Die Bundeswehr - Drohnen, Bericht des Wehrbeauftragten, Auslandseinsätze...

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Rene von Carstein

Tabletop-Fanatiker
01. März 2002
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Seit einigen Wochen machen die deutschen "Selbstverteidigungsstreitkräfte" wieder mal von sich Reden und man gewinnt immer mehr den Eindruck, dass einiges im Argen liegt. Die neue "Front" in Mali, wo der Auftrag für die Deutschen mMn weit über die normale humanitäre Unterstützung hinaus geht (es sollen Kampfflugzeuge aufgetankt werden, afrikanische Soldaten werden ins Kriegsgebiet geflogen), ist nur einer der Punkte.

Denn da ist ja noch die lautstarke Überlegung der Regierung, die Bundeswehr mit KAMPFdrohnen auszustatten. Somit überlegt sich Deutschland, das moralisch mehr als zweifelhafte "Töten am PC per Knopfdruck" zu einem Eckpfeiler im "Kampf gegen den Terrorismus" zu machen. Dass gerade auch die Amerikaner mit dieser angeblich so sauberen und zielgenauen Waffe schon so manch Unschuldigen getötet haben und sich kaum noch die Mühe machen, die Schuldfrage von Einzelpersonen bis ins Letzte zu ergründen, wenn man das "Problem" sauber von einer intelligenten Waffe lösen lassen kann, scheint dabei niemanden zu stören.
Ich halte es, abgesehen von den enormen Kosten für solche Kriegswaffen (etwas anderes sind diese Drohnen nicht, selbst wenn man NUR Terroristen jagt), für menschlich mehr als verwerflich. Wenn man bedenkt, dass es eine niedrigere Hemmschwelle erfordert, einen Menschen zu erschießen als ihn z.B. mit einem Messer zu erstechen, dann mag ich mir gar nicht ausmalen, wie viel Skrupel man hat, einen Menschen am PC "auszuknipsen".

Der Bericht des Wehrbeauftragten zeichnete nun zuletzt ein eher mittelmäßiges Bild über die momentane Situation der Bundeswehr. Die Ausrüstung für die Auslandseinsätze hat sich etwas verbessert. Doch die Stimmung der Truppe ist schlecht (man könnte fast meinen, wir erleben ein Deutschland 1945!). Viele der Berufssoldaten wissen nicht, wie es mit ihnen nach der Reform weitergeht. Standorte werden geschlossen, die regelmäßigen Wechsel zwischen Auslandseinsatz und der Rückkehr in die Heimat funktionieren auch nicht zufriedenstellend und auch die Betreuung traumatisierter Soldaten lässt noch sehr zu wünschen übrig.

Man kann also umfassend sagen, dass die Bundeswehr im Moment eine arg abgemagerte Baustelle ist, die nur ein Schatten dessen ist, was deutsches Militär früher mal gewesen ist. Die Truppenstärke korrigiert sich immer weiter nach unten, der Wehrdienst "auf Probe" erwies sich bisher als Flop und Freiwilligenmeldung blieben auch weit hinter den Erwartungen zurück.

Nun ist die Frage, wie ihr das seht? Vielleicht gibt es hier einige Ehemalige oder zur Zeit Aktive, die völlig anderer Ansicht sind oder das Bild noch etwas düster zeichnen. Die Diskussion sei hiermit eröffnet.
 
Ich finde die Drohnen sinnvoll. Das gibt es in der Art doch heute auch schon. Ein Soldat markiert mit einem Laser ein Kilometer weit entferntes Ziel und ein Flugzeug wirf die Laser gesteuerte Bombe ab. Das was zählt, ist die maximale Sicherheit für unsere Soldaten und die ist eben gegeben, wenn der Soldat gar nicht mehr dem Feind ins Gesicht schauen muss. Ich will gar nicht abstreiten, dass dabei Unschuldige getötet werden und die Hemmschwelle des Soldaten (vielleicht) herunter gesetzt werden kann, aber dies ist für mich das kleinere Übel, denn der Tod des Soldaten oder psychische Folgen, wenn er in den direkten Nahkampf muss, wären schlimmer. Mit entsprechender Vorsicht kann man auch zivile Opfer möglichst gering halten. Zudem gibt es immer noch viele Aufgaben die die Drohne nicht übernehmen kann, sie ist mehr Kampfflugzeug und Artillerie Ersatz, als dass sie die Truppe am Boden ersetzen könnte. Die Männer müssen immer noch am Boden ihren normalen Dienst verrichten, auch im Gefecht. Die Bundeswehr befindet sich eben mitten in einer Reform, es gibt Nachwuchsprobleme, die Strukturen sind im Wandel, deshalb läuft aktuell nicht alles so ideal.
 
