nichts zutun. Allein das Parlament ist dafür verantwortlich bzw. der Bundesrat.

Oh Gott. Du bist dir schon bewusst das wir hier in einer Demokratie sitzen oder?
Wir als Volk haben die PFLICHT Politik mit zu gestalten und gegen Ungerechtigkeiten anzugehen.
Wir können uns nicht in eine Ecke stellen und es die „Anderen“ übernehmen lassen. Dafür leiden zu viele Menschen unter den Fehlentscheidungen unserer Regierung.

Vielleicht steckst du deine Erwartungen zu hoch. Es reicht doch schon, wenn Migranten nun eher bereit sind die deutsche Sprache zuerlernen.

Nein. Es genügt nicht einmal ansatzweise. Ich bin Erzieher und arbeite mit Kindern und jungen Menschen. Ich sehe zu viele junge Menschen, die in ihrem Leben in eine kulturellen Einbandstraße geraten.
Ich sehe da das Verbot, am Turnunterricht teilzunehmen, ich sehe das Verbot, an Ausflügen teilzunehmen. Ich sehe hier Umgangsverbot. Ich sehe Zwangsheiraten die unter der Hand ablaufen.
Da komme ich Morgens zu Arbeit und mir wird erzählt das bestimmte junge Mädchen nicht mehr kommen, weil sie jetzt in der Heimat, bei ihrem Mann sind.
Möglichkeiten von Abitur und Studium, die einfach so verboten werden.
Leider spreche ich auch nicht von Einzelfällen.

Hat sich das Bild des deutschen Volkes in der Welt geändert?

Nicht das ich das bemerkt hätte. Ich bewege mich viel in auch fremdsprachigen Kreisen und muss auch damit arbeiten, auch im Hobby. Ich höre mir noch regelmäßig Vorurteile an. Ob sich das jetzt in den zwei, drei Tagen nach der WM geändert hat. Sicher nicht.
Dann schon eher durch unsere Lena.
 
Der zweite von Dir erwähnte Aspekt der besorgten Eltern resultiert doch wirkursächlich aus dem ersten: wenn schon das Abitur nicht mehr von allzugroßem Wert ist, wünsche ich mir doch wenigstens, dass mein Kind dieses hat, weil es mit darunterstehenden Schulabschlüssen sich ziemlich miese Chancen ausrechnen darf. Und wenn sich die Stadtteilschule am Ende doch nicht als so leistungs- und sozialgerecht erweist wie gepriesen, wird das die Tendenz derer, die unbedingt aufs Gymnasium drängen wollen, ganz gleich, wie geeignet die Sprößlinge dafür sind, nur noch verstärken.

Den Absatz hab ich mir wissentlich in meiner Ausführung gespart. Ja, ich finde G8 ist Dreck, und 4 Jahre Grundschule ebenso.

Du spricht den harmonischen Klassenverband an: Natürlich kann es diesen - und gibt es wohl auch - in allen Schulformen. Nur, meiner Erfahrung nach, sehr getrennt. Da sitzen die Lehrer und Ärztekinder in einem auf dem Gymnasium, die Arbeiterkinder harmonieren in der Realschule.
LAndet nun aber ein Arbeiterkind aufm Gymansium, ist es oftmals schwer, da akzeptiert zu werden, grade wenn man "lernt", dass die andren alle tollen Urlaub machen etc, und das Arbeiterkind da nicht mitziehen kann.
Ich denke, durch gemeinsames lernen für 6 bis 8 Jahre, und danach für dann insgesamt 9-13 Jahre spezialisiert die Schule zu besuchen, kann dieses Soziale Gefälle etwas ausgleichen, und Vorurteilen vorbeugen.

Muss gestehen, ich weiß nicht wo humanistische Gymnasien (eh Firlefanz ;-) ) so sehr leiden, wenn die Schüler statt nun 8 Jahre nur 6 Jahre dort verbringen?

Das dritte, angesprochene, Problem, ist sicherlich der Personalmangel. Das is aber imo beaknnt und Deutschlandweit sehr sehr schlimm, und Pseudoaktionen wie Unterrichtsgarantieplus kotzen mich an.

So, ich muss essen 😀
 
Ich weiß nicht was gegen (integrierte) Gesamtschulen spricht.
Fallender Leistungsschnitt der Schülerschaft. In der Beziehung ist sich die Forschung eigentlich relativ einig: das Niveau von Gesamtschulen liegt meist noch unter dem von Realschulen in dreigliedrigen Systemen, d.h. die Schlechten ziehen die Guten eher runter als das die Guten die Schwachen puschen. Grad der Ländervergleich zeigt recht deutlich auf: am besten schneiden die Länder ab, bei denen die SPD in der Schulpolitik nie das sagen hatte.
Dem gegenüber steht eigentlich immer nur eine postulierte, aber nie wirklich nachgewiesene höhere Sozialkompetenz der Gesamtschulen. Die Frage müsste also eher sein, was spricht eigentlich für Gesamtschulen....

Gesamtschulen fördern IMO (<- bitte beachten subjektive Meinung!) letzlich nur die Segregation der Eliten: solange zumindest das Gymnasium noch einen tadellosen Ruf hat, halten sie sich daran. Fällt auch noch das weg, wandern noch mehr auf Privatschulen ab. Schon jetzt sorgen die staatlich verordneten höhere Abuiturientenquoten bzw. fallendes Niveau (aka "wer seinen Namen richtig schreiben kann bekommt Abi") für einen sprunghaften Anstieg dieser Schulen.

