40k Die Fahrten der Audacia (beendet 06.03.16)

Danke fürs Feedback. Das Schwinden wird noch eine ganze Weile dauern, komme zur Zeit einfach nicht zum schreiben.

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Zeit: 2 340 784.M41

Der Mistkerl versucht den Techpriester zu verletzten, scheitert aber an dessen gekonnter Parade. Der Gesang der brennenden Priester steigert sich und etwas Unheiliges dringt für einen kurzen Moment in diese Ebene ein. Diesmal ruht nicht nur der Blick des Imperators auf uns, sondern auch der einer unglaublich mächtigen Warpkreatur. Vielleicht sogar eines der Götzen mit diesen lächerlichen Namen höchst selbst. Ein eiskalter Schauer kriecht über meinen Rücken, während sich meine Härchen aufstellen. Der Wachmann beginnt hysterisch zu lachen. Dieses Gefühl scheint ihn tief getroffen zu haben.

(Zweimal massiv versauter Angsttest gefolgt von temporärem Wahnsinn, da durch sehr viele Misserfolgsränge auf der Schocktabelle ein Ergebnis von 138% erzielt wurde, was noch katastrophale Folgen haben würde.)

Die Imps greifen an und einem gelingt es, seine Zähne in meinen Unterarm zu beißen. Autsch, das hat mal wieder weh getan. Ich hasse diese Dinger wirklich abgrundtief! Bruder Obskurus Flammenwerfer speit eine weitere Feuerlohe und die Priester sind bis auf einem endlich alle Geschichte. Gut gemacht. Meisterin Puppila erschießt gekonnt den letzten der Demagogen falscher Götter. Der Verstand von Hermandez hat sich verabschiedet, denn er schießt Bruder Obskurs mit drei Treffern aus seinem Hochenergielasergewehr über den Haufen. Die hohe Energie durchschlägt den telekinetischen Panzer des Astropathen wie ein heißes Messer durch Butter schneidet. Die Kleidung von Bruder Obskurus fängt an zu brennen. Panisch versucht der schwer verwundete Astropath das Feuer zu löschen, während er geschwächt zu Boden sinkt.

Mir gelingt es endlich den Vierarmigen mit einem brutalen Hieb den Kopf abzuschlagen. Da hat Körnchen halt doch noch einen Schädel bekommen. Das wäre erledigt. Ich berge das Energieschwert und die Plasmapistole, bevor Flavius sich ihrer annehmen kann. Die letzten Imps werden erschlagen und Meisterin Puppila löscht das Feuer auf dem Astropathen. Der arme Kerl ist schwer mitgenommen, aber noch bei Bewusstsein. Sein ganzer Körper ist mit Brandblasen übersät. Zum Glück war das Feuer nur Oberflächlich und die Verbrennungen nicht tiefer gehend. Dafür haben die drei Treffer tiefe Wunden hinterlassen. Der Wachmann Hermandez ist wieder bei Verstand und macht einen betretenen Eindruck. Ich überlege kurz, ihn für seine Tat zu richten, aber das war wohl temporärer Wahnsinn, ausgelöst durch den Blick aus dem Warp. Das war nicht seine Schuld, dafür würde ich noch weitere Chaoskultisten ihrem verdienten Schicksal vorführen. Der Kristall ist immer noch aktiv und recht unheimlich.

Bruder Obskurus versucht offenbar sich zu heilen und ich spüre, wie sich wahrlich unheilige Kräfte um ihn herum aufbauen. Eine mächtige psionische Entladung löst sich von dem Kristall und fährt in seinen Körper. Augenblicklich vereist der Astropath. Schon früher hat sich Bruder Obskurus in Schnee verwandelt, wenn er gestorben ist. Aber das waren Projektionen seiner selbst gewesen und sein richtiger Körper war in einer der Kryokapseln in der Astropathenkammer aufbewahrt gewesen. War das ein Schutzmechanismus? Oder war gerade etwas aus dem Warp in ihn hinein gefahren? Thronverdammt!

So was passiert, wenn man in der Nähe eines aktiven obskuren Kristalls versucht Psionik zu benutzen. Es wurde ein Phänomen ausgelöst, was Energieschaden verursachte, was ihm den Rest gegeben hat. Allerdings wurde in Schicksalspunkt vom Spieler aufgewendet und er wurde nur temporär eingefroren. Die Situation war durchaus etwas kritisch zu sehen. Der Spieler hat die ganze Zeit damit genervt, wie unverwundbar er jetzt doch dank seines ach so tollen telekinetischen Kraftfeldes sei. Was gegen normale Lasergewehre und "schwache" Warpkreaturen wie Ebenholzgeister auch stimmt, weil diese sein Schutzfeld nicht einfach durschlagen konnten wie normale Rüstungen. Hochenergielasergewehre sind mit ihrem vergleichsweise sehr hohem Durchschlagswert von sieben dagegen eben durchaus in der Lage, so ein Schutzfeld zu penetrieren. Der Spieler von Hermandez hat zuerst gut geschossen, hohen Schaden ausgewürfelt und dann erst gewürfelt, ob er dem Wahnsinn widerstehen kann. Was natürlich recht fies von ihm war. Aber da es ja den SC nicht umgebracht hat, fand ich das nur eine angebrachte Lektion für mehr Demut. Das dann der Spieler von Obskurus sich darauf sofort in Angesicht des Kristall hat heilen müssen und dann ein so negatives Phänomen ausgelöst hat, war dann dessen eigene Schuld. So was kann halt passieren, wenn man nicht nachdenkt.

Ich habe keine Ahnung. Mein erster Impuls ist, ihn einfach mit meiner Plasmapistole über den Haufen zu schießen. Wer weiß, was da sich gerade in ihm ausbreitet. Auf der anderen Seite ist diese Art von Phänomen im Einklang mit seinem bisherigen Auftreten. Geht was schief, wird es kälter um ihn herum. Durchaus möglich das es eine natürliche unnatürliche Schutzreaktion ist. Wenn man irgendetwas an einem Psioniker für natürlich halten mag. Allerdings ergießt sich ein Schwall von Schlangen in diesem Moment aus dem Kristall und flutet den Raum, so dass ich keine weiteren Gedanken an Bruder Obskurus verschwende.

Aus den Schlangen heraus formt sich eine humanoide Gestalt. Das Ding besteht nur aus sich windenden Reptilien. Mal wieder ist die Stimme des Hohepriesters zu hören. Wie üblich bin ich mal wieder an allem Schuld. Ich hätte ja jederzeit einfach verschwinden können. So wie es aussieht, ist der Aufgang nach oben gar nicht im Tempel hier, sondern weiter hinten im Omega Sektor. Das ist natürlich etwas peinlich jetzt. Aber auf der anderen Seite bin ich hier genau richtig, denn ich fühle, dass ich hier das geheiligte Werk des Gottimperators verrichte. Sein Blick ruht auf mir und ich werde keine Schwäche in seinem Angesicht zeigen.

"Es ist mein Schicksal, die Brut der Schlangengrube ein für allemal auszulöschen. Nicht weil diese Warphexe Anagai mein Schicksal versiegelt hat. Sondern weil dies der Wille des Imperators ist!"
"Wann kapierst du Narr endlich, dass der Imperator schon seit fast einem Jahrzehntausend tot ist und seine gepeinigte Seele auf alle Ewigkeit dazu verdammt ist, lautlos schreiend das Scheitern seiner Vision miterleben zu müssen?"
"Und wann kapierst du endlich, dass Götzen mit so dämlichen Namen keine wirkliche Macht haben können?"
 
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"Narr! Mein Schicksal ist vorherbestimmt und deine Vernichtung ist Teil davon. Ich bin der Sturmrufer und du bist nichts!", brüllt er mich an.
"Ich bin ein bescheidenes Werkzeug des Imperators und ich brauche keine Warphexen um zu wissen, was zu tun ist!", rufe ich zurück. Damit sind die Nettigkeiten zur Genüge ausgetauscht und es geht an das Eingemachte. Auf einmal fühle ich, dass ich im Fokus des Schicksals stehe, dass ich wahrlich auserwählt bin, Großes zu tun. Oder grandios zu scheitern. Zwischen uns bauen sich Energien auf, die sich meines Verständnisses entziehen.

Meisterin Puppila eröffnet wie üblich den Reigen mit vier Schüssen, die alle treffen. Zwei davon werden von einem Kraftfeld abgewehrt, aber zwei gehen durch und beschädigen den Schlangenleib der Kreatur. Im Gegenzug schießen drei bunte Strahlen auf mich zu, denen ich geradeso ausweichen kann. Der Imperator schützt wirklich! Der Wächter Hermandez möchte seine Scharte auswetzen und schießt ebenfalls voller Enthusiasmus auf den Schlangenmensch. Seine Strahlen scheinen aber absorbiert zu werden. Mit Rabenschwinge schieße ich auf ihn, einer der Plasmabälle verfehlt ihn, der andere wird vom Energiefeld geschluckt. Ich fühle mich auf einmal viel wohler und ein Teil meiner Verletzungen fällt von mir ab. Der Imperator ist wahrlich mit mir! Der Techpriester schießt mit seinem Hochleistungsenergielasergewehr und trifft sogar. Eine Woge aus Schlangen setzt sich in Bewegung und wie könnte es anders sein, genau auf uns zu. Thronverdammt!

Weitere Garben lösen sich aus den Waffen meiner Kameraden, die meisten Projektile oder Garben werden aber vom Schutzfeld des Sturmrufers einfach abgelenkt. Ich fühle, wie eine schleimige psionische Kraft versucht, in meinen Kopf einzudringen, aber die wehre ich gekonnt ab. Die Schlangen kreuchen nun heran und versuchen uns zu beißen. Aber ihre Angriffe sind zu schwach, um unsere Rüstungen oder den Schutz des Imperators zu durchbrechen. Weitere meiner Verletzungen schließen sich wie durch ein Wunder, ich fühle mich geborgen, denn ich spüre wie des Imperators Blick auf mir ruht. Und mein Werk scheint ihm zu gefallen. Wie habe ich nur je an ihm zweifeln können? Nur weil mein Herz und Verstand einfach zu klein sind, um seine unendliche Weisheit und Güte auch nur ansatzweise begreifen zu können.

Der Hohepriester des Chaoskultes der Schwarzen Vipern feuert weitere bunte psionische Geschosse auf mich ab, die aber an meinem Schild aus reinem Glauben abprallen. Im Gegenzug schieße ich mehrmals auf ihn. Eines meiner Geschosse kommt sogar durch. Er ändert seine Taktik und feuert nun mit seinen Hexenkräften auf meine Gefolgsleute in der vergeblichen Hoffnung, dass ihr Glaube nicht so fest wie meiner ist. Aber auch sie tragen das Licht des Gottimperators in ihren Herzen. Und jetzt wo Bruder Obskurus nicht mehr mit seiner Unreinheit des Psionikers den Blick des Imperators trübt, ist ihr Glaube unerschütterlich. Schließlich überlade ich mit letzer Energie meine Rabenschwinge und feuere mit einem Gebet auf den Lippen den finalen Fangschuss auf die Kreatur ab. Beide Geschosse zischen in die Masse der Schlangen und verbrennen sie. Ebenso wie den sich darunter befindlichen Leib des Ketzers!

"Das ist die Macht des Gottimperators! Denn sie reinigt den Unreinen! Läutert den Ketzer! Und verbrennt die Hexe!", rufe ich aus. Leider habe ich damit auch mein geraubtes Kraftfeld verbrannt! Thronverdammt! Mein Gefolge zerstört die letzten Schlangen. Das war jetzt Dank der Gunst des Imperators gar nicht so schwer gewesen. Das war jetzt ein harter Kampf gewesen und für einen Moment schließe ich die Augen. Ich sage ein kurzes Dankgebet an den Imperator auf und konzentriere mich dann wieder auf das Jetzt. Es ist noch nicht gänzlich vorbei und es gibt hier auf Maleziel noch einiges zu tun.

"Gut gemacht, Leute! Das war wohl getan! Der Imperator hat dies alles gesehen und es wird uns entsprechend in der Stunde unseres Todes angerechnet werden. Und natürlich werde ich so eine Hingabe auch zu vergelten wissen. Hermandez, falls du eine neue Arbeit suchst, auf der "Audacia" ist immer ein Platz für dich."
"Danke! Lord-Kapitän Conari!", stammelt der stark vernarbte Wachmann etwas gerührt. "Ich fühle mich geehrt und nehme an."

"Und auch für dich, Maschinenseher Flavius, habe ich Platz in meinem Gefolge."
"Dieses Angebot nehme ich doch auch zu gerne an, Lord-Kapitän Conari! Ich werde auf Euch achtgeben und Euch vor den Machenschaften der Thuleaner schützen", verkündet der Techpriester erfreut. Ich weiß jetzt zwar nicht genau, was er mit den Machenschaften der Thuleaner meint, schätze aber, dass er wohl offensichtlich nicht dieser Fraktion des Mechanicus angehört. Wobei ich die Feinheiten der unterschiedlichen Fraktionen dieses Kultes eh nicht verstehe. Ich wage zu behaupten, dass dies auf so ziemlich jeden imperialen Untertan zutrifft, der nicht zur Hierarchie des Mechanikus gehört.

Der unheilige Tempel des Chaos ist gefallen und wir sind die nächste Stunde damit beschäftigt, ihn zu durchsuchen. Wir treffen auf keine Art von Widerstand mehr. Die von uns getöteten Priester haben schrecklich deformierte und mutierte Körper unter ihren Kutten. Ob sie von Geburt an so waren oder dies ein Tribut an ihre finsteren Götzen war, ist nicht mehr ersichtlich und auch nicht wirklich von Belang. Promethium und Plasma sorgen schließlich für die endgültige Reinigung des Verdorbenen. Lady Helmchen ist von ihrem Krankenlager auferstanden und hat sich in den Tempel geschleppt. Sie ist furchtbar bleich und am Rande der totalen Erschöpfung. Neugierig betrachtet sie zuerst den scheinbar toten Bruder Obskurus und dann den Kristall. Mit ihren Kräften gelingt es ihr, ihn "herunterzufahren", als wäre es ein Cogitator. Auf alle Fälle zucken keine Blitze mehr herum. Die Navigatorin meint, sie könnte den Kristall beherrschen.