Das "lustige" in deinem Post ist, dass du im Prinzip zwei perfekt miteinander harmonierende Bilder zeichnest.
Auf der einen Seite verteufelst du die Kampfdrohnen, welche so "schlimm" sind, weil man in Zukunft per Knopfdruck von zu Hause aus töten kann.
Auf der anderen Seite stellst du fest, dass eigentlich keiner mehr Bock auf Soldat spielen und wegfahren hat. ... mal beides ganz salopp ausgedrückt. Irgendwie wirkt da das eine wie die "perfekte" Lösung vom anderen.
In Zukunft können unsere Soldate Montags bis Donnerstags von 8-16:30Uhr und Freitags von 8-15Uhr Arbeiten, bei ihren Familen schlafen und Samstags gemütlichen Familientag einlegen und dabei unsere Rolle in der Nato erfüllen.

Das ganze ist jetzt sehr zynisch gesehen, allerdings glaube ich schon, dass es eine konsequente weiterführung des Leitgedankens ist, der zumindest für die Öffentlichkeit erschaffen wird: Schutz der eigenen Leute hat höchste priorität. Naja, der beste Schutz ist wohl wenn derjenige garnicht da ist...

Wahrscheinlich hast du recht damit, dass der Kampf immer "unwahrer" wird, allerdings ist diese Entwicklung so alt wie der Kampf selbst. Ob das Töten dadurch wirklich einfacher wird... ich weiß es nicht, da ich nicht weiß, wie es ist zu töten.
 
@NGF: Wenn man so argumentiert, dass die Drohnen sinnvoll sind, da Leben deutscher Soldaten geschützt würden, vertagt man aber doch nur das Grundproblem!
1.) Wenn die Bundesregierung nicht immer jeden Mist mitmachen würde, gäbe es nicht dauernd Anti-Terrormissionen, deren Effektivität auch nicht gerade bewiesen sind. Sprich: "Kein Krieg, keine toten Soldaten" und nicht "eine Drohne, keine toten Soldaten".

2.) Ein weiteres Problem ist doch auch: Wie soll ein Soldat denn erkennen, wer ein Terrorist ist und wer nicht? Das mag einige amerikanische Bürger vllt. auf den ersten Blick verwirren, aber die tragen nicht alle orange Overrals 😉 Deswegen hat die Drohne doch auch keinen wirklich Mehrwert. Wenn man dann einen Verdächtigen identifiziert hat, ist es doch sinnlos das Haus, in dem er sich befindet, zu Schutt und Asche zu machen... und selbst das könnten bemannte Flieger doch auch...

3.) Eine Drohne ist vllt. gut für den Krieg, aber sie wird den Friedensprozess deutlich stören, was eine Menge über die Kompromissbereitschaft der westlichen Länder aussagt... Und mal ganz ehrlich: Jeder hat doch Verständnis, wenn ein Afghane, der seine Familie durch so eine Maschine verloren hat, sich den extremeren Gruppen zuwendet.

4.) Der Einsatz einer Drohne verletzt sicherlich mehrere internationale Abkommen, da so Menschen zum Tode verurteilt werden, ohne dass sie überhaupt etwas davon ahnen und teilweise gar nicht wissen, worum es wirklich geht.

5.) Wenn die westlichen Länder tatsächlich vermehrt in die Drohnen investieren, wird es den Krisengebieten und Ländern, die aus der Reihe tanzen, sehr schlecht ergehen. Heutzutage werden Soldaten ja schon per "Nacht und Nebel"-Beschluss in aller Herren Länder geschickt- ein unbemanntes Flugzeug hat da wohl noch weniger Barrieren zu umgehen.

