Deutschland - Multikulti - unser Ansehen in der Welt

Es geht doch nicht um Diebstahl, es ist doch reiner Vandalismus: dem Assipack geht es doch nicht um Bereicherung sondern einizg und allein darum anderen den Spass zu verderben und Schaden zu verursachen.
Das Ergebnis ist aber dasselbe. Mal anders gefragt: wäre es Dir lieber, wenn jemand Deine Deutschlandfahne vom Auto nähme und sie selbst an sein Gefährt platzierte, als wenn er sie aus Langeweile, Deutschlandhass oder Destruktivität entfernte? Für mich ist in diesem Fall nur das praktische Resultat entscheidend - was auch immer nun zum Opfer des Delinquenten gefallen ist, befindet sich nicht mehr in meinem Besitz. Mich tröstete es auch nicht, wenn mein Hab und Gut nun einen damit sorgfältig umgehenden Besitzer hätte, ebenso wenig wäre ich erregter, wenn es ein Anarchist stahl. Da mir also diese Korollarien des Verbrechens egal sind, bemisst sich mein Ärger einmal an der Tatsache, dass etwas von mir gestohlen worden ist. In diesem Punkt sind wir auch noch einig - das Gefühl des Bestohlenwerdens löst bei vielen Menschen eine ohnmächtige Wut aus. Danach allerdings kommt die Bestandsaufnahme, was nun gestohlen ist. Wenn in meinem Portemonnaie glücklicherweise ein Kleckerbetrag und keine persönlichen Papier steckten, bin ich erleichterter, als wenn eine nicht unbeträchtliche Summe und meine persönlichen Papier darin waren.
Nun verhält es sich aber in unserem Fall so, dass schier ein Hass entsteht, weil es gerade Deutschlandfahnen sind, die zur Zielscheibe des (organisierten?) Verbrechens wurden - bei einem "Baby an Bord"-Aufkleber wäre man nicht so empört. Und das ist mir unverständlich.
 
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@KOG:

Mir ist es langsam egal, wie du es auffasst und bewertes. Der Diebstahl ist scheiße und fertig. da gibt nichts zubeschönigen oder rumzulamentieren. Wenn die Linken Autonomen keinen Hass auf Deutschland hätten, würden sie auch keine Fahnen abroppen. So einfach ist das und darum hat der Beweggründ hier die entscheidende Rolle. Das ist doch offensichtlich.
Darum braucht man auch nicht anfangen, dass mit anderen Diebstählen zuvergleichen und dann so tun als ob Gründe, warum einer deutsche Fahnen stielt, egal sind. Ansonsten geb ich dir recht das bei einem anderen Raubartikel, z.B. ein Autoradio, der Grund des Diebstahls zu vernachlässigen ist. Wobei Diebstahl aus Armut schon anderst zu bewerten ist, als Beschaffungskriminalität aufgrund Drogensucht. Aber wie gesagt, das führt zu weit und hat hier nichts zu suchen.

@all:

Ich möchte den Fokus wieder auf die eigentlichen Fragen richten, da diese nicht erschöpfend genug behandelt wurden.

Mir ist das Thema Multikulti bisher definitiv zukurz gekommen.

Vor lauter OT Schule und so bzw. Fahnenklau. :angry:

Falls überhaupt noch interesse besteht.:huh:
Ich wiederhole:

In den Augen der Welt waren wir seit der Gründung der BRD mit dem Makel des Nazi-Regime behaftet, seither ist das unser wunder Punkt.
Hat die WM eine neue Ära eingeleitet?
Wie sieht uns die Welt und wie sehen wir uns selbst?

Flagge zeigen ist bereits seit 2006 nichts neues. Ganz Deutschland "wave the flag", auch Menschen mit Migrantenhintergrund sind mit dabei.
Was ist da passiert?
Schweißt uns der Fussball zusammen und hält der Kit auch für die Zukunft unabhängig vom Fussball?
Was ist wenn die Deutsche Elf zukünftig mal eine desaströse EM/WM spielt, leidet dann die neue Zusammengehörigkeit?

