40k Die Gäste - eine 40k Story

Dark lu

Erwählter
12. Juni 2003
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www.darklu.de
hab mal wieder eine neue idee gehabt und die musste ich nun aufschreiben.keine angst der folgende kurze absatz ist nicht die ganze story sondern nur der erste teil den ich schon eingetippt habe,damit ich ihn hier präsentieren kann. viel spaß beim lesen usw.
Die Gäste
"Das ist ihre Aufgabe, Korporal!Nach den letzten Kämpfen ist ihre Einheit erheblich zusdammen geschrumpft und ich muss nun die Reste nach bestem Ermessen auf die anderen Einheiten aufteielen. Seien sie doch froh, dass sie nicht sofort wieder an die Front kommen.Dieser Auftrag ist sehr wichtig und sie sind einer der wenigen,die noch leben, die sich überhaupt in diesem Sektor auskennen."
"Ja, aber war vor dem Krieg,Sir. Seitdem ist viel Zeit ins Land gegangen und sicherlich hat sich vieles verändert." "Genau das sollen sie ja heraus finden.Aufklärung gehörte doch zum Hauptaufgabenfeld ihrer Truppe.Zeigen sie was sie drauf haben und sicherlich kann ich sie danach wieder einer aktiveren Einheit zuordnen."Korporal Mastersen schwieg einen Augenblick und ging seine Optionen durch.Er hatte keine.
"Jawohl, Sir!Ich werde den Auftrag erfüllen so gut es mir möglich ist.",antwortete er nicht ganz so motiviert, wie er es vorgehabt hatte."Nichts anderes erwarte ich von ihnen, Korporal. Möge der Imperator über sie wachen!"
***
Eine Stunde später saß Korporal Mastersen mit zehn anderen Männern in einem Truppentransporter auf dem Weg zu Sektor Blau. Er fühlte sich leicht unbehaglich. Die Männer waren eine Elite-Truppe der imperialen Armee. das sah er auf den ersten Blick. Ihr Aussehen unterschied sie von den einheimischen Soldaten der Planetarischen Verteidigungs Streitkräfte. Seid Kriegsbeginn waren viele neue Einheiten auf den Planeten gebracht worden um die PVS-Truppen gegen den Feind zu unterstützen. Jeder ein wahrere Hühne, schienen die Männer nur aus Muskeln und Bürstenhaarschnitt zu bestehen. Sie bewegten sich schnell und effizient und verursachten dabei kaum Geräusche. Mastersen war schon ein paar Mal erschrocken zusammengezuckt, als die Männer vor dem Aufbruch zu Sektor Blau unverhofft neben oder hinter ihm aufgetaucht waren. Ihre Gesichter unterschieden sich bis auf wenige Details kaum voneinander und für Mastersen hatte es ganz den Anschein als seien alle miteinander verwand. Das sie nicht redeten und eigentlich nur starr vor sich hinschauten und ihn ansonsten wie Luft behandelten, machte die Unterscheidung für ihn auch nicht einfacher.
Der Einzige der überhaupt bisher ein wenig geredet hatte, war auch der einzige den Mastersen sofort wieder erkennen würde. Sergeant Muran war älter, narbiger, wettergegerbter und noch angsteinflößender als der Rest der Truppe. Der junge Korporal hatte in ihm sofort den erfahrenen Front-Veteranen erkannt, der er war. Muran hatte sich gleich am Anfang nach einigen organisatorischen und geografischen Details der Mission erkundigt und taktische Grundregeln durchgesprochen. Danach war er immer einsilbiger geworden und hatte nur noch auf Geheimhaltung und Stillschweigen gepocht, um sich nicht wieter mit dem Korporal unterhalten zu müssen. Seitdem herrschte eisiges Schweigen im Transporter und Mastersen sehnte endlich das Ende der Fahrt herbei.
Das letzte Mal als Mastersen in Sektor Blau gewesen war, hatte er hier seine Ausbildung absolviert. Aber das vor dem Krieg gewesen. Nun war Korporal Mastersen einer der letzten Überlebenden, die sich in diesem verwinkelten Bunkeranlagen überhaupt noch auskannten. Nun hatte der Feind wahrscheinlich große Bereiche der Bunkerkomplexe eingenommen.
 
Also während des Dialogs ist es etwas schwer zu folgen. Zu einen, weil alles hintereinander steht, zum anderen weil so gut wie nur wörtliche Rede wiedergegeben wird. Ein paar Gedanken des Korparals oder Beschreibungen der beiden Sprecher wären schon nicht verkehrt.

Der zweite Absatz ist schon wesentlich besser, wenn auch nicht wirklich spannend, weil das so ein typisches Bild ist, dass man in zahlreichen Geschichten finden wird.

Inhaltlich fängt die Geschichte aber schon recht vielversprechend an. Man kann halt nicht erwarten, dass es ab dem ersten Absatz schon Action gibt, ich denke mal, das kommt noch früh genug.

Also bin mal gespannt, wie sich das noch entwickelt.
 
erstmal danke für die schnelle reaktion.
zum prolog.er stellt den korporal kurz vor und gibt einen kleinen einblick in die situation. irgendwo ist krieg. ein vorgesetztet unterhält sich mit einen untergebenen. die geschichte des untergebenen wird kurz angeschnitten.
nämlich: er ist korporal
war mitglied eine aufklärungseinheit.
die einheit ist fast komplett aufgeraucht worden.
und der korporal ist einer der wenigen die sich in einem bestimmten sektor auskennen.
was will man mehr. vielleicht etwas fantasie vom leser diese tatsachen selber zu erkennen. 😉
der zweite absatz.
natürlich ist der noch nichte wirklich spannend, weil ja auch noch nicht wirklich was passiert ist(denke ich jedenfalls).
hier werden bisher ja auch nur weitere figuren der handlung vorgestellt und der hintergrund des korporals wird nochmal näher beleuchtet. mehr wollte ich nicht un d mehr ist es auch nicht geworden.
natürlich ist das ein typisches bild wie in vielen geschichten, weil es eben ein der vielen geschichten ist.
aber ich habe erreicht, das zumindest einer von zwei lesern gespannt auf die fortsetzung wartet und das wollte ich auch erreichen.
 