6.) Niemand will einen US-Präsidenten à la Bush, der auch noch zig Drohnen hat. 😉
 
1) Der Auftrag der BW ist auch die Aufrechterhaltung der Rohstoffversorgung. Ich will nicht, dass ich - wenn ich denn irgendwann mal eine Karre habe - teuer Geld für Benzin ausgeben muss, nur weil irgendein Araber sein Öl nicht rausrücken will. Ich will auch meine ein China produzierten "Dust"-Modelle sofort und jetzt haben, ohne dass der Container erneut befüllt werden muss, weil wiederum so ein spackiger Pirat meint, er müsse sich dran bereichern. Ich will auch nicht, dass irgendwelche Ziegenliebhaber archäologische Fundstellen schänden, nur weil sie meinen, sie hätten die Weisheit mit der Muttermilch aufgesogen. Natürlich schicken wir lieber die Franzmänner hin, denn die brauchen auch mal wieder Erfahrung. Aber ohne unsere Hilfe (haha) schaffen die es eh nicht, Brunnenbauen geht ja auch nicht mehr, denn alle Bohrautos der BW hängen ja in Talibanien - oder auf dem Weg dort hin, fest... und afrikanische Soldaten? Klar, da halte ich es mit LBJ:
"We are not about to send American boys 9 or 10 thousand miles away from home to do what Asian boys ought to be doing for themselves.”
2) Wer kann denn noch heute in unserer verweichlichten Gesellschaft, in der man die ganz harten Jungs nur am Tonfall (Ey Alda, isch mach disch platt und ficke Deine Mudda, Du Hurensohn, Du!) findet, überhaupt tote Bundeswehrsoldaten vertragen? Die Bereitschaft, zur Durchsetzung von politischen, wirtschaftlichen oder religiösen oder sonstigen Zielen auch Menschenleben einzusetzen und den Tod eigener Soldaten in Kauf zu nehmen, ist ja stark am Sinken. Gut für die Soldaten in einem Topcountry wie Deutschland, dumm nur für Ali, Mulumbu und wie sie alle heissen. Denn die kriegen mal eben die volle Ladung Bumms auf die Rübe und haben nicht mal eine Genugtuung, wenn sie so ein Ding aus zigtausend Metern Entfernung runterholen. Der Iran ist hier mal ausnahmsweise ausgenommen.😛
Die ganzen Killerspiele sind bestimmt noch nicht verboten, damit das Militär immer einen ausreichenden Pool an triggerhappygen Killerspielepiloten zur Verfügung hat, die nur darauf brennen, die Sau in Talibanien rauszulassen und um 1630 nach Hause fahren können. Ja, Telearbeit ist endlich angekommen.
Mit jeder Generation an Kampfgerät vervierfacht sich der Preis, die Systeme werden immer komplexer und abhängiger von Anbietern und Beherrschern von Schlüsseltechnologien wie GPS, Indernett und Co. Einfach mal den Saft abdrehen, schon findet kein Soldat mehr seinen Weg zur nächsten Tanke, denn Kartenlesen? Wozu?! Natürlich ist die Anschaffung einer Killerdingsbums-Drohne eine relativ teure Position aber Ausbildung und Rehakosten für die Veteranen vor Ort kosten ja auch ne Menge. Die 5000 Euronen für ein TüV-geprüftes Smartbummsdings mit spritsparendem Zielmodus und bei seltenen Fehlschüssen biologisch abbaubaren INhaltsstoffen kann man schon mal überhaben, denn wieivele Amis sind bei den Angriffen auf die Paul-Doumer-Brücke in Nordvietnam abgeschossen worden? Wieviele Bomben gingen daneben? Naja, mit dem Einsatz der ersten Smartwaffen hat es dann geklappt...
3) Armeereform hin und her, sowas ist echt lästig, wenn man sich gerade eine Hütte in Flensburg gekauft hat und dann nach Garmisch versetzt wird, nur weil Einheit A mit B zusammengelegt wird. Das Unwissen der Einplanerei (wo kommt man denn nun hin? Wird es das Waffensystem, an dem ich gerade ausgebildet wurde, noch in einem Jahr geben?) wird nur noch von der Praxis, nicht einfach die besten Leute zu rekrutieren, sondern bestimmte Jahrgänge voll zu machen, getoppt. Motiviert das? Wieso haben einige Einheiten so viel Muni und andere gar nichts? Gemein! Zugegeben, manche Don-Geilo-Truppen bekommen den neuesten Schickimicki-Kram, während andere mit Asbach-Uralt-Sachen auskommen müssen. OK, mein 40 Jahre altes G3 hätte auch gut töten können, wenn ich denn mal mehr als 5(!) Schuss Mun bekommen hätte - aber immerhin war das noch ne Knarre und nicht so wie das G36, dem das Rohr schmilzt, wenn man mal mehr als 10 Schuss abgibt. Da schiebt man doch Frust, oder? Hmmm.... was haben wir noch so? TransAll und Phantom II... Hmmm auch schon 50 Jahre alt. Und die ewige Warterei auf die Spielzeuge... Neue Korvetten - immer noch kaputt. NH-90 - möööh, sieht gut aus, hat aber noch Probleme. A400M, wieso kriegen die INgenieure die Triebwerke nicht mal fertig? Ach, der neue Panzer passt ja nicht mal mehr rein. Schon Mist. Tiger-Hubschrabbschrabb mit ohne Kanone. Soll man eine teure Rakete auf ein Kamel abschiessen? Ach, da kann man gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte. Beim Führer hätt´s das nicht gegeben.
4) Das die FLDS (oder wie im BWAkÜFi "Soldat, einfach" nun heisst) nicht kommen, sondern häufig (nicht immer!!! Dass sich da keiner angegriffen fühle!) die Truppe aus Orks und Gretchins besteht ("Blessed is the mind. Too small for doubt"), die selbst nicht mal auf der Baumschule bestehen würden, war ja klar. Welcher beflissener Abiturient (gehört auch zum Querschnitt der deutschen Bevölkerung) mit BWL/Ingenieursambitionen möchte denn für einen nicht wettbewerbsfähigen Lohn auf ein feudales Jahresgehalt in der freien Wirtschaft verzichten und dafür auch noch durch en Dreck robben (kriegt man beim Manager-Survivaltraining auch...) und sich von den vorgenannten BaumschulStUffzen, die nur Autopimpen, Frauenpimpern und Biervernichten im Kopf haben, Befehle geben lassen, wohlweisslich mit dem Hinweis "man seie ja freiwillig da"...
 