Die Nationalmannschaft hat uns gezeigt, wie Intergration funktioniert und auch dass diese erfolgreich sein kann.
Kann sich die Politik hier eine Scheibe abschneiden?
Beeinflusst die WM den Intergrationwillen/-fähigkeit des einzelnen Deutschen, sowie des einzelnen Migranten?

Deutschland wird seit und während der WM, dank unserer tollen Mannschaft genau beobachtet.
Habe wir nun die Rolle einer Vorbildnation inne oder ist alles nur Friede, Freude, Eierkuchen?
Sind wir nun politisch mächtiger geworden oder ist das ein Trugschluss?
 
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Für mich ist das - pardon - reiner Hurra-Patriotismus. Kein Mensch identifiziert sich mit genuin deutscher Philosophie, Musik oder Literatur, sondern einzig und allein beim Fußball werden die Fahnen - wenn sie denn nicht zuvor von anarchistischen Linksautonomen gestohlen wurden - geschwenkt, ansonsten sehe ich nicht viel "Zusammenhalt". Über ach so unfähige Politiker, kriminelle Ausländer und faules Schmarotzerpack kann man vor, während und nach einer WM wunderbar herziehen, der Unterschied ist nur, dass man bei guten Fußballergebnissen etwas milder gestimmt ist. Ansonsten passiert weder woanders noch bei uns etwas, eine WM ist ephemer wie eine Eintagsfliege - einmal beendet, entsteht keinerlei Impetus.

@ELute:
Was ist das denn für eine schräge Begründung? Bei Deutschlandfahnen muss man gezielt die Gesinnung des Täters erfassen, ansonsten nicht? Wenn man natürlich bei jedem Einzelfall, der einem gerade in den Kram passt, gesonderte Maßstäbe rausholt und ansonsten generalisiert, behält man selbstredend immer Recht, das ist keine Kunst. Es soll auch Leute geben, die Deutschlandfahnen organisiert klauen, damit sich gewisse Leute tierisch darüber aufregen - da scheinen sie ja auch gehörigen Erfolg zu verbuchen...
 
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@KOG: Die "Leitkultur", die du hier aus dem Reich der Toten beschwörst ist genauso gescheitert wie der Hurra-Patriotismus.
Wenn man sich aber die Sinus Milieus anschaut, dann wird einem auch schnell klar, dass eigentlich nur der gute alte Feind von außen ein Land wirklich einen kann,
da sich die Schichten zu sehr differenziert haben, als das eine Idee alle einen könnte und die Medien, zumindest die dunkle Seite der Informationslandschaft, beständig daran arbeitet ihre Kundschaft dumm und abgelenkt zu halten.

Fähnschenklau ist reine Symbolik, von Leuten die selbst in Elektrizitäts- Warnschilder eine Hälfte der SS Rune sehen 🙄
 
Die "Leitkultur", die du hier aus dem Reich der Toten beschwörst ist genauso gescheitert wie der Hurra-Patriotismus.
Langsam wirst Du mir aber wirklich unheimlich - wo beschwöre ich denn eine "Leitkultur" in Anführungszeichen? :huh:
Individualisierungstheorien et al mögen ja durchaus reliable Angelegenheiten sein, manche Dinge ändern sich aber doch nicht: beim Volkssport entdeckt man auf einmal eine ungeahnte "Solidarität" und ein "Einheitsgefühl", das man beim Lesen von Kleist oder Schelling bzw. beim Hören von Bach nie bekäme.
Wo sonst finde ich denn das vielgepriesene Nationalgefühl? Wenn der Steuerbescheid ins Haus fliegt und man sich freut wie Bolle, endlich wieder seinen Beitrag für Deutschland abzudrücken? Wenn die FDP wieder auf ihre Sechs-Prozent-Marke zukrabbelt? Wenn die BILD-Zeitung eine mittlerweile schon völlig erschöpfte Sau durchs Dorf hetzt? "Deutschland" bzw. "Schland" brüllen tut man komischerweise nur, wenn gerade ein Fußballspiel ansteht.
Im Übrigen ist mir auch das reichlich egal, aber dazu sollte man dann auch stehen und nicht irgendeinen konstruierten Quatsch von Gemeinschaftsgefühl für Deutschland erzählen oder davon, dass man sich endlich wieder mit seinem Vaterland verbunden fühlt. Da gehört schon mehr dazu als vor dem Fernseher zu hocken und freudig zu brüllen, wenn ein Tor für Deutschland fällt.
 