"Seid ihr Euch dessen wirklich sicher? Yuri?", frage ich sie eindringlich bei ihrem richtigen Namen.
"Nun, ein gewisses Restrisiko bleibt immer. Aber ich bin sicher, dass ich die Sache im Griff habe" Nun gut, ich vertraue dieser jungen Frau, denn sie war mir immer treu ergeben. Bei Bruder Obskurus meint sie noch eine Art psionische Reststrahlung zu entdecken. Zu wenig für einen Dämon, aber auch zu wenig für einen lebenden Menschen. Aber wiederrum zu viel für einen Toten. Keine Ahnung, was ich davon halten soll. Thronverdammt!
 
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Wir durchsuchen nun den Tempel und stoßen auf die Schatzkammern, wo wir unsere übrige Ausrüstung finden, unter anderem auch meinen Bruder Novus. Leider hat man ihn deaktiviert und ich trau mich nicht ihn einfach wieder so hochzufahren, da gewissen Modifizierungen an ihm vorgenommen worden sind. Obendrein finden wir Berge von Thronen. Das sind Berge, die selbst mich beeindrucken und mehr als nur ein kleiner Nebenverdienst. Auch findet sich eine umfangreiche Büchersammlung. Es gibt zwei Themen, einmal eine Buchreihe die äußerst geschmacklos in die Haut von Menschen eingebunden ist und höchst esoterische Themen über die vier Supergötzen behandelt. Das ist mehr als nur das 1x1 des Chaos. Ich schau gar nicht erst rein, das Lesen der Titel ist schon verstörend genug. Die andere Buchreihe ist schon sehr viel interessanter. Es handelt sich um archäologische Berichte über Ausgrabungen im Igerischen Dominium. Diese Welt gilt als sehr ergiebig, wenn man Halosternartefakte für den kalten Handel finden will. Wahrscheinlich ging es dabei hauptsächlich um gewisse Kristalle. Schön, dann weiß, wo ich eventuell zwei weitere Kristalle dieser Art finden kann, ohne ein paar Stryxis Schiffe zerstören zu müssen.

Nachdem die Beute gesichert ist, rüste ich mich für den finalen Angriff nach oben. Diesmal delegiere ich die Sucharbeiten und wir ruhen uns aus. Nach etwa zwei Stunden bebt der Tempel. Ich befürchte schon das Schlimmste, aber kein Götze scheint sich rächen zu wollen, da es nur ein paar Risse gibt. Nichts stürzt ein. Trotzdem ist Zeit wieder ein wenig Druck zu machen, wir haben nicht ewig Zeit. Irgendwann fahren die das Kraftwerk wieder hoch und die Audacia hat dann ein Problem. Ich habe jetzt zwar wieder meinen schönen Chrono, den ich von meinem Vater zum Schulbeginn zur privaten Schola für höhere Gentleman bekommen habe, aber ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit wir wirklich noch haben. Es wär vielleicht besser gewesen, die Reaktoren mehr als nur herunter zu fahren und die Maschinengeister nachhaltig zu verärgern. Nun ja, wir können das ja noch immer tun, falls es oben beim Vorstand zu nachhaltigen Problemen kommen würde. Inzwischen hat sich meine Anhängerschar deutlich verdoppelt, vielleicht sogar verdreifacht. Nichts ist besser als sichtbarer Erfolg um neue Anhänger zu rekrutieren. Nun, ich kann immer noch Leute gebrauchen, da es noch nicht gänzlich vorbei ist.

Zum Glück wird der Aufgang nach oben gefunden. Eine Aufklärung bringt zu Tage, dass es nur eine Kluft zu überwinden gibt. Mit der Lore komplett hoch zu fahren ist wohl zu gefährlich, da der Tunnel mit Sprengladungen versehen ist, die uns den Tag nachhaltig verderben könnten. Also fahren wir mit der Lore bis über die Kluft und steigen danach aus. Angeblich gibt es an drei Stellen Sprengladungen, wir können aber nur zwei finden und entschärfen.

Schließlich kommen wir alle an einem Stück an ein bewachtes Schott mit mehreren Wachen. Wir machen zu viel Lärm und die werden aufmerksam auf uns. Merken, wir sind für Missionen, wo es auf Lautlosigkeit ankommt, nicht wirklich geeignet. Für so etwas gibt es Assassinen, die von Jugend auf nichts anderes tun, als leise zu treten. Nun ja, eine der Wachen kommt nachsehen und ich tu so, als ob ich verwundet wäre. Er kommt in mein Sichtfeld und ich bedrohe ihn mit meiner Boltpistole. Das schindet genug Eindruck, dass er auf keine dummen Gedanken kommt.

"Lord-Kapitän Conari? Der Vorstand erwartet Sie schon!", meint die Wache dienstbeflissen.
"Nun gut, bringen wir es hinter uns." Mal sehen, was uns da erwartet. Es ist immer noch die Frage, wie viel wussten sie? Haben sie bewusst weggesehen oder stecken sie mit drin? Wie viel kann ich tolerieren und wann muss ich sie dem reinigenden Feuer der Inquisition übergeben oder sie gar selbst richten?

Wir werden durch ein Gangsystem geführt und landen schließlich an einen Fahrstuhl, der nur groß genug für die Hälfte meines Gefolges ist. Absicht oder gibt es keine größeren? Ich habe meine Pistole und mein Schwert immer noch in der Hand. Ich habe ein verdammt mieses Gefühl, als wir nach oben fahren. Einfach die Seile kappen und ich bin Geschichte. Aber der Fahrstuhl hält, die Türen aus gebürstetem Stahl öffnen sich zu einem prächtig dekorierten Gang. Holzvertäfelung, teurer Teppichboden, Gemälde von blühenden Landschaften an den Wänden. In einer Schreibstube werden gerade emsig Dokumente verbrannt. Das lässt tief blicken. Barakis und ein paar andere Wächter kommen uns entgegen. Da dieser Schuft hier noch frei herum läuft, schwant mir Böses.

"So sehen wir uns also wieder", meine ich zu ihm.
"In der Tat, Lord-Kapitän." Er grüßt etwas spöttisch mit seinem Sturmbolter.
 
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Maleziel
Verwaltungsebene
Vorstandszimmer
Zeit: 2 340 784.M41

Nachdem wir tödliche Blicke ausgetauscht haben, werden wir in das verschwenderisch eingerichtete Büro geführt. Die zwölf Vorstände dieses Planeten und Gefängnisses erwarten uns. Acht Männer und vier Frauen, alle prächtig gewandet. Ich komme mir vor wie ein verlumpter Landstreicher mit meiner blutbesudelten und zerrissenen Kleidung. Alles an mir starrt vor Blut, da ich mich nirgendwo hatte richtig waschen können. Gute Gastgeber hätten mir erlaubt, mich frisch zu machen. Und mit meinem Schiff zu kommunizieren. Das ist also die Führung dieses Planeten. Auf dem ersten Blick eine Versammlung von gut begüterten Adligen. Keine offen getragene Symbole des Erzfeindes, keine Mutationen. Der Vorstandsvorsitzende heißt Effin Kaldis. Er sieht aus wie vierzig und trägt einen weißen Trikotanzug aus einem sehr teuren Stoff, der offensichtlich maßgeschneidert ist und in den Elektrumfäden eingewebt sind.

"Schön sie zu lebendig zu sehen", begrüßt er mich und erzählt etwas von Maleziel und seiner Geschichte, die wenig neues enthält. "Auf dieser Welt war der Erzfeind schon immer präsent. Dieser Teil im Gamma Sektor wird von ihnen in Anspruch genommen. Ihr habt da ja einiges an Schlamassel angerichtet."

"Ich habe eine schwärende Wunde ausgelöscht! Ich habe einen Tempel des Chaos oder Kaios oder wie immer dieser infame Götzenkult sich auch nennt, vernichtet. Der Kult der Schwarzen Viper ist Geschichte!", erwidere ich.
"Einst, als ich vor sechzig Jahren den Vorstand übernommen habe, dachte ich wie ihr. Ich heuerte Söldner an, rekrutierte Gefangene und stürmte den Tempel. Aber hier in der Weite gibt es starke Präsenzen des Erzfeindes. Ganze Flotten von ihnen kreuzen hier. Und diese Leute verstehen keinen Spaß! Und ihre Ansprüche auf diese Welt, auf diesen Tempel, setzen sie auch mit Gewalt durch. Ich bezahlte ihren Preis und hatte meine Ruhe."
"Ruhe? Dieser Kult hat Gefangene abgeschlachtet, sie geopfert!"
"Notwendige Verluste. Bedauerlich, aber nicht zu ändern."
"Man kann sie besiegen, wieder und wieder!", erwidere ich.
"Ihr seid noch sehr jung."
"Das bekomme ich oft zu hören. Und die meisten, die das behaupteten, leben nicht mehr!" Die Drohung bleibt im Raum stehen.

"Nun ich bin sicher, dass wir zu einer gütlichen Einigung kommen können. Wir haben hier ein paar für Euch äußerst profitable Verträge vorbereitet." Ein Diener reicht mir einen großen Stapel Papier. Gezwungenermaßen halftere ich meine Waffen und sehe mir dir Verträge an. Sie sind profitabel, durchaus. Und manche davon tragen Daten von vor meiner Zeit. Mein Onkel und andere Vorgänger waren Nutznießer der Verträge. Im ersten Moment denke ich, dass meine Familie schon seit Jahrhunderten in diesem Sumpf mit drin steckt, aber dann fällt mir auf, dass keiner der Verträge ein Siegel trägt. Und jetzt wird mir klar, was das soll. Dies ist der Versuch mich mit äußerst lukrativen Verträgen zu bestechen. Und mich gleichzeitig damit an sie zu binden und mich im Bedarfsfall auch damit zu erpressen. Wenn sie fallen, falle ich auch. Die angebotenen Summen sind gigantisch. Bis jetzt dachte ich, Profit heiligt die Mittel. Aber das ist falsch. Einfach schrecklich falsch. Manche Dinge sind nicht allen Profit der Weite wert. Es gibt eine Grenze und diese Verträge sind jenseits davon. Mit dem Erzfeind Geschäfte zu machen, ist nicht mit meiner Moral und meiner Religion vereinbar. Das Chaos ist der ultimative Feind und man muss ihn vernichten, wo immer er sein schmutziges Haupt erhebt.

"Das kann nicht Euer Ernst sein!" Nicht nur schienbar empört werfe ich den Stapel von Verträgen auf den Tisch. Da liegt ein Vermögen, aber das würde mich mein Seelenheil kosten. Und meine Seele ist mehr wert als ein paar Billarden Throne!

"Doch, ihr bekommt einen unermesslichen Reichtum, aber sitzt mit uns in einem Boot. Das gibt uns die Sicherheit, dass ihr mit niemanden über diese Ereignisse sprechen werdet."
"Ich lasse mich nicht erpressen!"
"Oh doch, dass werdet Ihr! Die "Audacia" liegt in einem Melterminengürtel und wir haben unsere schweren Waffen auf Euer Schiff gerichtet. Nicht einmal Euer leichter Kreuzer ist dem gewachsen, was wir entfesseln können." Der Mann blufft. Sie haben nur halbe Energie und Meisterin Puppila sagt mir in unserem Code, dass der Minengürtel allein die "Audacia" nicht wirklich gefährden kann. Hermandez bestätigt dies offen und fängt sich eine böse Rüge des Vorstandsvorsitzenden ein.

"Ihr seid mit dem Erzfeind im Bunde, versucht mich zu erpressen, versucht mich zu bedrohen! Das sind Verbrechen gegen den Thron selbst!" Ich stehe zornbebend auf.
"Überstürzt jetzt nichts. Aus Euch spricht die Torheit der Jugend. Idealismus füllt keine Börse. Wir haben ein luxuriöses Quartier vorbereitet. Ruht Euch aus, sammelt neue Kräfte. Ihr müsst erschöpft sein. Emotional aufgeputscht. Schlaft darüber, denkt in aller Ruhe darüber nach."
"Es gibt Dinge, die kann man für Throne nicht kaufen!", wirft Meisterin Puppila mit großer Inbrunst ein.
"In der Tat! So können wir keine Einigung erzielen!", sage ich mit absoluter Bestimmtheit.
"Wie ihr wollt! Wachen! Tötet sie!", ruft der Vorstandsvorsitzende. Damit ist es entschieden, die Würfel sind gefallen.
 
:lol:

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System Maleziel
Maleziel
Verwaltungsebene
Vorstandszimmer
Zeit: 2 340 784.M41

Die Tür wird aufgestoßen und die Wachen strömen in den Raum. Voran Sergeant Barakis und sein Gefolgsmann mit dem Bolter. Wie üblich ist die Meisterin der Leere auch die Meistern der schnellen Reflexe und schießt den schwer gerüsteten Barakis mit einer einzigen Garbe aus ihrem erbeuteten Bolter nieder. Damit ist der stärkste Feind gefallen. So ein Sturmbolter kann verheerende Schäden anrichten. Ich versuche mit meiner Plasmapistole den anderen Wächter abzuschießen, verfehle ihn aber deutlich. Thronverdammt!

Dafür schießt der Mistkerl nun auf mich, aber ich hechte aus der Flugbahn der Garbe aus massereaktiven Geschossen. Hermandez will Kontra geben, aber der Wächter ist agil und weicht dessen Lichtstrahlen einfach aus. Der Techpriester stürmt schreiend auf ihn zu und schlägt ihn mit seinem Schockstab zu Boden. Der Kerl lebt noch, ist aber momentan aus dem Geschäft. Ich werde von einem der Vorstände mit einer Laserpistole, die an meiner Rüstung abprallt und einer leibhaftigen Digitalwaffe beschossen, deren Hochenergiestrahl haarscharf an meinem Ohr vorbei zischt. Das ist ganz schön heiß, kein Wunder, dass der arme Obskurus daran zugrunde gegangen ist. Nun ja, genau genommen ist er durch seinen dilettantischen Versuch sich in der Nähe des Kristalls heilen zu wollen verstorben.