Hier kommt der dritte, der gespannt auf eine Fortsetzung wartet. Die Handlung verspricht nämlich interessant zu werden. Allerdings: Sei ehrlich, du hast die Rechtschreibung nicht nochmal überpröft, oder? Da sind einige Fehler drin, die den Lesefluss leicht behindern.
Das wars aber auch mit Kritik, ich warte auf den nächsten Teil.
 
das mit der rechtschreibung mag stimmen,arbeite zur zeit ohne word.aber gleich den lesefluss stoppen? egal. hier die fortsetzung mit etwas mehr action😉

Alle Trupps die den Sektor seitdem erkunden sollten,waren verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Wahrscheinlich war das dem Oberkommando genug gewesen und nun sollte wohl endlich eine beinharte echte Elite-Truppe den Fall übernehmen und für Klarheit sorgen. Und Mastersen war der ”Glückliche” der diese Veteranen durch Sektor Blau führen durfte. Er war entbehrlich und kein größerer Verlust, falls es wieder schief gehen sollte. Der Korporal machte sich keine Illusionen über seine wahre Rolle in diesem Szenario. Dann ruckte der Transporter und die Männer bewegten sich synchron aus ihren Sitzen,ganz so als wären sie Maschinen. Es war Mastersen ein Rätsel wie sie sich problemlos aus den für sie viel zu kleinen Sitzschalen pellen und trotzdem noch vor ihm aus dem Fahrzeug steigen konnten. Na vielleicht kamen sie ja von einer der Welten mit höherer Schwerkraft und liefen hier fast so herum ,als seien sie schwerelos. Mastersen hatte so etwas ähnliches schon irgendwo mal aufgeschnappt.Aber da sie ihm sowiso nicht antworten würden, wollte er die Männer auch nicht fragen. Sie waren eben einfach Elite-Typen mit besonderen Fähigkeiten,das musste als Ausrede reichen, wenn Mastersen nicht zu große Minderwertigkeitskomplexe entwicklen wollte. Etwas zufriedener ging er zum Tunneleingang, der in die verwinkelten Tiefen des Bunkerkomplexes von Sektor Blau fürhte.
Die PVS hatten die Energiezufuhr zu diesem Sektor unterbrochen, da sie den Gegner nicht auch noch den Strom liefern wollten, falls er diesen Bunkerkomplex eingenommen haben sollte. Darum erhellten nun starke Strahler die Tunnel. Mastersen hatte eine kleine Lampe am Helm befestigt. Die Anderen hatten Lampen auf den Schulterstücken, die sich immer in die gleiche Richtung bewegten, in die der Träger schaute. Nützliche Technologie, von der Mastersen auch schon mal gehört hatte. Überhaupt waren die Männer vom Feinsten ausgerüstet. Von oben bis unten in kompakte Plattenpanzerung gekleidet, trugen sie zusätzlich noch eine Reihe sehr nützlicher Ausrüstungteile am Mann, die in vielen kleinen Taschen und Behältern an ihre Körper geschnallt waren. Mastersen konnte nur raten, welche Wunderdinge sich in ihren Rückentornistern verbargen. Er lächelte in sich hinein. Auch wenn sie noch so geheimnisvoll taten, veriet doch ihre Ausstattung, dass sie von einer technologisch höher entwickelten oder zumindesten einer reicheren Welt kamen. Und die Tatsache, dass sich diese Riesen trotz der schweren Panzerung und Ausstattung so bewegten, als liefen sie nackt herum, gab ihm Hoffnung, dass er diesen Einsatz vielleicht doch überleben würde. Er selbst trug nur die gewöhnliche PVS-Kluft. Ein Kevlarhelm mit einfachem Funkmodul, ein schwere, starre und äuserst unbequeme Armaplastweste und ein Mantel aus ballistischem Tuch war alles, was er an Schutz hatte. Seine wenige Habe trug er in einem einfachen Rucksack,der schon durch viele Soldatenhände gegangen war, bevor er ihm zugeteilt wurde. Größer hätte der Kontrast zwischen ihnen nicht sein können.
***
Sie waren jetzt schon eine Weile unterwegs und Mastersen tippte immer wieder mal einige Daten in seinen portablen Minicogitator, um festzuhalten, welche Bereiche von Sektor Blau feindfrei waren. Als er um die nächste Ecke biegen wollte, spürte er Sergeant Murans Pranke auf seiner Schulter, die ihn nach hinten und zu Boden zerrte. Es war plötzlich stockdunkel im Gang. “Was beim Imp...”, wollte Mastersen fragen,so überrascht war er, doch die große Hand von Muran verschloss ihm den Mund. Iregndwie hatte der Sergeant auch seine Helmlampe gelöscht ohne das der Korporal es mitbekommen hätte. Wie schnell sich diese Kerle bewegten. Er spürte ungewohnte Aktivität bei den Männern. Als sich seine Augen endlich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte er dunkle Schemen erkennen,die sich lautlos bewegten. Nur das schwache Schimmern und leise Surren der Optiken, die an den Headsets der Männer befestigt waren, waren jetzt die einzigen Licht- und Geräuschquellen im Gang. Und natürlich Mastersens Herz, das so laut pochte, das es ihm gleich aus der Brust springen würde. Irgentwas hatte die Männer erschreckt und er wagte sich gar nicht vorzustellen, was es sein könnte. Er horchte konzentriert nach vorne. Nichts. Er lauschte mit angehaltenem Atem und total starrer Haltung, um nur kein Geräusch zu verursachen. Er hörte gar nichts. Doch die Anderen schienen dafür umso mehr zu hören und zu sehen, wie es den Anschein hatte. Angespannt hockten sie an die Tunnelwände gelehnt und sicherten nach allen Seiten. Aber besonders nach vorne. Minutenlang ging das so und dann standen sie alle wieder auf und als wäre nichts passiert.
Die Strahler wurden wieder aktiviert und Mastersens Augen waren für die nächsten Momente geblendet. Murans Pranke griff ihn und stellte ihn wieder auf die Füße. Der Korporal rieb sich die Augen. “Was war denn los?”, fragte er flüsternd Sergeant Muran etwas verunsichert, ob das eben alles wirklich passiert war. Vielleicht hatten ihm die Männer eben nur einen kollektiven Streich gespielt? Aber dafür schienen sie eigentlich nicht die Typen zu sein. “Die Gefahr ist vorbei. Wir können weiter gehen.”, war alles, was Muran erwiederte. Wow, ganze acht Wörter in zwei zusammen hängenden Sätze gepackt. Taute Sergeant Muran langsam auf? Innerlich schüttelte Mastersen den Kopf und schaltete seine Helmleuchte wieder ein. Um seine Empörung zu überspielen schaute er wieder auf seinen Cogitator und tippte den Vorfall ein. Sie waren schon ziemlich weit gekommen. Er spürte die Blicke von zehn Männern in seinem Nacken und hatte wieder mal das Gefühl, nur das fünfte Rad am Wagen zu sein. Seufzend schaltet er den kleinen Apparat aus und ging wieder an die Spitze der Einheit.
***
Die nächste Stunde passierte überhaupt nichts. Die Männer hatten den Hauptgang und alle wichtigen Abzweigungen überprüft und nichts als Staub und verwahrloste Einrichtungsgegenstände gefunden. Mastersen machte weiterhin seine Notizen und dachte immer wieder an seine Zeit während der Ausbildung zurück, wenn er Erklärungen zu den einzelnen Bereichen abgab, die aber offenbar niemanden aus dem Trupp wirklich zu interessieren schienen. Auch sonst redeten die Männer nicht mit ihm oder untereinander und verständigten sich nur ab und an mit Gesten und Handzeichen, die Mastersen nicht ergründen konnte. Nur seine eigenen Schritte und das leise Knarren und Klappern seiner spärlichen Ausrüstung waren die einzige Geräuschquelle hier unten.Die Stille drückte ihm langsam aufs Gemüt. Es war, als wäre er allein hier in Sektor Blau. Immer wieder mal schaute er sich um, um sich zu vergewissern, ob die schweigsamen Elite-Kämpfer noch hinter ihm waren, oder er schon einsam alleine durch die Gänge irrte, wie ein ruheloser Geist. Sergeant Muran schien das zu amüsieren. Jedenfalls glaubte der Korporal ein leichtes Schmunzeln in dem vernarbten Gesicht zu erkennen. Also schien der Mann doch nicht nur aus seelenlosen Stein zu bestehen. Das beruhigte ihn, da offenbar doch ein menschlicher Kern zwischen all der Panzerung zu stecken schien. Dann machten sie ihre erste Entdeckung.
Sofort nahm der Trupp Verteidigungspositionen ein und sicherte nach allen Seiten. Mastersen entsicherte sein Standart-Lasergewehr mit leisem Klicken und stutzte. Hatten die anderen ihren großen, schweren und vor allem exotisch aussehenden Laserwaffen überhaupt schon mal gesichert seit er mit ihnen den Sektor betreten hatte. Wahrscheinlich nicht. Diesmal blieben die Strahler an und Sergeant Muran ging nach vorne und hockte ab,um sich den Fund genauer anzusehen. Aus einer seiner vielen Taschen hatte er einen Scanner geholt, den er nun fachmännisch über den Boden schwenkte. Ein Handzeichen von ihm veranlasste einen der anderen Männer, Mastersen nach vorn zu schieben. Offenbar sollte er sich die Sache mal näher anschauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
haste denn den 😉 nicht gesehen?