Ja, KOG, is gut jetzt.

Wir sind uns doch einig, dass Fahneklau scheiße ist, egal wers tut und was für Gründe der jenige hat.

Man, ist das heiß in meinem Büro. :angry:

Wo sonst finde ich denn das vielgepriesene Nationalgefühl? Wenn der Steuerbescheid ins Haus fliegt und man sich freut wie Bolle, endlich wieder seinen Beitrag für Deutschland abzudrücken? Wenn die FDP wieder auf ihre Sechs-Prozent-Marke zukrabbelt? Wenn die BILD-Zeitung eine mittlerweile schon völlig erschöpfte Sau durchs Dorf hetzt? "Deutschland" bzw. "Schland" brüllen tut man komischerweise nur, wenn gerade ein Fußballspiel ansteht.

Du vergleichst schon wieder Äpfel mit Birnen. Nicht sinnvoll, garnicht sinnvoll.

dass eigentlich nur der gute alte Feind von außen ein Land wirklich einen kann,

Diesen Ansatz von Hirnbrand find ich ganz interssant, da ist auch was dran.

Auf die WM projeziert ist das so ähnlich. Es wird sich nichts deswegen um 180°C drehen, aber ich denke schon, dass gerade in Sachen Multikulti ein neues Bewusstsein am entstehen ist.
 
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Du vergleichst schon wieder Äpfel mit Birnen. Nicht sinnvoll, garnicht sinnvoll.
Nun, es sei Dir unbenommen, mir ein passendes positives Beispiel zu nennen, das sich auf Nationalidentität zurückführen lässt. Irgendeines. Abseits einer Fußball-WM, die dem "kleinen Mann" "endlich" wieder "erlaubt", stolz seine Fahnen zu zeigen. Tatsache ist doch, dass uns normalerweise die 82 Millionen Mitmenschen extrem gleichgültig sind bis auf einen sehr kleinen Kreis der Familie und (engsten/engeren) Bekannten, das hat auch evolutionäre Gedanken und nennt sich Parochie (auch wenn der Wikipediaartikel da nur die eine Bedeutung kennt). Wenn wir wirklich begeistert wären, für unser Land einzustehen, zahlten wir gerne Steuern, fällt dabei doch Gutes für uns alle an. Tun wir aber nicht. Es ist für uns auch zweitrangig, ob es nun in Rostock oder in Austin brennt, wenn wir selber in München wohnen. Das ist auch völlig in Ordnung so.
Was mir allerdings furchtbar auf die Nerven fällt, ist dieses Geschwafel vom Stolzsein auf Deutschland, wenn man damit die deutsche Fußballelf meint. Oder die beeindruckenden Reden darüber, wie sehr man sich im Zuge dieses WM-Jubels nun wiederfinden wird - das ist doch alles dummes Zeug. Wer stolz ist auf Fußballergebnisse, der soll das bitte klipp und klar so sagen und es nicht zu erhöhen versuchen, das kann nicht funktionieren.
 
@KOG:

Wozu brauchst du jetzt ein anderes positives Beispiel?
Da gibts nicht viel, vielleicht noch Lena, aus der letzten Zeit. Oder damals noch Schumi.
Wobei die beiden letzteren nicht so ein starkes Einigkeitsgefühl bewirken, wie die WM.

Ich versteht aber deine Intention nicht dahinter. Da es nicht viel gibt, sollte man sich an dem wenigen erfreuen und es nicht schlecht reden, oder?

Die Steuer heranzuziehen ist aber der völlig falsche Weg. Die muss quasi jeder zahlen, aber jeder hat dadurch eine andere finanzielle Belastung. Eine Einigkeitsgefühl kann da beim besten willen nicht entstehen. Vorallem erfährst du nichts darüber, wie deine Mitmenschen besteuert werden (Datenschutz und so).

