Delmorra…
Einst ein Weltenschiff namens Ke`shantai, dass wie so viele andere danach trachtete dem drohenden Unheil zu entkommen gehörte es zu denen, die nicht vom zweifelhaften Glück einer erfolgreichen Flucht ereilt wurden.
Das Schiff, welches versuchte sich dem Fall zu entziehen wurde von der Schockwelle, die den Realraum zerriss erfasst als es versuchte ins Netz der Tausend Tore zu flüchten, ein Unterfangen, dass schon in sicheren Zeiten als mehr als Schwierig zu bezeichnen war, Phantomkristall barst und die Reste des einst stolzen Schiffes, die es ins Innere der rettenden Zwielichtdimension schafften mussten mit ansehen wie jene, die im Realraum verblieben von Sie, die Dürstet verschlungen wurden.
Die Schiffsreste, unter ihnen die Unendlichkeitsmatrix, heilten mit der Zeit und aus dem Schiff wurde ein Hafen, unfähig sich zu rühren Verbanden sich die Bruchstücke zu einem komplexen Gewirr aus Plattformen, Inseln und anderen Formen. Neue Konstrukte wurden im Laufe der Zeit hinzugefügt als die Überlebenden begannen sich an die Situation zu gewöhnen, wobei sie sich der Schrecken erwehren mussten, die sich langsam in den erschütterten Bereichen des Netzes auszubreiten begannen. Glücklicherweise war das Portal, durch das sie gekommen waren so stark beschädigt, dass es nicht mehr für Übergänge genutzt werden konnte, ein Umstand, der dafür sorgte, dass die Ke`shantai vom Rest des Eldarvolkes getrennt blieben.
Verzweiflung jedoch ist ein starker Antrieb, und so sehr man versuchte dem Pfad treu zu bleiben verfielen die Eldar doch langsam der Melancholie, eine schwere, die nicht nur durch ihr eigenes Gemüt ausgelöst wurde. Wie die Sprösslinge der dunklen Stadt, so hatte Sie, die Dürstet, ihre Klauen in die Seelen der Eldar geschlagen. Jene die zuerst vom Pfad wichen und sich den Gelüsten und Reizen ihrer augenscheinlich zum Untergang verdammten Existenz hingaben stellten alsbald fest, dass sich die Pein und Schwere lichtete, wenn auch nicht lang.
Hilfe kam, wenn auch unerwartet und unverhofft, in Form der Herolde des Lachenden Gottes, die die Pfade der Netze durchwanderten und um deren Geheimnisse wussten. Ihrem Interesse, welches hinter sich wandelnden Masken verborgen blieb, nachgehend führten sie die Ke`shantai und einige der Unterreiche zusammen, die der Ausdehnung Commorraghs anheimfallen würden. Lieber Exil als Versklavung wählend füllten sich die kristallinen Hallen der Ke`shantai mit den Ausgestoßenen der Dunklen Stadt, die sich in der unverhofften Gunst der Harlequine wiederfanden. Natürlich wurde ausgewählt, wer wohl nützlich war, und wer nicht, und einige der Gestrandeten fanden schnell heraus, dass Commorragh nicht der einzige Ort voller Intrigen und Machtspiele ist.
Die sich formende Gesellschaft drohte sich selbst zu zerfleischen, Misstrauen, Neid und offene Verachtung gipfelte in Bürgerkriegen, die den Rest der Ke`shantai und ihre neuen -Verbündeten- zu verschlingen drohte.
Rettung kam durch zwei besondere Individuen, zum einen die Anführerin der Krieger, Ira’thiel, die dem Treiben um die Kampfstätten ein blutiges Ende setzte, als sie die Anführer der dort kämpfenden Fraktionen enthauptete und mit ihrem Blut Runen Khaines auf den hellen Phantomstein zeichnete, sie im Namen Khaines weihend.
Die andere war Kaelethra, eine junge, doch begabte Psionikerin die sich den Studien von Schatten und Täuschung verschrieben hatte und in engem Kontakt mit den Harlequinen stand.
Auch wenn diese sich selten offen zeigten halfen sie der jungen Eldar doch, die Kämpfenden mit Illusionen und Täuschungen zu verwirren, Truppen zu spalten und verfeindete Fraktionen ins Leere laufen zu lassen.
Die Autorität der von Khaine Erwählten wollten viele nicht Infrage stellen, und jene die es wagten endeten als blutige Opfergaben. Jene, die sich dem Spiel von Licht und Schatten ausgesetzt wiederfanden gaben irgendwann frustriert auf, denn Hass ließ sich nicht mit dem Einstechen auf Nebelschwaden befriedigen.
So kam es, dass sich der Großteil vor den Hallen des Kampfes wiederfand und sich entweder unterwarf, oder aber gefangen zwischen den grimmigen Anhängern Ira’thiels und ihren eigenen, auf dem Fuße folgenden Verfolgern vernichtet wurden. Unterordnung erfolgte, und schon bald flauten die Kämpfe ab als die Führung der Jüngerinnen und Jünger Khaines anerkannt wurde.
Doch sowohl Kaelethra als auch Ira’thiel wussten um die trügerische Natur dieses Friedens, ein Frieden, der gefüttert, gehegt und gepflegt werden wollte, sollte er fortbestehen…Khaines Anbetung wurde ein zentraler Aspekt, doch fanden sich auch viele Anhänger, die dem Lachenden Gott ihren Respekt zollten und somit zumindest zwei Konstanten in die sonst so umtriebige Gesellschaft brachten.
Damit nicht genug, bildeten sich einzelne Kasten aus den engsten Anhängern der verschiedenen Fraktionen, die Zirkel aus Runenhexern und Hexen um Kaelethra, die Gefolgschaft von Ira’thiel sowie jene der Dark Eldar, die sich um eines der alten Adelshäuser versammelt hatten, welches dem Frieden zugestimmt hatten.
So bildete sich das Triumvirat, dass der neuen Ordnung Vorstand, deren erster Erlass es war, die Überreste und vom Krieg weiter zerstörten Teile Ke’shantais wieder aufzubauen und in Delmorra umzubenennen, Zwielichtheimat.
Gemeinsame Interessen verbanden die drei Herrscherinnen und ihre Anhänger wurden in jene einbezogen, die neue Stadt brauchte Nahrung um zu überleben, und so begannen die Eldar Delmorras wie ihre Verwandten Überfälle zu führen, Ressourcen esoterischer und weltlicher Art zu erbeuten. Geleitet von hexerischer Hellsicht und ruchlosem Verstand streckten sie die Finger nach den Reichtümern des Realraums und auch jenen ihrer Alten Heimat aus, festigten die Grundsäulen ihrer Gesellschaft und einten langsam die zerstrittenen Fraktionen. Vertrauen ist ein Wort, dass auch den Eldar Delmorras Fremd ist und so wundert es kaum, dass ihre Opfergaben an Khaine durchaus auch Eldar anderer Weltenschiffe oder die Sprösslinge der Dunklen Stadt sind, gerade Aspektkrieger sind für sie eine delikate Beute, denn sich in den Augen ihres grausamen Schutzpatrons zu beweisen, indem sie sich als die besseren Anhänger erweisen feuert die schwarzen Herzen besonders an. Zwar sind sie ebenso häufig mit ihren Verwandten in friedlichem Kontakt, doch dann meist wenn Kaelethra das Wort führt und als Mittelsweg auftritt.
Doch einem Sprichwort getreu halten sie zumindest den Bewohnern ihres Reiches die Treue. - Ein Messer, dass neben dir kämpft ist leichter zu beobachten, als eines, dass ungenutzt bleibt.