“Korporal, kennen sie einen dieser...Soldaten? Gehörten sie zu einer ihnen bekannten Einheit?”, fragte Muran, während er weitere Messungen vornahm. Mastersens Nackenhärchen stellten sich auf und kalte Schauer liefen über seinen Rücken, als seine Sinne das ganze Ausmaß des grausigen Fundes zu seinen Füßen wahrnahmen. Klebrige Klumpen Fleisch, die nur noch von besudelten Fetzen total ruinierter Uniformen zusammen gehalten wurden, waren alles, was von einer Einheit Soldaten übrig geblieben war. Sicherlich einer der Trupps die den Sektor Blau erkunden sollten. “Äh...ich kann unmöglich sagen, ob mir einer dieser...Männer bekannt war...” In Mastersens Kopf spielten sich grausame Szenen ab, als er begann die Spuren eines offenbar sehr blutigen Kampfes zu interpretieren. “Aber die Farbe der Uniformreste sind...”Überall waren Spuren inzwischen schwarz getrockneten Blutes zu finden. Sogar die Decke war mit Spritzern übersäht. “Äh ja, die Uniformen gehören zur PVS. Aufklärungseinheit.” Leere Lasermagazine und Einschüsse in den Wänden zeugten von einem verzweifelten Feuergefecht. Die Soldaten hatten wohl Dauerfeuer geschossen, so nah lagen die Einschüsse beieinander.
“Es sind nicht alle.”, sagte Muran. “Dies sind nur die Reste einiger weniger Männer. Andere müssen entkommen sein. Einige Spuren deuten darauf hin.” Der Sergeant erhob sich und deutete auf einen der näheren Tunneleingänge. Auch Mastersen sah die blutigen Abdrücke von Armeestiefeln und angelaufene Patronenhülsen. Die Männer hatten auf ihre Automatikwaffen zurück gegriffen, als ihnen die Lasermagazine ausgingen. Sie bildeten ein gut zu verfolgende glitzernde Kette. Trotzdem brauchte der geschockte Korporal noch einen Augenblick. Er hatte schon oft den Tod gesehen. Besonders sein letztes Gefecht gegen den Feind war sehr verlustreich gewesen. Fast seine ganze Einheit war dabei umgekommen. Aber der Anblick hier war doch noch mal eine ganz andere Art von Grausamkeit.
“Wohin führt dieser Tunnel?” Murans Stimme schnitt durch die Stille. Mastersens Gedanken liefen nun wieder in halbwegs geordneten Bahnen und er orientierte sich kurz. “Zu den Farhzeughangars und Lagerhallen. Dort wurden auch viele Vorräte gelagert.” Auch Waffen und Munition! Mastersen erinnerte sich wieder. Offenbar hatten die Überlebenden versucht sich dorthin durch zu schlagen, um neu aufzumunitionieren und womöglich an schwerere Waffen zu kommen. Sie mussten wirklich verzweifelt gewesen sein, wenn sie sich auf eine so unwahrscheinliche Sache eingelassen hatten. “Dann gehen wir dort hin!” Mastersen wurde bleich.