Ich habe die Faxen dicke und schnappe mir den Vorstandsvorsitzenden, der wie unbeteiligt im Sessel sitzt. Wahrscheinlich denkt er, dass Ganze würde einfach an ihm vorbei ziehen. Ich reiße ihm vom Sessel hoch und benutze ihn als Schutzschild. Dummerweise schießt einer der Eiferer auf ihn und verwundet ihn schwer. Ebenso schnappt sich einer der anderen Vorstände ein Lasergewehr hinter einem Sofa und schießt auf mich in den Rücken. Zwei der Strahlen gelingt es meine Rüstung zu durchschlagen. Das hat weh getan, Thronverdammt!

Ich sinne auf Rache und erschieße den Bastard mit meiner Plasmapistole, die ihm das Fleisch von den Knochen dampft. Hat der Idiot nun davon. Die Wächter werden nach und nach erledigt und auch ein paar der Vorstände sterben noch im Kreuzfeuer. Der Vorstandsvorsitzende erschlafft in meinem Armen und ich erschieße ihn endgültig, da ich keine Nerven habe, mich um ihn zu kümmern. Verdammter Verräter! Der Gottimperator wird nun über seine verdammungswürdige Seele richten und ihn zu seinen Ketzerfreunden in die tiefste der Höllen stecken. Ein weiterer Schuss lässt die blasphemischen Verträge verdampfen. Der Raum ist unser und erst mal haben wir die Kontrolle. Ich schnappe mir einen der Überlebenden und zwinge ihn, mir den Störsender zu zeigen. Der befindet sich in einer schwer gesicherten Kammer und die kann nur von innen geöffnet werden. Ich überzeuge den neuen Vorsitzenden davon, die Wächter darin zur Aufgabe zu bewegen und die Tür zu öffnen. Darin haben drei eingeschüchterte Männer Dienst, denen ich befehle, dieses Ding endlich abzuschalten. Eine gelbe Wahnlampe beginnt zu brennen, als der Störsender endlich ausgeschaltet ist. Von hier aus kann ich auch funken.

Mit einer Hymne mache ich mir den fremden Maschinengeist des Breitbandfunkgerätes gewogen, während ich die Hauptfrequenz der Audacia einstelle.
"Hier spricht Lord-Kapitän Flavion Conari. Ich rufe die "Audacia", bitte kommen!"
"Hier ist die "Audacia", es spricht Auditor Primus Nephlim. Gut, Eure Stimme zu hören, Lord-Kapitän Conari! Wir hatten schon das Schlimmste befürchtet. Wen wollt ihr sprechen?"
"Gebt mir XO Kyrr." Ich kriege meinen Stellvertreter ans Rohr und gebe einen kurzen Statusbericht durch. Die "Audacia" hat ein kleineres Feuergefecht hinter sich und ist leicht beschädigt worden. Im Gegenzug wurde aber eine komplette Batterie an Makrokanonen dem Erdboden gleich gemacht. Wahrscheinlich war das das Erdbeben. Also ein ganz natürlicher Vorgang. Ich fordere meine Kommandotruppen und ein Fresspaket von Colette an, da ich furchtbaren Hunger leide. Keine Ahnung, wann ich zuletzt etwas gegessen habe. Ich überzeuge den neuen Vorstandsvorsitzenden die Waffen zu strecken und Maleziel wird nun von meinen Truppen eingenommen.

Als erstes taucht Tessa Nimdock mit ihren Kommandos auf, welche die wichtigsten Stationen sichern. Dann landet das komplette erste Bataillon an, oder das, was nach den letzten Gefechten auf dem "Dolch des Schicksals" gegen die verdammten Grünhäute von ihnen noch übrig ist. Schon bald habe ich das großzügige Proviantpaket von Colette in der Hand und lasse es mir mit Meisterin Puppila munden. Der Rekaf ist mild mit Amasec verfeinert und meine liebreizende Köchin hat sogar daran gedacht, eine Schachtel Lho-Stäbchen mit einzupacken. Auch Caine und mein Magister Militaris kommen unten an. Mit meinem engsten Gefolge, also Althea, Caine und Ares ziehe ich mich in eine der Schreibstuben zurück und wir halten Kriegsrat.

"Es gibt letztendlich nur zwei Optionen, Meister Flavion", beginnt Caine nach Schildern der bekannten Fakten. "Die erste Option ist, alles unter den Teppich zu kehren und ein Schweigegeld anzunehmen. Wir könnten Knebelverträge schließen und davon profitieren, ohne wirklich erpressbar zu sein. Die zweite Option ist, wir machen das publik. Das verurteilt die Führungsebene zum Tod durch das Feuer, falls sie nicht vorher in den Gewölben der Inquisition sterben. Wir könnten Maleziel nach seiner Säuberung offiziell in den Besitz nehmen. Damit würden wir klar Stellung beziehen, für das Ministorum gegen den Erzfeind. Sicherlich ist der Erzfeind in der Weite präsent, aber das Imperium dehnt sich aus und irgendwann wird die Koronusweite ein offizieller Sektor des Imperiums sein. Auf lange Sicht profitieren wir, auch wenn wir uns neue Feinde schaffen, die sowieso unsere Erzfeinde sind. Was wir uns heute schon zu Feinden machen, brauchen wir morgen nicht zu tun. Spätestens wenn wir gegen "Ignes et Amnestia" vorgehen, werden sie uns eh richtig hassen." Caine hat Recht. Meisterin Puppila spricht sich vehement für Option zwei aus und findet Caines Argumentationskette richtig. Auch Ares ist der gleichen Meinung. Lady Helmchen kann ich nicht fragen, aber mehr Meinungen brauche ich nicht, da wir alle der gleichen Ansicht sind. Den Erzfeind zum Feind zu haben ist kein veränderter Zustand, sondern jetzt schon Fakt.
 
Na dann ist der Teil wohl wirklich vollendet.
Glückwunsch, war ja shcon ganz schoen knapp das ganze.

In der Tat, da hätte noch einiges viel mehr schief gehen können. Aber SL sei Dank lief ja letztendlich alles noch gut.

Ist Bruder Obskurus jetzt raus oder nicht? Irgendwie kommt das nicht ganz rüber. Irgendwie höre ich auch immer wieder eine leichte Antipathie zwischen dir und dem Bruder raus (so persönlich).

Ja, nicht zu leugnen. Der gute Mann nervt nicht nur meinen SC. Was nun genau mit ihm ist, wird sich noch klären. Hat sich aber verdammt lang hingezogen und ist immer noch nicht ganz raus in der aktuellen Kampange. :dry:

Danke für die klasse Unterhaltung.

Bitte schön.

Position:
Warpraum
Transfer nach Anmut
"Audacia"
Offiziersquartiere
Zeit: 4 365 784.M41

Seit zwei Tagen sind wir im Transfer nach Anmut. Wir hoffen dort den Kristall für eine spätere Verwendung auf der Station "Dolch des Schicksals" sicher zwischenlagern zu können. Unbedingt muss ich Null- oder Hexagramfelder besorgen. Das wird teuer werden, aber momentan kann ich es mir leisten. Es hat über eine Woche gedauert, auf Maleziel alles zu ordnen. Ein Übergangsrat aus Techpriestern, dem Kleriker Asowitch und einigen Wachoffizieren mit gutem Leumund hat die Macht übernommen, bis die Angelegenheit bereinigt ist. Ich hoffe mal, die Sache läuft so, wie wir uns das vorstellen. Die ehemaligen korrumpierten Verwaltungsratsmitglieder befinden sich in Kryotanks in sicherer Verwahrung. Ein hartes Schicksal erwartet sie auf Damaris. Aber sie hatten immer die Wahl gehabt, wie ich auch. Und ich habe mich für den Gottimperator entschieden.

Wirklich zur Ruhe gekommen bin ich in den letzten Tagen nicht. Viel gab es zu entscheiden, vieles musste in die Wege geleitet werden. Die Besatzung der "Audacia" ist wieder auf Sollstärke. Die Veteranen, welche an meine Seite gekämpft und gekennzeichnet worden sind, haben die besten Posten bekommen. Alle anderen eben das, was übrig blieb. Traub ist nun bei meinen Wachmannschaften, Hermandez ebenso. Der Kristall befindet sich in der Obhut von der Navigatorin Yuri, die sich darum kümmert. Bruder Obskurus ist im Hospital untersucht worden. Es wurde eine ganz minimale Hirnaktivität fest gestellt, obwohl er eigentlich tot sein müsste. Ich habe ihn in seinen alten Tank legen lassen. Unbedingt brauche ich neue Astropathen, was ebenfalls teuer werden wird. Aber die Lagerräume sind gut gefüllt und ich bin sicher, dass Maleziel sich noch richtig ausbezahlen wird. Der Reißer ist ebenfalls eingefroren. Die Tätowierungen von Novati sind kopiert. Jetzt habe ich zwei Teile der Sternenkarte. Das ist gut, auch wenn ich momentan eher damit beschäftigt bin, wie ich Lady Anagais Prophezeiungen widerstehen kann.

Meine Konkubinen waren höchst erfreut, mich lebendig zu sehen und doch über meinen Zustand entsetzt, als ich zum ersten Mal zurück zur "Audacia" kam. Colette war ganz in Tränen aufgelöst, mich so zu sehen. Meine lieben Mädchen haben sich alle ganz furchtbare Sorgen über mich gemacht und viel Zeit mit Gebeten verbracht. Natürlich zerren mich meine Konkubinen sofort unter die Dusche, nachdem sie mich ausgezogen haben. Es ist ziemlich viel Blut, was da in den Ausfluss herunter fliest und einiges ist durchaus von mir. Dann gönne ich mir ein langes Bad und eine anregende Massage, aus der sehr schnell sehr viel mehr wird. Josephina besteigt mich als erste und auch Carmina will danach auch noch ein Stück von mir haben. Meine allerliebste Colette fährt danach ein wahres Festessen auf, das mir neue Kräfte gibt. Schließlich falle ich todmüde ins Bett und weiß es zu schätzen, dass man mich ausschlafen lässt, bevor ich mich wieder ins Tagesgeschäft stürze.

Die Schätze konnten geborgen werden und die Bücher über die Xenos sind äußerst interessant. Sie befinden sich nun in meiner Bibliothek in einem abschließbarem Schrank aus Plastoid. In jeder freien Minute blättere ich in ihnen. Die Chaosbücher sind in massiven Kisten verpackt und versiegelt. Da der Inhalt sehr heikel ist, befinden sie sich in meiner privaten und gut gesicherten Schatzkammer. Diese werde ich der Kirche übergeben.

Die Neuankömmlinge haben sich nach ein paar Reibereien mit der alteingesessenen Besatzung schon halbwegs integriert. Die meisten Konflikte entstanden dadurch, weil die Neuankömmlinge mich Sankt Flavion, der heilige Befreier von Maleziel nennen und nicht Lord-Kapitän Conari. Das schmeichelt mir natürlich ungemein. Ich bin ernsthaft am Überlegen, ein paar der Passagierquartiere für eine Kirche zu opfern. Der Imperator war gut zu mir, hat mir meinen Glauben an ihn zurück gegeben und mich durch die Dunkelheit zurück ins Licht geführt.

Ich bin gerade in Gedanken auf dem Weg von der Brücke in mein Quartier, als es auf einmal still um mich wird. Die allgegenwärtigen Geräusche sind verstummt. Thronverdammt! Hört das denn nie auf mit den obskuren psionischen Phänomenen in der Weite? Ich schnippe mit den Fingern, was ein Geräusch verursacht. Über Mikrofunk versuche ich jemand zu erreichen, aber auf alle Frequenzen nur ein statisches Rauschen. Da ich nicht glaube, dass der Maschinengeist streikt, dürfte die Technik in Ordnung sein. Ich laufe zur nächsten Interkomstation, als ich eine dunkle Gestalt in den nächsten Gang huschen sehe.

"Bruder Obskurus?", frage ich und ziehe vorsichtshalber mal meine Waffen. Vorsichtig rücke ich zur Biegung vor und spähe hinein. Niemand zu sehen. Ist das eine Falle? Möglich, aber ich bin gewappnet und erwarte das Schlimmste. Auf einmal wird es dunkler und aus den finsteren Schatten tritt eine verschleierte Gestalt. Beim goldenen Hintern des Imperators!
 
Position:
Warpraum
Transfer nach Anmut
"Audacia"
Offiziersquartiere
Zeit: 4 365 784.M41

"Schön Euch wieder zu sehen, Lady Anagai! Dann brauche ich gar nicht zur Klause zu reisen, um Euch für Eure kleine Schicksalsversiegelung zu danken." Ich richte meine Plasmapistole auf sie, drücke aber nicht aber. Wenn sie glauben würde, ich könnte ihr etwas antun, wäre sie nicht hier. Aber als trotzige Geste behalte ich meine bedrohliche Körperhaltung bei. Auch gibt mir die Waffe das notwendige Selbstvertrauen, mich diesem Wesen zu stellen.

"Wie ich sehe, habt Ihr die erste Begegnung mit einem Schicksalsträger überlebt", meint die Frau, die sicherlich in Wahrheit keine Frau ist, mit sanfter Stimme.
"In der Tat, ich konnte mich durchsetzen. So wie ich mich immer durchsetzen werde und am Ende werde ich diesem fünften Chaosgötzen in seinen Hintern treten."
"Das ist nicht so einfach."
"Doch ist es. Gewicht aufs linke Bein verlagern, mit dem Rechten ausholen und dann mit voller Wucht zutreten." Lady Anagai lacht.
"Wie ich sehe, habt ihr Euren Humor nicht verloren."
"Ich habe ihn wiedergefunden. Wie auch meinen Glauben. Nichts was ihr mir androhen könnt, schreckt mich noch."
"Seid Euch da nicht so sicher. Kapitän Conari."
"Lord-Kapitän, soviel Zeit sollte sein, Lady Anagai! Oder was immer Ihr auch sein mögt."
"Ich will Euch warnen, solltet ihr in den Schlund eintreten und die Weite verlassen, dann werde ich Euch samt Eures Schiffes vernichten." Ihre sanfte Stimme hat einen sehr drohenden Unterton angenommen. Auch sonst würde ich ihre Worte nicht einfach in den Wind schlagen. Dieses Ding hat große Macht, das steht außer Frage.