Kampfdrohen sind nicht Unmoralischer wie die Bisherigen Waffensysteme.
Ob eine Aktuell ''gutartige'' Erkundungsdrohne den Feind aufklärt damit dieser von Artillerie oder durch einen Luftschlag zerfetzt wird, oder die Drohne selber schießt.
Macht in allen Drei Varianten für den Feind keinen Unterschied, er ist Tod, und dürfte vielleicht noch garnicht mal mit bekommen haben was ihn getötet hat.
Es macht aber für uns einen Unterschied.

Ob wir wollen oder nicht, unser Militär wird in Zukunft stärker in Außenpolitischen entscheidungen vertreten sein.
Und bewaffnete Drohnen sind Günstiger wie die Kombination Aufklärungsdrohne - Artilerie/Luftschlag.
Man spart somit auch noch Soldaten ein die für die Wartung und nutzung der andren Systeme notwendig sind.
Und wer eine Drohne Unmoralisch findet aber einen Lenkflugkörper nicht, hat keine Ahnung von der Materie.

Bereits jetzt kann es unserern Gegnern Passieren das sie des nachts von einem weit entfernten Tiger Helikopter zerschossen werden, ohne das sie ihn hätten sehen oder hören können.
Während die Besatzung des Tiegers ihn dank Wärmebildkameras hervorragend aufklären konnte.
In wie weit ist dieser Tiger Heilkopter Unmoralischer wie die Drohne?

Ich finde es Zynisch von unseren Soldaten zu verlangen das sie sich selbst in Gefahr bringen sollen,
nur damit der Gegner wenigstens eine Theoretische chance erhält jemanden Lebendes zu erwischen.
 
2) Wer kann denn noch heute in unserer verweichlichten Gesellschaft, in der man die ganz harten Jungs nur am Tonfall (Ey Alda, isch mach disch platt und ficke Deine Mudda, Du Hurensohn, Du!) findet, überhaupt tote Bundeswehrsoldaten vertragen?
Also zuallererst finde ich es grenzwertig, dass du dich über Behinderungen anderer lustig machst... Tourette ist eine ernsthafte Krankheit!

Dennoch muss ich dir auch zustimmen: So gut wie alle sind gegen den Afghanistan-Krieg (oder "kriegsähnlicher Zustand"? 🙄), aber niemand möchte auf die materiellen Werte verzichten, die wir dadurch weiterhin genießen können. In der Tat: Heuchlerisch²

@Lord_Protector: Niemand verlangt etwas von irgendwem (zumindest niemand hier). Was hier doch nur kritisiert wird, ist die aus den Drohnen resultierende erhöhte Bereitschaft zum Krieg...
 
von den enormen Kosten

Die sehe ich nicht. Du kannst knapp ein Dutzend Predator-B für den Preis eines Eurofighters kaufen (oder 5 Stück für nen Tornado).

Die Truppenstärke korrigiert sich immer weiter nach unten, der Wehrdienst "auf Probe" erwies sich bisher als Flop und Freiwilligenmeldung blieben auch weit hinter den Erwartungen zurück.