mehr hab ich noch nicht abgetippt,sorry
 
Ein Trupp Soldaten war regelrecht abgeschlachtet worden und dieser Sergeant wollte unbedingt in dieselbe Falle tappen, wie die Überlebenden des Gemetzels. „Äh...das halte ich für falsch. Offensichtlich haben es die Männer nicht geschafft. Wir haben von ihnen nichts mehr gehört haben. Wie es aussieht, haben sie den Gegner genau in diese Richtung geführt.“ Muran schaute verblüfft. Doch er fing sich schon nach einer Sekunde und nickte einem seiner Männer zu. „Die Ereignisse liegen aber schon längere Zeit zurück. Die Einheit ist nicht wirklich weit gekommen, seid sie losgeschickt wurde. Und die Spuren deuten auch an, das sich seitdem hier niemand mehr aufgehalten hat. Der Gegner ist höchstwahrscheinlich nicht mehr dort, wohin sich die Überlebenden geflüchtet haben.“ Muran nickte kurz und schaute einen andere aus dem Trupp an. „Wir haben den Vorteil, dass wir wissen, in welche Richtung der Gegner unterwegs war. Er hat das Überraschungsmoment verloren, da wir die Spuren eines Kampfes gefunden haben. Wir sind also vorgewarnt und können entsprechend reagieren.“ Der Sergeant nickte wieder und schaute schon den nächsten Mann an, um ihm das Wort zu erteilen.

„Ach ja?“ Mastersen war entsetzt. Nicht nur die Tatsache, dass diese Riesen offenbar doch Stimmbänder besaßen und wussten, wie man sie benutzte. Nein auch die Art und Weise, wie sie sprachen, verunsicherte ihn zutiefst. Wie Kinder in der Schule, die auswendig gelernte Texte wiedergaben, um den Lehrer zu beeindrucken. War das hier ein Spaß für harte Kerle? Sie standen buchstäblich in den blutigen Eingeweiden, von ehemals guten Männern. PVS-Soldaten, welche ihr Leben gegeben hatten im Kampf gegen den Feind. Und diese...diese...Mastersen fehlten die Worte, so empört und verwirrt war er. Dieser Fremdweltlerhaufen hatte nichts besseres zu tun, als hier eine Taktikbesprechung durchzugehen. Ungerührt redete nun der Nächste. „Der Gegner war schwer bewaffnet und kam aus mehreren Richtungen.“ Der Mann deutete auf mehrere Tunneleingänge und ging einige Schritte. „Offenbar wurden die PVS-Soldaten überrascht und in einem blutigen Nahkampf getötet. Sie...“ „ABGESCHLACHTET!“, schrie Mastersen dazwischen. „Ihr...ihr...diese Männer wurden nicht getötet! Begreift ihr das nicht? Sie wurden ausgeweidet und in Stücke zerlegt!“, fauchte er den Mann an, der zuletzt geredet hat. Das ihn dieser jederzeit wahrscheinlich nur mit Daumen und Zeigefinger zerquetschen konnte, kam dem Korporal gar nicht in den Sinn.

Das erste Mal seid sie den Truppentransporter verlassen hatten, zeigten die Männer Regungen in ihren Gesichtern. Derjenige, den Mastersen wütend unterbrochen hatte, schien echt überrascht, dass jemand seinen Vortrag unterbrochen hatte. Ein anderer, der die Einheit nach hinten absicherte, drehte den Kopf in Mastersens Richtung, ganz so, als würde er den schmächtigen PVS-Korporal zum ersten mal wirklich sehen. Ein weiterer wurde rot im Gesicht und wollte sich wohl Mastersen greifen, wurde jedoch von einem der anderen aufgehalten, der den Korporal interessiert musterte. Mastersen bemerkte aus den Augenwinkeln ein Schmunzeln im Gesicht des Mannes, welcher einen der näheren Tunneleingänge absicherte. „Das waren Soldaten, die auf unserer Seite gekämpft haben. Sie verdienen zumindest eine Augenblick der Trauer und des Respekts.“ Nun hatte er sich in Rage geredet. „Ich werde nicht zusehen, wie sie hier einfach zur Tagesordnung übergehen, ohne wenigstens ein kurzes gebet für sie gesprochen zu haben. Keine Ahnung, wo ihr herkommt, aber hier bei uns behandelt man seine Kameraden und Brüder mit dem Respekt, den sie sich verdient haben.“ Bei seinem letzten Satz schien er wohl einen wichtigen Punkt angesprochen zu haben. Er hatte bemerkt wie der Sergeant und seine Männer zusammen gezuckt waren, als er von Respekt und Kameradschaft gesprochen hatte. Auch zeigte sich auf einigen Gesichtern echte Betroffenheit. Muran hingegen schien ernsthaft über etwas nachzugrübeln. Dann wandte er sich an den Mann, der am nächsten bei ihm stand und machte ein Handzeichen. Dieser trat vor und alle anderen machten ihm Platz.

„Sie beschämen uns, Korporal Mastersen.“, sprach er mit ernster Stimme und griff in eine seiner vielen Gürteltaschen. „Wir haben unsere kameradschaftlichen Pflichten gegenüber gefallenen Kampfgefährten vernachlässigt. Das werden wir umgehend nachholen. Auch wir ehren unsere Gefallenen dort, wo wir herkommen. Kameradschaft und Brüderlichkeit sind einige unserer höchsten Werte.“ Damit schlug er die kleine Feldfibel in seinen auf und begann daraus zu intonieren. Alle Anderen fielen an den wichtigen Stellen ein und beendeten das Ritual mit dem imperialen Aquila-Zeichen. Danach war alles wie vorher, wie es schien. Stille, versteinerte Mienen, Handzeichen. Muran sprach zu Mastersen. „Mein Entschluss steht fest. Wir folgen der Spur. Falls der Gegner wirklich noch vor Ort sein sollte, sind wir auf ihn vorbereitet und werden ihn mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen.“ Seine Stimme duldete keinen Widerspruch.
 