"Da ich ja jetzt nicht mehr zur Klause fahren muss, um Euch zu sehen, erübrigt sich das ja nun", erwidere ich äußerlich unerschrocken. Ich glaube ihr, dass sie die "Audacia" vernichten könnte. Wir sind im Warptransfer und von funktionierenden Gellerfeldern umgeben. Trotzdem ist sie hier, auch wenn der Wirkungsgrad dieser Felder sicherlich nicht 100% beträgt. Ich habe keine Ahnung, wie sie mich hier gefunden hat und hier eingedrungen ist, aber offensichtlich ist es möglich. Für einen kurzen Moment ziehe ich es in Erwägung, schlicht verrückt geworden zu sein. Aber da ich mich selbst auf meinen Geisteszustand hinterfrage, muss ich wohl bei vollem geistigem Bewusstsein sein. "Was sind Eure Pläne, wollt Ihr wirklich einen fünften Chaosgötzen hervorrufen? Ich hoffe mal, dass ihr Euch dann etwas Originelleres als Körnchen, Nörgler oder wie Pfeifen auch heißen mögen, ausdenkt." Lady Anagai lacht wieder deutlich belustigt auf.

"Ihr seid schon ein goldiges Bürschchen. Nein, das, was der Sturmrufer von sich gegeben hat, war nur seine eigene falsche Interpretation der Dinge. Es geht nicht um einen fünften Herrn des Chaos. Stellt Euch das Ganze als ein gewaltiges Puzzle vor. Ihr seid einer von vielen, welche die Puzzelteile zusammentragen."

"Dann habt ihr diese Schicksalsversiegelung also auch noch mit anderen gemacht?", frage ich lauernd.
"Nein und ja. Ich habe viele los geschickt und zwei werdet ihr noch treffen. Und ich habe gewisse Dinge nur forciert. Eure Hexe, diese Seelenwächterin, war eine Dilettantin. Sie hat nur gesehen, was sie sehen wollte. Sie hätte so viel mehr sein können, aber ihr Glaube an einen toten Gott hat sie stark limitiert. So etwas wie eine Schicksalsversiegelung gibt es nicht."

"Warum gerade ich?"
"Ihr seid durchaus etwas Besonderes. Durch Eure hohe Geburt, durch Eure Familie, Eure gute Ausbildung. Euren Wagemut. Und dadurch, dass Ihr viele Eurer Standesdünkel abgelegt habt. Jemanden wie Euch gibt es nur selten. Vieles von dem was Euch noch passieren wird, wäre ohne meine Hilfe wahrscheinlich auch so eingetreten. Ich habe gewisse Dinge nur etwas beschleunigt. Ich spiele dieses Spiel schon sehr lange." Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dies nicht alles ist. Aber mit mehr Informationen rückt sie nicht heraus. Thronverdammtes Miststück!

"Seid ihr ein Dämon?" Sie lacht.
"Vielleicht, vielleicht auch nicht. Nun, noch viel Glück auf Euren Fahrten und viel Spaß beim puzzeln." Dann wird ihre Gestalt durchscheinend und sie verschwindet einfach. Missmutig blicke ich auf die Stelle, wo sie gerade noch gestanden hat. Ich senke meine Pistole, sichere sie mit der entsprechenden Litanei und stecke sie weg. Ebenso mein Schwert Rabenklaue. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, sie mit diesen Waffen nicht wirklich verletzen zu können. Thronverdammt!

Über das gerade Geschehene nachdenkend gehe ich zurück zu mein Quartier. Nach meinem Chrono habe ich keinerlei Zeit verloren. Meine Konkubinen machen sich gerade für das Abendessen chic. Heute ist wieder einmal eines der offiziellen Arbeitsessen. Einsilbig gehe ich an ihnen vorbei, öffne meinen kleinen Schrein und zünde die Kerzen an. Ich verbrenne etwas Weihrauch und bete zum Gottimperator. Sein Schutz werde ich auch in Zukunft brauchen. Denn wer auf den Imperator vertraut, der hat auf Fels gebaut.

Gespielt am 05.01.2013
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 3
Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 3
Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 3
Wächter Hermandez (in Vertretung zu Solun Ares) Rang 2
EP: 500
Schicksalspunkt +1 :yupi:
Besiegte Gegner:
Viele tausend Kultisten
Hohepriester
Vierarmiger Mutant
Jede Menge Schlangen
Effin Kaldis
Sergeant Barakis
Beute:
Maleziel
85 Verkäufe an Beute
Blasphemische Bücher
Bücher über Haloartefakte

Gedanke des Tages
Puh! Was für ein Abschnitt. Die erste der drei großen Bedrohungen wurde nun endgültig überwunden. Dieser Abschnitt war für mich als Spieler wohl der bisherige Höhepunkt der Kampagne. Ich konnte meinen Charakter sehr schön ausspielen, ihn wieder seinen Glauben finden lassen. Besonders dass wir drei Abschnitte in nur je einer Woche Abstand spielen konnten hat dem Spielfluss sehr gut getan. Einen so hohen Bodycount hatte ich in noch keinem Rollenspiel. Und es gab durchaus schon epische Schlachten im "Test der Zeit". Und einen so tötungsfreudigen Charakter habe ich auch noch nie gespielt. Früher habe ich meine Mitspieler bei Shadowrun immer an Racker verzweifeln lassen, die keinen umbringen wollte, solange der nicht toxisch oder nachweißlich ein Massenmörder war. In dieser dunklen Welt würde die Kleine wohl auch recht schnell zerbrechen. Wobei es einen offiziellen NSC namens Lotti aka die brennende Prinzessin gibt, die sehr ihrem Naturell entspricht. Ich bin von dem Abschnitt total begeistert und habe jetzt mal kurz zwölf Seiten geschrieben. Der Plot ist deutlich vorangeschritten, da ja auch ein Teil der Karte gefunden wurde. Wobei die Schatzsuche wohl erst mal in den Hintergrund treten wird.

Teilweise waren die Kämpfe sehr hart und jeder war mal im Minus. Dass es Bruder Obskurus erwischt hat, ist natürlich bitter. Besonders da es eine Verkettung unglücklicher Umstände war. Aber auch hier können SC durch das permanente Opfern von Schicksalspunkten gerettet werden. Mal sehen, wie es damit weiter gehen wird. Und aktuell schlagen wir uns immer noch mit diesem verdammten Thema herum. Thronverdammt!

Wer oder was Lady Anagai sein könnte, ist immer noch Anlass wilder Spekulationen in unserer Runde. Es darf mit spekuliert werden. 😉
 
Persona Dramatis
Persona Dramatis

Personen Maleziel

Reißer - Erzketzer und Häretiker, soll nach Damaris überführt werden.
Sergeant Barakis - Aufseher und Anführer dem Empfangskomitee, hat eine Schlange im Gesicht tätowiert.
Oberster Verwalter Rokain Orwell - Versorgungsoffizier des Gefängnisses.
Lothar Asowitch - Priester des Tempels des Imperator, hat keine Arme und Augen mehr.
Hermandez - Wachmann mit guter Ausrüstung (Da der Spieler von unserem Magister Militaris erst wieder nach der Abschottung auftauchte, konnte sein Char nicht mehr ins bestehende Abenteuer einsteigen und er spielte stattdessen mit den gleichen Werten und Ausrüstung den Wachmann Hermandez.

Crew der "Audacia"

SC:
Kapitän Flavion Conari Freihändler - Lordkapitän der "Audacia"
Solun Ares Magister Militaris - Ehemaliger Soldat der Imperialen Armee und nun amtierender Waffenmeister der "Audacia"
Althea Puppila Meisterin der Leere - Junge dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz, zweiter Steuermann.
Bruder Obskura Astropath - Laien Prediger und Erleuchteter Astropath
Yuri aka Lady Helmchen Navigator - junge Frau mit zu vielen Gelenken in den Gliedern

NSC
Obere Ränge und Abteilungsleiter

Oberst Kyrr - Neuer erster Offizier und XO
Seneschall Ilias von Braun - älterer Mann mit Stock
Maschinenseher Kyle Ademis - erster Techpriester der "Audacia", Thuleaner und stark modifiziert
Hauptmann Tessa Nimdock - Hauptmann einer Kompanie
Schiffsmeister Major Istran von Hellstett - Neuer Schiffsmeister
Materialmeister Leutnant Dominik von Hellstett - Neuer Materialmeister und Sohn von Istran
Scriptor Primus Horatius Codwell - Leiter der Librariumsgruft
Kapitän-Explorator Zathor Rak - Im Kryotank lagernder erster Kapitän der "Audacia"
Stabsarzt Hoffert, dem Obersten der Bordärzte
Doktor Melinda Adams - Ärztin an Bord der "Audacia"
Leutnant Alais Kolding - Neuer Chefausbilder der "Audacia"
Wachtmeister Kolvin Loredus - Bester Fechter und oberster Anführer der Wachoffiziere
Navigator Primus Tybald Kett - Oberster Vertreter und Chefnavigator des Hauses Kett

Mittlere Ränge
Bootsmann Ottar Fellwind
Rika vom Licht der Erlösung - zirka 65 Jahre alter Missionar
Marketender Lloyd Carruthers - Fähiger Unterhändler, Angehöriger des Handelshauses Krynn
Marketender Koltan Terzius Bell, ein rüstiger Mann in den frühen sechziger, Ex-Separatist und ehemaliger Mitarbeiter der Kasballica Mission.
Hauptmann Greyfield - Überkorrekte Wachoffizierin
Leutnant Renard Exton - Zeremonienmeister der Brücke
Auditor Primus Nephlim - Oberster Funkoffizier und stark modifiziert
Hauptmann Flava - Führt eine Kompanie der Wachmannschaften
Hauptmann Erma Quagig - Führt eine Kompanie der Wachmannschaften

Der Astropathenchor
der "Riese" - seit über vierhundert Jahren hier eingefroren ist, von Piraten an Bord gebracht. Sehr dubioser Charakter.
der "Verwalter" - Aquinus Vorgänger und hat sich freiwillig einfrieren lassen. Er ist ein ruhender Pol des Chors.
der "Junge" - schwer zu kontrollieren und schlägt sich immer auf der Seite der brennenden Frau.
die "brennende Frau" - stammt von einer Minenwelt und kam nach einem furchtbaren Unfall an Bord des Schiffes, wo 80% ihrer Haut verbrannt war. Immer wenn auf der "Audacia" Feuer ausbricht, manifestiert sie sich.

Kapitäne unter dem Oberkommando von Flavion Conari

Lord-Kapitän Machenko - verarmte Freihändlerin, kommandiert die "Kalkulierte Risiko"
Kapitän Covalek - Kapitän des Zerstörers "Gerechter Pfad"

Das Gefolge von Flavion Conari
Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann
Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige
Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari
Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.
Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.
Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Verstorbene NSC
Leibkoch Lungini, etwas dicklicher Mann mit Halbglatze, im Albtraum verstorben
Bannerträger Cussak, trug einst das persönliche Banner, von einem Dämon vernichtet worden
Major Arthax Voyle - Von Flavion erschlagener Meuterer und ehemaliger Ausbilder der Infanterie
Major Gettner - Schiffsmeister der "Audacia", im Kreuzfeuer während der Meuterei umgekommen
Lordkapitän Ravion Conari - Onkel von Flavion Conari, von ihm erschlagen
Grox - ehemaliger Aufseher der Unab im Maschinendeck, von Flavion erschlagen
Gryphonia - ehemalige Selbsternannte Schicksalswächterin und ungebundene Hexe, ermordete den Chorleiter Lux Aquinus
Chorleiter Lux Aquinus - Erster Astropath und Chorleiter der "Audacia", von Gryphonia ermordet

Schiffe

"Audacia" - Flaggschiff der Adelsfamilie Conari, Leichter Kreuzer der Monitorklasse im Drehbankschema.
Ignes et Amnestia - berüchtigtes ehemaliges Schwarzes Schiff der Inquisition, an den Erzfeind gefallen.
Ruhige Gezeiten - Transporter, im Schlund nach Piratenangriff havariert und dann aufgegeben
Knochenschinder - Fregatte unter Kommando des berüchtigten Kapitän Hellgrett Borgar
Gerechter Pfad - Imperialer Zerstörer der Calixisflotte unter Kapitän Covalek
Aegis - Flaggschiff der inoffiziellen Koronus Flotte unter dem Kommando von LK Lock
Ripper - Kreuzer unter Kommando von LK Jeremiah Blitz
Sternenweber - Fregatte unter LK Orleans

Orte

Der Schlund - Die einzig bekannte stabile Route durch die Warpstürme, welche den Calixissektor von der Koronusweite trennen.
Wanderershafen - Letzter Außenposten des Imperiums, markiert den Eingang zum Schlund
Aufbruch - Station, welche die Sonne Furibundus umkreist, markiert den Ausgang des Schlundes, das Tor zur Koronusweite.
Koronus-Weite - Halosterne nördlich des Calixissektors und des Segmentum Obscurus
Damaris - Bevölkerungsreichste Planet in der Weite. Großer Tempel des Drusus.
Karmesin-Trost - Vergnügungswelt
Maleziel - Gefängniswelt
Vaporius - Feudalwelt. Das Aestus Kartell will dort Minen und Manufakturen errichten.

Xenosrassen

Orks - Haben mit den Hunert Hunert Zsänen ein eigenes kleines Sternenreich in der Weite
Stryxis - Händlerrasse, fliegt mit "Karawanenschiffen", erbeutete Schiffe anderer Rassen die mit gigantischen Ketten miteinander verbunden sind und von einem Hauptschiff geschleppt werden.
Eldar - Hinterlistige Xenos

Fraktionen
Aestus Kartell - Minen und Manufakturgesellschaft in Besitz der Familie von Hellwicks
Kasballica Mission - großes Syndikat, welches in der Weite und im Calixissektor agiert
Handelshaus Krynn - Bankiers mit großem Einfluss, Ravion hat viele Schulden bei ihnen angehäuft
Kult des Inneren Auges - Häreteks auf Aufbruch beheimatet


Kapitel 22

Immer Ärger mit den Astropathen!

