40k Die Fahrten der Audacia (beendet 06.03.16)

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System Maleziel
Maleziel
Gefängniskomplex
Alpha Sektor
Tempel des Imperators
Zeit: 2 338 784.M41

Mit zweihundert Freiwilligen im Rücken führe ich die Prozession an. Lady Helmchen ist an meiner Seite, um ihr Auge einzusetzen, falls es eine Gelegenheit dafür gibt. Die feindlichen Kultisten sind noch ein wirrer unorganisierter Haufen, als wir die Kante der Schräge erreichen. Hinter uns ist der Tempel, vor uns am Fuß der Senke der Feind.

"Für den Gottimperator! Tod den Ketzern! Tod den Dienern falscher Götter! Tötet sie alle! Kein Mitleid! Kein Erbarmen! Gottimperator mit uns!", brülle ich und beginne den Abstieg. Der Feind reagiert augenblicklich und ein wilder Haufen wirft sich uns entgegen.

"Haltet die Linie! Haltet euch an den Plan! Steht an meiner Seite!", brülle ich, als die ersten sich voller Hass auf den Erzfeind stürzen. Das ist immer das Problem bei untrainierten Einheiten, wo viele bereit sind, das Martyrium zu erleiden. Dunkelheit breitet sich in den feindlichen Linien aus und sie schreien die lächerlichen Namen ihrer Götzen heraus. Ich beginne mit meiner Laserpistole zu schießen und selbst in die Dunkelheit hinein kann ich den Feind nicht verfehlen, so dicht gedrängt stürmt er vor. Zwei schwere gut platzierte Maschinengewehre in meiner Frontlinie und mein Abwehrfeuer würde im Kugelhagel einfach den Feind zusammen brechen lassen. Leider habe ich keine Maschinengewehre und muss mich auf Taktik und Strategie verlassen. Und auf den Gottimperator, der mir alles gegeben hat, um diesen Tag siegreich in seinen Namen zu beenden.

"Wartet! Haltet die Linie! Zündet die Cocktails an! Nicht werfen! Noch nicht werfen!", brülle ich, als der Feind näher als etwa fünfzig Meter gekommen ist. Weitere Fanatiker lösen sich aus meinen Reihen und werfen sich den schnellsten Gegnern entgegen. Sie verschwinden schnell in der Dunkelheit und erleiden das Martyrium. Nun, der Gottimperator wird sie lächelnd empfangen und ihre alten Sünden werden vergeben sein.

"Jetzt! Werfen!", brülle ich und zwanzig Cocktails fliegen dem Feind entgegen in die Dunkelheit. Sie zerbrechen und menschliche Fackeln erhellen nun die Dunkelheit. Davon lässt sich der Feind aber nicht aufhalten.

"Rückzug! Es sind zu viele!", gebe ich das vereinbarte Signal. Eine scheinbare wilde Flucht setzt ein. Wir haben nur wenig Vorsprung. Ich lasse in regelmäßigen Abständen ein paar unserer erbeuten Granaten fallen. Explosionen und gellende Schmerzensschreie der Ketzer, die uns nachjagen, begleiten unseren Rückzug. Diese Taktik verlangsamt den Feind und das gibt uns die Zeit, die wir brauchen, um den notwendigen Abstand zu gewinnen. Wir fluten über die Kante hinweg und passieren die in Müllansammlungen versteckten Promethiumfässer. Der Feind folgt uns auf den Fersen. Wer jetzt stolpert, wird sterben. Bis wir die Barrikaden erreichen, ist ein Viertel meiner Truppe gefallen. Thronverdammt! Die Welle aus Dunkelheit folgt uns.

"Feuer frei! Zerschießt die Fässer!" Die Schützen eröffnen in die Dunkelheit hinein das Feuer. Ich hoffe, sie sind gut genug, um das schon vorher anvisierte Ziel auch in der Finsternis zu treffen. Über zehn Detonationen erklingen und sagen mir, dass die meisten Fässer gezündet haben. Lachen aus brennendem Promethium breiten sich aus, menschliche Fackeln irren herum und ihre grausigen Schreie sind wie Musik in den Ohren. Verbrannt zu werden, dass ist das Schicksal des Ketzers!

Nun wechseln die Schützen die Ziele und feuern in die feindliche Menge. Auch Lasergewehre verfügen über Salvenfeuer und dreißig Stück sind eine solide Bank. Ich schieße weiter mit meiner Laserpistole und richte Ketzer hin. Aber der Erzfeind ist fanatisch und brandet ungehemmt gegen unsere Stellung.

"Haltet stand! Haltet die Linie! Schickt die Ketzer zum Imperator, damit er sie bis in alle Ewigkeit in die Hölle verbannt! Getötet zu werden, das ist das Schicksal des Ketzers!", brülle ich und schieße die ersten Angreifer einfach nieder. Ihre Gesichter sind vor falscher religiöser Euphorie vollständig entstellt. Dann ist die Welle heran und das Hauen und Stechen beginnt. Meisterin Puppila gelingt es, die Blinden zu lokalisieren und zu erschießen. Das Licht kehrt zurück, die Lumen an der Decke brennen wieder und unser Licht aus den Herzen des wahren Gläubigen erhellt mit unseren Seelen den Rest. Durch die Flammenwand kann der Feind keinen geordneten Angriff führen, um die ersten undisziplinierte Welle zu unterstützen. Nun haben wir die Übermacht gegen einen im Kreuzfeuer stehenden isolierten Feind. Auch wenn sie Götzendiener sind, so kämpfen sie tapfer und unverzagt. Demagogen brüllen die Namen dieser lächerlichen Gestalten, aber nur solange, bis Althea sie mit gezielten Schüssen niederstreckt. Bei einigen fangen die Köpfe an zu brennen. Der Widerstand der Ketzer bröckelt und unsere Masse beginnt zu wirken, besonders da jetzt weitere Einheiten von uns aus den Maschinenkomplexen heraus den Feind in die Flanke fallen. Die letzten Demagogen sterben und einige der Götzendiener beginnen zu fliehen, leichte Ziele für unsere Schützen. Ich bin mitten im Getümmel und töte jeden Kultisten, der mir zu nahe kommt. Ich schieße einem Kerl mit einem achtzackigen Stern im Gesicht ins Auge, einen anderen ramme ich die Klinge ins weiche Fleisch des Bauches und reiße ihm die Bauchdecke auf. Dann ist kein Feind mehr zu sehen. Der Sieg ist unser. Die letzten Fliehenden sterben im Lasergewehrfeuer und wir besetzen den Rand der Schräge. Das erste Gefecht ist unser! Ein kleiner Sieg, ein guter Anfang. Aber der Feind ist immer noch zahlreich und hat sich in seiner Ausgangsposition verschanzt. Ich lasse die Toten plündern und vervierfache die Anzahl unserer Lasergewehre und keiner muss nun mehr mit Steinen oder bloßen Händen kämpfen. Aber das war nur das undisziplinierte Kanonenfutter, der wahre Feind formiert sich dort unten. Nun, lasst sie kommen und den wahren Zorn unseres lebendigen Imperators spüren!
 
Action Action Action.
Das geht mal wieder voll ab.

Obwohl langsam Conari bischen nervt mit seiner Imperatorergebenheit.

Grße

Nun ja, der Imperatorglaube ist nun mal ein Kernelement des Settings und in einer solchen Situation, wo man mit dem Erzfeind konfrontiert wird, ist weniger nicht mehr. Außerdem schützt der Imperator Flavion Conari eben mit einem Spielrelevanten Schutzfeld von immerhin 50%. Das ist schon nicht mir Glaube, sondern Gewissheit.

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Der Erzfeind lässt sich erfreulicherweise recht viel Zeit. Zuerst halten sie einen kurzen Götzendienst ab und singen dann äußerst blasphemische Hymnen, wo sie ihre vier Pfeifen des Chaos in den Himmel loben und unseren lebendigen Gottimperator als Leichenimperator verhöhnen. Dafür verdienen sie mehr als nur einen Tod! Thronverdammt!

Auf alle Fälle kommen wir nach kurzer Beratung zum Schluss, dass dies nur ein Ablenkungsmanöver sein kann, da sie nun anfangen, uns Hymnen singend weiträumig zu umgehen, als ob sie auf einer Pilgerfahrt wären. Also wird es einen Angriff über die linke Flanke geben, während die Truppen dort unten es wohl über die rechte Flanke versuchen werden. Die Ablenkungstruppe ist nur wenig kleiner als unsere gesamten Einheiten. Ich beordere neunzig Schützen und genau so viele Nahkämpfer an die rechte Flanke, während der Rest den eigentlichen Angriff über die linke Flanke abwehren wird. Die dreißig ausgebildeten Wachen verteile ich auf den maschinellen Strukturen, die mit Laufgängen und Leitern miteinander verbunden sind. Notdürftig werden die Deckungen verstärkt. Ich bleibe unten, um einen Durchbruch zu verhindern. Ein wahrer Anführer ist in der Mitte seiner Leute an vorderster Front zu finden. Nur Feiglinge und so hinterlistige Bastarde wie Chaosanhänger führen von hinten.

"Aufrechte Krieger des Imperators! Hier ist der Ort, wo der Erzfeind einen hinterlistigen Flankenangriff plant. Aber wir sind hier und hier werden sie ihr verdientes Ende erleiden. Haltet stand! Achtet auf euren Nächsten, unterstützt ihn! Gemeinsam werden wir sie zerschmettern! Heute wird das Licht über die Dunkelheit triumphieren. So ist es bestimmt, so wird es geschehen!", brülle ich. Die Männer jubeln mir zu und ich hoffe, dass ihre Motivation für den Imperator zu sterben ungebrochen ist, denn das werden heute noch viele tun, da mache ich mir keinerlei Illusionen.

"Ist der Feind auch noch so zahlreich, dann erinnert Euch an Sebastian Thors Worte: Ein einziger wahrer Gläubiger kann eine Armee von Ketzern vernichten!" Ich hoffe nur, Sebastian Thor hat sich mit dieser Aussage nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt. Nun, ich werde es wohl gleich herausfinden, denn die Dunkelheit flutet uns entgegen. Wie von uns erwartet startet hier an der linken Flanke der eigentliche Angriff. Auf mein Kommando werden die letzten Molotovs geworfen und die drei Fässer zur Explosion gebracht. Diesmal erwischt es die blinden Bringer der Dunkelheit sofort, so dass wir im Licht kämpfen. Stetiges Feuer von Boltern ist über den Dächern zu hören und jede Salve zerreißt einen meiner Leute. Verwandelt arbeitsgestählte Körper in blutigen Nebel und zerfetztem Fleisch. Diese braven Männer können dem Feuerinferno nur wenig entgegen setzen. Meisterin Puppila gelingt es aber mit ihrer großarten ballistischen Fähigkeiten drei der vier Bolterschützen zu annihilieren. Lady Helmchen tötet weitere feindliche Schützen und Bruder Obskurus ist damit beschäftigt, seinen Hintern in Deckung zu halten. Der oberste Aufseher Barakis selbst scheint nicht in diesen Kampf eingreifen zu wollen, da wir aus keinem Sturmbolter beschossen werden. Ein Umstand, der mich nicht wirklich traurig stimmt.

Unten dagegen brechen nun blutige brutale Nahkämpfe auf engstem Raum aus. Geifernd, den Namen ihrer lächerlichen Götzen brüllend, stürmen die Chaoskultisten auf mich zu. Die ersten sterben im Salvenfeuer meiner Laserpistole. Anfangs hielt ich diese Waffe für ein hübsches Schmuckstück, aber gegen Horden leichter Infanterie, die offen auf einen zustürmt ist sie ihr tausendfaches Gewicht in Elektrum wert, was durchaus dem gängigen Marktpreis einer solchen Pistole entspricht. Ich schieße einem noch genau so zwischen die Augen, dass seine Augäpfel kochend aufplatzen, da walzt dann der Feind auch schon heran. Mein gutes Messer hält reiche Beute, während ich wie ein Fels in der Brandung stehen bleibe. Der Imperator sieht meinem Werk zu und er soll Freude daran haben, wie ich die Götzendiener seiner unfehlbaren Gerechtigkeit überstelle. Und mein Werk ist wohlgetan, denn er hält schützend seine Hand über mich. Ein mystisches Schutzfeld schützt mich vor den schlimmsten Auswirkungen der brutalen Nahkämpfe, da auch ich nicht jedem Laserstrahl ausweichen und jeden Angriff zu parieren vermag, während meine gute Rüstung den Rest von meinem mir doch sehr geschätzten Körper abhält.