Oho, der Korporal zeigt, dass er sich aufregen kann. Du hast mich überrascht. Ich hatte eigentlich beim Lesen wohl gedacht wie das Kommando, nämlich wohin der Feind ging und so weiter. Dass sich einer darüber aufregen könnte, wie sachlich alles ging, kam mir nicht in den Sinn. Eine Geschichte, die mich überrascht ist gut.
Weiter so.
 
Dieser neue Teil der Geschichte hat auch mich überrascht. Im 40K-Universum rechnet man einfach nur selten mit Menschlichkeit. ^_^

Aber gerade diese Tiefe, die du damit der Geschichte beifügst finde ich sehr gut. So werden aus einstmals bloßen Protagonisten echte Charaktere.

Jetzt aber weiter mit ihrem Rapport, Soldat! Wir benötigen mehr Informationen.
 
ja nach längerer Schreibpause hat mich wieder mal die Muse geküst und ich habe die fortsetzung abgetippt...

Er ging in den Tunnel der zu den Hangars führte und der restliche Trupp folgte ihm. Der Mann, welcher vorher amüsiert zu Mastersen geblickt hatte blieb kurz stehen und klopfte Mastersen auf die Schulter. „Gut gesprochen! Wie ein wahrer Offizier. Das haben wir wohl gebraucht, denke ich.“ Dann war der kurze zwischenmenschliche Kontakt auch schon wieder vorbei. Aber auch andere aus der Truppe drehten sich kurz um und nickten ihm zu bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Absicherung nach allen Seiten widmeten. Wie es schien, hatte sich Mastersen endlich so etwas wie Achtung bei den Männern verschafft. Nur schade, dass er nicht wirklich genau sagen konnte, wann und vor allem wodurch das geschehen war. Während er wieder an die Spitze des Trupps lief, tippte er schnell in den Cogitator ein, dass sie nun wohl in einen gefährdeten Bereich von Sektor Blau eindrangen.

***

Obwohl sie Mastersen gegenüber behauptet hatten, dass der Gegner schon längst woanders sei, schienen die Männer doch angespannter zu sein als vorher. Ja, sie rechneten wohl jederzeit mit einem Abgriff. Jedenfalls machten sie diesen Eindruck auf Mastersen, als er beobachten konnte, wie der Trupp sich noch leiser und noch professioneller bewegte. Etwas, von dem der Korporal angenommen hatte, dass es gar nicht möglich sei. Und doch sah er es nun mit eigenen Augen und das machte ihn nervös.
Sie folgten immer noch den Blutspuren und vereinzelten Patronenhülsen zu den Hangars. Diese würden sie auch bald erreichen aber Mastersen hatte ganz vergessen, wie weitläufig hier alles war. Während der Grundausbildung waren sie meist mit extra dafür bereit gestellten Elektrofahrzeugen durch die langen Tunnel der ganzen Anlage gefahren. Aber jetzt legten sie die Strecke zu Fuß zurück. Natürlich schien das niemanden aus der Elite-Truppe wirklich zu stören. Sie bewegten sich im Rhythmus ihrer antrainierten Kommandotaktiken und schienen nicht die geringste Anstrengung zu spüren. Ja, der Korporal hatte durch Beobachtung festgestellt, das sich die Männer nicht zufällig bewegten sondern beim Absichern der Truppe einer sorgfältig durchstudierten Choreografie folgten, bei der jeder einmal zyklisch mal vorne und dann wieder hinten sicherte. Wie die Mechanik eines antiken Zeitmessers, griff hier ein Zahnrad ins andere. Nur Muran war immer vorne bei Mastersen. Sicher auch bei der PVS hatten sie so etwas wie Bewegung unter Gefechtsbedingungen in unterschiedlichen Geländezonen erlernt, aber das war soweit von dem entfernt, was Mastersen hier zu sehen bekam, wie die Nacht vom Tage. Das hier waren Tricks und Erfahrungswerte von Truppen, die jeden Tag Stadtkämpfe austrugen oder verwinkelte Festungs- und Bunkeranlagen auf unbekannten Welten im Sturm angriffen. Die Aufgaben des Korporals hatten bisher auf dem Verteidigungs-Sektor gelegen. Er hatte Stellungen verteidigen müssen und nicht einnehmen. Überhaupt war dies sein erster echter Krieg.
Vor der Invasion hatte er nur an simulierten Manövern teil genommen, die nichts mit der brutalen Wirklichkeit zu tun hatten, die er dann erlebt hatte. Ihm und all seinen Kameraden hatte natürlich die Routine gefehlt, die diese Fremdweltler an den Tag legten. Der Trupp war sicherlich ziemlich oft im Einsatz und musste dabei auch recht erfolgreich sein, wenn sie in der Lage waren, sich so aufeinander einzuspielen. Das konnte man nicht, wenn bei jedem Einsatz Männer verlor. Jedenfalls nahm das Mastersen an, der ja nun Teil der Einheit war und somit die Rolle des „unerfahrenen Neulings“ eingenommen hatte. Oder anders ausgedrückt er war der „Klotz am Bein“. Er konnte schon verstehen, dass dieser Einsatz hier wahrscheinlich eher eine langweilige Ablenkung auf einem unbedeutenden Hinterwäldler-Planeten für Sergeant Muran und seine Einheit war. Wahrscheinlich waren auch deshalb alle so zugeknöpft. Obwohl sie nach Mastersens Wutausbruch etwas umgänglicher waren. Aber natürlich nicht zu übertrieben umgänglich, das zu behaupten wäre wohl noch zu verfrüht gewesen. Aber die ignorante, negative Grundhaltung, die noch am Anfang geherrscht hatte, war etwas brüchiger geworden und fast so etwas wie Akzeptanz gewichen.
Natürlich würde der Korporal dafür nicht seine Hand ins Feuer legen.