Position:
Warpraum
Transfer nach Anmut
"Audacia"
Arbeitszimmer des Lord-Kapitäns
Zeit: 8 370 784.M41

Seit vier Tagen sind wir nun im Transfer nach Anmut, um dort den verdammten Kristall zwischen zu lagern. Die obskuren Warpphänomene halten sich noch in Grenzen, trotzdem kommt es zu verschiedenen Phantommeldungen. Irgendetwas geht verstärkt auf der Audacia um, aber zum Glück gibt es noch keine Leichen. Ich hasse es so langsam, mir immer Gedanken um obskure psionische Phänomene machen zu müssen. Deswegen habe ich von Novati die Blaupausen für die Dämonenabwehrmaschine von ihrer Haut auf Papier übertragen lassen. Der oberste Maschinenseher der Audacia, Kyle Ademis und der junge Maschinenpriester Fidilius haben die Pläne inzwischen gesichtet und analysiert.

"Nach eingehender Betrachtung dieser Zeichnung und einer Meditation darüber kann ich mit Bestimmtheit sagen, diese Technologie ist nicht menschlichen Ursprungs", erklärt Ademis mit unheilvoller synthetischer Stimme.
"Dem stimme ich uneingeschränkt zu, Lord-Kapitän Conari", schließt sich der junge Maschinenseher Fidilius Flavius der Meinung des Thuleaners an.
"Ich denke, es ist eine Maschine der Eldar oder der Yuvath."
"Schön und gut, können wir sie bauen?", frage ich gespannt, da mir egal ist, woher die Navigatorin Greta Silvas letztendlich die Idee oder Inspiration für dieses Ding her hatte.

"Die Komponenten wurden der menschlichen geheiligten Technologie durchaus angepasst. Bis auf die drei Kristalle ist alles reproduzierbar. Allerdings übersteigen viele der Komponenten die Möglichkeiten der Audacia. Wir haben schlicht nicht die notwendigen Maschinen an Bord", erzählt mir Ademis.
"Gut, dann werden wir das wohl extern produzieren müssen. Was genau wird diese Maschine eigentlich machen?"
"Diese Maschine produziert wahrscheinlich nach der Schemata zu urteilen ein hochkomplexes Kraftfeld."
"Ist das Ding tragbar?" Die beiden Maschinenseher geben so etwas wie ein erheitertes Lachen von sich. Da sie dies im Maschinencode machen, hört sich das höchst seltsam an.

"Mitnichten, Lord-Kapitän Conari", erwidert Ademis in einem Tonfall, als ob er einem Kind erklären würde, dass man keinen Kuchen aus Sand essen kann. "Diese Maschine wird etwa 120 Tonnen wiegen und einen Durchmesser von bis zu 35 Metern haben."
"Oha!", erwidere ich, da ich von deutlich kleineren Abmessungen ausgegangen bin. "Wie lange wird es dauern, bis die Maschine einsatzbereit ist?"
"Vorausgesetzt wir finden noch die notwendigen Kristalle, würde ich mit einer Einsatzbereitschaft in etwa dreißig Standardjahren rechnen."
"Dreißig Standardjahre? Sind die Komponenten so kompliziert?"
"Mitnichten! Aber die notwendigen Rituale und Testreihen werden geschätzte neunundzwanzig Jahre dauern. Das Kraftfeld könnte einiges an Wechselwirkungen mit etablierten Maschinengeister haben. Da ist große Vorsicht angebracht."

"Also ein Jahr? Gut, damit kann ich leben. Bereitet Pläne vor, um die notwendigen Komponenten auswärts anfertigen zu lassen." Es folgt eine kurze Diskussion mit meinem gesamten Gefolge, wo wir das am besten machen. Damaris verfügt über Werften und Manufakturen in großem Ausmaß. Allerdings ist dort quasi inoffizielles offizielles Imperiales Hoheitsgebiet und ein Stützpunkt der Inquisition befindet sich angeblich dort. Ich will nicht gerade unter den Augen dieser gefürchteten Institution Komponenten einer Maschine herstellen lassen, die weiß Gottimperator alles bewirken kann. Es ist davon auszugehen, dass so seltsame Komponenten Aufmerksamkeit erregen könnten. Also fällt Damaris flach. Die Schrottwerften dürften wohl am ehesten in Frage kommen. Nun gut, werden wir die demnächst mal wieder aufsuchen müssen.

Ich habe auch die Sternenkarte von Novatis Rücken abzeichnen lassen. So wie es aussieht, ist diese Stück ein Ausschnitt vom Kessel. Wirklich zum Schatz dürfte man erst mit allen fünf Kartenstücken gelangen. Jedenfalls bin ich nun ein gutes Stück weiter. Ein wichtiges Teilziel ist erreicht und der Schatz des Sebastian Winterscale ist deutlich näher gerückt.

Was auch näher rückt, ist der erste Jahrestag meiner Thronbesteigung, wenn man das so nennen möchte. Noch vierzig Zeiteinheiten und es ist soweit. Natürlich muss das gefeiert werden. Meine Konkubinen sind schon ganz aus dem Häuschen deswegen, weil es einen kleinen Ball geben wird, wo sie die Gastgeberinnen sein werden. Zwar werden nur Gäste aus der Schiffsbesatzung anwesend sein, aber bisher gab es recht wenig Anlässe, wo meine beiden Mädchen ihr Talent für solche Dinge zeigen konnten. Ganz abgesehen davon, dass sie mal wieder rein gar nichts zum Anziehen haben. Zu meinem Glück gibt es auf der Route nach Anmut keinen Planet mit einem akzeptablen Schneider. Da wird es wohl oder übel ein schon getragenes Kleid sein müssen. Oder eines, dass sie unbedingt kaufen mussten, aber noch nie wirklich getragen haben. Wären meine ganzen Probleme doch alle nur so profan.
 
Zuletzt bearbeitet:
Position:
Warpraum
Transfer nach Anmut
"Audacia"
Arbeitszimmer des Lord-Kapitäns
Zeit: 8 417 784.M41

Ein gutes Jahr bin ich nun offiziell Kapitän der "Audacia". Jedenfalls in meiner zweiten Amtszeit, da ich ja schon für eine halbe Sekunde das vorher schon einmal war, bevor mein böser Onkel mich sofort wieder absetzte, kaum dass er mir den Stab des Lord-Kapitäns überreicht hatte. Der Ball zum ersten Thronjubiläum war ein voller Erfolg. Meine beiden Mädchen haben fast all ihre Energie und Können darin gesteckt und mit den bescheidenen Mitteln, die wir hier an Bord haben, ein erinnerungswürdiges Fest organisiert. Allerdings war ich nicht nur auf diesem Ball, sondern habe auch verschiedene Festsäle der Besatzung besucht, die leer stehende Großraumkabinen in kleine Festbereiche verwandelt haben, wo es Sitzgelegenheiten, Musik und natürlich eine Bar mit freien Getränken gab, die nicht nur aus gepanschtem Fusel bestanden. Diese Feste wurden schichtweise in den jeweiligen Freischichten abgehalten, um allen Besatzungsmitgliedern die Möglichkeit zu geben, auf mein Wohl anzustoßen und sich reichlich Alkohol hinter die Binde zu kippen. Die Moral ist gut und ich wurde überall mit ehrlichem Jubel und Glückwünschen empfangen. Jedenfalls bilde ich mir ein, dass der Beifall ehrlich war.

Dieses Jahr ging schnell vorbei. Ich bin siegreich aus drei Raumschlachten hervor gegangen, habe eine Plattform geentert, zwei Planeten in Besitz genommen und einen überschrieben bekommen. Ich verfüge nun über drei weitere Schiffe, die Fregatten "Knochenschinder" und "Kalkuliertes Risiko", dazu noch der zum Forschungsschiff umgebaute Transporter "Offene Hand". Habe einige haarsträubende Abenteuer erlebt und gelernt, tritt auf keinen Stein, könnte ein obskures Psiphänomen drunter sein. Wenn jemals meine Memoiren veröffentlicht werden, dann wird das wohl das Leit(d)thema sein. Thronverdammt!

Und natürlich mein letzter großer Sieg über den Tempel des Chaos nicht zu vergessen. Was für eine aufregende Zeit. Ich bin noch etwas geschlaucht und habe ziemliche Kopfschmerzen von dem Kater, den ich mir durch die vielen Besuche bei den Feiernden eingefangen habe. Eines der vielen alkoholischen Getränke muss wohl verdorben gewesen sein. Missmutig schaue ich auf die aufgelaufenen Papierstapel auf meinem Arbeitstisch. Dabei hat Caine schon alles Unwichtige für mich im Vorfeld herausgefiltert. Während ich wie ein Häufchen Elend in meinem bequemen Sessel kauere, sieht Caine wie immer aus dem Ei gepellt aus. Wie macht mein treuer Mentor das nur? Wie auch immer, während ich mit meinen Beratern den Papierstapel kontinuierlich abtrage, platzt auf einmal der Vertreter der Familie Kett in mein Arbeitszimmer. Es ist selten, dass mich der Navigator aufsucht. Meist bin ich es, der Rat und Tat bei ihm sucht. Deswegen schaue ich ihn auch sehr überrascht und neugierig an.

Momentan bearbeiten wir gerade die Chancen und Möglichkeiten eines neuen Großprojektes, welches uns schon vor Maleziel zugesandt wurde, aber bisher eher unbeachtet geblieben ist, da es ja viel zu tun gab, wie Beute sichten, was können wir verkaufen und was übergeben wir den Behörden auf Damaris. Auch welche Freihändler reiten wir mit in den Untergang? Es gibt sechs Namen und jede Menge äußerst belastendes Beweismaterial. Ich entscheide, dass erst mal zurück zu halten, um es vielleicht später einmal als Erpressungsmittel einzusetzen. In diesem Fall sind mir potentielle Zwangsverbündete lieber als tote Konkurrenten.

Das nächste Großprojekt wäre es, eine Handelskarawane von Damaris zu der Feudalwelt Vaporius einzurichten. Die Besitzverhältnisse von Vaporius sind strittig, da die Dynastie des ursprünglichen Entdeckers erloschen ist. Dort sollen sich große Bodenschätze an Erzen befinden, welche die Manufakturen auf Damaris dringend brauchen. Damaris ist mit seinen vielen Manufakturen industriell ausgerichtet und die systemeigenen Minen neigen sich dem Ende zu. Die unter meiner Ägide geführte Flotte würde alles transportieren, um gewaltige Minenbagger und die notwendige Infrastruktur einer Minenkolonie zu errichten. Vaporius liegt in der Nähe von Karo Ass. Allerdings ist dort auch das Orkreich der Hunert Hunert Tsäne. Nun, lieber gegen Orks als gegen diese Chaosspinner. Orks beschwören jedenfalls keine Dämonen und ich habe gelernt, dass diese verdammten Kreaturen hinter dem Schleier mir sehr weh tun können. Ich habe den letzten Kampf gegen einer dieser Ebenholzgeister nicht vergessen. Und diese Dinger sollen angeblich die schwächsten ihrer Art sein. Und die Kämpfe auf der "Ruhigen Gezeiten" gegen das andere Dämonengezücht war auch nicht wirklich leicht. Ich hasse Dämonen! Ich hasse sie wirklich mit jeder Faser meines Körpers!

Wir sprechen die Chancen und Risiken des Projektes durch. Es wird Zeit dauern und wir müssten alle anderen Projekte hinten an stellen. Also den Bau der Antidämonenfeldmaschine, die Suche nach den Kristallen und die Suche nach den Schatzkarten. Unsere Barvorräte sind teilweise durch die letzten Reparatur und Umbaukosten bedenklich geschrumpft. Allerdings bersten unsere Laderäume von Schätzen, die wir hoffentlich auf Damaris in reines Vermögen umwandeln können. Aber bevor wir das Thema durch haben, platzt wie gesagt der Navigator Tybald Kett in die vertraute Runde. Was es wohl Wichtiges gibt?
 
....Achtung meine Damen und Herren! Im Ring beginnt ein ausgeglichener Zweikampf über den Titel des Spannungsträgers des Tages: "Doppelt angekündigter Cliffhanger" umklammert "Für Flavions Zukunft Bedeutende Informationen" in einem fiesen Schwitzkasten... Übernimmt "Cliffhänger" damit die Führung oder kann sich "Bedeutende Informationen" aus dieser Halte noch befreien???...Wir werden sehen!

Ich gratuliere dir zum Abschluss des ersten Arcs und freu mich schon auf die Entwicklung des vielversprechenden Neuen! Orks also?

Hoffen wir, dass Flavion nach diesem Arc nicht über squigs oder Snotlinge schimpft...
 
Position:
Warpraum
Transfer nach Anmut
"Audacia"
Arbeitszimmer des Lord-Kapitäns
Zeit: 8 417 784.M41

"Was kann ich für Euch tun, werter Meisternavigator Kett?", frage ich ihn leicht irritiert und überaus neugierig.
"Nun, Lord-Kapitän Conari, Bruder Obskurus bittet um eine Unterredung."
"Hä?", frage ich ihn total verblüfft, da Bruder Obskurus klinisch tot im Kryotank liegt. Ich habe ihn in die Astropathenkammer in seinem vertrauten Platz versenkt, da angeblich noch ganz leicht Hirnströme zu messen gewesen waren. Ich hatte ihn eigentlich schon als Totalverlust abgeschrieben. Zwei neue Astropathen stehen jedenfalls ganz oben auf meiner Einkaufsliste. Einer als Chorleiter, der andere entweder für mein Gefolge oder als Stellvertreter des Leiters.
"Ich kann Eure Überraschung verstehen, da es der Geist von Bruder Obskurus ist, der um eine Audienz bittet."
"Ist dafür eine Seance oder anderer Hokuspokus notwendig?"
"Nein, er steht neben mir." So was aber auch! Ich kann natürlich nichts sehen, aber Meisterin Puppila meint, dass sich ihr Nackenhärchen aufstellen. Nun gut, dann akzeptiere ich einfach mal, dass Bruder Obskurus noch lebt oder das eben seine Seele hier mitten im Raum steht. Normale Tote sollten ihre Seelen in die gütige Hand des Imperators geben und nicht auf meinem Schiff herumlaufen. Thronverdammt!