Stolz sein auf sein Land sollte man schon auch ab und zu. Sich mal wieder vor Augen halten, dass es uns doch nicht so schlecht geht, wie wir gerne in den Raum stellen. Gerade bei unseren Talks im OT-Bereich hört sehr oft von allen seiten, wie Scheiß dies und das in Deutschland ist. Da tut mir es gut eine deutsche Nationalmannschaft zu sehen, die zeigt dass es auch wunderschöne Seiten in diesem Land gibt. Darüber hinaus erfährt das Ausland auch ein bisschen was.

Wenn Türken, Russen und andere Migranten hier in D zusammen den Fussball unter deutscher Flagge zelebrieren, ist das rückblickend auf die letzten 60 Jahre, doch eine einwandfrei Sache. Da liegen sich stellenweise wildfremde Menschen in den Armen bzw. lernen sich kennen. Wenn jeder nur ein bisschen was davon nach der WM mitnimmt, ist das ganze sehr positiv zubewerten.
 
@ELute:
Wozu brauchst du jetzt ein anderes positives Beispiel?
Damit ein großes Ereignis (zu dem eine Fußball-WM ja fraglos gezählt werden muss) einen gesellschaftsstiftenden Wert hat, muss es für mich mehr als eine winzige Momentaufnahme bewirken. Und ich für meinen Teil kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die bislang hier bestehenden Probleme der sozialen Inpermeabilität oder der Integration von fremdstämmigen Mitbürgern besser werden. Es wird genauso viele rassisch motivierte Straftaten geben wie vorher (abzüglich den üblichen Gelegenheitsverbrechen, die ja von Natur aus volatil sind), Menschen, die gegen ihren deutschstämmigen oder ausländischen Mitbürger vor der WM Präjudizien gefällt haben, werden diese auch nicht abbauen usw.
Und da die WM nun vorbei ist, wüsste ich nicht, worüber ich mich freuen sollte - mir geht es nicht darum, anderen Leute konstant die Laune zu vermiesen, ich kann es lediglich nicht nachempfinden. Ich habe auch kein Problem mit Leuten, die sich gemeinschaftlich treffen, um bei einem Spiel der DFB mitzufiebern, solange sie nicht nach einem eventuellen Sieg stundenlang mit ihren Autos Hupkonzerte vor der Haustür veranstalten, gleichwohl kann ich darin nichts Exzeptionelles erkennen.
Es macht mich aber ehrlich gesagt ziemlich stutzig, wenn man seine Verbundenheit zu Deutschland immer nur dann erkennt und auch farblich präsentiert, wenn gerade ein Sport gewaltig inszeniert wird. Das Beispiel mit den Steuern habe ich deswegen genommen, weil da traditionell das Geknatsche groß ist: "Ich arbeite die Hälfte des Jahres lang nur für den Staat!" "Unglaublich, ich muss wieder so viel bezahlen, damit die ganzen Schmarotzer hier durchgefüttert werden!" Gerade ersteres hört und liest man eigentlich immer, das darf auch bei keiner zünftigen Politikdiskussion fehlen, es sind sich in diesem einen Punkt auch ausnahmsweise alle sozialen Schichten einig, dass sie ausgesaugt werden bis aufs Mark. Ich verlange auch gar nicht, dass man sich da noch drüber freut, wenn die Abgabenlast steigt, aber es verträgt sich für mich nicht wirklich, wenn man bei jeder sich bietenden Gelegenheit betont, wie patriotisch man gesinnt sei, aber eigentlich nicht einsieht, für "den Staat" auch nur einen Finger krumm zu legen, schließlich "verteilen" nur "korrupte Politiker" "unsere Gelder". Da ist es für mich nur ein schwacher Trost, dass der Fußball "wunderschöne Seiten", wie Du es nennst, offenlegt, das ist mir nicht lenitiv genug - ferner glaube ich auch nicht, dass das irgendeinen Einfluss auf das Ausland nimmt, wir sehen ja auch nicht Argentinien oder Honduras seit der WM aus völlig neuen Augen. 😉
 
wir sehen ja auch nicht Argentinien oder Honduras seit der WM aus völlig neuen Augen. 😉

1. haben die verkackt.😀

2. hat kaum ein Land mit solchen Imageproblem seit dem WWII zu schaffen wie wir. Ob das die eigene Einstellung oder die ausländische ist, ist erstmal egal.