Da hat Gutti mal was geleistet...
 
Dennoch muss ich dir auch zustimmen: So gut wie alle sind gegen den Afghanistan-Krieg (oder "kriegsähnlicher Zustand"? 🙄), aber niemand möchte auf die materiellen Werte verzichten, die wir dadurch weiterhin genießen können. In der Tat: Heuchlerisch²

Nein. Dumm³. Denn anstelle der Kriegs- und Wiederaufbaubezahler gehen das einfach die Chinesen hin und machen was sie wollen - und scheissen dabei auf Genderprobleme, auf Religion, auf Menschenrechte, auf die Umwelt.

Die sehe ich nicht. Du kannst knapp ein Dutzend Predator-B für den Preis eines Eurofighters kaufen (oder 5 Stück für nen Tornado).
Ob man als Drohnenpiloten-Nerd (mit einer ähnlcih teuren Pilotenausbildung) auch so gut Weiber aufreissen kann wie Tom Cruise mit seiner Tomcat?🙄

Nachtrag zur Unlust in der BW: Ich finde es auch voll gemein, wenn der Herr Oberst Klein bei der Verteidigung unserer, im Auftrag von Terroristen geklauten Treibstofflastern die Effektoren zum Einsatz bringt, für die bezahlt wurde und er dann noch kritisch angegangen wird. Diese LKW können als Waffe benutzt werden. Das dabei einige Zivilisten umgekommen sind, ist deren eigene Schuld. Sie kannten das Risiko und hatten die Wahl wegzurennen. Hier wurde mal Einsatz gezeigt und bewiesen, dass man sich vom Feind nicht alles gefallen lassen kann. WWenn hier gemotzt wird, untergraben derartige Ängste und Restriktionen die Moral der Truppe. Das hatten wir bereits schon in Vietnam!
 
Natürlich kann eine Drohne einen Unbeteiligten verwunden oder töten. Das kann aber auch eine fehlgeleitete Kugel aus dem Gewehr eines Soldaten. Sollen wir deshalb unsere Soldaten nur noch mit Messern und Klappspaten bewaffnen? :cat:

Interessant dürfte auf jeden Fall der rechtliche Rahmen sein, da Kampfdrohnen gemäß der UN-Charta nicht in Friedenszeiten eingesetzt werden dürfen. Demnach müsste die Bundesregierung entweder gegen die Charta verstoßen oder vor dem Einsatz den kriegsfall erklären, was den Soldaten vor Ort eine größere rechtliche Sicherheit gibt.
 
Ich finde die Drohnen sinnvoll. Das gibt es in der Art doch heute auch schon. Ein Soldat markiert mit einem Laser ein Kilometer weit entferntes Ziel und ein Flugzeug wirf die Laser gesteuerte Bombe ab. Das was zählt, ist die maximale Sicherheit für unsere Soldaten und die ist eben gegeben, wenn der Soldat gar nicht mehr dem Feind ins Gesicht schauen muss.

Sehe ich auch so. Freilich kann man auch mit einem Kampfflugzeug hin fliegen, aber die Dinger sind schließlich auch nicht unverwundbar.

Die moralischen Bedenken über Kampfdrohnen die hier bisher geäußert wurden halte ich größtenteils für abwegig, da die meisten davon einer generell skeptischen Haltung zum Krieg und zu Waffensystemen entspringen. Diese Haltung in allen Ehren, ich will da jetzt keine Grundsatzdebatte los treten, aber man muss grundsätzlich akzeptieren, dass Drohnen eine Kriegswaffe sind und in Kriegen Menschen umkommen - mitunter leider auch Zivilisten. Die Drohne tut nichts anderes als eine Bombe auch, im Gegenteil, sie ist sogar zielgerichteter. Insofern kann ihr Einsatz eventuell sogar dazu führen, dass weniger Unbeteiligte zu Schaden kommen.

Der Schutz der eigenen Soldaten wird hingegen in solchen Diskussionen ganz gerne mal unter den Teppich gekehrt, hat aus meiner Sicht aber immer noch oberste Priorität. In den asymmetrischen Kriegen unserer Zeit würde ich die Soldaten keinen unnötigen Risiken aussetzen, gerade eben weil die Situation vor Ort häufig sehr unübersichtlich und komplex ist.
 
Da sind viele Probleme in eines gemischt.