Es gibt einiges hin und her, bis ich in etwa herausbekomme, was abgelaufen ist. So wie es aussieht war Bruder Obskurus schon früher in der Lage, einen astrale Projektion durchzuführen, sich also einen eigenen Körper zu erschaffen und damit herum zu laufen. Sein jetziger Körper ist zwar zerstört, aber er könnte einen neuen basteln, um es mal salopp auszudrücken. Ohne fremde Hilfe bräuchte er dafür etwa 70 bis 80 Jahre. Oder er zapft die Energie des Kristalls an. Wir wissen ja, was es letztes Mal für eine Wechselwirkung gegeben hat, als er nur seine Kräfte in der Nähe des Kristalls benutzt hat. Ich bin deswegen von diesem Vorschlag überhaupt nicht angetan. So sehr ich Bruder Obskurus einen neuen Körper gönne, aber dies mit Hilfe dieses Dinges zu tun, erscheint mir äußerst fragwürdig. Wer weiß, wie lange das schon im Chaostempel herumgelegen hat und welche Art von Xenos diese Kristalle überhaupt erschaffen haben. Dieses Psiding als Batterie für eine Maschine zu verwenden, welche Dämonen abwehren kann, ist das eine. Etwas ganz anderes ist es, die Energie in einen Körper oder Seele fließen zu lassen. Sollten die Kristalle die Maschine korrumpieren, kriege ich die relativ einfach wieder los. Hoffe ich in der Theorie zumindest, da ich sie falls möglich in einem Außenbereich mit einer groß Schleuse platzieren werde. Und notfalls kann ich sie noch sprengen. OK, dass letztere kann ich auch mit Bruder Obskurus, so lange er noch im Tank ist. Aber wir sehen ja gerade, dass er auch so noch herum spuken kann.

Mein Astropath rückt nach und nach mit mehr Details heraus, um mich zu überzeugen. Und je mehr er sagt, desto mehr wird mir klar, wie wenig ich über den Astropathenchor an Bord meines Schiffes überhaupt weiß. Mir war bisher bekannt, dass es vier starke einzelne Psioniker im Chor gibt, welche die anderen Psioniker darin unterbuttern. Da wäre der "Riese", der schon unglaublich lange an Bord dieses Schiffes ist. Laut Aufzeichnungen schon über vierhundert Jahre und wohl von Piraten an Bord gebracht worden. Wer weiß, was für finstere Paktierer das gewesen sind. Der zweite ist der "Verwalter", er war wohl Aquinus Vorgänger und hat sich freiwillig einfrieren lassen, um den Chor besser kontrollieren zu können. Er ist ein ruhender Pol in der Kammer. Dann gibt es noch "den Jungen" und "die brennende Frau". Der "Junge" gilt als schwer zu kontrollieren und schlägt sich immer auf der Seite der "brennenden Frau". Über den Jungen ist rein gar nichts bekannt. Die "brennende Frau" stammt von einer Minenwelt und kam nach einem furchtbaren Unfall an Bord des Schiffes, wo 80% ihrer Haut verbrannt war. Immer wenn auf der "Audacia" Feuer ausbricht, manifestiert sie sich. Manchmal hilft sie Opfern, manchmal führt sie diese direkt in die Flammenhölle hinein. Geistig stabil kann man so ein Verhalten nun wahrlich nicht nennen. Das Ganze hatten wir ja schon mal durchgekaut, nachdem der arme Lux Aquinus von meiner Seelenhirtin Gryphonia ermordet worden war und der Chor in Aufregung war.

Nach und nach bekomme ich nun zu hören, dass der "Junge", die "brennende Frau" und der "Riese" ungehindert durch die "Audacia" schlendern können. Rein theoretisch ist die ganze Kammer hermetisch durch Sigel und Schutzvorrichtungen gegen solche Projektionen eigentlich abgeriegelt. Aber allein schon Bruder Obskurus erstes Auftauchen als Schneemann hätte mir zu denken geben sollen. Mir wird in dem Moment mit aller Deutlichkeit bewusst, was für ein fahrlässiger Narr ich bisher gewesen bin. Ich habe diese unglaublich gefährlichen Kreaturen in die Hände von Stümpern gegeben, anders kann ich das nicht nennen. Wenn ich daran denke, wie Lux Aquinus mir mit der angeblichen Gefährlichkeit von Josephina in den Ohren gelegen hat, während sein Chor praktisch tun und lassen konnte, was er wollte, wird mir regelrecht schlecht. Der einzige wirklich gute Rat den mir Bruder Obskurus je gegeben hat, war der, einen neuen kompetenten Chorleiter zu suchen. Thronverdammt!
 
Position:
Warpraum
Transfer nach Anmut
"Audacia"
Arbeitszimmer des Lord-Kapitäns
Zeit: 8 417 784.M41

Weitere Details, die ans Tageslicht kommen sind die, dass zumindest die "brennende Frau" schon die Energie des Kristalls angezapft hat. Sie berichtete davon, dass sich dahinter ein großes Netz befindet und das dort eine unglaublich mächtige Wesenheit lauert. Ich kann mir grob vorstellen, um was für eine gar finstere Kreatur es sich handeln dürfte. Dieser Kristall ist mehr als nur eine Batterie oder Warpintercom. Das scheint ein Warpportal zu sein. Gar nicht auszudenken, damit herum zu spielen. Und als Sahnestückchen bekomme ich noch zuhören, dass sich um den Kristall herum schon Warpraubtiere versammelt haben. Damit scheinen sie das Gellerfeld umgehen zu können, aber sind nicht in der Lage, stoffliche Gestalt anzunehmen. Das wird echt immer besser.

Es gibt eine heftige Diskussion darüber, wie Bruder Obskurus darauf zugreifen könnte. Auf keinen Fall, so lange wir uns im Warp befinden. Auch kristallisiert sich heraus, dass wir den Kristall auf gar keinem Fall auf der "Dolch des Schicksals" oder auf Anmut verstecken sollten. Die Wechselwirkungen sind nicht absehbar. So langsam wird mir auch klar, warum die Forschungsstation voll korrumpierter Wesen war. Das lag einzig und allein am Kristall. Und ich frage mich auch, ob der Warpsturm damals den Kristall ausgelöst oder der Kristall den Warpsturm. Dieses Ding muss von Bord und zwar so schnell wie möglich. Ich setze mich mit Brücke und Navigatorturm augenblicklich in Verbindung und befehle Kursänderung auf das nächste unbewohnte System, das wir erreichen können. Dieses Ding muss von Bord, solange es wir nicht wirklich professionell sichern können. Nullfelder würden wohl auf alle Fälle helfen, auch das kommt auf meine Einkaufsliste.

Da mir die ganze Sache immer obskurer wird, verbiete ich Bruder Obskurus jedwedes Ritual mit dem Kristall, solange wir ihn nicht kontrollieren können. Da bekomme ich zu hören, dass es im Chor zu kämpfen kommen könnte, da der "Riese" immer dominanter wird. Obskurus hat wohl dem "Jungen" versprochen, ebenfalls auf den Kristall zuzugreifen, um Energie zu tanken. Ohne Ritual wäre das Gleichgewicht im Chor nicht mehr herzustellen. So langsam beginne ich ernsthaft die Existenz des Chores in Frage zu stellen. Caine fasst schließlich die Optionen zusammen.

Wir können das Problem einfach ignorieren und hoffen, dass alles so weiter läuft wie bisher. Ich schätze mal, die Schrotwerft bekommt wöchentlich Wracks von Leuten angespült, die genau so gedacht hatten. Bis jetzt hat es geklappt, warum also reagieren?

Zweitens, wir lassen Bruder Obskurus das Ritual durchführen, Kett ist der Meinung, mit den eventuell auftretenden Nebenwirkungen fertig zu werden. Allerdings gibt er auf Nachfrage zu, so etwas noch nie gemacht zu haben. In der Vergangenheit hat man so was schon erfolgreich gemacht, aber wirklich Ahnung hat er offensichtlich auch nicht. Wenn es klappt, hat Bruder Obskurus einen neuen Körper und das Gleichgewicht im Chor ist wieder hergestellt. Außerdem könne der Chor nun offensiv als Waffe eingesetzt werden. Wobei diese Waffe wohl einem Schwert ohne Griff gleicht. Sollte es nicht so klappen, wie vorgesehen, werden unsere Überreste wahrscheinlich in so hundert bis tausend Jahren in der Schrotwerft angespült werden. Die Vorteile liegen auf der Hand, die Risiken ebenso.

Drittens, wir verschieben die ganze Sache, besorgen die notwendigen Schutzvorrichtungen und verstärken die psionischen Sigel um den Chor. Das wäre immer noch mit einem gewissen Restrisiko verbunden, aber kalkulierbarer als bisher. Allerdings würde so das Gleichgewicht im Chor nicht wieder hergestellt werden können.

Viertens, wir machen das Ritual in kontrollierter Umgebung außerhalb der Audacia, zum Beispiel auf der Oberfläche eines Asteroiden. Sollte es schief gehen, passiert nicht mehr, als dass ein paar Dämonen eine tote Welt invasionieren können. Natürlich würde das den Tod von Bruder Obskurus bedeuten, aber die "Audacia" wäre nicht in Gefahr.

Fünftens, wir trennen uns vom Chor. Er ist sicherlich praktisch, Botschaften werden schneller und umfangreicher verschickt und wir empfangen besser. Die Vorteile eines Chors liegen auf der Hand, aber erst so langsam wird mir bewusst, mit was für ein gefährliches Potential wir hier durch die Gegend fahren. Die "Audacia" gilt in der Weite als verflucht und als Geisterschiff. Und momentan wird mir klar, wer dafür verantwortlich ist. Klar, wenn der halbe Chor einfach so durch das Schiff wandern kann und sich teilweise auch noch materialisieren, dann ist klar, woher dieser Ruf kommt. Der Rote Knopf ist natürlich die letzte Option. Um mir endgültig die Laune zu verderben meint Navigator Primus Kett noch, dass eine Sprengung des Riesen ihn nicht unbedingt töten würde. Oder besser gesagt, dass ist die Meinung von Bruder Obskurus. Na prima, unkontrollierbare Psioniker an Bord der "Audacia"!

Nach kurzem Überlegen und Einholen aller Meinungen meines Gefolges treffe ich die Entscheidung, dass Ritual erst mal auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Ob ich den Chor auslagere und verkaufe, das wird sich noch zeigen. Momentan habe ich genug davon gehört. Enttäuscht und traurig zieht sich Bruder Obskurus zurück. Diese Entscheidung hat ihn sicherlich hart getroffen, aber ich muss auch an das Leben der Besatzung und an mein Schiff denken.
 
Position:
Warpraum
Transfer nach Anmut
"Audacia"
Brücke
Zeit: 8 421 784.M41

"Noch zwei Minuten bis zum Wiedereintritt!", schallt Extons Stimme durch die Brücke. Sein herausgerissenes Auge ist inzwischen ersetzt worden, aber sein Armstumpf verkündet von den schweren Folterungen, die er hat ertragen müssen. Vor mehreren Stunden haben wir das "System der toten Monde" verlassen, wo wir den verfluchen Kristall vergraben haben. Der nächste Austritt dient zur neuen Kursberechnung, Damaris ist nur noch wenige Flugstunden entfernt. Wir folgen einem Hymnensignal einer Warpboje, die einen sicheren Austrittspunkt markiert. Die letzten Meldungen gehen ein und verkünden volle Gefechtsbereitschaft. Inzwischen bin ich so vorsichtig geworden, dass ich immer bei jedem Austritt das Schlimmste erwarte. Das Anspringen der Warpgeneratoren ist zu hören, dann fallen wir zurück in den Realraum.

"Kollisionsalarm!", brüllt Meisterin Puppila von ihrem Pilotenstand heraus. Und schon kracht es vernehmlich. Thronverdammt! Laut Boje sollte der Raum frei von Trümmern sein! Die Schäden zieh ich aber von der Maut ab, da können sich die Besitzer dieser Route aber mal auf einen Besuch von mir freuen. Weitere Asteroiden krachen herein. Die "Audacia" dröhnt wie ein Gong. Wäre ich nicht angeschnallt, die Wucht hätte mich wahrscheinlich aus dem Thron geschleudert. Da geht einiges zu Bruch und ein gutes Dutzend Warnicons beginnen hektisch in Rot zu flackern. Das hat deutlich weh getan und viele meiner Besatzungsmitglieder werden durch herumfliegende Trümmerstücke oder ungesicherte Sachen erschlagen. Oder sie stürzen einfach unglücklich. Auch viele Maschinengeister sind offensichtlich verschreckt worden.

"Wir sind in einem Asteroidenfeld gelandet, Lord-Kapitän Conari!", meldet mir die Augurenabteilung.
"Ach ne? Wäre ich gar nicht darauf gekommen", gebe ich säuerlich zurück. Die Panzerschotts der Fensterbrücke fahren hoch und wir sind optisch mit bloßem Auge sichtbar in einem Feld voller riesiger Felsbrocken heraus gekommen. Wo zum Teufel kommen die nur wieder ausgerechnet hier her?

"Drei Schiffe der Barrakutta Klasse geortet!", melden nun die Auguren und in einer Holoanzeige baut sich ein taktischer Bildschirm auf. Drei rote Punkte befinden sich vor uns aufgereiht. Offensichtlich haben wohl Orks dieses Feld angelegt und warten nun auf leichte Beute. Blöd für sie, dass die "Audacia" ihnen in die Falle getappt ist. Daran werden sie sich verschlucken. Und wieder einmal bewahrheitet sich die Imperiale Weisheit, "Das Xenos musst du töten!"