"Blut für den Blutgott! Deinen Schädel für seinen Thron!", brüllt mich ein Kultist an, nur um im nächsten Moment meine Klinge in seinem Schlund zu spüren. Nichts da! Ich mag meinen Schädel genau da wo er sitzt. Kaum ist er gefallen, kommt auch schon der nächste, nur um zuerst niedergestochen und dann einen Fangschuss in den Kopf zu bekommen. Ein weitere Welle Götzendiener mit Todessehnsucht stürmt heran, nur um an mir zu zerschellen. Ausgelöscht zu werden, das ist das Schicksal des Ketzers. Ich bin über und über mit noch mehr Blut bespritzt und muss aussehen wie ein Diener von diesem Körnchen, der wohl dieser sammelwütige Blutgott ist. Wobei Körnchen natürlich ein äußerst bescheuerter Name für einen Möchtegern Schlächtergott ist. Oder der Kerl hat so große Eier, dass er mit jedem Namen klar kommt. Wie auch immer, schließlich stapeln sich die Leichen seiner unfähigen Anhänger und ich kämpfe auf dem Scheitelpunkt. Was bin ich froh, dass mich mein Lebenswart Caine in unendlichen Lektionen gelernt hat zu balancieren. Ein Nahkämpfer lebt mit guter Balance. Die Friedhöfe sind voll mit jenen, die diese Lektion nicht ausreichend gelernt haben. Schließlich kommt keiner mehr, der mutig genug ist, sich mit mir anzulegen. Diese Flanke hat gehalten.

"Linie halten! Keine sinnlosen Verfolgungen!", brülle ich, als einige sich an die Verfolgung der letzten Kultisten machen wollen. In dem Moment kommt ein Melder, der mir berichtet, dass die rechte Flanke gleich überrannt werden wird, wenn nicht sofort Verstärkung auftaucht. Nun gut, ich sammle den Großteil jener ein, die noch kämpfen können und lasse nur zwanzig kampffähige Nahkämpfer und zehn Schützen zurück, um diese Flanke zu halten. Ich glaube zwar nicht, dass der Erzfeind nochmal in der Lage sein wird, hier Truppen zu mobilisieren, um sie ein weiteres mal in die Schlacht zu werfen, aber man weiß ja nie. Mit dem Rest eile ich auf die andere Seite. Möge der Gottimperator uns schnell genug sein lassen, um rechtzeitig an den Ort der Schlacht zu gelangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
:starwars:

Yeah eine "Schlacht". Sehr schöner Teil. Ich hab es genossen.
Einziger kleiner Kritikpunkt ist der letze Satz (sonst wäre es mir auch gar nicht aufgefallen):

"Möge der Gottimperator uns schnell genug sein lassen, um rechtzeitig an den Ort der Schlacht zu gelangen."

Wäre ein Vorschlag.

Weiter so. Für den Imperator :eagle:

Gruß H
 
Danke für das Lob! Den Satz hab ich mal so korrigiert, hört sich echt besser an.

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Wir kommen gerade noch pünktlich an, um zu verhindern, dass die Barrikade fällt. Ich bin immer da zu finden, wo die Schlacht am stärksten tobt. Ich schieße dabei mehr Feinde nieder, als dass ich das Messer benutze, welches allerdings auch genug Arbeit bekommt. Ab und zu brülle ich Zitate von Heiligen, die ich als Kind habe auswendig lernen müssen. Was habe ich das damals gehasst. Ich hatte schon die Befürchtung gehabt, dass man mich zum Kirchendienst ausgewählt hat. Viele Familien haben im mächtigen Adeptus Ministorum einen Vertreter ihrer Familie sitzen, schließlich ist die Kirche eine der mächtigsten Organisationen des Imperiums. Aber meine Familie hatte nie einen so guten Draht zu der Ekklesiarchie, was auch daran liegt, dass mein Vorfahre sich nicht gut mit dem heiligen Drusus verstanden hatte.

Die ersten Minuten wogt der Kampf hin und her. Der Feind war von Anfang an zahlreicher und besser bewaffnet. Und sicherlich auch trainierter. Aber wir haben die bessere Strategie und konnten das Schlachtfeld zu unseren Gunsten modifizieren. In höherer Position als der Feind die Schlacht zu beginnen ist seit Anbeginn der Zeit ein nicht zu unterschätzender Faktor. Höher zu stehen, heißt die größere Reichweite bei Projektilwaffen zu haben. Man kann bergab stürmen und der Gegner wird stärker durch den Aufstieg erschöpft. Und dann ist da der Faktor des Anführers, dessen Part ich ganz gut ausgefüllt habe. Ich denke mal, ich habe alles in meiner Macht getan, um das Schlachtenglück auf unsere Seite zu ziehen. Und zu guter Letzt haben wir natürlich noch den Gottimperator, der uns beschützt. Manchmal wünschte ich, sein Wille würde sich deutlicher manifestieren. Aber inzwischen habe ich keine Zweifel mehr und mein Herz ist voller Licht. Deswegen weiche ich nicht, deswegen inspiriere ich mit meinen Mut und meinen Taten meine Gefolgsleute, noch härter zu kämpfen und nicht zu wanken. Schließlich dünnt sich die feindliche Kampflinie aus. Plötzlich steht ein Kultist mit einem richtigen Schwert vor mir.

"Blut für den Blutgott! Schädel für seinen Thron!", brüllt er mich an.
"Habt ihr echt nur diesen einen Spruch drauf?", frage ich ihn und erschieße ihn einfach, bevor er antworten kann, da diese Frage doch eher rein rhetorischer Natur war. Auf alle Fälle habe ich nun ein Schwert und mit großer Freude hacke ich die letzten Götzendiener in Stücke. Ha! Das hat jetzt schon beinahe Spaß gemacht. Was dem Feind an Klasse gefehlt hat, dass hat er mit Masse wett gemacht. Jedenfalls was es mich betrifft. Ich bin ein Adliger, kaum das ich laufen konnte, wurde ich trainiert, im Fechten unterrichtet und habe durchaus so etwas wie eine militärische Ausbildung an einer Akademie hinter mir. Wenn ich etwas wirklich gut kann, dann ist es Menschen töten. Ungepanzerte Kultisten mit primitiven Waffen sind einfach keine Herausforderung für einen Kämpfers meines Kalibers. Die Frontlinie hat gehalten und ich schreite sie ab, verteile Lob an jene, die noch aufrecht stehen, und spende jenen Trost, die gleich zum Imperator fahren werden. Sie haben wohl getan und ich bin absolut überzeugt, dass unser lebendiger Gottimperator sie mit großer Freude empfangen und sie für ihre letzten Taten belohnen wird. Alle ihre Schuld, all ihre Sünden haben sie mit dem Blut der Götzendiener von sich gewaschen und ihre Seelen gehen geläutert in die Hallen des Imperators, wo es ihnen nie mehr an etwas mangeln wird.

Schließlich knie ich nieder, stecke mein neues blutiges Schwert in den Boden und sprechen laut den Lobgesang auf den Imperator, in den schließlich alle laut einfallen. Dies ist wahrlich ein großer Tag. Diese Schlacht haben wir gewonnen, aber der Krieg hat gerade erst begonnen. Jetzt heißt es, schnell zu handeln und die Gunst der Stunde zu nutzen. Dreiviertel der Anhänger des Tempels sind gefallen und weilen nun als Märtyrer an der Seite des Imperators. Also brauchen wir neue Leute und nichts beflügelt mehr als ein Sieg über einen mächtigen Feind. Also lasse ich einen der LKW fahrbereit machen und dekoriere ihn mit Leichen, abgeschlagene Gliedmaßen und Köpfen der feindlichen Gefallenen. Aus der Kutte eines Demagogen bastle ich ein Banner. An die Stange kommt ein abgeschlagener Kopf eines der Blinden und ein Bolter von Barakis Schergen. Einen der Bolter bekommt Traub, um ihn für alle als Anführer der Schützen kenntlich zu machen und den letzten überreiche ich Althea, da sie als passionierte Scharfschützin damit am meisten Schaden anrichten kann. Der Maschinenkult spendiert uns ein paar Lautsprecher. Nachdem der Wagen dekoriert und die Lautsprecher montiert sind, fahre ich zur nächsten Barrackensiedlung. Ich nutze diese kurze Zeitspanne, um mich etwas von den anstrengenden Kämpfen zu erholen. Was für ein Gemetzel. Wirkliche Furcht habe ich diesmal nicht empfunden, dazu brennt das Licht meines Glaubens nun zu stark. Allerdings bin ich körperlich ziemlich erschöpft und habe einiges an oberflächlichen Verletzungen davongetragen. Jede für sich ungefährlich, aber in der Summe doch so schmerzend. Die gefangenen Arbeiter haben sich in ihren Unterkünften verbarrikadiert in der Hoffnung, dass der Schlangenkult sie hier in Ruhe lässt. Auf alle Fälle lasse ich sie nicht in Ruhe. Ein paar kommen neugierig aus ihren Verstecken, aber die meisten spielen lieber weiter Mäuschen. Also liegt es an mir, die Massen zu begeistern.

"Gefangene des Alphasektors! Gefangene von Maleziel! Heute ist der Tag, an dem der Schlange der Kopf abgeschlagen wird, wie einst unser heiliger Imperator auf Terra der falschen Schlange Horus den Kopf von seinen Schultern getrennt hat", beginne ich zu predigen. Vielleicht wäre eine Karriere als Kardinal doch nicht so falsch gewesen. "Der Feind im Dunkeln mag übermächtig erscheinen. In der Vergangenheit ist jeder Versuch gescheitert, sie auszutilgen. Aber nun bin ich hier! Ich bin Flavion Conari, Lord-Kapitän der "Audacia". Und ich werde nicht zulassen, dass diese Schlangen und Götzenanbeter noch weiter Unheil anrichten werden. Ihre Terrorherrschaft wird hier und heute enden! Ich trage das Licht des Imperators in meinen Herzen! Entflammt auch ihr euer Licht! Lasst es brennen! Der unheilige Götzentempel der Schlange ist geschwächt, sie haben heute ihre Elite auf uns geworfen und sind gescheitert. Nutzen wir gemeinsam die Stunde und tilgen wir sie aus! Schicken wir sie zum Imperator, der ihre verkommenen Seelen in die tiefste Hölle verbannen wird, wo sie bis zum Ende der Zeit in unendlicher Agonie leiden werden!" Überschwänglicher Jubel brandet mir entgegen und ich habe nun eine Armee. Jetzt muss ich nur noch die Wärter überzeugen, meine Armee mit Waffen und Ausrüstung zu unterstützen.
 
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Ich schare mehrere tausend Anhänger um mich. Die zweihundert Überlebenden der ersten Stunde bilden den Kern der neuen Armee, die nun dank der großzügigen Spende des Schlangenkultes gut mit Lasergewehren ausgerüstet ist. Aber das wird nicht reichen. Die Schätzungen wie groß der Ketzerkult ist, belaufen sich zwischen zehn bis zwanzigtausend Anhänger. Nicht alle davon sind trainiert oder bewaffnet, aber der Großteil dürfte das sein. Es wird eine harte Nuss werden, sie in ihrem Tempel zu knacken. Während der Fahrt zur Festung der Wärter bereden wir mögliche Vorgehensweisen. Wir kennen den Zugang über die Wasserversorgung. Es gibt noch einen ganz offiziellen Eingang, der schwer bewacht und gut verteidigt ist. Dann gibt es noch die Seilbahn zum Alphasektor, wodurch der Angriff auf den Imperialen Tempel erfolgt ist. Diesen Zugang haben wir abgeriegelt, indem wir die Maschinengeister für die Seilbahn ins Koma versetzt haben. Und es muss noch eine Verbindung zum Verwaltungstrakt geben, den wir aber nicht benutzen können. Letztendlich haben wir zu wenig Informationen, um einen Plan machen zu können. Und es ist auch die Frage offen, was die Wärter für Ausrüstung in ihren Magazinen haben, ganz abgesehen davon, dass ich sie erst auf unsere Seite ziehen muss.

Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir die Festungsanlage. Die grauen Wälle aus Ferrobeton sind hoch und mit Schießscharten versehen. Die massiven Tore aus rostigen Plastoidstahl sind verschlossen. Es gibt nur einen besetzten Vorposten in einem vorgelagerten befestigten Bunker, denen gar nicht wohl bei unserem Anblick ist. Ihre Hoffnung, die ganze Sache einfach aussitzen zu können hat sich mit unserem Erscheinen in Luft aufgelöst. Ich kann hören, wie hinter der Mauer Befehle gebrüllt werden und die Wachmannschaften jetzt die MG Stände besetzen. Deren Läufe sind deutlich zu sehen. Ich stehe hier auf dem Präsentierteller und falls jemand auf die Idee kommt, auf mich zu schießen, könnte das für mich ziemlich tödlich enden. Aber ich kämpfe meine Zweifel nieder und beginne mit einer weiteren Ansprache. Hier muss ich eine etwas andere Strategie fahren als wie bei den Gefangenen. Diese können nichts dafür, dass sich ein Kult des Erzfeindes hier breit gemacht hat. Aber die Wärter hätten die Pflicht gehabt, diesen auszutilgen.

"Wärter von Maleziel! Schon lange hat das Böse an diesen Ort seine Wurzeln geschlagen. Ihr könnt weitermachen wie bisher und hoffen, dass die Kultisten sich leichtere Opfer aussuchen. Darauf bauen, dass das Imperium weiter weg sehen wird. Aber der Tag wird kommen, wo der Chaoskult entdeckt werden wird. Die Inquisition ist dafür bekannt, wenig Federlesen zu machen. Unschuld beweist gar nichts! Und ihr habt Euch zumindest der Duldung des Chaos auf dieser Welt schuldig gemacht. Und Schuldige werden im Namen des Imperators bei lebendigen Leib verbrannt!", beginne ich mit meiner Predigt.

"Regelmäßig kommen Schiffe der Imperialen Flotte hierher und irgendwann wird ein ehemaliger Insasse zu viel quatschen, sei es bei seinem Beichtvater oder weil er zu viel Fusel intus hat. Und irgendwann wird das weiter gegeben werden und die Ohren eines Inquisitors erreichen. Maleziel ist ein Gefängnis und auch der Kult kann nicht entkommen! Und die Rache der Inquisition wird fürchterlich sein!" Ihnen die Konsequenzen ihres Handelns drastisch vor Augen zu führen kann in diesem Fall nicht schaden. Ich baue weiterhin eine mächtige Drohkulisse auf, die schon bald Früchte trägt. Einer der Soldaten des Vorposten traut sich aus seiner Stellung heraus und kommt zu mir gelaufen. Ich kann deutlich sehen, dass er viel lieber ganz weit weg wäre. Er bittet um ein Gespräch im Vorposten. Nun gut, ich komme mit. Ohne Zwischenfälle erreiche ich den Vorposten und kann von dort mit dem ranghöchsten Diensthabenden dieser Festung mit einem Fernsprecher kommunizieren. Auch hier fehlen mal wieder die Reinheitssiegel. Es ist ein Wunder, dass die ganzen Maschinengeister nicht schon längst vor lauter Vernachlässigung und daraus resultierenden Trotz ihre Mitarbeit eingestellt haben.

Die Verbindung ist gut und ich kann mit einem der kommandierenden Offiziere reden. Er ist anfangs wenig begeistert von der Idee, die Tore zu öffnen und meine Lumpenarmee zu versorgen. Sein Hauptargument ist, dass man in der Vergangenheit öfters versucht hat, das Schlangennest auszuräuchern und immer gescheitert ist. Das ist mir klar, sonst würden wir dieses Gespräch ja nicht führen. Aber bisher war nie jemand von den Angreifern schon im Tempel gewesen. Zugegeben, viel gesehen habe ich auch nicht, aber doch das eine oder andere. Jedenfalls besser als gar nichts. Und ich habe schon einen Sieg errungen.

"Die Moral des Erzfeindes ist durch die Niederlage angeschlagen. Wie ihr schon sagtet, sie wurden noch nie besiegt. Nach dieser ersten Niederlage breitet sich nun Furcht in ihren Herzen aus. Bevor ihre Demagogen sie wieder aufrichten, sollten wir zuschlagen. Gemeinsam können wir den Schwarzen Vipern das Fürchten lehren. Und danach, wie es ist, vor unserem Gottimperator zu stehen und die gerechte Strafe zu erlangen! Wir müssen die Initiative ergreifen und diesem Schlangennest das Ende bereiten, das schon lange überfällig ist. Wartet ihr weiter ab, werden die Schlangen erst mal die Oberhand behalten und der Tag wird kommen, wo sich die Inquisition dieses Ortes annehmen wird. Und glaubt mir, die Inquisition ist nicht dafür bekannt, Schuld abzustufen oder zwischen Kollateralschaden und ihrem Missionsziel abzuwägen. Sie werden kommen und werden alles vernichten. Wenn sieben Millionen Unschuldige mitsterben, dann ist das akzeptabel!" Meine Argumente ziehen und die Tore werden geöffnet. Geht doch!

Die Magazine des Postens sind nicht übermäßig gut bestückt, aber es gibt doch dreihundert Schrotflinten, tausendzweihundert Lasergewehre und Munition in ausreichender Menge. Auch gibt es drei Kanister mit Nervengas, was einige interessante Möglichkeiten bietet. Dazu noch fünfzehn Meltersprengsätze und zwanzig Laserminen. Damit lässt sich einiges anfangen. Die Menge ist immer noch fanatisch und die erste beginnen mich schon Sankt Flavion zu nennen. Das ist sicherlich deutlich verfrüht. Bruder Obskurus tritt mit sauertöpfischen Mine zu mir hinzu. Und da der Astropath immer so aussieht, als hätte er in eine Zitrone gebissen, heißt das schon einiges.

"Mich wundert, dass ein so xenophiler Mensch wie Ihr im Licht des Gottimperators baden könnt, während seine stillen Anhänger nicht so gefördert werden."
"Ich habe das verbriefte Recht des Senats, dem Sprachrohr des Imperators, mit Xenos Handel zu treiben. Das macht mich nicht zum Freund der Xenos. Der Gottimperator belohnt jene, die in seinem Namen das Zentrum der Schlacht suchen und nicht jene, die furchtsam hinter den Linien ihren Hintern sorgsam in Deckung halten. Wer auf den Imperator vertraut, hat auf Fels gebaut!", erwidere ich und konzentriere mich auf die vor mir stehende Aufgabe, dieses Schlangennest der Schwarzen Vipern auszuräuchern. Und auch wer immer dahinter stehen soll, dieser fünfte Götze von diesem Verein lächerlicher Gestalten, der wird bald mehr als nur ein paar Probleme bekommen. Genauso wie ein paar andere Leute.

Gespielt am 22.12.2012
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 3
Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 3
Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 3
Yuri Navigatorin Rang 2
EP: 600
Besiegte Gegner:
Etwa fünfhundert Kultisten
Beute:
1 Schwert
Viele Handgranaten
3 Bolter
sehr viele Waffen in Form von Laser und Schrotgewehren

Gedanke des Tages
Holla die Waldfee! Was für ein geiler Abend! Eine richtige Schlacht mit zwei fast gleich großen Verbänden. Das Auge des Gottimperators ruhte auf uns und wir haben uns prächtig geschlagen. Was er auf Terra zu sehen bekam, war wohl gefallen. 😉
 
Die Menge ist immer noch fanatisch und die erste beginnen mich schon Sankt Flavion zu nennen. Das ist sicherlich deutlich verfrüht.

Holla die Waldfee zurück. Das verspricht ein bombastisches Finale des Abschnittes. Und der schwarze Humor kommt auch nicht zu kurz, wie man an dem Zitat sehen kann.
Sankt Flavion, einfach herrlich! :angel2:
 
Holla die Waldfee zurück. Das verspricht ein bombastisches Finale des Abschnittes. Und der schwarze Humor kommt auch nicht zu kurz, wie man an dem Zitat sehen kann.
Sankt Flavion, einfach herrlich! :angel2:

Yup, Maleziel ist durchaus einer der Höhepunkte der Kampange zu verstehen.

Persona Dramatis
Persona Dramatis

Personen Maleziel

Reißer - Erzketzer und Häretiker, soll nach Damaris überführt werden.
Sergeant Barakis - Aufseher und Anführer dem Empfangskomitee, hat eine Schlange im Gesicht tätowiert.
Oberster Verwalter Rokain Orwell - Versorgungsoffizier des Gefängnisses.
Lothar Asowitch - Priester des Tempels des Imperator, hat keine Arme und Augen mehr.
Radkowitch - Wärter im Alpha Sektor
Holister - Wärter im Beta Sektor
Garris Traub - Wärter im Delta Sektor
Novati Silvas - Letzte der Namenlosen
Salk - Aufseher
Theta 3/7 - Maschinenpriester und Vorgesetzter von Fidilius
Fidilius Flavius - Junger Maschinenseher
Hermandez - Wachmann mit guter Ausrüstung (Da der Spieler von unserem Magister Militaris erst wieder nach der Abschottung auftauchte, konnte sein Char nicht mehr ins bestehende Abenteuer einsteigen und er spielte stattdessen mit den gleichen Werten und Ausrüstung den Wachmann Hermandez.

Kapitel 20
Die Belagerung!

Position:
System Maleziel
Maleziel
Gefängniskomplex
Alpha Sektor
Waffenlager
Zeit: 2 338 784.M41

Es lassen sich auch einige alte Pläne des Omega Sektors finden. Natürlich ohne den dort befindlichen Chaostempel. Der Haupteingang ist seit Jahrzehnten verschlossen und befindet sich in einem verlassenen Lagerkomplex. Wir machen uns schon ein paar Gedanken, aber bevor wir konkret was unternehmen können, müssen wir uns die Sache vor Ort ansehen. Wir sind nun auch in der Lage, die Quarantäne der einzelnen Sektoren zu umgehen, indem wir die großen Trennschotte wieder öffnen lassen. Aber da dies eine ziemlich lange Zeit dauert, rücken wir über Wartungstunnel in den Gamma Sektor vor. Dort ist es ziemlich dunkel und viele Gefangene haben sich zu kleinen Gruppen zusammen gerauft und kauern sich in Löchern zusammen.

Unbehelligt von feindlichen Einheiten erreichen wir den Lagerkomplex. Er liegt etwas tiefer, das Zugangstor aus Ferroplast ist gewaltig, fünfzehn Meter breit und genau so hoch. Das dahinter führende Tor in den alten Omegasektor ist genau so riesig und aus massivem Plastoidstahl. Die Lagerhalle ist leergeräumt. An der Decke befindet sich noch ein alter Laufkran. Balustraden und Gangways ziehen sich über die Wände entlang, welche zu leer stehenden Schreibstuben führen. Zwei Gänge, einer je links und rechts, führen zu Gewölben ohne weitere Ausgänge. Das Ganze eignet sich gut fürs Kreuzfeuer, ist aber nicht ganz ungefährlich, da man sich hier nicht mehr wirklich zurückziehen kann. Leider hat der Feind den gleichen Gedanken, denn die Tore beginnen sich zu heben. Es wird zwar einige Zeit dauern, bis die offen sind, aber wir sind hier zu wenige, um massiv angreifenden Truppen wirklich auf lange Sicht Paroli bieten zu können. Also ziehen wir uns zurück und besetzen die leichter zu verteidigende Höhenstellung vor dem in den Fels gehauenen Lagerkomplex. Von dort aus können wir uns im Bedarfsfall zurückfallen lassen.