***

Der erste Lagerraum war leer. Alles was sie fanden, waren einige übrig gebliebene Kisten mit Müll und verbeulte Behälter für Bürobedarf, die wohl in aller Eile durchwühlt worden waren. Wahrscheinlich hatten die Überlebenden, deren Spur sie bis hierher gefolgt waren, sie untersucht und waren dann weiter gerannt, um ihr Glück woanders zu versuchen. Auch in zwei weiteren Räumen sah es ähnlich aus. Mastersen konnte sich vorstellen, wie die Männer immer verzweifelter gesucht haben mussten, während der Feind ihnen dicht auf den Fersen gewesen war. Den Elite-Trupp lies das natürlich kalt. Sie checkten die Räume schnell und routiniert durch und zogen weiter. Dann gelangten sie in den ersten der Hangars.
Hier waren die Elektrofahrzeuge untergebracht, mit denen man damals Personal und Truppen durch das Tunnelsystem von Sektor Blau gefahren hatte. Sie waren relativ leise und hatten nicht den gesamten Sektor mit lauten Lärm und giftigen Abgasen verpestet. Viel war aber nicht davon übrig geblieben, wie es aussah. Alle intakten Fahrzeuge waren mitgenommen worden, als der Sektor evakuiert wurde. Nur drei Wagen standen noch in den Reparaturbuchten. Alle waren verstaubt und in verschiedene Stadien der Instandsetzung zurück gelassen worden. Und das hieß, sie waren unbrauchbar. Mastersens Erinnerungen holten ihn wieder ein. Wie oft hatte er auf der Ladefläche eines solchen Fahrzeugs gesessen und seine Ausbilder verflucht, wenn es wieder mal eine unangekündigte Nachtmission gegeben hatte und sie nach stundenlangem Marsch durch die ländliche Pampa endlich wieder in ihre Betten durften. Wie naiv er damals doch gewesen war.
Schade mit so einem Fahrzeug hätten sie den Sektor viel schneller und bequemer erkunden können. Aber höchst wahrscheinlich hätte die Einheit das als Zeichen der Schwäche gewertet und sowieso nicht Gebrauch davon gemacht. Einer der Männer widmete sich den traurigen Fahrzeugüberesten und untersuchte wortlos aber offenbar fachkundig ihre Komponenten, während der Rest des Trupps den Hangar absicherte. Muran scannte die Wände ab und gab hin und wieder Handzeichen. Mastersen stand nur da und machte Eintragungen in seinen Cogitator. Insgeheim war er froh, hier keine weiteren blutigen Spuren von verschollenen PVS-Soldaten zu finden. Der Sergeant schien aber etwas entdeckt zu haben und winkte Mastersen herbei. In einem Seitengang, den man ohne weiteres übersehen hätte, wenn Muran nicht eine riesige schwere Kiste zur Seite geschoben hätte, lagen fünf Standartlasergewehre die baugleich mit Mastersens Waffe waren. Und auch viele leere Energiemagazine. Allerdings hatte Mastersen nirgends Schussspuren gefunden, die auf einen derartigen Verbrauch von Laserenergie hingedeutet hätten. Seltsam, dachte Mastersen, warum haben sie ihre Laserwaffen hier gelassen? In der imperialen Armee war es schon ein mittelschweres Vergehen, wenn man sein Gewehr achtlos irgendwo liegen lies. Und es vorsätzlich den Feinden zu überlassen war schon ein Grund für jeden Kommissar für eine standrechtliche Erschießung. Der Korporal versuchte sich vorzustellen, welchen Grund die Überlebenden eines äußerst blutigen Kampfes gehabt haben könnten, ihre Waffen aufzugeben.
Muran schien sich das gleiche zu fragen und schaute Mastersen fragend an. Dieser zuckte nur mit den Schultern. Er hatte keine Antwort für Muran. Der Mann, der die Fahrzeuge untersucht hatte, kam dazu. „Alle elektrischen Speicher sind leer. Die ganze Restelektronik ist kurzgeschlossen und reagiert nicht mehr. Die Wagen sind nur noch Schrottreif und nicht mehr zu retten.“ Murans Miene erhellte sich wissend. „Der Gegner verwendet also EMP-Technologie. Gar nicht mal so dumm.“, antwortete der Sergeant mit Blick auf die leere Lasermagazine und unbrauchbar gewordenen Gewehre. Auch Mastersen war nun klar, warum die Waffen hier lagen. Ihre Steuerelektronik war durch elektromagnetische Impulse unbrauchbar gemacht worden und damit hatten sich die Gewehre in totes Gewicht verwandelt. Zwar hätte man sie immer noch als Keulen nutzen können aber da gab es auch handlichere Alternativen. Dann wurde ihm bewusst, dass auch sein Gewehr das gleiche Schicksal erleiden konnte und kalte Schauer jagten ihm über den Rücken. Schnell tastete er nach seiner persönlichen Pistole unter dem Mantel. Sein Vater hatte sie ihm geschenkt, als er zum Korporal befördert worden war. Sie war rein mechanisch und ihre Munition feuerte noch mit Schießpulver. Sie war schlicht zu primitiv, um von EMP-Impulsen beeinflusst zu werden. Das beruhigte Mastersen ein wenig. Allerdings hatte er nur drei Magazine für diese Waffe. Das würde im Ernstfall nicht lange reichen und er würde sparsam damit umgehen müssen. Sie war eben nur für den Notfall und nicht für längere Feuergefechte gedacht. Auch lagen die letzten Übungsstunden mit dieser Waffe schon länger zurück.
Aber noch war es ja nicht soweit. Schließlich war EMP-Technologie teuer und selten. Es war unwahrscheinlich, dass sie sie Für einen Elf-Mann-Trupp verschwenden würden. Aber schließlich hatten sie die Technologie schon gegen die Überlebenden angewandt, die nach der Zählung ihrer Waffen nur noch zu fünft unterwegs gewesen waren. Dieser Einsatz entwickelte sich langsam immer mehr zum Alptraum und Mastersen war fast soweit, sich wieder an die Front zu wünschen, wo er wenigstens wusste, was ihn erwartete. Und sie hatten hier noch nicht einmal Feindkontakt gehabt. Ihm wurde abwechselnd heiß und kalt. „VERDAMMT MASTERSEN! KOMM WIEDER RUNTER!“, schrie ein Stimme in seinem Innern. Nervös würde er hier unten nicht lange überleben. Und überhaupt hatte er hier zehn harte Typen an seiner Seite, die wohl jedem Gegner einen blutigen Kampf liefern und sogar Aussicht auf einen Sieg hatten.
„Wie ziehen weiter. Korporal, wohin geht’s in diese Richtung?“, fragte ihn Muran gelangweilt, wie es Mastersen vorkam. Der Hangar war feindfrei und der Veteran schien sich wohl langsam zu fragen ob dieser ganze Aufwand überhaupt nötig war, nur um eine verlassene Bunkeranlage zu untersuchen. Muran wirkte nicht mehr ganz so angespannt wie zu Beginn der Mission und machte auf den Korporal den Eindruck, als sei er der Meinung seine Elite-Truppe sei an der Front besser aufgehoben. Nun das war sein Problem. Mastersen überlegte kurz wohin der versteckte Gang führte und was er an Stell der Überlebenden getan hätte, wenn er ohne wirklich gute Waffen in einem verlassenen Bunkerkomplex unterwegs wäre. „Da lang.“, er zeigte auf ein großes Tor. „Dort geht es zu den Maschinenräumen. Sie sind eng und verwinkelt und bieten möglichst viel Deckung gegen Feindfeuer, wenn man ohne Waffen unterwegs ist.“ Über Murans Gesicht huschte wieder eine dieser seltenen Emotionen. Fast einem Lächeln gleich. Doch es war zu kurz, um sich da wirklich ganz sicher zu sein. „Korporal Mastersen, ich glaube jetzt verstehen wir uns. Gehen sie voran!“ Mastersen war es unheimlich zumute.
Der Veteranen-Sergeant hatte ihn gerade gelobt oder so etwas ähnliches.