"Meisterin Puppila! Aus dem Feld heraus, eindrehen, Feuer konzentrieren auf den mittleren Barrakutta. Vernichtet zu werden, dass ist das Schicksal des Xenos!", befehle ich. Sirenen hallen nun durch das Schiff. "Achtung, das ist keine Übung! Wir sind im Gefecht mit Orks. Bereitmachen, um Entermanöver abzuwehren!", befehle ich über das Interkom an alle Stationen. Vor lauter Aufregung habe ich vergessen, den Maschinengeist mit einer Litanei zu versöhnen. Hoffentlich quittiert der Maschinengeist jetzt nicht den Dienst, weil er deswegen eingeschnappt ist. Offensichtlich ist das nicht der Fall und ich bekomme positive Rückmeldungen. Die meisten Orks versuchen einen zu Entern. Diese zähen Xenos können mehrere Minuten ohne richtige Schutzausrüstung in der Leere überleben und sind deswegen Meister im Entern. Und Orkskriegsschiffe haben immer eine viel zu große Besatzung. Sollte eines dieser fregattengroßen Schiffe uns entern, haben wir mit einer gewaltigen Übermacht zu rechnen. Meisterin Puppila treibt die "Audacia" aus dem Feld, ohne dass wir weitere Kollisionen zu verzeichnen hätten.

"Gut gemacht! Feuer frei!", lobe ich die geschickte Pilotin und gebe der Feuerleitstelle das Feuer frei. Die Makrokanonen und die Lanze feuern. Die Makrokanone trifft noch recht gut, die Lanze geht aber knapp vorbei. Trotzdem sind Schäden am feindlichen Schiff zu sehen. Allerdings sind diese Schiffe eher darauf ausgelegt, einen in Stücke zu schießen oder viele Truppen zu transportieren. Panzerung ist in diesem Konzept nur bedingt wichtig. Der links von uns befindliche Barrakutta eröffnet das Feuer und nimmt schnelle Fahrt auf. Orks sind bekanntlich schlechte Schützen und sie verfehlen uns weit. Der mittlere nimmt volle Fahrt auf, saust aber knapp an uns vorbei und das Entermanöver verpufft ins Leere. Der linke, Barrakutta 3, eröffnet das Feuer und seine Salven liegen gut. Wahrscheinlich hat der Boss dort seine Leute oft genug in den Hintern getreten, dass sie treffen gelernt haben. Mehrere Einschläge erschüttern mein Schiff. Weitere Schadensmeldungen trudeln ein und die Schadenskontrolle hat alle Hände voll zu tun. Kritische Systemausfälle haben wir nicht, auch die Verluste an Menschenleben halten sich in Grenzen. Trotzdem ist drei gegen eins kein gutes Verhältnis. Thronverdammt!

Wir brechen nach links aus und feuern auf Barrakutta 3, da die wie gerade bewiesen, gut schießen können. Unsere Salven richten leider keinen wirklich intensiven Schaden an. Der mittlere Barrakutta 2, der uns zu entern versucht hat, rast in sein eigenes Trümmerfeld und nimmt dabei große Schäden in Kauf. Ich schätze mal, das war so nicht geplant und wahrscheinlich übernimmt jetzt ein anderer Ork den Platz des bisherigen Piloten. Barrakutta 1 fliegt weiter auf Kurs und feuert, treffen aber wieder nicht. Auch sie rauschen in das Asteroidenfeld.

"Volle Energie!", befehle ich und wir rasen scheinbar aus dem Gefecht davon, um die feindliche Flotte zu separieren. Aus drei gegen eins mache ich nun ein eins gegen eins, was ich als deutlich fairer empfinde. Barrakutta 3 bleibt uns an den Fersen und wir müssen eine Reihe weiterer Treffer einstecken, die aber nur oberflächlichen Schaden verursachen. Während Barrakutta eins und zwei vorsichtig aus ihrer eigenen Falle manövrieren, lasse ich Barrakutta 3 aus nächster Distanz unter Feuer nehmen. Wir erzielen eine ganze Reihe von Wirkungstreffen und das krude Orkraumschiff zerbricht in tausend Trümmerstücke, die durch das All trudeln.

"Erster Abschuss!", brülle ich begeistert durch das Interkom. Das plötzliche Beschleunigen und Abbremsen hat die Orks offensichtlich total überfordert. Die beiden verbliebenen Raumschiffe sind inzwischen beschädigt aus dem Trümmerfeld entkommen. Moral der Geschicht, schleppe keine Asteroiden zu einem Haufen, krachst am Ende doch nur selbst hinein. OK, reimt sich nicht. Egal, die beiden orkischen Äquivalente zu imperialen Fregatten schließen schnell auf. Der Kampf ist noch nicht vorbei. Möge der Imperator uns beschützen und sein Auge wohlwollend auf uns ruhen, denn wir vollbringen weiter sein heiliges Werk. Das Xenos sollst du töten!
 
Position:
Kessel
Transfer nach Damaris
"Audacia"
Brücke
Zeit: 8 421 784.M41

"Konzentriert das Feuer auf Barrakutta 2!", befehle ich. "Lanzenschlag 20 Sekunden!" Die Audacia dreht auf den Verfolger ein, der mit Höchstgeschwindigkeit auf uns zuschießt. Diese kruden Schiffe sind recht schnell für ihre Größe. Ihre Triebwerke sind auch zum Rest des Rumpfes deutlich überdimensioniert. Und ich will nicht warten, dass sie uns rammen und eine Ladung Orks abladen. Die können verdammt hart zuschlagen, wie ich noch aus dem Gefecht auf der "Dolch des Schicksals" weiß. Diese Xenos sind verdammt zäh und schwer wieder loszuwerden. Die Temperatur auf der Brücke ist deutlich angestiegen und es wird noch heißer, als die Breitseite und die Lanze feuern. Beides trifft ziemlich gut und die Orkfregatte wird der Länge nach gespalten. Zwei große Trümmersegmente trudeln durch die Weite.

"Das zweite Orkschiff ist zerstört. Nur noch ein Barrakutta übrig!", gebe ich aufgeregt über Interkom durch. "Volle Kraft voraus!" Die Audacia nimmt wieder gemächlich Fahrt auf, nachdem wir vorher stark nach dem Beschleunigungsmanöver abgebremst haben. Damit verwirren wir die Orkbesatzungen an den riesigen Geschützen zur Gänze. Ohne aus den Fehlern ihrer Kameraden zu lernen, kommt nun Barrakutta 1 sehr schnell näher. Mut haben sie, das muss man diesen Xenos lassen. Bei Orks weiß man wenigstens immer, wo man dran ist. Die wollen immer nur kämpfen. Ich lasse das Feuer eröffnen, aber die Wirkungstreffer bleiben diesmal aus. Die Lanze trifft zwar, prallt aber Schutzschirm ab. Das war wohl nix. Thronverdammt.

Die Orkfregatte feuert aus allen Rohren und Gottimperator weiß, die haben garantiert keine Unterbewaffnung. Unsere Schilde brechen unter dem massiven Ansturm von Geschossen zusammen, aber die Panzerung bewahrt uns vor dem Schlimmsten. Auch die neuen doppelt gestaffelten Schutzfelder haben sich schon rentiert. Ohne hätten wir viele weitere Treffer einstecken müssen. Es knallt ganz schön, aber wirklich Schlimmes passiert diesmal nichts. Imperator sei Dank! Oder in dem Fall eher, Omnissiah sei Dank.

"Beidrehen und Überflügeln!", befehle ich und die "Audacia" wird von Meisterin Puppila schwerfällig in eine Kehre gezwungen. Es knirscht bedenklich, während wir weiter Fahrt aufnehmen. Das alte Mädchen ist eben kein Rennpferd sondern eher ein behäbiger Ackergaul. "Makrokanonen Feuer frei! Lanzenschlag 25 Sekunden!", befehle ich und der Waffenmeister zeigt sein ganzes Können. Die Strahlen der Makrokanone fetzen das Schild auseinander, die Lanze zerteilt den Barrakutta Mitschiffs in zwei Teile.

"Der letzte Barrakutta ist zerstört! Der Blick des Imperators hat auf uns wohlwollend geruht. Gut gemacht!", gebe ich kurz durch und studiere nun die umfassenden Schadensmeldungen eingehender. Wir haben wieder mal einiges abbekommen. Zum Glück scheint alles mit Bordmitteln reparierbar zu sein. Die Besatzung ist weiterhin guter Dinge und die Verluste halten sich im Verhältnis zu den Schäden in enge Grenzen. Wir hatten wahrlich den Imperator auf unserer Seite. Ich lasse die Wracks als mein Eigentum markieren.

"Meisterin Puppila, traut ihr Euch zu, die Boje aus dem Trümmerfeld zu schleppen?" Die Meisterin der Leere hat genug Selbstvertrauen, um sofort die Sache mit Bravour zu lösen. Fliegen kann sie, die Althea. Nachdem die Verwundeten versorgt und die Dichtigkeit des Rumpfes wieder halbwegs hergestellt ist, lasse ich die "Audacia" nach Damaris springen. Dieser Abschnitt dauert nur knapp über vier Stunden. Die Zeit verbringe ich damit, die Schäden in Augenschein zu nehmen und einige Verwundete auf der Hospitalebene zu besuchen.

Schließlich liegt das System Damaris vor uns. Dominiert wird das System vom Gasriesen Skadi, der von einem gewaltigen Asteroidenfeld aus Eis umgeben ist. Die Passage ist so schwer, dass es noch keiner geschafft hat, auf den Monden des Gasriesen zu landen. Damaris selbst hat hauptsächlich Landmasse und nur kleine Ozeane. Damaris ist der wohl am meisten entwickelte Planet in der Weite und hat einen halboffiziellen Status als Imperiale Welt, da sie keinem Sektor angehört. Sie zahlen Steuern an das Imperium und die Flotte hat eine Basis im Orbit. Der kleine Mond ist ausgehöhlt und beherbergt riesige Werften und einen imperialen Flottenstützpunkt. Ebenso hat die hiesige Systemflotte hier ihr Hauptquartier.

Wir geben uns auf allen Kanälen zu erkennen und werden sofort von einem Haufen Anfragen überrollt. So wie es aussieht, scheint man als Freihändler hier willkommen zu sein. Ich bekomme auch eine Einladung zu einem Treffen mit dem Gouverneur zugestellt. Da es sich um eine Welt mit drei Milliarden Einwohner handelt, ist das schon was. Da haben meine beiden Mädchen mal wieder Gelegenheit, ihre teure Garderobe spazieren zu führen. Aber wahrscheinlich muss ich mir vorher wieder anhören, dass sie ja rein gar nichts zum Anziehen haben. Wobei ich nicht sicher bin, ob ich Josephina überhaupt auf die Oberfläche lassen will, immerhin hat sie da ein ganz kleines Problem mit ihrer psionischen Fähigkeit. Imperiale Behörden verstehen da keinen Spaß. Mal sehen, wie sich die Geschäfte auf Damaris entwickeln werden.

Gespielt am 19.01.2013
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 3
Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 3
Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 3
EP: 250
Besiegte Gegner:
3 Barrakutta
Beute:
3 markierte Wracks

Gedanke des Tages
Eine etwas eher zähe Sitzung, da viel mit Bruder Obskurus hinter den Kulissen abgehandelt wurde. Das Ganze lief nicht so gut, da Tröpfchenweise immer mehr beunruhigende Details ans Tageslicht gerieten, so dass die Chorproblematik aus Charaktersicht einfach nicht mehr länger ignoriert werden konnte.

Der Raumkampf war dafür umso besser und lief recht gut. Die Taktik ging recht gut auf und wir hatten auch Glück, dass sich zwei der Kanonenboote in ihre eigene Falle verfranzten.
 
Einfach Hammer hab mir das ganze jetz im Lesemarathon reingezogen und kann echt nix andres drüber sagen gehtsnoch weiter? Wenn ja ich warte gespannt.
Lg letas

Danke fürs Feedback. Klar geht es weiter und zwar jeden Montag, Mittwoch und Freitag. Die Kampange läuft noch und es wird noch viele aufregende Abenteuer geben.

Persona Dramatis
Persona Dramatis

Personen Damaris

Leobald Crane - Unterhändler des Aestus Kartells
Dariah von Hellwick - Vertreterin der Besitzerfamilie des Aestus Kartells
Lord-Kapitän Elisabeth Orleans - Herrin der "Sternenweber", einer Fregatte der Tempest Klasse. Alte angesehene Familie mit uraltem Brief
Lord-Kapitän Jeremiah Blitz - Herr der
General Remi Dante - Oberkommandierender der PVS von Damaris
Gouverneur Belkan Kupak - Drittgeborener Sohn, amtierender Gouverneur von Damaris, Imperiumsanhänger und von kleinem Wuchs.
Urdi Kupak - schlanke, junge, hochgewachsene Frau des Gouverneurs
Bischof Mikael Arendt - Offizielles Oberhaupt des Adeptus Ministorum auf Damaris, hagere Gestalt mit Glatze
Kardinal Kregory Hestor - Besuchte vor dreißig Jahren Damaris
Adjutant Jotan Alexander - Offizieller Reiseführer des Gouverneurs
Principalis Litea Gilgeas - Mitglied des Ordo Famulus
Dariah von Hellgrett - Vertreterin ihrer Familie bei den Verhandlungen
Marschall Solaria Thrace - Vertreterin des Adeptus Arbites
LK Silvia Lock - Imperiale Flottenkommandantin des Stützpunktes und Herrin des leichten Kreuzers Aegis
Kapitän Covalek - Kapitän des Zerstörers "Gerechter Pfad", untersuchte die "Audacia" bei Anmut
Principales Litea Gilgeas vom Ordo Famulus - Beraterin des Bischofs

Personen Maleziel

Reißer - Erzketzer und Häretiker, soll nach Damaris überführt werden.
Sergeant Barakis - Aufseher und Anführer dem Empfangskomitee, hat eine Schlange im Gesicht tätowiert.
Oberster Verwalter Rokain Orwell - Versorgungsoffizier des Gefängnisses.
Lothar Asowitch - Priester des Tempels des Imperator, hat keine Arme und Augen mehr.
Hermandez - Wachmann mit guter Ausrüstung (Da der Spieler von unserem Magister Militaris erst wieder nach der Abschottung auftauchte, konnte sein Char nicht mehr ins bestehende Abenteuer einsteigen und er spielte stattdessen mit den gleichen Werten und Ausrüstung den Wachmann Hermandez.