Nach und nach rücken die ersten meiner Truppen ein. Provisorisch werden Barrikaden errichtet. Zu unserem Glück haben die Maschinenpriester zwölf Maschinengewehre von festen Stellungen abmontiert. Die schweren Waffen sind nicht wirklich tragbar und werden auf massiven dreibeinigen Lafetten montiert. Acht Stück bringe ich hier in Stellung. Es gibt noch mehrere andere Zugänge in den Omega Sektor, deswegen werden die anderen vier je Paarweise einmal bei den Lüftungsanlagen und bei den Wasserwerken montiert, um so Umgehungsangriffe zu verhindern. Auch schicke ich dort jeweils eine je etwa dreihundert Mann starke Einheit hin. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass der Feind über das Lorensystem angreift, trotzdem schicke ich dort eine Gruppe Verteidiger hin. Es gibt noch einen weiteren Zugang über die Plasmaenergieleitungen. Dadurch, dass der Reaktorblock herunter gefahren ist, kann durch die nun nur noch mehrere hundert Grad heißen Tunnel ein Stoßtrupp mit Schutzanzügen dort eindringen. Allerdings gibt es nur zwanzig Schutzanzüge und wir haben keine Spezialisten, die wirklich schlagkräftig genug wären, in so kleiner Anzahl nennenswerten Schaden anzurichten. Wir nutzen die nächsten Stunden, uns zu verschanzen. Bruder Obskurus versucht mich zu heilen, strengt sich dabei aber nicht wirklich an. Deswegen verschafft er mir kaum Linderung. Thronverdammt!

Inzwischen sind Motivationsrufe aus dem Omega Sektor zu vernehmen in Form eines monotonen "Hu Hu Ha!". Es sind ziemlich viele Stimmen. Ich habe knapp fünftausend Streiter des Lichtes hier versammelt. Ich schätze mal, der Feind hat deutlich mehr. Wahrscheinlich eine vielfache Übermacht. Ich verbreite betont Optimismus, weiß aber, wie schwer das alles werden wird. Bis jetzt haben wir uns alle zwar gut geschlagen, aber der Feind hat immer noch die zahlenmäßige Überlegenheit und finstere Hexerei auf unserer Seite. Unten tut sich was und ich lasse volle Gefechtsbereitschaft einnehmen. Die letzten Barrikaden werden fertig gestellt und Molotovs verteilt. Keine Sekunde zu früh, denn die erste feindliche Angriffswelle strömt heraus. Es sind recht wenige, die da heran stürmen und wie die Fliegen fallen. Ohne auch nur einen Verwundeten oder Toten auf meiner Seite sterben etwa hundertfünfzig Kultisten. Wahrscheinlich ein Opfer für ihre dunklen Götzen und kein ernsthafter Angriff.

Mir schwant deswegen Böses. Nur wenige Augenblicke selber bildet sich Nebel über den Toten. Drei Hunde aus dem Warp und der Hohepriester des Schlangenkultes manifestieren sich als Nebelgestallten. Der Typ verhöhnt uns, versucht mit seinen vier Götzen Eindruck zu schinden und unsere Moral zu unterminieren. Als kleine Untermalung seiner blasphemischen Worte schickt er uns die drei Nebelhunde vorbei. Die unnatürlichen Dinger schießen verdammt schnell auf unsere Linien zu, während der Kerl von der Macht des Kaios und dem seiner Hohepriester faselt. Unzählige Lasergeschosse peitschen durch die Nebelgestallten, die erst im letzten Moment wirklich fest werden. Lady Helmchen macht sich wirklich dadurch nützlich, in dem sie ihren bannenden Blick einsetzt. Mit gezogenen Schwert und Pistole in der Hand erwarte ich das unvermeidliche. Es gelingt mir die Angst vor diesen Kreaturen niederzukämpfen. Eines der Dinger greift mich direkt an. Ich versuche mich unter seinem Angriff wegzuducken, aber ich bin zu langsam oder besser gesagt, diese unheilige Kreatur aus dem Warp ist einfach zu schnell für mich. Der Dämon springt mich an und die Aufprallwucht reißt mich von den Beinen. Thronverdammt!
 
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Maleziel
Gefängniskomplex
Delta Sektor
Verteidigungsstellung
Zeit: 2 338 784.M41

Mit großer Wucht knalle ich auf den felsigen Boden und die Luft wird aus meinen Lungen gepresst. Hier und da vermeine ich es auch knirschen zu hören. Sein Maul mit den viel zu vielen scharfen Zähnen schnappt zu und diesmal rettet mich nicht der Schutz des Imperators. Auch meine gute Rüstung kann diesem unheiligen Ding nichts entgegen halten. Eiskalte Zähne beißen sich in mein Fleisch. Wie ich diese Warpraubtiere hasse, die einfach meine gute Rüstung ignorieren. Ich fühle schon mein letztes Stündlein geschlagen, als die Kreatur aus dem Warp an Substanz verliert. Dank der Kräfte von der Navigatorin Yuri, die ich immer noch meist bei ihrem Spitznamen "Lady Helmchen" nenne, löst sich der verdammte Hund endlich auf, bevor er mich zu Tode beißen kann. Eiseskälte tobt durch meinen Körper und raubt mir die Körperwärme. Ich fühle mich dem Tode nahe, kann aber dem Schnitter noch einmal von der Schippe springen.

Auch der zweite Dämon wird recht schnell von Garben aus dem Bolter von Meisterin Puppila zersiebt. Wenn die Frau trifft, dann richtig. Der Hund wird regelrecht von vier Einschlägen zerrissen. (Ausnahmsweise mal gut gewürfelt und Zorn des Imperators kam einmal zum Tragen.) Schmerzwellen durchschießen meinen geschundenen Körper, jetzt ist aber nicht der Zeitpunkt, wimmernd auf dem Boden zu liegen. Mit mir steht und fällt diese Armee. Also quäle ich mich mit einem Lächeln auf den Lippen auf die Beine und schieße den dritten Hund nieder, der vorher schon durch die Reihen meiner Männer gewütet hat. Auch Meisterin Puppila und der bannende Blick von Lady Helmchen tun hier ihren heiligen Beitrag. Nur Bruder Obskurus sorgt dafür, dass es schön kühl bleibt, ohne dass irgendetwas seiner Bemühungen sichtbare Resultate trägt. Hexerei mit Hexerei zu bekämpfen, schient nicht besonders sinnvoll zu sein. Thronverdammt!

In der Situation wäre Flavion beinahe drauf gegangen. Zuerst nur eingeschränkt durch einen sehr schlechten Wurf geheilt, dann nicht pariert, nicht gerettet, beide mal mit SCHIP vergeblich wiederholt und durch die Eigenschaft toxisch des Schadens auch noch ins Negative gebracht. Ich war ziemlich angepisst deswegen. Vier Würfe hintereinander mit jeweils 73 oder mehr versaut. Wobei bei Parade ne 69 schon ein Erfolg gewesen wäre und der Retter bei 50% lag. Thronverdammt! Inzwischen ist mein KG auf Maximum, Würfe von 73 würden jetzt reichen.

Diese kleine Machtdemonstration des dreifach verfluchten Hohepriesters des Chaos hat mich bis ins Mark erschüttert. Mir gelingt es mit einer kleinen flammenden Ansprache die angeschlagene Moral wieder zu heben. Ich tanze aber gerade an der Schwelle des Todes. Prüft der Imperator so die Festigkeit meines gerade wiedergewonnenen Glaubens? Wahrscheinlich, in einer solchen Situation zu fallen ist nicht unehrenhaft, sondern ein edles Opfer an unseren lebendigen Gott auf seinem goldenen Thron im fernen Terra. Es gab viele Augenblicke, wo es bei mir nur um schnöden Profit und Gewinnmaximierung ging. Um egoistischen Stolz, um die Angst, schwach auszusehen. Hier geht es nicht um mich. Hier geht es um das Licht gegen die Dunkelheit. Das Gute gegen das absolut Böse. Das Richtige gegen das ultimative Falsche. Die einzig wahre Ordnung gegen das absolut verdammenswerte Chaos.

Lady Helmchen drängt darauf, den Feind durch die Plasmaleitungen auszuspionieren. Nun gut, ich übertrage Meisterin Puppila die Aufgabe, eine Erkundungsmission über die Plasmaleitungen anzuführen. Vielleicht kann sie damit wichtige Informationen sammeln und sogar Leutnant Exton aus seiner Gefangenschaft befreien. Ein Wachmann und der Maschinenpriester Fidilius begleiten den kleinen Stoßtrupp hinter die feindlichen Linien. Ich bleibe bei der Armee zurück und setze weitere Verteidigungspläne um. Halte die Moral aufrecht und versuche die Armee halbwegs zu organisieren. Möge der Gottimperator wirklich seinen Blick auf uns gerichtet halten und das eine oder andere gerade rücken.

Nach etwa zwei Stunden bekomme ich die telepathische Meldung von Bruder Obskurus, dass ein ernsthafter Ausfall in etwa ein bis zwei Stunden bevor steht. Angeführt wird das Ganze durch eine gepanzerte Bohreinheit. Dahinter jede Menge fanatischer Kultisten. Gut, alles ist besser als zu warten. Wir haben ein paar Melterminen zur Hand, aber die sind nicht diese praktischen tragbaren Sprengsätze, sondern riesige Dinger, die man in den Boden versenken muss. Der Feind hat inzwischen die Lagerhalle besetzt und in diesem Flaschenhals hätte ich gerne die Mine gezündet. Also führe ich einen Angriff an, den Feind aus der Lagerhalle zu treiben. Da wir Maschinengewehre haben, können wir die Verteidiger in Deckung treiben und sie dann vergleichsweise recht gefahrlos stürmen. Jedenfalls theoretisch. So wird es in der Tactica Imperialis wenigstens gelehrt. Ich stelle mich nach einem intensiven Gebet einen Angriffstrupp zusammen, setze mich an seine Spitze und lasse mit dem MG Feuer beginnen. Die Garben töten alle Unvorsichtigen und treiben den klügeren Rest in Deckung. Durch einen kleinen kugelfreien Korridor stürme ich an der Spitze meiner Truppen los. Der Weg nach unten scheint ewig zu dauern, aber das MG Feuer hält den Feind von Sperrfeuer ab. Unbehelligt stürmen wir in die Halle durch den Eingang und nutzen die schnell aufkommende Panik beim Feind. Ich töte nun aus nächster Nähe einige vorwitzig aus der Deckung linsende Fanatiker, bevor ich über die erste Barrikade setze und anfange in den feindlichen Reihen zu wüten. Schließlich habe ich jetzt ein Schwert und damit kann ich verdammt gut umgehen. Es zwar nicht mein geliebtes Energieschwert mit dem ruhmreichen Namen Rabenklaue, aber besser als alles andere, was gerade zur Verfügung steht. Mir ist klar, dass ich auf der Schwelle des Todes tanze, da ich meinem Körper nicht mehr viel mehr zumuten kann, aber der Imperator schützt mich und leitet die Laserstrahlen meiner Feinde um mich herum.

Flavion war im negativen Bereich zu diesem Zeitpunkt und ab da wird es dann wirklich kritisch, da der nächste Treffer einen töten oder schwer verstümmeln kann. Aber mein SC hatte den Segen des Imperators, was wie ein Konverterfeld funktionierte, was ihm ein Schutzfeld von 50% gab, das nicht ausbrennen konnte. Praktische Sache und es hat gehalten.