3. aufgrund der WM, werde ich auf jeden Fall nach Südafrika fliegen.

Es macht mich aber ehrlich gesagt ziemlich stutzig, wenn man seine Verbundenheit zu Deutschland immer nur dann erkennt und auch farblich präsentiert, wenn gerade ein Sport gewaltig inszeniert wird.

Die Aussage versteh ich nicht. Sollen die Leute jetzt jeden Tag mit nem Deutschland-Shirt rumjumpen und die Fahnen schwingen. Das ist doch absurd.

Du zählst auch nur negative Beispiele auf. Es ist klar dass jeden Tag über irgendwas geschimpft wird, hier, in Amerika oder in China, scheißegal. Das ist doch normal und gehört zum Alltag. Aber worauf willst du hinaus. Dass alle Menschen gleichzeitig in Deutschland "ja nehmt" zu Steuerabgaben schreien. Und die Aussage dass es keiner einsieht Steuern zu zahlen ist doch bullshit, natürlich sehen das die Leute ein. Woher holst du eigentlich solche Behauptungen?
Darf man sich jetzt auch nicht mehr über die stellenweise unnötigen Steuerausgaben aufregen und muss als guter deutscher Patroit, ja und amen sagen. Also was ist denn das für eine Moppelkotze. Sorry KOG, das geht so nicht. Da musst du mal deine Einstellung überdenken und nicht nur bei den anderen bzw. der Allgemeinheit das Schlechte anprangern.

Ich für meinen Fall, begegne hier ansässigen Ausländern, oder nenn sie Migranten, nach der WM, nun etwas offener als vorher. Und du wirst es nicht glauben, es funktioniert. Aber ich denke, da bin ich ein Einzelfall.-_-
Ich hab nämlich ein ziemlich sonniges Gemüt. Und wie man in den Wald hineinschreit, so schreits au wieder raus.😉

So hab jetzt Feierabend. Wenns hier noch weitere Kommentare hagelt, meld ich mich später von zuhause nochmal.



Edit:

An die MODs:

Es scheint, mein Beitragszähler ist hängen geblieben. Der steht schon die ganze Zeit auf 358. Ist das normal?
 
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Vor allem sieht man doch an ELute schön, wie viel Gemeinschaftssinn so über geblieben ist. Ich meine, wer nennt denn hier seine Mitdeutschen: Chaoten, Linkes Pack, faul, asozial etc. ?
Von:
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt,
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.

Liest man nicht viel. Und ich werde hier angegangen, wenn ich zur Gelassenheit aufrufe?
Also, man könnt meinen, einige sind aggressiver als vor der WM.


Nachtrag: Okay, jetzt doch. Ein bisschen zumindest.
 
Und damit haben wir den Kreis geschlossen WM unsere Mandschaft alles nur Fußnoten, die ein Gesamtbild Deutschland nur bereichern, aber nicht prägen.

Da Nazi Stigma ist schon längst verblasst, nur wenn es Übergriffe während der WM gegeben hätte, wäre das noch zur Sprache gekommen.

Die Deutschen werden bis in alle Ewigkeit das Volk sein, dem eine Affinität zu Panzer Autos Bier und Weißwürscht zugeschrieben wird, genauso wie die Franzosen mit ihren Baguetts und Wein.

und zu guter letzt Unterhaltungserfolge haben keinen Einfluss auf die politische Stellung in der Welt. (Außer China, die Regierung nimmt es dem betreffenden Land sehr Krum, wenn ihnen ein sportlicher Erfolg verweigert wurde.)
 
2. hat kaum ein Land mit solchen Imageproblem seit dem WWII zu schaffen wie wir. Ob das die eigene Einstellung oder die ausländische ist, ist erstmal egal.

Ich möchte mich gar nicht weiter in die Diskussion einbringen sondern nur diesen einen Punkt aufgreifen.