Crew der "Audacia"

SC:
Kapitän Flavion Conari Freihändler - Lordkapitän der "Audacia"
Solun Ares Magister Militaris - Ehemaliger Soldat der Imperialen Armee und nun amtierender Waffenmeister der "Audacia"
Althea Puppila Meisterin der Leere - Junge dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz, zweiter Steuermann.
Bruder Obskura Astropath - Laien Prediger und Erleuchteter Astropath
Yuri aka Lady Helmchen Navigator - junge Frau mit zu vielen Gelenken in den Gliedern

NSC
Obere Ränge und Abteilungsleiter

Oberst Kyrr - Neuer erster Offizier und XO
Seneschall Ilias von Braun - älterer Mann mit Stock
Maschinenseher Kyle Ademis - erster Techpriester der "Audacia", Thuleaner und stark modifiziert
Hauptmann Tessa Nimdock - Hauptmann einer Kompanie
Schiffsmeister Major Istran von Hellstett - Neuer Schiffsmeister
Materialmeister Leutnant Dominik von Hellstett - Neuer Materialmeister und Sohn von Istran
Scriptor Primus Horatius Codwell - Leiter der Librariumsgruft
Kapitän-Explorator Zathor Rak - Im Kryotank lagernder erster Kapitän der "Audacia"
Stabsarzt Hoffert, dem Obersten der Bordärzte
Doktor Melinda Adams - Ärztin an Bord der "Audacia"
Leutnant Alais Kolding - Neuer Chefausbilder der "Audacia"
Wachtmeister Kolvin Loredus - Bester Fechter und oberster Anführer der Wachoffiziere
Navigator Primus Tybald Kett - Oberster Vertreter und Chefnavigator des Hauses Kett

Mittlere Ränge
Bootsmann Ottar Fellwind
Rika vom Licht der Erlösung - zirka 65 Jahre alter Missionar
Marketender Lloyd Carruthers - Fähiger Unterhändler, Angehöriger des Handelshauses Krynn
Marketender Koltan Terzius Bell, ein rüstiger Mann in den frühen sechziger, Ex-Separatist und ehemaliger Mitarbeiter der Kasballica Mission.
Hauptmann Greyfield - Überkorrekte Wachoffizierin
Leutnant Renard Exton - Zeremonienmeister der Brücke
Auditor Primus Nephlim - Oberster Funkoffizier und stark modifiziert
Hauptmann Flava - Führt eine Kompanie der Wachmannschaften
Hauptmann Erma Quagig - Führt eine Kompanie der Wachmannschaften

Der Astropathenchor
der "Riese" - seit über vierhundert Jahren hier eingefroren ist, von Piraten an Bord gebracht. Sehr dubioser Charakter.
der "Verwalter" - Aquinus Vorgänger und hat sich freiwillig einfrieren lassen. Er ist ein ruhender Pol des Chors.
der "Junge" - schwer zu kontrollieren und schlägt sich immer auf der Seite der brennenden Frau.
die "brennende Frau" - stammt von einer Minenwelt und kam nach einem furchtbaren Unfall an Bord des Schiffes, wo 80% ihrer Haut verbrannt war. Immer wenn auf der "Audacia" Feuer ausbricht, manifestiert sie sich.

Kapitäne unter dem Oberkommando von Flavion Conari

Lord-Kapitän Machenko - verarmte Freihändlerin, kommandiert die "Kalkulierte Risiko"
Kapitän Covalek - Kapitän des Zerstörers "Gerechter Pfad"

Das Gefolge von Flavion Conari
Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann
Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige
Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari
Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.
Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.
Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Verstorbene NSC
Leibkoch Lungini, etwas dicklicher Mann mit Halbglatze, im Albtraum verstorben
Bannerträger Cussak, trug einst das persönliche Banner, von einem Dämon vernichtet worden
Major Arthax Voyle - Von Flavion erschlagener Meuterer und ehemaliger Ausbilder der Infanterie
Major Gettner - Schiffsmeister der "Audacia", im Kreuzfeuer während der Meuterei umgekommen
Lordkapitän Ravion Conari - Onkel von Flavion Conari, von ihm erschlagen
Grox - ehemaliger Aufseher der Unab im Maschinendeck, von Flavion erschlagen
Gryphonia - ehemalige Selbsternannte Schicksalswächterin und ungebundene Hexe, ermordete den Chorleiter Lux Aquinus
Chorleiter Lux Aquinus - Erster Astropath und Chorleiter der "Audacia", von Gryphonia ermordet

Schiffe

"Audacia" - Flaggschiff der Adelsfamilie Conari, Leichter Kreuzer der Monitorklasse im Drehbankschema.
Ignes et Amnestia - berüchtigtes ehemaliges Schwarzes Schiff der Inquisition, an den Erzfeind gefallen.
Ruhige Gezeiten - Transporter, im Schlund nach Piratenangriff havariert und dann aufgegeben
Knochenschinder - Fregatte unter Kommando des berüchtigten Kapitän Hellgrett Borgar
Gerechter Pfad - Imperialer Zerstörer der Calixisflotte unter Kapitän Covalek
Aegis - Flaggschiff der inoffiziellen Koronus Flotte unter dem Kommando von LK Lock
Ripper - Kreuzer unter Kommando von LK Jeremiah Blitz
Sternenweber - Fregatte unter LK Orleans

Orte

Der Schlund - Die einzig bekannte stabile Route durch die Warpstürme, welche den Calixissektor von der Koronusweite trennen.
Wanderershafen - Letzter Außenposten des Imperiums, markiert den Eingang zum Schlund
Aufbruch - Station, welche die Sonne Furibundus umkreist, markiert den Ausgang des Schlundes, das Tor zur Koronusweite.
Koronus-Weite - Halosterne nördlich des Calixissektors und des Segmentum Obscurus
Damaris - Bevölkerungsreichste Planet in der Weite. Großer Tempel des Drusus.
Karmesin-Trost - Vergnügungswelt
Maleziel - Gefängniswelt
Vaporius - Feudalwelt. Das Aestus Kartell will dort Minen und Manufakturen errichten.

Xenosrassen

Orks - Haben mit den Hunert Hunert Zsänen ein eigenes kleines Sternenreich in der Weite
Stryxis - Händlerrasse, fliegt mit "Karawanenschiffen", erbeutete Schiffe anderer Rassen die mit gigantischen Ketten miteinander verbunden sind und von einem Hauptschiff geschleppt werden.
Raggol - Berüchtigte Xenos in der Weite, haben Schiffe mit nicht richtig abgeschirmten Atomreaktoren, Acht Gliedmaßen und nicht zu Verhandlungen fähig. Töten oder getötet werden.
Yu´vath - Ausgelöschte Xenosrasse, Grund des Angevin Kreuzzuges
Eldar - Hinterlistige Xenos

Fraktionen
Aestus Kartell - Minen und Manufakturgesellschaft in Besitz der Familie von Hellwicks
Kasballica Mission - großes Syndikat, welches in der Weite und im Calixissektor agiert
Handelshaus Krynn - Bankiers mit großem Einfluss, Ravion hat viele Schulden bei ihnen angehäuft
Kult des Inneren Auges - Häreteks auf Aufbruch beheimatet


Kapitel 23
Etwas ist Faul im Staate Damaris!
Position:
Kessel
System Damaris
Orbit über Damaris
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 428 784.M41

Langsam kommt Damaris näher und wir schwenken in den stationären hohen Orbit über Damaris ein. Nur die Äquatorregion dieser Welt ist dicht besiedelt. Nord und Südpol sind von gewaltigen Eiskappen bedeckt, deren gigantische Gletscher sich weit nach Süden oder Norden erstrecken. Die kleine blaue Sonne hat nicht genug Leuchtkraft, um den Planeten in dieser Distanz schön warm zu halten. Drei Milliarden Einwohner hat diese Welt. Für eine imperiale sehr wenig, für die Weite wiederrum sehr viel. Hier haben große Manufakturen und Kartelle ihren Sitz. Hier pulsiert das wirtschaftliche und industrielle Herz der Koronus Weite. Der einzige Mond hat den passenden Namen "Bollwerk", denn er ist zu einem Flottenstützpunkt und Werftkomplex ausgebaut worden. Raumschiffe werden hier gebaut, aber ohne Warpantrieb. Also nur Schiffe für den planetaren Raum. Die drei inneren Planeten des Systems sind Minenwelten, welche die Manufakturen auf Damaris versorgen. Angeblich sollen die Minen ja so langsam versiegen, was bei gerade mal sechs Jahrhunderten Ausbeutung eigentlich nicht sein kann.

Von einer Freihändlerfregatte mit dem Namen "Sternenweber" bekomme ich freundliche Grüße von der dortigen Lord-Kapitän Elisabeth Orleans übermittelt. Die Orleans sind eine uralte Freihändlerdynastie und schon weit herumgekommen. Die "Sternenweber" ist mit Lanzen bewaffnet. Für so ein kleines Schiff eine beachtliche Bewaffnung. Drei Zerstörer liegen beim Bollwerk, ebenso ein leichter Kreuzer mit dem Namen "Aegis". Die drei Zerstörer werden recht bald als jene identifiziert, die wir über Anmut getroffen haben. Dann müsste der kleine Stinkstiefel Covalek auch nicht weit sein. Thronverdammt!

Ich lasse nichts anbrennen und sammle meine Führungscrew ein. Mit einem Aquila Lander fliegen wir zur Planetenoberfläche. Wir kommen in ziemlich starke Turbolenzen, aber Meisterin Puppila bringt uns sicher auf den Boden des Raumhafens. Mächtige Bastionen umgeben das Landefeld. Damaris selbst ragt in wenigen Kilometer Entfernung auf. Die kleine Makropole hat etwa eine Milliarde Einwohner, damit lebt ein Drittel der Gesamtbevölkerung von Damaris in dieser Stadt. Die ganze Stadt ist von einem fünfunddreißig Meter hohen Wall umgeben, aus dem in regelmäßigen Abständen massive Bastionen herausragen. Fast alle imperialen Städte in gefährdeten Regionen sind mit massiven Verteidigungsanlagen umgeben. Ein kleiner Konvoi rollt heran. Angeführt wird er von einer langgezogenen Limousine, die schwer gepanzert aussieht. Zwei geländegängige Zweiachser mit schweren Maschinengewehren auf einer Säulenlafette dienen mit je vier Mann Besatzung als Begleitschutz. Die Soldaten tragen Armaplastrüstungen mit den Insignien der Palastgarde des hiesigen Gouverneurs. Sie haben Lasergewehre als Hauptbewaffnung. Ein Diener steigt aus und hilft einem kleinen runden Mann aus der Limousine. Der stellt sich als offizieller Abgesandter des Gouverneurs Kupak vor. Der Blonde selbst heißt Adjutant Jotan Alexander und macht einen äußerst dienstbeflissenen Eindruck, als er mich mit äußerst blumigen Worten herzlich auf Damaris willkommen heißt. Ich bin etwas irritiert, dass ich sogleich abgeholt werde, lasse aber das ganze Prozedere mit einem Lächeln über mich ergehen.

Wir steigen schließlich in die luxuriös ausgestattete Limousine ein und die Fahrt geht sogleich los. Über das recht karge Landefeld geht es an einem Terminal und einer Bastion vorbei auf eine vierspurige Straße. Hier hat man recht groß gebaut, denn es gibt kaum anderen Verkehr auf dieser Route. Alle anderen Fahrzeuge fahren sofort an den Straßenrand, als der Konvoi sie passiert. Jeden Kilometer ragt eine Statue eines verdienten Würdenträgers in den Himmel. Die Makropole mit der Mauer kommt schnell näher. Alles sieht recht gut in Schuss aus. Wir durchfahren einen gigantisches Torhaus und passieren zwei Leman Russ, die hinter Sandsackbarrieren Stellung bezogen haben. Man könnte meinen, hier wird Ärger erwartet. Links und rechts ragen Habs hoch, hier und da ist ein Comerciagebäude oder eine Manufakturanlage zu sehen, deren Schlote Abgase in die Atmosphäre blasen. Wir kommen an einen Kreisverkehr, in dessen Mitte ein Elektogalgen steht, an dem sechs Leichen im Wind baumeln. Die Fahrt geht weiter und wir erreichen den zentralen Platz, der von einem Kreisverkehr umrundet wird. In der Mitte steht eine gewaltige Statue des Kardinals Kregory Hestor von den Drususmarken. So wie es aussieht, hat der Kardinal die Welt Damaris vor knapp dreißig Jahren mit seiner Anwesenheit beehrt. Die Statue ist wirklich gigantisch und unterstreicht, wer hier wohl das Sagen hat, wohl das Adeptus Ministorum. Aufgrund dieser Tatsache, wird wohl meine kleine Josephina wirklich auf dem Schiff bleiben müssen. Nicht auszudenken, wenn sie irgendein fanatischer Hexenjäger in seine Finger bekommt.

Während der Fahrt bekommen wir einen geschönten Abriss über die Geschichte von Damaris. Diese Welt wurde als eine der ersten in der Weite kolonisiert. Hier befinden sich Produktionsstätten für die Herstellung von Systemraumschiffen, da die Welt leider keine Schablonen für einen Warpantrieb zur Verfügung hat. Der Großvater des amtierenden Gouverneurs war sehr imperiumsfreundlich eingestellt und seinem Sohn gelang es schließlich, einen semioffiziellen Status zu erringen. Sprich, sie zahlen den Zehnt an Steuern, Soldaten und führen ihre Psioniker auf die Schwarzen Schiffe ab. Die Imperiale Flotte hat im Orbit einen Stützpunkt errichtet und das Adeptus Ministorum hat hier ihr Hauptquartier für die Koronus Weite, wo die Missionen der Missionare koordiniert werden.