Wir töten weitere zweihundert Chaoskultisten bei nur einhundert eigenen Verlusten. Im blutigen Nahkampf ist der Erzfeind deutlich meinen Leuten überlegen und deswegen kostet mich das endgültige Säubern der Halle doch noch einiges an menschlichen Ressourcen. Ich lasse die Sprengsätze und Minen legen und bereite alles auf die Nahverteidigung vor. Das hält die Leute beschäftigt und vom Grübeln ab. Je länger der Feind sich Zeit lässt, desto eher wird meine kleine zusammengewürfelte Armee erodieren. Das sind Gefangene, begeistert durch die letzten Siege. Aber der Erzfeind ist zahlreicher und hat den Nimbus der Unbesiegbarkeit, den ich zwar jetzt deutlich angekratzt habe, aber Siegen ist auch eine Kopfsache.

Schließlich taucht Meister Puppila wieder auf. Selten habe ich mich gefreut, jemanden so schnell gesund und an einem Stück wieder zu sehen. Sie war erfolgreich, hat Rabenklaue, mein geliebtes Energieschwert, zurückgeholt und den guten Leutnant Exton befreit. Den armen Kerl hat man brutal gefoltert, um an Codes und Protokolle über die Audacia zu kommen. Einen Arm hat man ihm abgehackt und ein Auge heraus gerissen. Diese Bastarde werden dafür noch extra bezahlen. Ich muntere den tapferen Exton etwas auf und schicke ihn zum Tempel des Imperators, wo sich ein Lazarett inzwischen befindet. Verlorene Gliedmaßen kann man zum Glück ersetzen und manchmal ist der Ersatz sogar besser als Original. Der Maschinenpriester Fidilius ist zurückgeblieben, um die Energieleitung sabotieren zu können. Der Eingangstunnel hinter diesem in den Fels geschlagenen Lagerhaus ist mit Laserschranken gesichert und der Feind hat zwei Laserkanonen, die extern mit Kabel versorgt werden, in einer Auffangstellung montiert. Dazu noch zwei MG Nester. Vergleichsweise wenig, aber für meine kleine Armee sicherlich ausreichend. Die feindlichen Truppen haben dort Aufstellung genommen und sind etwas zehntausend Mann stark. Das sind nur die, die dort aufmarschiert sind. Da werden noch weitere im Tempel selbst und in Bereichen sein, die sie nicht hatten einsehen können. Es wird Zeit, Fakten zu schaffen, besonders da der Erzfeind nun hörbar näher kommt. Die nächste Schlacht ist kurz davor zu entbrennen!
 
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Maleziel
Gefängniskomplex
Delta Sektor
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Zeit: 2 339 784.M41

Ihr "Hu Hu Ha" kommt stetig näher. Auch ist das Dröhnen von schweren Motoren zu hören. Die letzten Vorbereitungen werden abgeschlossen und ich übernehme es persönlich, die im Boden versteckten Minen zu zünden. Ich mach mich bereit und schalte die Sprengsätze scharf. Jetzt noch ein Knopfdruck und die Hölle wird sich auftun. Schließlich rollt der gewaltige Bohrkopf einer mobilen Bohreinheit in den Raum. Das Ding hat einen Durchmesser und Höhe von etwa vier Metern und eine Länge von zwanzig. Normalerweise sind die noch länger, aber deren Techpriester haben alles Überflüssige abgehängt und eine leibhaftige Laserkanone auf die Oberseite montiert. Krude Panzerplatten hängen an dem Konstrukt herunter und auch der Turm mit der Laserkanone ist massiv gepanzert. Dahinter marschieren die Kultisten, viele haben primitive Schilde aus Ferroplast dabei. Ich warte, bis der Panzer über den Minen ist und zünde dann diese. Es gibt eine gewaltige Hitzewelle, welche einen großen Teil des Dings einfach verdampft und den Rest verflüssigt. Die unmittelbar dahinter stehenden Kultisten fangen Feuer, während ihr Fleisch von den Knochen schmilzt. Verbrannt zu werden ist das Schicksal des Ketzers!

Das Toben des Mobs kennt trotzdem keine Grenzen und die Horde stürmt über die Leichen ihrer brennenden Kameraden. Wie üblich kommt mit ihnen auch die Dunkelheit. Ich zünde die Laserminen und bringe ihnen das reinigende Licht des Imperators. Hunderte sterben, aber der Feind rückt unerbittlich weiter über die Leiber ihrer Gefallenen vor. Sie schreien die Namen ihrer lächerlichen Götzen. Wahrscheinlich schauen die in ihrer Wahnvorstellung nicht immer zu und man muss mit lauten Rufen ihre Aufmerksamkeit erheischen. Anders kann ich mir dieses infernalische Geschrei nicht erklären. Ich lasse Sperrfeuer geben und decke dann die ersten mit Molotov Cocktails ein. Brennende Fackeln aus Menschen erhellen das Dunkel und wir bringen ihnen die Erleuchtung in Form von gebündeltem Licht, das ihr Fleisch verbrennt. Erleuchtet zu werden, das ist dem Ketzer im Leben verwehrt.

Trotz des gigantischen Blutzolls, den sie zu bezahlen haben, stürmen sie unerschütterlich in unsere Stellung. Granaten fliegen ihnen entgegen, zerreisen ihre Leiber. Aber die Nachrückenden rennen einfach über die abgerissenen Glieder ihrer Gefallenen. Dann sind sie wie eine Flutwelle heran, nur um von Rabenklaue gerichtet zu werden. Endlich habe ich mein geliebtes Schwert wieder und schicke die Ketzer nun viel schneller zum Imperator, auf dass er sein unerbittliches Urteil über sie fällt. Jeder Hieb tut auch mir weh, meine Glieder schmerzen und am liebsten würde ich mich in mein Bett für die nächsten hundert Jahre verkriechen. Aber der Glaube an unseren einzigen lebendigen Gott gibt mir die notwendige Kraft, den Bann des Imperators zu vollstrecken. Ausgelöscht zu werden, das ist das Schicksal des Ketzers!

Um mich herum fangen Leichenberge an, in die Höhe zu wachsen, während Rabenklaue so viel Blut vergießt, wie in meinem bisherigen Leben noch nicht. Eine gefühlte Ewigkeit, die nicht länger als eine halbe Stunde anhält, hacke und wüte ich mich durch die ultimativen Feinde der Menschheit. Dieser gestaltgewordene Frevel muss ausgelöscht werden. Dann lässt der Druck nach, das Licht kehrt zurück und die letzten Kultisten werden erschlagen.

"Bereitmachen zum Gegenangriff!", befehle ich. Jetzt gilt es die Gunst der Stunde zu nutzen. Die Moral des Erzfeindes muss nun angeschlagen sein. Und mit etwas Glück ist Gegner auch nicht auf einen Gegenangriff vorbereitet. Aber so wie ich das Schicksal kenne, wird mir dieses wohl nicht so weit hold sein. Aber wir brauchen auch nicht unbedingt Glück, um den Feind endgültig nieder zu werfen. Ich habe ja noch ein paar Joker in der Hinterhand und den Gottimperator auf meiner Seite. Das wird reichen!

Fidilius bekommt das Signal, die Leitungen der beiden Laserkanonen und zu den Laserschranken im Tunnel zu sabotieren, was etwa in einer halben Stunde passieren wird. Gleichzeitig lasse ich die Lorenbahn im Alphasektor wieder in Betrieb nehmen, welche diesen Sektor direkt mit dem Tempel verbindet. Die vordersten Loren sind mit den Giftgaskanistern versehen, deren Zünder so eingestellt sind, dass sie bei der Ankunft dort unten explodieren werden. Ich hoffe, dass der Erzfeind wenigsten eine kleine Streitmach dorthin schickt und von dem Gas vernichtet werden wird. Mehr kann ich nicht tun. Die nächsten zwanzig Minuten ordne ich meine Truppen und lasse die Haufen, anders kann man diese disziplinlosen Einheiten nicht nennen, zum Angriff antreten. Der Plan ist simpel, rein, die beiden MG Nester säubern, besetzen und von dort aus den Feind unter Druck setzen, während die Masse durch die Mitte bricht und dann sich nach links und rechts wenden wird, um die Stellung zu nehmen. Simpel, aber für ausgefeilte Taktiken habe ich weder die Truppen noch die Kommandeure, noch nicht mal eine richtige Kommunikation. Mal von Bruder Obskurus abgesehen, der in der Lage ist, über mehrere Kilometer Entfernung Informationen zu senden. Aber er weiß halt nie, ob seine Botschaft auch angekommen und auch richtig verstanden wurde. Falls Fidilius scheitert, wird dies meine letzte Offensive und dieser Tunnel mein Grab.

"Vorwärts! Für den Gottimperator! Räuchern wir das Schlangennest aus. Schicken wir ihre verdammten Seele zum Gottimperator! Tötet sie alle! Keine Gnade! Kein Mitleid! Kein Erbarmen!", rufe ich meinen Leuten zu und dann beginne ich das Gebet des Kriegers zu singen.
"Ich gebe dem Imperator mein Leben!
Ich bete, dass er es akzeptiert!
Ich gebe dem Imperator meine Stärke!
Ich bete, dass er sie für ausreichend empfindet!
Ich gebe dem Imperator mein Blut!
Ich bete, dass es seinen Durst stillt!
Ich opfere meinen Körper auf dem Altar des Schlachtfelds!
Ich bete, dass er mir einen ehrenvollen Tod gewährt!
Ich bete um seinen Schutz!
Denn ich bin bereit, alles zu opfern, was ich bin!"
 
Lanzenschlag ist schon eine feine Sache, aber durch das unterirdische Schlachtfeld leider auch dann nicht Praktikabel, selbst wenn Flavion mit seiner Audacia in Kontakt hätte treten können. Und die Schlacht geht weiter. Vielen Dank für die Rückmeldungen.

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Gefängniskomplex
Omega Sektor
Flaschenhals
Zeit: 2 339 784.M41

Unser Gesang hallt durch den Durchgang, wird von den Wänden reflektiert und verstärkt die Wirkung noch. Und ich bete, dass Fidilius seine Arbeit erledigt hat, sonst bin ich gleich tot. Und viele meiner Leute ebenso. Die Barrieren sind deutlich an den Wänden zu sehen. Ein Zurück gibt es nicht mehr, nur ein Vorwärts. Der Plan ist Wahnsinn, aber unsere beste Option. Die Laserbarrieren bleiben aus, als wir die Spulen passieren. Dann öffnet sich der Flaschenhals und vor uns ist der eingegrabene Feind. Die Trupps, welche die MG Nester niederhalten sollen, sondern sich zu den Flanken ab, während ich den Angriffskeil mittig halte. Die MGs fangen an zu hämmern, nur um in der nächsten Sekunde wieder zu verstummen, als die feindlichen Schützen von meinen Leuten erschossen werden. Sofort werden die MGs vom Erzfeind neu benannt, um los zu feuern und so gleich nach wenigen Augenblicken wieder zu verstummen. Meisterin Puppila schaltet ihr zugeordnetes Nest sofort aus und ich ändere die Stoßrichtung dahin, da das andere MG nur niedergehalten wird, ohne ausgeschaltet zu werden. Die Reihen der Verteidiger sind zum Glück in Unordnung. Unser Angriff scheint sie doch überrascht zu haben. Wahrscheinlich haben sie sich auf ihre Laserschranken verlassen.

Die Laserkanonen bleiben ebenfalls stumm, die unzähligen Lasergewehre des Erzfeindes leider nicht. Meine Truppen erleiden Verluste, die sich in Anbetracht eines Frontalangriffs auf einen verschanzten Feind ohne Artillerieunterstützung und sichtmindernde Gegenmaßnahmen wie Rauch in Grenzen halten. Ich stürme als erster über die Barrikade, während meine Laserpistole richtet, schlachtet sich mein Schwert durch das Fleisch der Verdorbenen. Dann bin ich drüber und der Durchbruch gelungen. Die nächsten Minuten bin ich damit beschäftigt, die Truppen zu lenken und in verschiedene Richtungen vorstoßen zu lassen. Meisterin Puppila gelingt es, das zweite MG Nest auszuschalten. Ich lasse dieses MG sofort neu bemannen und ausrichten. Hinter den Barrikaden sind industrielle Strukturen, wahrscheinlich Maschinenblöcke zur Herstellung von Lasergewehren, zu erkennen. Hier sind weitere Truppen des Feindes massiert. Nachdem diese Linie komplett genommen ist und beide MGs nun uns unterstützen, lasse ich unsere anderen MGs von unserer hintersten Verteidigungslinie nachziehen.