Stimmung der Truppe: Hättet ihr Bock AMERIKANISCHE Rohstoffe zu sichern. In Afghanistan ne Gaspipeline. Was gibts in Mali? Uran zum Bleistift. Was haben wir da verloren. NICHTS. Wenn die Leute in irgendeinem Land gerne Islamistisch Fundalistisch sein möchten bitte, geht mich primär nichts an.

WENN solche Leute aber im eigenen Lande Anschläge verüben (und nur dann) hat der Staat das Recht sich zu verteidigen.

Drohnen: Sinnvoll? Zum Teil. Einfach mal die REALE Treffergenauigkeit dieser intelligenten Waffensysteme etwas näher betrachten. Weit weg von dem was einem so vorgeschwärmt wird. Krieg ist schrecklich, und es trifft IMMER die verkehrten Leute.
 
@Lord_Protector: Niemand verlangt etwas von irgendwem (zumindest niemand hier). Was hier doch nur kritisiert wird, ist die aus den Drohnen resultierende erhöhte Bereitschaft zum Krieg...
Welche erhöhte Bereitschaft zum Krieg? Die Hemmschwelle des Soldaten wird vielleicht gesenkt, ansonsten gelten bei uns immer noch die gleichen Regeln. Der Bundestag muss Auslandseinsätze beschließen und das wird auch mit Drohnen nicht einfacher, als jetzt ohne. Alleine schon an den Drohnen Kritikern innerhalb des Bundestags, siehst du doch, dass da keine eindeutige Mehrheit herrscht. Wir werden deshalb sicher nicht in mehr Auslandseinsätze gehen als ohne Drohnen.

Dann noch zu deinem Punkt 2) Niemand sagt dass man die Drohnen so wie die USA zum exekutieren von Terroristen einsetzen will. Sie können in der Bundeswehr auch einfach das Kampfflugzeug ersetzen/unterstützen. Zum einen klären sie auf, zum anderen Unterstützen sie die Bundeswehrsoldaten am Boden. So hätten eine Drohne anstelle der US-Kampffplieger die Tanklaster bombardieren können, die Situation die Freder(TM) anbrachte, oder sie hätte vielleicht die abgeschnittene Truppe im Gefecht unterstützen können, ich meine das Gefecht von dem die Helmkamera Aufnahmen an die Medien geraten sind und die in ein paar Dokus verarbeitet worden sind.
 
Wie wäre es einfach, wenn wir darauf verzichten würden Kriege in aller Herren Länder zu führen? Die Drohnen sind ein einziges Terrorwerkzeug. Für einen konventionellen Krieg nicht geeignet, aber für die Jagd auf Zivilisten schon. Und dieses Gelaber von asymetrischen Kriegen, bei denn unsere Soldaten möglichst keinem Risiko mehr ausgesetzt werden sollen, ist mit Verlaub Blödsinn. Die einzige Möglichkeit, ein Teritorium zu kontrollieren und dort Kampfhandlungen zu unterbinden, ist: man geht mit Infanterie dort hin und bleibt dort auch. Und das ist immer mit Verlusten verbunden. Auch der höchstgerüstete Soldat des Westens wird keinen Konflikt siegreich beenden, wenn er in seiner Basis hockt und mit Drohnen auf wehrlose Zivilisten schießt, wie es die Ammis in Afghanistan und Pakistan praktizieren. Nur gibt das halt schlechte Presse, wenn mal wieder ein paar Landser ins Gras gebissen haben.

Wir haben weder am Hindukusch, noch in Mali noch auf dem Balkan oder sonst wo etwas verloren. Dieses " Platz an der Sonne" Gejaule kotzt mich einfach an. Und solche Waffensysteme, wie Drohnen helfen nur dabei, den Krieg irgendwie akzeptabel zu machen, weil er gaanz weit weg stattfindet und unsere Verluste gegen Null gehen. Solange nur die Anderen sterben ist das schon ok.


Niemand sagt dass man die Drohnen so wie die USA zum exekutieren von Terroristen einsetzen will.

Schön und gut. Wir sind natürlich den Amerikanern moralisch haushoch überlegen( Ha Ha Ha). Wie willst du kontrollieren, dass die Truppe dies auch so handhabt? Mit einem Kontrollgremium im Bundestag und Abgeordneten, die vor Ort immer mal wieder vorbeischauen? Ich lach mich neukrank. Weißt wieviele VIPs bie uns damals in Kabul waren, um sich vor Ort zu informieren? Unzählige Generäle, Politiker aller Parteien, sie alle kamen ins Camp Warehouse um dann die immer gleiche sight seeing tour durch Kabul spendiert zu bekommen. Der Afghane, bei dem wir immer angehalten haben, damit die VIPs ihm ein EPA in die Hand drücken konnten, hat am Ende, glaube ich, den Scheiß aus den Feldrationen nicht mehr sehen können.
 