Dieses Imageproblem gibt es vorallem in den Köpfen der Deutschen. In anderen Ländern ist das eigentlich nie ein Thema (ausser man sieht das man damit die Deutschen treffen kann, dann wirds auch mal als Waffe eingesetzt). Im großen und ganzen ist den überwiegenden Teil der Weltbevölkerung ziemlich egal was vor 60 Jahren passiert ist. Man hats vielleicht mal ne Stunde im Unterricht gehabt (wenn überhaupt) - und damit hat es sich. Geschichte, Vergangenheit. Aktuelle Sachen prägen da das Image viel stärker. Wie hängt natürlich vom Einfluss in dem jeweiligen Gebiet ab. Das kann dann von "Super Ingeneuiere" über "tolle Musik" bis zu " alles alte Nazis" reichen.

Aber ein Imageproblem auf dem Internationalen Paket haben da eher andere Staaten (die auch kräftig daran arbeiten das loszuwerden, China ist da ein gutes Beispiel).
 
Ich für meinen Fall, begegne hier ansässigen Ausländern, oder nenn sie Migranten, nach der WM, nun etwas offener als vorher.
Ich frag mich jetzt an dieser Stelle gerade drei Dinge: a.) Was zur Hölle hat das eigentlich mit deiner eigenen Fragestellung zu tun (wenn überhaupt müsste es dann doch darum gehen, dass die "Migranten" DIR gegenüber auf einmal "offener" sind), b.) wieso es dafür offenbar erst einer Fussball-WM statt ganz normalen menschlichen Anstands und -Einfühlungsvermögens bedarf und c.) ob du dich damit jetzt tatsächlich auch noch in irgendeiner Art von Vorbildfunktion wähnst, wie es hier den Eindruck macht.
Zumindest auf mich wirkt dieser Satz so, wie er dasteht (auch im Gesamtkontext) auf jeden Fall eher befremdlich und recht schräg - und da bin ich sicher nicht der Einzige.

Ansonsten hat KOG diese krude - wo nicht komplett lachhafte - Heraufbeschwörung eines angeblichen "neuen Nationalgefühls" ja schon treffend widerlegt (wenn auch wohl aus anderer Intention als ich es getan hätte 😉 ), auch wenn das offensichtlich komplett an dir vorbeigeht - wohl, weil einfach nicht sein kann, was nicht sein darf. Trotzdem fass ich es für dich gerne noch mal in meinen eigenen, einfacheren Worten zusammen: Was wir im Zuge der letzten "Fussballgroßereignisse" erlebt haben, hat nichts mit "Nationalstolz" zu tun, sondern ist nur eine weitere Ausprägung der "Spassgesellschaft" und ein weiterer Vorschub zur Massenparty. Wie früher die Love Parade, nur jetzt halt in Schwarz-Rot-Gold statt Neonfarben. Und wenn du das nicht glaubst, greif dir bei der nächsten EM einfach mal 10 zufällige Fanmeilenbesucher und frag Grundschulstoff zu deutscher Geschichte, Kunst und Philosophie und gerne auch tagesaktueller Politik ab. Da siehst du dann, wie weit die Identifikation mit und das Wissen über "Schland" tatsächlich gehen.

Und noch ein kleiner Nachtrag zu den bösen, linksautonomen Vaterlandsbeschmutzern: Eine "Feierlaune", die sich in erster Linie im unverhohlenen Skandieren nationalchauvinistischer Parolen äußert ("wer nicht hüpft, der ist kein Deutscher!"), ist bereits per se "politisch", also tu bitte nicht so, als würden dabei zwei Dinge vermengt, die in keinerlei Zusammenhang stünden. Aber immerhin hast du bei der Bezeichnung deines Lieblingsfeindbildes den Schritt "Untermensch" gleich vorbildlich ausgespart, Chapeau dafür. "Ratten", "Schweine" oder auch gleich "Parasiten" liegen auch noch irgendwo zum freien Gebrauch in der braunen Kiste.
 
Der gute Helveticus hat es wieder einmal sehr verständlich und konzis auf den Punkt gebracht (ich glaube übrigens, dass uns dieses Mal eine wenn nicht deckungsgleiche, so doch ähnliche Motivik antrieb 😉). Zur Identifizierung gehört eben mehr als nur panem et circenses - wer die restlichen Jahre einzig damit beschäftigt (gewesen) ist, Individualist oder Mensch zu sein, kann nicht aufgrund einer WM eine Restaurierung "beschädigter" Stolzkomponenten annehmen oder gar in einem nationalromantischen Pastiche auftragen.