Diesen Feind niederzuwerfen, ist deutlich schwieriger, da er nun in einer besseren höheren Position ist und den Vorteil der Topographie auf seiner Seite hat. Ich lasse unsere übrigen MGs aufstellen und die Massierung der Feuerkraft zwingt den Feind in Deckung, falls diese nicht sogar von den großkalibrigen 12,5mm Geschossen durchschlagen wird. Und der dahinter kauernde Verräter gleich mit. Auf breiter Front lasse ich nun stürmen. Zwischen den Strukturen eilen uns Nahkämpfer entgegen. Manche tragen primitiv wirkende Brustpanzer mit einer aufgemalten seltsamen Schädelrune, andere sind nur Arbeitssklaven mit Werkzeug, die ohne Unterscheidung von uns nieder gemäht werden. Hier gibt es keine Unschuldigen mehr, nur mit unterschiedlicher Verdammnis Gezeichnete. Ich stürme als einer der ersten einen der Blöcke hoch und säubere ihn vom Abschaum, der sich dort festgesetzt hat. Innerhalb der nächsten Stunde nehme ich den kompletten Komplex in Beschlag. Die letzten Kultisten versuchen, zum weiter hinten liegenden Tempel zu fliehen, werden aber bis auf ganz wenige Glückspilze alle auf der Flucht niedergeschossen. Diesmal gelingt es mir, sinnlose Verfolgungsjagden sofort zu unterbinden. Schätzungsweise haben wir sechstausend Kultisten hier nieder gekämpft, aber vor dem Tempel werden neue Truppen massiert. Ich lasse die MGs nachzeihen und auf die Strukturen schaffen. Hier lagern überall Kisten mit Lasergewehren, aufgeladenen Magazinen und was wirklich hilfreich ist, mit jede Menge Granaten. Die richtige Medizin für Ketzer. Nur im Tod gibt es für sie eine Zukunft in der ewigen Verdammnis des Höllenfeuers.

Der Feind ordnet seine Truppen und beginnt außer Reichweite Aufstellung zu nehmen. Das sind immer noch verdammt viele und uns im Verhältnis von mindestens drei zu eins überlegen. Optimistisch unterschätzt. Realistisch vielleicht eher vier zu eins, wenn nicht gar fünf zu eins. Aber wir haben jetzt die höhere Position und zwölf einsatzfähige MGs aufgebaut. Der Hohepriester manifestiert sich wieder und bedenkt mich mit einer Hasstriade. Offensichtlich habe ich ihn wütend gemacht. Das ist ein gutes Zeichen, sein überhebliches Schattengrinsen ist aus seinen Zügen gewichen. Um seine Wut zu unterstreichen, schickt er uns weitere Dämonen auf den Hals. Thronverdammt! Obwohl mir die Knie schlottern, stelle ich mich ihnen für alle der Bedrohung gut sichtbar entgegen. Was würde ich jetzt für ein Lho-Stäbchen geben? Oder für einen guten Amasec? Unbezahlbar in einer solchen Situation.

Die unnatürlichen Dinger jenseits des Schleiers manifestieren sich erst wieder kurz bevor sie an unsere Linie heran sind. Sie sehen aus wie viel zu große Hunde, aus ihren Augen trieft brennender Hass. Ein durchaus verstörender Anblick. Aber mit einem Gebet an unseren lebendigen Gott auf den Lippen stelle ich mich mit einem Lächeln auf den Lippen entgegen. Wer dem Imperator vertraut, der hat auf Fels gebaut. Ich wappne mich auf den Angriff und versuche nicht daran zu denken, dass eines dieser Viecher mich vor ein paar Stunden beinahe getötet hätte. Aber der Glaube an den Imperator gibt mir die notwendige Kraft, mich ihnen in den Weg zu stellen. Ein Zurückweichen meinerseits würde die Moral meiner Männer bis ins Mark erschüttern. Mein Tod ebenso, also darf ich weder weichen noch sterben.

Lady Helmchen bannt einen der Hunde sofort weg, während der andere von Meisterin Puppila mit mehreren Volltreffern verlangsamt wird. Bruder Obskurus, der ein durchsichtiges telekinetisches Schild trägt, wirft sich der Bestie entgegen. Todesmutig ist das nicht wirklich, da die Barriere ziemlich viel abhält, da diese nicht so einfach umgangen werden kann, wie meine schöne Rüstung, die mich bisher meist sehr erfolgreich vor Laserschüssen bewahrt hat. Der Hund umgeht den Psioniker und wird von Rabenklaue aufgespießt. Die unheilige Kreatur ist zäh und ich gebe ihm freudig Nachschlag mit meinem Energieschwert. In einer Nebelwolke löst sich das Ding auf. Ich liebe mein Energieschwert und beherzige die Lektion, die mir der Gottimperator in seiner unendlichen Weisheit auferlegt hat. Achte deine Ausrüstung, dann achtet die auch auf dich.

"Ist das alles? Nebelhunde? Komm her und empfang deine gerechte Strafe!", brülle ich zu dem Götzenpriester, während ich innerlich aufatme. Seine Antwort geht in den Schlachtgesängen und Jubel meiner Leute vollständig unter, aber ich denke, sie wäre eh nicht druckreif gewesen. Kriegshörner erschallen, Trommeln werden geschlagen und der Feind setzt sich nun auf breiter Front in Bewegung. Dunkelheit wallt wieder auf und ich gebe meine Befehle. Die Maschinengewehre beginnen zu feuern, jede zehn Sekunden stoppen sie und die Besatzung zielt fünfzig Meter tiefer. Ich habe keine Ahnung, wie viele Ketzer im Abwehrfeuer vergehen. Auch die Lasergewehre beginnen zu feuern, als der Feind die Vierhundert Meter unterschreitet. Munition haben wir wahrlich genug und selbst in die Dunkelheit hinein zu feuern muss verheerende Auswirkungen haben. Sollen sie nur kommen, hier erwartet der Erzfeind nur der gerechte Tod. Ausgelöscht zu werden, dass ist das Schicksal all jener, die das Mal der Verdammnis tragen!
 
Hallo Nakago,

Wieder schön einen neuen Teil zu lesen. Wobei er an die Spannung der letzten Teile nicht herankommt.
Sehr gut finde ich allerdings die Darstellung von Flavios Weiterentwicklung. Sowohl im Glauben als auch in seinen Fähigkeiten als Anführer.
Man wächst an seinen Aufgaben und so ... 🙂


1) Hier sind weitere Truppen des Feindes massiert.

2) Optimistisch unterschätzt.

3) ... aber ich denke, sie wäre eh nicht druckreif gewesen.

Zu 1) Ich denke sowas wie "konzentriert" oder "zusammengezogen worden" passt besser. Massiert ließ mich direkt an den Physiotherapeuten von nebenan denken. Zumal ich mir nicht sicher bin, ob das Wort in dem Kontext existiert.

zu 2) Hier würde mMn "geschätzt" besser passen, weil "unterschätzt" immer mit impliziert, dass der Handelnde der Situation nicht gewachsen ist. Hier hat Flavion aber alles im Griff und es geht eher um eine taktische Bewertung, denn um ein Verschätzen seinerseits.

zu 3) Umgangssprache: Anstatt "eh" würde "sowieso" oder einfach weglassen besser passen. Ist meine Meinung. Dein Sprachstil ist ansonsten ja doch eher "gehoben" und Flavion Conari wirkt auf mich nicht wie jemand, der so reden würde (mal davon abgesehen, dass er es in der Vergangenheit auch nicht getan hat)

Im gesamten kannst du die kleine Kritik auch einfach ignorieren, nur wenn du es irgendwann mal zu einer kompletten Geschichte zusammenfassen willst, kannst du das ja mal ändern.

Gruß H.
 
Yup, man wächst mit seinen Aufgaben. Schlachtpläne waren schon immer mein Ding und ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert. :lol: Und Flavion findet in der Dunkelheit des Chaos tatsächlich seinen Glauben wieder. Fand ich eine schöne Entwicklung von meinem Char. In all dem Wahnsinn braucht man eben einen Anker für seinen Verstand.

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Ich beginne laut zu beten und alle umstehenden fallen mit ein. Bald halt das Gebet von den Wänden diesen verderbten Orts.
"Der Imperator ist unser führendes Licht.
Ein Leuchtfeuer der Hoffnung für die Menschheit in einer Galaxie der Dunkelheit.
So wie wir ihm dienen, so dient er uns.
Und beten wir zu ihm, sind seine Gedanken bei uns.
Und in der Dunkelheit, wenn Schatten drohen
Da ist der Imperator mit uns, im Geiste und in Wahrheit"

Die Welle der Dunkelheit nähert sich und ich lasse die wenigen verbliebenen Melterbomben und Laserminen zünden. Jede reißt Dutzende mit in den Tod. Promethiumfässer explodieren und sorgen für lebendige Fackeln. Dann lasse ich Granaten hageln. Die schrecklichen Schreie der sterbenden Ketzer sind liebliche Musik in meinen gepeinigten Ohren. So langsam macht sich darin ein stetiges Pfeifen breit, was ich nicht als gesundes Signal werte.

Der Imperator wird heute noch viele Ketzer richten und sie verdient in die tiefsten Tiefen der Hölle schicken. Dort wird ihnen nicht nur das Fleisch mit heißen Schrapnellen von den Knochen geschnitten werden wie hier. Aber wer sich vom Licht unseres lebendigen und einziges Gottes abwendet, verdient nun mal nichts Geringeres als die grausamsten Strafen, die es gibt. Aber der Feind hat eine eiserne Moral und die Dunkelheit überrollt uns. Ich eile nach unten und werfe die ersten Ketzer zurück, welche es tatsächlich bis in unsere Linien geschafft haben. Mit Rabenklaue in der Hand und dem Glauben an den Gottimperator im Herzen fühle ich mich wohl geborgen. Wie hatte ich nur je an seiner unendlichen Weisheit und Güte zweifeln können? Ich tue hier sein Werk und das ist gut so! Ketzer auf Ketzer stellt sich mir in den Weg, nur um von mir gerichtet zu werden. Ausgelöscht zu werden, das ist das Schicksal des Ketzers!

So geht es viele Minuten und ich bin da, wo der Kampf am dichtesten ist. Denn da ist der Platz eines großen Anführers, mitten in der Schlacht. Im Schmelztiegel der Gewalt. Momentan bin ich jenseits der Angst, denn es gibt hier nichts, was mich schrecken müsste. Wenn ich sterbe, so erleide ich das Schicksal des Märtyrers und werde von Imperator meinen gerechten Lohn empfangen. Wenn ich lebe, so verrichte ich sein heiliges Werk. Ich verbrauche zwei komplette Magazine für meine uralte Laserpistole und jedes ist gut für siebzig Schuss. Ich habe keine Ahnung, wie viele Ketzer ich mit Rabenklaue niederstrecke, aber ich bin wieder über und über mit frischem Blut der Unreinen besudelt. Schließlich schwindet auch diese Dunkelheit und das Schlachtfeld ist unser. Allerdings war der Preis sehr hoch.

Ich habe keine tausend einsatzfähige Mann mehr, also eine Verlustquote von über achtzig Prozent. Die meisten Überlebenden sind verwundet. Viele liegen noch im Sterben und ihre Schreie sind herzerweichend. Sanitäter habe ich keine, Verbandswerkzeug auch kaum. Lady Helmchen hat es schwer erwischt. Die Arme hat mehrere Lasergewehrtreffer in den Unterleib abbekommen. Noch ist die Navigatorin am Leben, aber sie ist schwer verwundet und wird erst mal nicht mehr weiter kämpfen können. Thronverdammt! Aber zum Glück lebt sie noch.