***

Die Maschinenräume wiesen Kampfspuren auf. Hier hatten heftige Gefechte statt gefunden. Allerdings schon vor längere Zeit. Als der Sektor evakuiert worden war. Mastersen überprüfte die Daten seines Cogitators. Nein, da stand nichts über Kämpfe. Damals war eine Menge drunter und drüber gegangen, als die Invasion begonnen und die PVS-Truppen kalt erwischt hatte. Schnell schloss er diese Wissenslücke mit einigen kurzen Eintragungen. Der Trupp bewegt sich gewohnt leise und schnell zwischen den Maschinenblöcken, Rohleitungen und zerschossenen Schaltermodulen. Murans Scanner tastete die Einrichtung ab und suchte nach verräterischen Spuren. Mastersen hingegen war wieder froh keine weitern frischen Spuren zu finden. Er hoffte inständig, das die Überlebenden der anderen Einheit es irgendwie geschafft hatten lebend davon zu kommen. Falls sie es geschafft und die Gelegenheit genutzt hatten, sich von den PVS-Truppen abzusetzen, wünschte er ihnen alles Glück, dass ihnen der Imperator gewähren würde. Schließlich bestand dann auch für Mastersen eine Chance hier lebend raus zu kommen.
 
Ein Geräusch lies alle aufhorchen. Sofort suchte sich der Korporal eine gute Deckung und brachte sein Gewehr in Anschlag. Es wunderte ihn nicht wirklich das er der letzte war der sich außer Sicht brachte. Um ihn herum hatten die Männer schon längt Stellungen bezogen, von denen aus sie den ganzen Raum unter Feuer nehmen konnten. Handzeichen und Gesten, schnelle Bewegungen und lautloses abhocken, waren für die nächsten Momente alles, was im Maschinenraum passierte.

Dann ein Fauchen und ein Schuss, welche die Stille zerrissen. Mastersens Herz pochte ihm wieder bis in den Hals als er sich bewegte und den anderen in die Richtung folgte, aus der der Lärm kam. Immer wieder glaubte er zwischen den Schüssen etwas animalisch Brüllen zu hören. Etwa wie ein großes Tier. Dann herrschte auf einmal Ruhe. Mastersen glaubte taub geworden zu sein. „Komm, bleib nicht zurück.“ Eine große Hand zog ihn mit sich. Die Luft roch nach verbranntem Fleisch und frischem Blut. Vor ihm standen die Männer auf einem Haufen und deckten nach allen Seiten. In ihrer Mitte lag einer der Krieger verletzt auf dem Boden. Bei ihm hockte der Mann, der vorhin noch aus der Feldfiebel rezitiert hatte. Offenbar war er auch als Sanitäter in den Künsten der ersten Hilfe ausgebildet und hantierte mit Verbandszeug und Salben herum. Mastersen bemerkte mit Gänsehaut die große Bauchwunde, die der verletzte davon getragen hatte. Sie war wirklich groß und schien ohne Pause zu bluten. Ihre Ränder waren ausgefranzt und die Plattenpanzerung schien nicht wirklich Schutz geboten zu haben. Die ganze zeit zappelte der Mann unter Schmerzen und Krämpfen und musste von zweien seiner Kameraden gebändigt werden, damit der Sanitäter überhaupt seine Arbeit tun konnte. Überall war Blut. Viel zu viel Blut. Das würde er auf keinen Fall überleben, da war sich Mastersen sicher, auch wenn er kein Sanitäter war. Vielleicht hätte der Mann eine Chance gehabt, wenn sie in der Nähe der Basis gewesen wären, wo es Lazarette und ausgebildete Ärzte und Medi-Servitoren gab. Aber nicht in diesem vom Imperator verlassenen Bunkerkomplex.

Das schien die Elitekerle aber nicht wirklich zu interessieren. Der Sanitäter machte ohne Pause weiter mit dem, was er tat und schien gar nicht daran zu denken, dass sein Patient jeden Moment das Zeitliche segnen konnte. Zum ersten Mal sah der Korporal ernste Besorgnis in den Gesichtern der Männer. Muran machte einige schnelle Messungen mit seinem Scanner und schien dann konzentriert in der Luft zu wittern. Ganz so als wolle er so Hinweise auf den Gegner bekommen, der einen seiner Männer einfach so aufgerissen hatte. Ein Handzeichen von ihm und der Trupp setzte sich in Bewegung. Nur der Sanitäter und der jetzt viel stillere verletzte blieben zurück. Der Rest hatte sich in einen rachsüchtigen Trupp verwandelt dem Mastersen jetzt offensichtlich angehörte, denn er wurde immer wieder von den Männern angefaucht, wenn er etwas zurück blieb. Sie waren zu Jägern geworden, die nur darauf brannten den Feind zu finden, der einen der ihren verletzt hatte, und zur Strecke zu bringen. Die Männer waren vorher schon professionelle Killer gewesen. Jetzt waren sie wütende professionelle Killer auf einem Rachetrip. Kein guter Umgang für einen schmächtigen Korporal. Mastersen war dabei gar nicht wohl. Aber jetzt hatte er erstmal damit zu tun mit den Männern Schritt zu halten. Er konnte nicht fassen wie schnell sie sich in diesen schweren Plattenrüstungen bewegten. Seine Ortskenntnis schien nicht mehr gefragt zu sein. Das Rudel geifernder Wölfe hatte Blut geleckt und folgte nun der Fährte seiner Beute ins Ungewisse.
 