Drohnen? Ja bitte! Als Deutsche finden wir Krieg ja eh alle blöd, also warum noch Leute hinschicken, wenn man das alles von einem (noch fiktiven) Drohnenträger aus machen lassen kann. Die Computertechnik schreitet voran, warum also nicht auch im Militär? "Krieg ist der Vater der Dinge." hab ich mal gehört... Und in ein paar Jahren sind sie vielleicht auch tatsächlich präzise...

Unsere unlustige Bevölkerung findet es ja doof, daß Soldaten tatsächlich tun, wofür man sie ausbildet und bezahlt. Oberst Klein, wie kann der nur? Den Tod von vielleicht Unschuldigen riskieren, um die eigene Truppe zu schützen? Was denkt der sich dabei!? Nein, mal im Ernst, diese Debatte war eine Schande! Die mit uns befreundeten Nationen erwarten deutsche Beiträge für militärische Operationen und sehen es mit Skepsis, daß wir uns immernoch hinter den Greuel des 2ten Weltkriegs verschanzen wollen. Es muß jemand dahin, der heißt Soldat, und er geht, weil er sich entschieden hat zu dienen. So isses. Und ob der nun Gelände sichert, oder Killerspiele spielt... das gehört alles dazu.

Und je mehr Länder Drohnen haben, um so besser. Da hält der Achmadineshad mal wieder eine Rede und Bumm! fliegt die Tribüne in die Luft, weil eine Drohne da war... Und dann können wir alle Drohnenbesitzerländer uns vor Entsetzen die Hände vor den Mund schlagen und hinter zusammengehaltenen Fingern grinsen, weil endlich mal jemand diesem Typen den Garaus gemacht hat... Ja das klingt radikal, ist es auch, aber vor unseren normalen Truppen haben die Diktatoren dieser Welt ja alle keine Angst mehr. Die müssen zum Himmel gucken und jedes Funkeln für ihren letzten Atemzug halten. Angst erzieht. Angst vor dem, was man nicht sieht erzieht noch mehr. Wenn der Westen seinen Frieden haben will, ohne sein Werte- und Wirtschaftssystem komplett über den Haufen zu werfen, brauch wir jede Superwaffe, die wir kriegen können.


@Krieg...
Wann hat denn bitteschön jemand das letzte mal ordentlich vor der UNO Krieg erklärt? Das würde mich echt mal interessieren. Die UNO ist ein zahnloser Tiger. Ich habe noch nie gesehen, daß die UNO irgendwo irgendwas besser gemacht hätte (aber hier lass ich mich selbstverständlich gern belehren).
Klar ist Krieg, Kämpfen und Tod doof, aber Abschaffen werden wir es nie können...

nochmal@ Drohnen...
Einen Vorteil sehe ich in den Drohnen noch. Sie sind in ihrer Herstellung und vor allem im Einsatz womöglich weniger problematisch. Airbus liefert noch immer keinen A400M(?), jede normale Firma hätte längst Schadensersatz zahlen müssen...
Eine Drohne bracht einen Steuermann und Wartungstechniker. Sie fliegt unter klaren Aufgaben zum Einsatzgebiet (klar deshalb, weil man ja vorher wissen muß, welche Waffen man unten dranpappt), erledigen ihre Sache (oder auch nicht) und kommt Heim (oder auch nicht). Ein normaler Soldat fliegt mit einer alten Klapperkiste (mit Pilot und Wartungsleuten) außerplanmäßig (weil durcheinandergewirbelter Flugplan) mit Zelt, Küche und Toilettenhäuschen im Rahmen eines Mandates in die Walachei und erwartet dann dort seine Aufgaben... Er und ein paar hundert Kumpels...
Viele Worte, ein Sinn: Was wir hier sehen ist die große Verschlankung. in Talibanien verlässt von 5 Soldatinnen und Soldaten nur 1 regelmäßig das Camp zur Patrouille. Der Rest ist unterstützend tätig! Man hat es hierzulande geschafft, die Zahl der zivilen Mitarbeiter pro Soldat von 7 auf 5 zu reduzieren hörte ich... Alles Dinge, die durch Drohnen abnehmen werden, Krieg und Kampf wird endlich billiger!