Nur noch sechs der schweren Maschinengewehre sind einsatzbereit, dafür gelingt es Fidilius nun endlich, die beiden Lasergeschütze zu mobilisieren und wieder mit Energie zu versorgen. Damit haben wir etwas in der Hand, um diese Ketzer aus ihrem Tempel zu holen, in dem sie sich gerade verschanzen. Von außen her macht das Gebäude wenig her. Die Fassade ist zum größten Teil unverziert, wahrscheinlich als letztes Stück der Tarnung. Es gibt nur wenige Fensteröffnungen. Eine große freie Treppe führt zu einem gewaltigen Eingangsportal aus Bronze. Es gibt zwei Nebeneingänge, die deutlich kleiner sind. Es könnte durchaus auch eine profane Manufaktur oder ähnliches säkulares Gebäude sein.

Die nächste Stunde bin ich damit beschäftigt, neue Kampfgruppen zusammenzustellen und ein paar Männer in die anderen Sektoren zu schicken, um eventuell neue Rekruten zu gewinnen. Zögerlich kommen ein paar Arbeitssklaven, welche die Leichen plündern. Ich versuche sie zum Bleiben zu bewegen und zum Kämpfen, aber diese hier haben keinen Mut. Die sind schon tot, ihre Seelen verdammt und ohne Willen, was daran zu ändern. Nun, momentan kann ich auch nichts daran ändern. Wir haben jetzt viel mehr Waffen als Männer. Jetzt sind die Überlebenden besser ausgerüstet als so mancher imperialer Soldat, da die letzte Welle eine recht gute Ausrüstung auch in Form von Armaplastrüstungen dabei hatte. Meine Streitmacht mag klein geworden sein, aber die Überlebenden sind nun sehr gut ausgerüstet und sind nun schlachtgestählt. Und die, die jetzt noch übrig sind, das sind die zähesten. Oder jene, die es verstanden haben, den Hintern immer schön aus der Schusslinie zu halten.

Bruder Obskurus tritt zu mir und verlangt, die erbeuteten Lebensmittel zu rationieren. Ich schau ihn an, als ob er den Verstand verloren hätte. Dieser Mann strapaziert meine Nerven bis zum Äußersten. Mit wenigen Worten mache ich ihm klar, dass eine Rationierung absoluter Quatsch ist. Entweder der Tempel ist in spätesten Achtundvierzig Stunden gefallen oder wir sind tot. Da gibt es nichts rationieren! Lebensmittel sind momentan die Geringsten meiner Sorgen.
"Ihr seid der Lord-Kapitän!" meint er eingeschnappt.
"Das bin ich wohl!", erwidere ich und mache mir ernsthaft Gedanken darüber, wie ich in Zukunft mit ihm verfahren soll. Ein Astropath ist eine wertvolle Ressource. Aber nur solange er seinen Platz kennt. Und den kennt dieser Sklave nicht, denn genau genommen ist er nichts anderes.

Gespielt am 29.12.2012
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 3
Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 3
Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 3
Yuri Navigatorin Rang 2
EP: 600
Besiegte Gegner:
Viele tausend Kultisten
Beute:
Viele Handgranaten
Viele Waffen
2 Laserkanonen

Gedanke des Tages
Eine weitere Schlacht. Der Anfang war für meinen Charakter sehr bitter, da der Dämon ihn mit nur einer Attacke ins Negative beförderte. War natürlich sehr viel Pech jenseits aller mathematischen Wahrscheinlichkeit, trotzdem hat das sehr meine Laune getrübt. In dieser Sitzung haben wir sehr viele Kultisten getötet. Das Ganze lief natürlich recht abstrakt ab. Wir haben letztendlich unsere zur verfügbaren Mittel benutzt und hatten Erfolg damit. Trotz allem eine sehr spannende Sitzung mit großem Herzklopffaktor.
 
Persona Dramatis
Persona Dramatis

Personen Maleziel

Reißer - Erzketzer und Häretiker, soll nach Damaris überführt werden.
Sergeant Barakis - Aufseher und Anführer dem Empfangskomitee, hat eine Schlange im Gesicht tätowiert.
Oberster Verwalter Rokain Orwell - Versorgungsoffizier des Gefängnisses.
Lothar Asowitch - Priester des Tempels des Imperator, hat keine Arme und Augen mehr.
Radkowitch - Wärter im Alpha Sektor
Holister - Wärter im Beta Sektor
Garris Traub - Wärter im Delta Sektor
Novati Silvas - Letzte der Namenlosen
Salk - Aufseher
Theta 3/7 - Maschinenpriester und Vorgesetzter von Fidilius
Fidilius Flavius - Junger Maschinenseher
Hermandez - Wachmann mit guter Ausrüstung (Da der Spieler von unserem Magister Militaris erst wieder nach der Abschottung auftauchte, konnte sein Char nicht mehr ins bestehende Abenteuer einsteigen und er spielte stattdessen mit den gleichen Werten und Ausrüstung den Wachmann Hermandez.
Effin Kaldis - Vorstandvorsitzender des Verwaltungsrates von Maleziel

Kapitel 21
Endspiel um Maleziel!


Position:
System Maleziel
Maleziel
Gefängniskomplex
Omega Sektor
Waffenfabrik
Zeit: 2 340 784.M41

Mehrere Stunden sind mit hektischer Aktivität vergangen. Ich bin fix und fertig, trotzdem gönne ich mir keine Sekunde Ruhe und der Imperator weiß, ich bin fast am Ende meiner Kräfte. Ich habe meine Truppen neu organisiert und meine Reserven hierher beordert. Das sind etwa fünfhundert weitere Kämpfer, die nun alle mit Schusswaffen und richtiger Kampfausrüstung ausstaffiert sind. Dazu zwei weitere Maschinengewehre. Ich konnte die weitere Erodierung meiner Truppen damit verhindern, dass ich jedem eine gute Stelle auf der Audacia versprochen habe. Ich versuche mit nicht abwaschbarer Farbe nun die Veteranen der ersten Stunde zu kennzeichnen, um sie später gerecht belohnen zu können. Durch eine Tour durch die umliegenden Gefangenenquartiere konnte ich weitere fünfhundert Mann rekrutieren. Meine Reden kamen hier nicht so gut an, viele scheinen hier ehemalige Separatisten und Renegaten zu sein. Zwar nicht unbedingt Chaosanhänger, aber doch eher Imperiumsfeindlich gesinnt. Teilweise wurde ich sogar mit Unrat beworfen. Am liebsten hätte ich die Werfer gestellt und mit Rabenklaue niedergestreckt, aber manchmal muss man eben mit dem auskommen, was man gerade zur Verfügung hat.

Besser wird es nicht mehr, also befehle ich den Laserkanonen zu feuern. Anfangs liegen die Salven zu niedrig, aber schließlich werden nach und nach die den Tempeltoren vorgelagerten Barrikaden gesäubert. Dann richte ich die Waffen auf die Tore selbst und lasse sie zerschmelzen. Leider entschließt sich der Feind zu keiner Gegenattacke. Das hätte die Sache deutlich vereinfacht. Nun gut, dann rücken wir eben vor. Wir nähern uns auf vierhundert Meter den Toren und ich lasse hier eine improvisierte Stellung errichten. Wir sind hier gerade noch in der Reichweite von Lasergewehren. Neue Promethimfässer werden in Stellung gebracht, Barrikaden aufgebaut und das Ganze halbwegs befestigt. Währenddessen rennen auf einmal etwa dreißig Bewaffnete aus dem Tempel und laufen dann zu den Baracken der Gefangenen im weiter hinter liegenden Bereich. Meisterin Puppila und Hermandez, ein Wächter der sich in der letzten Schlacht als Truppenführer hervorgetan hat, vermuten Böses, also schicke sich sie beide mit je fünfundzwanzig Mann los, dieser kleinen Gruppe Einhalt zu gebieten.

Die Kultisten entpuppen sich schließlich als ehemalige Sklaven des Tempels, die nach etwas Hin und Her überlaufen wollen. Sie geben mir ein paar neue Informationen. Ich denke mal, sie meinen es ehrlich mit mir und ich glaube ihren Worten. So wie es aussieht, ist der Tempel schwer geschädigt. Die Moral ist am Boden und die restlichen noch lebenden Anhänger werden nun zu Ritualzwecken umgebracht. Die kleine Gruppe wollte nicht auf dem Opferaltar enden und hat sich deswegen nach draußen gekämpft. Für was die Rituale gut sein sollen, wissen sie nicht. Dazu fehlt ihnen das notwendige esoterische Wissen. Aber ich denke mal, wenn ich behaupte, die Rituale dienen für nichts Gutes, liege ich damit verdammt richtig.

Es wird Zeit, die Sache endgültig zu beenden. Da ich nicht durch die Hauptportale stürmen will, lasse ich an der Seite eine der Minen legen. Da wir keine wirkliche Ahnung haben, wo die Strukturen schwach sind, wende ich mich einfach vom Tempel ab. Nachdem ich ein kurzes Gebet zum Imperator gesprochen habe, wo ich um seine weise Führung gebetet habe, werfe ich den Stein über die Schulter. Dort wo er aufkommt, lasse ich die Mine legen. Der Sprengsatz detoniert und schmilzt ein Loch in die Wand. Leider ist dahinter massiver Fels. Thronverdammt!

Unangenehmer Weise haben wir keine weiteren Minen mehr, da dies die Letzte war. Aber wir sind hier in einer Mine, also dürfte es kein Problem sein, ein entsprechendes Bohrgerät aufzutreiben. Ich steige auf den LKW mit der Lautsprecheranlage und verspreche demjenigen, der mir einen Bohrer beschafft, eine Passage auf der Audacia und tausend Throne. Sofort kommt eine Gruppe herbei geeilt, die weiß, wo solche Geräte zu finden sind und sie sind auch in der Lage, so ein riesiges Werkzeug zu bedienen. Nach einer halben Stunde ist ein riesiger Bohrer heran gerollt und beginnt sich tiefer in das Gestein zu bohren. Nach einer weiteren halben Stunde haben sie einen Durchbruch erzielt. Ich ordne meine Truppen für einen Sturmangriff, während der Bohrer zurücksetzt. Wieder mal haben wir eine Flaschenhalssituation, aber das ist nicht zu ändern. Ich hoffe einfach mal, dass dieser Bereich nicht so stark verteidigt wie die Eingangstore sind. Der wackeren Mannschaft des Bohrers überreiche ich einen Schuldschein und lasse mir auch ihre Namen geben. Das Geld und die Passage haben sie sich redlich verdient.

Nachdem ich eine Schützenreihe gebildet habe, lasse ich in die Staubwolke jeweils von jedem ein volles Magazin hinein in den neu geschaffenen Gang schießen. Nach dem Feuersturm lasse ich nachladen und vorrücken. Ich bin in der ersten Reihe, als ich in die Dunkelheit marschiere. Ich habe ein Gebet auf den Lippen. Natürlich habe ich etwas Angst, gleich im Abwehrfeuer zu fallen, aber ich weiß, dass der Imperator mich beschützt. Sein Blick ruht auf mir und ich weiß, dass ich in seinem ureigensten Sinne handle. Dieser Tempel muss ausgelöscht werden und dies ist meine Aufgabe. Wahrscheinlich wurde ich nur dafür geboren, hier und heute das Böse auf dieser Welt für alle Zeit auszurotten. Der Imperator schreitet an meiner Seite. Mit fester Hand halte ich meine Waffen.

"Vorwärts! Für den Imperator! Der Imperator ist mit uns! Sein Blick ruht auf uns und wir verkünden seine Botschaft! Den Ketzer musst du töten, denn das ist sein Schicksal!"
 