@KOG
dass bundesweit im Durchschnitt ein Akademikerkind eine viereinhalbmal höhere Wahrscheinlichkeit bei gleichen Noten wie ein Arbeiter- oder gar ein Migrantenkind hat [...]ist ein Skandalon ersten Ranges
Nö. Das sind lediglich die folgen missratener Zuwanderungspolitik und der Genetik.

Intelligenz ist zu zu einem guten Teil vererbt (über das genaue Verhältnis Biologie:Sozialisation wird gestritten, grob gesagt kann man sich auf fifty-fifty einigen). Wenn man jetzt zu grunde legt das Intelligenz zumindest ein Stück weit mit akademischen Erfolg korelliert, es ist einfach logisch davon auszugehen das Akademikerkinder häufiger eine Hochschulbegabung als Arbeiterkinder haben.
Der andere wesentliche Punkt, die Sozialisation, hängt ebenfalls am Elternhaus: der Wert von Bildung muss in einem Elternhaus vermittelt werden, da kann ein Staat oder Schulsystem wenig bis nichts tun, solang man nicht auf das platonische Staatsideal zurückgreifen will und Kinder ihren Eltern wegnimmt😉. Auch dieser Punkt macht es also zwingend logisch das Akademikerkinder ebssere Chancen haben.

Der Punkt mit den schlechten Chancen für Migrantenkinder ist schlicht falsch bzw. entsteht nur durch sehr veallgemeinernde Betrachtung. Dröselt man das mal nach Gruppen auf siehts anders aus: da hat man dann auf der positiven Beispiel der Exiliraner: deren Eltern gehörten weitgehend zur Intelligenzia Irans, welche vor Chomeinis Häscher flüchteten. Folgerichtig haben deren Kinder auch eine höhere Akademikerquote als die indigenen Deutschen. Schaut man sich Kriegsflüchtlinge an siehts genau so aus: deren Akademikerquote entspricht ziemlich genau dem Bevölkerungsprofil das auch hierher migriert ist.
Die Problemgruppen Türken, aber auch z.B. Italiener stehen nicht deswegen so sclhecht da weil sie Migranten sind, sondern weil sie migrierte Unterschicht sind: man wollte als "Gastarbeiter" eben Fließbandarbeiter& Hilfkräfte und eben keine Ärzte oder Profesoren....rächt sich eben jetzt, weil man in dem beidseitigen Glauben die gehen eh wieder diese Leute ihren Unterschichtlebenstil hat leben lassen.

@ Orginaltopic.
Das ist ein Wahrnehmungsfehler: Deutschland hat schon seit Jahren einen guten Ruf - wir gewinnen regelmäßig die Wahl zu beliebtesten Land der Welt. Gute Autos bauen, keine koloniale Vergangenheit haben und genug Juden getötet haben (sorry für den Zynismus) bringt halt massig Pluspunkte. Und klar, schöner Fussball ist zumindest ein Prima Aushängeschild.
Nur wir Deutschen sehen uns selbst gerne immer kritischer als wir wahrgenommen werden, auch das ist wie im Fussball: denn auch dort treten wir jedes Turnier mit der "schlechtesten Mannchaft die wir je hatten" und sind dann vollkommen überrascht und aus dem Häuschen wenn wir doch mal weder ins Halbfinale/bis zum Titel kommen. Understatement ist mittlerweile mehr ne deutsche als ne britische Tugend...und das gefällt mir nicht mal so schlecht.
 
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LAndet nun aber ein Arbeiterkind aufm Gymansium, ist es oftmals schwer, da akzeptiert zu werden, grade wenn man "lernt", dass die andren alle tollen Urlaub machen etc, und das Arbeiterkind da nicht mitziehen kann.
Ob sich das in unserem konkreten Fall ändern wird, nur weil die Kinder zwei Jahre länger zusammensitzen? Das kann ich mir gerade nicht vorstellen. Derartige Diskrepanzen entstehen immer dort, wo ein einigermaßen homogener Verband auf vereinzelte Ausreißer (ob nun nach oben oder unten) treffen. Das wird man aber bestimmt nicht präemptiv anpacken können, nur weil man zwei Jahre älter ist - vermute ich zumindest. 😉
Muss gestehen, ich weiß nicht wo humanistische Gymnasien (eh Firlefanz ;-) ) so sehr leiden, wenn die Schüler statt nun 8 Jahre nur 6 Jahre dort verbringen?
Naja, viele Wochenjahresstunden in Latein, Altgriechisch und ggf. auch den anderen Fremdsprachen fallen durch die zwei Jahre weg. Und 7-11 Stunden Latein/Altgriechisch pro Woche auf zwei Jahre gerechnet sind nicht eben wenig, da geht es schon an die Substanz.

@Sohn des Khaine:
Es geht doch gar nicht um den (erwarteten) Notendurchschnitt in Korrelation zur Schicht, der man angehört, sondern darum, dass man bei gleichen Noten - aber unterschiedlichen Schichten - seltener zum Gymnasium zugelassen wird bei sinkender sozialer Schicht. Dass die soziale Herkunft und die angeborene Intelligenz sich entsprechend auf die Noten auswirken können, müssen wir nicht diskutieren, das Erschreckende ist doch, wenn bei identischer Eignung die Empfehlung trotzdem mit einer viereinhalbfachen Wahrscheinlichkeit eher bei einem Akademikerkind erfolgt.
 
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