@" Wir haben da nix verloren"...
Haben wir auch nicht. Aber man verlangt es im internationalen Kontext. Also müssen wir das beste draus machen oder uns politisch/wirtschaftlich isolieren...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die einzige Möglichkeit, ein Teritorium zu kontrollieren und dort Kampfhandlungen zu unterbinden, ist: man geht mit Infanterie dort hin und bleibt dort auch.

Im Kampf gegen Terroristen geht es nur bedingt um die Kontrolle von Territorium - und bei einer unterstützenden Rolle, wie sie die Bundeswehr häufig ausübt erst recht nicht.

Aber davon mal abgesehen verstehe ich immer noch nicht, wo jetzt eigentlich bei der Drohne an sich das Problem liegt. Ich verstehe ja die Kritik an den deutschen Auslandseinsätzen, aber man kann doch davon unabhängig eine Diskussion über die Anschaffung von Drohnen führen. Das einzige aus meiner Sicht valide Gegenargument zu Drohnen ist die Gefahr, dass aufgrund der Distanziertheit des Drohnenpiloten die Hemmschwelle zum Töten sinkt - dem aus meiner Sicht aber zu viele Vorteile entgegen stehen, um es nur aufgrund dieses Risikos sein zu lassen.
 
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz wo der große Unterschied zwischen dem Einsatz von Drohnen und dem Einsatz von Kampfflugzeugen/-hubschraubern sein soll.
Der Pilot hockt halt irgendwo in einer Schaltzentrale statt im Cockpit.

Mehr Elektronik und Automatisierung als in den meisten eh schon vorhandenen Waffensystemen steckt in so einer Drohne aber auch nicht. Wenn an Bord eines Schiffes eine Rakete verschossen wird, hockt da auch nur irgendwo jemand am Computer und drückt einen Knopf, die Rakete fliegt dann von alleine zu ihrem Ziel. Was ist nun bei einer Drohne großartig anders ?

Selbst bei der Hemmschwelle wäre ich mir da gar nicht mal so sicher. Wenn einer irgendwo im Kampfflugzeug sitzt und ein potentiell feindliches Signal auf dem Radar hat, und es heißt "Er oder ich", könnte ich mir vorstellen dass der eine oder andere da schneller mal auf den Knopf drückt, bevor es der Feind tut. Der Soldat in der Schaltzentrale, der keiner Lebensgefahr ausgesetzt ist, wartet da vielleicht eher mal bis er eine 100%ige Bestätigung hat.


Diese Diskussionen von wegen was haben deutsche Soldaten an Schauplatz XY zu suchen, ist mMn eine völlig andere und hat mit den Drohnen doch rein gar nichts zu tun. Ich verstehe auch nicht warum eine Drohne nun zwangsläufig eine Angriffswaffe ist, ein Eurofighter aber nicht.
Ob man ein Waffensystem nun zur reinen Verteidigung einsetzt oder um irgendwo am Arsch der Welt Dörfer zu bombardieren, ist eine Entscheidung, die sowohl bei einer Drohne als auch beim Eurofighter getroffen werden muss.

Persönlich denke ich, dass man sowieso den Sinn und Zweck der Bundeswehr überdenken sollte. Als vollwertiges Mitglied der NATO sollten auch deutsche Truppen in vollem Maße an NATO Einsätzen teilnehmen.
 
Muss man eigentlich inzwischen jeden Mist mitmachen? Ich sehe keine Notwendigkeit auf der weltpolitischen Bühne ganz oben mitzumarschieren, wenn es insbesondere um Kriegseinsätze geht. Man kann sich genau so gut über humanitäre Hilfe profilieren, oder das Geld schlicht bereit stellen, Aufbauhilfe zu leisten. Die Milliarden die wir in Rüstung investieren, könnten auch Rentnern und Kindern Bildung und Wohlstand ermöglichen. Drohen sind das letzte was WIR brauchen.
 
Wie ist das eigentlich bei diesem Hitech-Waffensystem, kann man die Dinger hacken, stören odasowas?

Ansonsten immer her mit den Dingern, am besten zur Finanzierung die Steuern auf alkoholische Getränke erhöhen und vielleicht kann man ja auch den einen oder anderen Polizisten in die Bedienung einweisen, weil die Terroristen sind ja schon mitten unter uns und das Militär (also unseres) darf diese ja bekanntlich im eigenen Land nicht jagen.

Ich verlange ebenfalls eine, vom Steuerzahler finanzierte Drohne, welche meine Arbeit macht!
 
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