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Maleziel
Gefängniskomplex
Omega Sektor
Chaostempel
Zeit: 2 340 784.M41

Ich stürme mit Rabenklaue in der einen und einer wurfbereiten Granate in der anderen in einen Aufenthaltsraum. Dieser Raum ist äußerst profan, Tische und Bänke aus Plast stehen aufgereiht herum und keine Menschenseele lässt sich blicken. Auch keine Leichen von Verteidigern sind zu sehen. Die gegenüberliegende Wand ist mit hunderten von glimmenden Einschusslöchern unserer Lasersalven übersät. Das war wohl überflüssig gewesen, aber konnte ja niemand wissen. Drei Türen führen weiter, ich wähle die Gegenüberliegende. Hier geht es nun tiefer in den Tempel. Niemand stellt sich uns in den Weg, kein Hinterhalt oder Sprengfallen harren unserer. Das ist beinahe schon zu einfach. In mir verstärkt sich das unangenehme Gefühl, dass die sich hier nicht mehr auf weltliche Mittel verlassen wollen und zum großen Gegenschlag mit verdorbenen Kreaturen jenseits des Schleiers ausholen. In vielen Geschichten über böse Hexer und Verderbnis bringende Hexerei ist die Opferung von Menschen auf blutbesudelten unreinen Altären falscher Götzen ein Kernelement. Und wahrscheinlich tun die genau das jetzt irgendwo über uns, um sich das Wohlwollen ihrer unheiligen Verbündeten zu sichern. Thronverdammt!

Zum Glück finden wir einen uns vertrauten Treppenaufgang, der zum Tempel führt. Jedenfalls zu den Bereichen, wo wir den Reißer aufgegriffen hatten und wir Novati aus dem Opferungsraum befreit haben. Also nichts wie hoch. Leise bete ich weiter um den Schutz des Imperators, den ich hier so nötig habe wie noch nie. Je näher wir den eigentlichen Tempelhallen kommen, desto drückender wird die Atmosphäre. Hier ist etwas so Unheiliges im Gange, dass es jeder von uns deutlich spüren kann. Ich bekomme eine Gänsehaut und beginne gleichzeitig zu schwitzen. Mein Herz rast und meine Kehle ist staubtrocken. Meine Härchen stellen sich auf, als würde eine elektrische Spannung in der Luft liegen. Dies ist die natürliche Urfurcht vor Dingen, die mit rationalen Mitteln nicht mehr erklärbar sind. Aber diese Dinger aus dem Warp können wir mit dem wahren Glauben an das Licht des lebendigen Imperators dahin zurückschicken, wo sie hergekommen sind. Ich wappne mich, indem ich mich ganz in die Hand des Imperators gebe. Was immer auch passieren mag, ich werde zur Rechten des Imperators sitzen, falls ich fallen würde. Am Tod eines Märtyrers ist nichts Schlimmes, denn sein Tod war nie umsonst.

Schließlich erreichen wir ohne auf eine lebendige Seele, geschweige denn auf Widerstand stoßend den Waffenschrein, den wir bei unserem letzten Besuch verwüstet haben. Wir stehen vor verschlossenen Türen und ich lasse zum Sturm antreten. Ich selbst stoße die bronzenen Tore auf und sehe das Grauen. Im Tempel liegen jede Menge Leichen auf dem Boden. Das sind aber nicht die, die wir letztes Mal getötet haben, sondern es handelt sich offensichtlich um rituelle Opfer. Aber das ist nicht das wirklich Bemerkenswerte daran, sondern das Feld aus Schlangen. Das erinnert mich an meinem Traum auf der havarierten "Gute Gezeiten", wo ich in ein Meer aus Schlangen gestoßen wurde. Diese hier sind alle Schwarz. Wahrscheinlich sind das Vipern, aber ich kenne mich nicht genug in dieser Materie aus, um das wirklich zu erkennen. Aber letztendlich ist es nicht wirklich von Belang, den Namen von dem zu kennen, was man tötet. Hauptsache man tötet es!

Meisterin Puppila schießt als erste in das Schlangennest mit ihrem Lasergewehr, aber die Wirkung ist nicht gerade üppig, tangiert eher in Richtung Null. Der Wachmann Hermandez brutzelt einige weitere Schlangen, was die Überlebenden aber nicht stört und auf uns zu kriechen lässt. Der Techpriester Flavius wirft eine Handgranate und tötet damit sehr viele. Ich versuche es ihm gleich zu tun und treffe fast genau die gleiche Stelle, was die zerfetzten Körper noch weiter zerfetzt, aber leider keinen brauchbaren Effekt erzielt. Bruder Obskurus schwenkt seinen Flammenwerfer und sorgt für ein flammendes Inferno, was die unheiligen Schlangen vertilgt. Sehr gut! So eine Flächenwaffe ist in diesem Fall genau das richtige Mittel, um aufzuräumen und nachhaltig Ordnung ins Chaos zu bringen. Im Zentrum des Tempels ist die Leiche eines der Blinden auszumachen, aus dem weitere Schlangen aus den Augenhöhlen und dem Mund kriechen. Er scheint der Ursprung des Übels zu sein. Althea schießt ihm den Kopf, der daraufhin brennend aufplatzt und weitere Schlangen kriechen aus seinem schwellenden Hals. Thronverdammt!

In einem wahren Kugelhagel und einer Flammenlohe vergeht der Leib des Blinden und mit ihm die Schlangenbrut. Ein Problem weniger. Solange sie nur diese herum wuselnden Schlangen beschwören, geht es ja noch. Aber irgendetwas sagt mir, dass dies wohl nicht alles an Widernatürlichem sein wird, was diese Spinner mir entgegen werfen werden. Wir rücken nun etwas verhaltener vor, achten darauf noch einzelne herumkriechende Schlangen zu töten. Eklige Dinger! Wieder gehen wir durch einen prächtigen Gang und dringen in das Vorbereitungszimmer für Opfer ein, in dem wir vor gar nicht allzu langer Zeit Novati gerettet haben. Auch hier wieder Menschenopfer und weitere Schlangen. Diesmal sind zwei Blinde die Quellen und im Gegensatz zum ersten Treffen sind diese Schlangen zielgerichtet. Sie schwappen auf uns zu wie eine Welle aus schwarzen Wasser. Dieser Anblick erschrickt unseren Techpriester so sehr, dass er einfach in Ohnmacht fällt. Thronverdammt!

(Angsttest zweimal grandios versaut, da SC aus Flavions Gefolge einen Angsttest in seiner Anwesenheit immer wiederholen dürfen).
 
So lange sie komisch bleiben, geht es noch. Im nächsten Kapitel werden die Auswirkungen der Schocktabelle noch sehr weitreichende Folgen haben...... 😱

Position:

System Maleziel
Maleziel
Gefängniskomplex
Omega Sektor
Chaostempel
Zeit: 2 340 784.M41

Die Schlangen greifen uns an, während wir sie durch einen Vorhang aus Sperrfeuer aufzuhalten versuchen. Bruder Obskurus Flammenwerfer zischt und reißt große Lücken in den Teppich aus Schlangen. Ich werfe eine Handgranate ins Gewusel und zerfetzte damit einige von diesen unheiligen Dingern. Trotzdem werden wir noch angegriffen. Diese Vipern schlängeln sich an uns hoch und versuchen durch Lücken der Panzerung zu beißen. Mistviecher. Aber ihre Versuche scheitern und wir räumen diesem Raum von der Brut der Verdammnis. Ausgetilgt zu werden ist das Schicksal der Unreinen!

Diesmal sind zwei Leichen von Blinden zu finden, die wir läutern. Die restlichen Schlangen verstreuen sich und werden einzeln von uns vernichtet. Irgendwie sehe ich nicht den Sinn in diesen Dingern. Wollen sie damit dem Gro meiner Leute Angst einjagen? Klar, die sind nicht gepanzert und für diese sind Kreaturen sicherlich eine tödliche Gefahr. Für uns sind sie aber nur unwesentliche Hindernisse und ein Grund, Munition an sie zu verschwenden. Ist das vielleicht sogar der primäre Grund?

Wir rücken nun durch diesen unheiligen Raum und stoßen in den eigentlichen Haupttempel hinein. Techpriester Fidilius Flavius ist inzwischen wieder zu sich gekommen. Dies ist eine richtige Halle, voll mit barocker Ornamentik bestehend aus schrecklichen Symbolen. Schädelrunen, Kometen, drei Kreise und Mondsymbole finden sich zu Hauf. Auf einem blutbedeckten Altarblock mit einem übergroßen achtzackigen Stern befindet sich einer dieser Kristalle, denen ich schon zweimal begegnet bin. Tritt in keinen Raum hinein, könnte ein obskures psionisches Phänomen drin sein. Da ich insgesamt drei von diesen Kristallen brauche, um diese ominöse Maschine zu bauen, deren Baupläne auf Novatis Körper tätowiert sind, ist dieser hier natürlich äußerst praktisch. Jedenfalls auf lange Sicht. Denn momentan scheint er eher zu dunklen Zwecken missbraucht zu werden. Der Kristall leuchtet in grellen hellen Farben und Blitze zucken daraus hervor, als wäre ein Maschinengeist in äußerst übler Laune.

Vor dem Altar singen acht berobte Männer eine Hymne in Altgotisch. Wohl eine Parodie auf ein uraltes Kirchenlied. Wie ich sie dafür hasse! Hinter dem Kristall steht ein Hüne mit bloßem Oberkörper, aus dem vier muskelbepackte Arme ragen. Ich bin nicht sicher, ob dies eine natürliche Mutation oder ein blasphemisches Geschenk eines der widerwärtigen Götzen ist, da die Arme perfekt proportioniert sind. In zwei von seinen Händen hält er nichts, aber in seinen anderen beiden hält er je ein Energieschwert und meine geliebte Plasmapistole. Für diesen Frevel werde ich ihn töten! Niemand berührt ungefragt meine Waffen! Auch dieser Raum ist mit Leichen und Überresten blasphemischer Rituale gepflastert. Die Opferungen sind schon vollzogen und ich kann mir vorstellen, dass man hier mehr als nur ein paar Schlangen zu beschwören versucht. Also Zeit diesem Ritual sein verdientes Ende zu bereiten.

Meisterin Puppila eröffnet das Feuer und zwei der Robenträger werden auseinander gerissen, als Altheas mit Deuterium angereicherten Geschosse die Leiber der Ketzer treffen und ihr imperatorgefälliges Werk verrichten. Der Wachmann schießt auf die vierarmige Kreatur, welche dem Lasergewitter aber ausweicht. Der Techpriester schwingt schreiend seinen Schockstab und stürmt dem Mutanten entgegen. Sein Schlag wird leider von einem Schutzfeld abgeleitet. Ich stürme ebenfalls los und mein Schwert prallt auch an einer psionischen Barriere ab. Thronverdammt!

Der Gesang der überlebenden Priester steigert sich und drei Imps schießen aus dem Kristall. Diese Kreaturen bestehen nur aus einem fliegenden Schädel mit einem Raubtiergebiss. Wie ich sie seit meiner Passage durch den Schlund hasse! Unverzüglich greifen diese Kreaturen aus dem Warp uns an. Zum Glück können wir ihren hinterhältigen Attacken auswichen. Der vierarmige Mutant greift mich an. Unsere Schwerter prallen funkensprühend aufeinander. Hinter den Schlägen steckt eine unheilige Wucht und mein Handgelenk fängt augenblicklich an zu pochen. Bruder Obskurus zündet drei der Priester an. Obwohl sie in Flammen stehen und ihr Fleisch von den Knochen schmilzt, singen sie unverzagt weiter. Das nenne ich wahre Hingabe, leider an die falsche Seite.

Die Meisterin der Leere wird so von dieser Aufopferung an falsche Götzen irritiert, dass ihre Garbe weit vorbei in die Wand einschlägt und die aufwendige Ornamentik pulverisiert. Durch die Explosionen abgelenkt trifft auch der Wachmann nichts. Flavius bricht mit einem starken Hieb dem Mutanten einen der Arme. Immerhin etwas. Ich durchbreche die Deckung der Kreatur und schlitze ihn tief auf. Blut spritz aus der tiefen Wunde, aber der Kerl ist hart im Nehmen. Ein normaler Mensch wäre gestorben. Zäher Bursche, Thronverdammt!