Vorraus wurde geschossen. Lichtblitze von Laserwaffen erhellten den Tunnel voraus. Da war wieder dieses animalische Heulen. Aber auch das Geräusch fremder Waffen. Sie hatten Feindkontakt. Mastersen fluchte innerlich. Muran hatte es doch tatsächlich geschafft, den Gegner aufzuspüren und zu stellen. Und jetzt tat er sein bestes seine Einheit ins gleiche Verderben zu führen, wie die verschwundene PVS-Einheit, deren blutigen Spuren sie gefolgt waren. Er konnte nicht mehr und lehnte sich schnaufend an die Wand. Mit brennender Lunge zog er den kleinen Cogitator aus der Tasche und rief die Tunnelpläne auf. Ihm war eine Idee gekommen und nun überprüfte er seinen Standort. Er wusste nicht warum, aber er tat es einfach. Er reagierte ganz instinktiv ohne groß über die Konsequenzen nachzudenken. Schnell checkte er die Frequenz seines Helmfunkes und rief hinein.
„Sergeant, wenn sie den Feind in die Zange nehmen möchten, sollten sie vielleicht zwei ihrer Männer zu mir schicken und ich zeige ihnen dann einen Weg in den Rücken des Feindes. Aber beeilen sie sich, da ich nicht wies, wie lange ich irre genug bin, um diese Idee durchzuziehen.“ Er hatte kaum geendet, als sich auch schon drei der Hünen mit glühenden Laserwaffen und entschlossenem Blick auf ihn zu bewegten. Wow, jetzt gab’s kein Zurück mehr. Mastersen stand auf und lief los. Hinter sich die schweren weit greifenden Schritte der Elitekrieger. Sie bogen um drei Ecken und folgten einem langen Tunnel weg vom Lärm. An der nächsten Kreuzung dann nach rechts und schon hörten sich auch wieder die Geräusche der Schießerei. Nur diesmal waren sie viel näher. Wie ein Mann überholten die drei Krieger den Korporal und ließen ihn hinter sich zurück. Mastersen wurde langsamer um nach Luft zu schnappen. Das war einfach nicht sein Tempo. Er keuchte aus dem letzten Loch und versuchte seine brennenden Waden und das mörderische Seitenstechen zu ignorieren. So würde er nicht einen einzigen Treffer landen. Er musste runter kommen. Schnell versuchte er sich auf seine Atmung zu konzentrieren während er langsam weiter ging. Allmählich kam er in einen relativ gleichmäßigen Rhythmus und hob seine Waffe. Ein letztes Mal überprüfte er die Ladung der Anzeige. Vor ihm war der Feind! Vor ihm waren Männer die ihn bekämpften! Er würde ihnen helfen! Schnell stellte er sich in die Lücke zwischen den drei Männern, die aus allen Rohren feuerten und eröffnete selbst das Feuer. Endlich begann sich sein Körper an die langen Gefechte im Schützengraben und die blutigen Kämpfe der letzten Wochen zu erinnern und die Routine des Kämpfers kam wieder durch. Zielen und Feuern! Zielen und Feuern! Zielen und Feuern! Daneben! Nochmal Zielen und Feuern!...
 
Irgendwann war es vorbei. Mastersen hatte keine Ahnung wie lange das Feuergefecht wirklich gedauerte hatte. Die letzten Minuten waren wie ein Rausch gewesen. Er war überrascht wie einfach es auf einmal war sich dem Feind zu stellen und auf ihn zu feuern. Keine störenden Gedanken. Keine Angst. Nur Reaktion. Seine Augen brannten, weil er sie vor Konzentration kaum geschlossen hatte. Neben sich lagen einige seiner Magazine obwohl er sich nicht erinnern konnte, wann er zwischendurch nachgeladen hatte. Der Lauf seines Gewehres war immer noch heiß. Vor ihm war der Boden übersät mit den toten Körpern des Feindes. Blut sickerte in die Fugen und Risse des Bodens oder sammelte sich in großen Pfützen. Der Gestank nach Verbranntem war überwältigend. Aber es war auch der Geruch des Sieges. Die anderen schritten zwischen den am Boden liegenden Feinden und gaben denjenigen den Rest die noch zuckten. Muran kam auf ihn zu und Mastersen musste wieder einmal seinen Fluchtreflex unterdrücken. Von oben bis unten mit Blut besudelt und das tropfende Bajonett mit den Ausmaßen eines Kurzschwertes noch in der Pranke war der Sergeant ein wirklich angsteinflößender Anblick. Aber der gang war Stolz und nicht aggressiv. Die Bestie hatte ihre Beute gerissen und war nun besänftigt.

„Das war eine wirklich wirkungsvolle und raffinierte Taktik, Korporal Mastersen. Sie haben den Hinterhalt dieses Abschaums durch bessere Ortskenntnis in eine Falle für ihn verwandelt. Ich bin beeindruckt von soviel Gerissenheit und Weitsicht. Sie sind ein wahrer Krieger und haben uns alle hier getäuscht. Ich bin stolz sie an meiner Seite zu wissen.“ Eine Riesenhand fiel auf die Schulter des Korporals. „Ich danke dir Mastersen. Wir haben keine weiteren Verluste erlitten und die Feindeinheit nicht nur überrascht, sondern komplett ausgelöscht.“ Muran lächelte, was Mastersen aber eher beunruhigte als erfreute, da er wieder an das Bild eines Raubtieres erinnert wurde. Die anderen drei Männer, die mit ihm den Feind umgangen hatten, klopften ihm anerkennend auf Schultern, Rücken oder Helm. Und als er sich umblickte, bemerkte er, dass auch der Rest des Trupps ihn mit neuen Augen ansah. Er hatte sie schon zum zweiten Mal an diesem Tag überrascht und ihre offensichtlich mickrigen Erwartungen an ihn übertroffen.