An dieser Stelle empfehle ich mal eine leichte Lektüre, die das Thema trotzdem sehr passend aufs Korn nimmt (der arme Heinrich Mann ist ja schon mehr als einmal bemüht worden an dieser Stelle 😀): der Scheibenweltroman "Wachen! Wachen!" thematisiert sehr lebensecht das Psychogramm des Bürgers im Angesicht der Großwetterlage. An den entsprechenden Textpassagen einfach abstrahieren und "König Fußball" einsetzen - es ist stimmig.
 
Na hier geht´s ja schon wieder rund. ^_^
Zum Startpost:

Ich finde schon, dass sich in Bezug auf das Nationalgefühl bei uns einiges geändert hat. Das liegt sicherlich nicht nur an den WM´s, aber die haben halt mit einen Einfluss darauf. Insbesondere die WM 2006 hat hier einiges geändert. Noch vor 10 Jahren war doch "Ich bin stolz ein Deutscher zu sein" ein Spruch, den man höchstens sehr weit rechts außen von sich gegeben hat. Mittlerweile muss sich einer solchen Aussage niemand mehr schämen und das finde ich gut. Die Gründe dafür sind vielfältig - ich bin nicht stolz auf Deutschland, weil wir eine tolle Fußballmannschaft haben, aber das schwingt halt einfach mit. Letzten Endes bin ich stolz auf unsere Kultur, die Demokratie, die soziale Marktwirtschaft und darauf, dass bei uns niemand Angst haben muss, zu verhungern.

Wie naiv muss man sein um nicht mitzukriegen das es in unsere Gesellschaft gärt.

Natürlich gibt es vieles, was im Argen liegt - wie immer.
Aber das ist doch kein Grund, gleich den Kopf in den Sand zu stecken und alles scheiße zu finden. Wir können uns hier aufregen über was wir wollen - unterm Strich ist das ein Jammern auf hohem Niveau.

Ich stimmte Hirnbrand zu. Die Massen sind einfach nur dumm genüg um sich während einer WM ablenken zu lassen.

Ich hab´s ja schon mal in einem anderen Thread geschrieben - ich finde, solche Aussagen kommen schrecklich arrogant rüber und sind einfach undifferenziert.

Wer ist denn diese Masse, von der du da sprichst eigentlich? Letzten Endes setzt sie sich aus Individuen zusammen, wie du einer bist. Aus irgend einem Grund, den ich nicht verstehe, scheinst du dich selbst da komplett raus zu nehmen.
Dem Fußball wird vieles nachgesagt - Proletensport etc.
Aber wenn man mal hinschaut, zieht sich die Begeisterung dafür quer durch alle Gesellschaftsschichten. Es ist ein Sport, es ist Unterhaltung, meinetwegen eine Masseneuphorie. Aber da ist doch nichts Verwerfliches dran. Wenn ich auf ein Konzert gehe, habe ich das auch und zwar in genau der gleichen Kombination, nur dass da die Band und nicht die Mannschaft im Mittelfeld steht.

Wieviele unserer Jungs die in Blechsärgen heimkommen kriegen das denn?!
Die Politik kann sich in dem Sinn was abkucken.

Da ist allerdings was dran. In der Tat besteht hier noch viel "Verbesserungspotential".

Wenn man sich aber die Sinus Milieus anschaut, dann wird einem auch schnell klar, dass eigentlich nur der gute alte Feind von außen ein Land wirklich einen kann

Die Sinus Milleus stellen eine ganz normale Schichtenverteilung in der Gesellschaft dar - die hast du immer auf irgend eine Art und Weise, alleine schon deswegen, weil eben nicht alle gleich ticken. Wir sind eben nicht der von Marek Vasilivich herauf beschworene Brei einer stumpfen Masse. Dass es natürlich auch Unterschiede in der Einkommensverteilung gibt ist ja nun wahrlich nichts Neues.

Falls jemand nicht weiß, wovon die Rede ist:
http://www.sociovision.de/uploads/pics/Die_Sinus-Milieus_in_Deutschland_72.jpg
 
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